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Thema des Monats Moorgeschichten

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02.02.2004
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Moorgeschichten

"Pfad nicht verlassen. Lebensgefahr!", steht auf dem verwitterten Holzschild.
Früher war der Weg durch das grosse Moor noch befestigt gewesen. Seit der Jahrhundertflut führt nur noch ein verwilderter Trampelpfad zum alten Haus am See. Im Dorf erzählen ihm die Einheimischen, der Hausbesitzer Benedicht Hansen sei ein ehemaliger Chemieprofessor. Andere wiederum behaupten, der alte Ben sei ein gestrandeter Matrose, der im Sommer am See wilde Feste mit den Elfen und Hexen feiere.

Frank Baumeister ist es egal, ob Hansen ein alter Professor ist, oder sich im Sommer die Zeit mit Waldgeistern vertreibt. Er ist hier wegen dessen vielversprechender Anzeige.
"Zimmer mit Seeblick, ruhige abgeschiedene Lage, Preis nach Vereinbarung, Nichtraucher, keine Haustiere."
Er sucht schon lange nach so einem Ort. Hier wird er endlich seinen Roman fertigschreiben. Seinem Gefühl nach wird er im nächsten Sommer, bei Sonnenuntergang mit Blick auf den See, das letzte Wort zu Papier bringen.

Vor einer halben Stunde hat Frank Baumeister das Gefahrenschild passiert. Die Sonne steht schon tief und wirft die letzten wärmenden Strahlen durch die niedrigen Bäume. Er kämpft sich vorsichtig durch dichtes Buschwerk, die Augen wachsam auf den schmalen Trampelpfad gerichtet, falls der Weg unverhofft die Richtung wechselt. Ja, er kennt die Geschichten über verschwundene Leute, arme Verirrte, die oft nur als Moorleichen wieder ans Tageslicht kamen. Oft wurde über Suizid gemunkelt, dann wieder über Mordopfer berichtet, deren Körper im Moor für immer verschwunden bleiben. Das Buschwerk wird lichter und der Weg breiter. Er kann den See riechen. Als er hinter den Bäumen das Dach eines Holzhauses erkennt, beschleunigt er seine Schritte.

Plötzlich gibt der Boden nach und Baumeister steht mit beiden Beinen in einem stinkenden Moorloch. Der Matsch reicht ihm bis zu den Waden, feuchte Kälte kriecht seine Beine hoch und lässt ihn schaudern. "Scheisse", denkt Baumeister und versucht einen Fuss herauszuziehen. Doch statt den einen freizubekommen, sinkt der andere ein Stück tiefer. Panik lässt sein Herz rasen und er zwingt sich, rational zu denken, sucht nach einem Halt, einem überhängenden Ast, irgend etwas zum Festhalten. Aber da ist nichts, hinter ihm liegt der Weg voller Herbstlaub, er befindet sich fast in der Mitte dieser kleinen Lichtung. Als er wieder nach vorne blickt, zuckt er zusammen. Vor ihm auf dem Weg zum See nähert sich langsam ein dunkler Schatten.

"Oha, Probleme?", fragt eine tiefe, warme Stimme. Sie gehört zu einem breitschultrigen Mann. Sein Gesicht wird von einem mächtigen Vollbart verdeckt und darüber leuchten zwei wachsame Augen. Der Mann trägt einen grossen Hut und eine Art Fischermantel. Seine Hosen stecken in schweren Stiefeln, die den Spuren nach so manche Moorwanderung hinter sich haben. Seine Arme hat er wie ein Leutnant hinter dem Rücken verschränkt, er beugt sich leicht nach vorne.
"Da sind Sie ja in was Schönes reingeraten, was?", brummt er und starrt Baumeister direkt in die Augen.
"Sie schickt der Himmel, bitte helfen Sie mir hier raus!" Frank streckt dem Fremden seine Hand entgegen. Die Bewegung lässt ihn ein paar Zentimeter tiefer sinken und er erstarrt.
"Nicht bewegen, junger Mann, sonst sind Sie - ratzfatz - unterm Boden."
Baumeister lässt den Arm langsam sinken und kneift die Augen zusammen.
"Sind Sie etwa der alte ... Verzeihung, Sie müssen Ben Hansen sein, richtig?"
"Wer will das wissen?"
"Frank Baumeister, der Schriftsteller aus Grünwil, wir haben gestern telefoniert."
"Ah, sieh an, unser neuer Kandidat also", grinst Hansen und strahlend weisse Zähne blitzen zwischen den dunklen Barthaaren hindurch. Hansen mag etwas schrullig sein, aber seine physische Verfassung scheint intakt.

"Ok, Herr Hansen, wenn Sie so freundlich wären, und mich dann mal hier rausziehen könnten?"
"Wieviel wiegen Sie?"
"Hä?"
"Na, ich muss doch wissen, wie tragfähig das Seil sein muss, mit dem ich Sie da rausziehen soll."
"Ja, so, ungefähr achzig Kilo, würde ich sagen, aber ..."
"Hm, hm, achzig Kilo." Brummt Baumeister und scheint im Kopf etwas auszurechnen.
"Und wie gross sind Sie?"
Der Matsch reicht Baumeister nun bis zu den Oberschenkeln. Die Kälte breitet sich schmerzhaft in seinem Unterleib aus und seine Blase drückt.
"Wozu soll das gut sein?"
"Ok, ich schätze Sie mal auf, na, eins-achtzig? So, und nun zur entscheidenden Frage." Baumeister blickt gespannt in das bärtige Gesicht.
"Was ist Ihnen das Herausziehen wert?"
"Was? Sie wollen allen Ernstes - ich verklage Sie wegen unterlassener Hilfeleistung!"
"Oh, interessant, wie wollen Sie denn das anstellen, Frank? Ihnen sind doch in ein paar Minuten die Hände gebunden?", brummt der Alte.

Baumeister wird schlagartig bewusst, dass er sich nicht in der Position befindet, Bedingungen zu stellen. Er wischt mit den Händen auf der Mooroberfläche herum, teilt die toten Blätter, um irgendwo Halt zu finden, greift jedoch nur in abgestorbene Pflanzenteile.
"Wieso ist hier eigentlich so viel Laub? Die Bäume stehen doch viel weiter weg?"
"Oh, ich habe heute Morgen die Blätter im Hof zusammengefegt, Sie stehen sozusagen in meinem Kompost."
Baumeister wird schlecht, sein Mund steht offen und er spürt plötzlich einen unheimlichen Sog nach unten. Auch wenn sein Verstand ihm einreden will, dass das nicht sein kann, er spürt es, das Moor greift nach ihm, es will ihn zu sich nach unten ziehen.
Er steckt nun bis zum Bauch im Sumpf, rund um seinen Körper platzen kleine Luftblasen und schleudern ihm Dreck ins Gesicht. Dies ist kein gewöhnliches Moorloch, es ist zu exakt, wirkt irgendwie künstlich.

Baumeister zwingt sich zu einem gemässigten Ton.
"Ok, Herr Hansen, jetzt mal ganz sachlich. Seien Sie bitte vernünftig und ziehen Sie mich hier raus, dann werde ich Ihnen auch eine angemessen Belohnung überweisen."
"Was meinen Sie mit angemessen?" Hansen zaubert ein Klemmbrett hervor, das er die ganze Zeit hinter dem Rücken verborgen gehalten hat und zückt einen Schreibstift. Es ist so ein altmodisches Tablett mit Stahlbügelklemme, an der eine Schnur mit einer Stoppuhr befestigt ist.
"Wie bitte?", keucht Baumeister und starrt auf das Klemmbrett.
Hansen sieht jetzt aus wie ein Schiedsrichter aus einer dieser Spiel-ohne-Grenzen Shows aus den Achtzigern.
"Na, der letzte hatte mir immerhin siebentausend versprochen."
"Der letzte?"
"Ja, vor einer Woche, fast an der gleichen Stelle. War total hysterisch, hat gezappelt wie ein Aal." Hansen lacht rau auf.
"Der ist runtergeflutscht wie nix. Hat einfach zu viel gezappelt, verfehlte die Zeitlimite komplett ..." Hansen schaute auf sein Klemmbrett. "... um fünfzehn Minuten."
Baumeister geht ein Licht auf. Er ist blind und sorglos in eine Falle getappt. Der Weg führt extra bis hierher, das frische Laub verdeckt das Moorloch und suggeriert einen sicheren Pfad über die Lichtung. Auf dem Weg zum See musste er hier hinein tappen und Hansen wusste das, hat es von Anfang an geplant. Aber warum?

Jetzt wirft Baumeister alle Vorsicht von sich und lässt seiner Wut freien Lauf.
"Sie alter, seniler Narr, was wollen Sie eigentlich damit bezwecken?"
"Tja, Baumeister, Sie stehen nun im Dienste der Wissenschaft. Sie helfen mir zu erforschen, ob die Geschichten über Moorleichen stimmen, oder ob sie nur unserer gruseligen Fantasie enstpringen, und das auch noch völlig freiwillig."
"Fffreiwillig?"
"Na ja, habe ich Sie etwa in dieses Moorloch geworfen?"
Baumeister stöhnt auf, die Kälte ist schier unerträglich. Erst jetzt merkt er, dass er am ganzen Leib zittert, was das Absinken in diesen eisigen Sumpf zu beschleunigen scheint.
"Ah, es geht los." Hansen läuft auf die andere Seite und macht sich Notizen, dann drückt er die Stoppuhr.
"Wwarum, hhelfen Ssie mir nicht, iich gebe ihhnen, wwas Sie wwollen."
"Wieviel?", fragt Hansen trocken und zeigt mit dem Stift auf Baumeister.
"Aachtttausend, ich gebe Ihnen aachtttausend!"
"Hm, ich weiss nicht, so wenig ist Ihnen ihr Leben wert?" Hansen rückt seinen Hut zur Seite und kratzt sich am Kopf.
"Okay, okay, Zzehntausend, nnur zzziehen Sie mich bbitte hhier rrauss."
"Zehntausend", brummt Hansen und notiert es auf dem Klemmbrett.
Die Anspannung bei Baumeister erreicht ihren Höhepunkt, er steckt nun bis unter die Achseln im Schlamm. Die Arme hat er auf die Blätter gelegt und sein Zittern vermischt sich mit einem Schluchzen. Tränen der Wut und der Angst laufen ihm über das Gesicht und Hansen registriert es zufrieden mit einem Nicken und einer weiteren Notiz.
Bei Baumeister brechen die Dämme, er stöhnt und die Blase gibt nach. Wohlige Wärme breitet sich um seinen Unterleib aus, doch die Kälte packt nach wenigen Sekunden erneut seine Beine.

Die Sonne ist bereits hinter den Bäumen versunken, leichter Nebel wabert in dünnen Schwaden über die Lichtung.
Für Baumeister ist das nicht real, Hansen spielt mit ihm, er will nur sehen, wie lange man einen Menschen leiden lassen kann, gleich wird er ein Seil hervorzaubern, abrakadabra, und dann hat der Albtraum ein Ende.
Aber Hansen starrt ihn nur an, schaut auf die verdammte Stoppuhr, die sein langsames Abtauchen bis auf die Hundertstelsekunde messen kann. Ein Moment der Stille tritt ein, Hansen schaut unbewegt auf Baumeister, dessen Verstand die Wahrheit endlich erkennt.

"HHILFE, OHH GGOTT! ZZIEHEN SSIE MICH EENDLICHH RRRRAUSsss...", der Rest geht in weinendem Wimmern unter. Baumeister lässt den Kopf zur Seite sinken und schniefte laut durch die Nase.

Hansens Reaktion ist erlösend und surreal zugleich. Er drückt auf die Stoppuhr, macht eine Notiz und klemmt sich das Brett unter den Arm. Dann klatscht er Beifall. Baumeister, der mit halb erhobenen Armen bis zur Schulter im Schlamm steckt, starrt ihn durch einen Film aus Rotz und Tränen entgeistert an.
"Bravo, Frank, Sie haben bisher am längsten von allen durchgehalten."
Hansen nimmt das Klemmbrett hervor und schreibt hastig ein paar Zeilen aufs Papier, dann blättert er die Seite oben um und legt das Brett auf einen grossen Stein neben dem Weg.

"Zziehen Ssie mich jjetzt rraus?"
Hansen beugt sich zu Baumeister vor, zieht die buschigen Augenbrauen hoch und lächelt milde.
"Schauen Sie, Baumeister, Sie sind doch ein schlauer Mann, und Sie sind gut in Form, denn so lange hat bisher keiner die Kälte ausgehalten."
Baumeister hört Hansen wie durch Watte.
Seine Zähne schlagen heftig aufeinander, Blut quillt aus dem Mund und tropft ins Moor.
"Aber wenn ich Sie jetzt rausziehen würde, dann torpediere ich doch meine eigene Studie." Hansen macht eine eindeutige Bewegung des ausgestreckten Daumens quer zu seinem Hals.
"Durch meine Feldforschung wird man in Zukunft die Rätsel und Mythen über Moorleichen entzaubern können."
Baumeister dreht den Kopf zur Seite, er nimmt kaum wahr, dass ein schwarzer Hirschkäfer aus dem nassen Laub krabbelt und den Weg über seinen Kopf einschlägt.
"Wenn Sie es also schaffen würden, aus eigenem Antrieb aus diesem Moorloch herauszukommen", Hansen klingt jetzt verschwörerisch. "Dann untermauern Sie meine These, dass niemand zwingend im Moor ertrinken muss."
Baumeister zittert, die Kälte umhüllt seinen Verstand, die Nebelschwaden werden dichter.
"Allerdings, haben Sie für dieses Ziel bereits ziemlich viel wertvolle Zeit verloren."

Baumeister versteht schon lange nicht mehr, was Hansen da schwafelt. Er versucht nur noch mit unbeholfenen Schwimmbewegungen an den Rand des Lochs zu gelangen. Im ersten Moment sieht es auch ganz vielversprechend aus, sein Kopf wackelt zitternd hin und her, und sein Körper rutscht allmählich nach vorne.
Doch plötzlich bringt Baumeister den linken Arm nicht mehr hoch, sein Kopf liegt auf der Seite im Schlamm, sein Ohr füllt sich mit matschigem Torf und die Kälte klammert sich an seinen Schädel. Mit dem freien Arm klatscht er verzweifelt auf die Oberfläche, wodurch eine Welle von Schlamm seinen Mund füllt. Baumeister spuckt und hustet, verschluckt sich, noch mehr Schlamm strömt in seinen Mund, verstopft die Atemwege und ein grausam unnatürliches Röcheln erklingt, als er verzweifelt Luft holt.

Hansen steht breitbeinig daneben und sieht zu, wie Baumeister mit letzter Anstrengung ein paar trockene Blätter in der Hand zerdrückt, dann klatscht der Unterarm kraftlos auf die Torfoberfläche und mit einem Schmatzen versinkt der Rest von Baumeister im Moor.
Hansen stoppt die Uhr und notiert die Zeit.

Achtundzwanzig Minuten und fünf Sekunden.
Ein neuer Rekord.

 

Hallo dotslash,

quote]der seit Jahren das grosse Holzhaus am Ufer bewohnte. [/quote]
Du hast am Anfang schon 2mal groß, bei Moor und Flut, da würd ich hier was anderes nehmen.

die bei einem Feuer 1958 komplett abgebrannt ist.
was Benedikt Hansen von Beruf gewesen ist
Würde in beiden Fällen zum Plusquamperfekt raten.

Er kämpfte kurz gegen die aufkeimende Panik
Das klingt ein bisschen floskelhaft und so gar nicht panisch.

Baumeister wurde schlagartig bewusst, dass er sich nicht in der Position befand, Bedingungen zu stellen.
Der vorgehende Satz ist stärker als Absatz-Ende.

ich weiss nicht, so wenig ist ihnen ihr Leben wert?"
Das „ihnen“ muss immer groß; hast du einige Male im Text.

Hm, für einen Quickie und das, was du erzählen willst, ist es eigentlich ein wenig zu breit angelegt, die charakteristische Wendung gegen Ende fehlt ein bisschen, also die Geschichte noch mal zu verschärfen oder in eine andere Richtung zu drängen, so läuft sie ab dem Mittelteil zielstrebig aufs Ende zu. Da fehlt ein kleiner Knick noch, für meinen Geschmack.
Fast erwartet man, dass er wirklich als Moorleiche wiederkommt, um sich an Hansen zu rächen; oder dass Hansen klar wird, dass er das Experiment verfälscht, weil ohne ihn Baumeister vielleicht versucht hätte, selbst aus dem Moor zu kommen.
So bleibt es ein bisschen Szene, solide geschrieben, auch eine beängstigende Idee mit dem Moor, aber so richtig zündest es für mich nicht.

Trotzdem saubere Arbeit
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Dotslash!

Jau, beklemmend war's. Solide geschrieben war's auch. Und Quinn muss ich auch wieder Recht geben ... Ein bisschen mehr Fleisch auf Baumeisters Knochen, so dass das Ende womöglich noch eine ironische Note bekäme; so nach dem Motto "Die ganzen Jahre über hat er ... Und jetzt geschieht ihm ausgerechnet ...". Das wäre fein gewesen. So steuert's tatsächlich nur geradlinig ins Moor und blub. Was nicht schlecht ist; beklemmend fand ich's ja. Aber ich fand eben auch, dass da ein wenig Potential verpufft ist.

Alles in allem hab ich's aber gut unterhalten gelesen!

Es gehörte einmal zu einer florierenden Sägerei, die bei einem Feuer 1958 komplett abgebrannt ist.
... war ...

Es gehörte einmal zu einer florierenden Sägerei, die bei einem Feuer 1958 komplett abgebrannt ist. Einzig das Wohnhaus des Besitzers blieb verschont. Nach dessen Tod stand es lange leer, bis eines Tages Benedicht Hansen als neuer Besitzer einzog.
Jaaa, jetzt wo ich's sehe: Eigentlich müsste man solche Absätze noch eine Zeitebene nach hinten setzen. Da sich das aber dämlich liest, würde ich Trick 17 anwenden, einen Zeilenumbruch davorhauen, anfangen mit "Damals hatte es zu einer florierenden Sägerei gehört.", dann ganz unauffällig wieder die Zeitebene wechseln mit "1958 brannte sie komplett ab und satnd so lange leer, bis ...". Und wenn der Abstecher zur Geschichte des Hauses beendet wird: Zeilenumbruch, Imperfekt, und keiner hat was gemerkt. :)

Aber da war nichts, hinter ihm lag der Weg voller Herbstlaub, er befand sich fast in der Mitte dieser kleinen Lichtung. Als er wieder nach vorne blickte, stand vor ihm auf dem Weg zum See eine Gestalt.
Tja, im Film wäre das jetzt ein Schreckmoment gewesen. Im Film ... Damit will ich aber weiter nichts sagen. Nur das.

"Oha, Probleme?", fragte eine tiefe, warme Stimme. Sie gehörte zu einem grossen, breitschultrigen Mann. Sein Gesicht wurde von einem mächtigen Vollbart verdeckt und darüber blitzten zwei tief liegende, aber wache Augen. Der Mann trug einen breitkrempigen Hut und eine Art ledrigen Fischermantel. Die breiten Hosen steckten in schweren Stiefeln ...
Du weißt schon ... Ist etwas viel.
Und das Wort Blitzen kommt hernach glaube ich etwas gehäuft vor.

sonst sind Sie - raz - faz - unterm Boden
Das ist jetzt keine exakte Wissenschaft, aber ich würde ja Ratzfatz sagen. Oder Ratz-Fatz.

"Sind Sie etwa der alte ... Verzeihung, Sie müssen Ben Hansen sein, richtig?"
Ich frage mich, ob er mit Obi Wan Hansen verwandt ist ... Entschuldige, es geht gerade mit mir durch. Weiter im Text!

Ja, so, ungefähr achzig Kilo ...
achtzig

So, und nun die entscheidende Frage:" Baumeister blickte gespannt in das bärtige Gesicht.
"Was ist ihnen das Herausziehen wert?"
"Was? Sie wollen allen ernstes - ich verklage Sie wegen unterlassener Hilfeleistung!"
Hm, kann man eine Wörtliche Rede mit einem Doppelpunkt abschließen? Das sieht ja eher ungewöhnlich aus.
allen Ernstes

Oh, ich habe zu Hause die Blätter heute morgen im Hof zusammengefegt ...
Watt, wie, wann, wo? Das sind ja mal verwirrende Angaben. Ich habe heute Morgen die Blätter im Hof zusammengefegt. Das würde doch reichen.

Hansen zauberte ein Klemmbrett hervor, dass er die ganze Zeit hinter dem Rücken verborgen gehalten hatte
das

Die Reaktion von Hansen war erlösend wie sureal zugleich
Hansens Reaktion
surreal

zog die buschigen Augsbrauen hoch
Da brat mir einer 'nen Storch, wo sagt man denn das? Etwa in ... Aaah, ich verkneif ihn mir. :)

Baumeister hörte Hansen wie durch Watte in weiter Ferne.
Das Kursive würde ich streichen.

Ratz Fatz, bis denne,
Fisch

 

Beklemmend und böse, aber nicht ohne Humor. Bei mir hats gezündet. Erinnert mich an verschiedene Geschichte, die ich mal gelesen oder gesehen habe. Wenn mir einfällt, welche, dann schreib ichs noch

 

Hallo zusammen.
Vielen Dank fürs Lesen und bekritteln.

@Quinn

Würde in beiden Fällen zum Plusquamperfekt raten.
Ich habe das ganze in den Präsens portiert und die Zeitsprung Idee von Fischstaebchen angewendet.
Deine anderen Anregungen habe ich umgesetzt.
Hm, für einen Quickie und das, was du erzählen willst, ist es eigentlich ein wenig zu breit angelegt,
Stimmt, mit Arial 10 sind's genau drei Seiten. ;)
Fast erwartet man, dass er wirklich als Moorleiche wiederkommt, um sich an Hansen zu rächen; oder dass Hansen klar wird, dass er das Experiment verfälscht, weil ohne ihn Baumeister vielleicht versucht hätte, selbst aus dem Moor zu kommen.
Dann würde der Quicky ja noch länger.
Nein, schon klar, der Plot verläuft hier ziemlich stringent und unaufgeregt aufs Ende zu.
So bleibt es ein bisschen Szene, solide geschrieben, auch eine beängstigende Idee mit dem Moor, aber so richtig zündest es für mich nicht.
Wenn's schon nicht zündet, wenigstens war es beängstigend.
Trotzdem saubere Arbeit
Hört man gerne, danke.

@Fischstaebchen

Jau, beklemmend war's. Solide geschrieben war's auch. Und Quinn muss ich auch wieder Recht geben ... Ein bisschen mehr Fleisch auf Baumeisters Knochen, so dass das Ende womöglich noch eine ironische Note bekäme [...] Aber ich fand eben auch, dass da ein wenig Potential verpufft ist.
Oha, schon zwei. Muss ich da ev. doch noch einen Twist-of-tail einbauen? Mal sehen ...
Alles in allem hab ich's aber gut unterhalten gelesen!
Freut mich, dass ich dich trotzdem unterhalten konnte.
Tja, im Film wäre das jetzt ein Schreckmoment gewesen. Im Film ... Damit will ich aber weiter nichts sagen. Nur das.
Du willst damit sagen, "show, don't tell", oder so.
Ich hoffe es ist mir mit der Änderung gelungen.
Ich frage mich, ob er mit Obi Wan Hansen verwandt ist
Genau, am Ende steigt Darth Baumeister, bedeckt mit schwarzem Torf aus dem Moor hervor und Ben - woaam - fährt sein Laserdingens aus. Wäre dann was für die flash/gnoebel - Rubrik. :D
Aber zurück zur Besprechung ...

Zitat: zog die buschigen Augsbrauen hoch
Da brat mir einer 'nen Storch, wo sagt man denn das? Etwa in ... Aaah, ich verkneif ihn mir.
Wer hat's erfunden? Genau.
Aber schreiben sollte ich dann doch Augenbrauen.

Deine restlichen Bemerkungen habe ich - ratzfatz - erledigt.

@Felix-Florian

Beklemmend und böse, aber nicht ohne Humor. Bei mir hats gezündet.
Danke, genau so soll es rüberkommen. Schön, dass es dir gefallen hat.
Erinnert mich an verschiedene Geschichte, die ich mal gelesen oder gesehen habe. Wenn mir einfällt, welche, dann schreib ichs noch
Ok, bin gespannt, ob die auch so beklemmend und böse sind. :D

@Jynx

eine schöne, runde Geschichte. Ruhig und fließend, äh. Sprachlich fließend.
So unaufgeregt und gelassen erzählt, dass es schon fast das langsame Versinken des Charakters im Moor widerspiegelt. Normalerweise würde ich ja jetzt an den mir zu ausführlichen Beschreibungen rummäkeln - muss ich aber gar nicht. Bei dir passen sie wie immer gut in die Atmosphäre herein, nein, besser noch: sie tragen die ganze Atmosphäre. Das ist an deinen Stil wirklich klasse, deshalb liest sich alles so schön und gut.
Das hast du aber schön gesagt, danke. *rot werd*

Ein winzig kleines Problem habe ich da mit der Geschichte aber doch: Wer erzählt mir das denn, rückblickend in die Vergangenheit, hm? Wie wäre es mit Präsens? Dann wäre es wenigstens erzähltechnisch logisch.
Leuchtet ein, deshalb gibt's die Moorgeschichten - ratzfatz - im Präsens.
(Hoffe, dass alle Perfekts zu Präsens mutiert sind.)

Diese Stelle fand ich ein bisschen unfreiwillig komisch - oder war es beabsichtigt?
Ich stellte mir vor, wie ich in so ein stinkendes Loch tappe. Also das erste wäre ein spontanes "Sch.....". :shy:

Deine anderen Bemerkungen habe ich umgesetzt.

Ach, es ist prima, mal wieder eine so gut gelungene Geschichte gelesen zu haben.
Mensch, das tut ja so was von gut!

@Alle
Nochmals Danke fürs Lesen und Bekritteln.
Gruss.dot

 

Hallo dotslash,

mich wundert, dass Deine Kg verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit erhält.
Das mag an dem unspektakulären, geradlinigen Titel liegen, hinter dem der Leser auch Sachgeschichten vermuten könnte, stünde die Kg nicht in der Rubrik Horror. Dabei wäre sie auch in den Rubriken Alltag oder Gesellschaft gut platziert, sowieso in Spannung/Krimi, je nachdem, ob man sie im übertragenen Sinn oder im Sinne des Wortes liest.

Ein Mann im besten Alter will sich gerade in einer einsamen Pension an einem See einmieten, die er über eine Annonce fand, mit dem Zweck, sein Buch fertig zu schreiben. Auf dem Weg zu dem Haus achtet er darauf, nicht vom Pfad abzuweichen, da ein Schild wegen des Moorbodens vor Lebensgefährdung warnt. Auch hat er sich vorher im Dorf vorsichtigerweise nach dem Leumund des Hausbesitzers erkundigt. Und trotzdem fällt er hinein, in das Moor, in die Falle, die ihm der anfänglich vertrauenswürdig wirkende Besitzer im Namen der Wissenschaft stellt. Aber er begibt sich ja freiwillig in die Falle, da er freiwillig der Annonce folgte. Das Buch wird unvollendet bleiben, weil der Autor im Heilschlamm immer weiter nach unten rutscht und schließlich erstickt, jede Phase protokolliert vom Beobachter.

Offen bleibt in der Kg, ob der gut erhaltene Pensionswirt mit der warmen Stimme nun einen wissenschaftlichen Artikel oder einen belletristischen Roman über Moorleichen verfassen wird.

Neben dem Stoff gefällt mir auch die gezügelte Erzählweise gut, die Spannung stetig wachsen lässt. Den Leser, der die Seiten nicht nur über fliegt, nimmt sie mit in die Moorlandschaft und in die Fänge des Pensionswirtes, der einen perfekten Mord nach dem anderen begeht.
Es ist ein runder Krimi und Horror, der sich durch seine konkrete Sprache wohltuend von den Kg mit ausufernden blutrünstigen Gewaltbildern und Drogenphantasien unterscheidet.

Kleinigkeiten:
- Seit der grossen Flut vor neun Jahren aber, wird er von der Gemeinde nicht mehr unterhalten ----> Komma weglassen?

- bis eines Tages Benedicht Hansen ----> vermutlich Benedikt

- oder mit was er im Sommer sich die Zeit vertreibt.---> oder womit er sich im Sommer die Zeit vertreibt

- Doch statt den einen aus dem Sumpf zu ziehen, sinkt der andere ein Stück tiefer. ---> Doch statt den einen aus dem Sumpf befreien zu können, (oder so ähnlich)

- "Da sind sie ja in was schönes reingeraten ---> Sie

- "Fank Baumeister ---> Frank

- Wie viel ---> Wieviel

- scheint im Kopf etwas aus zurechnen. ---> auszurechnen.

- zusammengefegt, sie stehen sozusagen in meinem ---> Sie

- Er steckt nun bis zum Bauch im Sumpf, rund um seinen Körper platzen kleine Luftblasen und schleudern ihm Dreck ins Gesicht. Dies ist kein gewöhnliches Moorloch, es ist zu exakt, wirkt irgendwie künstlich. --->
Den beiden Sätzen kann ich nicht so recht Glauben schenken. Aber sie tragen gut zur wachsenden Spannung bei.

Diese Kg gefällt mir so gut, dass ich sie empfehlen werde.

Gruß
Gingiko

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Gingiko

Das mag an dem unspektakulären, geradlinigen Titel liegen,
Stimmt, Titel sind Eintrittskarten, können aber auch bereits zuviel verraten (Tod im Moor) oder sind halt erst nach Ende der Geschichte stimmig. (Moorgeschichten fand ich einfach passend für den urbanen Schriftsteller, dessen Absicht und die Location.)

[...] Es ist ein runder Krimi und Horror, der sich durch seine konkrete Sprache wohltuend von den Kg mit ausufernden blutrünstigen Gewaltbildern und Drogenphantasien unterscheidet.
Danke für diese hübsche Rezension, häng' ich mir gleich über's Bett. :D

Seit der grossen Flut vor neun Jahren aber, wird er von der Gemeinde nicht mehr unterhalten ----> Komma weglassen?
Das aber hat mir wohl irgendwie ein Komma aufgedrängt.

bis eines Tages Benedicht Hansen ----> vermutlich Benedikt
Oha, eigentlich heisst der Professor tatsächlich Benedicht. Also ändere ich lieber den zweiten Eintrag.

- Doch statt den einen aus dem Sumpf zu ziehen, sinkt der andere ein Stück tiefer. ---> Doch statt den einen aus dem Sumpf befreien zu können, (oder so ähnlich)
An der Stelle hatte ich lange geknabbert. Dein Vorschlag geht in die richtige Richtung, ich probiere es mit "Doch statt er den einen frei bekommt, "

Und deine anderen erwähnten Tpifheler sind auch ausgemerzt.

- Er steckt nun bis zum Bauch im Sumpf, rund um seinen Körper platzen kleine Luftblasen und schleudern ihm Dreck ins Gesicht. Dies ist kein gewöhnliches Moorloch, es ist zu exakt, wirkt irgendwie künstlich. --->
Den beiden Sätzen kann ich nicht so recht Glauben schenken. Aber sie tragen gut zur wachsenden Spannung bei.
Wer weiss, was da sonst noch alles so drin lebt?:naughty:
Nee, schon klar, was du meinst. Blubb, blubb.

Wärmsten Dank für die Empfehlung. Schön, dass dir die Geschichte gefällt, obwohl sie eigentlich die Anforderungen an Quickies (TdM) arg strapaziert.

Gruss.dot

 

Hallo dotslash,

schön beklemmend, ein bisschen "Crypt from the tales", aber gut. Mir persönlich gefällt die Grundidee sehr gut.

Gruß
Dave

 

Hallo Dave

Du meintest sicher "Tales from the Crypt" (jedenfalls findet es sich so im Netz)
;)
Egal, ich kenne die Serie sowieso nicht, entnehme aber deinem Kommentar, dass ich da nicht viel verpasst habe.

Vielen Dank fürs Gutfinden,
Gruss.dot

 

Hi dotslash!

Mir hat die Story auch recht gut gefallen, obwohl nicht ganz so ohne Abstriche wie bei den anderen.

Zunächst mal, die Handlung ist recht stringent auf den Schluss hin zugeschrieben. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt - Halt! an fast keiner Stelle. Der Anfang war mir persönlich zu überfrachtet mit Fakten. Da sind auf zu engem Raum zu viele Informationen drinnen, die ich nicht unbedingt brauche.
Wenn sie tatsächlich gebraucht werden (man sollte mal überlegen, welche wirklich wichtig sind, ich glaube, da könnte fast alles raus), hätte man in den weiteren Text einfließen lassen können.
Ich, jedenfalls, musste mich in den ersten beiden Absätzen zwingen, weiterzulesen.

Was natürlich nicht anhielt. Den weiteren Text habe ich atemlos verfolgt, und habe allerdings auf ein spektakuläreres Ende gehofft.

Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass Baumeister die Flucht gelingt, die Flucht aus dem Moor - vielleicht indem er Untergrund findet, der sich später
als eines der früheren Opfer herausstellt.
Aber das ist wieder Spekulation.

Ich hatte mir einige kleine Sachen angestrichen, aber bei

Spiel-Ohne-Grenzen-Shows

habe ich einen dicken Smilie hingemalt! :D


Hansens Reaktion ist erlösend wie surreal zugleich.

Das hier ist nicht besonders sauber gelöst. Entweder sagst du "Hansens Reaktion ist so erlösend wie surreal." Oder "Hansens Reaktion ist erlösend und surreal zugleich."

Aber natürlich marginal das und eng an der Korinthenkackerei von meiner Seite.:D


Fazit: Hat gefallen - Mehr davon!


Schöne Grüße von meiner Seite!

 

Hi, dotslash,
spannend fand ich deine Geschichte und irgendwie hatte ich bis fast zum Schluss gehofft, dass es doch nur um Beutelschneiderei geht.
Aber dann stellte ich fest, in welcher Kategorie ich da am Lesen bin.:schiel:
Horror ist eigentlich nicht meins, aber die Story find ich prima.
Ist aber nicht so, dass mir nix weiter aufgefallen wäre.
Gleich im ersten Absatz bin ich gestolpert:

Früher war der Weg durch das grosse Moor noch befestigt. Seit der grossen Flut vor neun Jahren
kurze Vokale=> Doppel-s, lange Vokale=>ß, also große Flut, großes Moor
Die Whl. "groß" wäre noch mal zu überdenken.
Wenn ich grad mal bei ss-ß bin, kommen weiter unten außer den einzelnen Vokalen auch noch doppelte Vokale (hab grad nachgelesen, wie die heißen;): Diphthonge sind dat, ha!:klug:) Die auch mit ß schreiben, also nicht "Scheisse"
weiter:
"Pfad nicht verlassen. Lebensgefahr!"Komma steht auf dem verwitterten Holzschild
Seit der großen Flut vor neun Jahren aber wird er von der Gemeinde nicht mehr unterhalten und so dient der verwilderte Pfad nur noch den Furchtlosen als Abkürzung zum See
Vorschlag:Seit der großen Flut vor neun Jahren wird der verwilderte Pfad nicht mehr von der Gemeinde unterhalten. Er dient nur noch den Furchtlosen als Abkürzung zum See
Damals hat es zu einer florierenden Sägerei gehört. 1958 brannte sie komplett ab, nur das Wohnhaus des Besitzers blieb verschont. Nach dessen Tod stand es lange leer, bis eines Tages Benedicht Hansen als neuer Besitzer einzog.
Vorschlag: lange hatte es zu einer, in den Fünfzigern komplett abgebrannten, Sägemühle gehört. Nur das einstige Wohnhaus war damals verschont geblieben und stand dann über Jahrzehnte leer. Bis Benedicht...(ehrlich, Benedicht?)
oder womit er im Sommer sich die Zeit vertreibt
oder womit er sich im Sommer die Zeit vertreibt
weil dessen Kleinanzeige im Grünwiler Tagblatt eine interessante Gelegenheit verspricht.
Gelegenheit wozu? Reicht nicht vielleicht: Wegen seiner Kleinanzeige im 'Grünwieler Tageblatt'? Der Anzeigentext und Baumeisters Vorhaben folgen doch sogleich.
immer den schmalen Trampelpfad im Auge
kann man machen, (Albern, wie ich bin, dachte ich da nur 'kann ja nüscht sehen, der Ärmste')
Vllt.:Wachsam dem schmalen Tampelpfad folgend?
die zum Teil nur als Moorleichen wieder ans Tageslicht kamen.
die nur zum Teil, als Moorleichen, wieder... (oder als was kam der andere Teil wieder?)
beschleunigt sein Herz
seinen Herzschlag, seinen Puls
einen breiten Hut
breitkrempigen? großen?
Das Wörtchen "ein" häuft sich hier stark.
was schönes
was Schönes?
, als er sagt
könnte weg, oder? (Baumeister zwingt sich zu einem gemäßigten Ton: "Ok, Herr Hansen, jetzt mal ganz sachlich...
Wohlige Wärme breitet sich in seinem Unterleib aus
um seinen Unterleib
abrakadabra, so wie das Klemmbrett
da fehlt nach Klemmbrett was. Das hat der Benedicht doch in der Hand, wozu soller es, wie im vorherigen Teilsatz angekündigt, hervorzaubern? So, wie vorher das Klemmbrett? War das so gemeint?
So, ich hoffe, das kommt bei Dir jetzt nicht zu kleinkariert an. Und wahrscheinlich hab ich auch ne Menge wiederholt. Dafür sorry, hab nicht alle Kommentare gelesen.
Mir hat Deine Geschichte gefallen. Spannend wars!

LG butterblume

 

Hallo dotslash!

Hach, dabei wäre das so ein schönes, idyllisches Plätzchen zum Schreiben gewesen, das sich Dein Protagonist da ausgesucht hat. Schade, daß er jetzt … zu schreiben aufgehört hat! :D

Inhaltlich nur eines:

so dient der verwilderte Pfad nur noch den Furchtlosen als Abkürzung zum See.
Wo gehen die denn?

Die Idee finde ich jedenfalls sehr gut, die Umsetzung gelungen, hat mir gefallen! :)

Die Kleinigkeiten noch:

»oder womit er im Sommer sich die Zeit vertreibt.«
– würde ich umdrehen: womit er sich im Sommer die Zeit vertreibt

»Hier wird er endlich sein Buch fertigstellen können.«
– also schon gedruckt und gebunden? Oder will er nur seinen Roman fertigschreiben? ;)

»Doch statt er den einen frei bekommt, sinkt der andere ein Stück tiefer.«
– Doch statt den einen freizubekommen, …

»irgend etwas zum festhalten.«
– zum Festhalten

»"Da sind Sie ja in was schönes reingeraten, was?",«
– was Schönes

»Der Matsch reicht Baumeister nun bis zu den Oberschenkel.«
– bis zu den Oberschenkeln

»Ihnen sind doch in ein paar Minuten die Hände gebunden?" brummt der Alte.«
– gebunden?“, brummte

»aus einer dieser Spiel-Ohne-Grenzen Shows aus den Achtzigern.«
– Spiel-ohne-Grenzen-Shows

»verfehlte die Zeitlimite komplett..." - Hansen schaute auf sein Klemmbrett - "... um fünfzehn Minuten."«
– komplett_…“ Hansen schaute auf sein Klemmbrett. “…_um

»"Ok, ok, Zzehntausend, nnur zzziehen Sie mich bbitte hhier rrauss."«
– »Ok, ok« klingt fast wie »oink oink«, Du meintest sicher »Okay, okay« (abgekürzt wäre es mit zwei Punkten, o.k., wodurch man sich kein einziges Zeichen spart, und in Geschichten kürzt man sowieso nicht ab)

»gleich wird er ein Seil hervorzaubern, abrakadabra, so wie das Klemmbrett und dann hat der Albtraum ein Ende.«
– Beistrich nach »Klemmbrett«

»"HHILFE, OHH GGOTT! ZZIEHEN SSIE MICH EENDLICHH RRRRAUSsss...", der Rest geht in weinendem Wimmern unter.«
– auch in dem oink-Satz oben fand ich es schon nicht sehr glaubwürdig, daß er in der Situation plötzlich zu stottern beginnt, das ist doch eher ein Zeichen von Unsicherheit und Schüchternheit und ist hier somit fehl am Platz, wenn er doch eher hysterisch sein soll, oder?

»Blut quillt aus dem Mund und tropfte ins Moor.«
– tropft

»Baumeister dreht den Kopf zur Seite, er nimmt kaum war,«
– wahr

»"Wenn Sie es also schaffen würden, aus eigenem Antrieb aus diesem Moorloch herauszukommen", Hansen klingt jetzt verschwörerisch.
"Dann untermauern Sie meine These, dass niemand zwingend im Moor ertrinken muss."«
– keinen Zeilenwechsel, da kein Sprecherwechsel


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hey dotslash,

coole Story, hat mir gefallen. Schöne Charaktere, schöne Atmosphäre, solider Schreibstil. Hätte auch sehr gut in die Rubrik Humor gepasst, ich hoffe du fasst das jetzt nicht negativ auf, dass ich deine Geschichte ein klein wenig witzig fand, aber dieser Hansen ist so eine richtig coole Sau als Soziopath. Ich meine, jemand, der für statistische Zwecke dabei zusieht, wie Menschen im Moor versinken, Zeit stoppt und nebenbei mit Brett und Seil winkt, um denen Hoffnung zu machen, gerettet zu werden, damit sie ja nicht auf die Idee kommen, selber rauszuschwimmen... Das war irgendwie komisch.

Nein, ich muss sagen, ich habe mich gut amüsiert und fand es auch äußerst spannend. Leider hatte ich kein Popcorn bei mir. Aber mich hat es noch nicht einmal gestört, dass es keine überraschende Wendung am Ende gab. Wozu auch? Hat deine Story gar nicht nötig.

Gruß
Bantam

 

Hallo Hanniball

Vielen Dank für den anregenden Kommentar.
Mit dem zähen Anfang hast du recht, wenn man es mit dem Ansatz "Was ist wirklich wichtig" liest, kann man deutlich raffen und unnötige Infos rausgekippen.
Und der surreale Satz wurde durch deinen Vorschlag etwas realer.

Spiel-Ohne-Grenzen-Shows
habe ich einen dicken Smilie hingemalt!
Ja, das war noch gehaltvolle TV-Unterhaltung, was?

Schön, dass ich dich trotz stringentem Plot und "fehlendem" Twist-of-tail unterhalten konnte.


Hallo butterblume null eins
Danke für deine wunderbaren :klug:Ausführungen bezüglich ß, aber wie du meinem Profil entnehmen kannst, bin ich aus CH und wir dürfen einfach Scheisse schreiben!
:D

kann man machen, (Albern, wie ich bin, dachte ich da nur 'kann ja nüscht sehen, der Ärmste')
Vllt.:Wachsam dem schmalen Tampelpfad folgend?
Hehe, schreib ich um.

die nur zum Teil, als Moorleichen, wieder... (oder als was kam der andere Teil wieder?)
Hast recht, auch das wird abgeändert.


Das Wörtchen "ein" häuft sich hier stark.
Stimmt, aber ich weiss im Moment nicht, wie ich die wegbekomme, ohne jetzt verquirlte Sätze schreiben zu müssen.

Wohlige Wärme breitet sich in seinem Unterleib aus
um seinen Unterleib
Ha klar, sonst schifft er ja nach innen!

da fehlt nach Klemmbrett was.
Ich nehm's einfach weg.

Die anderen Sachen habe ich auch (mehr oder weniger) übernommen.
Freut mich, dass es dir auch ohne ß gefallen hat.


Hallo Häferl

Die Idee finde ich jedenfalls sehr gut, die Umsetzung gelungen, hat mir gefallen!
Was will man mehr, Danke!

– komplett_…“ Hansen schaute auf sein Klemmbrett. “…_um
Ha, der erste Leerschlag fehlt, der zweite ist aber da! (Mit der Maus markieren, dann wird er sichtbar.)
– Beistrich nach »Klemmbrett«
Lieber gleich das ganze Klemmbrett streichen.


– auch in dem oink-Satz oben fand ich es schon nicht sehr glaubwürdig, daß er in der Situation plötzlich zu stottern beginnt, das ist doch eher ein Zeichen von Unsicherheit und Schüchternheit und ist hier somit fehl am Platz, wenn er doch eher hysterisch sein soll, oder?
Tja, er stottert nicht vor Unsicherheit, sondern er zittert und bibbert vor lauter Kälte. Das Moorloch hat so ca. zwölf Grad Celsius, da frierts dir nach ein paar Minuten die **** ab.

Die anderen Sachen habe ich ausgebessert.
Vielen Dank fürs Lesen, und natürlich auch fürs Rausklauben der Tpipfheler und Unlogikeiten.

Hallo bantam

coole Story, hat mir gefallen. Schöne Charaktere, schöne Atmosphäre, solider Schreibstil.
Hach, das geht runter wie Öl.

Hätte auch sehr gut in die Rubrik Humor gepasst, ich hoffe du fasst das jetzt nicht negativ auf, dass ich deine Geschichte ein klein wenig witzig fand, aber dieser Hansen ist so eine richtig coole Sau als Soziopath.
Klasse, bantam, genau so!:D

Aber mich hat es noch nicht einmal gestört, dass es keine überraschende Wendung am Ende gab. Wozu auch? Hat deine Story gar nicht nötig.
Jo, das spaltet wohl die Leserschaft.
Danke dir herzlich fürs Lesen und Gutfinden.

@alle
Lieben Gruss.dot

 
Zuletzt bearbeitet:

der zweite ist aber da!
Da hatte mein Hirn gerade Pause, als ich das tippte. Eigentlich ging es mir nämlich um die Gedankenstriche, die Du nicht brauchst, dafür aber einen Punkt nach "Klemmbrett".

Tja, er stottert nicht vor Unsicherheit, sondern er zittert und bibbert vor lauter Kälte.
Sowas Verweichlichtes ... andere springen zu Neujahr in eisige Flüsse und lachen dabei. :D

Bantam schrieb:
dass es keine überraschende Wendung am Ende gab
Nachdem ich erst erwartet hatte, daß der Typ irgendwann zufrieden ist und ihm raushilft, war die Wendung eigentlich da, als er das nicht gemacht hat. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi dotslash,
also wg. dem ß: mea culpa, mea maxima culpa, Asche auf mein Haupt!
Aber Profile lese ich eigentlich nicht, hab ja schon bei den Stories, die hier eingestellt werden ein Zeitproblem. Meinen :klug: hätt ich mir bei besserem Überblick verkneifen können. Recht haste.
Deine neue Version hab ich grad gelesen.
Und einen hätte ich da noch:

... nur noch ein verwilderter Trampelpfad zum alten Haus am See. Im Dorf erzählen ihm die Einheimischen ...
Unklarer Bezug. Vielleicht reicht einfach ein Absatz nach dem See?
Sonst hab ich grad zu deiner schönen Gschicht nix mehr zu meckern.
LG butterblume

 

Der Anfang war mir persönlich zu überfrachtet mit Fakten. Da sind auf zu engem Raum zu viele Informationen drinnen, die ich nicht unbedingt brauche.

Ja, der Leser braucht diese Informationen nicht unbedingt, aber ist dies nicht eine Technik, um die Ungeduld des Lesers zu wecken und eine Anfangsspannung zu erzeugen: "Wann geht es denn nun zur Sache"?

Gruß, Gingiko

 

Servus Susi
Danke für die Korrektur der Korrektur. Hab's eingebaut.
Jo, verweichlichte Grossstädter! Wir Landeier wären da ratzfatz wieder draussen gewesen, oder etwa nicht?

Hallo butterblume
Es sei Ihr erlaubt sich wieder zu erheben.:D
Zum Bezug: Ich habe zwar keinen Absatz gemacht, dafür hinten was umgedreht. Hoffentlich wird der Bezug nun klarer.

Hallo Gingiko
Der eine Leser braucht einen twist of tail, die andere Leserin sieht ihn genau in diesem Ende. Dem einen Leser ist es zu überfrachtet, doch nehm' ich ein paar Fakten weg, fehlt's der anderen Leserin.
Hach schwierig, es allen recht machen zu wollen. :D
Obwohl ich auch eher der ungeduldige Leser bin, als Schreiberling aber dummerweise diametral ins eher ausufernde Erzählen abdrifte.

Herzlichen Dank euch Dreien für die Rückmeldungen.
Gruss.dot

 

@Gingiko - Kleiner Nachtrag:
Vorhin fiel mir der Arbeitstitel zu dieser Geschichte wieder ein: Der alte Mann und das Moor.
;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi dot

Schön dass deine Geschichte empfohlen wurde. Du hast für einen Quicki doch recht viel Arbeit investiert. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht und auch spannend.

Leider bin ich jetzt mal ein Spielverderber. http://www.swr.de/naturwunder/2007/09/27/beitrag2.html

Sorry, aber bei jeder Moorgeschichte habe ich das Experiment vor Augen, was ich im Fernsehen gesehen habe. Ich warte darauf, dass das Genre darauf reagiert :D

Vielleicht kannst du diese Erkenntnis einstricken?

LG
GD

 

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