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Moonlight dream

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Beitritt
19.07.2004
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Moonlight dream

Der Mond scheint heute riesig zu sein. Er ist ganz nah, sodass man seine schluchtartige Struktur genau erkennen kann. Wundervoll, wie sein silberschimmerndes Licht auf die Erde fließt, uns umhüllt, wie ein Schleier. Es ist so, als wäre er extra für uns heute heruntergekommen, für uns beide.
Seine Augen glitzern wie magisch und sein Lächeln verzaubert mich regelrecht. Alles sieht heute so anders aus, noch schöner als zuvor.
Er brachte mich hier her, um mir zu zeigen, diesen wunderschönen Mond und diese wundervolle Landschaft. Hier ist es so romantisch, es würde jedes Mädchenherz höher schlagen lassen. Doch keiner kennt diesen Ort, er ist uns ganz allein.
Her kamen wir durch ein Feld von blühendem Mohn und hohem Gras. Ich konnte die Natur und das Gras hautnah fühlen und riechen und mein Herz erfüllte sich mit tiefster Freude.
Seine Stimme ist voller Aufregung, sie zittert leicht vor Glück. Schon so lange wollte er mir „Seinen Platz“ zeigen. Voller stolz zeigt er ihn mir nun und er ist wunderschön. Da ist es wie in einem Labyrinth, ein Labyrinth, so etwas hat man noch nie gesehen, bestehend aus riesigen Rosenbüschen, alle fein säuberlich und gerade, und doch naturgewachsen. Alles voll mit weißen Rosen und Rosenblüten. Sie schimmern und leuchten in diesem glitzernden Mondlicht und werden noch um ein tausendfaches schöner.
Der Mond ist immer noch über uns, voll und rund, an diesem blauen, mit Sternen behängten Abendhimmel. Noch nie war jemand anderes hier, außer ihm, noch nie hat jemand anderes diesen Ort gesehen. Es ist etwas ganz besonderes. Niemand sonst würde er ihn zeigen, nur mir.
Ich lächle, lächle die ganze Zeit, denn ich bin so glücklich. Glücklich, die eine Person zu sein, der er so vertraut und die er mit in seinen geheimsten Platz nimmt, zu dem er immer kommt um nachzudenken und um allein zu sein.
Jetzt kommen wir im Mittelpunkt des Gartens an. Der Weg war unheimlich lang, das Labyrinth aus Rosen muss sehr groß sein. Wieder sind um uns die Rosenbüsche, fast wie Wände, mit nur einer kleinen Stelle zum hinausgehen. Hier stehen vier weiße Holzbalken in den vier Ecken. Sie sind an der Spitze miteinander verbunden, durch ein weißes Gitter, ein Rosengitter das wieder bis auf den Boden geht, an dem die Rosen hochklettern. Nun steht der Mond direkt über uns.
Er wird still und schaut mich an. Sein Blick ist so geheimnisvoll, verschlossen. Weiß nicht genau, was ich jetzt tun soll. Was ist mit ihm los? Man merkt das er etwas sagen will. Auch ich bleibe still und warte. Er sieht kurz weg, beobachtet ein paar Glühwürmchen, die seltsam aufleuchten und wieder verschwinden. Plötzlich reißt er seinen Kopf herum und sieht mich wieder an. Er lächelt. Erst weiß ich nicht genau was er jetzt will, doch plötzlich bemerke ich das Licht aus den Augenwinkeln. Da, wo eben noch die Glühwürmchen waren, leuchten jetzt viele kleine Pünktchen auf, sie bilden Buchstaben...
‚I Love You'
Sui

 

Dieser englische Name entstand aus einem Gedicht, das ich geschrieben hatte, und das hatte ich in englisch geschrieben. Tja und dann wollte ich unbedingt diesen Text schreiben, da ich so etwas Ähnliches geträumt hatte.
Du hast das alles voll schön ausgedrückt:)
Sui

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin!

Zunächst mal: Herzlich willkommen auf KG.de! :)

Und nun zum Text:

Leider kann ich mich der Begeisterung meines Vorredners nur bedingt anschließen.

Zum einen: Ich bin mit dem Begriff i.d.R. sehr vorsichtig, aber das hier ist wirklich hart dran am Kitsch bzw. irgendwann dann auch mittendrin. Über-Kitsch schon fast. Wäre diese Geschichte ein Poster, wäre es wohl so eins aus den 80ern mit Airbrush-Wölfen auf mondbeschienen Klippen oder ätherischen seidenumhüllten Magersüchtigen vor Bogenfenstern am Meer... ;)

Soll heißen: Für meinen Geschmack ist das hier einfach etwas zu dick aufgetragen. Der Text liest sich für mich zäh wie Sirup, die Perfektion der Idylle nervt nach ein paar Sätzen doch sehr, zugleich lässt er mich aufgrund einiger grundlegender Mängel (s.u.) emotional eher kalt. Ein paar kleine ironische Brüche oder etwas menschlichere Züge hätten dem Szenario gut getan.

Womit wir bei dem zweiten Hauptproblem wären: In dem Text passiert nicht viel, und das wenige, das passiert, geschieht Leuten, die wir nicht kennen. Soll heißen: Handlung und Charakterisierung pendeln zwischen "extrem dürftig" und "abwesend". Der Effekt: Man kann als Leser keinen wirklichen Bezug zur Situation herstellen. Die ganze Szene wirkt wie ein Ausstellungstück in einem Glaskasten - verspielt, kitschig und leider sehr unpersönlich. Der Text wirkt wie ein Privatvergnügen des Autors, der Leser bleibt leider mehr oder weniger außen vor, denn ihm werden wenig bis gar keine Türen geöffnet, durch die er in diese Welt eintreten könnte.

Positiv ist die sprachliche Ausdruckskraft. Du kannst recht gut und eindringlich beschreiben. Auch die Atmosphäre als solche fängst recht gut ein. Daraus ließe sich mehr machen!
Manchmal entgleiten Dir z.B. die Bilder ein wenig bzw. verstrickst Du Dich in seltsamen oder überfrachteten Formulierungen. Ebenfalls störend: Etliche Eindrücke/Emotionen werden redundant geschildert, das ermüdet.

Ein paar Beispiele für Dinge, die mir aufgefallen sind:

> man seine schluchtartige Struktur genau erkennen kann.

"schluchtartig" finde ich ein unschönes Wort. Da fällt Dir bestimmt noch was besseres ein!

> Wundervoll, wie sein silberschimmerndes Licht auf die Erde fließt

Es ist immer eine kleine Gratwanderung, als Erzähler mit wertenden Adjektiven wie "wundervoll" zu hantieren. In diesem Fall ist es leider die Einleitung in eine schwer kitschige Schiene...

> Es ist so, als wäre er extra für uns heute heruntergekommen,
> für uns beide.

Ein kleines Beispiel für die häufige Redundanz in den Formulierungen. Einmal "...wäre er einzig für uns beide heruntergekommen...." hätte gereicht!

>Er brachte mich hier her, um mir zu zeigen, diesen wunderschönen Mond

"...ihn mir zu zeigen"? Ansonsten wäre das nicht wirklich korrektes Deutsch. ;)

>Hier ist es so romantisch, es würde jedes Mädchenherz höher schlagen
>lassen.

Argh! Sorry, aber dieser Satz schreit förmlich danach, ersatzlos weggelassen zu werden. Stünde er als Einleitung zu einem ironischen Bruch der Atmosphäre, wäre er okay. So ist er allerdings in höchstem Maße deplaziert.

> Doch keiner kennt diesen Ort, er ist uns ganz allein.

Auch hier fehlt irgendwie ein Wort...

>Her kamen wir durch ein Feld von blühendem Mohn und hohem Gras.

Es ist nur selten ratsam, Sätze mit Präpositionen o.ä. zu beginnen. Das liest sich sehr unschön. Einfach "Wir kamen durch ein Feld..." genügt.

>Da ist es wie in einem Labyrinth, ein Labyrinth, so etwas hat man
> noch nie gesehen

Gleich zwei Unschönheiten in einem Satz! Zum einen die überflüssige Dopplung, die unbedingt rausgehört, zum anderen die "man"-Konstruktion. Gefühle, Eindrücke etc. sollten sich in einer Geschichte eigentlich immer auf einen Charakter in der Geschichte beziehen (bzw. auf den Erzähler, wenn es ein Ich-Erzähler ist). "Man" erlebt nicht.

> bestehend aus riesigen Rosenbüschen, alle fein säuberlich und gerade, und
>doch naturgewachsen.

In diesem Bild wiedersprichst Du Dir sehr ungeschickt innerhalb des selben Satzes. Entweder ist alles wild und natürlich, oder geometrisch und gerade. Beides gleichzeitig ergibt keinen Sinn.

> Alles voll mit weißen Rosen und Rosenblüten.

Ich denke, niemand vermutet, dass da nackte Rosenstiele im Mondlicht glimmen. Die Blüten in Extra-Erwähnung sind also überflüssig! ;) Oder sollen da Blütenblätter auf dem Boden liegen? Dann schreib es besser auch so. So funktioniert jedenfalls das Bild nicht so richtig.

>Noch nie war jemand anderes hier, außer ihm, noch nie hat jemand
>anderes diesen Ort gesehen.

Auch hier ein Beispiel für ermüdende Redundanz (es gibt noch einige andere derartige Stellen). Eine der beiden Aussagen würde völlig genügen, da die eine jeweils die andere impliziert!

>Ich lächle, lächle die ganze Zeit, denn ich bin so glücklich. Glücklich, die
>eine Person zu sein, der er so vertraut und die er mit in seinen geheimsten
> Platz nimmt, zu dem er immer kommt um nachzudenken und um allein
>zu sein.

Auch hier wieder unschöne Dopplungen, und Du vermischt in diesem Satz zwei gedankliche Ansätze etwas ungeschickt miteinander. Die Stelle wirkt sehr wirr.

> Hier stehen vier weiße Holzbalken in den vier Ecken. Sie sind an der
>Spitze miteinander verbunden, durch ein weißes Gitter, ein Rosengitter
>das wieder bis auf den Boden geht, an dem die Rosen hochklettern. Nun
>steht der Mond direkt über uns.

Okay, spätestens hier gleitets Du in Deiner Ikonographie in gewisse Untiefen ab, die ich wirklich nicht mehr anders als extrem kitschig nennen kann, sorry...

>‚I Love You'

Was ist eigentlich aus dem guten alten "Ich liebe Dich" geworden? Oder sind die Leute Engländer? :D (Selbiges gilt auch für den Titel - muss der wirklich englisch sein? Schon der Titel klingt wie ein Kitschposter mit Airbrush-Delphinen drauf... :rolleyes: !)

Ach ja: Ich bin unterwegs über ein paar Komma- und Grammatikfehler gestolpert - wäre gut, wenn Du da noch mal drüberguckst.

Fazit: Sprachlich so weit ganz gut (mit einigen Ausrutschern), einige schöne Bilder, aber in der Gesamtheit ein schwerer Mangel an Handlung und Charakterisierung, stellenweise fast unerträgliche Kitsch-Ikonographie und übertriefende Pseudo-Romantik - Verklärung eines Momentes, die in ihrer Künstlichkeit am Beiwerk erstickt. Emotional bewegt sich da für mich leider nicht viel.


Gruß,
Horni

 

Ja ich finde der Titel muss englisch sein. Ich finde ihn schön und nicht sooo übertrieben kitschig, wie Du meinst.
Du hast recht, das ich mich bei manchen Stellen wiederholt habe, das habe ich auch schon vorher gesehen, empfand es aber als nicht all zu schlimm.
Ich danke Dir für die Kritik, so weiß ich jetzt, was ich beim nächsten Mal besser machen kann:)
Sui

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja ich finde der Titel muss englisch sein. Ich finde ihn schön und nicht sooo übertrieben kitschig, wie Du meinst.
Na gut, vielleicht ist das ja ein typischer Fall von Generationen-Konflikt. :D Ich bin tatsächlich zwischen Airbrush-Delphin-Postern aufgewachsen, die "Moonlight Dreaming" o.ä. ähnlich hießen. Deshalb löst das bei mir (bzw. wahrscheinlich auch anderen um meinen Jahrgang rum) bestimmte Assoziationen aus.
Ich danke Dir für die Kritik, so weiß ich jetzt, was ich beim nächsten Mal besser machen kann
Das is ja schon mal was. :)

Ein genereller Tipp, für das nächste Mal, wenn Du eine solche Szene angehen solltest: Konzentrier Dich etwas weniger auf die Szenerie bzw. die Zuckerbäckerei und viel mehr auf die beteiligten Menschen und das, was sich zwischen ihnen abspielt (Blicke, Atem auf der Haut, Lippen, Hände, verlegenes Schweigen, Herzklopfen undundund). Verliebtheit ist heftig, dramatisch, physisch spürbar, überwältigend ... Blütenblätter und Rosengitter verstellen da irgendwie nur den Blick auf das Wesentliche. Dieser eigentlich wichtigste Aspekt geht diesem Text hier m.E. leider völlig ab.

Weiterhin frohes Schaffen!
Horni

PS: Krasser Nick...

 

Pretty-Suizid schrieb:
Ich danke Dir für die Kritik, so weiß ich jetzt, was ich beim nächsten Mal besser machen kann:)
Sui

Was spricht gegen Überarbeiten dieser Geschichte?

Hallo Sui,

auch von mir herzlich willkommen.
Ich muss gestehen, als ich deinen Nick und den Titel deiner Geschichte gelesen habe, schwante mir schlimmes. Oh nein, nicht schon wieder eine melancholietrunken Romatikerin, die mir in einer Geschichte erzählen will, wie idyllisch und schön und traumhaft Selbstmord in klaren Mondnächten ist.
Zumindest mit dem Selbstmord habe ich mich ja geirrt.

Allerdings, Horni hat es schon angemerkt fließt der Honig nur so aus deiner Geschichte. So viel Zucker übersäuert den Magen.
Gut, das ist Geschmacksache, denn solange es die ein Bedürfnis gewesen ist so einen "Kitsch" zu schreiben, wird es auch Menschen geben denen es ein Bedürfnis ist, ihn zu lesen und gar nciht nachvollziehen können, warum andere mit soviel Süße Schwieigkeiten haben.

Wenn du allerdings Honig schreiben möchtest, dann sollte es schon reiner Honig sein, dann müssen die Formulierungen in formvollendetem Deutsch stehen und auf Formulierungen in Mundart solltest du verzichten.

Doch keiner kennt diesen Ort, er ist uns ganz allein.
Denn hier irrt Horni bnei aller Kompetenz.. Es fehlt hier kein Wort, sondern der Satz zeichnet dich schlichtweg als Hessen aus.
Ebenfalls ist es in der romatischen Sprache unbedingt wichtig, die Bezüge einzuhalten.
Nun steht der Mond direkt über uns.
Er wird still und schaut mich an. Sein Blick ist so geheimnisvoll, verschlossen. Weiß nicht genau, was ich jetzt tun soll. Was ist mit ihm los? Man merkt das er etwas sagen will. Auch ich bleibe still und warte. Er sieht kurz weg, beobachtet ein paar Glühwürmchen, die seltsam aufleuchten und wieder verschwinden. Plötzlich reißt er seinen Kopf herum und sieht mich wieder an. Er lächelt. Erst weiß ich nicht genau was er jetzt will, doch plötzlich bemerke ich das Licht aus den Augenwinkeln.
Dir ist klar, dass du den ganzen Absatz über vom Mond erzählt hast?
In romantischer Sprache solltest du die Sätze auch ausschreiben "Ich weiß nicht genau ..." anstelle von "Weiß nicht genau"
Die Mängel deiner 'Geschichte beziehen sich also nicht daruaf, ob das Sujet mir gefällt. Das ist Geschmacksache. Aber wenn schon dieses Sujet, dann lasse es richtig triefen.

Lieben Gruß, sim

 

Was spricht gegen Überarbeiten dieser Geschichte?

Sie ist schon in Bearbeitung, doch ich wusste Gestern noch nicht so recht, wie ich das jetzt umschreiben sollte. Aber Horni hat da ja etwas zu geschrieben;
Konzentrier Dich etwas weniger auf die Szenerie bzw. die Zuckerbäckerei und viel mehr auf die beteiligten Menschen und das, was sich zwischen ihnen abspielt (Blicke, Atem auf der Haut, Lippen, Hände, verlegenes Schweigen, Herzklopfen undundund). Verliebtheit ist heftig, dramatisch, physisch spürbar, überwältigend ... Blütenblätter und Rosengitter verstellen da irgendwie nur den Blick auf das Wesentliche.
Ich werde die Sache bald nocheinmal angehen, wenn ich wieder da bin.

Hallo Sui,

auch von mir herzlich willkommen.
Ich muss gestehen, als ich deinen Nick und den Titel deiner Geschichte gelesen habe, schwante mir schlimmes. Oh nein, nicht schon wieder eine melancholietrunken Romatikerin, die mir in einer Geschichte erzählen will, wie idyllisch und schön und traumhaft Selbstmord in klaren Mondnächten ist.
Zumindest mit dem Selbstmord habe ich mich ja geirrt.


Ich weiß auch nicht genau, wie ich auf diesen Namen gekommen bin(: Aber ich dachte er ist mal etwas "Besonderes" und fällt auch auf, wenn man sich die Seite durchließt.

Zitat:
Doch keiner kennt diesen Ort, er ist uns ganz allein.

original geschrieben von sim
Denn hier irrt Horni bnei aller Kompetenz.. Es fehlt hier kein Wort, sondern der Satz zeichnet dich schlichtweg als Hessen aus.

Ich bin ja auch aus Hessen. Woran erkennst Du das?

Bis bald
Sui

 

Hallo Sui,

woran ich das erkenne?

Hessisch ist meines Wissens das einzige deusche Idiom, welches "ist" als besitzanzeigendes Wort verwendet.

"Wem ist der Lippenstift?"
"Der Lippenstift ist Klaus"

Führt immer wieder zu schöner sprachlicher Verwirrung. ;)

 

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