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Menschenjagd
Menschenjagd.
Keuchend drehte sich Karl mitten im Laufen um.
Die Meute hatte begonnen, ihn einzukreisen.
Ihre scharfen Schnäbel zuckten vor, die kleinen bösartig-glimmenden Augen auf ihn gerichtet.
Unzählige dieser Monster drängten mit rauschenden Schwingen auf ihn ein, kamen von allen Seiten auf ihn zu, bereit, ihn unter sich zu begraben und ihn zu zerfetzen.
Gerade in dem Moment, als er seinen Blick wieder in Fluchtrichtung wenden wollte, knallte Karl mit dem Kopf gegen etwas Hartes. Er hatte ein im Wege stehendes Verbotsschild übersehen und mit voller Wucht getroffen.
Benommen taumelte er weiter vorwärts.
Ein metallischer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus, während er mit den Armen ruderte, um sein Gleichgewicht zu halten.
Die gierige Meute hatte ihn schon fast erreicht.
Er spürte schon den Luftzug ihrer Schwingen in den panisch gesträubten Nackenhaaren.
Angstschweiß perlte ihm eiskalt von der Stirn.
„Scheiße“ dachte er nur noch, und ließ das so sorgsam in seiner Hand geborgene Etwas fallen.
Nun stürzten sie sich mit ohrenbetäubendem Gekreische auf das am Boden liegende Brötchen.
„Das war bestimmt das letzte mal, dass ich Schwäne füttern gehe“ dachte er grimmig, während er seinen Atem wieder unter Kontrolle brachte.