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Memoiren eines Schriftstellers

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03.09.2024
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Memoiren eines Schriftstellers

Die Nachricht über seinen Tod hat mich innerlich zerfleischt. Mein gesamtes Leben hatte ich Ehrfurcht vor diesem Mann. Ich respektierte ihn, er verängstigte mich. Ich glaubte nicht daran, dass diese Person sterblich ist. Den Hass welchen ich gegen ihn hegte war genau so gross wie meine Angst vor ihm. Mit dem Erreichen der Todesnachricht erlosch alles in mir, was ich eine "Emotion" nennen könnten. Ich war leer, vollkommen befreit, von jeglichem Gefühl oder menschlichem Bewusstsein. Seit ich ein Knabe war, erträumte ich mir eine Zukunft, in welcher ich den Mut besässe mich diesem Menschen zu stellen. Ihn herauszufordern, ihn zu übertreffen. Doch nun, jetzt wo er tod war, was bleibt noch? Ich bin ziellos, unschlüssig in meinen Plänen und verachte die gegenwärtige Gesellschaft. Er gewinnt schon wieder, schon wieder hat er es geschafft, einen Teil von mir zu töten. Mit seinem Ableben hat er mir die Chance genommen, mich eines Tages für seine Tyrannei gegenüber mir zu revanchieren.
Von nun an, bin ich tatsächlich nur ein Geist.

In einem älteren, ein wenig marodem Haus, wohne ich seit dem Tod meines Vaters und warte auf das Ende dieser Geschichte. Das Haus hat nur einen Stock, 3 Zimmer, eine Küche und ein Badezimmer. Der kleine Garten ist überwuchert von Unkraut und kaum begehbar. 1x pro Woche kommt eine Haushälterin vorbei, um das Haus zu putzen. Gelegentlich kocht sie mir etwas. Wir reden kaum miteinander. Ich esse nur sehr wenig, trinke viel und nehme Schlafmittel ein. Das Haus liegt am Rande des Dorfes, welches nur wenige Kilometer von der Küste entfernt ist. Im Bett liegend, Rum trinkend, starre ich die Wand meines Schlafzimmers an. Ich beobachte die abfallende Tapete und das morsche Holz. Ich denke über meine früheren Tage als Schriftsteller nach. Über verpasste Chancen und meiner Beziehung zu meinem älteren Herrn. Er trichtete mir unermüdlich während meinem Literaturstudium ein, dass ein Leben als Schriftsteller zu nichts Anderem als Elend und Verzweiflung führt. Er sollte wohl Recht behalten. Meine Gedanken drehen sich auch viel um Marie. Nie konnte ich sie vollkommen vergessen, egal wie oft ich meinen Geist und Körper mit Drogen betäubte. Wo sie jetzt wohl ist? Ob sie glücklich ist? Die Vorstellung, sie würde mich so wie ich jetzt bin zu Augen bekommen, beschämt mich. Auch über Kazuki denke ich ab und zu nach. Ich habe gehört er wurde in den Krieg eingezogen. Der Schmerz in meiner Brust wird nicht weniger, nur wenn ich stark betrunken bin, spüre ich nichts. Dafür habe ich am nächsten Tag ein Stechen in der Leber und uriniere Blut.

Ich lebe vor mir hin. Nicht mehr lange, nur noch ein wenig. Nur noch paar Morgen, nur noch paar Nächte. Ich lebe vor mir hin, es vergeht, ich vergehe.

Das Drücken in meinem Brustkorb erschwert mir das Atmen. Ich liege eigentlich nur noch im Bett. Die Haushälterin bat ich drum mir Rum und Morphium zu besorgen. Ich gab ihr das Geld und schickte sie los. Dies war nun schon Wochen her. Ich brach in hysterisches Gelächter aus. Ich bin armselig. Was sie sich wohl mit dem Geld gekauft hat?

Es ist ein kühler aber klarer Morgen. Die Sonne scheint über den kleinen Hügel vor meinem Haus in meine Küche. Ich schaue mich im Spiegel an und sehe ein Monster.

Heute ist mein 29. Geburtstag.

Ich lebe vor mir hin, ich vergehe. Wir vergehen.

 

Hallo @kagami

Willkommen bei den Wortkriegern.

Leider weist dein kurzer Text eine hohe Fehlerdichte auf. Ich schreib mal raus, was mir aufgefallen ist, bevor ich eventuell mehr zu dem Text sage.

Den Hass[KOMMA] welchen ich gegen ihn hegte[KOMMA] war genau so gross wie meine Angst vor ihm.
Kommaregelung beachten. Besser (und etwas kürzer) wäre folgendes: Den Hass, den ich gegen ihn hegte, war genau so stark wie meine Angst vor ihm. Gefühle wie Hass oder Angst sind für mich stark, nicht gross, weshalb ich mir erlaubt habe, das in meinem Vorschlag umzuformulieren.

Mit dem Erreichen der Todesnachricht erlosch alles in mir, was ich eine "Emotion" nennen könnte[n].
Nicht 'könnten', sondern 'könnte'. Ist wohl ein Flüchtigkeitsfehler. Wieso steht Emotion in Klammern? Braucht es meiner Meinung nach nicht.

Mit dem Erreichen der Todesnachricht erlosch alles in mir, was ich eine "Emotion" nennen könnten. Ich war leer, vollkommen befreit, von jeglichem Gefühl oder menschlichem Bewusstsein.
Einer von beiden Sätzen streichen, da beide dasselbe aussagen.

Seit ich ein Knabe war, erträumte ich mir eine Zukunft, in welcher ich den Mut besässe[KOMMA] mich diesem Menschen zu stellen.
Doch nun, jetzt wo er tod war, was bleibt noch?
Doch nun, da er tot ist, was bleibt noch? Nicht 'tod', sondern 'tot'. Zeitform beachten.

Ich bin ziellos, unschlüssig in meinen Plänen und verachte die gegenwärtige Gesellschaft.
Ziellosigkeit und unschlüssig in den Plänen deckt sich, findest Du nicht? Also eines von beiden wiederum streichen.

Mit seinem Ableben hat er mir die Chance genommen, mich eines Tages für seine Tyrannei gegenüber mir zu revanchieren.
Überflüssiges streichen.

In einem älteren, ein wenig marodem Haus, wohne ich seit dem Tod meines Vaters und warte auf das Ende dieser Geschichte.
In einem älteren, maroden Haus wohne ich seit dem Tod meines Vaters [...] Falscher Fall. Kein Komma nach 'Haus'.

Ich beobachte die abfallende Tapete und das morsche Holz.
Abfallende Tapete? Ich hätte eher geschrieben: Abblätternde Tapete.

Über verpasste Chancen und meiner Beziehung zu meinem älteren Herrn.
Mein älterer Herr: Sagt man da nicht eher 'mein alter Herr'? Oder ist das was Regionales? Kann auch sein.

Er trichtete mir unermüdlich während meinem Literaturstudium ein
Er trichterte mir [...] Das kommt von 'Trichter', das Wort 'trichten' gibt es meines Erachtens nicht.

Meine Gedanken drehen sich auch viel um Marie. Nie konnte ich sie vollkommen vergessen, egal wie oft ich meinen Geist und Körper mit Drogen betäubte.
Auch hier ist meiner Meinung nach die Zeitform nicht korrekt. Meine Gedanken drehen sich auch viel um Marie. Ich kann sie nicht vergessen, egal wie oft ich meinen Geist und Körper mit Drogen betäube.

Die Vorstellung, sie würde mich so wie ich jetzt bin zu Augen bekommen, beschämt mich.
Verquer und umständlich. Die Vorstellung, sie könnte mich so sehen, beschämt mich.

Ich lebe vor mir hin.
Ich lebe vor mir hin, es vergeht, ich vergehe.
Ich lebe vor mich hin. ist korrekt, 'vor mir hin' nicht.

Ich liege eigentlich nur noch im Bett.
Eigentlich? Er liegt doch nur noch im Bett, wieso also 'eigentlich'?

Die Haushälterin bat ich drum mir Rum und Morphium zu besorgen.
Ach, so eine Haushälterin möchte ich auch, die mal eben so illegale Betäubungsmittel beschaffen kann :D

Dies war nun schon Wochen her. Ich brach in hysterisches Gelächter aus.
Zeitform: Dies ist nun Wochen her. Ich breche in hysterisches Gelächter aus.

Ich schaue mich im Spiegel an und sehe ein Monster.
Der Erzähler hat einen Spiegel in der Küche?

Ich lebe vor mir hin, ich vergehe.
Dasselbe nochmal: Ich lebe vor mich hin, ich vergehe.

Dann schaue ich mal, ob von Dir eine Antwort kommt und ob Du überhaupt interessiert daran bist, den Text zu verbessern, vielleicht sage ich dann auch noch was zum Inhalt.

So long & Viel Spass hier,
d-m

 

Hallo @kagami und willkommen bei den Wortkriegern.
Wie @deserted-monkey dir bereits aufgezeigt hat, beinhaltet deine Einstandsgeschichte ein paar schlimme Grammatikholperer, was den Lesefluss arg ausbremst.
Ich verschiebe sie daher in unser Korrekturcenter, wo du vier Wochen Zeit hast, den Text zu überarbeiten.
Lies dir dazu auch folgende Beiträge durch.
- Willkommen im Korrekturcenter
- Korrektur-Checkliste
Viel Erfolg und liebe Grüsse,
dotslash

 

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