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Mein Freund Patrick

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20.01.2018
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Mein Freund Patrick

Um auf eine von Patricks Partys eingeladen zu werden, muss man entweder bekannt oder verdammt heiß sein, und ich bin von beidem so weit entfernt wie der Mond von einer eigenen Atmosphäre. Seine Eltern haben eine Villa am Stadtrand, abseits gelegen, aber noch nah genug, um jedes zweite Wochenende ins Theater zu gehen. Ich wohne im Nachbarort, acht Kilometer von hier, und sogar dort sind Patricks Partys Gesprächsstoff.
Das letzte Mal, dass ich Patrick gesehen habe, war an meinem elften Geburtstag, und es wäre vermutlich auch dabei geblieben, hätte ich ihn nicht vor einer Woche zufällig am Kinoschalter getroffen. Er war mit seiner Freundin da, Bianca. Eine Mischung aus blonden Zöpfen und fünf Kilo Schminke. Die Art von Mädchen, für die jeder irgendwann mal heimlich geschwärmt hat, die sich aber, wenn man sie näher kennenlernt, als hübsche Fassade ohne Innenleben entpuppt.
Patrick hat einen Moment gebraucht, um mich zu erkennen, aber der überraschte Ausdruck auf seinem Gesicht, als er es schließlich doch tat, hat jedes Wort überflüssig gemacht. Ich könnte wetten, dass er noch nicht einmal damit gerechnet hat, dass ich die Einladung annehmen würde.
Habe ich aber.
„Nick!“, ruft Patrick zur Begrüßung. Er trägt ein blaues Hemd von einer Marke, die ich nicht kenne, deren Emblem aber teuer aussieht, und bevor ich etwas erwidern kann, hält er mir einen gefüllten Becher hin. Er trägt wieder seine Armbanduhr.
„Komm, ich stelle dich vor. Das ist meine Freundin Bianca. Du kennst sie ja schon.“
Ich nicke ihr zu. Sie grinst zurück, klammert sich an Patrick fest wie eine Ertrinkende.
Patrick führt mich in die Küche. „Hey Leute, das hier ist mein Freund Nick! Wir kennen uns seit der Grundschule!“ Ich lerne ein paar seiner Freunde kennen und schüttle ihre Hände, aber bevor ich mir überhaupt ihre Namen merken kann, läuft Patrick bereits weiter.
„Komm mit“, sagt er und führt mich durch das Haus, als wäre ich zum ersten Mal hier.
Der Garten strotzt vor Menschen. Bemuskelte Oberstufenschüler hängen am Rand eines getäfelten Swimmingpools, treiben auf Matratzen durch das Wasser. Ich suche verzweifelt nach hässlichen Menschen, aber ich finde keine. Keine fettigen Haare, keine schiefen Nasen, nicht einmal Pickel. Wenn ich es nicht besser wüsste, ich würde meinen Führerschein darauf verwetten, dass sich hinter einem der Bäume ein Kamerateam versteckt.
„Ich muss jetzt wieder rein. Bianca braucht Hilfe mit dem Ofen. Suche dir jemanden zum Reden oder tanze ein bisschen, ich komme nachher wieder.“
„Patrick, warte. Ich wollte mich noch …“
Er ist weg. Ein paar Blicke fallen auf mich. Ich besorge mir ein Bier und stelle mich zu einem Kreis dazu, aber nachdem ich auch den dritten Witz nicht verstanden habe, entschuldige ich mich und ziehe weiter, auf der Suche nach Gesichtern, die mir vielleicht bekannt vorkommen.
Die Gesprächsthemen kreisen um die Schule, Hobbys, wer mit wem rumgemacht hat, warum Patrick und Bianca so ein tolles Pärchen seien und ob man sie nicht beim Oberstufenball zu Königin und König wählen sollte.
Ich hätte nicht kommen sollen, spiele sogar mit dem Gedanken, meinen Vater anzurufen und mich abholen zu lassen, als Patrick und Bianca aus dem Haus kommen. Sie hält sich an seinem Arm fest, lässt sich von ihm in den Garten führen, während er ihr etwas ins Ohr flüstert.
„Patrick, nein!“
Aber er hört nicht, wirft sie sich auf die Schulter und stapft grinsend zum Pool. Bianca schlägt ihm auf den Rücken, ihre roten Fingernägel krallen sich in seinen Hals, aber sie kann nicht verhindern, dass Patrick sie in den Pool wirft. Mit einem Klatschen versinkt sie im Wasser.
Nach einem kurzen Augenblick taucht Bianca wieder auf, das Gesicht in den Händen vergraben. Sie stolpert durch das Becken, torkelt und fällt auf die Knie, während Patrick ihr langsam näherkommt.
„Fass mich nicht an!“
„Jetzt mach mal halblang.“
„Patrick, fass mich nicht an!“
Er lacht und zieht ihr die Hände vom Gesicht, um Bianca einen Kuss zu geben.
Ihre linke Gesichtshälfte rutscht herunter, hängt schräg wie eine Wetterfahne, und gibt den Blick frei auf rohes Fleisch. Blut und Make-Up tropfen in den Pool. Das linke Auge verschwindet hinter einem Wulst Haut.

Fünf Minuten später ist die Party vorbei. Patrick gibt noch die Anweisung, alle sollen aufräumen und nach Hause fahren. Dann verschwinden er und Bianca in der Küche.
Ich frage ein paar Gäste, ob sie mich mitnehmen können, aber niemand hat Platz im Auto. Als die Müllsäcke voll und die letzten Leute weg sind, schaue ich auf die Uhr. Mein Vater will mich um zwölf abholen, das sind noch gut zwei Stunden. Nachdem ich ihn auch beim dritten Mal nicht erreiche, stecke ich das Handy wieder weg.
Ich finde Bianca auf einem Küchenstuhl, bei dem verzweifelten Versuch, sich alleine den Kopf zu bandagieren. Durch ein Fenster mit Fliegengitter kann ich die Straße sehen.
„Gib mal her“, sage ich.
„Raus hier!“
„Ich will dir nur helfen!“
Der Stoff gleitet ihr aus der Hand, fällt auf den Boden. Ich hebe ihn auf. Widerwillig lässt Bianca sich helfen, hält mit einer Hand ihre Gesichtshaut gerade, während ich die Bandagen Stück für Stück um ihren Kopf wickle.
Schließlich bin ich fertig. Nichts erinnert mehr an das hübsche Mädchen, das mich empfangen hat. Vor mir sitzt ein blutbefleckter Schneemann.
„Wo ist Patrick?“, frage ich.
„Rauchen.“
Rote Punkte entstehen auf ihrer Maske, werden größer.
„Kommt ein Krankenwagen?“
„Ja, aber aus Glörg. In einer halben Stunde ist er da.“
„Wie …?“
„Wie kommt es, dass ich den Pool versaut habe?“
Ich nicke.
„Ein Unfall. Mein großer Bruder hatte zu Weihnachten eine Armbrust bekommen und sie umgebaut, obwohl Papa es verboten hat.“ Bianca greift ein Glas und dreht es auf dem Tisch, lässt es langsam tanzen. Lichtstreifen wandern über die Wand. „Oh, keine Sorge, Bianca, du musst nicht lange im Krankenhaus bleiben. Die Ärzte haben schon mit einem Hautspezialisten telefoniert.“ Ihre roten Fingernägel drücken auf das Glas. „Es wird alles wie früher, Bianca. Dann bist du wieder das hübscheste Mädchen in der Klasse. Alle werden dich um dein Gesicht beneiden, sie werden wünschen, sie könnten so sein wie du.“ Sie versucht zu trinken, kann das Glas aber nicht ansetzten. Es rutscht ab, das Wasser tränkt den Stoff und läuft den Hals hinunter. Mit einem Schrei wirft Bianca das Glas gegen die Wand. Es regnet Scherben.
„Bianca …“
„Versuche nicht, es schön zu reden. Ich hasse Lügner.“ Ihre Stimme bebt. Sie schnappt nach Luft, aber bekommt nur schwer welche durch den Stoff. Es klingt, als würde sie ersticken. „Ich habe alles verloren! Mein Gesicht, mein Leben. Sogar umgezogen sind wir, her in dieses beschissene Drecksloch, weil jeder wusste, wer mir das angetan hat.“
„Das kommt wieder in Ordnung.“
„Sag nicht, dass es in Ordnung kommt, denn das tut es nicht! Du siehst doch, was passiert ist. Es reicht ein falscher Sprung ins Wasser und schon weiß die ganze Welt, was für ein Freak du bist!“
„Wusste Patrick von deinem Gesicht?“
„Nein.“ Ihre Hände fahren über den Kopf, auf und ab, auf und ab. Ich glaube, sie lacht. „Verdammt, nein. Wir kennen uns seit zwei Wochen. Wir waren nicht einmal offiziell zusammen, bis Patrick mich heute allen als seine Freundin vorgestellt hat. Dabei meinte er noch gestern, wir wollen es langsam angehen lassen.“ Langsam beruhigt sich ihr Atem.
„Woher kennst du Patrick?“, fragt Bianca nach ein paar Minuten.
„Aus der Grundschule.“
„Er hat gesagt, ihr wärt Freunde.“
„Das ist eine längere Geschichte.“
„Bitte, nur zu. Ich gehe nirgendwo hin.“
Von Patrick zu erzählen ist das Letzte, worauf ich Lust habe. Aber schließlich hat mir Bianca von ihr erzählt und alles ist besser, als schweigend auf den Krankenwagen zu warten.
„Ich habe Scheiße gebaut“, sage ich. „Das kann man nicht schönreden. Hast du Patrick jemals ohne seine Uhr gesehen?“
Bianca schüttelt den Kopf.
„Er nimmt sie nie ab. Niemals. Nicht beim Schlafen, nicht beim Sport, nicht einmal beim Duschen. Sie ist ein Teil von ihm.“
„Und du hast sie ihm weggenommen.“
Ich zögere, überlege, die ganze Wahrheit zu erzählen.
„Ungefähr so, ja.“
Sie schnaubt. „Von wegen längere Geschichte.“ Bianca lehnt sich nach vorne, stützt ihren Kopf ab und gibt sich der Verzweiflung hin. Es wird wieder still in Patricks Haus.
Irgendwann stehen zwei Sanitäter vor der Tür. Ich habe nicht einmal gehört, wie der Krankenwagen kam. Sie nehmen Bianca mit.
Es ist Viertel vor elf, Patrick ist noch immer unterwegs. Ich bin alleine.
Patricks Familie hat über die Jahre hinweg dutzende Fotoalben erstellt, in dem sie jeden Schritt, den ihr Einzelkind in seinem Leben gemacht hat, festhalten. Für gewöhnlich stehen sie im Wohnzimmer, aber ich sehe sofort, dass das Album mit den Kindheitsfotos fehlt. Vielleicht hätte ich Bianca die Wahrheit zeigen sollen.
Ich finde es im Büro seines Vaters, neben einem grau-weißen Aktenschredder. Patrick hat kein einziges Foto verschont. Um den Kasten herum liegen Schnipsel und Streifen. Das grüne Licht des Schredders blinkt mich freudig an, bittet um mehr Futter. Ich schalte auf den roten Knopf und fahre ihn herunter.
Im Inneren ruht ein Friedhof aus Dokumenten, Ideen und Erinnerungen. Das Bild, das ich suche, liegt ganz oben. Patrick hat es als Letztes zerstört.
Ich finde nicht alle Stücke, aber das brauche ich auch nicht. Man erkennt das Feuermal an seinem Arm auch so, ein Geschwulst roter Haut. Vorsichtig klebe ich die Streifen wieder zusammen.

Nach zwanzig Minuten höre ich, wie jemand die Haustür öffnet. Patrick erscheint in der Küche.
„Hey. Du bist noch da?“
Ich nicke.
„Wo ist Bianca?“
„Wurde abgeholt. Der Krankenwagen musste aus Glörg kommen, deswegen hat es länger gedauert.“
„Okay.“ Keine weiteren Fragen. Patrick verschwindet, um sich umzuziehen, und kommt kurz darauf mit Sportanzug und Sneaker wieder. Er öffnet einen Küchenschrank, in dem sich ein Fernseher verbirgt, und schaltet ihn ein. Mit teilnahmslosem Gesicht verfolgt er ein Fußballspiel. Blau gegen Rot, die Vereine kenne ich nicht.
„Also, du und Bianca, richtig?“, frage ich.
„Sie ist nicht meine Freundin. Falls du das wissen willst.“
„Das sah am Eingang aber anders aus.“
Patrick starrt weiter auf den Bildschirm. Schließlich, nach fünf Minuten, zuckt er mit den Schultern.
„Sie ist ja ganz nett, aber auch sehr anhänglich.“
„Anhänglich?“
„Ich kenne sie seit zwei Wochen, und obwohl wir uns gestern darauf geeinigt haben, es langsam angehen zu lassen, hat sie sich heute allen als meine Freundin vorgestellt. Dabei will ich eigentlich gar nichts von ihr, verstehst du? Ich wollte ihr nur helfen, Anschluss zu finden. Weil sie neu ist. Fast schon ekelig, wie sehr sie sich an mich ranschmeißt.“
Ein blauer Spieler tritt einem Roten von hinten in die Ferse, hebt erschrocken die Arme, als sein Kontrahent fällt. Es sieht schmerzhaft aus.
Auf dem Boden glänzen die Glasscheiben. Patrick hat sie noch nicht einmal bemerkt. Vielleicht sind sie ihm auch egal.
„Weißt du schon, was du morgen machst?“
„Keine Ahnung. Der Pool muss auf jeden Fall sauber gemacht werden. Am besten lasse ich das ganze Wasser ab, nur um sicherzugehen, dass nichts mehr von diesem ..." Er zeigt mit dem Finger auf sein Gesicht. „Du weißt schon." Patrick seufzt. „Gott, meine Freunde werden nie wieder in den Pool gehen wollen. Eigentlich kann ich das ganze Ding abreißen lassen."
Ich nicke. „Warum hast du mich eingeladen, Patrick?“
„Warum bist du gekommen?“
„Ich wollte mich noch entschuldigen, eigentlich. Das will ich schon länger.“
„Wofür?“ Zum ersten Mal an diesem Abend blickt er mir in die Augen. „Wofür?“
„Ich …“
„Dafür, dass du mir meine Uhr geklaut hast? Alle es gesehen haben?“
„Ich wusste doch nicht …“
Er winkt ab. „Lass es gut sein, Nick.“ Er starrt wieder auf den Fernseher. „Lass es gut sein, bitte. Ich bin darüber hinweg.“
Ich öffne einen Küchenschrank und hole das Fotoalbum hervor, werfe es auf den Tisch.
„Was zum …“
„Mach es auf.“
Ich betrachte ihn von der Seite. Im weißen Licht des Bildschirms sieht er anders aus. Seine Wangen sind seltsam schattiert, verzerrt. Draußen fahren Autos vorbei. Ihre Scheinwerfer wandern durch den Raum, bewegen das dünne Raster des Fliegengitters über Patricks Gesicht, von links nach rechts, links nach rechts, immer wieder. Für den Bruchteil einer Sekunde, wenn beide Lichter gleichzeitig leuchten, scheint es, als trage er eine weiße Maske aus Linien und Kästchen. Ich könnte schwören, sie sehen aus wie Bandagen.
Dann sind die Autos weg.
„Nick, wo hast du es her?“
„Mach es auf und zeig mir, dass du darüber hinweg bist.“
„Du kannst nicht …“
„Mach es auf!“
„Nein.“ Patrick sieht mich an. Er nimmt das Album und wirft es in den Müll. „Verschwinde aus meinem Haus!“
„Du kannst Bianca was vormachen, deinen Freunden, vielleicht sogar deinen Eltern. Aber nicht mir.“
„Hau ab, oder ich rufe die Polizei!“
„Keine Sorge.“ Ich verlasse die Küche, ziehe mir Schuhe und Jacke an. Im Hintergrund höre ich Patrick wüten. Etwas bricht.
„Ich bringe dich um, Nick, hast du das gehört? Du bist das Schlimmste, was mir je passiert ist! Ich hasse dich!“
Hinter mir ziehe ich die Tür zu und warte.
Nach ein paar Minuten beruhigt sich mein Freund Patrick. Durch das offene Küchenfenster kann ich seinen Atem hören, ein Schluchzen. Irgendwann schaltet er den Fernseher an, aber er ist nicht laut genug, um ihn zu übertönen.

 

Hi @Meuvind

Als Du geschrieben hast, dass Du Patricks und Nicks gemeinsame Vergangenheit ausbreiten willst, um die Geschichte zu bereichern, war ich mir unsicher, ob das eine gute Idee ist, weil ich mir dachte: Hm, aber dort liegt doch nicht das "Problem", das ich hatte, nämlich dass ich mir nicht erklären kann, warum der Prot hingeht.

„Patrick, warte. Ich wollte mich noch …“

Aber das ist cool geworden. Der Prot nimmt die Gelegenheit wahr, um sich zu entschuldigen. Gefällt mir sehr gut. Wie glaubwürdig das ist, dass man eine auf Fotos gut sichtbare Brandnarbe mit einer Armbanduhr verdecken kann, darüber lässt sich aber streiten. Ich würde mir vielleicht Gedanken machen, ob es etwas anderes ist als eine Armbanduhr.

Für einen reichen, protzigen Jungen fände ich es auch gar nicht komisch, wenn der immer seine Armbanduhr anhat. Ja, auch zum Duschen. Ich kenne das von den Schwimmleuten, da sind ein paar dabei, die ultrageile, wasserfeste Sportuhren besitzen, die trotzdem stylish sind und einfach alles können. Warum sollte die jemand jemals ablegen? Ist doch cool!

Ich würde darüber nachdenken, ob Patrick vielleicht immer ein Schweißband trägt. Das kann eine Wunde wirklich verdecken und ist außerdem ein bisschen uncool, weshalb es die Sache wunderlicher und für seine Freunde und Freundinnen zu einem echten Rätsel machen würde.

Weiteres:

Patrick hat einen Moment gebraucht, um mich zu erkennen, aber der überraschte Ausdruck auf seinem Gesicht, als er es schließlich doch tat, hat jedes Wort überflüssig gemacht.

Ich störe mich immer noch an dem "überraschte[n] Ausdruck". Warum ist Patrick überrascht, den Prot zu sehen? Keiner von den beiden ist zwischendurch umgezogen, oder? Ich stelle mir das alles so kleinstadtmäßig vor (die acht Kilometer Distanz zwischen den beiden Wohnorten passen gut dazu), da ist es völlig unverwunderlich, sich mal im (wahrscheinlich einzigen) Kino über den Weg zu laufen. Warum also ist Patrick überrascht, den Prot zu sehen?

Du musst Dir auch vorstellen, dass das die erste Interaktion zwischen den beiden ist, die dem Leser/der Leserin einen Hinweis auf ihre Beziehung gibt. Und mit allem, was ich vorher an Informationen habe (beliebter vs. unbeliebter Typ, Kleinstadtschulgeschichte), denkt mein geschichtentrainiertes Gehirn sofort, dass Dein Prot früher voll hässlich war und jetzt ein cooler Dude geworden ist, ohne es zu merken. Das, was ich in meinem ersten Kommentar "Hässliche Entlein"-Geschichte nannte (Hollywood ist voll von solchen Geschichten). Dieser überraschte Gesichtsausdruck führt mich also auf eine völlig falsche Spur.

Meine Frage lautet folglich: Warum? Warum ist Patrick überrascht, den Prot zu treffen? Es führt mich a) auf eine falsche Spur (das hier wird eine "Hässliche Entlein"-Geschichte) und b) erschließt es sich mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht. Ich würde es entweder streichen oder den Gesichtsausdruck wechseln.

Ich frage mich auch, was zu diesem Zeitpunkt in Patrick vorgeht. Er ist offensichtlich in der Vergangenheit schwer verletzt worden und trägt dies dem Prot noch nach, aber diese Einladung ist wahrscheinlich auch für ihn ein erster Schritt zur Versöhnung. Wieso entschließt er sich gerade jetzt dazu? Vielleicht gibt es einen anderen Gesichtsausdruck, der den Widerstreit, der in Patricks Innerem herrschen muss, und den Sieg der Hoffnung auf Versöhnung besser widerspiegelt.

Dann verschwinden er und Bianca in der Küche.

Das überzeugt mich nicht:

Ich habe mir das damit erklärt, dass er ihr dann nicht mehr ins Gesicht schauen muss. Schnell und hastig einwickeln, dann muss man die Verletzungen nicht mehr sehen.

Während er sie bandagiert, muss er sie nämlich ansehen, er muss sie sogar anfassen, ihr also verflucht nahekommen. Also, ich würde das nicht machen. Wahrscheinlich nicht einmal für eine Freundin. Als mein Freund einmal eine schwere Sportverletzung hatte und nachts vor lauter Schmerzen nicht schlafen konnte, sodass wir beide aufgestanden sind, um die Wunde zu versorgen, hatte ich nichts Besseres zu tun, als in Ohnmacht zu fallen. Das Versorgen der Wunde wäre so ziemlich die größte Nähe, die Patrick zwischen sich und Bianca in dieser Situation herstellen könnte.

Aber gut:

Ich finde Bianca auf einem Küchenstuhl, bei dem verzweifelten Versuch, sich alleine den Kopf zu bandagieren.

Du hast es schon geändert, er geht jetzt nur noch mit ihr in die Küche und lässt sie da allein zurück. Aber ich weiß nicht. Auch hier wieder: Die erste Reaktions von Patrick auf Biancas Gesicht, die ich als Leserin mitbekomme, ist, dass er sie in die Küche begleitet. Voll nett von ihm! Erst später erfahre ich, dass er sie dort sitzenlässt. Ich frage mich, warum Du diesen Schritt nicht gehen willst, dass er sie einfach an Ort und Stelle zurücklässt und sie allein den Weg in die Küche finden muss. Wäre Dir das zu krass? ;)

Ich möchte sagen: Hab keine Angst davor, einen radikalen Schritt zu machen, die ekligste aller Taten zu wählen. Und das wäre für mich das Ekligste: Wenn Patrick sich einfach sofort von ihr abwendet, wenn sie durch den Garten stolpert, um Hilfe bittet und alle zurückweichen. Klingt schwer zu schreiben? Finde ich auch. Aber wäre krass. Und nicht so: Oh, der Patrick ist aber nett, kümmert sich erstmal um Bianca (selbst wenn ich später erfahre, dass er sie nur in die Küche bringt, so ist das doch der erste Eindruck). Patrick bewahrt Biancas Würde, indem er ihr in die Küche hilft und ihr wahrscheinlich das Verbandszeug gibt. Er bewahrt sie vor dieser Demütigung, indem er sie sofort von den anderen abschirmt. So nehme ich das augenblicklich wahr.

Ich finde es im Büro seines Vaters, neben einem grau-weißen Aktenschredder. Patrick hat kein einziges Foto verschont.

Das checke ich nicht. Die Schnipsel sind noch da, also muss Patrick das heute erst gemacht haben, oder? Warum? Hat er das gemacht, nachdem Bianca verunfallt ist? Warum triggert Biancas Unfall das in ihm? Oder hat er es gemacht, bevor der Prot in sein Haus gekommen ist, damit es keine Beweise gibt? Wäre aber ganz schön paranoid, und wenn er erstmal so paranoid ist, warum tut er die Schnipsel dann nicht in die Mülltonne des Nachbarn/der Nachbarin (Miss Paranoia sagt: Das hätte ich an seiner Stelle gemacht).

Mir erscheint es momentan very convenient (falls Dir das nicht vertraut ist, das sagt man auf Englisch, wenn man sagen will, dass sich hier ein/e Autor/in aber sehr bequem eingerichtet und einen komfortablen Zufall erfunden hat), dass die Schnipsel genau da rumliegen, wo der Prot danach sucht, obwohl ich keinen besonderen Grund sehe, aus dem Patrick zuerst die Fotos zerstören sollte. Der Prot und Bianca haben doch gar nichts miteinander zu tun?! :confused:

Und außerdem: Wie war das an dem Tag, als der Prot die Armbanduhr gestohlen hat? Patrick schämt sich voll für seine Narbe, aber er posiert trotzdem noch auf Fotos? Die seine Eltern dann in ein Album kleben? Also, er hätte doch a) nicht auf Fotos posieren müssen und b) seinen Eltern sagen können, so etwas nicht ins Familienalbum zu kleben. Das hätten sie doch sicher verstanden. Oder verstehe ich da was falsch?

So viel oder wenig erstmal von mir. Wie gesagt, finde die Backstory schon echt cool, hat mich Deinem Prot nähergebracht, und deshalb streiche ich schonmal meinen größten Kritikpunkt. Very well done! Ein paar Dinge erscheinen mir, wie gesagt, noch etwas unstimmig, aber das sind fast nur Kleinigkeiten. Make it work!

Convenient-Grüße,
Maria

 

Hallo @TeddyMaria

Aber das ist cool geworden. Der Prot nimmt die Gelegenheit wahr, um sich zu entschuldigen. Gefällt mir sehr gut.

Freut mich. Habe immer Angst, mit Überarbeitungen alles nur noch schlimmer zu machen.

Wie glaubwürdig das ist, dass man eine auf Fotos gut sichtbare Brandnarbe mit einer Armbanduhr verdecken kann, darüber lässt sich aber streiten.

Ich glaube, mit dem verrutschten Gesicht habe ich die Glaubwürdig-Grenze längst hinter mir gelassen, aber ja. Ich hatte da an eine von diesen überdimensionalen Sportuhren gedacht, die ich letztens noch in einem Geschäft gesehen habe. Baue ich um.

Ich würde darüber nachdenken, ob Patrick vielleicht immer ein Schweißband trägt.

Wäre auch eine Möglichkeit.

Warum also ist Patrick überrascht, den Prot zu sehen?

Eigentlich ist das noch ein Relikt aus der Version, als Patrick und Nick sich noch nicht wirklich kannten. Mal sehen, was ich damit mache. Vermutlich fliegt es raus.

Ich frage mich auch, was zu diesem Zeitpunkt in Patrick vorgeht. Er ist offensichtlich in der Vergangenheit schwer verletzt worden und trägt dies dem Prot noch nach, aber diese Einladung ist wahrscheinlich auch für ihn ein erster Schritt zur Versöhnung. Wieso entschließt er sich gerade jetzt dazu?

Nick ist ja kein eigentlicher Teil mehr von Patricks Leben, er hat sich etwas eigenes aufgebaut. Parties im Garten, Beziehung zu Bianca und so weiter, und plötzlich stolpert er über den Prot, wo er sich selbst eingeredet hat, drüber hinweg zu sein. Das ist es ja schließlich, was ihn so besonders macht und was er sich einbildet, die Vergangenheit verkraftet zu haben.
Dass es sich gerade jetzt dazu entschließt liegt daran, dass er vorher einfach nicht auf Nick getroffen ist.

Ich frage mich, warum Du diesen Schritt nicht gehen willst, dass er sie einfach an Ort und Stelle zurücklässt und sie allein den Weg in die Küche finden muss. Wäre Dir das zu krass? ;)

Weiß nicht. :rolleyes: einerseits mag man ja seine Figuren, auch wenn sie halt Arschlöcher sind ( und ich persönlich kann Leute wie Patrick gar nicht ausstehen, stände jemand wie er vor mir und würde Bianca da sitzen lassen, ich würde ihm die Fresse polieren, bis man ihn nicht mehr von ihr unterscheiden könnte :D:D). Andererseits passt es halt eben zu seiner Figur. Nur wenn er sie nicht in die Küche bringt, wie dann? Bianca ist ja nicht gerade in der Verfassung, selbstständig in die Küche finden zu können. Mal sehen. Nick kann da vielleicht Abhilfe schaffen.

Er bewahrt sie vor dieser Demütigung, indem er sie sofort von den anderen abschirmt. So nehme ich das augenblicklich wahr.

Ach keine Ahnung. Ja schön, ich lass mir was einfallen.

Das checke ich nicht. Die Schnipsel sind noch da, also muss Patrick das heute erst gemacht haben, oder? Warum? Hat er das gemacht, nachdem Bianca verunfallt ist? Warum triggert Biancas Unfall das in ihm?

Congratulations. Der springende Punkt ist doch, dass Patrick auf keinen Fall will, dass irgendwer von ihm und seiner Narbe erfährt. Er will ja gar nichts damit und allem, was damit zu tun hat ( Bianca) zu tun haben, deswegen sein Verhalten. Patrick weiß aber, dass Nick sein Feuermal kennt und da der sein ehemaliger Kindheitsfreund ist, weiß der, wo die Bilderbücher sind.

Patrick schämt sich voll für seine Narbe, aber er posiert trotzdem noch auf Fotos? Die seine Eltern dann in ein Album kleben?

Was heißt Posieren. Eltern machen doch dauerhaft Bilder von Kindern, drucken die aus, kleben die ein und zeigen sie stolz allen Verwandten, was für ein hübsches, zentnerschweres Baby man doch habe. Da kann man sich als Dreijähriger doch gar nicht gegen wehren.

Ein paar Dinge erscheinen mir, wie gesagt, noch etwas unstimmig, aber das sind fast nur Kleinigkeiten. Make it work!

Die bekomme ich auch noch ausgebügelt.

Vielen Dank für deinen Kommentar, da war mal wieder viel Wertvolles bei!

Liebe Grüße
Michel

 

Hi @Meuvind

Mir gefallen zwei Sachen an deiner Geschichte: Die Idee des gesellschaftlichen "alles-nur-Fassade"-Aspektes und der Schocker mit der hängenden Gesichtshälfte. Und da möchte ich einhaken, was möglicherweise Vorgängerkommentare bereits empfohlen haben:
- Geschichte raffen und den Speed hochhalten
- Gewisse Ereignisse noch mehr zuspitzen.
So erwächst daraus eine gute Gesellschaftskritik, weniger geschwätzig, dafür einprägsame Ereignisse, wie z.B. der Moment der "Poolverschmutzung".

Was mir aufgefallen ist, mit ein paar unverbindlichen Vorschlägen:

Er war mit seiner Freundin da, Bianca.
Ab hier weiss Nick ja, dass Bianca Patricks Freundin ist. Deshalb kam mir die spätere Begrüssung eher schräg vor:
„Komm, ich stelle dich vor. Das ist meine Freundin Bianca. Du kennst sie ja schon.“
Hier wünschte ich mir ein lapidares „Bianca kennst du ja schon.“ Denn im Inneren will er sie ja gar nicht als Freundin.

Eine Mischung aus blonden Zöpfen ...
Irgendwie holprig. Eine Mischung aus Pamela Anderson und Pippi Langstrumpf, ok, aber Zöpfe und Schminke kann man ja irgendwie schlecht mischen.

... und fünf Kilo Schminke.
Gegenüber dem restlichen Sound etwas arg übertrieben, "drei Schichten Schminke" fänd ich deshalb passender.
Er trägt ein blaues Hemd von einer Marke, die ich nicht kenne, deren Emblem aber teuer aussieht,
Kürzer, knackiger. "Er trägt ein blaues Hemd und weisse Seglerhosen. Sieht teuer aus."

Patrick führt mich in die Küche.
und schleift die klammernde Bianca mit? Schräges Bild.

Ich lerne ein paar seiner Freunde kennen und schüttle ihre Hände, aber bevor ich mir überhaupt ihre Namen merken kann, läuft Patrick bereits weiter.
fett würde ich weglassen, steigert die Oberflächlichkeit der Begegnungen: "Ich schüttle Hände, aber bevor ich mir überhaupt Namen merken kann, ..."

Ich suche verzweifelt nach hässlichen Menschen, aber ich finde keine.
Knackiger, den Satz würd ich ersetzen mit: "Nur schöne Menschen."

„Ich muss jetzt wieder rein. Bianca braucht Hilfe mit dem Ofen. Suche dir jemanden zum Reden oder tanze ein bisschen, ich komme nachher wieder.“
Das ist mir zu erklärend, vertraue dem Leser: "Ich schau mal was Bianca in der Küche so treibt, inzwischen, nimm dir noch was zu trinken und amüsier dich."

aber nachdem ich auch den dritten Witz nicht verstanden habe, entschuldige ich mich und ziehe weiter, auf der Suche nach Gesichtern, die mir vielleicht bekannt vorkommen.
würd ich weglassen, er wird eh nicht wahrgenommen, lass ihn einfach weiterziehen.

Sie stolpert durch das Becken, torkelt und fällt auf die Knie, während Patrick ihr langsam näherkommt.
das ist doch ein Pool. Also watet man durch Wasser und versinkt erneut darin, statt Stolpern, Torkeln und Fallen, was eher unwahrscheinliche Eigenschaften im Bezug auf Wasser sind.

Er lacht und zieht ihr die Hände vom Gesicht, um Bianca einen Kuss zu geben.
Eindringlicher: Er lacht und zieht Bianca die Hände vom Gesicht, will sie küssen.

Ihre linke Gesichtshälfte rutscht herunter, hängt schräg wie eine Wetterfahne, und gibt den Blick frei auf rohes Fleisch. Blut und Make-Up tropfen in den Pool. Das linke Auge verschwindet hinter einem Wulst Haut.
Eek, jawoll. In dem Moment hattest du mich. Auch wenns im weiteren Verlauf doch nicht im Horrorgenre landet. :D

Leider finde ich dann Biancas Ausführungen zum Unfall etwas zu ausführlich - wie ja bereits einzelne Vorredner anmerkten. Die ganze Küchenszene bietet Potential zum Kürzen und verflüssigen. Auch die Dialoge wirken etwas konstruiert, so sagt Nick bloss "Wie ..." und Bianca ergänzt seine Gedanken. Naja.

Wir waren nicht einmal offiziell zusammen, bis Patrick mich heute allen als seine Freundin vorgestellt hat.
Stimmt nicht, er hat sie bereits Nick im Kino schon als Freundin vorgestellt.

„Bitte, nur zu. Ich gehe nirgendwo hin.“
Klingt komisch. Vorschlag: "Ich hab Zeit", oder "Ich warte sowieso auf den Krankenwagen."

Dann verschwinden er und Bianca in der Küche.
Passt nicht zu Patrick, dass er Bianca in die Küche folgt. Den Satz würde ich streichen. Damit bekommt Patrick (und der Leser) es gar nicht mit, findet Bianca später in der Küche, die ihm dann sagt, Patrick sei rauchen gegangen.

Eigentlich kann ich das ganze Ding abreißen lassen.
Zeigt sehr schön seine Arroganz. Sieht ihn als seinen Pool, nicht als den seiner Eltern.

Die grösste Schwäche sehe ich in der Fotoalbumszene. Warum schredderte Patrick ausgerechnet jetzt vor/kurz nach der Party sämtliche Kinderfotos.
Patrick liess Nick alleine zurück, da greift seine Überraschung über das gefundene Fotoalbum zu kurz. Danach steigert sich die Szene ansatzlos in blanken Hass und Patricks Mordgedanken, dass kam für mich zu abbrupt und unmotiviert. Aber da willst du ja anscheinend noch nachbessern.

Fazit:
Deine Idee, die Fassade der (reichen) coming of age Protagonisten einzureissen, hat mich streckenweise (wie erwähnt vor allem die Poolszene) gut unterhalten. Ich unterstütze @Flieges Ansatz, dass Bianca Patrick die Party versaut hat.
zur Erinnerung:

Fliege schrieb:
Und vor allem, er hat dieses Monster geküsst. Ist das ansteckend? Und wo ihr Mund nicht alles schon gewesen sein kann. Ich würde an Patricks Stelle mal eben ins Bad verschwinden. Juckt doch schon seltsam. In deiner Variante geht das alles viel zu glatt an ihm vorbei.

Gruss dot

 

Hi @dotslash ,

freut mich, dass du reingeschaut hast! Gerade die Kommentare, die man am wenigsten erwartet, sind manchmal echt am schönsten.

Mir gefallen zwei Sachen an deiner Geschichte: Die Idee des gesellschaftlichen "alles-nur-Fassade"-Aspektes und der Schocker mit der hängenden Gesichtshälfte.

In einer ersten Version hab ich den Fokus mehr auf den Fassade-Aspekt gelegt. Bei der Überarbeitung ist der dann irgendwie in den Hintergrund gerückt.

- Geschichte raffen und den Speed hochhalten
- Gewisse Ereignisse noch mehr zuspitzen.

Gute Vorschläge. Gerafft habe ich die Geschichte schon einmal, insbesondere am Anfang im Haus. Beim Durchlesen gerade hab ich aber gemerkt, was du meinst, da geht noch mehr.

Hier wünschte ich mir ein lapidares „Bianca kennst du ja schon.“ Denn im Inneren will er sie ja gar nicht als Freundin.

Doch, zu dem Zeitpunkt schon. Im Gegenteil, er will ja unbedingt etwas von ihr. Erst als ihr im Pool das Gesicht abperlt, wird sie ihm unattraktiv und von 0 auf 100 will er alles beenden, was sie bisher am Laufen hatten. Frei nach "Geister, die ich beschwor" (oder so).

Gegenüber dem restlichen Sound etwas arg übertrieben, "drei Schichten Schminke" fänd ich deshalb passender.

Stimmt, übernehme ich.

und schleift die klammernde Bianca mit? Schräges Bild.

Daran hab ich gar nicht mehr gedacht :lol:.

Das ist mir zu erklärend, vertraue dem Leser: "Ich schau mal was Bianca in der Küche so treibt, inzwischen, nimm dir noch was zu trinken und amüsier dich."

Bei der Erwähnung mit dem Ofen ging es mir eigentlich darum, Bianca ahnungslos erscheinen zu lassen. Nach dem Motto "die bekommt ja ohne mich, dem Patrick, sowieso nichts alleine hin". Ich glaube aber, dass viele dieser kleinen Anspielungen, die im Text verteilt sind, nicht richtig zünden.

würd ich weglassen, er wird eh nicht wahrgenommen, lass ihn einfach weiterziehen.

Stimmt, guter Punkt.

das ist doch ein Pool. Also watet man durch Wasser und versinkt erneut darin, statt Stolpern, Torkeln und Fallen, was eher unwahrscheinliche Eigenschaften im Bezug auf Wasser sind.

Wird übernommen.

Eek, jawoll. In dem Moment hattest du mich. Auch wenns im weiteren Verlauf doch nicht im Horrorgenre landet. :D

Haha, geil :lol:. Mit dem Horror ist das so eine Sache. Ich kann Horror als Leser / Zuschauer gar nicht leiden, aber ich würde ihn mal unglaublich gerne schreiben. Ich glaube ja immer noch daran, dass der beste Horror geschieht, in dem man normale Sachen langsam und kontinuierlich abstrakter und gruseliger macht. Kennst du Melody von George R. R. Martin? Da entfaltet sich der Horror erst auf den letzten fünf Seiten, aber wird durch den Aufbau stark ...

Leider finde ich dann Biancas Ausführungen zum Unfall etwas zu ausführlich - wie ja bereits einzelne Vorredner anmerkten. Die ganze Küchenszene bietet Potential zum Kürzen und verflüssigen. Auch die Dialoge wirken etwas konstruiert, so sagt Nick bloss "Wie ..." und Bianca ergänzt seine Gedanken. Naja.

Ja, ich übe mich noch mit Dialogen.

Passt nicht zu Patrick, dass er Bianca in die Küche folgt. Den Satz würde ich streichen. Damit bekommt Patrick (und der Leser) es gar nicht mit, findet Bianca später in der Küche, die ihm dann sagt, Patrick sei rauchen gegangen.

Das hatte Maria glaube ich bereits schon einmal angemerkt.
Hab schon überlegt, wie man das angehen kann. An die Möglichkeit, den Satz einfach zu löschen, habe ich noch gar nicht gedacht :D.

Die grösste Schwäche sehe ich in der Fotoalbumszene. Warum schredderte Patrick ausgerechnet jetzt vor/kurz nach der Party sämtliche Kinderfotos.

Er tut es, während Bianca sich verbindet, aus Angst, dass sie es erfährt. Wirklich gut gestützt ist die Szene nicht, das stimmt. Kommt mit auf die Liste der Dinge, die bei einer Großrenovierung anstehen.

Lieber @dotslash , du kommst ja auch zum Gathering, richtig? Ich freue mich schon! Ein bisschen sogar auf die Eignungsprüfung. Ist das normal?

Liebe Grüße
Meuvind

 

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