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Thema des Monats Mein aufregendster Tag

Seniors
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01.06.2005
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Mein aufregendster Tag

Du siehst die Stadt, und die Stadt sieht dich. Ihre Augen sind die Kameras, schwarzglänzende Halbkugeln in den U-Bahn-Stationen, die grauen Kästen über den öffentlichen Plätzen, die edel mattierten Stahlröhren in den Einkaufspassagen.
Hinter den Augen der Stadt steht ihr Gehirn: Rechenzentren in den Kellern der Polizeigebäude, aber auch in Ämtern, deren Namen nicht vermuten lassen, dass hier beobachtet, protokolliert und ausgewertet wird. Kein Mensch sichtet diese Daten, solange es nicht nötig ist. Der klimatisierte Schrank im Untergeschoss dieser speziellen Behörde enthält acht leistungsfähige Multiprozessor-Systeme, jedes von ihnen zerlegt jede Sekunde tausende von Kamerabildern, markiert sorgfältig die Gesichter der gleichgültigen Passanten, findet sicher Augen, Mund, Stirn, vermisst, extrahiert die Merkmale, reduziert den Merkmalsraum, bis es etwas findet.
Dieses System hat etwas - jemanden gefunden: Edmund Zeiler, verurteilt wegen Brandstiftung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt.
Eine kurze Statusabfrage bestätigt: Edmund Zeiler hält seine Bewährungsauflagen nicht ein, unregelmäßige Antwortmuster seines RFID-Chips lassen den Schluss zu, dass das Gerät illegal modifiziert wurde.
Sofort geht eine E-Mail an den zuständigen Menschen hinaus.
Derzeitiger Aufenthaltsort Zeilers: Kinderhort »Regenbogenbärchen«, Am langen Felde 19.

(Anlage 3 zum Befragungsprotokoll von Emily Zastrow, 6 Jahre alt, handschriftlicher Aufsatz)

Gestern war mein aufregendster Tag, weil ich für einen Tag Terroristin war. Benjamin war auch Terrorist, und Carolin und Karim und alle anderen auch.

Das kam so: Wir hatten Sachkunde bei unserer Lieblingslehrerin Frau Wisbeck, und sie hatte einen Mann mitgebracht. Er war vielleicht so alt wie sie und hatte einen lustigen kleinen Bart am Kinn.
»Das ist mein Freund Herr Zeiler«, sagte sie. »Herr Zeiler wird euch etwas über unseren Ausflug erklären.« Sie lächelte Herrn Zeiler an und sah dabei ganz verliebt aus, was Benjamin gar nicht gefiel. Benjamin ist mein Freund, aber er ist heimlich in Frau Wisbeck verliebt. Wenn wir nicht in der Schule sind, nennt er sie nur Maria, aber das sagt er natürlich nicht, wenn sie dabei ist.
Ich schaute zu Benjamin hinüber und sah, dass er den Kopf senkte und auf seiner Unterlippe herumbiss.
»Hallo Kinder«, sagte Herr Zeiler. »In eurem Arm habt ihr einen kleinen Chip sitzen, den ein Doktor dort eingesetzt hat. Wer kann mir erklären, wozu er gut ist?«
Viele meldeten sich und schnippsten mit den Fingern, damit Herr Zeiler sie dran nahm. Er zeigte auf Karim.
»Damit unsere Eltern wissen, wo wir sind!«, rief Karim. »Wenn Räuber uns fangen! Oder wenn wir in einen Gulli fallen und uns so am Fuß wehtun, dass wir gar nicht mehr rausklettern können!«
Herr Zeiler nickte und Frau Wisbeck lächelte. »Ganz genau«, sagte sie. »Schön, Karim!
Seht ihr, und viele Erwachsene haben auch so einen Chip. Herr Zeiler hat zum Beispiel einen.«
Herr Zeiler krempelte den Ärmel hoch und zeigte seinen Oberarm. Da war eine dicke rote Narbe zu sehen.
Die Mädchen kreischten, und Bejamin fragte: »Sind Sie ein Räuber? Mein Papa sagt, nur Räuber bekommen einen ... einen Erfid-Chip.«
Frau Wisbeck sah ihn ganz ernst an, wie eine Nachrichtensprecherin, dann sagte sie: »Nein Benjamin. Herr Zeiler ist kein Räuber. Er war bei einer Demonstration, und die Polizisten haben gesagt, er habe ein Auto angezündet. Deshalb haben sie ihm den Chip eingepflanzt.«
Benjamin machte große Augen. »Hat er denn das Auto angezündet?«
»Nein, das hat er nicht. Das war jemand anderes.«
»Was ist eine Demonstration?«, fragte Cordula.
»Das ist eine Versammlung, auf die viele Menschen kommen, wenn sie mit der Regierung nicht einer Meinung sind. Sie bringen große Schilder mit, auf denen steht, was ihnen nicht passt.«
Ich fragte, ob das verboten sei.
»Nein, das ist nicht verboten. Deshalb ist es ungerecht, dass Herr Zeiler einen Chip bekommen hat. Lasst ihn nun erstmal weiter erzählen.«
Herr Zeiler erzählte, dass die Polizei durch den Chip immer wusste, wo er war. Er traute sich nicht mehr zu seinen Freunden, weil die Polizei dann ihre Adressen wüsste, und sie vielleicht auch einen Chip bekämen. Er blieb nur noch zu Hause. Dann lernte er über das Netz einen Mann kennen, der ihm ein Stück von dem Chip herausschnitt, ohne dass die Polizei es merkte. Der Mann hatte nämlich eine Maschine, die aus Russland kam, und den Chip so kaputtmachen konnte, dass die Polizei dachte, das wäre schon in Ordnung, aber Herrn Zeiler nicht mehr von weitem verfolgen konnte. Trotzdem musste der Chip natürlich drinbleiben.
Wir lachten und freuten uns, dass Herr Zeiler nun wieder seine Freunde besuchen konnte, aber er sah immer noch ganz traurig aus.
Er sagte: »Bei der Polizei gibt es aber einen Computer, in dem steht, dass ich bei der Demonstration das Auto angezündet habe. Und auch über meine Freunde stehen da viele Dinge, die nicht wahr sind. So lange das in diesem Computer gespeichert ist, kann mich die Polizei immer einfangen und mir wieder einen neuen Chip einsetzen.«
»Das ist doof!«, rief Karim, und die anderen stimmten ihm zu.
»Frau Wisbeck! Frau Wisbeck!« Benjamin war ganz aufgeregt. »Können wir den Computer nicht kaputtmachen?«
Jetzt lachte Frau Wisbeck, und alle lachten mit, weil das bei ihr immer so schön klingt, wie Glocken. »Benjamin, das ist eine gute Idee. Deshalb machen wir heute einen Ausflug zur Polizei in Karlsruhe. Dort steht nämlich der Computer.«
Sie erklärte, dass Herr Zeiler von dem Mann aus Russland einen Wurm bekommen hätte. Ein Wurm ist ein Wort mit zwei Bedeutungen: Es kann entweder ein langes, schleimiges Tier sein, das im Boden wohnt, oder ein Computerprogramm, das andere Programme auffrisst. Der Wurm aus Russland sollte die Sachen fressen, die im Computer gespeichert waren. Aber dazu musste der Wurm ganz schlau sein, und schlaue Würmer sind ganz groß. Außerdem musste er in das Computernetz in dem Polizeihaus, wo der Computer stand.
»Und das«, sagte Herr Zeiler, »ist nicht so einfach, weil das Computernetz nicht mit dem restlichen Netz verbunden ist. Man muss zu dem Computer hingehen, und den Wurm hineinsetzen.«
»Aber das geht doch nicht!«, sagte Carola. »Die Polizisten haben doch Pistolen! Die schießen doch dann!«
Herr Zeiler zog an seinem lustigen Bart und sagte: »Das kann schon sein. Deshalb brauchen wir eure Hilfe.« Er erklärte es uns.

Eine Stichwortsuche im internen Mitteilungsarchiv fördert recht schnell eine erstaunliche Tatsache zu Tage: Die Kinderhortgruppe hat sich für heute im Polizeirevier Mitte zu einer Besichtigung angemeldet. Noch bleibt unklar, welche Verbindung zwischen Zeiler und der Kindergärtnerin Maria Wisbeck besteht. Es stellt jedoch kein Problem dar, beide durch das Netz der öffentlichen Kameras verfolgen zu lassen.
Derweil läuft bereits die Auswertung von Zeilers E-Mails der letzten zwei Monate. Offenbar hat er Kontakt zu einer Adresse in Russland aufgenommen, die Korrespondenz ist jedoch mit Public-Key-Techniken verschlüsselt, es dauert daher noch mindestens zwei Tage, bis die überlasteten Quantenrechner des LKA den Schlüssel geknackt haben. Die persönlichen Briefe an Frau Wisbeck und einen gewissen Thomas Gärtner, verurteilt wegen diverser Kopierschutzdelikte, sind da schon leichter zu lesen. Sie scheinen auf irgendeine Art die Einschleusung eines Wurms in den Polizeicomputer zu planen.

Wir fuhren mit dem Bus zum Polizeihaus. Herr Zeiler kam natürlich nicht mit, sonst hätte ihn vielleicht ein Polizist erkannt. Im Bus sangen wir »Ein Schneider fing ne Maus«, solange, bis wir nicht mehr konnten. Bei unserem letzten Ausflug hatte uns der Busfahrer irgendwann gesagt, dass wir aufhören sollten, aber diesmal war der Fahrer ein Kasten mit einer Kamera darauf, den störte das nicht.
Vor dem Polizeihaus schien die Sonne. Carola weinte, weil sie ihren Sonnenhut nicht finden konnte. »Ich will keinen Krebs haben!«, heulte sie, bis Frau Wisbeck ihr ein Tuch gab, das sie sich um den Kopf binden konnte.
Dann stiegen wir aus und stellten uns in einer Reihe auf. Vor dem Haus wartete schon eine Polizistin mit langen roten Haaren in einer schönen blauen Uniform.
»Hallo, ich bin Frau Mehlert, aber ihr könnt mich Silvia nennen.«
Sie erzählte uns viel über den Beruf des Polizisten und die anderen Leute, die in dem Polizeihaus arbeiteten. Muss ich das auch alles aufschreiben? Ich hebe mir das lieber für den Schluss auf.
Im Haus war zuerst eine große Halle und darin viele Tore aus Silber, wie bei Frau Holle. Wir fassten uns zu zweit an die Hände und gingen durch ein Tor. Benjamin durfte Frau Wisbeck an der Hand halten, deshalb grinste er ganz breit.
Jetzt konnten die kleinen Puzzleteile des Wurms aus unseren Chips in das Computernetz schlüpfen. Aber das habe ich noch gar nicht erklärt. Herr Zeiler hat gesagt: »Jeder von euch hat einen Chip, und jeder Chip hat ein wenig Speicherplatz. Der ist viel zu klein für den Wurm, deshalb zerlegen wir den Wurm in ganz viele Puzzleteile, und jeder von euch bekommt so einen Teil. Wenn wir in das Polizeihaus gehen, prüft der Computer automatisch eure Chips und lädt dabei die ganzen Stückchen des Wurms.«
Er nannte das eine Tannenbaum-Attacke, was ich komisch fand, weil ja gar kein Tannenbaum dabei vorkommt.
Die ganzen kleinen Teile waren jetzt im Polizeicomputer und setzten sich selbst zusammen. Ich wartete ganz gespannt, aber es passierte gar nichts.
Silvia, die Polizistin, rief uns auf der anderen Seite des Frau-Holle-Tors zusammen.
Sie führte uns in ein Zimmer mit vielen Stühlen, das wie ein Klassenraum aussah. Vorn war eine Projektionsleinwand, und am Fenster stand ein Tisch mit Diätbrause. Davon durften wir erstmal so viel trinken, wie wir wollten.
Plötzlich hörte ich auf dem Gang hastige Schritte und die Tür flog auf. Herr Zeiler stürzte herein, und mit ihm kam ein Erwachsener mit ganz vielen Pickeln, der einen Laptop trug. Beide waren außer Atem. Sie schlossen die Tür ab.
»Alle bleiben ganz ruhig!«, sagte Herr Zeiler, und dabei glänzten seine Augen so, dass ich richtig Angst vor ihm bekam. Auch Silvia sah erschrocken aus, sie presste ganz stark die Zähne zusammen. Erst jetzt fiel mir auf, dass Herr Zeiler eine Pistole in der Hand hielt.

Dies ist eine Mitteilung der Einsatzleitung Anti-Terror. Dem Verdächtigen Edmund Zeiler, sowie seinem Mittäter Thomas Gärtner, ist es offenbar gelungen auf bisher nicht geklärte Weise einen Wurm in das Polizeinetz einzuschleusen. Dieser Wurm öffnete eine nicht dokumentierte Hintertür im System und erlaubte es den Tätern so, eine bisher nicht feststellbare Menge von Daten zu löschen. Planmäßig wurde daraufhin die zweite Absicherungsstufe aktiviert, um weitere Löschvorgänge zu verhindern.
Das Warnsystem wurde während des Anschlags kurzfristig außer Betrieb gesetzt, daher ist Zeilers derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass er sich im Gebäude befindet. Des Weiteren hat die Auswertung der letzten Kamerabilder ergeben, dass Zeiler mit einer Faustfeuerwaffe ausgerüstet ist (siehe Anlage). Bereiten Sie ein Eingreifen vor, lassen Sie jedoch Umsicht walten, da ein terroristischer Hintergrund mit Geiselnahme der Kinderhortgruppe nicht auszuschließen ist.

»Kinder«, rief Frau Wisbeck und klatschte in die Hände, »setzt Euch bitte auf die Stühle und trinkt eure Limonade!«
Dann ging sie zu Herrn Zeiler und flüsterte aufgeregt mit ihm. Eine Weile konnte ich nichts verstehen, dann zischte Herr Zeiler ein unfreundliches Wort, das ich nicht kannte. Er sagte: »Wir müssen unbemerkt aus dem Gebäude heraus. Das Problem ist nur, dass sie unsere IDs gespeichert haben. Sobald wir zur Vordertür herausspazieren, schnappen sie uns.«
Frau Wisbeck runzelte die Stirn. »Haben wir noch Zugriff auf die Datenbank?«
»Klar. Aber wir können keine IDs löschen. Das Backup-System hat den Löschzugriff blockiert.«
Während die Erwachsenen flüsterten, hatte sich Silvia langsam an sie herangeschlichen. Sie stand nun ganz nah hinter der Lehrerin.
»Frau Wisbeck! Passen Sie auf!«, schrie Benjamin.
Der Pickelmann drehte sich um und schlug Silvia auf den Kopf. Sie fiel sofort in Ohnmacht.
»Das war unnötig! Sie hat keine Waffe!«, rief Frau Wisbeck. Ihr Gesicht war ganz fleckig vor Aufregung.
»Mach dir lieber Gedanken, wie wir hier rauskommen!«
»Ruhe jetzt!« Herr Zeiler flüsterte wieder. »Wir haben immer noch die Möglichkeit, etwas in die Datenbank einzuspeisen. Passt auf ...« Er wurde jetzt noch leiser.
»Nein!« Frau Wisbeck schüttelte besorgt den Kopf.
»Doch.« Herr Zeiler nickte sehr ernst.
Der Pickelmann tippte ganz viel in seinen Computer ein, währenddessen erklärte Frau Wisbeck uns das Spiel. Mit seinem Laptop ging der Pickelmann herum und hielt uns einen Pieper an den Arm, da wo unsere Chips saßen.
Als sie »Los!« sagte, schloss Herr Zeiler die Tür auf und wir rannten alle in die Vorhalle. Wir sollten uns so weit wie möglich verteilen, und jeder sollte durch ein anderes Frau-Holle-Tor laufen.
Als wir das machten, piepten die Tore wild auf und rote Lichter blinkten. Aber Frau Wisbeck hatte uns gesagt, dass das passieren würde, deshalb erschraken wir nicht und liefen weiter durcheinander. Die Polizisten waren ganz aufgeregt, schließlich fingen zwei von ihnen mich ein.
»Das ist doch nur ein kleines Mädchen!«, sagte der eine, und der andere erwiderte: »Aber das System sagt, dass sie eine Terroristin ist!«
Ich sah, wie Herr Zeiler und der Pickelmann am Rand durch ein Tor gingen, aber niemand achtete auf sie. Frau Wisbeck stellte sich in die Mitte der Halle und rief uns zusammen. Dann schimpfte sie ein wenig mit uns, aber das hatte sie uns vorher erklärt, dass das nur Spaß war.
Danach ging noch ein Polizist mit einem Pieper herum, und dann durften wir mit dem Bus nach Hause fahren.

Dies ist eine Mitteilung der Einsatzleitung Anti-Terror. Die Terroristen Zeiler und Gärtner haben sich inzwischen von der Hortgruppe entfernt. Zugriff wird vorbereitet, erfolgt, sobald sie das Gebäude verlassen. Der Status der Komplizin Wisbeck ist unbestimmt, die Wahrscheinlichkeit einer Bewaffnung wird jedoch auf lediglich vier Prozent angesetzt. Es ist unklar, ob sie in den Plan eingeweiht ist. Vorbeugende Beschattung wird angeordnet.

An der Schule warteten unsere Eltern schon auf uns, und die Polizei war auch wieder dabei. Als der Bus hielt, kam ein Inspektor mit zwei Polizisten herein und fragte: »Wo ist eure Lehrerin?« Frau Wisbeck war aber schon zwischendurch ausgestiegen. Der Inspektor machte ein sehr ärgerliches Gesicht und lief nach draußen, um zu telefonieren. Inzwischen brachten uns die Polizisten aus dem Bus. Meine Mutter lief nach vorn und nahm mich fest in die Arme, was ich da nicht verstand, weil der Tag zwar sehr spannend gewesen war, aber sonst ja gar nichts passiert war.
»Keine Angst«, sagte der Inspektor zu meiner Mutter. »Die Erzieherin kriegen wir auch noch. Gibt ja genug Kameras mit Gesichtserkennung in der Stadt.«

So kam es, dass ich für einen Tag Terroristin war. Ich fand das sehr aufregend. Aber es ist traurig, dass Frau Wisbeck und Herr Zeiler jetzt festgenommen werden, denn Herr Zeiler hat ja gar nichts Schlimmes gemacht.

 

N'Abend!

Ich zitter nicht so vor Polizeipferden auf meinem Rechner, denn was wollen die da finden, außer subversiven, halbfertigen Geschichten? Aber klar, irgendjemand brächte es fertig, mich vor den Kadi zu zerren, weil ich mein eigenes Copyright verletze, oder so. Stoff für neue Geschichten.

Überhaupt: Wenn ich hier so die Rückmeldungen von FP, Omno und Kira lese, kommt mir spontan eine Idee, wie ich in Zukunft gute Geschichten fertig bekomme: Ich poste einfach halbfertigen Schrott & harre der Dinge, die Euch dazu einfallen! Nein, war ein Scherz. So etwas würde ich nie tun! Und wenn, sicher nur einmal, daher lasse ich das lieber ganz.

Also, bleibt mir gewogen!
Nächtlich,
Naut

 

Hallo Naut,

so mancher Kritikpunkt meiner Vorredner ist mir unverständlich ;)

Die Geschichte spielt in der Zukunft? Natürlich. Da sind die Kinder doch dank der Früchte von Pisa-Ausbügelungsbemühungen stilsicher beim Schreiben, außerdem abgeklärt.
Natürlich haben sie ein unterentwickeltes Rechtsbewusstsein - so ein Überwachungsstaat fördert nicht gerade kritisches Denken, das könnte die Leute schließlich auf falsche Gedanken bringen …


Der Geschichtsunterricht scheint aber verbesserungsbedürftig, sonst hätten die Kinder hier

„Er war vielleicht so alt wie sie und hatte einen lustigen kleinen Bart am Kinn.“

gleich gewusst, dass einem Mann mit Leninbart nicht zu trauen ist.

Als Unterhaltungsgeschichte hat mir das Werk gut gefallen, auch mal eine neue Variante der Überwachungsthematik, da muss man erst drauf kommen.
Interessant ist auch der Stolz, mit dem das Kind einen tag lang Terrorist ist - der Begriff scheint immer noch abstrakt zu sein, trotz der Erlebnisse.


L G,

tschüß Woltochinon

 

Hi Naut,
Im Prinzip gefällt mir die Story. Probleme mit der Perspektive wurden angesprochen. Löblich ist auch das deutsche Setting und ein ECHTES Problem (wenn auch bisschen überspitzt, dazu fehlt mir bisschen Erklärung, schließlich bin ich in Juristerei,Verlwatung und Politik recht bewandert und dementsprechend kritisch). Ich hätte den Plot aber besser behandelt, denn Uwe wäre nie in Versuchung geraten, der Prot. Ein zu reifes Deutsch zu atestieren (*g*).
Für eine Empfehlung ist allerding weder der Plot originell, noch die Ausführung geschliffen genug.
Alles in Allem: Ein weit überdurchschnittlicher “Zwischendurchhappen”:
Proxi

 

Oh, ich habe Wolto noch gar nicht gedankt! Das will ich mal nachholen: Danke. Vielleicht haben die Kids ja auch eine automatische Stilkorrektur in ihrem Schreibprogramm? *Goethe-Modul laden* ;)

Und Proxi, mein afrikanischer Freund, ich verstehe zwar diesen Satz

Ich hätte den Plot aber besser behandelt, denn Uwe wäre nie in Versuchung geraten, der Prot. Ein zu reifes Deutsch zu atestieren
nicht, aber Du scheinst ja Spaß an der Geschichte gehabt zu haben. Das freut mich. Inspiration war übrigens eine Meldung über die Tanenbaum-Attacke, die ja hier recht kreativ ausgenutzt wird.

Pfingstlich,
Naut

 

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