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Marshmallows

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24.03.2019
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Marshmallows

"Sagen Sie nichts. Es geht um Jonas Finke, oder?"
Der Schulleiter nickt. Wortlos reicht er mir das Schreiben. Ich nehme es entgegen und lese mit flackernden Augen. Den Briefkopf kenne ich schon. Jonas' Vater ist Anwalt. Hellermann, Finke und Partner. Eine Anwaltskanzlei im Stadtzentrum. Einige Wörter in dem Brief brennen wie Feuer auf meiner Netzhaut: unprofessionell, parteiisch, diskriminierend, schlampig und unverschämt. Ich bin relativ gefasst, obwohl oder vielleicht auch gerade weil es mein erster Noten-Widerspruch ist. Erst der letzte Absatz zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Ungläubig schaue ich hoch.
"Dienstaufsichtsbeschwerde?"
Der Schulleiter nickt. Sein Gesichtsausdruck ist geschäftsmäßig, neutral.
"Ja, aber das ist heute nicht unser Thema", fährt er ungerührt fort. "Dienstaufsichtsbeschwerden regelt die Bezirksregierung. Wir müssen uns um den Widerspruch kümmern. Wir brauchen eine schriftliche Stellungnahme von Ihnen."
Der Schulleiter schiebt mir ein Papier über den Tisch.
"Ich habe hier ein Musterschreiben von unserem letzten Widerspruch. Ich gebe Ihnen eine Kopie, dann können Sie sich an dem Schreiben orientieren."
Ich fühle mich plötzlich sehr müde.
"Danke!", flüstere ich.
Gedankenverloren verlasse ich sein Büro.

Zwanzig Minuten später sitze ich in der U-Bahn nach Hause. Die ganze Fahrt über versuche ich krampfhaft, mich zu entspannen. Doch das Rattern der U-Bahn dringt mühelos durch meine nun dünne Haut. Fast verpasse ich meine Haltestelle. Ich steige nach oben. Das Wetter passt zu meiner Stimmung. Ein grauer, kalter und matschiger Herbsttag. Es regnet und ich schaue in lauter missmutige Gesichter.

Als ich die Tür zur Wohnung öffne, höre ich Bruno, unseren Vierjährigen, laut schreien. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, rennt er an mir vorbei. Zwei Sekunden später pest Ariane hinter ihm her.
"Hallo Schatz", ruft sie mir en passant zu. "Bruno, komm - her - jetzt!"
Sohn und Frau verschwinden im Badezimmer. Ein paar Sekunden später trottet Jule, unsere Sechsjährige, in mein Blickfeld.
"Hallo Papa", sagt sie lässig.
"Hallo Jule", sage ich und schaue sie fragend an. Sie schaltet sofort.
"Bruno hat Mamas Vase zerdeppert."
"Aha!"
Na super. Jetzt ist es eine runde Sache. Ich gehe ins Wohnzimmer und sehe Glasscherben, Wasser und Blumen verstreut auf dem Boden.
"Komm, wir räumen das auf", sage ich zu Jule.
"Spinnst du, Papa? Glasscherben sind voll gefährlich", erwidert sie und läuft davon.
Ich atme tief durch, balle die Hände zu Fäusten und recke sie gen Decke. Pow! Mit einer plötzlichen Geste öffne ich sie wieder und lasse die negative Energie verschwinden. Eine Technik, die eine Erzieherin mir beigebracht hat. Sie klappt mal mehr, mal weniger gut. Heute eher weniger.

Mit einem Kehrblech sammle ich die Scherben auf, mit einem Lappen wische ich das Wasser weg. Die nassen Blumen lege ich auf den Tisch. Als ich damit fertig bin, steht Ariane ausgehbereit im Türrahmen. Sie kramt in ihrer Jackentasche herum.
"Wo willst du denn hin?", frage ich. Was ich eigentlich sagen will: Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen!
Ariane verzieht das Gesicht zu einer Grimasse.
"Zum Hautarzt!", sagt sie vorwurfsvoll.
Ach ja, der Hautarzttermin. Das hatte sie mir gesagt. Mein Herz rutscht trotzdem in die Hose. Jule und Bruno stehen auch in der Tür. Mit großen, unschuldig scheinenden Augen schauen sie mich an.

Ehe ich mich versehe ist Ariane weg. Bruno und Jule aber sind noch da.
"Können wir Fernsehen?", fragt Jule sofort.
"Ja, Fernsehen!", ruft Bruno und nickt zustimmend.
"Nein! Nicht schon wieder Fernsehen", sage ich. Ich bin klar und deutlich. "Papa muss arbeiten. Ihr könnt im Kinderzimmer spielen. Oder malt irgendwas, okay? Ich will nicht gestört werden, klar?"
Die Kinder maulen kurz, dann trotten sie davon. Ich gehe ins Arbeitszimmer, schließe die Tür hinter mir und fahre den Computer hoch. Aus meiner Schultasche nehme ich die Stellungnahme, die mir der Chef in Kopie gegeben hat. Ich habe sie ungefähr zur Hälfte gelesen, als ein Riesenkrach aus dem Kinderzimmer tönt. Ich versuche es zu ignorieren. Sollen die das doch unter sich klären. Doch das Geschrei wird lauter. Völlig entnervt stehe ich auf. Mit drei, vier Sätzen bin ich beim Kinderzimmer. Ich reiße die Tür auf, als wollte ich Geiseln befreien und brülle direkt los.
"Was ist hier los, verdammt noch mal. Ich - muss - arbeiten. Kann man nicht einmal seine Ruhe haben?"
Bruno und Jule, überrascht von meinem Hereinplatzen, stehen belämmert da. Bruno hat einen Drachen ohne Flügel in der Hand. Jule hat Flügel ohne Drachen in der Hand.
"Jule hat die Flügel abgerissen", meckert Bruno.
"Ja, aber das war nur, weil Bruno gesagt hat, ich bin eine Kakawurst."
"Ja, aber Jule hat gesagt, ich bin eine Seiße!"
"Nein, hab ich gar nicht."
"Hast du wohl, Jule."
"Nein, hab ich gar nicht, Papa, ich schwöre."
"R - U - H - E !"
Die Lautstärke bringt Bruno und Jule zum Schweigen. Für einen Moment zumindest. Sie schauen mich erwartungsvoll an. Ein Urteil, ein Schiedsgericht, ein Vorschlag, irgendetwas muss jetzt kommen.
"Okay, ihr könnt fernsehen."
Jules Lächeln macht mich glauben, sie habe alles von langer Hand geplant und meine Reaktion fest einkalkuliert. Sie nimmt Bruno an die Hand und geht mit ihm ins Wohnzimmer. Sie schaut ihn dabei lieb an, als will sie ihm zu verstehen geben, dass er seine Rolle gut gespielt hat.
"Kannst du uns Apfel schneiden?", fragte Jule routiniert und macht es sich mit der Fernbedienung auf dem Sofa bequem. Bruno klettert hinterher.

Ich gehe wie ferngesteuert in die Küche, schneide zwei Äpfel in Scheiben und bringe Jule und Bruno jeweils eine Schüssel davon ins Wohnzimmer. Ihre Augen sind schon auf den Fernseher fixiert, sie schauen weder zu mir hoch, noch sagen sie Danke. Aber ihre Hände greifen in die Schüsseln, na immerhin.

Zurück im Arbeitszimmer, lese ich die Stellungnahme zu Ende. Ich nehme meinen Schulkalender vom letzten Jahr aus dem Regal und schaue mir die Noten von Jonas Finke an. Klassenarbeiten, Vokabelteste, mündliche Überprüfungen, all das. Ich schreibe mir die Tage heraus, an denen Jonas Finke seine Hausaufgaben oder sein Material vergessen hat und fertige eine Übersicht an. Ich bin so vertieft in meine Aufgabe, dass ich gar nicht bemerke, wie Bruno ins Arbeitszimmer kommt.
"Papa?"
Ich drehe mich um. Da steht mein vierjähriger Sohn und guckt mich aus trübseligen Augen an.
"Was ist, Bruno?"
"Können wir eine Kissenburg bauen?"
"Eine Kissenburg? Wie kommst du denn jetzt darauf?"
"Das ham wir in der KiTa gemacht."
"Ach so. Nee, Bruno, ich muss jetzt arbeiten. Außerdem guckt ihr doch grad Fernsehen."
"Aber das is so lammweilig."
"Dann spiel doch mit deinem Lego oder so."
"Nein, du sollst mit mir spielen."
"Bruno, ich kann jetzt nicht, okay. Jetzt geh mal wieder zu Jule, okay?"

Bruno dackelt davon. Ich wende mich wieder meiner Stellungnahme zu. Ich schreibe, formuliere um, korrigiere, paraphrasiere, fabuliere und verzweifle mehr und mehr an meiner Verteidigungsschrift. Irgendwann gebe ich entnervt auf und gehe in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Als ich zurück in mein Arbeitszimmer gehe, sehe ich durch den Spalt der Wohnzimmertür Bruno und Jule vor dem Fernseher sitzen. Mit offenen Mündern und glasigen Augen sitzen sie da, den Blick auf die Mattscheibe fixiert. Ich gehe ins Arbeitszimmer, setze mich wieder hin und stütze meine Hände vor der Tastatur ab. Ich lese das bisher Geschriebene und denke über die Fortsetzung nach. Ich schaue aus dem Fenster. Ich schaue auf den Bildschirm, dann wieder aus dem Fenster.

Ich stehe auf, gehe ins Wohnzimmer, schnappe mir die Fernbedienung und schalte die Glotze aus.
"Ey, Mann, Papa!", schreit Jule sofort vorwurfsvoll. Bruno sagt gar nichts.
"So, wir bauen jetzt eine Kissenburg", sage ich bestimmt.
"Nein, keine Kissenburg", meckert Jule. "Kissenburge sind blöd."
Bruno schweigt. Aber er steht vom Sofa auf.
"Keine Widerrede", sage ich. "Wir machen das jetzt."
"Und wie?", fragt Jule mit einem letzten Rest Aufsässigkeit.

Tja, wie? Schmerzhaft wird mir bewusst, dass ich noch nie eine Kissenburg mit meinen Kindern gebaut habe. Aber Gottseidank gibt es ja das Internet. Ich hole mein Handy und gebe Wie baut man eine Kissenburg? ein und bekomme prompt eine Seite vorgeschlagen.
"Okay", sage ich. "Zuerst brauchen wir einen gemütlichen Platz. Heute ist es kalt und regnerisch. Wo ist es warm und gemütlich?"
Jule, die schon zur Schule geht, zeigt auf und wartet darauf, dass ich sie drannehme.
"Ich weiß. Bei der Heizung!", sagt Bruno.
"Man, Bruno muss aufzeigen", meckert Jule.
Bruno hebt die Hand.
"Gut. Bei der Heizung", fahre ich ungerührt fort. "Jetzt brauchen wir Decken. Aber nicht so dicke Decken, sondern dünne, sonst stürzt uns das Dach ein." Ich scrolle weiter runter. "Ach nee, wartet, wenn wir Stühle als Stütze nehmen, dann gehen auch dicke Decken. Holt einfach alles, was ihr an Decken findet, okay? Und die Kissen auch. Los geht's!"

Jule und Bruno düsen los. Jule rennt in unser Schlafzimmer und holt die Bettdecken. Bruno läuft ins Kinderzimmer und holt die Spannbetttücher, die dort zum Trocknen auf dem Wäscheständer hängen. Hurtig kommen sie zurück und legen mir alles vor die Füße. Dann rennen sie wieder los und holen auch noch Handtücher, Kissen, Putzlappen und Zeitungen. In der Zwischenzeit nehme ich die vier Stühle vom Esstisch und bringe sie in Stellung.
"Super", sage ich, als genügend Material da ist. "Jetzt kleiden wir erst mal den Boden aus und machen es uns so richtig gemütlich."
Die Kinder nehmen zwei Decken und ein Spannbetttuch und legen es in das Rechteck zwischen den Stühlen. Ich nehme die Polster vom Sofa und decke damit die Lücken zwischen den Stuhlbeinen zu. Bruno rennt unterdessen nochmal ins Kinderzimmer und holt seine Plüschtiere. Als Jule das sieht, macht sie es ihm nach. Mit Mimi, dem Tiger, und Horst, dem Einhorn, mit Wuschi, dem Bären und Carlo, dem Schmusemonster kommen sie zurück. Sie legen die Stofftiere auf dem Boden ab.
"Dann kommt jetzt das Dach."
Gemeinsam ziehen wir die großen Decken über die Stuhllehnen und dichten alles so ab, dass kein Licht mehr ins Innere fällt. Nur einen Spalt lasse ich frei. Der Eingang.
"Bruno, krabbel mal hinein und sag uns, ob alles dunkel ist."
Bruno geht in den Vierfüßler. Wie ein Löwe vor einer Höhle begibt er sich zögerlich ins Innere.
"Alles dunkel", kommt es aus dem Inneren.
Ich schalte das Licht von meinem Handy ein und leuchte in unsere Burg hinein. Bruno sitzt am hinteren Ende zwischen Mimi und Horst und lächelt mich an.
"Komm, Papa", sagt er.
"Gleich. Ich habe noch eine Idee", sage ich. "Jule, geh auch schon mal rein. Hier nimm das Handy. Ich komme sofort."
Jule nimmt das Handy und krabbelt in die Höhle. Ich gehe in die Küche und hole dort drei kleine Holzspieße aus der Kammer. Aus dem Süßigkeitenfach nehme ich die Tüte mit Marshmallows, öffne sie und spieße jeweils vier Marshmallows auf die Holzspieße. Aus dem Arbeitszimmer hole ich noch die Tageslichtlampe und aus dem Wäscheschrank ein dünnes, rotes Handtuch aus Leinen. So bepackt kehre ich zur Kissenburg zurück.
"So, Kinder, macht Platz, hier kommt der dicke Papa."
Ächzend krieche ich durch den Spalt in die Höhle. Ich mache mich so klein, wie es geht, drehe mich in der Höhle noch mal um und hole die Marshmallowspieße und die Tageslichtlampe plus Leinentuch.
"Jetzt machen wir es uns gemütlich."
Ich setze mich in den Schneidersitz, positioniere die Tageslichtlampe in der Mitte unserer Burg, lege das rote Tuch drüber und schalte die Lampe an. Sofort wird der Königssaal unserer Kissenburg in ein warmes Rot getaucht. Kaminfeeling kommt auf. Im Schein der Lampe sehe ich die weichen Gesichtszüge meiner Kinder.
"Wisst ihr, was wir jetzt machen?", frage ich die beiden.
Jule und Bruno gucken mich fragend an.
"Wir braten Marshmallows über dem Feuer."
Ich lasse mir von Jule das Handy geben. Auf einem Soundportal suche und finde ich das Geräusch eines knisternden Kaminfeuers und mache es an. Ich lege das Handy falsch herum, so dass man nur den Ton hört.
"Hier, eure Spieße."
Mit großen Augen nehmen Jule und Bruno die Spieße in die Hand.
"Hier, ihr müsst sie über das Feuer halten."
Ich halte meinen Spieß über die rot leuchtende Lampe und drehe den Spieß hin und her. Jule und Bruno machen es mir nach. Es knackt und knistert im Innern unserer Höhle und nach kurzer Zeit könnte man wirklich meinen, wir brieten Marshmallows über dem offenen Feuer.
"Was meint ihr, Kinder. Sind die gut?", frage ich nach ein paar Minuten.
"Jaaa!", rufen Jule und Bruno unisono.

Wir sitzen da und beißen schweigend in unsere Marshmallowspieße. Weil es etwas eng ist, muss ich ab und zu mein Gewicht verlagern. Richtig bequem wird es nicht. Aber das ist mir egal. Denn plötzlich realisiere ich, dass ich gemeinsam mit meinen Kindern einen besonderen Moment erlebe. Ich schaue mir meine Tochter und meinen Sohn an, wie sie beseelt an ihren Marshmallows knabbern, ich sehe die neidischen und hungrigen Blicke von Horst, Mimi, Wuschi und Carlo und auf einmal werde ich ganz ruhig. In der Wärme des Königssaals fühle ich mich gut aufgehoben und ich vergesse den Ärger außerhalb der Kissenburg. Später, das weiß ich, werde ich wieder von etwas genervt sein. Von der Arbeit, von den Kindern, vom Leben, aber die Erinnerung an diesen Moment, ob bewusst hervorgerufen oder unbewusst präsent, wird mir den Glauben an das zurück geben, was Familie im Idealfall ausmacht: Schutz, Geborgenheit, und, nicht zu vergessen: Marshmallows.

 
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Hallo HerrLehrer,
schön, dass du bei der Challenge mitmachst. Aber ich frage mich, ob es zielführend ist, den Titel der Challenge zu deinem Titel deiner Geschichte zu machen? Stell' dir mal vor, 37 andere würden auch gerne bei der Challenge gewinnen und nehmen genau das gleiche Stichwort als Titel ...
Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo @bernadette

ich habe den Titel der Challenge diesmal sehr wörtlich genommen, und deshalb kam mir
die Überschrift nur natürlich vor. Es ist aber auch nicht so, dass ich an der Überschrift hänge, so dass ich sie ändern werde (wenn ich das selbst kann) oder darum bitte, dass sie geändert wird.

LG,

HL

 

Hallo @HerrLehrer

beim Lesen habe ich mich gefragt, ob du wohl vom Fach, sprich Lehrer, bist? Denn ich finde, an der ein oder anderen Stelle kommt das ganz gut in deiner Geschichte raus. Insgesamt hat mir die Art, wie du schreibst, auch gut gefallen. Liest sich flüssig, ohne Hänger oder Unterbrechungen.
Allerdings fand ich, dass dein Text vielleicht ein wenig unentschlossen ist, wo er hin möchte? Klar, du machst da diesen Widerspruch auf zwischen einerseits dem Druck/ Stress des Berufs und andererseits den Anforderungen bzw. dem Wunsch, für die eigenen Kinder da zu sein. Das kann ich nachvollziehen. Allerdings ist für mich die Anordnung noch nicht ganz stimmig.
Du steigst in deinen Text damit ein, dass du erst mal lange aufzeigst, was beruflich momentan schief läuft. Dann die Fahrt nach Hause. Und erst dann kommen die Kinder bzw. die Familie das erste Mal vor, etwas spät für meinen Geschmack. Vielleicht wäre es besser, direkt damit einzusteigen, dass dein Protagonist bei sich im Arbeitszimmer sitzt, draußen die Kleinen lärmen und er sich zusätzlich noch Sorgen um die Dienstaufsichtsbeschwerde mache muss. Das wäre zumindest in meinen Augen ein naheliegenderer Aufbau. Wie gesagt ist das aber nur meine Sicht. Kann natürlich auch sein, dass der Aufbau anderen so viel besser gefällt.

Auch habe ich noch ein paar Formulierungen angemerkt, die mir persönlich nicht so gefallen haben. Vielleicht kannst du damit ja etwas anfangen.

Viele Grüße
Habentus

mein erster Noten-Widerspruch ist.
Was ist damit gemeint? Ein Widerspruch zwischen der Notenvergabe und dem, was der Schüler/ Eltern für angemessen halten?
"Dienstaufsichtsbeschwerde!?"
Ich würde generell davon absehen, !? zu benutzen, um etwas zu unterstreichen. Für mich sieht das dann immer ein wenig comichaft aus. Ist aber sicherlich Geschmackssache.
Ich schaue ihn aus leeren Augen an.
"Danke", flüstere ich.
Ich weiß nicht, ob er selbst von sich sagen würde, dass er leere Augen hat. Er sieht das ja selbst gar nicht.
"Wo willst du denn hin?", frage ich entgeistert.
Hier hat mich der Zusatz entgeistert gestört. Würde ich weglassen. Durch die Situation wird ja klar, wie er dazu steht. Da braucht es dieses Wort nicht zusätzlich.
Oder malt irgendwas, okay?!
?! s.o.
stehen belämmert da.
Das Wort belämmert kenne ich nicht bzw. nur in einem anderen Zusammenhang.
Bruno hat einen Drachen ohne Flügel in der Hand. Jule hat Flügel ohne Drachen in der Hand.
Schöner Satz!
Berechnendes, kleines Ding.
Unpassend harte Worte, wie ich finde. Vielleicht kannst du diese Stelle ein wenig entschärfen?
sehe ich die warmen Gesichter meiner Kinder
Was sind in dieser Situation warme Gesichter?
und auf einmal durchströmt ein Hauch von Glück meinen erschöpften Körper
Das finde ich zu dick aufgetragen. Würde ich umformulieren.
zerfließe ich fast vor Liebe für meine Familie
Auch hier wieder zu dick aufgetragen für meinen Geschmack.
ob bewusst hervorgerufen oder unbewusst präsent, wird mir den Glauben an das zurück geben, was Familie im Idealfall ausmacht:
Das ist ja so die generelle Aussage deines Textes. Die würde ich dann aber nicht so dezidiert am Ende ausformulieren. Umschreibe es doch lieber. Denn dass es darum geht, ist ohnehin klar. Es am Ende aber so offensiv zu benennen, schadet meines Erachtens nach deinem Text.

 

Hallo @Habentus

und zunächst einmal vielen, lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren.

beim Lesen habe ich mich gefragt, ob du wohl vom Fach, sprich Lehrer, bist?

Mein Pseudonym kommt nicht von ungefähr :-)

Insgesamt hat mir die Art, wie du schreibst, auch gut gefallen. Liest sich flüssig, ohne Hänger oder Unterbrechungen.

Danke.

Allerdings fand ich, dass dein Text vielleicht ein wenig unentschlossen ist, wo er hin möchte? Klar, du machst da diesen Widerspruch auf zwischen einerseits dem Druck/ Stress des Berufs und andererseits den Anforderungen bzw. dem Wunsch, für die eigenen Kinder da zu sein. Das kann ich nachvollziehen. Allerdings ist für mich die Anordnung noch nicht ganz stimmig.
Du steigst in deinen Text damit ein, dass du erst mal lange aufzeigst, was beruflich momentan schief läuft. Dann die Fahrt nach Hause. Und erst dann kommen die Kinder bzw. die Familie das erste Mal vor, etwas spät für meinen Geschmack. Vielleicht wäre es besser, direkt damit einzusteigen, dass dein Protagonist bei sich im Arbeitszimmer sitzt, draußen die Kleinen lärmen und er sich zusätzlich noch Sorgen um die Dienstaufsichtsbeschwerde mache muss. Das wäre zumindest in meinen Augen ein naheliegenderer Aufbau. Wie gesagt ist das aber nur meine Sicht. Kann natürlich auch sein, dass der Aufbau anderen so viel besser gefällt.

Ich verstehe, was du meinst. Im Moment finde ich, dass mir die Anordnung so besser gefällt. Du sagst, es entsteht der Eindruck, dass der Text nicht weiß, wo er hin will. Ich würde sagen, dass der Text hier nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt. Die lineare Erzählweise erlaubt es mir natürlich auch, drurchgehend im Präsens zu bleiben. Würde ich im Arbeitszimmer beginnen, müsste ich wahrscheinlich das Tempus wechseln. Aber ich gebe die Recht: als ich fertig war, habe ich mich auch gefragt, ob der Text durch seine lineare Stringenz und seine einfache Sprache womöglich langweilt. Ich warte mal ab, wie die anderen Reaktionen sind.

mein erster Noten-Widerspruch ist.
Was ist damit gemeint? Ein Widerspruch zwischen der Notenvergabe und dem, was der Schüler/ Eltern für angemessen halten?

Ja, genau. M.E. selbsterklärend.

Ich würde generell davon absehen, !? zu benutzen, um etwas zu unterstreichen. Für mich sieht das dann immer ein wenig comichaft aus. Ist aber sicherlich Geschmackssache.

Habe ich an den beiden von dir monierten Stellen geändert.

Hier hat mich der Zusatz entgeistert gestört. Würde ich weglassen. Durch die Situation wird ja klar, wie er dazu steht. Da braucht es dieses Wort nicht zusätzlich.

Geändert.

Das Wort belämmert kenne ich nicht bzw. nur in einem anderen Zusammenhang.

Ein Synonym wäre 'betreten', daher passt das Wort für mich in diesem Kontext.

Unpassend harte Worte, wie ich finde. Vielleicht kannst du diese Stelle ein wenig entschärfen?

Ebenfalls abgeändert.

Was sind in dieser Situation warme Gesichter?

Ich gebe dir recht. Auch geändert. Danke.

Auch hier wieder zu dick aufgetragen für meinen Geschmack.

Das ist beabsichtigt. In der Beschreibung der Challenge wurde gut gemachter Kitsch verlangt. Kitsch ist meines Erachtens wenig subtil oder ganz leise, deswegen trage ich hier bewusst etwas dicker auf. So habe ich die Challenge verstanden. Vielleicht habe ich das aber auch mißverstanden.

Vielen Dank nochmal fürs Lesen und die hilfreichen Kommentare.

LG,

HL

 
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Denn plötzlich realisiere ich, dass ich gemeinsam mit meinen Kindern einen Moment erlebe.

Upps, bei dem Satz bleibt mir die Spucke weg (nach der Bearbeitung von heute um 10:19) – aber nunja, in einer Einkindfamilie [vorsicht, ich hab mal das „Rote Buch“ an der Brust getragen, ohne chinesisch beeinflusst zu sein (kurz darauf wars dann Rimbaud) und auch Maos Theorie der(des) Guerilla(krieges) gelesen (in Klammern, weil man da den Schwachsinn manches Übersetzers erst erkennt, wenn der den Aussetzer hat, dass „Guerilla“ bereits der „kleine“ Krieg ist] und nach dem

"Sagen Sie nichts. …“
kam mir – natürlich erleichtert – Loriot in den Sinn …

Nunja, bissken Flusenlese

Wortlos reicht er mir das Schreiben. Ich nehme es genauso stillschweigend entgegen und lese mit flackernden Augen.
Hm, ich glaube nicht, dass „wortlos“ = „genauso stillschweigend“ ist, was m. E. schon in der aufwändigeren Formulierung zu erkennen glaube, hoffe und zu wissen meine

Zudem befind ich mich derzeit auf einem Kreuzzug für das vom Aussterben bedrohte Ausrufezeichen

"Danke", flüstere ich.

"Aha."
...
usw., das ja selbst dem Imperativ

"Bruno, komm - her – jetzt."

"Keine Widerrede", sage ich. "Wir machen das jetzt."
verweigert wird …!

Als ich die Tür zur Wohnung öffne, höre ich Bruno, unseren Vierjährigen, laut schreien. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, rennt er an mir vorbei.
...
Sohn und Frau verschwinden im Badezimmer. Ein paar Sekunden später trottet Jule, unsere Sechsjährige, in mein Blickfeld.
Ich sehe in den Altersangaben Attribute der Kinder, dem „vierjährigen“ Sohn und der „sechsjährigen“ Tochter

Als ich damit fertig bin, steht Ariane fertig angezogen im Türrähmen.
„Tippfähler“ kann’s nicht sein ...

Ich reiße die Tür auf, als wolle ich Geiseln befreien und brülle direkt los.
Besser „wollte“, Konjunktiv irrealis

ähnlich hier

Sie schaut ihn dabei lieb an, als wolle sie ihm zu verstehen geben, dass er seine Rolle gut gespielt habe.
Aber: Kannstu getrost im Indikativ niederschreiben, was durch die binäre Wertigkeit des modalen „wollen“ (entweder man will oder eben nicht) möglich wird
„Sie schaut ihn dabei lieb an, als will sie ihm zu verstehen geben, dass er seine Rolle gut gespielt hat.“

"Was ist hier los, verdammt noch[...]mal.
Eigentlich ein verkürztes „noch einmal“ (kommt nochmals vor!, 2 x weiter unten)

Zurück im Arbeitszimmer, lese ich die Stellungnahme zuende, dann …
„zu Ende“

"Mann, Bruno muss aufzeigen", meckert Jule.
Warum das mannigliche Geschlecht anrufen, wenn das allgemeinere „man“ auch getrost „frau“ (und ggfs. die gesamte Menschheit) umfassen kann? (zudem ist die Frau - als Wort - ja tatsächlich dem „fron“ [„Herr,“ heute noch im Frondienst und Fronleichnam gepflegt], als frouwe nachgebildet, wie in der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte)

Aus dem Arbeitszimmer hole ich noch die Tageslichtlampe und aus dem Wäscheschrank ein dünnesKOMMA rotes Handtuch aus Leinen.
Beide Attribute/Adjektive sind gleichrangig (oder es müsste schon ein „schwächeres“ Rot gemeint sein)

Ich mache mich so kleinKOMMA wie es geht, drehe mich in der Höhle noch*mal um und hole die Marshmallowspieße und die Tageslichtlampe plus Leinentuch.

Wie dem auch wird,

gern gelesen vom

Friedel

PS.: War da nicht "vorhin" ne Frage mit der Anrufung ...?

 

Hallo @HerrLehrer

bei deiner Geschichte, dies gleich mal vorweg, ist mir nichts ins Gesicht geflogen, was ich textlich zu bemängeln hätte. Du schreibst schön flüssig und flott und anschaulich und somit
folgte ich einfach in gemütlichem Lesemodus deiner munteren Geschichte.
Sicherlich, wenn ich dann nochmals drüber ginge, um nach Stellen zu suchen, die man noch verbessern könnte, würde ich bestimmt so hie und da was finden. Ich müsste es nur darauf anlegen. Aber das möchte ich gar nicht. Du schreibst einfach angenehm rund und sollen dann die anderen Kritiker mal die Textarbeit leisten, wenn sie denn was finden.

Ich möchte dir vorschlagen, diese Geschichte in zwei Teile zu teilen, ich habe keine Ahnung, ob dir das noch jemand anderes vorschlägt und ich weiß auch, dass du jetzt den Atem anhältst, denn welcher Autor möchte sein Baby gezweiteilt wissen. Ginge mir genauso.

Aber ich versuche es dir zu erklären: Der erste super spannende Teil ist derjenige, des Konflikts des Protagonisten mit einem Elternteil. Das ist reichlich Thema für sich genommen und aus meiner Laiensicht würde mich brennend interessieren, wie man sich als Lehrer aus dieser Elternübergriffigkeit heraus löst, ohne dabei Kardinalfehler zu begehen oder gar daran zu verbittern und verhärten. Und wie tragisch so ein Angriff und Übergriff sein kann und wie es sich insgesamt auf alle Schüler auswirkt. Gibt er dem Druck nach? Hält er stand?
Gerät er in eine Art Dauerschleife Druck und schlechtes Gewissen? Wirkt sich das Elternverhalten auf den Schüler aus und zwar in der Weise, dass der Lehrer sich gegenüber dem Schüler nicht mehr wertneutral verhalten kann? Ist das überhaupt der Ansatz oder ist es nicht so, dass Lehrer auch nur Menschen sind? Wie verhält sich die Schulleitung dazu?
Stützt sie, stützt sie nicht?
Wie verhalten sie seine Kollegen? Stehen sie ihm zur Seite oder nicht? Gibt es da eventuelle Konkurrenzen und ein Gerangel um den Titel, der beliebteste Lehrer zu sein?
Was ist mit anderen Eltern, ziehen die nach mit Beschwerden und so weiter.
Wie geht man überhaupt mit Eltern um, ohne sie zu brüskieren? Wie holt man sie mit ins Boot?
Wie erlebt der Lehrer es in Bezug auf den fraglichen Schüler? Was macht es mit dem Schüler? Wie groß ist der Einfluss auf das tägliche Unterrichtsgeschehen?
Es gibt aus meiner unendlich viele Facetten, die man in diesem Teil der Geschichte beleuchten kann und ich fände/finde sie alle spannend, teils hochspannend.
Und genau darüber würde ich gerne mal eine ausführliche Geschichte von dir lesen.
Die ist dann sicherlich knackernst und nicht in der Kissenhochburgatmosphäre zu schreiben, das ist klar.

Dein Hauptgewicht liegt auf diesem Thema bzw auf diesen Themen und die Antworten darauf lässt du leider nicht zu, einerseits, weil du sehr schön die Spannung aufbaust, weil die Kinder es schaffen, ihren Vater gründlich an der Erledigung dieser heiklen Aufgabe zu stören, aber am Ende steigst du aus dem gesamten Thema aus als würdest du die U-Bahnlinie wechseln. Ich stehe dann da mit all meinen Fragen und werde jetzt in eine neue völlig andere Geschichte reingeschoben.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Die andere bezaubernde Geschichte, wie der Vater mit seinen Kindern mit vollem Fantasieeinsatz diese Kissenburg baut und sich mit ihnen drinnen aufhält, gefällt mir richtig gut, wenn es um die Frage des Gutelauneschaffens geht. Also die ist voll das Challenge-Thema. Da passiert ausschließlich das Richtige und man liest, jedenfalls mir ging es so, alles mit einem Schmunzeln. Auch hier liest sich alles schön flüssig, du hast einen angenehmen Schreibstil.
Ich weiß, ich habe mich ja selbst mit dem Challenge-Thema beschäftigt, dass es irre schwer ist, einfach nur positive Dinge zu schreiben. Das funktioniert in unserer Welt einfach nicht, weil sofort so etwas wie Langeweile aufkommt. Als seien wir Menschen dafür nicht geschaffen, uns mit nur positiven Dingen und Handlungen zu befassen.
Es muss wenigstens die Sehnsucht auf eine mehr oder weniger große oder kleine Verbesserung vorhanden sein und Sehnsucht kann man nur darstellen, in dem man sich nach etwa sehnt, ergo etwas fehlt, nicht wahr?
Das hast du mit deiner vorgeschalteten Geschichte redlich versucht, es funktioniert aber nicht, weil sie viel zu intensiv schon in die Probleme einsinken lässt und man in diesem Zustand als Leser dann auch darin bleiben möchte. Die Sehnsucht des Lehrers, aus dieser prekären Situation mit diesen Eltern heraus zu gelangen, ohne dabei Schaden zu nehmen, ist von dir schon viel zu intensiv aufgebaut worden als dass man bereit ist, dieses Terrain zu verlassen, ohne die Fragen beantwortet zu bekommen.

Ich habe leider keine Idee, wie du den zweiten Teil der Geschichte so umbauen kannst, dass diese ebenfalls Spannung bekommt. Wie gesagt, ich finde das Challenge-Thema grad deswegen so spannend, weil alle Teilnehmer sich genau dieser Herausforderung stellen müssen, nämlich, wie sie Spannung erhalten, obwohl sie nur positives Geschehen schildern sollen, ohne dass es ins Kitschige abdriftet.

Doch, mir fällt gerade eine Möglichkeit ein, die ich dir gerne zur Verfügung stelle. Wie wäre es, wenn deine Vaterfigur ein Kind schwerkrank, vielleicht unheilbar krank im Krankenhaus liegen hat und der Leser ahnt, dass es nicht ewig dauern wird mit dem Leben dieses Kindes. Das Kind beklagt sich vielleicht gar nicht mal, aber der Vater erkennt, die Kargheit und Fantasielosigkeit, in der sich das Kind im Krankenhaus befindet. Vielleicht hat er ein Geschwisterchen zur Seite und die drei bauen nun als das Ereignis überhaupt die Burg im Krankenhaus, die Station rückt extra Kissen raus, es kommen die Schwestern und Pfleger und vielleicht sogar die Ärzte vorbei und spielen ein wenig mit, lassen sich zu einem Stückchen Fantasiekuchen einladen. Du kannst so das Positive auf einen traurigen Hintergrund setzen.

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht allzu sehr aus dem Gleis geworfen mit meiner Kritik bzw. mit meinen Änderungswünschen und du weißt ja, es sind alles nur Vorschläge, keine Forderungen.

Lieben Gruß
lakita

 
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Hallo @HerrLehrer,

auch wenn das jetzt lame klingt, aber ich kann mich @lakita nur anschließen. Ich habe ihren Kommentar gelesen und pausenlos genickt. Also verzeih, wenn sich nun viel doppelt, aber vielleicht ist das ja auch gut, wenn klar wird, dass es bei manchen Lesern ähnliche Punkte gibt, die bei deiner Geschichte auffallen.

Ich finde die Art und Weise, wie du schreibst, sehr angenehm. Das hat was Weiches, das fließt sprachlich dahin, ohne dass man stolpert. Und das passt - vor allem im zweiten Teil der Geschichte - natürlich dann auch sprachlich voll zur Challenge. Ich muss sagen, dass ich das Bauen der Kissenburg, diese Interaktion mit seinen Kindern, die ja anfangs eher Stressfaktor sind und dann wandelt sich das in so ein liebevolles Miteinander, berührend fand. Nicht mein Thema, aber das hat sich schön warm angefühlt. Und ich bin da irgendwie in einem Dilemma. Denn: Wäre die Geschichte nur das Bauen der Kissenburg, könnte man argumentieren, dass das zu wenig ist. Null Spannung, usw. Dennoch lässt du mich nach dem ersten Teil ein wenig hilflos zurück. Dieser Teil trägt natürlich dazu bei, die Spannung aufzubauen. Da gibt es Stress in der Arbeit, Helikoptereltern, die die Benotung ihres Kindes nicht hinnehmen wollen und dann den Stress zu Hause, der sich dann auflöst ist dieses schöne Miteinander. Ich verstehe schon, wie du das aufgebaut hast, wirklich. Dennoch lässt du den Faden, den äußerst interessanten Faden des Vorfalls in der Schule, am Schluss komplett in der Luft flattern. Da wird einfach nichts mehr zu gesagt. Und das ist irgendwie irritierend. Vor allem, weil ich mir gut vorstellen kann, dass sowas mittlerweile öfter vorkommt, also dass Eltern intervenieren bei der Notenverteilung, viel mehr als früher, und ich finde es sau interessant, wie man damit als Lehrer umgeht.

Hmm, ich habe da nun auch keinen Tipp parat, wie du das machen könntest, ohne dass der flauschige Effekt des Kissenburg-Bauens verloren geht, aber die Anfangsszene so im Sande verlaufen zu sehen, ist irgendwie unbefriedigend.

Du weißt ja, nur ein Leseeindruck und du machst das so, wie du denkst, aber vielleicht kommt dir ja noch eine Idee, wie du das umgestalten könntest. Vielleicht hat er in diesem geschützten Rahmen des Kissenburg einen Einfall, wie er die Situation in der Schule lösen könnte? Oder ist danach so voller Energie, dass er das Ganze von einer anderen Seite anpackt, als bisher?

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hallo @Friedrichard

wie immer danke ich dir fürs Lesen und Kommentieren und das Flusenlesen. Die entsprechenden Stellen habe ich umgehend ausgebessert (bis auf zwei Sachen, die eine will ich noch prüfen, die andere Stelle - das 3. nochmal - habe ich schlichtweg nicht gefunden.

Das dir an einer Stelle des Textes die Spucke weggeblieben ist, werte ich jetzt einfach mal positiv.

Und der Grund, warum ich dich 'anrief' war eine grammatische Frage im Challenge-Beitrag von RinaWu. Da ging es um die Frage ob ein Komma gesetzt werden muss oder nicht. Dein Input würde mich interessieren.

Wie dem auch wird, gern gelesen vom Friedel

Danke, das freut mich!

Liebe @lakita

auch dir vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

bei deiner Geschichte, dies gleich mal vorweg, ist mir nichts ins Gesicht geflogen, was ich textlich zu bemängeln hätte. Du schreibst schön flüssig und flott und anschaulich und somit
folgte ich einfach in gemütlichem Lesemodus deiner munteren Geschichte.

Danke.

Ich möchte dir vorschlagen, diese Geschichte in zwei Teile zu teilen, ich habe keine Ahnung, ob dir das noch jemand anderes vorschlägt und ich weiß auch, dass du jetzt den Atem anhältst, denn welcher Autor möchte sein Baby gezweiteilt wissen. Ginge mir genauso.

Alles gut. Bin gespannt auf deine Idee.

Aber ich versuche es dir zu erklären: Der erste super spannende Teil ist derjenige, des Konflikts des Protagonisten mit einem Elternteil. Das ist reichlich Thema für sich genommen und aus meiner Laiensicht würde mich brennend interessieren, wie man sich als Lehrer aus dieser Elternübergriffigkeit heraus löst, ohne dabei Kardinalfehler zu begehen oder gar daran zu verbittern und verhärten. Und wie tragisch so ein Angriff und Übergriff sein kann und wie es sich insgesamt auf alle Schüler auswirkt. Gibt er dem Druck nach? Hält er stand?
Gerät er in eine Art Dauerschleife Druck und schlechtes Gewissen? Wirkt sich das Elternverhalten auf den Schüler aus und zwar in der Weise, dass der Lehrer sich gegenüber dem Schüler nicht mehr wertneutral verhalten kann? Ist das überhaupt der Ansatz oder ist es nicht so, dass Lehrer auch nur Menschen sind? Wie verhält sich die Schulleitung dazu?
Stützt sie, stützt sie nicht?

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der spannende Teil bei einem Widerspruch schon viel früher kommt. Wenn es tatsächlich einen Widerspruch gibt (und eine Dienstaufsichtsbeschwerde), dann sind zuvor alle Gespräche zwischen Eltern/ Schüler auf der einen, und Lehrer/ Schulleitung auf der anderen gescheitert. An dem Punkt, an dem die Geschichte beginnt, gibt es eigentlich nur noch den Schriftverkehr zwischen Eltern - Lehrer/ Schulleitung und Bezirksregierung. Das einzig Interessante ist evtl noch die Konferenz mit den anderen Fachlehrern, die mit eigenen Notenänderungen das Urteil des 'angeklagten' KollegInnen entschärfen können.

Dein Hauptgewicht liegt auf diesem Thema bzw auf diesen Themen und die Antworten darauf lässt du leider nicht zu, einerseits, weil du sehr schön die Spannung aufbaust, weil die Kinder es schaffen, ihren Vater gründlich an der Erledigung dieser heiklen Aufgabe zu stören, aber am Ende steigst du aus dem gesamten Thema aus als würdest du die U-Bahnlinie wechseln. Ich stehe dann da mit all meinen Fragen und werde jetzt in eine neue völlig andere Geschichte reingeschoben.

Das klingt jetzt vielleicht plump, aber genau so war es intendiert. Der Lehrer in meiner Geschichte ist genauso beschäftigt mit dem Thema und will es sofort vom Tisch haben. Er könnte sein Schreiben ja auch später anfertigen, er muss es nicht sofort machen. Doch es beschäftigt ihn zu sehr, er ist gedanklich darin gefangen und die Kinder stören ihn. Ich will aber aufzeigen, dass Kinder die Fähigkeit haben, die Energie/ Kräfte der Eltern zu ziehen (im Sinne von entziehen), aber eben auch die Fähigkeit, Energien/ Kräfte zu lenken. Ich will es mal so formulieren: hätte ich persönlich einen Widerspruch oder eine Dienstaufsichtsbeschwerde bekommen, als ich noch Single war und alleine gelebt habe, hätte ich mich tagein, tagaus nur mit meiner Verteidigung befasst. Mental wäre ich darauf voll konzentriert gewesen und es hätte mich mürbe gemacht. Durch meine Kinder werden die schulischen Probleme in manchen Situationen relativiert, werden kleiner, und das ist auch gut so. Und meine Geschichte hier soll genau das zeigen: am Ende ist er selbst so im Erleben, dass sein berufliches Problem verblasst. Es ist schlichtweg unwichtig geworden.

Ich weiß, ich habe mich ja selbst mit dem Challenge-Thema beschäftigt, dass es irre schwer ist, einfach nur positive Dinge zu schreiben. Das funktioniert in unserer Welt einfach nicht, weil sofort so etwas wie Langeweile aufkommt. Als seien wir Menschen dafür nicht geschaffen, uns mit nur positiven Dingen und Handlungen zu befassen.

Ja, da stimme ich dir voll zu. Nicht umsonst sagt man, dass das Drama einfacher ist als die Komödie.

Das hast du mit deiner vorgeschalteten Geschichte redlich versucht, es funktioniert aber nicht, weil sie viel zu intensiv schon in die Probleme einsinken lässt und man in diesem Zustand als Leser dann auch darin bleiben möchte. Die Sehnsucht des Lehrers, aus dieser prekären Situation mit diesen Eltern heraus zu gelangen, ohne dabei Schaden zu nehmen, ist von dir schon viel zu intensiv aufgebaut worden als dass man bereit ist, dieses Terrain zu verlassen, ohne die Fragen beantwortet zu bekommen.

Ich verstehe total, wie du das meinst. Du möchtest die Fortsetzung des Dramas und bekommst dann ein kitschiges Happy-End. So aber habe ich nunmal die Challenge verstanden.

Doch, mir fällt gerade eine Möglichkeit ein, die ich dir gerne zur Verfügung stelle. Wie wäre es, wenn deine Vaterfigur ein Kind schwerkrank, vielleicht unheilbar krank im Krankenhaus liegen hat und der Leser ahnt, dass es nicht ewig dauern wird mit dem Leben dieses Kindes. Das Kind beklagt sich vielleicht gar nicht mal, aber der Vater erkennt, die Kargheit und Fantasielosigkeit, in der sich das Kind im Krankenhaus befindet. Vielleicht hat er ein Geschwisterchen zur Seite und die drei bauen nun als das Ereignis überhaupt die Burg im Krankenhaus, die Station rückt extra Kissen raus, es kommen die Schwestern und Pfleger und vielleicht sogar die Ärzte vorbei und spielen ein wenig mit, lassen sich zu einem Stückchen Fantasiekuchen einladen. Du kannst so das Positive auf einen traurigen Hintergrund setzen.

Das wäre m.E. zu dramatisch und so habe ich persönlich die Challenge nicht verstanden.

Hmm, ich habe da nun auch keinen Tipp parat, wie du das machen könntest, ohne dass der flauschige Effekt des Kissenburg-Bauens verloren geht, aber die Anfangsszene so im Sande verlaufen zu sehen, ist irgendwie unbefriedigend.

Ist angekommen. Ich gehe da noch mal in mich, aber wie gesagt, eigentlich war das meine Intention. Am Ende keine Auflösung zu bekommen, ist unbefriedigend, aber gerade hier war es das Ziel, dass sich alles in 'Wohlgefallen auflöst.

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht allzu sehr aus dem Gleis geworfen mit meiner Kritik bzw. mit meinen Änderungswünschen und du weißt ja, es sind alles nur Vorschläge, keine Forderungen.

Kein Problem, die Dankbarkeit für deine Beschäftigung mit meinem Text überwiegt.

LG,

HL

 

Liebe @RinaWu

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Da ich deinen Kommentar erst nach meiner Replik an @lakita gelesen habe, bleibt mir
jetzt nicht viel mehr zu sagen, als dass du dir am besten meine Antwort auf lakita anschaust.

Ich realisiere, dass ihr beide die Geschichte insgesamt unbefriedigend findet, kann aber jetzt noch nicht sagen, ob und wie ich das ändern werde.

LG,

HL

 

Hallo @HerrLehrer ,

ich fürchte, du hast mich in weiten Teilen missverstanden. Daher nochmals eine Replik.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der spannende Teil bei einem Widerspruch schon viel früher kommt. Wenn es tatsächlich einen Widerspruch gibt (und eine Dienstaufsichtsbeschwerde), dann sind zuvor alle Gespräche zwischen Eltern/ Schüler auf der einen, und Lehrer/ Schulleitung auf der anderen gescheitert. An dem Punkt, an dem die Geschichte beginnt, gibt es eigentlich nur noch den Schriftverkehr zwischen Eltern - Lehrer/ Schulleitung und Bezirksregierung. Das einzig Interessante ist evtl noch die Konferenz mit den anderen Fachlehrern, die mit eigenen Notenänderungen das Urteil des 'angeklagten' KollegInnen entschärfen können.
Und genau diese Erfahrung haben alle die (so vermute ich mal) nicht, die nicht selbst im Lehrbetrieb tätig sind. Meine Fragen, die ich dir im meinem Post davor gestellt habe, kommen dann noch on top. Du siehst also, es ist ein weitreichendes Thema, was so eine Beschwerde mit dem jeweiligen Lehrer macht und ist geeignet für eine intensive andere Geschichte. Ich hatte dir nämlich nicht vorgeschlagen, den ersten Teil verschwinden zu lassen, sondern vorgeschlagen, den extra in eine Geschichte zu packen und noch viel mehr dazu auszuführen. Und da kommt dann deine Erwiderung, wann bereits das Hauptdrama passiert noch hinzu und ist mir Beweis dafür, dass das eine spannende Geschichte werden könnte. Wie sagt Stephen King sinngemäß so treffend? 'Über Berufe zu schreiben ist spannend.'
Das klingt jetzt vielleicht plump, aber genau so war es intendiert. Der Lehrer in meiner Geschichte ist genauso beschäftigt mit dem Thema und will es sofort vom Tisch haben. Er könnte sein Schreiben ja auch später anfertigen, er muss es nicht sofort machen. Doch es beschäftigt ihn zu sehr, er ist gedanklich darin gefangen und die Kinder stören ihn. Ich will aber aufzeigen, dass Kinder die Fähigkeit haben, die Energie/ Kräfte der Eltern zu ziehen (im Sinne von entziehen), aber eben auch die Fähigkeit, Energien/ Kräfte zu lenken. Ich will es mal so formulieren: hätte ich persönlich einen Widerspruch oder eine Dienstaufsichtsbeschwerde bekommen, als ich noch Single war und alleine gelebt habe, hätte ich mich tagein, tagaus nur mit meiner Verteidigung befasst. Mental wäre ich darauf voll konzentriert gewesen und es hätte mich mürbe gemacht. Durch meine Kinder werden die schulischen Probleme in manchen Situationen relativiert, werden kleiner, und das ist auch gut so. Und meine Geschichte hier soll genau das zeigen: am Ende ist er selbst so im Erleben, dass sein berufliches Problem verblasst. Es ist schlichtweg unwichtig geworden.
Nein, es klingt nicht plump und ich habe deine Intention doch auch verstanden, aber mir gefällt nicht, dass du sie falsch gewichtest. Allein schon von der Textmenge her, ist der erste Teil zu dominant. Schreibst du ihn kürzer, wird es aber vielleicht nicht mehr klar, was in dem Lehrer vor sich geht, bevor er sich entschließt mit den Kindern zu spielen. Ich sehe da kein Kürzungspotential. Ich sehe nur, dass du den zweiten Teil deiner Geschichte noch ausbauen könntest unter Weglassung des ersten Teils. So meinte ich es.
Ich verstehe total, wie du das meinst. Du möchtest die Fortsetzung des Dramas und bekommst dann ein kitschiges Happy-End. So aber habe ich nunmal die Challenge verstanden.
Nein, ich möchte nicht die Fortsetzung des Dramas. Die soll in einer gesonderten Geschichte mal irgendwann von dir umgesetzt werden und dann noch ausführlicher als bisher. Und ja, wir beide haben die Challenge schon richtig verstanden, es soll eine überwiegend positive Stimmung entstehen. Und klarer Fall, die erzeugst du ja auch.
Das wäre m.E. zu dramatisch und so habe ich persönlich die Challenge nicht verstanden.
Alles gut, das war ja nur ein Beispiel und vielleicht noch nicht mal ein gutes. Abgesehen davon, verstehe ich sowieso alle meine Vorschläge eben nur als solche und nicht Forderungen, auch wenn es vielleicht manchmal so rüberkommen könnte.


Lieben Gruß
lakita

 

Hallo @HerrLehrer,

ich bin noch nicht dazu gekommen, hier zu kommentieren.

Vorneweg: Ich mag Deine Art zu schreiben, die Geschichte(n) und auch, dass Du eine buchstäbliche Kissenburg eingebaut hast.

Andererseits geht es mir wie einigen Vorrednern (oder -lesern). Ich empfinde die Geschichte mit der Notenkorrektur und dem Disziplinarverfahren zu wuchtig und zu lang, um (nur) als Einstieg in den Familien-Teil der Geschichte zu dienen.

Das war auch für mich ein Bruch. Das ist natürlich eine persönliche Empfindung.

Beim zweiten Durchlesen (heute) scheint mir der erste Teil schon etwas gekürzt, oder täusche ich mich. Die Geschichte erscheint mir runder als bei der ersten Lektüre. Gut.

Weil es etwas eng ist, muss ich ab und zu mein Gewicht verlagern. Richtig bequem wird es nicht. Aber das ist mir egal. Denn plötzlich realisiere ich, dass ich gemeinsam mit meinen Kindern einen Moment erlebe. Ich schaue mir meine Tochter und meinen Sohn an, wie sie beseelt an ihren Marshmallows knabbern, ich sehe die neidischen und hungrigen Blicke von Horst, Mimi, Wuschi und Carlo und auf einmal durchströmt ein Hauch von Glück meinen erschöpften Körper.

Es gibt kaum noch Kritikpunkte, nur eine kleine und bescheidene "Flusenlese":

"einen Moment"? Das erscheint mir noch nicht rund. Vielleicht einen "besonderen Moment" oder einen "einzigartigen Moment". Oder ähnliches.

Und die zweite Anmerkung: Der Satz klingt schwülstig. Ich weiß, Kitsch ist gefordert, aber das erscheint mir irgendwie noch unrund. "durchströmt" erscheint mir abgegriffen.

Ich habe keine wirklich bessere Version, aber ich glaube, das könntest Du noch verbessern. Den veränderten Titel und den Schluss finde ich auf jeden Fall rund.

Gerne gelesen und kommentiert,
Gerald

 

Hallo Herr Lehrer,
am Ende der Geschichte hat sich bei mir auch so ein warmes Gefühl im Bauch ausgebreitet, insofern: Ziel erreicht :thumbsup:
Ich habe kaum etwas zu meckern. Anfangs denkt man, der Konflikt sei die Dienstaufsichtsbeschwerde, jedoch hast du das gut gezeigt, wie sehr dieser Lehrer leidet, seinen Tunnelblick und seinen Stress. Auch habe ich den Eindruck, dass er eigentlich schon die entscheidenden Argumente auf seiner Seite hat und eher wie gelähmt ist, von diesem Wort. Dass es ihm gelingt, sich da stimmungsmäßig mit Hilfe seiner Kinder am eigenen Schopf rauszuziehen ist für mich Befriedigung genug. Zumal du das mit sehr amüsanten Details gespickt hast. Ein bisschen zweifel ich ja, ob ein Vater, der so spontan und kreativ ein Marshmallow-Grillen inszenieren kann, wirklich eine Internetanleitung für eine Kissenburg braucht, aber vielleicht ist das auch gerade die Entwicklung, die er macht.
Und ich finde ja, deine Geschichte repräsentiert auch so ein bisschen unsere Challenge. "Ja, es gibt viel Schlimmes, aber man darf auch mal Spaß haben."

Ich atme tief durch. Ich balle die Hände zu Fäusten und recke sie gen Decke. Pow! Mit einer plötzlichen Geste öffne ich sie wieder und lasse die negative Energie verschwinden. Eine Technik, die eine Erzieherin mir beigebracht hat. Sie klappt mal mehr, mal weniger gut. Heute eher weniger.
:lol:
"Okay, ihr könnt fernsehen."
Jules Lächeln macht mich glauben, sie habe alles von langer Hand geplant und meine Reaktion fest einkalkuliert. Sie nimmt Bruno an die Hand und geht mit ihm ins Wohnzimmer. Sie schaut ihn dabei lieb an, als will sie ihm zu verstehen geben, dass er seine Rolle gut gespielt hat.
:lol::lol:
Kannst du uns Apfel schneiden?", fragte Jule routiniert
Schön auch dieser Wechsel vom gesunden Obst und wie es hinterher mit dem Vater durchgeht zu den Marshmallows.
Zurück im Arbeitszimmer, lese ich die Stellungnahme zu Ende, dann schaue ich mir den schulinternen Kernlehrplan meines Faches an und gleiche ihn ab mit den Klassenarbeiten, die ich im letzten Schuljahr habe schreiben lassen.
Nur als Idee: Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass du die Abläufe etwas verkürzt, aber deutlich machst, dass dieser Lehrer in seinem Stress blockiert ist. Sowieso hat man den Gedanken, dass die tolle Zeit mit den Kindern, die die Prioritäten wieder geraderückt, seiner Sache eher nutzen wird.
Jule, die schon zur Schule geht, zeigt auf und wartet darauf, dass ich sie drannehme.
"Ich weiß. Bei der Heizung!", sagt Bruno.
"Man, Bruno muss aufzeigen", meckert Jule.
Bruno hebt die Hand.
So nett.
Aus dem Süßigkeitenfach nehme ich die Tüte mit Marshmallows, öffne sie und spieße jeweils vier Marshmallows auf die Holzspieße. Aus dem Arbeitszimmer hole ich noch die Tageslichtlampe und aus dem Wäscheschrank ein dünnes, rotes Handtuch aus Leinen.
Schöne Idee.
ch schaue mir meine Tochter und meinen Sohn an, wie sie beseelt an ihren Marshmallows knabbern, ich sehe die neidischen und hungrigen Blicke von Horst, Mimi, Wuschi und Carlo und auf einmal werde ich ganz ruhig.
Auch schön gemacht, wie der Vater völlig drin ist im Spiel.

Was soll ich sagen? Mir hats gut gefallen.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @HerrLehrer,

mal eine Challenge ohne Rumpumpel-Beteiligung. ;) Schade eigentlich.
Doch ich mag diese Geschichte, ganz besonders ab da, wo der Vierjährige den Tag für alle rettet. Das ist wirklich toll, wie sich das entwickelt, wie ideenreich sich der Vater kümmert, welche Wandlung er vollzieht, die Marshmallow-Idee mit der Taschenlampe und Knistern vom Handy finde ich entzückend. Daumen hoch dafür.
Aber: Bis dahin ist der Weg ein wenig steinig, ich muss mich lange durch die beruflichen Probleme kämpfen und frage mich zwischendurch, welchen Fokus hat der Text?
Klar, der Prota wird von seinem Job absorbiert, diese schreckliche Dienstaufsichtsbeschwerde hängt über ihm wie ein Damoklesschwert, und der Vater des Schülers ist auch noch Rechtsanwalt, das ist schon echt übel. Doch mir persönlich ist die Strecke zu lang.
Das mit der Relativierung der eigenen Befindlichkeit hattest du auch schon beim Pip. Dort hat es mir weniger gut gefallen, weil ich die Message nicht gut fand. Hier finde ich es eindeutig besser gelöst.
Kleinkram:

Ich gehe ins Wohnzimmer und sehe Glasscherben, Wasser und Blumen verstreut auf dem Boden.
"Komm, wir räumen das auf", sage ich zu Jule.
Eine Sechsjährige räumt Glasscherben auf? Kein guter Vorschlag.
Ich - muss - arbeiten
Würde ich anders schreiben, wenn du es extrem betonen willst, vllt.: Ich ... muss ... arbeiten!
sie schauen weder zu mir hoch(Komma?) noch sagen sie Danke
Später, das weiß ich, werde ich wieder von etwas genervt sein. Von der Arbeit, von den Kindern, vom Leben, aber die Erinnerung an diesen Moment, ob bewusst hervorgerufen oder unbewusst präsent, wird mir den Glauben an das zurück geben, was Familie im Idealfall ausmacht: Schutz, Geborgenheit, und, nicht zu vergessen:
Das ist son bissl eine nachgeschobene Moral von der Geschicht, die ich so nicht bräuchte, weil ich meine Schlüsse als Leser gerne selbst ziehe. Ich verstehe auch so die Bedeutung dieses Moments, seine Strahlkraft und das, was er ändert. Für mich persönlich lieber aus sich heraus wirken lassen.

Peace, l2f

 

Hallo @Chutney

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

am Ende der Geschichte hat sich bei mir auch so ein warmes Gefühl im Bauch ausgebreitet, insofern: Ziel erreicht :thumbsup:

Schön, das freut mich.

Ich habe kaum etwas zu meckern.

Das freut mich noch ein bisschen mehr.

Ein bisschen zweifel ich ja, ob ein Vater, der so spontan und kreativ ein Marshmallow-Grillen inszenieren kann, wirklich eine Internetanleitung für eine Kissenburg braucht, aber vielleicht ist das auch gerade die Entwicklung, die er macht.

Hmm .. ja stimmt, geb ich dir recht. Evtl ändere ich das noch ab.

Nur als Idee: Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass du die Abläufe etwas verkürzt, aber deutlich machst, dass dieser Lehrer in seinem Stress blockiert ist.

Ja, das scheinst insgesamt der Knackpunkt der Geschichte zu sein. Die ausschweifende Thematisierung der beruflichen Probleme. Ich hab das schon gekürzt, vll muss ich noch mehr meiner 'darlings killen'.

Was soll ich sagen? Mir hats gut gefallen.

Ich danke dir, Chutney.

LG,

HL

 

Hallo @linktofink

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

mal eine Challenge ohne Rumpumpel-Beteiligung. ;) Schade eigentlich.

Haha, tatsächlich habe ich kurz überlegt, aber mich dann dagegen entschieden. Ich wollte mal aus der Erwachsenensicht schreiben.

Das ist wirklich toll, wie sich das entwickelt, wie ideenreich sich der Vater kümmert, welche Wandlung er vollzieht, die Marshmallow-Idee mit der Taschenlampe und Knistern vom Handy finde ich entzückend. Daumen hoch dafür.

Danke sehr, das freut mich.

Aber: Bis dahin ist der Weg ein wenig steinig, ich muss mich lange durch die beruflichen Probleme kämpfen und frage mich zwischendurch, welchen Fokus hat der Text?
Klar, der Prota wird von seinem Job absorbiert, diese schreckliche Dienstaufsichtsbeschwerde hängt über ihm wie ein Damoklesschwert, und der Vater des Schülers ist auch noch Rechtsanwalt, das ist schon echt übel. Doch mir persönlich ist die Strecke zu lang.

Mit dieser Einschätzung stehst du nicht alleine. Ich habe jetzt schon bei der Fahrt von der Schule nach Hause gekürzt und ich will mir den Anfang noch mal angucken und hier und da nach Möglichkeit nochmal verknappen.

Das mit der Relativierung der eigenen Befindlichkeit hattest du auch schon beim Pip. Dort hat es mir weniger gut gefallen, weil ich die Message nicht gut fand. Hier finde ich es eindeutig besser gelöst.

Freut mich.

Eine Sechsjährige räumt Glasscherben auf? Kein guter Vorschlag.

Vielleicht weigert sie sich ja deswegen. Ich ergänze das.

Würde ich anders schreiben, wenn du es extrem betonen willst, vllt.: Ich ... muss ... arbeiten!

Bei deinem Vorschlag denke ich an zögerliches Sprechen. Vielleicht Großdruckbuchstaben?

ICH MUSS ARBEITEN!

Das ist son bissl eine nachgeschobene Moral von der Geschicht, die ich so nicht bräuchte, weil ich meine Schlüsse als Leser gerne selbst ziehe. Ich verstehe auch so die Bedeutung dieses Moments, seine Strahlkraft und das, was er ändert. Für mich persönlich lieber aus sich heraus wirken lassen.

Meiner Meinung nach verlangt die Challenge nach Kitsch, und ich assoziiere damit 'Wink mit dem Zaunpfahl'. Ich muss noch drüber nachdenken.

Danke.

LG,

HL

 

Hallo @HerrLehrer,

ich finde, dass sich das sehr routiniert liest, stimme allerdings auch @lakita zu, dass es sich für mich eher wie zwei Teile liest. Einerseits den Konflikt in der Schule und dann den Teil mit den Kissenburgen. Mich konnte das Thema leider nicht packen und ich habe mich gefragt, wann das "Wohlfühlen" endlich losgeht und ich wurde auch nicht enttäuscht, das Ende trifft die Challenge dann sehr gut.

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass ich den Prota nicht besonders sympathisch fand, zumindest im ersten Teil kommt er mir ziemlich herrisch vor, auch gegenüber seinen Kindern. Das passt möglicherweise zu dem Kontrast zwischen alles ist negativ und dann wird es positiv, aber für meinen Geschmack hätte das Negative sehr viel kürzer ausfallen können hinsichtlich der Challengevorgabe.

"Sagen Sie nichts. Es geht um Jonas Finke, oder?"
Der Schulleiter nickt. Wortlos reicht er mir das Schreiben. Ich nehme es entgegen und lese mit flackernden Augen. Den Briefkopf kenne ich schon. Jonas' Vater ist Anwalt.
Ich komme gut in die Geschichte, es startet mit einer Szene und in medias res, fand ich gelungen.

"Dienstaufsichtsbeschwerden regelt die Bezirksregierung. Wir müssen uns um den Widerspruch kümmern."
Für meinen Geschmack nimmt dieser Konflikt dann allerdings zu viel Raum ein, er wird ja auch später noch einmal wiederholt und erst seine Kindern holen ihn aus dieser Beschäftigung raus. Das hätte für mich auf einen Paragraphen verdichtet werden könnten, um schneller in das Wohlfühlen reinzukommen.

"Danke!", flüstere ich.
Das Ausrufezeichen passt für mich nicht zum Flüstern.

Das Wetter passt zu meiner Stimmung. Ein grauer, kalter und matschiger Herbsttag.
Das fand ich etwas klischeehaft, die Verknüpfung zwischen Wetter und Stimmung ist schon so oft verwendet worden und ich finde, dass das lieber etwas subtiler geschehen sollte. So habe ich mich als Lehrer etwas manipuliert gefühlt.

Ich balle die Hände zu Fäusten und recke sie gen Decke. Pow! Mit einer plötzlichen Geste öffne ich sie wieder und lasse die negative Energie verschwinden. Eine Technik, die eine Erzieherin mir beigebracht hat.
Das wirkt für mich unfreiwillig komisch, ich habe eine Karikatur im Kopf und ich glaube es liegt an dem Wort "Pow!", dass sich dieses Bild bei mir einstellt.

Ach ja, der Hautarzttermin. Das hatte sie mir gesagt. Mein Herz rutscht trotzdem in die Hose.
Nach diesem Absatz habe ich erst einmal eine Pause gemacht, der Text konnte mich nicht richtig packen, weil ich doch eben diese Wohlfühlbrille aufhatte und damit an den Text gegangen bin. Zudem kam mir der letzte Satz wie ein Klischee vor.

Völlig entnervt stehe ich auf. Mit drei, vier Sätzen bin ich beim Kinderzimmer. Ich reiße die Tür auf, als wollte ich Geiseln befreien und brülle direkt los.
Bruno dackelt davon. Ich wende mich wieder meiner Stellungnahme zu. Ich schreibe, formuliere um, korrigiere, paraphrasiere, fabuliere und verzweifle mehr und mehr an meiner Verteidigungsschrift.
Der Konflikt wird noch einmal aufgegriffen und für mich sind das keine neuen Informationen, ich weiß ja schon, dass er schlecht gelaunt ist und dass alles negativ ist, da müsste er für meinen Geschmack nicht noch einmal seine Kinder anbrüllen.

"Keine Widerrede", sage ich. "Wir machen das jetzt."
Das meinte ich weiter oben damit, dass ich den Prota als herrisch wahrgenommen habe. Er wirkt ziemlich dominant und launisch.

In der Wärme des Königssaals fühle ich mich gut aufgehoben und ich vergesse den Ärger außerhalb der Kissenburg.
Das ist ja eigentlich die Kernbotschaft des Textes und ich hätte mir gewünscht, dass die noch stärker gewichtet worden wäre, weil der Teil mit der Kissenburg für mich wieder gut funktioniert und auch zu meiner Challengebrille passt.

So viel erst einmal zu meinem Leseeindruck.


Beste Grüße
MRG

 

Lieber @MRG

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass ich den Prota nicht besonders sympathisch fand, zumindest im ersten Teil kommt er mir ziemlich herrisch vor, auch gegenüber seinen Kindern.

Nun ja, er ist angespannt und frustriert. Es soll vorkommen, dass Menschen das an ihren Mitmenschen auslassen.

Für meinen Geschmack nimmt dieser Konflikt dann allerdings zu viel Raum ein, er wird ja auch später noch einmal wiederholt und erst seine Kindern holen ihn aus dieser Beschäftigung raus. Das hätte für mich auf einen Paragraphen verdichtet werden könnten, um schneller in das Wohlfühlen reinzukommen.

Ich habe hier schon im Vergleich zur ersten Version arg gekürzt, ich will aber schauen, ob hier oder da noch gekürzt werden kann.

Das Ausrufezeichen passt für mich nicht zum Flüstern.

Stimmt. Wird geändert.

Das fand ich etwas klischeehaft, die Verknüpfung zwischen Wetter und Stimmung ist schon so oft verwendet worden und ich finde, dass das lieber etwas subtiler geschehen sollte. So habe ich mich als Lehrer etwas manipuliert gefühlt.

Klischees sind Wahrheiten, die zu oft wiederholt wurden. Und wie sagt Fliege im Eingangstext zur Challenge: die Tage sind kurz und zumeist grau ... und überhaupt haben alle den Blues. Falls also der Winter dir nicht aufs Gemüt schlägt, umso besser.

Das wirkt für mich unfreiwillig komisch, ich habe eine Karikatur im Kopf und ich glaube es liegt an dem Wort "Pow!", dass sich dieses Bild bei mir einstellt.

Nein, die Komik hier ist intendiert.

Das meinte ich weiter oben damit, dass ich den Prota als herrisch wahrgenommen habe. Er wirkt ziemlich dominant und launisch.

Dafür, dass er Pädagoge ist, ist er nicht besonders einfühlsam, da gebe ich dir recht.

Das ist ja eigentlich die Kernbotschaft des Textes und ich hätte mir gewünscht, dass die noch stärker gewichtet worden wäre, weil der Teil mit der Kissenburg für mich wieder gut funktioniert und auch zu meiner Challengebrille passt.

Ich wollte natürlich den Kontrasteffekt: mieser Tag im Job - angenehmer Ausklang mit den Kindern. Durchgehende Wohlgefühle - schwierig.

Danke.

LG,

HL

 

Hallo lieber @HerrLehrer

ich habe Deine Geschichte gern gelesen. Der Text ist flüssig geschrieben, ich kann mir alles gut vorstellen. Während des Lesens hatte ich auch den Eindruck, dass Du vom Fach bist. Das ist alles sehr glaubhaft und Detailgetreu. Mir ging es ähnlich wie anderen, dass ich zwei Teile in der Geschichte entdeckt habe, den Teil "Schulproblematik" und den Teil "Daheim/ Kinder/ Kissenburg". Da hat mir ein wenig der rote Faden gefehlt. Daher hab ich im Mittelteil den Text nur flüchtig überflogen, war mir an einigen Stellen zu langatmig. Da könnte man definitiv kürzen. Dadurch würde die Kernaussage vielleicht klarer rüberkommen.

Die ganze Fahrt über versuche ich krampfhaft, mich zu entspannen. Doch das Rattern der U-Bahn dringt mühelos durch meine nun dünne Haut.

Diesen Vergleich fand ich etwas seltsam, konnte mir das nicht so recht vorstellen.

Zwei Sekunden später pest Ariane hinter ihm her.

Was ist pest??? Das Wort hab ich ja noch nie gehört. Ist das was Regionales?

Ich atme tief durch. Ich balle die Hände zu Fäusten und recke sie gen Decke. Pow! Mit einer plötzlichen Geste öffne ich sie wieder und lasse die negative Energie verschwinden.

Würde die Sätze verbinden, liest sich sonst so abgehackt.

Ich atme tief durch, balle die Hände ...

Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Ich schnappe mir die Fernbedienung und schalte die Glotze aus.

Hier auch wieder 2 Sätze, die mit ich beginnen. Das klingt holprig.

Tja, wie? Schmerzhaft wird mir bewusst, dass ich noch nie eine Kissenburg mit meinen Kindern gebaut habe. Aber Gottseidank gibt es ja das Internet. Ich hole mein Handy und gebe Wie baut man eine Kissenburg? ein und bekomme prompt eine Seite vorgeschlagen.

Hier hab ich zum ersten Mal einen kleinen Funken Sympathie für den Protagonisten. Davor finde ich ihn sehr ungehobelt, schließe mich @MRG an - herrisch und nicht sehr liebevoll zu seinen Kindern. Klar, er ist gestresst, in der Schule gibts Probleme - aber hey - die kleinen Kids können ja nichts dafür. Rumgebrülle finde ich geht gar nicht.

An dieser Stelle hab ich mich dann gefreut, dass er sich endlich mal Zeit für seine Kinder nimmt.

Gemeinsam ziehen wir die großen Decken über die Stuhllehnen und dichten alles so ab, dass kein Licht mehr ins Innere fällt. Die Gummis der Spannbetttücher geben dem ganzen Konstrukt den nötigen Halt. Nur an einer Ecke lasse ich zwei Decken so überlappen, dass ein kleiner Spalt entsteht. Der Eingang.

Ab hier hab ich nur flüchtig überflogen, da mir das alles zu langatmig war. Da würde ich deutlich kürzen.

Denn plötzlich realisiere ich, dass ich gemeinsam mit meinen Kindern einen besonderen Moment erlebe. Ich schaue mir meine Tochter und meinen Sohn an, wie sie beseelt an ihren Marshmallows knabbern, ich sehe die neidischen und hungrigen Blicke von Horst, Mimi, Wuschi und Carlo und auf einmal werde ich ganz ruhig. In der Wärme des Königssaals fühle ich mich gut aufgehoben und ich vergesse den Ärger außerhalb der Kissenburg.

Das Ende finde ich sehr gelungen. Er erkennt, dass er eine schöne Zeit mit seinen Kindern hat, erkennt die Wichtigkeit der Familie. Hätte ich mir ein bisschen früher gewünscht.

Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Hallo @Silvita

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

ich habe Deine Geschichte gern gelesen. Der Text ist flüssig geschrieben, ich kann mir alles gut vorstellen.

Schön. Das freut mich.

Das ist alles sehr glaubhaft und Detailgetreu. Mir ging es ähnlich wie anderen, dass ich zwei Teile in der Geschichte entdeckt habe, den Teil "Schulproblematik" und den Teil "Daheim/ Kinder/ Kissenburg". Da hat mir ein wenig der rote Faden gefehlt.

Tja, ich bin mir unschlüssig darüber, wie ich mit der wiederholt geäußerten Kritik umgehen soll. Es ist m.E. eine realistische Beschreibung des Arbeitsalltags und die Details sollen das Ganze authentischer machen. Und es geht mir natürlich darum, dass man im Berufsleben Probleme nicht immer sofort lösen kann und sie sozusagen mit nach Hause nimmt. Kinder haben die Kraft, so epmfinde ich es jedenfalls, die ungelösten beruflichen Probleme zu relativieren. Deshalb wird der erste Teil der Geschichte nicht aufgelöst.

Die ganze Fahrt über versuche ich krampfhaft, mich zu entspannen. Doch das Rattern der U-Bahn dringt mühelos durch meine nun dünne Haut.
Diesen Vergleich fand ich etwas seltsam, konnte mir das nicht so recht vorstellen.

Nun ja, aufgrund der beruflichen Probleme ist er angespannt, daher auch leicht reizbar. Er hat im übertragenen Sinne eine dünne Haut. Und das Geräusch der U-Bahn stört ihn jetzt mehr als an anderen Tagen.

Was ist pest??? Das Wort hab ich ja noch nie gehört. Ist das was Regionales?

https://www.dwds.de/wb/pesen

Vornehmlich im Norddeutschen gebräuchlich, ja.

Würde die Sätze verbinden, liest sich sonst so abgehackt.

Mach ich. Danke dir.

Hier hab ich zum ersten Mal einen kleinen Funken Sympathie für den Protagonisten. Davor finde ich ihn sehr ungehobelt, schließe mich @MRG an - herrisch und nicht sehr liebevoll zu seinen Kindern. Klar, er ist gestresst, in der Schule gibts Probleme - aber hey - die kleinen Kids können ja nichts dafür. Rumgebrülle finde ich geht gar nicht.

Ja, verstehe ich. Mal sehen, vielleicht mache ich ihn ein wenig weicher.

Ab hier hab ich nur flüchtig überflogen, da mir das alles zu langatmig war. Da würde ich deutlich kürzen.

Ich wollte ein klares Bild von der Kissenburg haben. Ich guck mal, ob da noch was weg kann.

Das Ende finde ich sehr gelungen. Er erkennt, dass er eine schöne Zeit mit seinen Kindern hat, erkennt die Wichtigkeit der Familie. Hätte ich mir ein bisschen früher gewünscht.

Danke.

LG,

HL

 

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