- Beitritt
- 12.04.2007
- Beiträge
- 6.490
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 28
Lasset, Laschet - Pippinide!
oder
Calau, Dymmten, Gendersküchen und -kirchen, Oche,
Jupp- und Heinzberg, Schilda und Wirrselen ist überall -
nur nicht das Kanzleramt
für Herbert Feuerstein
eine Statue von Karl dem Großen steht, stammt von eben diesem ab, wie Laschets
Bruder Patrick herausgefunden haben will. Adel verpflichtet. Im Jahr 787 zwang Karl
den gegnerischen Bayernherzog Tassilo zum Treueeid und wurde 800 zum Kaiser gekrönt.
Lieber Herr Söder, passen Sie auf«, heißt es gedrängt bei GRN, unter »Karl de[m] Große[n]«
Da, wo es Wichtigeres gibt, darf das Fußvolk schon mal etwas länger auf einfache Ergebnisse warten.
Heute soll es endlich so weit sein und die Studierenden im Saal, die mehr oder weniger maskiert Abstand halten, werden schlagartig ruhig, als der kleine Mann den Saal durch einen gerade gebildeten, vielleicht drei Meter breiten Gang zwischen den Studierenden betritt.
Applaus braust auf.
Freundlich lächelnd, den Kopf gelegentlich zum Gruße beugend, wenn er eine/n Studierende/n wahrscheinlich hinter dessen/deren Maske erkennt, schreitet der Mann nach vorn und stellt sich vor der großen Tafel aufs Podest, drückt seine Maske unters Kinn und wendet sich der Menge zu und wir lauschen seinen Worten.
Pst!, nicht so laut – ich will‘s nicht, aber muss doch auch hören!
„Der 3. Oktober berührt mich immer wieder aufs Neue,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
er führt uns allen vor Augen, dass die von Menschen errichteten Mauern auch wieder von Menschen überwunden werden können, wenn der Mut zur Freiheit so groß ist wie im Jahre der Wende 1989, eine Wende, die uns alle auch für die Idee eines einheitlichen Europas zu inspirieren vermag.
Ich begrüße Sie recht herzlich,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
Gäste und Gästinnen in unserem schönen Lande,
in meiner schönen Heimatstadt,
geneigte Studierende und Zuhörende und vor allem
Teilhabende meiner Lehrverunstaltung „die Europapolitik der Berliner Republik“, um die wir vor mehr als einem Jahr eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft bildeten mit Höhepunkten in unseren Besuchen zu Berlin und in Brüssel und vor allem hier in der Stadt des Mannes, der den Grundstein Europens nach der Düsternis und den Wirren der Völkerwanderung legte und mit seinen Reformen in Sprache und Schrift, Wohnungsbau, Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht ein leuchtendes Vorbild heute noch ist für Europa. Nicht umsonst wird seine Epoche als Renaissance gefeiert.
Mehr als ein halbes Jahr, also lange genug haben Sie auf das Ergebnis der Abschlussarbeit warten müssen, aber wir haben nun die Bewährungsprobe überstanden – knapp ein viertel Jahr vor Weihnachten und mehr als ein halbes Jahr nach diesem erschreckend schrecklichen Aschermittwoch.
In diesem Jahr fehlen uns die gemeinsamen Feiern, was für jeden guten Christenmenschen und andere lebenslustige Bürger und Bürgerinnen sehr bedauerlich ist. War Ostern schon bedrückend, so wird Weihnachten trotz froher Botschaft noch bedrückender werden und ich entsinne mich eines Bildes von Herrn Memmlich, dessen Kunst die frohe Botschaft der Weihnacht und Osterns miteinander verknüpft, wenn die bescheidene Geburtsstätte unseres Heilandes und die Heiligen drei Könige direkt unter dem Burgberge des Herodes positioniert werden und um das weltgeschichtliche Ereignis herum die armen Kindlein von einer mordhungrigen Soldatesca abgeschlachtet werden ...
...
Sie haben eine Wortmeldung ...“
...
„Memling?“
...
„Hans Memling?“
...
„Ach ja!“
...
„Sehr aufmerksam von Ihnen!, ich danke Ihnen sehr von ganzem Herzen. -
Es ist immer schön, ein aufmerksames Publikum zu haben!
Aber lassen Sie mich fortfahren!
Wo war ich? -
Ach ja, Herr Hans Memling, sein Bild und seine Kunst, darinnen Weihnachtsbotschaft mit Ostern zu verknüpfen, wenn die bescheidne Geburtsstätte des Heilandes und die drei Weisen aus dem Morgenlande direkt unter dem Burgberge des Herodes gezeichnet werden und um das weltgeschichtliche Ereignis herum die armen Kindlein von einer Soldatesca abgeschlachtet werden ...
Nun, selbst wenn ich aus einer bewahrenden Haltung heraus die Haltung Herodes gegenüber einem möglichen Konkurrenten aus dem Hause Davids verstehe, so kann ich sie nicht gutheißen und will sie schon gar nicht mit einem Thronfolgestreit wie im Hause Pippin unter den Söhnen des Ludovicus Pii vergleichen, wenngleich im Vertrag zu Verdun vor über tausend Jahren ein erstes schriftliches Zeugnis unserer schönen Sprache geschaffen wurde. All die Ränkespiele der Enkel des großen Karls taugen nichts gegen die Osterbotschaft, die Botschaft des Lebens. -
So weit darf es niemals mehr kommen!, dass eine Völkergemeinschaft unter Erben verteilt oder gar gemordet wird!
Glauben Sie mir, denn dafür stehen wir in der Pflicht, die Ideen meines Urahnen Carolus magnus und seines Großvaters Karl Martell wie die unserer Gründungsväter der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl nebst ihren Nachfolgeorganisationen zu bewahren und zu erweitern und zu erfüllen,
ist unsere Pflicht und Aufgabe.
Bevor ich Ihnen nun die Noten verlese, lassen Sie uns gemeinsam einige Minuten schweigen und der modernen Helden unserer Zeit gedenken, wie sie eigenhändig die Mauer niederrangen und sich mit den Brüdern und Schwestern auf der anderen Seite verschwisterten.
Von Herzen danken möchte ich auch allen, die in dieser Zeit, selbst an Sonn- und Feiertagen, hart und unermüdlich arbeiten wie Ärztinnen und Ärzten, Pflegern und Schwestern, Rettungskräften und Hilfskräften, Polizistinnen und Polizisten, den Verkaufenden und Verkauften in und auf den Märkten und den vielen anderen, die dafür sorgen, dass unser Leben, unser Alltag, so gut es geht weiterlaufen kann.
Wir werden diese Bewährungsprobe bestehen.
Oder,
wenn ich ein geflügeltes Wort verwenden darf:
Wir schaffen das!
Und,
meine Damen und Herren,
das Bundesland in meiner Hand schafft es, wie es auch unser schönes Heimatland, wenn ich es einmal in der Hand halten darf. -
Unsere schöne Republik kann das.
Europa kann das, und am Ende gewinnt das Leben.“
(Der Landesvater und Lehrbeauftragte nebst Kandidat schweigt für drei Minuten, wobei er ein kleines, rotes Notizbüchlein aus der Innentasche seines Jacketts holt, aufschlägt und in die linke Hand nimmt.
Er nennt vorsichtig Namen und Noten, schaut immer wieder auf und wieder ins Büchlein, bis einer der Studierenden dazwischenruft, was im aufkommenden Tumult untergeht.
Der lehrbeauftragte Landesvater ist nur kurz verblüfft und macht beschwichtigende Armbewegungen und ist nach Schrecksekunden wieder Herr der Lage und wendet sich an den Rufenden.
Dessen Antwort hört keineswegs jeder und der Landesvater stutzt nur einen Augenblick und fragt dann ruhig und – zumindest scheinbar gelassen):
„Wie – Sie haben nicht an der Seminararbeit teilgenommen?
Das ist nicht möglich, mein lieber junger Freund!
...
Verraten Sie mir mal, wie soll ich sonst an eine Note für Sie gekommen sein?“
(Doch bevor der junge Mensch belegen kann, dass er an der Seminararbeit nicht teilnehmen konnte, springt die Saaltüre auf und auf seiner dicken Ponderosa reitet ein The One and Only Enthusiast Of Classic Menswear Little Joe Karolingelingeling, und mit dem Ruf: „Menschen, die keine Maske tragen, haben soziopathische Tendenzen!
Ihr wollt doch nicht als Soziopathen gelten?
Sieben Euro fuffzig das Stück und – ein einmaliges Angebot: ein Dutzend zum Preise für elf!“
- Quellenangaben
- akkustisch + (wenns geht) visuell
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/laschet-ansprache-ostersonntag-exit-strategie-100.html
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/nrw-ministerpraesident-die-tv-ansprache-von-armin-laschet-im-wortlaut_aid-50021961
https://www.tagesspiegel.de/wissen/neues-zur-noten-affaere-um-armin-laschet-die-klausuren-sind-weg-und-die-notizen-im-muell/11929326.html
https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Flebenundlernen%2Funi%2Fcdu-chef-armin-laschet-gibt-seltsame-uni-noten-a-1036740.html&ref=https%3A%2F%2Fmetager.de%2F
https://www.focus.de/politik/deutschland/noten-affaere-laschet-entsorgte-seine-noten-notizen_id_4756166.html
WAZ, Rubrik "Rhein-Ruhr" vom 3. Dezember 2020 "Laschets Sohn ging es um 'effektive' Hilfe"