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Labor 3

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21.01.2016
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Labor 3

Eisiger Nachtwind trieb Emmet Tränen in die Augen. Hastig schritt er auf die gläserne Fassade des Forschungsinstitutes zu und konnte schon aus der Ferne den Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle erkennen. Ungeduldig presste Emmet seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner der Eingangstür und ging in die Empfangshalle. Der Uniformierte hinter dem Tisch mit den Monitoren blickte von seiner Zeitung auf.
„Guten Abend, Doktor Langdon“, leierte er gelangweilt.
„Guten Abend, Yuri.“ Emmet verharrte für einen Augenblick. „Sind noch andere anwesend?“
Yuri beugte sich vor und tippte auf das Bedienfeld eines Monitors. „Zwei weitere Personen sind noch im Gebäude. Doktor Walsh und Mister Byron.“
„Danke, Yuri.“ Emmet nickte in Gedanken versunken und ging weiter zum Labor im Untergeschoss. Als Ingenieur konnte Byron sich überall im Gebäude aufhalten. Samatha dagegen würde ein Problem werden.
Er hatte gehofft, dass ihm mehr Zeit bliebe. Die Maschine war alles andere als ausgereift und die bescheidenen Erfolge bei den Zeitexperimenten gaben ihm nur eine zweifelhafte Hoffnung, dass sein Vorhaben gelingen könnte. Zum Glück hatte er noch rechtzeitig erfahren, dass das Projekt vom Militär übernommen wurde. Sie würden, vielleicht schon in den Morgenstunden, sämtliche Geräte abbauen, einpacken und in eine geheime Anlage in irgendeiner Wüste verfrachten. Diese unerwartete Wendung hätte das Ende seiner Träume zur Folge. Die vielen Jahre, die er mit verbissener Arbeit verbracht hatte, der vollkommene Verzicht auf ein auch nur ansatzweise erfülltes Privatleben, das sollte nun alles vergebens sein? Er war entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen und die zunehmende Erregung presste ihm den Schweiss aus den Poren.

Zutritt nur für autorisiertes Personal stand in roten Lettern auf der Metalltür, darüber: Labor 3. Emmet tippte den Zugangscode in die Tastatur neben der Tür, die geräuschlos zur Seite glitt. Wie in Trance blickte er auf den Ort, der die letzten zehn Jahre seines Lebens bestimmt hatte. Der bis an die Hallendecke reichende Großrechner, die verstreuten Arbeitsplätze der Wissenschaftler und an den Wänden übergroße Kreidetafeln, überzogen mit Zeichnungen und mathematischen Formeln. Schneeweiße Trennvorhänge zogen sich durch die Mitte der Halle. Dahinter verbarg sich der Grund seines nächtlichen Erscheinens, die Maschinen und das Kernstück der Anlage, der Ringtransporter.
Er sah Samantha, die mit dem Rücken zu ihm klackernd auf eine dieser Tafeln kritzelte. Sie überarbeitete eine Gleichung, welche das Verhalten von Quantenobjekten unter extremer Gravitation berechnete.
„Macht das noch Sinn?“ fragte Emmet und trat näher an sie heran.
Samantha blickte sich mit erhobenem Arm um und schaute ihn erstaunt an.
„Für uns hat sich das Projekt erledigt, Sam. Oder haben sie dir ein Übernahmeangebot gemacht?“
Samantha verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
„Nein, aber ich hätte es ohne zu Zögern angenommen.“ Sie senkte den Arm und schaute erneut auf die Tafel. „Es interessiert mich einfach, wo diese verdammte Kiste geblieben ist. Was hat bewirkt, dass sie beim dritten Mal nicht zurückgekommen ist? “
Grübelnd schob Emmet die Zungenspitze unter die Oberlippe. Alles deutete zunächst tatsächlich darauf hin, dass es nur eine Zeitlinie gab und die Natur Eingriffe in die Zeit nicht erlaubte. Auch Teleportation hatte er in Erwägung gezogen, als der rote Metallkasten wieder an seinem ursprünglichen Platz erschienen war. Aber Teleportation durch ein rotierendes schwarzes Loch?
„Wir hatten die Rotation erhöht. Sie ist vielleicht weiter in der Zeit zurückgereist, als wir annehmen. Damit wäre sie unter Umständen nicht mehr an diesem Ort vorhanden.“
„Weiter als die sechs Monate, in der die Kiste hier bereits stand?“ Samantha verzog die Lippen. "Die mitgeschickten Instrumente bestätigten uns dreißig und zweiundsechzig Minuten, warum jetzt so erheblich mehr." Sie starrte auf die Gleichung an der Tafel.
„Unser Verständnis der Raumzeitkrümmung aufgrund der Erfahrungsdaten lässt nur eine sehr vage Interpretation zu. Wir wissen nicht genau, wie weit sie gereist ist.“
Nachdenklich nickte Samantha mit dem Kopf.
„Nehmen wir an, sie ist vor zwölf Monaten in irgendeinem Lager neben sich selbst materialisiert ...“, spekulierte sie.
„Dann haben wir unsere ursprüngliche Kiste gekauft und die ist nun weg. Die andere existiert aber noch irgendwo. Wir hätten die gesprungene Kiste aber gar nicht erwerben können, denn in unserem Zeitablauf existierte sie noch nicht.“
„Das ist verrückt.“
„Ich weiß. Hast du eine bessere Erklärung?“
Samantha stülpte die Unterlippe vor.
„Was machst du überhaupt hier? Deinen Schreibtisch leerräumen um ein Uhr Nachts?“ fragte sie.
Emmet zuckte mit den Schultern.
„Ich konnte nicht schlafen. Warum nicht.“ Er wendete sich ab und ging zu seinem Arbeitsplatz, der abgeschieden hinter dem Großrechner lag. Emmet setzte sich und nahm das Bild von Katherine und Julia in die Hand. Seine Kollegen betrachteten ihn als verhärmten und einsamen Mann, der sich nicht von der Vergangenheit lösen konnte, an dem das Leben vorbeizog wie ein Schatten an einer Wand, das wusste er. Auch, dass sie ihm seine Erschöpfung ansehen konnten. Die tiefen Falten entlang seiner Nase, die Schatten unter seinen Augen, es blieb ihm nicht verborgen. Er konnte sich nicht einmal erinnern, wann er zuletzt mit wirklicher Freude gelacht hatte. Aber was würde geschehen, wenn er den Unfall verhindern könnte? Langsam glitt Emmet mit den Fingern über das Glas, unter dem ihn die geliebten Menschen lachend anblickten. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wischte die Tränen aus seinen Augen. Was würde geschehen? In diese Gedanken konnte er keine endgültige Klarheit bringen.

Wenn er den Auffahrunfall verhinderte und die Zeitlinie veränderte, dann würde der jüngere Emmet Langdon mit seiner Familie weiterleben, als hätte es die letzten zehn Jahre nicht gegeben. Das erschien plausibel. Er selbst würde dann niemals existieren. Wenn er aber nicht existierte, wie könnte er den Unfall jemals verhindern. Ein Paradoxon, auf das er keine Antwort wusste.
Oder würde er gar in der anderen Zeit weiterexistieren und sein anderes Ich und seine Familie nur betrachten können? Was würde es ihm bringen, wenn es zwei Emmet Langdons geben würde, die dann scheinbar auch zwei unterschiedliche Personen sind?
Und was, wenn er es nicht vermochte, den Unfall zu verhindern? Dann konnte er bestenfalls mit dem anderen Emmet Langdon zusammenarbeiten, um noch einen Sprung in die Vergangenheit auszuführen, sonst würde er in einer Zeitschleife festsitzen.
Emmet seufzte und legte das Bild beiseite. Er machte sich auf den Weg zum Ringtransporter. Samantha stand immer noch vor der Tafel und schien ihn nicht zu bemerken, als er durch die Trennvorhänge schlüpfte. Er fuhr die Maschine hoch, steckte seinen Stick mit den Berechnungen in den Computer und startete die Sequenz. Der drei Meter hohe, wulstige Ring glänzte wie polierter Chrom. Hinter ihm befand sich eine größere, bläulich metallisch schimmernde Kugel, die das Gravitationsfeld erzeugte. Boden und Luft begannen zu vibrieren.
„Was machst du da?“ Samantha hatte den Vorhang beiseite geschlagen und blickte ihn empört an.
„Ich will etwas überprüfen.“ Was hätte er sonst sagen können?
„Du bist wohl irre.“ Sie bewegte sich auf die Bedienkonsole zu und langte nach der Notabschaltung.
Emmet sprang erschreckt auf sie zu und schlug mit der Faust in ihr Gesicht. Sie sackte auf die Knie und stützte sich auf ihre Arme. Mit geöffnetem Mund schaute sie benommen zu Boden. Verstört trat Emmet einen Schritt zurück. Das hatte er nicht gewollt. Er mochte Sam, aber der Impuls hatte ihn überrollt. Nun war es jedoch geschehen und er bedauerte es, aber es gab für ihn kein Zurück mehr.
In dem Ring knisterten Funken und ein tiefes Brummen erfüllte den Raum. In wenigen Sekunden ist dies vielleicht niemals geschehen, beruhigte er sich. Wie gebannt starrte Emmet auf die Mitte des Ringes, hinter dem sich ein schwarzes Loch bildete, das sich bis zur Kugel ausdehnte. Von einem Moment auf den anderen herrschte vollkommene Stille. Das Gravitationsfeld hatte sich etabliert. Emmet schluckte und biss die Zähne zusammen. Was, wenn er die Daten über die Zeitkrümmung vollends falsch interpretiert hatte? Er verdrängte die Gedanken und sprang durch den Ring.

Ein entsetzlicher Schmerz traf ihn mit unerwarteter Wucht. Als würden seine Fasern zerreißen, seine Zellen zerplatzen und ihm Milliarden Moleküle aus dem Leib herausgerissen werden. Er sah nichts, hörte nichts, wand sich in einer Qual, die alles Existierende zu sein schien. Plötzlich stand er gekrümmt vor einer Tür. Emmet wankte rückwärts und stieß an die Flurwand. Etwas schien an seinen Gliedern zu zerren, um sie ihm auszureißen. Vor seinen Augen tanzten züngelnde Entladungen. Er hob den Blick und schaute verdutzt auf die Beschriftung der Tür.
Zutritt nur für autorisiertes Personal stand in roten Lettern auf der Metalltür, darüber: Labor 3.
Hier hatte er schon unzählige Male gestanden, es besagte zunächst nichts. Er hätte zwanzig Minuten überbrückt haben können oder auch zehn Jahre. Emmet schaute den Flur entlang. Er sah aus wie immer, Kunstharzboden, nackte Wände, Kaltlicht. Mürrisch verzog Emmet den Mund. Was hatte er erwartet? Mit zitternden Fingern tippte er den Zugangscode in die Tastatur neben der Tür, die lautlos zur Seite glitt. Er sah Samantha, die mit dem Rücken zu ihm klackernd auf eine der Kreidetafeln kritzelte. Emmet streckte den Kopf vor und fixierte die Zeichen der Gleichung. Es war die selbe, an der Samantha vor zwanzig Minuten gearbeitet hatte. Mit schnellen Schritten lief er zu seinem Arbeitsplatz, aktivierte das Display und klickte auf die Datumsanzeige.
Fünfundzwanzig Minuten, dachte er. Nicht mehr als verdammte fünfundzwanzig Minuten. Er hatte sich bei den Berechnungen vollkommmen verspekuliert. Er hatte die unterschiedliche Masse zwischen sich und der Kiste nicht bedacht. Und auch die Rotation hatte er unterschätzt. Aber er wusste nun, dass es möglich war. Seine Lippen formten ein kurzes Lächeln, das sogleich von Ernüchterung eingeholt wurde. Er war in der Zeit zurückgereist und noch am Leben. Das gab ihm Zuversicht.
Der Gedanke an sein jüngeres Ich in der Zeitlinie schreckte ihn auf. Hätte er nicht längst erscheinen müssen? Emmet sprang auf und hastete hinter dem Großrechner hervor. Seine jüngere Version war nicht zu entdecken und Samantha kratze immer noch auf der Tafel.

War er zwanzig Minuten in der Zeitlinie zurück und in seinen eigenen, jüngeren Körper gesprungen? Ließ die Zeit keine Doppellungen zu? Könnte er vielleicht in den Körper des zehn Jahre jüngeren Emmet springen, ohne sein Wissen über die Zukunft zu verlieren? Der Gedanke versetzte ihn in Erregung. Ein Umstand, der ihm sehr zusagen würde. Aber sein nächster Sprung war kaum mehr kalkulierbar. Er würde die Rotation des schwarzen Loches fast nach dem Gefühl erhöhen müssen, um die Krümmung der Zeit an einen weiter zurückliegenden Punkt zu führen. Emmet ging auf die weißen Vorhänge zu. Samantha blickte sich zu ihm um.
„Lass mich in Ruhe“, blaffte er.
Er schritt durch einen Spalt zwischen zwei Trennvorhängen, fuhr die Maschine hoch und setzte sich an das Computerterminal, um die Einstellungen neu zu konfigurieren. Dann startete er die Sequenz.
„Was machst du da?“ Samantha hatte den Vorhang beiseite geschlagen und blickte ihn empört an.
„Ich will etwas überprüfen.“ Fast hätte er gelacht. Er fühlte sich euphorisch, aber doch unsicher.
„Du bist wohl irre.“ Sie bewegte sich auf die Bedienkonsole mit der Notabschaltung zu.
Emmet sprang ihr entgegen und schlug mit der Faust in ihr Gesicht. Sie sackte auf die Knie und stützte sich auf ihre Arme. Mit geöffnetem Mund schaute sie benommen zu Boden. Emmet trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Er hoffte, diese Unannehmlichkeit würde nicht ein weiteres Mal passieren. Er blickte auf das etablierte schwarze Loch und atmete stöhnend aus. Egal, wo er landete, sein Leben konnte nicht schlechter werden als es bereits ist. Es war die einzige und letzte Möglichkeit, zu seiner Familie zu kommen. Wie versteinert blickte Emmet auf das schwarze Loch. Was nun folgen würde kostete ihn beträchtliche Überwindung. Er sog die Luft tief ein und drückte den Atemzug durch gespitze Lippen wieder heraus. Mit geschlossenen Augen sprang er durch den glänzenden Ring.

Emmet tauchte in einen glühenden Wirbel aus purer Qual. Sein Körper schien in Atome zu zerspringen, die sich spalteten und explodierten. Allein unsägliche Tortur existierte wie eine nicht enden wollende Entladung von Schmerz. Dann stand er krampfend auf einer freien Fläche. Emmet rang nach Atem und schmeckte einen bitteren Gestank auf der Zunge. Er blickte mit tränengefüllten Augen auf eine staubige Steinlandschaft, an deren Horizont die Sterne funkelten. Ein stechendes Brennen fraß sich durch seinen Brustkorb. Röchelnd sog er die Luft ein, die seine Lungen zu zerschneiden schien. Seine Sicht begann zu flimmern und sich nebelhaft zu trüben. Benommen fiel er die Knie und spuckte hustend Blut. Vor sich im Staub erkannte er einen roten Metallkasten.

 

Hallo, Rainer Hohn

Wow. Ich habe zwar noch nicht alles von Dir gelesen, aber das ist das Beste, was ich bisher gesehen habe. Ich habe nur Kleinigkeiten gefunden, die man noch korrigieren oder worüber man nachdenken könnte.

Die vielen Jahre, die er mit verbissener Arbeit verbrachte, der vollkommene Verzicht auf ein, wenn auch nur ansatzweise erfülltes Privatleben, das sollte nun alles vergebens sein?

Ich weiß nicht... Müsste es nicht "die er mit verbissener Arbeit verbracht hatte" heißen? Das ist ja schließlich Vergangenheit in der Vergangenheit.

In dem Ring knisterten Funken und ein tiefes Brumen erfüllte den Raum.

"ein tiefes Brummen"

Von einem Moment auf den Anderen herrschte vollkommene Stille.

"den anderen" - das Wörtchen bezieht sich noch auf den Moment.

Als würden ihm milliarden Moleküle gleichzeitig, aber einzeln tief aus dem Leib herausgerissen werden, als würden seine Zellen zerplatzen und jede Faser bis zum zerrreißen gedehnt

Milliarden wird immer großgeschrieben. Zerreißen wiederum ist hier eine Nominalisierung und wird auch großgeschrieben.

So viel zu den Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind. Am Inhalt und an der Form habe ich eigentlich nichts auszusetzen. Nur eine Sache fand ich komisch. Ich versuche mal, mit allen Hinweisen, die Du gibst, hinter das Rätsel der Zeitmaschine zu kommen.

Emmet lachte leise. Alles deutete zunächst tatsächlich darauf hin, dass es nur eine Zeitlinie gab und die Natur Eingriffe in die Zeit nicht erlaubte. Auch Teleportation hatte er in Erwägung gezogen, als der rote Metallkasten wieder an seinem ursprünglichen Platz erschienen war. Aber Teleportation durch ein rotierendes schwarzes Loch?

Also, dieser rote Metallkasten wird also immer durch die Zeit geschickt - und zwar eine halbe Stunde. Er überlagert irgendwie sein anderes "Selbst" - soweit man davon bei einem Metallkasten sprechen kann - und taucht eine halbe Stunde früher an der gleichen Stelle anstelle seiner früheren Version auf? Woher wissen die dann, dass das ein anderer Metallkasten ist? Ich meine, er sollte sich von seiner Vergangenheitsversion nur um eine halbe Stunde unterscheiden... Und wie kommt Emmet auf Teleportation, wenn der Metallkasten an der gleichen Stelle erscheint? Verschwindet er zwischendurch? Wohin?

So, das behalten wir erstmal so im Hinterkopf, vielleicht klärt die Geschichte das ja.

Plötzlich stand er gekrümmt vor einer Tür. Emmet wankte rückwärts und stieß an die Flurwand. Etwas schien an seinen Gliedern zu zerren, um sie ihm auszureißen. Vor seinen Augen tanzten züngelnde Entladungen. Er hob den Blick und schaute verdutzt auf die Beschriftung der Tür.

Okay, also Emmet materialisiert sich auf jeden Fall schonmal an einem anderen Ort. Könnte Teleportation sein. Ist der Metallkasten auch immer vor der Tür aufgetaucht?

Hier hatte er sich vor etwa dreißig Minuten befunden. War er nur dreißig Minuten in der Zeitlinie zurück und in seinen eigenen, jüngeren Körper gesprungen? Doch er verfügte noch über das Wissen über die zukünftigen Ereignisse. Könnte er vielleicht in den Körper des zehn Jahre jüngeren Emmet springen, ohne sein Wissen über die Zukunft zu verlieren? Der Gedanke versetzte ihn in Erregung. Ein Umstand, der ihm sehr zusagen würde. Mit zitternden Fingern tippte er den Zugangscode in die Tastatur neben der Tür, die sich öffnete. Er sah Samantha, die mit dem Rücken zu ihm klackernd auf eine der Kreidetafeln kritzelte.
Dreißig Minuten, dachte er. Er hatte sich bei den Berechnungen vollkommmen verspekuliert. Er hatte die unterschiedliche Masse zwischen sich und der Kiste nicht bedacht. Aber er wusste nun, dass es möglich war.

Okay, alles deutet daraufhin, dass Emmet in der Zeit zurück in seinen jüngeren Körper gesprungen ist. Das erklärt den Ort seiner Materialisation vor der Tür, und es erklärt auch, warum er sich selbst nicht begegnet und Sam nicht weiß, was sie erwartet. Aber versetzt sich der Metallkasten auch immer nur zurück in seine frühere Version? Haben Metallkästen eine Seele? Woher wissen die Leute im Labor, dass sich der spätere Metallkasten in einer früheren Version seiner selbst befindet? Haben sie ihn gefragt?

Und am Ende taucht Emmet dann neben dem Metallkasten an einem Ort auf, an dem er nicht leben kann. Vielleicht sehr weit in der Vergangenheit? Aber wenn er und der Metallkasten nur in früheren Versionen ihres Körpers spawnen können, wie geht das? Sie waren ja wohl vorher noch nie an diesem Ort.

Also, bevor ich angefangen habe, darüber nachzudenken, war es okay. Ich finde es in Ordnung, über Gegebenheiten im Unklaren gelassen zu werden. Gerade, wenn es um Zeit und Universen geht, machen viele Geschichtenerzähler den Fehler, Dinge erklären zu wollen, die wir mit unserem aktuellen Wissensstand nicht erklären können (*hust* "Interstellar" *hust*). Aber wenn ich als Leserin trotzdem versuche zu durchdringen, was passiert ist, und dann so was bei rauskommt, ist das sehr komisch. Das mit den, in die frühere Version des Körpers springen, ist die einzige Erklärung für Emmets Spawn vor der Tür und Sams Nichtwissen - und die Tatsache, dass es immer noch nur einen Emmet gibt. Aber sobald man die letzte Szene und den Metallkasten (!) dazu nimmt, ergibt das überhaupt keinen Sinn mehr. Oder war Emmet einfach kurz vor seinem früheren Selbst das zweite Mal da? Aber nein... Oder doch? Hm...

Ich wünsche mir nicht mehr Erklärungen. Man muss das Zeiträtsel nicht lösen können. Ich wünsche mir nur ein kohärentes Bild von dem, was da passiert. So lande ich an jeder Ecke in einer Sackgasse, und egal wie sehr ich mir den Kopf zerbreche und welche Lösung ich ausprobiere, es gibt immer andere Hinweise von dem, die ihr widersprechen.

Übrigens, voll der krasse Zufall, dass Emmet an der gleichen Stelle landet wie der Metallkasten. Oder doch kein Zufall?

Ich liebe Zeiträtsel, also gib mir mehr zu rätseln. Da freue ich mich schon drauf.

Viele Grüße,
Maria

 
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Hallo TeddyMaria,

danke für die Anmerkungen. Die Fehler habe ich korrigiert und auch noch ein bißchen nachgebessert.

Woher wissen die dann, dass das ein anderer Metallkasten ist? Ich meine, er sollte sich von seiner Vergangenheitsversion nur um eine halbe Stunde unterscheiden

Er wurde von der Stelle weggenommen und in den Ring geworfen. Dann erschien er wieder an der Stelle, als wäre er nie von dort weggenommen worden. Was auch die Idee der Teleportation erklärt.

Okay, also Emmet materialisiert sich auf jeden Fall schonmal an einem anderen Ort. Könnte Teleportation sein. Ist der Metallkasten auch immer vor der Tür aufgetaucht?

Der Kasten erschien, wo er die letzten sechs Monate stand. Emmet dort, wo er vor dreißig Minuten war.

Aber versetzt sich der Metallkasten auch immer nur zurück in seine frühere Version? Haben Metallkästen eine Seele? Woher wissen die Leute im Labor, dass sich der spätere Metallkasten in einer früheren Version seiner selbst befindet?

Natürlich hat er keine Seele. Das der gleiche Kasten zurückgekommen ist, ist eine angenommene logische Konsequenz. Noch befindet er sich in einer Zeit, in der er bereits existierte.

Und am Ende taucht Emmet dann neben dem Metallkasten an einem Ort auf, an dem er nicht leben kann. Vielleicht sehr weit in der Vergangenheit? Aber wenn er und der Metallkasten nur in früheren Versionen ihres Körpers spawnen können, wie geht das?

In dieser Zeit nach dem Sprung haben sie noch nicht existiert.

Ich finde es in Ordnung, über Gegebenheiten im Unklaren gelassen zu werden

Die Erklärung ist oben und ich habe eine ganze Weile recherchiert und mir den Kopf zerbrochen, um in „Unlogisches Logik zu bringen“. Der Leser muss das hier selbst erkennen. Emmet wird beim Ersticken nicht darüber nachdenken, was denn nun geschehen ist.
Und wie aus dem Gesamttext hervorgeht, und was auch wir wissen, es gibt viele spekulative Möglichkeiten und wir wissen nichts Konkretes über das, was alles passieren könnte.

Übrigens, voll der krasse Zufall, dass Emmet an der gleichen Stelle landet wie der Metallkasten. Oder doch kein Zufall?

Siehe oben. Hier darf der Leser seine Phantasie spielen lassen. Vielleicht gibt es irgendwelche Gesetzmäßigeiten bei der Krümmung der Zeit, die darauf hinauslaufen. Fragen wir mal ein paar Physiker:lol:.

Danke fürs reinschauen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
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Ziemlich coole Geschichte. Schön fieses Ende. Auch das mit dem Metallkasten hat mir sehr gut gefallen. Zum Glück habe ich sie zu Ende gelesen. Ich muss leider sagen, dass ich den Anfang ein wenig ... naja, nicht so gut irgendwie fand. Ist vielleicht Geschmackssache.

"Dann presste er seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür."

Finde ich doof. Gleich am Anfang einen Satz, der mit "dann" beginnt.

"Dann tut er dies, dann tut er das ..." klingt für mich immer ein wenig nach Anfängerfehler. Aber ein Anfänger bist du nicht, das merkt man, so man weiterliest.

Also. Wieso nicht: "Er presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür."

?

Die ganzen Namen am Anfang haben mich genervt. Sie tragen nichts zu Handlung oder Atmosphäre bei. Der Elias bleibt gar nur eine blasse Buchstabenansammlung, denn sich zeigen tut er ja nicht.

Bei mir wäre der Wachmann namen- oder zumindest nachnamenlos gewesen und den Elias würde ich komplett streichen, um es dem Leser, gerade am Anfang, einfacher zu machen.

"Die wachsende Anspannung versah Langdons Stimme mit einer sanften Schwingung."

Fand ich unpassend. Hat mir nicht gefallen. "Emmet nickte nachdenklich" ebenfalls nicht. Ist mir zu abgedroschen.

"Was hat bewirkt, dass sie beim dritten Mal nicht zurückgekommen ist?"

Ist nicht unbedingt neu, aber ab hier hattest du mich am Haken!

Den Ausdruck mit den Lippen nach innen stülpen, finde ich wenig optimal, musst natürlich du wissen.

>Zutritt nur für autorisiertes Personal< würde ich durch ›Zutritt nur für autorisiertes Personal‹ ersetzen.

"Ich konnte nicht schlafen. Warum nicht."

Das "warum nicht" las ich wie eine Frage.

--

Dass er ihr beim zweiten Mal ohne Gewissensbisse ins Gesicht schlägt, fand ich erst verwunderlich, denn ich dachte, sein Anblaffen war nur gespielt, um sie zu schützen, aber zögerlich merkte ich, dass er sich verändert hatte. Vielleicht ist diese Veränderung noch ein wenig ausbaufähig? Eine zweite Runde, bevor er ein paar Milliarden Jahre zurück versetzt wird? Würde sich auch gut in die Handlung einfügen, meine ich:

Er bemisst die zweite Runde großzügig, wird aber trotzdem nur eine Stunde zurückversetzt. Startet am Tor beim Wachtposten, kann den noch schön anblaffen und übertreibt es am Ende bei der Maschine total, weil seine bisherigen Berechnungen ihn nur minutenweise zurückversetzten.

Wie auch immer ... gut gespielt Mr. Hohn.

Größtenteils mitreißend geschrieben. Gern gelesen.

 
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Hallo Analog,

Also. Wieso nicht: "Er presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür."

Genau diese Formulierung hatte ich am Anfang. Hier hätte man die Handlung aber auf den zuvor erwähnten Wachann bezogen. Den Namen Emmet wollte ich im dritten Satz nicht schon wiederholen. Deshalb diese „Notlösung“. Vielleicht stelle ich den Satz um, damit ich Emmet noch einmal in der Satzmitte verwenden kann.

Die ganzen Namen am Anfang haben mich genervt. Sie tragen nichts zu Handlung oder Atmosphäre bei. Der Elias bleibt gar nur eine blasse Buchstabenansammlung, denn sich zeigen tut er ja nicht.

Zumindest den Nachnamen von Yuri habe ich gestrichen. Er ist unnötig. Elias existiert nur, weil auf die Nachfrage mehr als eine Person im Gebäude sein sollen. Wäre sonst irgendwie unrealistisch. Aber ich kann hier die Vornamen weglassen. Empfinde ich wie du, zu viele Namen.

"Die wachsende Anspannung versah Langdons Stimme mit einer sanften Schwingung."

Den Satz habe ich gestrichen. Der passte da nicht mal hin:D. Weiß auch nicht, wie das passiert ist.

"Emmet nickte nachdenklich" ebenfalls nicht. Ist mir zu abgedroschen.

Da hast du recht, der Satz ist ausbaufähig.

"Ich konnte nicht schlafen. Warum nicht."

Das "warum nicht" las ich wie eine Frage.


War nicht als Frage gedacht, sondern als Aussage. Hier komme ich nun aber auch in Schwierigkeiten. Eine Frage würde mit einem erhöhten Ton enden, hier ginge die Tonhöhe nach unten. Bin gespannt, wie andere das beurteilen.

Vielleicht ist diese Veränderung noch ein wenig ausbaufähig? Eine zweite Runde, bevor er ein paar Milliarden Jahre zurück versetzt wird?

Es gibt noch ein ursprüngliches Alternativende, das sogar durch drei Runden geht. Aber dann fand ich die Idee mit dem Kasten ziemlich knackig.

Ich werde die erwähnten Punkte nachbearbeiten, dann geht vielleicht auch der Anfang der Geschichte etwas besser runter.

Inzwischen stülpt sie erst einmal die Lippen über die Zähne. Vielleicht auch noch nicht perfekt, aber besser.

>Zutritt nur für autorisiertes Personal< würde ich durch ›Zutritt nur für autorisiertes Personal‹ ersetzen.

Hier gab es wohl einen Fehler oder bin ich blind?

Danke fürs Kommentieren, das hat einige interessante Mängel aufgedeckt.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

"Deshalb diese „Notlösung“."

Genau das meinte ich. Deshalb "Anfängerfehler". Ich denke das kennt jeder Schreiberling. Kreativfaulheit könnte man das nennen.

Ich z.B. muss mir auch immer mal wieder ins Gedächtnis rufen: "Kompromisse sind nicht nötig. Keine perfekte Lösung gibt es nicht."

Ich kenne das, man hat da ein exaktes Bild vor Augen und will das natürlich haargenau beschreiben. Aber wieso einschränken? Die Lösung in deinem Fall könnte eine Satzumstellung und Kürzung sein:

"Emmet spürte den kalten Nachtwind auf seinem Gesicht. Zügig schritt er auf die gläserne Fassade des Institutes zu, presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür. Der Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle, hinter dem geschwungenen Tisch mit den Monitoren, blickte von einer zerknitterten Zeitung auf. Er war ein breitschulteriger Mann von etwas über fünfundvierzig Jahren mit dünnem, braunem Haar."

Fehlt dir die Tatsache, dass Emmet den Unifomierten schon aus weiter Ferne sehen kann? Mir nicht. Wenn ja, dann gibt es hundertprozentig auch eine Lösung!

"Elias existiert nur, weil auf die Nachfrage mehr als eine Person im Gebäude sein sollen. Wäre sonst irgendwie unrealistisch."

Verstehe ich nicht. Muss es denn ein "Sind noch andere anwesend?" sein? Wieso die Einschränkung zugunsten einer leeren Personenhülle, Maximal ein "Samantha, eine Putzfrau und der Hausmeister" oder so. Besser ein "Ist sonst noch jemand anwesend?"
"Ja, Samantha."

Und die Frage würde sich erübrigen bzw. der Konflikt mit dem Problemwerden eleganter sein, wenn Samanthas Auto oder Vespa auf dem Parkplatz stehen würde. Wobei elegant ... das ist jetzt wieder Geschmackssache. Kann auch genausogut im Gespräch mit dem Wachmann bleiben.

Aber:

Aus einem "„Danke Yuri.“ Emmet nickte versunken und ging weiter zum Labor im Untergeschoss. Byron war Ingenieur, er konnte sich überall im Gebäude aufhalten. Samatha dagegen würde ein Problem werden."

könnte ein knackigeres

"„Danke Yuri.“ Emmets Miene verfinsterte sich*. Samatha könnte zu einem Problem werden."

*(okay, Verfinsterung ist auch sauabgedroschen :D, gefällt mir aber besser)

"Hier gab es wohl einen Fehler oder bin ich blind?"

> ist ein Vergleichszeichen (bzw. größer als), das andere ein ... äh, ja ... keine Ahnung, wie es genau heißt, aber es ist das Pendant zu ' in wörtlicher Rede. Beispiel:

"Er sagte 'schöne Blume' zu mir."
»Er sagte ›schöne Blume‹ zu mir.«

Und jetzt das Vergleichszeichen:
"Er sagte >schöne Blume< zu mir."

Ersteres hat übrigens den Vorteil, dass ein richtig konfiguriertes Textverarbeitungsprogramm automatisch ein › oder ‹ an Satzanfang oder -ende setzt. Das Drücken der Umschalttaste entfällt somit.

--

Joa. Freu mich auf die nächste Geschichte. Bis dann.

 

Hallo Rainer Hohn,

coole Geschichte. Lässt sich gut lesen. Du wirst wirklich von Geschichte zu Geschichte besser.

Hier noch ein paar Gedanken dazu:

auf seinem Gesicht
Seinem könnte man durch „dem“ ersetzen.

Dann presste er seinen Daumen
Hier auch

trat durch die geöffnete Tür.
Ist geöffnet nicht überflüssig? Durch die geschlossene Tür wird’s schwierig mit dem durchgehen. ;)

Der Uniformierte hinter dem geschwungenen Tisch mit den Monitoren blickte von einer zerknitterten Zeitung auf.
Zwecks Adjektivreduzierung würde ich auf „geschwungenen“ verzichten.

Er war ein breitschulteriger Mann von etwas über fünfundvierzig Jahren mit dünnem, braunem Haar.
Brauch ich auch nicht.

Doktor Langdon.
Etwa ein Bruder von Dr. Robert Langdon?!

Yuri Semjonow beugte sich vor und tippte auf das Bedienfeld eines Monitores.
Wozu brauchst du den Nachnamen?
Und das e bei Monitores kann weg.

Doktor Samantha Walsh und Mister Elias Byron.
Hier finde ich die Namen ok. Genauso würde Yuri die beiden ja nennen.

Samatha dagegen würde ein Problem werden.
Uhh, jetzt wirds spannend. :thumbsup:

Er hatte gehofft, dass ihm mehr Zeit blieb.
Mehr Zeit bliebe – oder?

dass das Projekt nun vom Militär übernommen wurde.
werden sollte?

Die Halle wurde durch schneeweißen Trennvorhängen abgeteilt,
Einzelne Teile der Halle wurden abgeteilt oder die Halle wurde aufgeteilt

charmantem und unaufdringlichem Weiß.
Unter charmanten Weiß kann ich mir irgendwie nichts vorstellen

dass es nur eine Zeitlinie gab und die Natur Eingriffe in die Zeit nicht erlaubte.
Ohja, wenn schon Zeitreisen dann eine Linie. Alles andere macht Knoten in mein Hirn.

Die tiefen Falten entlang seiner Nase, die Schatten unter seinen Augen, es blieb ihm nicht verborgen.
Die Possesivpronomen können weg.

Er konnte sich nicht einmal erinnern, wann er zuletzt gelacht hatte.
Ich aber. Ein paar Zeilen vorher:
Emmet lachte leise.

Oder würde er gar in der anderen Zeit weiterexistieren und sein anderes Ich und seine Familie nur betrachten können? Was würde es ihm bringen, wenn es zwei Emmet Langdons geben würde, die dann scheinbar auch zwei unterschiedliche Personen sind?
Der Absatz ist mir zu viel und kann weg. Emmet hat meiner Meinung nach genug gegrübelt.

Der drei Meter hohe, wulstige Ring glänzte wie polierter Chrom.
Erinnert mich an Stargate. :D

Er hoffte, diese Unannehmlichkeit würde nicht ein weiteres Mal passieren.
Es passt für mich, dass er so emotionslos ist. Er hätte sie wahrscheinlich sogar getötet, weil er davon ausgeht, dass er alles wieder ungeschehen macht, wenn er zurückreist.


Wie gesagt ich mag deine Geschichte, weil sie spannend geschrieben ist. Aber ich hasse Zeitreisegeschichten. Da kann man eigentlich nur Verwirrung stiften. Auch bei deiner Geschichte erscheint mir einiges unlogisch.

Ich gehe davon aus, dass es tatsächlich nur eine Zeitlinie gibt und wenn Zeitreisen möglich sind, dann bedeutet es dass man auf der Linie die Position verändern kann. Man kann dort nichts verändern, denn alles auf der Linie, egal ob Vergangenheit oder Zukunft ist schon geschehen.
Wenn ich jetzt 10 Minuten in Vergangenheit reisen würde, würde es mich für 10 Minuten doppelt geben.
Und hier ist das Problem mit deiner Geschichte. Die Kiste und auch Emmet springen in den Körper der vor einer halben Stunde exitsierte. Warum ist das so? Eigentlich wechselt nur die Seele den Platz und der Zukunftskörper verschwindet

Betrachten wir dazu die Kiste.
Nach meiner Logik müsste es eine halbe Stunde bevor das Experiment beginnt zwei Kisten geben, nämlich bis zu dem Zeitpunkt an dem die eine Kiste in die Zeitmaschine kommt.
Nach deiner Logik kommt die Kiste in die Zeitmaschine und du sagst sie taucht wieder auf. Wann genau passiert das? Wenn die Kiste eine halbe Stunde vor Experiment wieder auftaucht, nämlich an der gleichen Stelle, woher weiß das Team dass der Wechsel gegen die Zukunftskiste stattgefunden hat? Ich denke TeddyMaria hat hier ein ähnliches Problem.
Nach deiner Erklärung dürfte es die Kiste nach dem Experiment nicht mehr geben. Die Kiste hängt in einer Schleife. Kiste kommt in die Maschine, Kiste taucht halbe Stunde vorher auf, Kiste kommt in die Maschine, Kiste taucht eine halbe Stunde vorher auf.... Für die Forscher ist es so als hätten sie noch nie eine Kiste in die Maschine gepackt, also tun sie es immer wieder.
Ich hoffe ich konnte meine Gedanken einigermaßen verständlich rüberbringen.

Freu mich auf deine nächste Geschichte und dann bitte ohne Zeitreisen. :Pfeif:

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo Analog,

Ich kenne das, man hat da ein exaktes Bild vor Augen und will das natürlich haargenau beschreiben. Aber wieso einschränken? Die Lösung in deinem Fall könnte eine Satzumstellung und Kürzung sein:

Ich glaube, ganz so einfach ist das nicht und ich habe mir lange Gedanken über diesen Satz gemacht. Die vorangegangenen Sätze erschaffen ein gutes Bild und haben einen guten Fluss. Deine Alternativlösung klingt abgehackt und erzeugt keine Atmosphäre. Es geht um mehr, als nur um eine Satzumstellung. Man möchte die gut geratenen Sätze nicht zerstören und den anderen Satz dem anpassen. Das habe ich länger versucht und dann fiel mir nichts Besseres mehr ein. Ich hätte mir diese Stelle aber zur Nachbearbeitung merken sollen.

Besser ein "Ist sonst noch jemand anwesend?"
"Ja, Samantha."

Er redet mit einem Mann von der Sicherheit, das sind keine Kumpels und keine Arbeitskollegen. So zu antworten wäre unlogisch.

Und die Frage würde sich erübrigen bzw. der Konflikt mit dem Problemwerden eleganter sein, wenn Samanthas Auto oder Vespa auf dem Parkplatz stehen würde.

Auch hier kann ich nicht zustimmen. Emmet fragt nach, um herauszufinden, ob noch jemand im Labor sein könnte. Das können ja diverse wissenschaftliche Personen sein, nicht nur Samantha, und vielleicht kommen manche zu Fuß.

könnte ein knackigeres

"„Danke Yuri.“ Emmets Miene verfinsterte sich*. Samatha könnte zu einem Problem werden."


Auch das wäre mir zu abgehackt und erzeugt für mich keine Atmosphäre und keine gute Entwicklung.

Das > <

Auf meiner Tastatur gibt es die kleineren Zeichen nicht, ich wusste nicht einmal, dass es die gibt. Im Textprogramm kann ich sie auch nicht finden. Aber interessante Erkenntnis. Werde ich mal im Net nachforschen.

Ich nehme mich jeden Kommentares gerne an, um dazu zu lernen. Aber nicht alle Einwände müssen auch immer stimmen, da habe ich kein Problem mit.

Danke fürs Kommentieren

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer,

mir hat dein Text extrem gut gefallen. Er ist sehr spannend und sehr gut geschrieben.

Emmets Motivation, den Unfall zu verhindern und wieder mit seiner Familie vereint zu werden, ist sehr gut gewählt. Emmet ist ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat!

Gestolpert bin ich als Leserin jedoch, als er Sam geschlagen hat. Beim ersten Mal, weil er erschrocken ist, beim zweiten Mal aus Berechnung - er wusste ja, was passieren würde. Emmet hat dadurch einige Sympathiepunkte bei mir eingebüßt, denn er wirkt schwach.

Grundsätzlich finde ich, kann man das schon machen, Sam niederschlagen - nur fehlt hier für mich der Hintergrund (der sich vielleicht woanders in der Geschichte erschließt). Ist Sam eine Verbündete? Ein zweifelhafter Charakter, bei dem man nicht weiß, wo sie in Wirklichkeit steht? Nur irgendeine Kollegin?

Bin gespannt, wie es weiter geht.

Viele Grüße von

Captain B.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer Hohn,

da habe ich deine letzte Geschichte vom 21.01. noch gar nicht ganz zu Ende lesen und kommentieren können, und dann schickst du schon eine neue ins Rennen. :hmm:

Ich persönlich finde, du tust dir keinen Gefallen, acht Geschichten in den sieben Wochen zu posten. Viele schaffen es noch nichtmal, eine vernünftige Geschichte in sieben Wochen zu planen, schreiben, mehrmals zu überarbeiten, ruhen zu lassen und zu posten.

Habe deinen neuen Text angefangen zu lesen und bin wieder auf Dinge gestossen, die bei einer solchen kurzen Taktung einfach passieren müssen. :teach:

So, jetzt nehme ich aber den Moderatoren-Hut ab und stürze mich in den Text:

hinter dem geschwungenen Tisch
In der Fassung, die ich tags zuvor gelesen hatte, folgte nach dem „geschwungenen“ noch eine „Schwingung“. Das ist so ein Fall, wo ein mehrmaliges Lesen und Reifenlassen von vornherein geholfen hätte. :sealed:

Konstruktives:

>Zutritt nur für autorisiertes Personal< stand in roten Lettern auf der Metalltür, darüber: Labor drei. Emmet tippte den Zugangscode in die nebenliegende Tastatur. Die Tür glitt geräuschlos zur Seite und er blickte auf die letzten zehn Jahre seines Lebens. Die Halle wurde durch schneeweißen (schneeweiße) Trennvorhängen abgeteilt, dahinter verbargen sich die Maschinen und das Kernstück der Anlage, der Ringtransporter. (besser: ... der Anlage: der Ringtransporter)
Hier musste ich unfreiwillig schmunzeln.
Wo spielt die Geschichte? Ich lese Namen wie Emmit Langdon, Yuri, Walsh, Byron und dann ein deutschsprachiger Text auf der Tür? Hm, kann ja sein, dass das Labor in München oder Oer-Erkenschwick steht. Finde dazu nichts im Text.

Steht denn auf der Tür tatsächlich „Labor drei“? (Eigentlich müsste es dann ja - auch im Titel - „Labor Drei“ heißen).
Nicht „Labor 3“?
Steht ja auf Hotel- oder Bürotüren etc. auch nicht ausgeschrieben.

Und dann: Er öffnete die Tür und „blickte auf die letzten zehn Jahre seines Lebens.“ Wie kann ich mir das vorstellen? Ist da eine Fotowand, auf der ganz viele Fotos mit den Highlights aus seinen letzten zehn Jahren hängen? Geburtstage, Urlaube, Firmenfeiern und so weiter? :lol:
Ich weiß, ich bin heute total albern. (Sorry, scheint wohl Galgenhumor zu sein, nach dem blöden, verlorenen Spiel gestern im Stadion).

P.S.: Hier sind die Chevrons zum Kopieren, dann brauchst du die Tastenkombination nicht zu suchen: »…«.
Ich persönlich würde sie aber nur für wörtliche Rede benutzten, nicht für die Aufschrift auf der Tür. Dort besser „normale“ Gänsefüßchen oder einfach Kursivschrift. Dann aber für beides gleich (Zutritt nur ... Labor 3)

Samantha stülpte die Lippen über die Zähne und starrte auf die Tafel.
Huch. Das hört sich ja merkwürdig an. Verwandelt sie sich in einen Werwolf? :Pfeif:

Stilistisches:

Byron war Ingenieur, er konnte sich überall im Gebäude aufhalten.
Die Maschine war alles andere als ausgereift und die bescheidenen Erfolge bei den Zeitexperimenten gaben ihm nur eine zweifelhafte Hoffnung,
Er war ein breitschulteriger Mann
Er war entschlossen
Der Schmerz war unbeschreiblich
Er war in der Zeit zurückgereist und noch am Leben. … Aber sein nächster Sprung war kaum mehr kalkulierbar.
Es war die einzige und letzte Möglichkeit,

War, war und nochmal war …
Hier könnte man variieren.
Siehe mal in Büchern nach, wie es andere machen. So habe ich es selbst auch gelernt.

Vorschläge:
„Byron war Ingenieur, er konnte sich überall im Gebäude aufhalten.“
—> „Als Ingenieur konnte er sich überall ..“

„Er war ein breitschulteriger Mann“
—> „Der breitschultrige Mann …“

„Er war entschlossen“
—> „Entschlossen (tat er dies und dies)“

„Der Schmerz war unbeschreiblich“
—> „Ein unbeschreiblicher Schmerz erfasst ihn, …“
(Obwohl, richtig unbeschreiblich ist er ja nicht. Du beschreibst ihn ja in mehreren Sätzen)

„Er war in der Zeit zurückgereist und noch am Leben. … Aber sein nächster Sprung war kaum mehr kalkulierbar.“
(So klingt das voll langweilig, wie ein Bericht)
—> „Die Zeitreise hat (tatsächlich) funktioniert!“

Die Idee deiner Geschichte gefällt mir.
Hoffe, du kannst mit meinen Hinweisen etwas anfangen.

Schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
GoMusic

EDIT:
Rainer Hohn: Habe gesehen, dass du im Text von "Labor drei" auf "Labor 3" geändert hast. Ich habe den Titel entspr. angepasst.

 

Hi Rainer Hohn,

ich persönlich mag Zeitreisen-Geschichten ja sehr gerne, und finde das Ende schön zum Nachdenken.

Allerdings verlierst Du mich an einer Stelle, und das obwohl ich mich ja gerne mit der Thematik beschäftige. Und zwar im Abschnitt von

"Wenn er den Auffahrunfall verhinderte" bis "...während ein Teil von ihr sich wiederholte"

Müssen seine Überlegungen so fürchterlich komplex sein - hilft es wirklich der Dramatik der Geschichte? Ich bin sogar nach zweimaligen Lesen nicht ganz sicher, alles kapiert zu haben.

Ein paar andere Dinge, die ich nicht ganz schlüssig fand:

Labor drei. Hier hatte er sich vor etwa dreißig Minuten befunden. War er nur dreißig Minuten in der Zeitlinie zurück und in seinen eigenen, jüngeren Körper gesprungen?

Wieso weiss er in dem Moment schon, dass er nur 30 Minuten zurückgesprungen ist? Könnten doch auch 2 Tage sein? Allein anhand der Tür zu Labor 3 kann er das ja nicht erkannt haben. Ausserdem: die Handlung in dem Raum mit Sam scheint irgendwie nicht 30 Minuten lang anzudauern...?

Könnte er vielleicht in den Körper des zehn Jahre jüngeren Emmet springen, ohne sein Wissen über die Zukunft zu verlieren?*

Komisch, dass er das jetzt erst entdeckt. Wenn er geplant hat, in die Vergangenheit zu reisen, um den Unfall zu verhindern, dann muss er doch damit gerechnet haben, Wissen über zukünftige Ereignisse zu behalten - sonst hätte er nicht damit rechnen können, als frisch gesprungener, dann junger Emmet , immer noch über den Unfall, den er verhindern will, bescheid zu wissen?

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Samatha dagegen würde ein Problem werden.
-> Samantha

Er wendete sich ab und lief zu seinem Arbeitsplatz.
Finde es an dieser Stelle etwas merkwürdig, dass er "läuft". Reicht "schnell gehen" nicht?

Schönes Detail: Kreidetafeln statt Whiteboards... Ich hätte ja vermutet, dass sie in solch einer Forschungsinstitution modernere Mittel haben.

Den Byron-Charakter braucht es meiner Meinung nach nicht, haben ja schon andere bemerkt. Es ensteht ein Konflikt zwischen ihm und Samantha. Byron spielt ja gar keine Rolle mehr.

Ansonsten eine spannende Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

lg
philipp

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich nehme mich jeden Kommentares gerne an, um dazu zu lernen. Aber nicht alle Einwände müssen auch immer stimmen, da habe ich kein Problem mit.

Da hast du recht. Deshalb merkte ich zu Anfang an, dass es Geschmackssache ist. Es ist deine Geschichte. Nicht meine.

War, war und nochmal war …
Hier könnte man variieren.
Siehe mal in Büchern nach, wie es andere machen. So habe ich es selbst auch gelernt.

Beziehst du dich damit nur auf "war" oder allgemein auf kurze Wörter?

"Byron war", "er war", "die Maschine war" ... ja, da bin ich bei dir. Beschreibend ist das in Häufung weniger schön. Aber wie sieht es sonst aus? "War" ist ein sehr kurzes Wort, das ich persönlich einfach überlese. Es fällt mir nicht störend auf.

Selbst die Papyrus-Stilanalyse hat mit kurzen Wörtern kein Problem. Aus dem Handbuch:

"Dreibuchstabige Wörter sind häufig Hilfsverben, Artikel, Präpositionen und derlei, welche auch in der Verdoppelung beim Lesen nicht als störend auffallen."

Wie sieht es damit aus:

»Guten Tag«, sagte die Kassiererin und lächelte. Sie war ziemlich schön. Leider. Paul fürchtete sich vor schönen Frauen.
»G-guten Tag«, stotterte Paul. Das Lächeln der Kassiererin wurde zu einem breiten Grinsen.
»F-finden sie das lustig?«, fragte Paul.
Das Grinsen der Kassiererin verschwand.
»Keinen Schimmer, wovon Sie reden.«
»D-das ist nicht komisch.«
Paul stürmte an der Kasse vorbei.
»Das war das letzte Mal, dass ich hier eingekauft habe«, verkündete er lautstark und verließ das Geschäft.

Fällt dir das negativ auf? Ein Wortspiel, und eine kleine Ablenkung, verzeih. Also ich überlese "das" einfach. Dabei kommt es siebenmal vor. Ist es mit "war" nicht ähnlich, so man es nicht inflationär zum Beschreiben von Dingen (es war, sie war, er war) nutzt?

Edith:

Auf meiner Tastatur gibt es die kleineren Zeichen nicht, ich wusste nicht einmal, dass es die gibt. Im Textprogramm kann ich sie auch nicht finden. Aber interessante Erkenntnis. Werde ich mal im Net nachforschen.

Habe dazu etwas in diesem Thema https://www.wortkrieger.de/showthread.php?20611-Kennzeichnen-von-w%F6rtlicher-Rede-und-Gedanken gefunden:

Ach so: Hier noch die Zeichencodes bzw. Tastatur-Abkürzungen für die franz. Anführungszeichen:

= Unicode 203A, Alt+0155 (d.h. Alt-Taste festhalten und 0155 auf dem Ziffernblock(!) eingeben! Mit den Zahlen über den Buchstaben geht's nicht!)

= Unicode 2039, Alt+0139

» = Unicode 00BB, Alt+0187

« = Unicode 00AB, Alt+0171


Bei Word musst du ein Makro nutzen. Papyrus kann das, meine ich, von Haus aus.

 

Hallo Analog,

du hast mich zitiert …

Beziehst du dich damit nur auf "war" oder allgemein auf kurze Wörter?

"Byron war", "er war", "die Maschine war" ... ja, da bin ich bei dir. Beschreibend ist das in Häufung weniger schön. Aber wie sieht es sonst aus? "War" ist ein sehr kurzes Wort, das ich persönlich einfach überlese. Es fällt mir nicht störend auf.

Ja, ich beziehe mich damit nur auf das sich hier wiederholende „war“.

Das hat nichts mit anderen kurzen Wörtern zu tun oder gar mit dreibuchstabigen, wie du es ausführst. Dein Beispiel mit „das“ könnte man quasi auch mit „der“ und „die“ bringen … aber Artikel sind ja nun mal in den meisten Fällen notwendig. Wodurch sollte man die ersetzen können? Ganz wegfallen lassen kann man sie in einigen Fällen schon.

Bei meinen Vorschlägen geht es darum, mit Verzicht auf „war“ ab und an mal die Sätze komplett umzustellen, etwas origineller zu gestalten.

Hier noch mal eines meiner Bespiele:
Aus „Er war ein breitschulteriger Mann (und machte dies und das)“ wird „Der breitschultrige Mann (machte dies und das)“.
Das hört sich m.E. besser an und macht den Text auch noch flotter, da kürzer.

Noch haben wir ja gar nicht gehört, was Rainer Hohn dazu meint oder damit etwas anfangen kann.

Danke für die Vertiefung des Themas.

Schönen Abend noch und liebe Grüße,
GoMusic

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Nichtgeburtstagskind,

Seinem könnte man durch „dem“ ersetzen.

Ich richte mich danach, was für mich besser klingt, außer es gibt auffällige Wiederholungen.

trat durch die geöffnete Tür.
Ist geöffnet nicht überflüssig?

Das ist eine Frage, die ich mir schon länger stelle. Ist für den Leser dann klar, dass sich die Tür geöffnet hat? Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich es weglasse, besagt der nächste Kommentar: Geht er jetzt durch die geschlossene Tür? Geb mir einen Tipp, wie man das handhabt.

Der Uniformierte hinter dem geschwungenen Tisch mit den Monitoren blickte von einer zerknitterten Zeitung auf.
Zwecks Adjektivreduzierung würde ich auf „geschwungenen“ verzichten.

Ja, wirkt etwas überladen, obwohl es nur zwei sind, aber dafür lange. Zerknittert ist auch nicht wirklich passend.

Er war ein breitschulteriger Mann von etwas über fünfundvierzig Jahren mit dünnem, braunem Haar.
Brauch ich auch nicht.

Ist auch wahr. Als Figur erscheint er nicht wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Geschichte noch ein anderes Ende und er sollte noch einmal auftauchen.

Und das e bei Monitores kann weg.

Monitoren, es sind mehrere.

Nachtrag: Upps, du meintest eine andere Stelle, wurde korrigiert.

Mehr Zeit bliebe – oder?

Man lernt nie aus.

dass das Projekt nun vom Militär übernommen wurde.
werden sollte

Stand bereits fest, ich habe das „nun“ gestrichen.

Possesivpronomen

Sagt mir nichts, zu der Zeit war ich kein fleißiger Schüler.

Die anderen Sachen habe ich korrigiert, danke für die Hinweise.

Ich gehe davon aus, dass es tatsächlich nur eine Zeitlinie gibt

Das siehst du vielleicht ein wenig eng. Es gibt auch parallele Zeitstränge, parallele Universen, wer weiß das schon, das ist SF. Die Zusammenhänge in der Physik der Zeit sind nicht festgelegt und lassen Spielraum.

Nach meiner Logik müsste es eine halbe Stunde bevor das Experiment beginnt zwei Kisten geben, nämlich bis zu dem Zeitpunkt an dem die eine Kiste in die Zeitmaschine kommt.

Die zweite Kiste kann erst erscheinen, wenn die Erste weg ist. Sie wäre wahrscheinlich aber zu einem früheren Zeitpunkt neben der anderen Kiste, diese Zeit ist für die Protagonisten aber Vergangenheit und bereits geschehen. Ich glaube, das sollten wir nicht diskutieren. Sehen wir es als künstlerische Freiheit.

woher weiß das Team dass der Wechsel gegen die Zukunftskiste stattgefunden hat? Ich denke @TeddyMaria hat hier ein ähnliches Problem.

Weil es eine angenommene logische Konsequenz ist.

Ich denke, an solche Geschichten kann man nicht mit gnadenloser Logik herangehen, man kann sich aber davon unterhalten lassen. Über die Gesetze der Zeit gibt es nichts zu diskutieren, weil wir sie nur fiktiv annehmen und nicht analysieren können.

Trotzdem gerne darüber nachgedacht.

Liebe Grüße

Rainer Hohn


Hallo Captain B,

Grundsätzlich finde ich, kann man das schon machen, Sam niederschlagen - nur fehlt hier für mich der Hintergrund

(„Bist du irre?“) Sie bewegte sich auf die Bedienkonsole zu.
Emmet ging ihr erschreckt entgegen

Sie wollte die Anlage herunterfahren. Ich gehe im Moment davon aus, dass die Absicht von Samantha offensichtlich ist und auch die emotionelle und überhastete Reaktion von Emmet für den Leser nachzuvollziehen ist.

Freut mich, dass dir die Geschichte gut gefallen hat.

Liebe Grüße

Rainer Hohn


Hallo GoMusic,

Ich persönlich finde, du tust dir keinen Gefallen, acht Geschichten in den sieben Wochen zu posten. Viele schaffen es noch nichtmal, eine vernünftige Geschichte in sieben Wochen zu planen, schreiben, mehrmals zu überarbeiten, ruhen zu lassen und zu posten.

Genaugenommen sind es vier Geschichten, also alle zwei Wochen. Zwei davon sind übrigens sehr kurz. Und ich verfüge wohl über mehr Freizeit als viele andere.

Habe deinen neuen Text angefangen zu lesen und bin wieder auf Dinge gestossen, die bei einer solchen kurzen Taktung einfach passieren müssen.

Kurze Taktung ist relativ. Ich bearbeite die Texte ständig, also während des Schreibens lese ich den Gesamttext immer wieder. Am Ende wahrscheinlich dreißig oder vierzig mal. Ich stelle ihn ein, wenn ich mit dem Gesamttext zufrieden bin. Wenn darin noch Fehler sind, und in welchen Texten sind sie nicht, würde ein vier Wochen liegen lassen und neu bearbeiten sicher noch ein paar aufdecken, aber nicht die, die ich aus mangelnder Kenntnis begehe und nicht erkennen kann. Dabei hilft mir der Austausch im Forum, neue Aspekte zu entdecken und sie das nächste Mal anzuwenden.

In der Fassung, die ich tags zuvor gelesen hatte, folgte nach dem „geschwungenen“ noch eine „Schwingung“. Das ist so ein Fall, wo ein mehrmaliges Lesen und Reifenlassen von vornherein geholfen hätte.

In diesem Fall ist das gut möglich, aber wie gesagt, ich lese die Texte unzählige Male, jeder arbeitet eben anders.

Ich lese Namen wie Emmit Langdon, Yuri, Walsh, Byron und dann ein deutschsprachiger Text auf der Tür?

Hätte ich es in Englisch schreiben sollen? Und wenn die Geschichte in China spielt, auf chinesisch?
Tut mir leid, lieber GoMusic, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Hier könnte ich mit ein wenig gutgemeintem Sarkasmus sagen: Wenn die Geschichte in Brasilien spielt, warum sprechen die Prots dann nicht brasilianisch?

Steht denn auf der Tür tatsächlich „Labor drei“? (Eigentlich müsste es dann ja - auch im Titel - „Labor Drei“ heißen).
Nicht „Labor 3“?

Hier habe ich mich an die Regel gehalten, dass man Zahlen unter zehn ausschreibt. Ich wusste nicht, dass es auch Ausnahmen gibt. Die drei großgeschrieben, wusste ich auch nicht, da hätten mich auch vier Wochen Abstand nicht vor bewahrt. Nun weiß ich es besser.

Und dann: Er öffnete die Tür und „blickte auf die letzten zehn Jahre seines Lebens.“ Wie kann ich mir das vorstellen?

Du hast recht, das ist unpräzise und passt nicht wirklich. Werde ich nachbearbeiten.

(Sorry, scheint wohl Galgenhumor zu sein, nach dem blöden, verlorenen Spiel gestern im Stadion).

Ich mag solchen Humor und kann darüber auch lachen, er sollte nur nicht, wie manchmal im Forum zu lesen, offensichtlich hämisch und beleidigend sein. Und du hast mich in der Tat dann neugierig gemacht, aber in deinem Profil konnte ich deinen Wohnort nicht entdecken. Also von wegen FC, Borussia, VfB.

P.S.: Hier sind die Chevrons zum Kopieren, dann brauchst du die Tastenkombination nicht zu suchen: »…«.
Ich persönlich würde sie aber nur für wörtliche Rede benutzten, nicht für die Aufschrift auf der Tür. Dort besser „normale“ Gänsefüßchen oder einfach Kursivschrift

Chevron, habe ich gerade erst beim Checken im Netz kennengelernt, bin aber noch nicht wirklich fündig geworden. Für die Aufschrift auf der Tür wurde ein einmaliges Chevron empfohlen. Auf die Idee mit Kursivschrift bin ich nicht gekommen, weil ich das mit „Gedanken“ verbinde. Danke für den Hinweis.

Samantha stülpte die Lippen über die Zähne und starrte auf die Tafel.

Ähäm, ich glaube, das sollte ich komplett ändern. Vielleicht hätte ich mich auch nicht von dem ursprünglichen Text abbringen lassen sollen. Der war okay, innerhalb meiner Sichtweite, aber nicht top.

Die Sache mit dem „war“.

Zunächst finde ich die Ausführung von Analog recht interessant und stimme dem zu. Und seine kleine Beispielgeschichte war amüsant und aufschlussreich.

Aber du beziehst dich zu recht auf eine schlechte Satzgestaltung. Vor allem bei

Er war ein breitschulteriger Mann

wird das offensichtlich. Das ist genau so wie mit „sagte er“, „antwortete sie“. Das lässt sich zugunsten einer besseren Ästhetik des Satzes umgehen und ich werde das demnächst auch bei „war“ anwenden (Und auch hier: ein Lesen in vier Wochen hätte nichts geändert, erst eine neue Erkenntnis tut das).

Danke für deinen Kommentar, GoMusic, er hat mir wertvolle neue Einblicke verschafft.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer Hohn,

Science Fiction lese ich eigentlich ganz gerne, allerdings mit einer gewissen Betonung auf "Science". Das ist natürlich schwierig und Deine Geschichte krankt ein wenig daran, dass Du Dich mit einem Thema auseinandersetzt, das gerade keinen Fokus auf Wissenschaft haben darf, sonst ist Deine Geschichte tot.

Aber ich kann das auch alles ausblenden und den Text dann mehr als Fantasy-Geschichte lesen, dann finde ich den Plot ganz gut gelungen.

Sprachlich ist da allerdings noch Luft nach oben und das merkst Du übrigens auch selbst besser, wenn Du den Tipp von GoMusic befolgst und Deinen Text ruhen lässt. Auch Logikfehler erkennt man dann besser. Die Schwierigkeit beim Schreiben ist nämlich, dass Du weißt, was in Deinem Text stehen soll und Du auch alle Informationen zu Deiner Geschichte kennst und folglich Lücken automatisch mit diesem Wissen schließt und Sätze so verstehst, wie Du sie verstanden haben möchtest. Deine Leser haben dieses Wissen aber nicht. Wenn Du Deine Geschichte also eher aus der Warte des Lesers lesen und überarbeiten möchtest, dann musst Du entsprechend Zeit verstreichen lassen, damit Du dieses Sonderwissen möglichst vergisst und damit einen neuen Blick auf Deinen Text bekommst.

Nun aber zum Text selbst. Ich gehe jetzt nicht mit meinem ganz feinen Kamm durch, sondern greife mir schlaglichtartig ein paar Sachen heraus, um Dir zu zeigen, wo bzw. bei welchen grundsätzlichen Themen aus meiner Sicht noch Verbesserungspotential vorhanden ist.

Der Anfang hat aus meiner Sicht ein Kamerafahrt-Problem:

Emmet spürte den kalten Nachtwind auf seinem Gesicht. Zügig schritt er auf die gläserne Fassade des Institutes zu und konnte den Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle schon aus der Ferne erkennen. Emmet presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür.

Ich persönlich finde es beim Schreiben wichtig, dass die Kameraperspektive nicht springt, weil ich mir beim Lesen die Szene bildlich (und mit anderen Sinnen) vorstelle und diese Vorstellung wird gestört, wenn die Kamera springt. Das würdest Du bei einem Film auch nicht mögen.

Der erste Satz ist direkt aus dem Kopf von Emmet geschrieben, denn Du verwendest das Wort "spüren". Damit sitzt die Kamera sozusagen in Emmets Kopf. Ob das gut ist oder nicht, ist ein anderes Thema (wenn man mehr auf "show" setzen möchte, dann würde man vielleicht schreiben: "Kalter Nachtwind schlug Emmet ins Gesicht." - Hier wäre übrigens die Kamera nicht im Kopf, sondern in einer gewissen Distanz zu Emmet.)

Der erste Halbsatz des zweiten Satzes "Zügig schritt er auf die gläserne Fassade des Institutes zu" ist hingegen nicht aus dem Kopf von Emmet heraus geschrieben, sondern erzeugt bei mir eher ein Bild, bei dem man aus einer gewissen Entfernung zusieht, wie Emmet auf die gläserne Fassade des Instituts (ich nehme mal nicht den veralteten Genitiv ...) zuläuft.

Der zweite Halbsatz des zweiten Satzes "konnte den Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle schon aus der Ferne erkennen" ist wiederum aus dem Kopf von Emmet heraus geschrieben.

Der dritte Satz ist dann wieder aus einer gewissen Distanz geschrieben.

Das meine ich mit "springender Kamera".

So etwas vermeidet man, indem sich auf eine Perspektive festlegt und diese dann bewusst ändert. Zum Beispiel kann man die ganze Szene auch aus einer gewissen Distanz schreiben, ohne großartig etwas zu verändern:

Kalter Nachtwind schlug Emmet ins Gesicht. Er schritt zügig auf die gläserne Fassade des Instituts zu, in dessen hell erleuchteter Empfangshalle ein Wachmann stand. Nach einem kurzen Druck mit dem Daumen auf den Abdruck-Scanner trat Emmet durch die Tür.

Das ist natürlich nur ein Beispiel und damit meine ich nicht, dass das besser ist als Dein Text.

Dass die Tür geöffnet ist, versteht sich übrigens von selbst, sonst würde er nicht durchtreten.

Das zweite, was mir aufgefallen ist, sind ein paar falsche/merkwürdige Wörter:

"Paradoxum" -> "Paradoxon"
"Zutritt nur für autorisiertes Personal stand in roten Lettern auf der Metalltür, darüber: Labor 3. Emmet tippte den Zugangscode in die nebenliegende Tastatur." -> nebenliegende Tastatur? Neben der Metalltür liegend?
"Die Tür glitt geräuschlos zur Seite und er blickte auf die letzten zehn Jahre seines Lebens. " Blickte auf die letzten zehn Jahre seines Lebens? Ich denke Du meinst, dass er das, was er sieht, mit den letzten zehn Jahren seines Lebens assoziiert. Das steht dort aber nicht.

Das sind nur wenige Beispiele. So etwas ist nicht schlimm, aber es stört beim Lesen.

Übrigens im nächsten Satz gleich wieder ein Kameragehopse:

Schneeweiße Trennvorhänge zogen sich durch die Mitte der Halle, dahinter verbargen sich die Maschinen und das Kernstück der Anlage, der Ringtransporter. Auf dieser Seite befanden sich der Großrechner und die Arbeitsplätze der Wissenschaftler, alles in unaufdringlichem Weiß.

Erst blickt man auf die Trennvorhänge, dann dahinter (was nicht geht und daher aus der Erinnerung geschieht), dann wieder davor. Stell Dir das mal visuell bei einem Film als Kamerafahrt vor, dann verstehst Du, was ich meine.

Dann gibt es immer mal wieder ungelenke Sätze:

Wenn er den Auffahrunfall verhinderte, würde er die ihn betreffende Zeitlinie verändern.

Dieses "würde er die ihn betreffende" ist einfach unschön. Ich lese da zwar schnell drüber, aber das gilt nicht für alle Leser. Ich würde versuchen, solche Konstruktionen zu vermeiden.

Für eine weitere Schwäche gehe ich nochmal zum Anfang, um Dir zu zeigen, dass Du oftmals sehr ähnliche Satzkonstruktionen verwendest:

Emmet spürte den kalten Nachtwind auf seinem Gesicht. Zügig schritt er auf die gläserne Fassade des Institutes zu und konnte den Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle schon aus der Ferne erkennen. Emmet presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür.

1. Satz: "Emmet spürte .."
2. Satz: "schritt er ..."
3. Satz: "Emmet presste ..."

Das ist immer die gleich Konstruktion am Satzanfang Emmet/er + Verb. So etwas macht einen Text langweilig.

Diese Schwäche hat übrigens mein umgeschriebenes Beispiel nicht (dafür mag es andere Schwächen haben, darauf habe ich nicht geachtet).

Auch dieser Satz ist für mich ungelenk:

Als würden ihm Milliarden Moleküle gleichzeitig, aber einzeln tief aus dem Leib herausgerissen werden, als würden seine Zellen zerplatzen und jede Faser bis zum Zerrreißen gedehnt.

Dieses "gleichzeitig, aber einzeln tief" finde ich gelinde gesagt furchtbar. Und dann ist auch die Zusammenstellung merkwürdig. Erst werden Moleküle herausgerissen, dann zerplatzen die Zellen und dann werden die Fasern gedehnt? Häh? Wie soll das alles gehen?

Hier stimmt etwas nicht:

Allein unsägliche Tortur existierte wie eine nicht enden wollende Entladung aus Martyrium.

Daneben ist mir noch aufgefallen, dass Du zu Wiederholungen neigst, die nicht wirklich hilfreich sind:

Sein Körper schien zu kollabieren, in Stücke zu zerreißen, in Atome zu zerspringen, die sich spalteten und explodierten.

Erst "kollabieren", was allgemein den Vorgang beschreibt und dann folgen Details des Vorgangs. Übrigens passt das hier auch nicht zusammen, denn mit "kollabieren" assoziiert man hier ein "zusammenfallen", wohingegen die folgenden Details eine Explosion beschreiben.

Solche Stellen finden sich auch öfters im Text.

Ich würde mich immer für eine Variante entscheiden. Entweder beschreibt man allgemeinen einen Vorgang mit dem zugehörigen Wort "explodieren" oder man beschreibt Details, die den Vorgang charakterisieren, sodass sich der Leser selbst ein Bild macht und sich denkt: "ah, da explodiert etwas". Beides zu mischen ist ungünstig, denn das wirkt so belehrend: "So lieber Leser, jetzt kommt eine Explosion und weil Du zu blöd bist lieber Leser, das zu begreifen, sage ich Dir erst einmal, dass es eine Explosion ist."

Wie gesagt, ich habe mir nur schlaglichtartig ein paar Stellen herausgesucht. Vielleicht kannst Du mit dieser Analyse etwas anfangen und vielleicht hilft sie Dir, den Text zu verbessern. Nimm einfach, was Dir gefällt und den Rest vergiss ganz schnell wieder.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Rainer Hohn,

ich bins noch mal kurz. Du sagst:

Das siehst du vielleicht ein wenig eng. Es gibt auch parallele Zeitstränge, parallele Universen, wer weiß das schon, das ist SF. Die Zusammenhänge in der Physik der Zeit sind nicht festgelegt und lassen Spielraum.

Ich denke, an solche Geschichten kann man nicht mit gnadenloser Logik herangehen, man kann sich aber davon unterhalten lassen. Über die Gesetze der Zeit gibt es nichts zu diskutieren, weil wir sie nur fiktiv annehmen und nicht analysieren können.

Ich gebe dir Recht, dass man hier als Autor die Macht hat seine Welt nach belieben zu formen. Ich lese hauptsächlich Phantasy, da ist ja eh alles erlaubt. ;)
Aber egal welche Welt und welche Regeln man kreiert, das Geschehen dort drin muss für den Leser insgesamt schlüssig sein.
Und hier hast du schon zwei Leser, die stolpern. Das muss ja nicht heißen, dass dein Weg falsch ist. Wir zeigen hier ja nur unsere Eindrücke und Meinungen. Und andere Leser haben sich an den Zeitsprüngen, wie du sie beschrieben hast, überhaupt nicht gestört. Am Ende muss immer der Autor, also du, wissen was er draus macht.

Liebe Grüße,
NGK

 

Hallo philipp,

"Wenn er den Auffahrunfall verhinderte" bis "...während ein Teil von ihr sich wiederholte"

Müssen seine Überlegungen so fürchterlich komplex sein - hilft es wirklich der Dramatik der Geschichte? Ich bin sogar nach zweimaligen Lesen nicht ganz sicher, alles kapiert zu haben.


Ist in der Tat ein wenig ausschweifend geworden und ich habe es vereinfacht und gekürzt. Ich wollte für den Leser darstellen, dass es mehr als nur eine Möglichkeit gibt, aber du hast recht, die Dramatik unterstützt das nicht gerade.

Wieso weiss er in dem Moment schon, dass er nur 30 Minuten zurückgesprungen ist?

Hier fehlen Zusammenhänge. Danke für den Hinweis. Er hat mich auch darauf gebracht, dass es in Abfolge und Zusammenhang noch andere Fehler gibt. Die Stelle muss ich umfassend bearbeiten, da habe ich logisch voll daneben gehauen.

Schönes Detail: Kreidetafeln statt Whiteboards.

Ich hatte ein Bild gesehen, wo Leute an einer von mehreren Tafeln standen, vollgekritzelt mit Formeln und Darstellungen, wohl um etwas gemeinsam zu bearbeiten.

Danke für deinen Kommentar, er hat eine schwerwiegende Lücke aufgedeckt.

Liebe Grüße

Rainer Hohn


Hallo Geschichtenwerker,

Science Fiction lese ich eigentlich ganz gerne, allerdings mit einer gewissen Betonung auf "Science".

Ich weiß, was du meinst. Es gab diese Anmerkung über Star Wars, das man wohl der Fantasy zurechnet und nicht dem SF. Diese Definition, von wem auch immer, von SF habe ich nur noch grob im Kopf, aber viele Leute scheinen das nicht so eng zu sehen, ich auch nicht, für mich ist es SF. Hier ein hübsches Beispiel: „Die Zeitmaschine ist ein Science-Fiction-Spielfilm von Regisseur George Pal aus dem Jahr 1960.“

Sprachlich ist da allerdings noch Luft nach oben

Ich arbeite daran. Es gibt immer noch ein wenig Luft, wenn man kein Profi ist. Man muss sich viele Erkenntnisse mühsam zusammenpicken, um sich wieder ein bißchen zu verbessern.

Deine Argumentation bezüglich des Ruhenlassens von Texten ist detailiert und überzeugend. Ich habe auch festgestellt, wenn ich ältere Texte lese, dass mir neue Ideen dazu kommen. Auch das ist von Vorteil.

1. Satz: "Emmet spürte .."
2. Satz: "schritt er ..."
3. Satz: "Emmet presste ..."

Das ist immer die gleich Konstruktion am Satzanfang Emmet/er + Verb.


Ich hatte diese Anmerkung zunächst nur noch dunkel im Kopf, aber beim Lesen ist es mir dann auch aufgefallen. Eine solche Häufung an Satzanfängen sollte man vermeiden, das geht ästhetisch geschickter. Werde ich demnächst drauf achten.

Allein unsägliche Tortur existierte wie eine nicht enden wollende Entladung aus Martyrium. Sein Körper schien zu kollabieren, in Stücke zu zerreißen, in Atome zu zerspringen, die sich spalteten und explodierten.

Hier darfst du unterstellen, dass es dem Autor an Geduld mangelte. Ich hatte Probleme, Formulierungen zu finden und auch schon einige Zeit da reingesteckt. Unsere Arbeits- und Herangehungsweise ist auch ein Prozess, der sich entwickelt. In der Regel beginnt man ja damit, Texte einfach herunterzuschreiben. Nach und nach entwickelt sich dann mehr Planung und Struktur. Auch eine gewisse Ungeduld muss man dabei überwinden.

Dass die Tür geöffnet ist, versteht sich übrigens von selbst, sonst würde er nicht durchtreten.

Das Eintreten musste in Verbindung mit der Tür genannt werden. Ich meinte: er drückte auf den Scanner und lief auf den Tisch in der Halle zu. Hier scheint etwas zu fehlen. Es muss dann zumindest das Eintreten erwähnt werden. Es erscheint mir trotzdem wie eine Lücke.

Ein paar Mängel habe ich behoben, an anderen arbeite ich noch. Philipp hat da einen groben logischen Fehler im Text entdeckt, der mir erstmal zu schaffen macht.

Deiner Argumentation mit der Kameraperspektive kann ich nicht folgen. Texte setzen sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen, die nebeneinander existieren. Der Leser seziert den Text nicht und sucht nach dem kleinsten Krümel an Ungereimtheit. Er macht sich aus den angebotenen Informationen ein Bild, weshalb ich selbst kurze Info-(Dump)-Passagen in Ordnung finde.

Emmet spürte den kalten Nachtwind auf seinem Gesicht. Zügig schritt er auf die gläserne Fassade des Institutes zu und konnte den Wachmann in der hell erleuchteten Empfangshalle schon aus der Ferne erkennen. Emmet presste seinen Daumen auf den Abdruck-Scanner und trat durch die geöffnete Tür.

Das kann man hier auch alles aus der Sicht des Prot sehen. Ich sehe keinen Perspektivenwechsel. In anderen Passagen fügen sich Wissen und Beschreibung zusammen. Auch hier sehe ich keinen Textmangel. Für den Leser sollte es nachvollziehbar und nicht störend sein.Wenn man konsequent nur eine Kamerafahrt durchzieht, ist das mE ein Verzicht auf andere Elemente, die einen Text bereichern können oder umständliches Formulieren vermeiden, was auch ein Abstrich an die Qualität eines Textes ist. Es mag aber sein, dass ich einge Sachen nicht so gut formuliert habe, wie es theoretisch ginge. Ich wurschtel mich halt langsam vorwärts zum Semiprofessionellen.

Deine Anmerkungen waren sehr hilfreich und bereichern meine Sichtweise über das Schreiben, danke.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo, Rainer Hohn
Nichtgeburtstagskind hat völlig recht. Ich kann Deine Erklärungen durchaus nachvollziehen. Dadurch haben sich schon viele meiner Fragen geklärt - schön wäre es natürlich, sie wären nicht notwendig gewesen, sondern würden aus der Geschichte hervorgehen.

Ich verstehe nicht viel von Physik und kann mir vorstellen, wie viel Du recherchiert hast, deshalb will ich dazu nicht viel mehr sagen. Aber ich verstehe etwas von Studiendesigns und muss sagen: Die Versuchsanordnung mit dem Metallkasten ist komisch.

Denn, wie Nichtgeburtstagskind schreibt: Woher wissen die Forscher, dass der Metallkasten eine halbe Stunde zurückgereist ist? Du sagst, sie nehmen ihn vom Sockel, werfen ihn in das schwarze Loch, und er taucht auf dem Sockel wieder auf. Das ist ja aber Quatsch, weil wenn er eine halbe Stunde in der Zeit zurückgereist ist, steht er ja schon seit einer halben Stunde auf dem Sockel, taucht also nicht plötzlich dort auf. Wir nehmen ihn vom Sockel runter, und er bleibt dort stehen. :confused: Außer natürlich, wir arbeiten mit der Multiversen-Theorie, aber dann müsste er doch einfach verschwinden und in einem anderen Universum seit einer halben Stunde auf dem Sockel stehen?!

Ich hatte ein paar Ideen, wie wir messen können, seit wann der Kasten wieder auf dem Sockel steht.

1. Wir entfernen ihn eine halbe Stunde vor dem Experiment. Wenn wir ihn dann durch das schwarze Loch werfen und er wieder auf dem Sockel erscheint, wissen wir, dass er mindestens eine halbe Stunde zurückgereist ist. Problem: Wir wissen nicht, ob er nicht vielleicht noch viel weiter zurückgereist ist. Problem Nummer Zwei: Er taucht nicht plötzlich auf dem Sockel auf, sondern steht dort seit einer halben Stunde. Im Prinzip nehme ich ihn eine halbe Stunde vor dem Experiment vom Sockel runter, und er steht da aber immer noch, weil ich ihn eine halbe Stunde später an diesen Ort zurückschicken werde.

Dieses unlösbare Problem entsteht ja dadurch, dass allein durch die Zeitreise ein Paradox entsteht: Der Kasten überschreibt praktisch die Version von sich, die in die Vergangenheit gereist ist. Wie konnte er also in die Vergangenheit reisen, wenn die Version von sich, die in die Vergangenheit gereist ist, aufgehört hat zu existieren?

2. Wir malen eine Viertelstunde vor dem Experiment ein Zeichen auf den Kasten. Wenn dies eine halbe Stunde vor dem Experiment auf dem Kasten erscheint, dann wissen wir, dass er zu diesem Punkt der Zeit gereist ist. Problem: Wenn ich dann kurz vor dem Experiment die Markierung anbringen will, ist sie ja schon da. Wie aber kann ich etwas markieren, das schon markiert wurde? Und schmeiße ich den Kasten überhaupt noch durch das schwarze Loch, wenn es schon der Zukunftskasten ist? Wird er nicht in einer Art Zeitschleife gefangen: Ich werfe ihn durch das Loch, hebe ihn in der Vergangenheit vom Sockel auf und werfe ihn wieder durch das Loch und immer so weiter? Er kann die Gedanken von Douglas Adams Blumentopf bestimmt gut nachvollziehen.

3. Wir entwickeln eine Apparatur, auf der der Kasten steht, die zu jedem Zeitpunkt an einem anderen Ort ist. Bringt leider aber gar nichts, weil der Kasten dann ja eine halbe Stunde früher an seinem Ort vor einer halben Stunde erscheinen würde und sich dann normal weiterbewegt, im Jetzt also an seiner richtigen, unveränderten Position erscheint.

Die einzige valide Möglichkeit, die mir momentan einfällt, zu bestimmen, wie weit etwas in die Vergangenheit reist (oder ob dies überhaupt passiert), wäre, einen Menschen zurückzuschicken und ihn zu fragen. Problematisch hierbei bleibt, dass jener Mensch, der in die Vergangenheit gereist ist, überschrieben wird, er also nie in die Vergangenheit reist. Nehmen wir an, Sam schickt Emmet durch das schwarze Loch und fragt ihn eine halbe Stunde später: "Bist Du durch die Zeit gereist?" Darauf könnte er antworten. Aber würde er direkt nochmal durch das Loch springen? Was passiert, wenn er es nicht tut? Dann wäre er ja nie in der Zeit gereist? Und muss er dann bis ans Ende seines Lebens durch das Loch springen und Sams Frage beantworten? Altert er dabei? Oder macht er dies quasi unendlich?

Dass allein durch die Zeitreise auf eine Zeitlinie, auf der man schon existiert hat, ein solches Paradox entsteht, akzeptiere ich. Zeitreisen sind vielleicht einfach paradox. Aber die Versuchsanordnung mit dem Metallkasten ergibt keinen Sinn. Es gibt für die Forscher keine Möglichkeit, auf diesem Wege herauszufinden, wie weit er gereist ist. Sie könnten es theoretisch modellieren, aber warum machen sie sich dann überhaupt noch die Mühe mit dem Kasten? Einen Erkenntnisgewinn haben sie dadurch nicht, weil entweder ist der Kasten weg und sie wissen nicht, wo er ist, oder er steht da einfach die ganze Zeit - was natürlich verrückt wäre, aber keine neuen Erkenntnisse bringt, außer dass etwas Verrücktes passiert, wenn wir Dinge durch schwarze Löcher werfen. Was eine coole Erkenntnis ist, aber diese blöde halbe Stunde nicht erklärt.

Ich verstehe übrigens, wenn diese Nachfragen nerven, wo man doch so viel Recherchearbeit investiert hat. Aber Du wirst immer Leute wie uns treffen, die versuchen, das Szenario durchzuspielen. Und Deine Welt sollte zwar fiktiv, aber doch in sich kohärent sein, oder nicht? Das Studiendesign mit dem Kasten würde ich deshalb nochmal überdenken. Deine Forscher brauchen eine Möglichkeit zu messen, wie weit er zurückgereist ist. Sonst nehmen sie einfach immer nur einen Kasten von einem Sockel, der daraufhin dort immer noch steht, und werfen ihn durch ein schwarzes Loch. Da der Kasten nach wie vor auf dem Sockel steht, obwohl wir ihn weggenommen haben, können wir annehmen, dass er durch die Zeit gereist ist, aber wie weit? Keine Ahnung.

Huihui. Ich glaube, ich frage mal jemanden, der sich auch mit Physik auskennt. ;)

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo Rainer Hohn,

schön, dass Du mit meinem Kommentar etwas anfangen konntest.

Deiner Argumentation mit der Kameraperspektive kann ich nicht folgen. Texte setzen sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen, die nebeneinander existieren. Der Leser seziert den Text nicht und sucht nach dem kleinsten Krümel an Ungereimtheit.

Ja, und nein. Natürlich seziert der Leser den Text nicht, aber man merkt intuitiv beim Lesen, dass etwas nicht stimmt. Hier im Forum liest Du dann oft, dass der Text ruckelt, nicht flüssig ist, irgendwie nicht passt, etc. Oftmals stecken da genau solche Kamerafahrt-Probleme dahinter, ohne dass es den Kommentatoren oder Autoren bewusst ist. Meine Tipps sind übrigens nie dazu gedacht, sie einfach umzusetzen, sondern nur dazu, Deine Sinne zu schärfen. Beobachte das mit dem Kamerafahrten einfach mal, das kann ganz interessant sein.

Dein Logikproblem in der Geschichte hatte ich ausgeblendet, deswegen ja die Nennung von Fantasie. Es ist extrem schwierig, halbwegs plausible Zeitreisen-Szenarien zu entwerfen, weil es eben nach derzeitigem Kenntnisstand nicht geht (außer man nimmt an, dass man mit einem Raumschiff durch ein Wurmloch fliegt, aber da gibt es wieder andere Schwierigkeiten). Alle anderen "Zeitreisen-Szenarien", die durch die Presse geistern sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht auf den Menschen übertragbar.

Wenn Du das mit den Zeitreisen plausibel machen möchtest, musst Du Dir eine gesamte Zeitreisen-Technik überlegen, die in sich stimmig ist, was natürlich nicht einfach und aus meiner Sicht ziemlich aufwendig ist.

Der Aufwand lohnt sich wahrscheinlich nur, wenn Du vorhast, das dann wiederzuverwenden. Für die Kurzgeschichte jetzt, dürfte es fast zu viel Aufwand sein.

Du kannst jetzt natürlich versuchen, am dem Logikproblem zu basteln, aber alleine schon die Liste von Fragen von Maria zeigt, dass es nicht so einfach ist.

Ich würde mal mit einer Uhr in der Metallkiste anfangen, die anzeigt, wie weit in der Zeit gereist wird, so wird das immer in entsprechenden Filmen gelöst (ist natürlich physikalisch - ja nach Szenario - auch extrem fragwürdig, aber dann stolpert man nicht mehr ganz so sehr).

Ich habe Deine Geschichte auch mehr als Schreibübung gesehen, da Du in relativ kurzer Zeit relativ viele Geschichten eingestellt hast, dann blende ich solche Schwierigkeiten beim Lesen eher aus.

Gruß

Geschichtenwerker

 

Hallo Rainer Hohn,
du hast schon einige Kommentare bekommen, die ich nur überflogen habe. Zum grundsätzlichen Zeitreise-Konstrukt möchte ich nicht noch Salz in die Wunde streuen. Das hat mich jetzt ehrlich gesagt auch nicht wirklich gestört, und das obwohl(oder gerade weil) ich einen nerdigen Background habe. :schiel:
Mal sehen ob ich noch etwas finde, was du gebrauchen kannst. :)

Der Uniformierte hinter dem geschwungenen Tisch mit den Monitoren blickte von einer Zeitung auf.
Entbehrlich.


Emmet nickte versunken und ging weiter zum Labor im Untergeschoss.
Wie nickt man versunken? Fehlt vllt. ein „in Gedanken/ in seinen Überlegungen“?


Die vielen Jahre, die er mit verbissener Arbeit verbracht hatte, der vollkommene Verzicht auf ein, wenn auch nur ansatzweise erfülltes Privatleben, das sollte nun alles vergebens sein?
Für mein Empfinden müsste „wenn“ weg.


Auf dieser Seite befanden sich der Großrechner und die Arbeitsplätze der Wissenschaftler, alles in unaufdringlichem Weiß.
MMn nicht so passendes Adjektiv. Schlichtem/ reinem/ einfachem. Ach was, das kann auch ganz raus. Weiß ist Weiß.


An den Wänden hingen übergroße Kreidetafeln, überzogen mit Zeichnungen und mathematischen Formeln.
Kauf ich nicht. Wenn überhaupt, würden dort Whiteboards hängen. Der Kreidestaub ist unnötig schädlich für die empfindlichen Geräte.


„Macht das noch Sinn?“ fragte Emmet und trat näher an sie heran.
Samantha blickte sich mit erhobenem Arm um und schaute ihn [nur] erstaunt an.
„Für uns hat sich das Projekt erledigt, Sam. Oder haben sie dir ein Übernahmeangebot gemacht?“
Hier wäre ein „nur“ o.Ä. gut, um ihre Sprachlosigkeit zu verdeutlichen. Sonst wirkt es, als würde Sam den zweiten Satz beginnen.

„Es interessiert mich einfach, wo diese verdammte Kiste geblieben ist. Was hat bewirkt, dass sie beim dritten Mal nicht zurückgekommen ist? “
Leerzeichen am Ende zu viel.


Damit wäre sie in unserer Zeitlinie unter Umständen nicht mehr an diesem Ort präsent.“
„vorhanden/ gegenwärtig“ fände ich besser.


Seine Kollegen betrachteten ihn als verhärmten und einsamen Mann, der sich nicht von der Vergangenheit lösen konnte, an dem das Leben vorbeizog wie ein Schatten an einer Wand, das wusste er. Auch, dass sie ihm seine Erschöpfung ansehen konnten. Die tiefen Falten entlang seiner Nase, die Schatten unter seinen Augen, es blieb ihm nicht verborgen.
Es klingt, als ob Emmet selbst diese Erschöpfungsanzeichen nicht verborgen bleiben. Vllt. ziehst du das, einen Satz nach vorn.


Aber was würde geschehen, wenn er den Unfall verhindern könnte? Langsam glitt Emmet mit den Fingern über das Glas, unter dem ihn die geliebten Menschen lachend anblickten. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wischte die Tränen aus seinen Augen. Was würde geschehen? In diese Gedanken konnte er keine endgültige Klarheit bringen.
Wiederholung. Zweites Mal kann weg oder du könntest es umformulieren.


„Was machst du da?“ Samantha hatte den Vorhang beiseite geschlagen und blickte ihn empört an.
Finde ich ein zu gestelztes Adjektiv. Vorschlag: entgeistert/ entsetzt/ mit aufgerissenen Augen.


Emmet ging ihr erschreckt entgegen und schlug mit der Faust in ihr Gesicht.
Erschreckt entgegen gehen ist nicht so richtig rund. Vllt. „Emmet stolperte ihr entgegen und schlug…“

Das hatte er nicht gewollt. Er mochte Sam, aber der Impuls hatte ihn überrollt. Nun war es jedoch geschehen und er bedauerte es, aber es gab für ihn kein Zurück mehr.
Jedoch muss weg, weil es sonst einen Gegensatz zur vorherigen Aussage mit dem Impuls darstellt. Hm, weist du was ich meine? Das Gefühls-Ping-Pong dieser drei Sätze geht sonst nicht auf, weil es in sich stolpert.


In dem Ring knisterten Funken und ein tiefes Brummen erfüllte den Raum. In wenigen Sekunden ist dies vielleicht niemals geschehen, beruhigt er sich.
Zeitenfehler.


Doch er verfügte noch über das Wissen über die zukünftigen Ereignisse. Könnte er vielleicht in den Körper des zehn Jahre jüngeren Emmet springen, ohne sein Wissen über die Zukunft zu verlieren? Der Gedanke versetzte ihn in Erregung. Ein Umstand, der ihm sehr zusagen würde.
So, bezieht sich der zusagende Umstand auf die Erregung. „Erregung“ zweites Mal im Text.


Mit zitternden Fingern tippte er den Zugangscode in die Tastatur neben der Tür, die sich[daraufhin/sogleich/…] öffnete.
Da fehlt z.B. ein „daraufhin“. Sonst tippte er den Code ein, während sich die Tür öffnet.


Aber sein nächster Sprung war kaum mehr kalkulierbar. Er würde die Rotation des schwarzen Loches fast nach dem Gefühl erhöhen müssen, um die Krümmung der Zeit an einen weiter zurückliegenden Punkt zu führen.
Na gut, ein bisschen Salz ;) : Warum nicht? Ist doch linear, oder? Er hat doch jetzt den Verzögerungsfaktor durch die 30 Minuten.


„Was machst du da?“ Samantha hatte den Vorhang beiseite geschlagen und blickte ihn empört an.
Same same.


Emmet sprang ihr entgegen und schlug mit der Faust in ihr Gesicht.
Klar, das soll jetzt entschiedener, geplanter sein als beim ersten Mal. Finde ich gut. Aber vorn könntest du es ändern.


Egal, wo er landete, sein Leben konnte nicht schlechter werden als es bereits war.
Fett=entbehrlich.


Sein Körper schien in Atome zu zerspringen, die sich spalteten und explodierten. Allein die unsägliche Tortur existierte wie eine nicht enden wollende Entladung von Schmerz.
Brauchst du diese detaillierte Beschreibung vom Schmerz ein zweites Mal?


Er rang nach Atem und schmeckte einen bitteren Gestank auf der Zunge. Emmet blickte mit tränengefüllten Augen auf eine staubige Steinlandschaft, an deren Horizont die Sterne funkelten.
Das soll die Erde vor der Entstehung des Lebens sein, oder? Da hat er sich aber ganz schön verrechnet, der Emmet. :Pfeif:

Gute Geschichte. Den Figuren könntest du noch etwas mehr Farbe geben.
Gern gelesen.
Viele Grüße
wegen

 

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