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Krachen lassen

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10.09.2014
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Krachen lassen

Pischta verscheucht den Hahn von den Zaunspitzen, die Farbe ist noch frisch.
Bis zum großen Tag ist noch viel zu tun - da will er zeigen, was er drauf hat. ‚Ich werd’s so richtig krachen lassen’, nimmt er sich vor. Dass es teuer wird, weiß er.
Das letzte Fest gab es vor elf Jahren, zu Mikschas Konfirmation. Seitdem herrscht Stille im Haus. Damals wollte keine rechte Stimmung aufkommen, das hatte Pischta mächtig geärgert – aber nun sind die grummeligen Alten tot.

Die Jahreszeiten bestimmen, was er tun muss, und die Jahre, wie lange er es noch tun wird. Aber egal, wenigstens dieses eine Mal muss sein, und wenn der Himmel einstürzt! Was hat er denn schon gehabt bis jetzt? Rund ums Jahr nur Arbeit, einmal Kirchweih, und Weihnachten. Große Reisen machen die anderen.
Er kann hier nicht weg, auch wenn in Wahrheit Edith die Fäden in der Hand hält. Irgendwas geht immer zu Bruch, der Fuchs besucht die Hühner, nachts ferkelt die Sau. Und Harcos’ Arbeit muss er auch machen. Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, und er hatte keine Ahnung, dass Huskys nicht bellen. Jetzt muss Pischta selbst auf die Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.
Diesen unscheinbaren Anbau lässt er bewusst verlottern: Kein Inspektor, kein Dieb soll auf die Idee kommen, hier könnten sich Schätze verbergen. Der Putz fällt vom Mauerwerk, die Fenster sind fast zugewachsen mit Efeu und Glyzinien.
Hier ist Pischtas zentraler Punkt, sein Lebenswerk; mit jedem Jahr wird es ihm wichtiger. Dabei fügt sich alles ganz von selbst, ohne dass er viel planen müsste.
Wenn er im Herbst über die Wiesen stapft, jammert’s ihn um all die schönen Früchte, die verrotten würden, wenn sich niemand erbarmte, sie zu Marmeladen und Gelees zu veredeln. Oder zu destillieren.

Schubkarrenweise bringt er diese Kostbarkeiten in seine Werkstatt, vermaischt sie und brennt daraus die herrlichsten Schnäpse.
Viel und oft muss probiert werden; es gibt eine bequeme, wenn auch durchgelegene Couch in der Werkstatt, Geräuchertes hängt am Haken. Alles so, wie es sein soll.
Doch es gibt ein Problem: Destillieren ohne Lizenz ist strafbar. Kann auch tödlich sein – viele Ertappte haben den Strick genommen, weil sie die horrenden Strafen nicht zahlen konnten.

Alkohol verdirbt nicht, ganz im Gegenteil – im Eichenfass wird er immer besser. Die Natur ist freigiebig, jedes Jahr aufs Neue. Pischta ist stolz, aber auch besorgt über das stete Anwachsen seiner Bestände.
Er mag sich nicht ausdenken, was er zum Ende seines Lebens mit all den feinen Bränden tun soll. Sein Eigenbedarf ist im Verhältnis zur Menge winzig. Verkaufen ist unmöglich, allzu ärgerlich wären die Fragen nach dem Woher. In die Ukraine zu schmuggeln, ist riskant.
Doch im Moment muss er an die Hochzeit seines Sohnes denken – und an die Kosten.

Sophia wird er verkaufen, die hat das richtige Schlachtgewicht. Bisher hat er immer selbst gewurstet, aber seine Hausärztin hat gesagt, das alles dürfe er nicht mehr essen, wegen der Gicht. Ein harter Schlag. Oder es ist ein schicksalhafter Fingerzeig: Verkaufe die Sau und erfülle deinen Traum!

Pischta legt den Pinsel beiseite, zweierlei Grün mit weißen Spitzen – eine Pracht.
Der verdammte Hahn ist schon wieder im Anflug.

Edith schiebt die ausgewaschenen Schubladen in die Fächer zurück, morgen sind die Lampen dran. Jetzt gibt’s Abendbrot. Wie immer streckt sie die zwei geschlagenen Eier mit etwas Milch und serviert ihrem Mann das Rührei.
„Wie viele Eier hast’n genommen?“, will Pischta wissen.
„Drei, wie immer.“
„Sieht so weißlich aus.“
„Die Dotter waren blass.“
Pischta streut noch Paprika darüber, nimmt reichlich Brot und ein paar saure Gurken. „Hast kein’ Hunger?“, fragt er seine Frau.
„Nicht so richtig, hab noch bisschen Suppe vom Mittag, das reicht mir.“
Edith wird die eingesparten Eier auf dem Markt verkaufen. Zwar hält sie die Idee ihres Mannes für verrückt, doch sie hat immer zu ihm gehalten – und dieses Mal erst recht, etwas Glanz wird auch auf sie fallen.

Anfang August soll Mikschas Hochzeit sein, mit Enikö, der schlanken Schwarzgelockten vom Nachbardorf. Hier, im Elternhaus des Bräutigams, soll gefeiert werden.
Die lange Gästeliste hat Edith über die Küchenbank gehängt – drei Spalten voller Namen, ungefähr siebzig Leute. Das kostet.
Aber es ist üblich, dass die Gäste dem Brautpaar ein Kuvert überreichen. Meist ist das gut bestückt, weil so nicht nur der Name des Gebers, sondern auch der Betrag in Erinnerung bleibt. Unterm Strich rechnet sich die Festlichkeit – meist bleibt noch etwas übrig als Grundstock fürs neue Haus des Brautpaars.

Pischta und Edith haben die Toilette erneuern lassen, das Bad wurde jadegrün gefliest, auch neue Gardinen waren nötig und unendlich viele Kleinigkeiten mehr. Jetzt, Mitte Juli, ist das meiste geschafft. Sogar eine Auffahrt für Tante Adéls Rollstuhl haben sie gezimmert.
Pischta hat draußen alles verschönert. Im Hof steht ein neues Wasserbecken mit Adler, aus dessen Schnabel eine kleine Fontäne schießt. War gar nicht so teuer, weißer Schaumstoff. Ringsherum hat er Geranien aufgestellt. Das hat schon was.

Er liegt gut in der Zeit. Und das muss er auch – nächste Woche fährt er nach Polen. Dort sind die Sachen viel billiger als daheim.

Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons. Die kommen von weit her – China, Thailand, Pyro. Seine Gedanken schweifen in die Ferne, doch er muss sich auf sein Vorhaben konzentrieren. Er hat es sich einfacher vorgestellt. Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.

Der heiße, trockene Sommer wird durch einige gewittrige Tage unterbrochen, es regnet viel, alles Lebende holt tief Luft und kommt wieder auf die Beine. Glücklicherweise scheint am Hochzeitstag die Sonne, das Zelt muss nicht aufgestellt werden, der Umzug durchs Dorf findet ohne Schirme statt.

Die Gesellschaft ist nach der Trauung wieder zurück, der Primas macht eine zackige Verbeugung und das Fest beginnt.
Das Bedienen der Gäste übernehmen die Brautjungfern. Pischta hat einen Riesenhunger, die Teigfleckerlsuppe mit Leberklößen schmeckt ihm gut, doch schon beim ‚gelegten Kraut’ verlässt ihn der Appetit.
Es treibt ihn hinter die Scheune, zu seiner Abschussrampe. Ja, alles in Ordnung, hier kommt keiner hin. Er zieht die Plane wieder über sein geheimes Projekt.
Gerade ist er zurück, da wird schon der dritte Gang aufgetischt – das Schweinspörkölt. Geschmälzte Nockerln gibt’s dazu und Gurkensalat mit Dill und saurer Sahne.

Es dämmert. Die Lichter gehen an, die Mädchen bringen neuen Wein. Ein Tusch ertönt, der Nachtisch wird aufgetragen – Apfel-, Quark- und Mohnstrudel, zubereitet unter der Aufsicht von Tante Adél. Dann beginnt die große Laudatio. Viel wird geredet, gelobt, gewünscht, doch auch das geht vorbei.
Als die Dessertteller abgeräumt sind, wird die Musik temperamentvoller. Jetzt wird getanzt!

Die Musikanten heizen den Gästen ordentlich ein, und die schwofen auf Teufel komm raus. Rote Gesichter, verklebte Locken, dunkle Flecken unter den Achseln.

Es ist Nacht geworden. Pischta muss ein letztes Mal nach dem Rechten schauen, kommt erhitzt zurück und schlägt mit einer Gabel ans Glas. „Liebe Familie, liebe Freunde und Gäste ...“, sagt er, holt weit aus, erzählt so mancherlei, dann verheddert er sich, findet den Faden nicht mehr und greift zum rettenden Weinglas. „Und so trinke ich auf das Wohl unseres Brautpaars und aller Anwesenden. Möge euch ein langes und glückliches Leben beschieden sein ...“ Hier unterbricht er seine Rede, schnäuzt ergriffen in sein akkurat gebügeltes Feiertagstaschentuch und fährt dann fort: „Ich habe mir erlaubt, eine kleine Überraschung vorzubereiten, und hoffe, ihr langweilt euch nicht.“ Wetterleuchten begleitet seine Rede, wieder ein Tusch. Man reckt die Hälse – eine Überraschung? Wie inszeniert rollt ein mächtiges Grummeln über den Himmel. Die ersten zaghaften Sterne sind nicht mehr zu sehen, Pischta verschwindet. Der Mann am Zymbal macht tolle Wirbel, um die Spannung zu erhöhen; der Bass klingt unheilvoll.
Mit einem grünen Schweif düst die erste Rakete wie zu Sputniks Zeiten in den Kosmos. Applaus. Dann zerplatzen rote und weiße Riesenbälle, Ah und Oh! Pischta zündet seine Sensationen ohne Unterbrechung. Es ist der Auftritt seines Lebens, er ist Herr über alle Gewalten des Universums. Die Musiker nehmen die Aufforderung an, steigern Pischtas Schauspiel ins Dramatische. Es kracht gewaltig, der Himmel leuchtet auf, unwirklich, grellweiß im Stakkato, als ob ein nervöser Finger den Lichtschalter betätigte – Blitze zerfetzen die Schwärze über der staunenden Gesellschaft. Wie beim Weltuntergang grollt es. Grelle Farbkaskaden blenden die Gäste, eine eigensinnige Rakete zischt über die Köpfe. Tante Adél knetet ihren Rosenkranz.
Silber und Gold rauschen herab, das Cello wummert. Raketen pfeifen schrill in die Nacht, giftgrün und leuchtend rot. Edith umklammert im bizarren Licht die Brautleute, der Pfarrer hat die Hände gefaltet und redet mit sich selbst. Oder mit Gott.
Es knallt und knattert wie im Krieg, es leuchtet und schillert. Das Zymbal holt die Klänge tief aus der Erde, lässt sie himmelwärts davonjubeln.

Pischta zündet seinen letzten Clou. Mit grässlichem Heulton startet die Rakete kerzengerade, beginnt dann zu eiern, torkelt abwärts und verschwindet im alten Kamin der Werkstatt. Alle halten den Atem an, rücken enger zusammen. Doch nur schwaches Licht scheint durch die Fenster. Langsam lässt die Spannung nach, ist wohl noch mal gut gegangen. Man nascht von den Griebentörtchen und prostet sich zu. Da gellt Adéls Stimme über die Tafel: „Feuer, Feuer, Feuer!“, schreit sie mit zunehmender Heftigkeit und zeigt zur Werkstatt. Dort züngeln schon die Flammen, grell und gleißend – ein gewaltiger Knall sprengt die Tür aus den Angeln. Eine riesige Stichflamme schießt mit infernalischem Getöse in die Höhe und reißt das Dach von den Mauern. Schnapsfässer explodieren reihenweise wie Bomben, die Welt geht unter. Die Hochzeitsgäste erstarren, schauen sich fassungslos an.
Und urplötzlich, wie eine Fortsetzung der Detonationen, vereinen sich hochdroben Blitz und Donner – diesmal ohne Pischtas Zutun. Der Himmel entlädt sich, eine Sintflut stürzt auf die Hochzeitsgesellschaft. Wer nicht ertrinken will, rettet sich unter die Reste von Pischtas Dach.
Der hat eine Flasche Selbstgebrannten in der Hand und nimmt einen Schluck. Er starrt auf das grüne Glas und flüstert: „Dass mich Gott so straft ...“
Die Lampen flackern, dann erlöschen sie. Pischtas Frau hat mit zuckenden Mundwinkeln und traurigen Augen alles herbeigeholt, womit sich ihre Gäste abtrocknen können. Und während sie das tun, halten sie ab und zu inne, heben den Kopf und schnuppern wie Jagdhunde: Durch die rauchige Luft ziehen feinste Aromen von Kirsche und Mirabelle, von Aprikose und Quitte .

 

Hallo @josefelipe,

du wartest bestimmt schon sehnsüchtig auf den ersten Kommentar. Dann will ich dich mal erlösen!

Pischta verscheucht den Hahn von den Zaunspitzen, die Farbe ist noch frisch.
Er nimmt ein neues Blatt Schleifpapier.
Der Einstieg verwirrt mich ein wenig. Was genau tut Pischta da? Er schleift den Zaun ab und lackiert ihn neu? Das sind ja zwei Arbeitsschritte, die man nach einander macht, oder? Erst abschleifen, den Staub entfernen und dann alles streichen.
Um auch den Hahn aufzugreifen, würde ich vielleicht eher darauf eingehen. Der Hahn hinterlässt Abdrücke in der frischen Farbe, also greift Pischta noch mal zum Pinsel.

Das letzte Fest gab es vor elf Jahren, zu Mikschas Konfirmation. Seitdem herrscht Stille im Haus. Damals wollte keine rechte Stimmung aufkommen, das hatte Pischta mächtig geärgert – aber nun sind die grummeligen Alten tot.
Anfangs fällt es mir schwer Pischta einzuordnen. Ist Mikscha der Sohn und die grummeligen Alten die Eltern? Oder ist Mischka der kleine Bruder?

und die Jahre, wie lange er es noch tun wird.
Weil er schon so alt ist, dass er bald stirbt? Aber er hat einen Sohn der erst Mitte zwanzig ist? Ich bin etwas verwirrt, was Pischtas Alter angeht.

Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, und er hatte keine Ahnung, dass Huskys nicht bellen.
:D Das finde ich süß.

Jetzt muss Pischta selbst auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.
Mit dem zweiten Satz machst du es dir etwas einfach. Vielleicht könntest du das etwas anders umschreiben, eher zeigen, was er dort macht, anstatt es einfach nur Schwarzdestille zu nennen.

Das hat mit seinem Charakter zu tun.
Den Satz würde ich streichen, danach beschreibst du seinen Charakter ja.

Wenn er im Herbst über die Wiesen stapft, jammert’s ihn um all die schönen Früchte, die verrotten würden, wenn sich niemand erbarmte, sie zu Marmeladen und Gelees zu veredeln. Oder zu destillieren.
Das finde ich auch herrlich, ich mag den Pischta und kann ihn mir gut vorstellen, wie er dort mit den Früchten hantiert und stolz seine Schnäpse begutachtet.

brennt daraus die herrlichsten Schnäpse.
Vielleicht magst du diese noch etwas beschreiben? Wie sie riechen und schmecken, in der Kehle und im Bauch brennen.

Verkaufen ist unmöglich, allzu ärgerlich wären die Fragen nach dem Woher.
Sind Freunde und Verwandte denn keine Abnehmer?

In die Ukraine zu schmuggeln ist riskant.
Ich glaube, da kommt ein Komma hinter schmuggeln.

Wie immer streckt sie die zwei geschlagenen Eier mit etwas Milch und serviert ihrem Mann das Rührei.
„Wie viele Eier hast’n genommen?“, will Pischta wissen.
Dieser Perspektivwechsel irritiert mich.

István, den alle Pischta nennen,
Warum brauchst du das?

„Hast kein’ Hunger?“, fragt er seine Frau.
„Nicht so richtig, hab noch bisschen Suppe vom Mittag, das reicht mir.“
Oh mann, die ist ja auch herzensgut. Da muss der Pischta doch merken, das sie nur nichts isst, um zu sparen!

Aber es ist üblich, dem Brautpaar ein Kuvert zu überreichen.
Wieso aber? Eher auch? Es kostet und man muss auch noch ein Kuvert überreichen.

Made in China, Thailand und Pyro.
Made in Pyro?

Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.
In der Werkstatt ist aber nur der Schnaps? Also trinkt er zwischendurch? Oder gibt’s da tatsächlich auch Werkzeug?

Es treibt ihn hinter die Scheune, zu seiner Abschussrampe.
Auch hier denke ich wieder an den Schnaps, und denke er will dort abschiessen.

holt weit aus, erzählt so mancherlei, dann verheddert er sich, findet den Faden nicht mehr
Ich dachte wirklich er ist betrunken und kann deswegen nicht mehr richtig reden.

Die Musiker nehmen die Aufforderung an, steigern Pischtas Schauspiel ins Dramatische.
Find ich gut, dass die Musiker und das Feuerwerk hier zusammen spielen.

Eine riesige Stichflamme schießt mit infernalischem Getöse in die Höhe und reißt das Dach von den Mauern. Schnapsfässer explodieren reihenweise wie Bomben, die Welt geht unter.
Oh, nein! Der arme Pischta.:(

Krachend war der Abend also af jeden Fall. Leider gewaltiger als Pischta sich erhofft hatte. Da bezahlt er seinen Lebenstraum also mit seinem Lebenswerk. Naja, ihn scheint es nicht so hart zu treffen, er kann ja wieder neu brennen. Freut er sich denn gar nicht über den erfolgreichen Knall und das Feuerwerk? Diesen Abend wird man auf jeden Fall nicht vergessen.

Mir gefällt Pischta mit seiner Brennerei und seinem Lebenstraum.

Den Anfang fand ich etwas schwierig, vielleicht kannst du da noch mal etwas sortieren.

In der Geschichte selbst, hätte ich mir ein paar Stellen szenischer gewünscht. Vielleicht könntest du manche erzählten Stellen auch streichen und dafür andere genauer beschreiben. Die Hochzeitsfeier selbst ist eher langweilig, weil gewöhnlich. Jeder weiß wie das abläuft, ich denke da kannst du dich ruhig trauen, einfach an den späten Abend zu springen.

So weit meine Meinung, ich hoffe, sie hilft dir.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hi, @josefelipe

Eine wirklich schöne Geschichte, würde ich sagen. Ich finde sie ein bisschen ulkig, ein bisschen sentimental – passend halt zu einem Prot, der es im Alter nochmal richtig "krachen lässt". Es kommt auch eine starke Stimmung auf: die Namen, das Essen, die Nachbarländer ... Alles, was Du beschreibst, wirkt herrlich authentisch und stimmungsvoll.

Womit ich gleich beim ersten Kritikpunkt wäre: die Namen! Ich zähle acht davon. Ziemlich viel für eine so kurze Geschichte. Dein Prot hat sogar zwei Namen bekommen. Natürlich, Du wirst denken, das gehört halt zur Stimmung, zur Authentizität. Aber gerade am Anfang fallen vier Namen, die mir auch am Ende noch völlig überflüssig vorkommen, da sie eben nur am Anfang einmal fallen, werden mir um die Ohren gehauen, und an einer Stelle denke ich: Alter, essen die etwa Menschen? Und an anderer Stelle: War Edith jetzt die Frau von Pischta oder seine Schwiegertochter? Einfach, weil so viel auf einmal kommt.

Ich würde, was Namensvergabe in Geschichten angeht, immer nach zwei Regeln prüfen, ob diese wirklich nötig oder zumindest abzuändern sind:

1. Wird der Name nur ein einziges Mal erwähnt? Bedeutet das, dass man ihn möglicherweise gar nicht braucht? Beispiele:

Und Harcos’ Arbeit muss er auch machen. Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, und er hatte keine Ahnung, dass Huskys nicht bellen.
Sophia wird er verkaufen, die hat das richtige Schlachtgewicht.
Anfang August soll Mikschas Hochzeit sein, mit Enikö, der schlanken Schwarzgelockten vom Nachbardorf.
István, den alle Pischta nennen, streut noch Paprika darüber, nimmt reichlich Brot und ein paar saure Gurken.

Du würdest mir den Einstieg in den Text erleichtern, wenn die Tiere einfach nur Hund und Schwein hießen. Ihre Namen werden nie wieder erwähnt, warum also muss ich mich da erst durchstolpern? Denken: Der Harcos, ist das der Knecht, der Bruder? Oh Gott, essen die etwa die Tochter? Warum ist es wichtig, dass "Pischta" bloß ein Spitzname ist? Und selbst wenn es wichtig sein sollte, muss sein richtiger Name erwähnt werden? Da es nur ein einziges Mal passiert, vermute ich: Nein.

Mit Enikös Namen (der ja eigentlich echt schön ist), komme ich zum Zweiten:

2. Namen in Geschichten sollten möglichst unterscheidbar sein.

"Enikö" und "Edith", da stellst Du mir eine nette Falle. Auf dem Papier sehen die Namen recht ähnlich aus, und außerdem haben sie als Schwiegertochter und Frau theoretisch auch noch ähnliche Rollen. Als Edith das zweite Mal auftritt, kurz nachdem Enikö erwähnt wurde, blättere ich (slightly unkonzentriert und schon überhäuft mit sechs anderen Namen) kurz zurück. Ach ja, Edith, das war die Frau, nicht die Schwiegertochter.

Also: In meinen Augen sollte eine von den beiden einen anderen Namen bekommen, einen, der anders aussieht. Oder (meine präferierte Lösung) Enikö ist halt "die schlanke Schwarzgelockte aus dem Nachbardorf". Da ihr Name nie wieder erwähnt wird, würde das doch reichen. Dann würde mir auf den ersten vier Absätzen nicht so tierisch der Kopf schwirren von all den Namen, die später ohnehin nie wieder erwähnt werden.

Kleinigkeiten:

Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons – Made in China, Thailand und Pyro.

Ich habe tatsächlich gegoogelt, ob es ein Land namens "Pyro" gibt. Ich glaube aber nicht, zumindest habe ich nur "Made in China"-Pyro bekommen. Wäre es nicht deutlich präziser zu schreiben: Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons. Pyro – Made in China, Made in Thailand. Nur so ein Gedanke, geht auch anders. Nur so, wie es da jetzt steht, frage ich mich echt, wo in der Welt das Land Pyro liegt.

Jetzt muss er die Dinge ordnen. Er hat es sich einfacher vorgestellt. Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.

Die Vorstellung, dass Pischta denkt, beim Aufräumen und Dingebauen müsste man nicht Dinge aus der Werkstatt holen und sie wieder zurückbringen, finde ich echt drollig. Was macht er normalerweise, wenn er etwas auf dem Hof erledigt? Bringt seine Frau das Werkzeug zurück in die Werkstatt? Will nur sagen: Dass man den Schraubenzieher holt und ihn wieder zurücklegt, erscheint mir gar nicht verwunderlich.

Der Himmel entlädt sich, eine Sintflut stürzt auf die Hochzeitsgesellschaft. Wer nicht ertrinken will, rettet sich unter die Reste von Pischtas Dach.

Bei den "Resten von Pischtas Dach" habe ich mich kurz gefragt, ob das ganze Haus, also nicht nur die Werkstatt, in die Luft geflogen ist. Ich habe mir die Werkstatt die ganze Zeit als seperat stehendes Häuschen vorgestellt. Aber ist jetzt Pischtas gesamter Hof explodiert? Das ist ja gar nicht mehr so ulkig. :cy:

Alles in allem sehr gerne gelesen! Der Rest ist bloß nitpicking. :D Hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.

Erwähnte Grüße,
Maria

 

Hola @josefelipe,

das ist ein Text, den ich bei mir im Kopf immer "Schmunzelgeschichte" nenne. Also eine Geschichte, die ich durchgehend mit einem Schmunzeln lese. Einfach weil die Art zu erzählen etwas Heimeliges hat, ein bisschen was Spitzbübisches. Das hat mich durch den Text getragen.

Sprachlich ist mir da jetzt gar nichts aufgefallen, deshalb lasse ich dir einfach ein paar Gedanken da. Ich habe es so verstanden, dass die Schnapsbrennerei fast über ein Hobby hinausgeht. Pischta flüchtet sich da in eine kleine eigene Welt, vielleicht ist das für ihn sogar eine Ablenkung von einem Tagesablauf, der sich immer nur wiederholt, keine wirkliche Ablenkung bringt. Das Leben scheint sehr einfach, geprägt von einer gewissen Geldnot, bzw. -knappheit. Da wirkt diese kleine Brennerei wie eine Art Paradies auf mich, eine Beschäftigung, die Pischta das Leben ein wenig bunter gestaltet. Natürlich kommt dann noch der Aspekt des Illegalen dazu, der Reiz des Verbotenen, der ihm sicher auch ein bisschen Nervenkitzel einbringt.

Die Hochzeit ist der Ausgangspunkt all der Arbeiten auf dem Hof und auch des Wunsches, sich glanzvoll zu präsentieren. Pischta fiebert darauf hin, sein Feuerwerk zu zünden, genießt diesen Moment in vollen Zügen. Immerhin:

Es ist der Auftritt seines Lebens, er ist Herr über alle Gewalten des Universums.
Das ist ein zentraler Satz für mich in diesem Text. Er bricht aus, er stellt etwas dar, er schafft einen beeindruckenden Moment. Und dann kracht plötzlich alles in sich zusammen. Das ist tragisch in jeglicher Hinsicht. Es fühlt sich am Ende fast so an, als wolle das Schicksal Pischta zurufen, dass selbst seine kleinen Träume keine Früchte tragen, alles wird auf einen Schlag zunichte gemacht - der Feuerwerksmoment und die Brennerei. Andererseits ist er nun auch eine Sorge ärmer: Die angesammelten Schnapsvorräte sind nun kein Problem mehr ;)

Ich finde es ganz interessant, dass ich mich am Ende frage, ist diese Geschichte auf ihre Weise recht absurd/lustig (also vor allem das Ende), oder wirklich eher tragisch? Das hat sowas bitter-süßes.

Habe ich gerne gelesen.
Muchos saludos
RinaWu

 

Hallo Josefelipe,

zu deiner Geschichte kann ich gar nicht viel sagen, da sie aber in der Challenge ist, will ich mich mal für ein paar Zeilen abmühen ;)
Das ist eine nette harmlose Geschichte, die zum Schmunzeln einlädt. Eine Gutfühlgeschichte, wenn man so möchte. Ich kann sie mir als Anekdote vorstellen, die von einem versierten Erzähler zum Besten gegeben wird. Man kann sich an dem Wort harmlos stören, brav ist auch ein Wort, das mir in den Sinn kommt. Hier ist kein spürbarer Konflikt, es läuft recht gradlinig auf die vorbereitete Pointe hinaus. Spontan muss ich an Kishon denken, der spitzt seine Anekdoten aber mehr zu. In diesem Text vermisse ich ein paar Widerstände, etwas Reibung.
Das Wortspiel mit dem Krachen lassen gefällt mir.
Ich denke, das ist so ein text, der genau in dieser Form seine Leserschaft findet. Er trifft schlicht nicht meine Vorlieben, ohne dass ich da handwerklich viel meckern könnte. Oder wollte. Prost

grüßlichst
weltenläufer

 

Hola, meine Erlöserin,@Nichtgeburtstagskind,

möge Dich der Himmel belohnen für dieses gute Werk:

... du wartest bestimmt schon sehnsüchtig auf den ersten Kommentar. Dann will ich dich mal erlösen!

Meinen Dank dafür, denn Du hast keine Mühen gescheut, mir Nächstenliebe angedeihen zu lassen. Allerdings finde ich es unerträglich, wenn Frauen bei Männerthemen reinreden – und es sogar noch besser wissen:

Erst abschleifen, den Staub entfernen und dann alles streichen.

Jo, das hat gerade noch gefehlt! Ich jedenfalls kann nicht einen ganzen Zaun erst abschleifen, und dann den ganzen Zaun anstreichen – das ist doch stupide! Besser: Stück für Stück, ist einfach interessanter. Aber des lieben Friedens wegen hab ich das Schleifpapier rausgenommen.
Hast ja recht.

Anfangs fällt es mir schwer Pischta einzuordnen. Ist Mikscha der Sohn und die grummeligen Alten die Eltern? Oder ist Mischka der kleine Bruder?

Hm. Damit es einigermaßen passt: Mischka ist der jüngste Sohn von Pischta. Grummelige Alte sind ja häufig unvermeidliches Zubehör von Festen jeder Art – okay, es können die Großeltern gewesen sein (Diese Generation dachte nämlich auch beim Feiern an die Arbeit).

... und die Jahre, wie lange er es noch tun wird.

Weil er schon so alt ist, dass er bald stirbt?

Nicht unbedingt; das ist so eine allgemeine Phrase – denn wie viele Jahre weiß niemand.

Aber er hat einen Sohn der erst Mitte zwanzig ist? Ich bin etwas verwirrt, was Pischtas Alter angeht.

Vieles ist möglich. Grundig ist mit achtzig noch Vater geworden (sagt seine Frau:cool:).

Jetzt muss Pischta selbst auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.

Mit dem zweiten Satz machst du es dir etwas einfach. Vielleicht könntest du das etwas anders umschreiben, eher zeigen, was er dort macht, anstatt es einfach nur Schwarzdestille zu nennen.

Nee. Mach ich nich. (Das mit dem Einmaischen und Brennen hat wie beim Zaunstreichen:D auch eine logische Abfolge – nämlich nach dem Ernten oder Aufsammeln der Früchte:)).

Das hat mit seinem Charakter zu tun.
Den Satz würde ich streichen, danach beschreibst du seinen Charakter ja.

Hast schon wieder recht, ist gestrichen.

... brennt daraus die herrlichsten Schnäpse.

Vielleicht magst du diese noch etwas beschreiben? Wie sie riechen und schmecken, in der Kehle und im Bauch brennen.

Wird das nicht zu geschwätzig? Wegen dieser Befürchtung hab ich schon einiges rausgenommen.

Wie immer streckt sie die zwei geschlagenen Eier mit etwas Milch und serviert ihrem Mann das Rührei.
„Wie viele Eier hast’n genommen?“, will Pischta wissen.
Dieser Perspektivwechsel irritiert mich.

:confused: Hier stell ich mich nicht dumm, ich kann wirklich nicht folgen.

István, den alle Pischta nennen,
Warum brauchst du das?

Zu gar nix. Ist weg.

Aber es ist üblich, dem Brautpaar ein Kuvert zu überreichen.
Wieso aber? Eher auch? Es kostet und man muss auch noch ein Kuvert überreichen.

Ich hab’s deutlicher gemacht – jetzt dürfte es kein Missverständnis mehr geben. Danke.

Made in Pyro?

Gibt ja auch Polynesien (Poly:shy:).

Dank Deines Tipps hab ich’s geändert:

... die Menge der Kartons – und ihre Herkunft: China, Thailand, Pyro.

Warum sollte es (aus Pischtas Sicht) kein Land namens Pyro geben – wenn’s doch auf den Kartons steht?

In der Werkstatt ist aber nur der Schnaps? Also trinkt er zwischendurch? Oder gibt’s da tatsächlich auch Werkzeug?

Ja, gibt es. Eine intelligente Kombination.

... holt weit aus, erzählt so mancherlei, dann verheddert er sich, findet den Faden nicht mehr
Ich dachte wirklich er ist betrunken und kann deswegen nicht mehr richtig reden.

Betrunken ist er nicht, aber bisschen geprüft hat er schon.

Naja, ihn scheint es nicht so hart zu treffen, er kann ja wieder neu brennen. Freut er sich denn gar nicht über den erfolgreichen Knall und das Feuerwerk?

Du hast Nerven! Nein, er freut sich nicht.

In der Geschichte selbst, hätte ich mir ein paar Stellen szenischer gewünscht.

Ich mir auch, verdomme. Ein, zwei Gags würde die Hochzeit noch vertragen. Ich grüble noch.
Die Hochzeitsfeier selbst ist eher langweilig, weil gewöhnlich.

Das muss ich schlucken. Vielleicht kann man dem Autor attestieren, dass das ganz genial ist – erst die Ruhe vor dem Sturm ...

Diesen Abend wird man auf jeden Fall nicht vergessen.

Das glaub ich auch. Auf dem Lande gibt’s ja nicht so viel Abwechslung:sconf:.


Liebe NGK, hast mir gute Hinweise gegeben. Vergelt’s Gott, und auch ich bedanke mich artig.

Meine besten Grüße!
José

Ps: Den letzten Satz habe ich verändert, ich hoffe, das passt so.

 

Hi @josefelipe

Wird das nicht zu geschwätzig? Wegen dieser Befürchtung hab ich schon einiges rausgenommen.
Ja, eine Gradwanderung. Ich gehör ja eher zu denen, die sich immer über zu viel Geschwätzigkeit beschweren. Aber irgendwie erscheint es mir passend, um den Text mit etwas mehr Leidenschaft für die Schnäpse zu füllen.

:confused: Hier stell ich mich nicht dumm, ich kann wirklich nicht folgen.
Die Geschichte wird aus Pischtas Sicht erzählt. Außer eben dieser eine Absatz, der die Sicht seiner Frau enthält. Das fand ich irritierend, und auch irgendwie unpassend, da du ja nicht wieder zu ihr zurückkehrst.

Warum sollte es (aus Pischtas Sicht) kein Land namens Pyro geben – wenn’s doch auf den Kartons steht?
Ach, ein Witz. :bonk: Sorry, da stand ich wohl aufm Schlauch. Ich denke, so wie es jetzt ist, ist es verständlicher.

Den letzten Satz habe ich verändert, ich hoffe, das passt so.
Die Düfte im Rauch gefallen mir. :)

Liebe Grüße,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Er kann hier nicht weg, auch wenn in Wahrheit Edith die Fäden in der Hand hält. Irgendwas geht immer zu Bruch, der Fuchs besucht die Hühner, nachts ferkelt die Sau. Und Harcos’ Arbeit muss er auch machen. Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, und er hatte keine Ahnung, dass Huskys nicht bellen. Jetzt muss Pischta selbst auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.

Halleluja, (zu gut deutsch) lobet den Herrn – die Geschichte muss einen gelernten Chemielaboranten und Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate ja anziehen, eine Kurzgeschichte trotz der gebotenen Kürze alttestamentarischen Ausmaßes, dem Testament mit ganzen Genealogien, die dann auch noch fürs Haus David bis ins NT hineinreichen.

Und im Gegensatz zur Lutherübersetzung mit „trockenem“ Humor erzählt (in der Verfilmung mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle von Anfang dieses neuen ruhmreichen Jahrtausends hab ich das erste Mal gesehen, dass Bruder Martin auch Humor hatte und vor allem Selbstironie als Verteidigungswaffe einsetzte, was mir realistischer erscheint, als der bierernste Frömmler, den er sonst in anderer Besetzung geben muss.) Aber weiter zum Text – zu der (wahrscheinlich schon gekürzten) Vielzahl der Namen, denn jeder, der eine Rolle spielt – und sei sie noch so unbedeutend, trägt nicht nur seine Rollen (siehe Pischta, der nicht nur der Held dieser Geschichte ist, sondern nebenbei Gatte, Vater, Landwirt, Schnapsbrenner, nicht zu vergessen, ev. Christ – siehe Konfirmation Mikschas - und Feuerwerker und weiterer Päckchen, die ein Leben zwischen Glück und Pech so bietet), sondern trägt vor allem seinen eigenen Namen, der sein Päckchen aller sozialen Rollen zusammenfasst. Und – wahrscheinlich klingt das jetzt unverschämt, zumindest gewagt, ich weiß eine Antwort auf die Challenge-Frage „Was dann?“,

lieber José,
unter der Prämisse – natürlich!,
dass es Dir nix ausmacht – in der Gegenfrage, ob es einen Nachfolger gebe ...

Vllt. merkt man, unterm Strich rechnet sich die Festlichkeit – … auch für einen kleinen, grammatischen Ausflug.

Zwo Trivialitäten

Meist ist das gut bestückt, weil so nicht nur der Name des Gebers, sondern auch der Betrag in Erinnerung bleiben.
Hier mein ich, erzwingt allein schon die sondern-Negation der Konjunktionen („nicht nur …, sondern auch ...) - geradezu „rein rechnerisch“ - ein Ende im Singular, „in Erinnerung bleibt“, während „und“ den Plural erzeugen würde (nicht nur rein rechnerisch) „weil so der Name des Gebers und auch der Betrag in Erinnerung bleiben.“

Der heiße trockene Sommer …
ich denke, dass „heiße“ und „trockene“ Adjektive gleichrangig sind und eines Kommas (oder eines "und" - wäre gleich die Gegenprobe) bedürfen.

Komma-/konjunktionslos bliebe der „trocken heiße“ Sommer, was natürlich in der Umkehrung beim „eiskalten“ Winter als „eisig kaltem“ trotz der düstereren Jahreszeit her schneller eineinleuchten mag. Und bei dem „düsteren“ Ungeheuer muss ich auch eine Wortzusammensetzung loben (keine Bange, ganz ohne Ironie), die selbst Mark Twain gefallen hätte

OTE]Als die Dessertteller abgeräumt sind, ...[/QUOTE]
beginnend mit dem weichen [d], einem Paar verbindenden, zum Fugenelement geadelten harten [t], dem beschleunigenden doppelten, dem eher rollenden, klangvoll auslaufenden welschen nebst dem stumpfen, deutschen Endungs-r, einem Trio betonter e und dem unbetonten Zusatz e,, dass das stumpfe r des Tellers nicht verschluckt werde mit dem Dessert.

Gern gelesen vom Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola @TeddyMaria, Du Jüngstes literarisches Strafgericht!


Hab die Hände schon straff an der Hosennaht – jetzt krieg ich Saures!

Womit ich gleich beim ersten Kritikpunkt wäre: die Namen! Ich zähle acht davon.

So viele? Wo kommen die denn alle her? Ich zähl mal besser selbst nach.

... Harcos’ Arbeit muss er auch machen.

Könnte der Knecht sein, stimmt. Oder der Bruder (wie Du dachtest), aber auch der Schwager, Freund, Oheim ... Aber wenn schon im Folgesatz steht:
Und Harcos’ Arbeit muss er auch machen. Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, ...
... dann ist das doch schon abgehakt.

TeddyMaria schrieb:
... an einer Stelle denke ich: Alter, essen die etwa Menschen?

José schrieb:
Sophia
José schrieb:
wird er verkaufen, die hat das richtige Schlachtgewicht.

Sehr scharfsinnig, besonders wegen des Schlachtgewichts:dozey:. Da neigst Du wohl ein bisschen zur Übertreibung.


War Edith jetzt die Frau von Pischta oder seine Schwiegertochter?

Eselsbrücke: Edith ist breit und brav, Enikö ist die mit den schwarzen Löckchen:shy:.

István
, den alle Pischta nennen, ...

Hab ich auf Anraten von @Nichtgeburtstagskind rausgenommen – aber auf Dich hätte ich auch gehört:)!

TeddyMaria schrieb:
... blättere ich ... ... schon überhäuft mit sechs anderen Namen) ...

Oh, mein Gott! Das hab ich nicht gewollt! So ein Durcheinander: der Hund oder Bruder oder Knecht, vielleicht Inzucht oder Sodomie – schlimmer noch: sie essen die Tochter auf ... was hab ich da bloß angerichtet!? Originalton TeddyMaria:
Oh Gott, essen die etwa die Tochter?
:hmm:


Oder (meine präferierte Lösung) Enikö ist halt "die schlanke Schwarzgelockte aus dem Nachbardorf". Da ihr Name nie wieder erwähnt wird, würde das doch reichen.

Jein, ich zitiere Dich:

TeddyMaria schrieb:
Alles, was Du beschreibst, wirkt herrlich authentisch und stimmungsvoll.
TeddyMaria schrieb:
Mit Enikös Namen (der ja eigentlich echt schön ist), ...

Eben drum.

TeddyMaria schrieb:
Du wirst denken, das gehört halt zur Stimmung, zur Authentizität.

So ist es. Auch, dass Pischta (Pista) die Koseform von István ist.

Ich suche nicht nach Ausreden, aber ich finde, Du machst einen mächtigen Wirbel bis zum vermuteten Kannibalismus wegen der Namen. Mit mir kannst Du völlig normal reden.

Dass der Hund ein Hund ist, steht im nächsten Satz.

Dass Sophia eine dicke Sau ist, steht sogar im selben Satz.

Also, was soll das ganze Bohei:

TeddyMaria schrieb:
Dann würde mir auf den ersten vier Absätzen nicht so tierisch der Kopf schwirren von all den Namen,
Wie schrecklich! Mein Mitgefühl hast Du jedenfalls.

Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons – Made in China, Thailand und Pyro.

TeddyMaria schrieb:
Wäre es nicht deutlich präziser zu schreiben: ...
TeddyMaria schrieb:
Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons. Pyro – Made in China, Made in Thailand.
TeddyMaria schrieb:
Nur so ein Gedanke, geht auch anders. Nur so, wie es da jetzt steht, frage ich mich echt, wo in der Welt das Land Pyro liegt.
Soll ein kleiner Scherz sein. Reaktion von NGK:
Ach, ein Witz. :bonk: Sorry, da stand ich wohl aufm Schlauch.

Hab’s jetzt anders gemacht:

... die Menge der Kartons – China, Thailand, Pyro.

Warum sollte es (aus Pischtas Sicht) kein Land namens Pyro geben – wenn’s doch auf den Kartons steht? Aber dass Du Google bemühst:

Ich habe tatsächlich gegoogelt, ob es ein Land namens "Pyro" gibt.

Das glaub ich einfach nicht.
Und das glaub ich auch nicht:

TeddyMaria schrieb:
Bringt seine Frau das Werkzeug zurück in die Werkstatt? Will nur sagen: Dass man den Schraubenzieher holt und ihn wieder zurücklegt, erscheint mir gar nicht verwunderlich.

Ich meine, weiter oben geschrieben zu haben, dass er seine Schwarzdestille ‚Werkstatt’ nennt, und dort, meine Liebe, muss er ab und zu mal ‚einen prüfen’, besonders wenn sich Stress anbahnt. Also: In der Werkstatt gibt es Schnaps. Okay?

Bei den "Resten von Pischtas Dach" ...

Ich habe mir die Werkstatt die ganze Zeit als sepe(a)rat stehendes Häuschen vorgestellt.

Was sich der Leser vorstellt, ist seine Sache. Im Text jedenfalls steht:

... auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.
Diesen unscheinbaren Anbau lässt er bewusst verlottern ...

Vielleicht deswegen:

TeddyMaria schrieb:
(slightly unkonzentriert und schon überhäuft mit sechs anderen Namen)

Tja, das ist alles nicht so einfach:schiel:.

TeddyMaria, ich danke für Deine Zuschrift.

José


Hola otra vez, @Nichtgeburtstagskind

alle Klarheiten beseitigt, frisch an die neuen Werke! Hauptsache, wir bleiben in Schwung.
Danke für den / die Nach-Post, und schönen Tag noch!

José

 

Lieber @josefelipe,

Bis zum großen Tag ist noch viel zu tun – da will er zeigen, was er drauf hat. ‚Ich werd’s so richtig krachen lassen’
Deinen Pischta kann ich mir sehr gut vorstellen – ich glaube, so jemanden habe ich mal gekannt. Jemanden, der nach außen hin so scheinbar bedeutungslos vor sich hin wurschtelt, aber für sich selbst eben doch große Ambitionen hat, die aber niemand anderes so richtig nachvollziehen kann. Stille Zwetschgenwasser … :shy:
Er kann hier nicht weg, auch wenn in Wahrheit Edith die Fäden in der Hand hält.
Oh ja, das glaube ich sofort. Meistens steht er im Weg rum und Edith ist froh, wenn er beschäftigt ist, nur manchmal wird er fürs Grobe gebraucht.
Jetzt muss Pischta selbst auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.
Was ein Glück, dass der blöde Hund nicht bellen kann! :D
Er mag sich nicht ausdenken, was er zum Ende seines Lebens mit all den feinen Bränden in seiner Werkstatt tun soll. Sein Eigenbedarf ist im Verhältnis zur Menge winzig. Verkaufen ist unmöglich
Ja, im Ernst mal – was denkt er denn, was damit wird? Einfach: Was dann? :confused:
Sophia wird er verkaufen, die hat das richtige Schlachtgewicht.
Hihi! :lol:
Pischta legt den Pinsel beiseite, zweierlei Grün mit weißen Spitzen – eine Pracht.
Hmhm.
Im Hof steht ein neues Wasserbecken mit Adler, aus dessen Schnabel eine kleine Fontäne schießt. War gar nicht so teuer, weißer Schaumstoff. Ringsherum hat er Geranien aufgestellt. Das hat schon was.
Oh ja, ich sehe es vor mir! Wie bei reichen Leuten! :thumbsup:
Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons – China, Thailand, Pyro.
Klar, Pyronesien, oder sowas fremdländisches.
Er hat es sich einfacher vorgestellt. Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.
Zum Glück ist ja für Erfrischung gesorgt, da drinnen! :bier:
Der heiße trockene Sommer wird durch einige gewittrige Tage unterbrochen, es regnet viel, alles Lebende holt tief Luft und kommt wieder auf die Beine. Glücklicherweise scheint am Hochzeitstag die Sonne, das Zelt muss nicht aufgestellt werden, der Umzug durchs Dorf findet ohne Schirme statt.

Die Gesellschaft ist nach der Trauung wieder zurück, der Primas macht eine zackige Verbeugung und das Fest beginnt.

Hier finde ich, dass du den Beginn der eigentlichen Hochzeit etwas zu beiläufig abhandelst, nachdem die ganzen Vorbereitungen nun schon über Monate gehen. So mitten im Wetterbericht … Vielleicht ist es das aber genau , was du bezweckst? Pischtis Sicht darauf zu zeigen: Die Hochzeit ist eigentlich nebensächlich, er will es nur endlich richtig krachen lassen?
Die Hochzeit liegt dir auch nicht wirklich so am Herzen, oder? Jedenfalls könnte sie mMn entweder etwas zügiger (gestraffter), oder etwas spritziger vonstatten gehen.
Teigfleckerlsuppe mit Leberklößen …
‚gelegten Kraut’ … Schweinspörkölt. Geschmälzte Nockerln gibt’s dazu und Gurkensalat mit Dill und saurer Sahne. … Apfel-, Quark- und Mohnstrudel
Gottseidank, da bist du wieder, José! Ich hatte schon befürchtet, dass deine letzte Geschichte von einem unfähigen Ghostwriter geschrieben war, weil es da außer verschmähtem Kuchen gar nichts zu essen gab!
schnäuzt ergriffen in sein akkurat gebügeltes Feiertagstaschentuch
Ich kenne den, wirklich!
Mit grässlichem Heulton startet die Rakete kerzengerade, beginnt dann aber zu eiern
Hier fände ich besser: … startet die Rakete zunächst kerzengerade, …
Durch die rauchige Luft ziehen feinste Aromen von Kirsche und Mirabelle, von Aprikose und Quitte .
Was für ein tragisches, aber schönes Ende … Denn was sonst hätte Pischta denn mit dem Zeug gemacht … So hat er wenigstens für die nächsten Jahre was zu erzählen. Und muss sich nicht mehr fragen: Was dann? (Ich hoffe doch stark, der muss jetzt nicht nachträglich die horrende Strafe zahlen und nimmt sich den Strick???)
Und für den Eigenbedarf brennt er sich wieder was! :susp: Leid tut der mir ja schon …
Und sicher ist das jetzt kein echter Trost für ihn, aber ich habe es trotzdem sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße von Raindog

 

Hej @josefelipe ,

ich hab sie mir bis heute früh aufgehoben, deine Geschichte. Es ist ein echter josefelipe. Es gibt keinen Zweifel, denn gleich mit dem ersten Satz ist Leben in der Bude. Dein Held hat power und Lebenserfahrung, ein großes Herz und viel vor. Ein josefelipe-Prot.
Und so ist es ein Leichtes für mich, einzutauchen in die Welt, die du anbietest, die mir fremd ist und ich vertraue dir voll und ganz: es is genauso wie du sagst.

Die Jahreszeiten bestimmen, was er tun muss, und die Jahre, wie lange er es noch tun wird.

Du vergisst die Prise Melancholie niemals.

Er kann hier nicht weg, auch wenn in Wahrheit Edith die Fäden in der Hand hält.

Auch das zeichnet deine Protagonisten aus: Sie wissen, was sie am anderen Geschlecht haben.

Den hatten ihm durchziehende Zigeuner als Wachhund angedreht, und er hatte keine Ahnung, dass Huskys nicht bellen. Jetzt muss Pischta selbst auf seine Werkstatt aufpassen. So nennt er seine Schwarzdestille.

Und auch diese Eigenschaft taucht immer wieder auf (komme mir grad vor, wie eine josefelipe-Analystin:shy:): großes Herz auf eigene Kosten.

Wenn er im Herbst über die Wiesen stapft, jammert’s ihn um all die schönen Früchte, die verrotten würden, wenn sich niemand erbarmte, sie zu Marmeladen und Gelees zu veredeln. Oder zu destillieren.

Wohl wahr. Aber ich frage mich, weswegen er nicht legal zu brennen beginnt?

Sein Eigenbedarf ist im Verhältnis zur Menge winzig.

Guter Einfall, denn ich weiß, Pischta ist kein Alkoholiker.

Doch im Moment muss er an die Hochzeit seines Sohnes denken – und an die Kosten.

Sophia wird er verkaufen, die hat das richtige Schlachtgewicht.


Das ist lustig! Denn erst der Sohn, dann die ... Sau. :lol:

Oder ist es ein schicksalhafter Fingerzeig: Verkaufe die Sau und erfülle deinen Traum!

Und ich rufe ihm zu: Tu es, Pischta!

Wie immer streckt sie die zwei geschlagenen Eier mit etwas Milch und serviert ihrem Mann das Rührei.
Edith wird die eingesparten Eier auf dem Markt verkaufen.

Ein hübscher, feiner Fingerzeig auf diese funktionierende Ehe.

Pischta hat draußen alles verschönert. Im Hof steht ein neues Wasserbecken mit Adler, aus dessen Schnabel eine kleine Fontäne schießt. War gar nicht so teuer, weißer Schaumstoff.

Reizend, ein bisschen Chichi fürs Ansehen.

Pyro. Seine Gedanken schweifen in die Ferne, doch er muss sich auf sein Vorhaben konzentrieren. Er hat es sich einfacher vorgestellt. Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.

Der erste Hinweis aufs Finale. Ich könnte noch lange zitieren, aber du weißt selbst, wo du die Rosinen versteckt hast.
Einzig, lieber Jose, und das mag an mir liegen, ich fühle mich etwas durch die Geschichte gezerrt, etwas atemlos erzählst du mir diese Geschichte einer Hochzeit auf dem Lande. Also ich hätte ja mehr Zeit gehabt für mehr Farbe und Gefühl.

Dennoch vielen Dank für die Geschichte und viel Glück bei der Challenge, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola @RinaWu,

es ist, wie Du sagst:

...das ist ein Text, den ich bei mir im Kopf immer "Schmunzelgeschichte" nenne.

Exactamente – so war’s gedacht, und so passt es.

Ich habe es so verstanden, dass die Schnapsbrennerei fast über ein Hobby hinausgeht. Pischta flüchtet sich da in eine kleine eigene Welt, ...

Die eigene kleine Welt, fern der Stadt – man muss sich was einfallen lassen, das einen beschäftigt, um nicht in der Eintönigkeit zu verblöden. Ich freu mich, dass Du meinen Text präzis so aufgenommen hast, wie ich mir das vorstellte. Ist nur eine schlichte Geschichte, das muss ich zugeben, aber bei uns Kreativlingen kommt’s eben ruckweise. Mich hatte interessiert, wie man sprachlich so ein Feuerwerk hinbekommt (Was nicht bedeuten soll, dass ich’s hinbekommen habe). Der Rest ist Ausschmückung – und so ehrlich muss ich sein: Einen oder zwei Gags mehr hätte die Geschichte durchaus vertragen, aber mir wollte ums Verrecken nichts Passendes einfallen.

RinaWu schrieb:
Die Hochzeit ist der Ausgangspunkt all der Arbeiten auf dem Hof und auch des Wunsches, sich glanzvoll zu präsentieren.

Gut nachvollziehbar. Stadtmenschen können sich jeden Tag sunny-side up produzieren, auf dem Land sind die Gelegenheiten dazu eher rar.

Es ist der Auftritt seines Lebens, er ist Herr über alle Gewalten des Universums.

RinaWu schrieb:
Das ist ein zentraler Satz für mich in diesem Text. Er bricht aus, er stellt etwas dar, er schafft einen beeindruckenden Moment. Und dann kracht plötzlich alles in sich zusammen.

Dumm gelaufen. Liebe RinaWu, ich bin froh, in Dir eine Leserin gefunden zu haben, die den Extrakt (ist ja unbestreitbar in geringen Mengen vorhanden:shy:) rausgefiltert hat, und auch Deine Überlegung zum Schluss finde ich maßgeschneidert:

Ich finde es ganz interessant, dass ich mich am Ende frage, ist diese Geschichte auf ihre Weise recht absurd/lustig (also vor allem das Ende), oder wirklich eher tragisch? Das hat sowas bitter-süßes.

Lustig-abstrakt-tragisch, aber Du als Optimistin siehst die Sache praktisch:

RinaWu schrieb:
Andererseits ist er nun auch eine Sorge ärmer: Die angesammelten Schnapsvorräte sind nun kein Problem mehr

Huhu. Allgemeine Erleichterung:D.

Gran comentario! Muchas gracias, querida.
José

 

Hola @weltenläufer,

weltenläufer schrieb:
zu deiner Geschichte kann ich gar nicht viel sagen, da sie aber in der Challenge ist, will ich mich mal für ein paar Zeilen abmühen

Aber ich bitte Dich! Das wär’ doch nicht nötig gewesen. Doch trotz Unbill Dank für die Bemühungen;).
Das ist eine nette harmlose Geschichte, die zum Schmunzeln einlädt. Eine Gutfühlgeschichte, ...

Ja, das ist so. Mehr ist das wirklich nicht. Hab schon an RinaWu geschrieben:

... so ehrlich muss ich sein: Einen oder zwei Gags mehr hätte die Geschichte durchaus vertragen, ...

Und deshalb stimme ich Dir zu:

In diesem Text vermisse ich ein paar Widerstände, etwas Reibung.
... ohne dass ich da handwerklich viel meckern könnte. Oder wollte.

G'wollt hätt'st scho, aber es war Dir die Mühe nicht wert, gell?

Oh, was red ich denn? Das erfüllt ja beinahe den Tatbestand einer bösartigen Unterstellung!
Aber so ist’s auf keinen Fall gemeint:).

Schöne Grüße!
José

 

Hallo Jose,

der Text gibt mir Rätsel auf. Das Thema passt challengemäßig, ein Idyll, landlustmäßig, in sonnengewärmten Hier-ist-die-Welt-noch-in-Ordnung-Gefilden, so weit unterhaltungserfolversprechend. Eine Hauptfigur, die zwar in die Jahre gekommen ist, aber die Träume nicht ganz verloren hat, Eine Art Konflikt, Geldnot, na ja kein kompletter Mangel eher so eine Sehnsucht danach, allein, um mehr Freude schenken zu können. Hinzu kommt das heimliche Schnapsbrennen (mit dem er übrigens ganz legal eine Menge Ertrag erwirtschaften könnte, würde er sich auf Zirbenschnaps oder wenigstens Single Malt Whiskey verlegen und sich hier bei den Wortkriegern Kunden suchen). Eine Art Twist-Schluss, ein Finale mit Wendung durch ein Feuerwerk und einen Brand. Das ganze dann in Wehmut auslaufen lassen, gut essen und trinken dabei, ein geschmeidiger Stil als Dreingabe. Keine schlechten Voraussetzungen für eine bemerkenswerte Geschichte.
Warum zündet der Text (bei mir) dennoch nicht? Ich kann nur mutmaßen, nehme aber an, ich lese zu viel Erwartbares, wünschte mir inhaltlich und sprachlich dieses Kribbeln, Staunen, Fiebern, ein paar magische Elemente, zugespitzte Konflikte, na ja, auch Fantasie. (zum Beispiel das Feuerwerk, da muss ich sofort und unweigerlich an Tolkien denken, an Gandalf und die Hobbits).


Das letzte Fest gab es vor elf Jahren, zu Mikschas Konfirmation. Seitdem herrscht Stille im Haus.
hier wäre ein Ansatzpunkt, könnte man Tiefe erreichen, was bedeutet Stille für ihn?

Viel und oft muss probiert werden; es gibt eine bequeme, wenn auch durchgelegene Couch in der Werkstatt, Geräuchertes hängt am Haken. Eine perfekte Welt.
o je, ein Säuferidyll

Doch es gibt ein Problem: Destillieren ohne Lizenz ist strafbar. Kann auch tödlich sein – viele Ertappte haben den Strick genommen, weil sie die horrenden Strafen nicht zahlen konnten.
sehr senfig, tellig formuliert.

Durch die rauchige Luft ziehen feinste Aromen von Kirsche und Mirabelle, von Aprikose und Quitte .
Zirben! :Dmehr braucht's nicht.

viele Grüße aus der Traum-Destillerie
Isegrims

 

Hola @Friedrichard,
höchste Eisenbahn, mich für Deinen Kommentar zu bedanken.

Und das möchte ich hiermit getan haben – viel mehr weiß ich nicht. Die zwei grammatischen Fehler hab ich ausgebessert, aber was Du sonst noch so schreibst ....

Du haust mir Sachen um die Ohren, bei denen ich mir nicht im Klaren bin, ob die sich aus Deinem ehrlichen Wunsch erklären, den Text zu verbessern, oder – keine Ahnung.

Okay, das mit den Derivaten hat einen langen Bart, hab’s schon dutzendmal von Dir gelesen. Aber dann kommen das Alte und das Neue Testament ins Spiel, und ich bin ganz verwundert: Wie denn das? Das Haus David im schönen Ungarn - und die Genealogien! Nein, ich google nicht. Kreuzweise!

Halleluja, (zu gut deutsch) lobet den Herrn – die Geschichte muss einen gelernten Chemielaboranten ...

Das heilige Wort solltest Du bei einem Komm zu einer banalen Geschichte nicht entweihen:hmm:!

Aber das mit dem gelernten Chemielaboranten finde ich hochinteressant. Wusste ich gar nicht (bislang). Aber jetzt bin ich ja schlauer.

Doch wir sind schon bei Luther. Jahrhunderte, Jahrtausende – die überfliegt Friedel mit wenigen Federstrichen.

Und im Gegensatz zur Lutherübersetzung mit „trockenem“ Humor erzählt (in der Verfilmung mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle von Anfang dieses neuen ruhmreichen Jahrtausends hab ich das erste Mal gesehen, dass Bruder Martin auch Humor hatte und vor allem Selbstironie als Verteidigungswaffe einsetzte, was mir realistischer erscheint, als der bierernste Frömmler, den er sonst in anderer Besetzung geben muss.)

Ja, ja, der Fiennes Joseph! Hab ihn noch persönlich gekannt. Aber wie kommt der jetzt ins Spiel? Du wirst doch nicht abschweifen?

... wahrscheinlich klingt das jetzt unverschämt, zumindest gewagt, ich weiß eine Antwort auf die Challenge-Frage „Was dann?“,
lieber José,
unter der Prämisse – natürlich!,
dass es Dir nix ausmacht – in der Gegenfrage, ob es einen Nachfolger gebe ...

Ich glaube nicht, dass es mir etwas ausmachen würde. Es ist nur so, dass ich es nicht verstehe. Nachfolger für wen? Doch nicht etwa für mich?

Aber jetzt kommen wir doch noch zum Text:

Hier mein ich, erzwingt allein schon die sondern-Negation der Konjunktionen („nicht nur …, sondern auch ...) - geradezu „rein rechnerisch“ - ein Ende im Singular, „in Erinnerung bleibt“, ...

Danke, ist repariert.

Der heiße trockene Sommer …

ich denke, dass „heiße“ und „trockene“ Adjektive gleichrangig sind und eines Kommas (oder eines "und" - wäre gleich die Gegenprobe) bedürfen.

Geht in Ordnung, der Sommer hat sein Komma bekommen.


OTE]Als die Dessertteller abgeräumt sind, ...
beginnend mit dem weichen [d], einem Paar verbindenden, zum Fugenelement geadelten harten [t], dem beschleunigenden doppelten, dem eher rollenden, klangvoll auslaufenden welschen nebst dem stumpfen, deutschen Endungs-r, einem Trio betonter e und dem unbetonten Zusatz e,, dass das stumpfe r des Tellers nicht verschluckt werde mit dem Dessert.
[/QUOTE]

Tja, ehrlich gesagt: Ich versteh Bahnhof Bratkartoffeln. Was willst Du damit sagen?

Bislang hab ich die Floskel ‚... lässt mich ratlos zurück’ noch nie gebraucht, aber nach Deinem Komm ist mir danach zumute. Aber vielleicht bin ich nur unterzuckert und Du klärst mich auf.

Locker-fröhliche Grüße, mein Lieber! Langweilig wird’s nicht mit Dir.

José

 

Hallo Josefelipe,

eine feine kleine Geschichte hast du da geschrieben :) Man meint fast, man kennt den guten Mann.
Ich habe also sehr gerne gelesen - und meine fast, eigentlich ist das ja ein Happy End, denn der Gute wußte ja eh nicht, wohin mit dem ganzen Schnapps. Oder habe ich das falsch verstanden und das HAUSDACH fliegt auch davon?

Jetzt noch ein paar Details:

Hier ist Pischtas zentraler Punkt, sein Lebenswerk, mit jedem Jahr wächst dessen Bedeutung.
Das hier ist … Das ist – bin nicht sicher, ob du das „hier“ räumlich oder psychologisch meinst J Und dessen Bedeutung … die der Schwarzbrennerei? Muss es dann nicht „deren“ heißen?

Die Jahreszeiten bestimmen, was er tun muss, und die Jahre, wie lange er es noch tun wird.
Der Satz erschloss sich mir erst beim 3. Lesen. Vielleicht trennst du ihn in zwei Sätze auf? Trotzdem weiß ich nicht, ob die Jahre bestimmen, wie langer Pischta etwas noch tun muss. Die „noch kommenden Jahre“ vielleicht, oder die „verfließende Anzahl der Jahre“ vielleicht?

Er liegt gut in der Zeit. Und das muss er auch – nächste Woche fährt er nach Polen. Dort sind die Sachen viel billiger als daheim.

Beim Ausladen erstaunt ihn die Menge der Kartons

Zeitsprung irritiert mich hier etwas: Vielleicht noch nen Zeitmarker in den Folgeabsatz?

LG Ardandwen

 

Hola @Raindog,

hab Dank, meine Teure, für den freundlichen Kommentar, (ein) Post von Dir ist mir immer willkommen. Weil bei uns geht’s harmonisch zu:

Im Hof steht ein neues Wasserbecken mit Adler, aus dessen Schnabel eine kleine Fontäne schießt. War gar nicht so teuer, weißer Schaumstoff. Ringsherum hat er Geranien aufgestellt. Das hat schon was.

Oh ja, ich sehe es vor mir! Wie bei reichen Leuten!

Ich wusste, dass wir den gleichen guten Geschmack haben! Und Du outest Dich als welterfahrene Frau:

Klar, Pyronesien, ...

Recht oft muss er in die Werkstatt, um etwas zu holen, oder auch, um es zurückzubringen.

Zum Glück ist ja für Erfrischung gesorgt, da drinnen!

Die Landbevölkerung wird oft unterschätzt ...

Pischtis Sicht ...

Hier verblüffst Du mich: Die Verkleinerungsform von Is(ch)tván ist Pischta und dessen Nochmehrverkleinerungsform ist tatsächlich Pischti:dozey:.

Hier finde ich, dass du den Beginn der eigentlichen Hochzeit etwas zu beiläufig abhandelst, nachdem die ganzen Vorbereitungen nun schon über Monate gehen. So mitten im Wetterbericht … Vielleicht ist es das aber genau , was du bezweckst?

Auch wenn Du mir die Antwort so schön zurechtlegst, doch es stimmt. Ich habe bisschen gekürzt, denn so atemberaubend ist die Zeit bis zum großen Knall ja nicht – und bevor die Leser scharenweise davonrennen ...

Gottseidank, da bist du wieder, José! Ich hatte schon befürchtet, dass deine letzte Geschichte von einem unfähigen Ghostwriter geschrieben war, weil es da außer verschmähtem Kuchen gar nichts zu essen gab!

Wusste gar nicht, dass Du eine Schnabuliererin bist. Aber ist es nicht doch wie ein Fluch, wenn einem jungen, ehrgeizigen Autor so etwas anhaftet? (Das ‚jung’ muss man im Kontext zur persönlichen Lebenserwartung sehen). Und den Ghostwriter hab ich gefeuert! Kam bei Mc Unaussprechlich heraus und behauptet, zur Rede gestellt, nur einen Kaffee getrunken zu haben. Hatte aber noch Ketchup am Maul.

Mit grässlichem Heulton startet die Rakete kerzengerade, beginnt dann aber zu eiern
Hier fände ich besser: … startet die Rakete zunächst kerzengerade, …

Oha, einer der seltenen Fälle fehlender Übereinstimmung! Ich meine nämlich, dieses ‚zunächst’ verrät ungeschickt, was kommt.


Was für ein tragisches, aber schönes Ende … Denn was sonst hätte Pischta denn mit dem Zeug gemacht … So hat er wenigstens für die nächsten Jahre was zu erzählen.

... und seine Gäste auch.

Du siehst das pragmatisch, und das ist gut so. Wie meine Base Mechthild schon sagte: Irgendwie muss es ja weitergehen:sconf:. (Ich weiß jetzt nicht so ganz genau, ob Dich das so wahnsinnig brennend interessiert, aber von der ist übrigens auch der Spruch 'Kommt vom Ende des Tunnels ein Lichtlein her).

Und muss sich nicht mehr fragen: Was dann?

Doch, sollte er – der Challenge zuliebe.

(Ich hoffe doch stark, der muss jetzt nicht nachträglich die horrende Strafe zahlen und nimmt sich den Strick???)

Uff, schwer zu sagen. Ich weiß nur, dass mit dem Trick der exorbitanten Geldstrafe vermieden wurde, direkt die Todesstrafe auszusprechen.

Und für den Eigenbedarf brennt er sich wieder was!

Die KatzeDer Pischta lässt das Brennen nicht. Höhere Fügung wg. Fallobst.

ich habe es ... sehr gerne gelesen.

Ich steig jetzt in den Pyjama und nehme Deine netten Worte mit ins Bettchen.

Gute Nacht!

José

 

Hallo @josefelipe,

eine schöne Geschichte, die ich hier von Dir lesen durfte. Ich dachte immer wieder, es ist, als ob man nach Hause kommt und die Eltern erzählen, weißt Du was dem Pischta passiert ist? Wollte der doch seinem Sohn, dem Mikscha eine schöne Hochzeit machen. Soviel Mühe hat er sich gegeben und dann ist ihm der ganze Hof explodiert. Komm, wir trinken einen auf ihn.

Dein Text hat etwas romantisches und strahlt Wärme aus, auch wenn sich das Drama schon andeutet. Die Kombination aus Titel und Schnapsbrennerei haben mich sogleich auf die richtige Fährte geführt. Das dann auch noch Pyro ins Spiel kam, hat meine Vermutung nur bestätigt.
Weil Du Dich beim Schreiben aber nicht nur auf das Visuelle konzentrierst, sonder auch andere Sinne ansprichst habe ich gerne weiter gelesen. Du schreibst zum Beispiel über das Essen und ich sehe es vor mir, kann es fast schmecken und denke, auf der Hochzeit wäre ich gern als Gast anwesend.

Ich habe die Kritiken meiner Vorgänger überflogen und kann verstehen, wenn hier und da auf die fehlende Notwendigkeit von Sätzen oder Textstellen hingewiesen wird. Man sagt ja, schreib keinen Satz der nicht der Handlung dient. Ich empfinde es manchmal aber als reizvoll, zu entdecken, wie Figuren oder Beziehungen an Form gewinnen, wenn Nebensächlichkeiten vermittelt werden. Aufgefallen ist mir das bei Dir bei der Stelle:

Edith schiebt die ausgewaschenen Schubladen in die Fächer zurück, morgen sind die Lampen dran. Jetzt gibt’s Abendbrot. Wie immer streckt sie die zwei geschlagenen Eier mit etwas Milch und serviert ihrem Mann das Rührei.
„Wie viele Eier hast’n genommen?“, will Pischta wissen.
„Drei, wie immer.“
„Sieht so weißlich aus.“
„Die Dotter waren blass.“
Pischta streut noch Paprika darüber, nimmt reichlich Brot und ein paar saure Gurken. „Hast kein’ Hunger?“, fragt er seine Frau.
„Nicht so richtig, hab noch bisschen Suppe vom Mittag, das reicht mir.“
Edith wird die eingesparten Eier auf dem Markt verkaufen. Zwar hält sie die Idee ihres Mannes für verrückt, doch sie hat immer zu ihm gehalten – und dieses Mal erst recht, etwas Glanz wird auch auf sie fallen.

Der Mann hat sich etwas in den Kopf gesetzt, dass teuer werden wird und weil der alte Sturkopf eh nicht von seinen Ideen abzubringen ist, fängt die Frau schon mal an das Geld zusammenzuhalten. Vielleicht wäre es ganz interessant die Beziehung der beiden im Hintergrund der Geschichte zu vertiefen. Während Pischta das Fest plant, plant Edith einen ganz anderen Coup (vielleicht ahnt sie schon was und versichert das Haus, oder plant schon lange die Renovierung, oderoderoder - nur mal so braingestürmt)

Hat mir gut gefallen Dein Text.
Schöne Grüße

Lem Pala

 

Lieber @josefelipe,

Hier verblüffst Du mich: Die Verkleinerungsform von Is(ch)tván ist Pischta und dessen Nochmehrverkleinerungsform ist tatsächlich Pischti:dozey:.
Ist zwar immer schön, wenn ich dich verblüffen kann, aber da hat wohl mein Unterbewusstsein zugeschlagen, mit dem Pischti: In meiner trostlosen DDR-Kindheit ;) gab es immerhin eine wunderbare ungarische Trickfilmserie, "Heißer Draht ins Jenseits". Dort hat die Mutter jedes Mal gesagt: Hätte ich nur den Pischti Hufnagel geheiratet! :lol: Der war wohl noch in meinem Kopf drin. Da ist nur so Zeugs ...
Wusste gar nicht, dass Du eine Schnabuliererin bist.
Aber, ich bitte dich: Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen!!!
Und den Ghostwriter hab ich gefeuert! Kam bei Mc Unaussprechlich heraus und behauptet, zur Rede gestellt, nur einen Kaffee getrunken zu haben. Hatte aber noch Ketchup am Maul.
Haste gut gemacht! :thumbsup: Ich sag's doch: Wenn man nicht alles selbst macht ...

Sei gegrüßt von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola @Kanji,

Kanji schrieb:
ich vertraue dir voll und ganz: es is genauso wie du sagst.

Ist das nicht leichtsinnig – so ein Vertrauensvorschuss? Andrerseits auch raffiniert: Schenke einem Hallodri Vertrauen, und er bleibt eine Zeitlang ehrlich.
Du bist also auf der richtigen Seite, für heute:shy:. Besten Dank jedenfalls, meine Liebe, für Deinen überaus freundlichen Post.

Auch das zeichnet deine Protagonisten aus: Sie wissen, was sie am anderen Geschlecht haben.

Ohmeingottohmeingott! In tiefste Zerknirschung würden sie und ich versinken bei der Vorstellung, wie es um uns arme Würstel bestellt wäre ohne unsere herrlichen Frauen (ist ‚herrlich’ ein angemessenes Attribut für ‚Frau’?).

Und auch diese Eigenschaft taucht immer wieder auf (komme mir grad vor, wie eine josefelipe-Analystin): großes Herz auf eigene Kosten.

Das ist jetzt aber auch nicht nötig, einen alten Knacker verlegen zu machen!

... ich frage mich, weswegen er nicht legal zu brennen beginnt?

Möglich wäre, dass er – wie andere Ganoven mit Gelegenheitsdiebstählen anfingen
und letztlich Meister ihres Fachs wurden – klein, für den Eigenbedarf, begonnen hatte und dann so langsam zum Profi avancierte, aber Schiss hatte vor Bürokratie, Kontrollen, Buchführung und Steuerpflicht.
Wie bitte? Steuer auf Fallobst? So ein Unsinn widerstrebt ihm zutiefst.

Sein Eigenbedarf ist im Verhältnis zur Menge winzig.

Guter Einfall, denn ich weiß, Pischta ist kein Alkoholiker.

Bist Du sicher?

Oder ist es ein schicksalhafter Fingerzeig: Verkaufe die Sau und erfülle deinen Traum!
Und ich rufe ihm zu: Tu es, Pischta!
In Pischtas und meinem Namen: Wir danken für die Ermunterung!

... Wasserbecken mit Adler, aus dessen Schnabel eine kleine Fontäne schießt. War gar nicht so teuer, weißer Schaumstoff.
Reizend, ein bisschen Chichi fürs Ansehen.
Eher grusig. Ich war ja vor Ort, also, wennde mich fragst: Neee!

... ich fühle mich etwas durch die Geschichte gezerrt, etwas atemlos erzählst du mir diese Geschichte einer Hochzeit auf dem Lande.

Das alte Lied. Dem einen zu geschwätzig, dem anderen zu knapp. Aber Recht hast Du allemal – der Kurzgeschichte zuliebe habe ich vieles gestrichen, auch, wie Mastgänse schön fett werden: Sie werden gestopft und dürfen sich nicht bewegen. Nee, die werden nicht gefesselt, aber mit ein paar Nägeln durch die Schwimmhäute auf einen Balken genagelt.
Ob das Pischtas Erfindung ist, weiß ich nicht.

Also ich hätte ja mehr Zeit gehabt für mehr Farbe und Gefühl.

Jammerschade; beides war reichlich vorhanden, aber KG-Fans hätten mich wohl deswegen gescholten – und das möchte ich nicht. Innerlich bin ich doch sehr zart.

Und da passt es bestens, dass Du mir so was Nettes geschrieben hast. Dankeschön
und viele Herbstgrüße!
José


An @Raindog:
Danke für den lustigen Gruß!
José

 

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