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Kissen ...

Challenge 3. Platz
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04.03.2018
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Kissen ...

Das azurfarbene Lederkissen linste um die Ecke in den Gang. Flauschel war nicht zu sehen. Bis auf das Rauschen der Lüftungsanlage unter der Decke war der Laden ruhig. Das Kissen öffnete den Reißverschluss seiner Hülle und zupfte ein wenig Füllung heraus. Auf seinen unteren Zipfeln tänzelte es über den Gang, als ginge es über einen Laufsteg. Dazu säuselte es mit hoher Stimme: »Hach, Leute, ich bin wieder so extrem elektrisch heute.«
Drei Kissen in Gelb, Orange und Grün schüttelten sich vor Lachen und fielen dabei aus dem Zwölf-Neunundneunzig-Ständer, der neben der Heimtex-Info stand. Sie liebten, wie Azurro die Flauschel nachmachte. Das Nackenkissen aus dem ›Airflocks Supralight‹-Karton auf der Info-Theke hüpfte in die Luft und schlug die unteren Zipfel gegeneinander. Aus dem Halbdunkel des Regals gegenüber entwich dem Therm-A-Rest ein gelangweiltes »Pffft.«
Gerade als das Gelächter verebbte, hörten sie, wie sich leichte Schritte näherten. Aus dem nächsten Quergang tippelte ein Fellkissen und steuerte auf die Gruppe zu. Flauschige Haare wehten im Luftstrom der Ventilatoren.
Das azurfarbene Lederkissen erschrak. Schnell stopfte es die Füllung zurück in die Lederhülle und schloss den Reißverschluss. Unauffällig glättete es die Falten. »Behaltet eure Fasson!«, drang aus seiner Sprechfalte.
»Ich pfeiff drauf«, sagte das Therm-A-Rest und rollte sich zusammen.
Die Drillinge in Gelb, Orange und Grün zogen gegenseitig ihre Handkanten-Mittelfalten nach, womit sie erst mal beschäftigt waren, weil sie über die richtige Mitte stritten.
Das Airflocks-Kissen konstatierte: »Ich bin absolut formstabil.«

In der Nachtbeleuchtung glänzte Flauschels graubraunes Fell, ihr dunkelroter Reißverschluss schimmerte verführerisch.
»Hallo, Azurro«, hauchte sie und schaute in die Runde. »Und vielen Dank an das Empfangskomitee.«
Sie kam ihm so nahe, dass ihre Haarspitzen sein Leder berührten. Azurro hielt kurz die Luft an und wich zurück, bis er im Rücken die Heimtex-Theke spürte. Als er weiteratmete, wurde ihm von Flauschis Lanolin-Duft schwindelig. Das Fellkissen drückte einen haarigen Zipfel gegen seinen Bauch. Von Tuchfühlung träumte er oft, aber nicht so.
»Du hast recht, mein Tag war extrem elektrisch. Und bei dir? Lass mich raten, die übliche Tristesse?«
Aus dem Azur wurde ein Violett, ein sprachloses Violett, ein sehr unglückliches und pralles Violett mit Schnappatmung.
»Was ist? Eben warst du noch so lustig. Hat es dir die Sprache verschlagen?« Mit einem Lächeln drehte Flauschel ab und stolzierte Richtung Teppichabteilung. Ihr Duft waberte noch eine Weile durch die Luft und genauso lange brauchte es, bis Azurro sich rühren konnte und das Azurblau zurückkehrte.
»Hoffentlich wird die morgen verkauft«, maulten die Drillinge im Chor. Das Airflocks Supralight knispelte eine Art Zustimmung mit seiner Füllung aus luftigen Kügelchen. Nur das Therm-a-Rest rollte sich ein Stück weit ab und widersprach: »Das kannst du deinem schlimmsten Feind nicht wünschen, dass zukünftig ein menschliches Hinterteil auf dir hockt.«
»Das ist unsere Bestimmung, dafür wurden wir gemacht, ob es dir nun passt oder nicht.« Gelb und Orange zuckten gleichgültig ihre Zipfel.
»Genau diese Ergebenheit passt zu euch, ihr Mittelfalten-Dreierpack.« Das Therm-a-Rest zupfte an seinem schwarzen Fixiergummi und ließ es flitschen.
»Eingebildete Ziege! Unter der ganzen Wolle ist die bestimmt flach wie ein Stuhlkissen«, maulte Grün, »aber riskiert hier eine dicke Borte wie eine … eine … Diva in Nerzhülle.«
»Lasst mal gut sein.« Azurro ließ die Zipfel hängen. Ehrlich gesagt war sein Leben oft öde und die nächtlichen Momente, wenn Flauschel an ihm vorbeispazierte, gehörten zu den schönsten des Tages. Auch wenn sie ihn meistens nicht beachtete. War das der Grund, warum er sie oft nachmachte? Er konnte es nicht sagen. Doch beim Gedanken daran, dass Flauschel verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.

Von oben aus dem Chromgitterkorb an der Zentralkasse schaute ein bedrucktes Kissen herüber. Lieblingsmensch stand auf seinem Bauch. Darüber prangte ein großes Herz.
»Nabend, die Herrschaften«, rief es.
»Lass mal rübergehen und Nachrichten hören.« Azurro tapste los Richtung Kasse.
»Mottokissen … ich mag die nicht, die sind so schrecklich ordinär und geschwätzig«, murrte das Airflocks Supralight. »Und dann noch Lieblingsmensch … zum Abgewöhnen!«
»Also, wir finden die Sprüche immer lustig«, sagten die Drillinge unisono.
»Klar, ihr mögt ja auch Schlagergedudel in Endlosschleife.« Therm-a-Rest dachte, niemand hätte es mitbekommen. Doch Grün gab ihm einen satten Zipfelrüffel und raschelte wütend.
Azurro schaute hoch zum Korb und fragte das Mottokissen: »Und ... was gibt's Neues?«
»Hm, mir fällt nix ein, was euch betrifft – obwohl ..., ach nee.«
Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
Das Airflocks Supralight zog eine Faltenschnute. »Jetzt wartet es wieder drauf, dass jemand es lobt.«
»Genau, fishing for compliments, wie der Franzose sagt«, flüsterte das Therm-a-Rest. »Bei denen musst du erst mit Lob den Korken ziehen, dann läuft's.«
Azurro zischte ein »Pscht!« und wandte sich wieder dem Gitterkorb zu.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«
»Oh, danke sehr!« Auf der Hülle des Mottokissens erschien ein rosa Schimmer, das Herz leuchtete kräftig. »Ach, gerade ist mir doch was eingefallen …«
»Und das wäre …?«
»Heute war so eine Dame hier mit Stilettos, Sonnenhut und qualmendem Zigarillo zwischen den Lippen. Die ist mit ihren kleinen Hunden an der Info vorbeigerauscht …«
»So, eine Dame mit Hut also.«
»An der Kasse hat sie gefragt, ob sie mit Karte bezahlen kann.«
»Na, das nenn ich mal ein Highlight.«
»Nee, warte mal, das ist nicht alles – heute ist doch der Kartenleser ausgefallen.«
»Hm, was wollte sie denn bezahlen?«
»Och, sie wollte nur sämtliche Fellkissen kaufen, für ihre Hunde zum Zerpflücken.«

Ein kalter Luftzug strich durch den Laden, der sie alle frösteln ließ. Das Mottokissen plauderte fleißig weiter, doch Azurro hörte nicht mehr zu. Er dachte an Flauschel und ihren dunkelroten Reißverschluss. Ein Rudel gieriger Kläffer stürzte sich auf ihr Fell und riss kleine Stücke heraus. Schnell verscheuchte er den Spuk. Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig.
»Los, Leute, mir nach!« Azurro schlug den Weg zur Teppichabteilung ein.
Während er lief, dachte er fieberhaft nach. Was konnte er tun, um das drohende Unheil abzuwenden? Alle Fellkissen zu verkaufen, das war ungeheuerlich, Flauschel den Hunden zu opfern, ein Alptraum.
»Thermi, Drillinge …, irgendeine Idee?«
»Wenn du so fragst«, sagte Orange, »also, wenn du so fragst, ich denke da an die Kissenburg.«
»Nicht wahr!«, stöhnte Gelb, »der Quatsch schon wieder …«
Jedes Kissen hatte schon etwas über die Kissenburg gehört. Über den fliegenden Teppich, der einen dorthin brachte, wo Kissen unbehelligt lebten. Wo es keine Tiere und Menschen gab – außer einer zarten Prinzessin, die in einem Himmelbett mit Seidenvorhängen schlief, die ständig vom sanften Wind der Savanne bewegt wurden. In dem riesigen Bett schliefen hunderte Kissen, die sie jeden Tag einzeln aufschüttelte, herzte und liebevoll glattstrich. Und die Kissen rissen sich darum, unter der nach Rosen duftenden Prinzessin liegen zu dürfen. Doch niemand hatte den fliegenden Teppich je gesehen.

Das Airflocks Supralight titschte mit leichten Sprüngen neben Azurro her.
»Flocke, was weißt du über die Kissenburg?«
»Azurro, ich bin ein Hightech-Kissen, ein Produkt wissenschaftlichen Fortschritts. Was bitte sollte ich über Aberglauben wissen?«
»Ja, was solltest du über Sehnsucht nach einem besseres Leben wissen?«, sagte Thermi. »Das ist nur was für Spinner und Träumer, voll Lowtech, nicht wahr?«
»Deine Märchen kannst du abends den Jungkissen vor dem Schlafengehen erzählen«, erwiderte Flocke.
Hinter der nächsten Ecke öffnete sich die Teppichhalle. Gigantische Stapel von Teppichen unterschiedlicher Größe ragten vor ihnen empor. Moderne Wollteppiche, Läufer, Spielteppiche mit Straßen, Kunstrasen, Fußmatten, Bettvorleger – und dunkelrote Orientteppiche mit fein gewebten Mustern.
In der Ecke, wo die Kuh- und Schaffelle lagen, sahen sie Flauschel. Sie hockte mit anderen Fellkissen im Kreis.
»Und dann bin ich zu ihm hin und habe ihn gefragt …« Flauschels Haare knisterten rosa auf. »Hallo, Azurro.«
»Ich muss dir was sagen.«
»Azurro! Aber doch nicht vor allen Leuten.« Flauschel schlug übertrieben die Zipfel vor den Reißverschluss, die Fellkissen lachten laut auf.
»Halt mal einen Moment den Rand und hör mir zu.« Er wartete, bis es leiser wurde. »Heute war eine schreckliche Person hier im Laden und wollte alle Fellkissen für ihre Hunde kaufen.«
Ein Raunen und Rascheln zog durch den Kreis.
»Was hat sie davon abgehalten?«, fragte ein schwarzweißes Kuhkissen.
»Der Kartenleser hat gestreikt, aber sie will wiederkommen.«
»Wann?«
»Wer weiß, vielleicht schon heute?«
Flauschel sagte nichts. Ihr sonst so elektrisches Fell hing zusammengefallen an ihr herab. Azurro spürte, wie sich seine Füllung zusammenzog, auf seiner Glattlederhülle standen ungewohnte Knautschfalten.
»Wir brauchen einen Plan!« sagte er.
»Na klar, einen Plan, wenn's weiter nichts ist …«, plapperte Gelb.
»Ein Plan hat mit Nachdenken zu tun, also nix für dich«, sagte Thermi.
Gelb stampfte drohend auf ihn zu und holte aus, ein heftiger Knuff und Thermi schlug einige Kissenpurzel rückwärts über den nächsten Teppich.
Die Fellkissen redeten aufgeregt durcheinander. Niemand hatte eine Idee.
»Ich sehe nur eine Möglichkeit!«, sagte Azzuro in das Gemurmel. »Wenn sie wiederkommt, dann starten wir das volle Programm

»Azurro, du weißt, selbst das hält sie nur eine Weile auf«, sagte Flauschel, »und früher oder später kommt sie wieder.«
»Wir nutzen das Durcheinander und machen uns vom Acker«, sagte Azurro zu den Fellkissen.
»Und wo sollen wir hin?«
»Zur Kissenburg?«, flüsterte Orange.
»Du mit deinem beknackten Spleen!« Gelb fuhr dazwischen.
»Lass ihn mal«, sagte Flauschel. »Was weißt du über die Kissenburg?«
Orange erzählte von Hunderten Kissen, einer Prinzessin mit Rosenduft und endete mit dem fliegenden Teppich, der sich zur rechten Zeit am rechten Ort zeigt.
»Klar, fliegender Teppich«, sagte Flocke. »Leute, schaut euch mal um, wir sind in der Fußtreterabteilung von einem Provinz-Ramschladen.«
»… und suchen einen Teppich, den noch nie jemand gesehen hat, super Idee.« Thermi flitschte an seinem Gummi.
Gelb stemmte die Zipfel in die Seiten und schnaubte. »Also manchmal benehmt ihr euch wie Angebote vom Wühltisch.« Aus dem Sonnengelb wurde für einen Moment ein giftiges Senfgelb.
»Wie sollen wir den Teppich finden, wenn er sich nicht zeigt?«, maulte Grün.
»Orange«, sagte Flauschel, »wer hat dir denn von dem fliegenden Teppich erzählt?«
»Der Bernie«, antwortete Orange.
Die anderen Kissen stöhnten auf. »O nein, jeder nur der nicht …«

Bernie war das Kissen von Horst, dem Gabelstaplerfahrer. Ein löcheriges Etwas, das ihm – wie man hört – seine Frau in den Siebzigern aus Wollresten gehäkelt hatte. Auf seinem Bauch befand sich ein pinkes Peace-Zeichen, gesäumt von bunten Kreisen, die sich in verfilzte Fransen auflösten.
»Wie wollt ihr aus dem Vollpfosten was rauskriegen?«, fragte Grün.
»Du wärst nicht anders, wenn ständig ein Horst auf dir sitzt«, sagte Thermi.
»Denke mal, ein paar Silica-Gel-Tüten könnten helfen«, meinte Flocke, »alle lieben die.«
»Klar, bisschen Bestechung hilft, weil Bernie ist nicht gerade der Charmebolzen«, sagte Thermi.
»Ich hab den noch nie anders als total ätzend erlebt«, sagte Grün.
»Liegt wohl daran, dass der Horst nicht gerade nach Rosen duftet«, sagte Orange.
Flauschels Fell richtete sich langsam auf, mit einem Mal wirkte es wieder luftig und verströmte den betörenden Lanolin-Duft. »Ich gehe zu Bernie und quetsche ihn aus.«
»Okay, aber ich begleite dich …, äh, wenn ich darf«, sagte Azurro.
Flauschel grinste. »Welch heldenhafte Hilfe, dann kann ja nix mehr schiefgehen.«
»Haltet ihr uns solange den Rücken frei«, sagte Azurro gewichtig zu den anderen,
»Schon klar.« Thermi feixte. »Viel Erfolg bei eurer ... Mission.«
Flocke öffnete seinen Reißverschluss und ließ einige Silica-Gel-Tütchen herausfallen. »Die werdet ihr brauchen«, sagte er. »Drück euch die Zipfel!«

Mit einem Mal wechselte die schummerige Nachtbeleuchtung zu grellem Neonlicht. Niemand von ihnen hatte bemerkt, dass es draußen hell geworden war. Jeden Moment würden die Türen aufgesperrt.
Azurro und Flauschel zogen los, Richtung Lamellentür, die den Verkaufsraum vom Lager trennte. Bernie war die letzte Hoffnung.
Unbemerkt vom Personal tapsten Flocke, Thermi, das Dreierpack und die Fellkissen Richtung Zentralkasse. Die Nachricht vom vollen Programm breitete sich im ganzen Laden aus wie ein Lauffeuer. Fieberhafte Vorbereitungen begannen.

Mit quietschenden Reifen stoppte ein rotes Cabrio vor dem Haupteingang. Als die Tür aufgestoßen wurde, sprang zuerst eine Handvoll quirliger Chihuahuas heraus, die mit einem schrillen »Mes chéris!« an ihren Leinen zurückgezogen wurden. Es folgte ein Paar schwarz glänzender High Heels mit Stilettoabsätzen, die mit jeder Bewegung drohten, einen der kleinen Hunde aufzuspießen. Wie durch ein Wunder geschah das nicht, doch einer der Hunde wurde zwischen Absatz und Schuh eingeklemmt und jaulte jämmerlich. Die Dame warf die Tür zu, setzte eine dunkle Brille auf und zündete einen Zigarillo an. Dann ging sie los, der Hund kam frei und kläffte wild.
Ihr altweißer Wollhut war ausgesprochen elegant geformt und passte farblich perfekt zu Rock und Blazer. Im Wind schlug die breite Hutkrempe Wellen wie der Flossensaum eines Sepia. Über der Schulter hing eine lackschwarze Handtasche, die sie mit dem Ellenbogen festklemmte, da beide Hände mit Hunden und Zigarillo beschäftigt waren.
Vor dem Eingang hielt sie inne und drehte sich auf dem Absatz um. Sie schaute über den Parkplatz und paffte dazu hellgraue Ringe aus Rauch, die sich schnell in Luft auflösten. Mit rot lackierten Fingernägeln winkte sie den Männern zu, die vor den offenen Türen und Heckklappen ihrer Autos standen und sie selbstvergessen angafften.
»Luschen!«, zischte sie und lächelte. Dann wandte sie sich dem Eingang zu und lenkte die Hündchen zur Tür. »Allez allez, les amis!«

Als Azurro und Flauschel das Lager betraten, war es dunkel. Die Lageristen saßen noch beim Kaffee. Vor dem Tor stapelten sich bereits Paletten mit angelieferter Ware. Bernie schnarchte auf dem schwarzen Sitz des Staplers. Bunte Fransen flatterten im Atemwind.
»Bernie«, zischte Flauschel. Das Schnarchen ging weiter. »Bernie!« Azurro sprang auf die Stufe und zog an Bernies Fransen.
»Was, wer zum …, Horst?«
»Nee, Flauschel und Azurro.« Das Lederkissen hielt ihm einige Silica-Gel-Tütchen hin.
»O Mann, das darf nicht wahr sein. Haut ab!«, grummelte Bernie und legte sich wieder flach.

Erst wenige Kunden befanden sich im Laden. Unter der Woche vormittags war es vergleichsweise ruhig und die Mottokissen hatten freie Sicht auf das Unheil, das sich vor der Tür anbahnte. Wie eine Welle lief das Geknister und Geknautsche durch den Laden, bis auch das letzte Kissen in der dunkelsten Ecke im untersten Regalfach Bescheid wusste.
Sobald die Dame mit den Hunden durch die Piepsschranke ging, brach das Chaos los. Kissen kamen aus den Regalen herangeflogen, eines fegte der Dame in Weiß ihren eleganten Hut vom Kopf und ihre schwarze Perücke gleich mit dazu.
Mit einem wütenden Schrei schnappte sie den gelben Drilling aus der Luft. Gerade als sie ihren Zigarillo in der Mittelfalte ausdrücken wollte, sprang Flocke auf den Hebel des Desinfektionsmittelspenders. Der Strahl traf auf die Glut und führte zu einer Stichflamme, die ihre Augenbrauen und Wimpern versengte. Die Wangen leuchteten krebsrot und die verzerrte Fratze wurde gesäumt von schwarzen Rußflecken.
Mit einem Schrei ließ sie die Hunde frei, die sich auf die Kissen stürzen wollten. Doch immer dann, wenn ein Chihuahua zubeißen wollte, kam von der Seite ein anderes Kissen geflogen, sodass die Hunde nicht wussten, welches Kissen sie zuerst beißen sollten.
Leichte Badteppiche und schnelle Bettvorleger robbten in Wellen über den Fußboden und schafften Kissen nach ihrem Einsatz aus dem Gefahrenbereich. Das führte dazu, dass die Frau keinen einzigen sicheren Schritt gehen konnte, weil sich der Boden unter ihr zu bewegen schien. Unbeholfen staksten ihre hohen Stöckelschuhe auf der Stelle. Als sie ein weiteres Mal beinahe hingefallen wäre, zog sie die Schuhe aus und begann, mit den Absätzen auf die Kissen einzudreschen, die sie von der Theke aus mit »Freebreeze Raumaroma« ansprühten. Natürlich schlug sie fast jedes Mal daneben und perforierte die Ablage mit pfenniggroßen Löchern.
Orange hatte die Unterseite des Lochers abgezogen und eine Konfettiwolke in Richtung der Furie gewedelt, die sich auf dem kahlrasierten nassen Schädel niederließ. Mit den bunten Papierschnippseln auf ihrem Kopf schaute sie aus, als trüge sie eine altmodische Badehaube.
Der Anblick wiederum brachte die Kassiererin dazu, aus ihrer Schockstarre zu erwachen und nach dem Hörer zu greifen.
»Eintausend, ich wiederhole Eintausend!«, bellte sie in den Hörer. »Und Achtundachtzig und Dreihundert und Lucky Luke und Pippi Langstrumpf und überhaupt, ich brauche verdammt nochmal Hilfe!«, schallte die Durchsage bis in das letzte Mauseloch.
Aus allen Winkeln des Möbelhauses strömten Mitarbeiter zur Zentralkasse. Sogar aus der Büroetage, der Gartenmöbelabteilung und dem Restaurant liefen Menschen herbei. Sie begannen damit, die Kissen einzeln einzusammeln und in zwei Gitterboxen zu stopfen.

»Bernie, wir brauchen dich«, sagte Flauschel.
»Was …, nee, nicht schon wieder die Nervensägen.«
»Der halbe Laden versinkt unseretwegen im Chaos und in wenigen Minuten werden sie uns holen.«
»Na und? Nicht meine Baustelle.«
»Du hast Orange den Floh von der Kissenburg in den Bezug gesetzt«, meinte Azurro.
»Ist kein Floh, Glatzkopp.«
»Na schön, dann raus damit, was weißt du über den fliegenden Teppich?«
»Wird das jetzt 'n Quiz?«, maulte Bernie und setzte sich auf. »Und warum sollte ich dir überhaupt was sagen?«
Azurro wollte gerade sauer werden, doch Flauschel ging dazwischen: »Weil wir dich mitnehmen – wenn das stimmt, was du sagst.«
Bernie lachte ein krächzendes Lachen, dem man Jahrzehnte rußiger Luft anhörte.
»Ihr. Mich. Mitnehmen? Der ist gut.«
Azurro drehte sich zu Flauschel und schüttelte mit den Zipfeln ein ›Nein!‹.
Das Fellkissen stemmte die Zipfel in den Rand ihrer Hülle und sagte: »Wenn er mitkommen will, ist er dabei! Und andere Kissen auch. Entweder es zählt jedes einzelne Kissen, oder es zählt keines!«
»Also ich zähle auf jeden Fall.« Bernie gluckste.
»Schon klar.« Azurro verdrehte den Reißverschluss. »Und was genau weißt du nun über den fliegenden Teppich?«
Bernie überlegte so angestrengt, dass seine Maschen enger wurden.
»Ja, der fliegende Teppich, den gibt es wirklich.«
Aus dem Verkauf drang Lärm zu ihnen. Eine hektische Durchsage schrillte aus den Lautsprechern. Die Lageristen stellten ihre Kaffeebecher ab und liefen zur Lamellentür.
»Wo? Raus damit, uns läuft die Zeit davon«, schrie Azurro.
»He, nicht so aggro, Alter. Wenn's soweit ist, wird er sich zeigen.« Bernie grinste. »Aber du hast Glück, denn genau jetzt ist es soweit.«

Lange Zinken schossen durch den Lamellenvorhang, der Lager und Teppichabteilung trennte. Am Steuer des Gabelstaplers saß ein zerfranstes Häkelkissen mit einem großen, pinken Peace auf dem Bauch.
»Das wollte ich schon lange mal wieder«, rief es und fuhr Richtung Teppichabteilung.
Neben ihm saßen Azurro und Flauschel und krallten sich an ihm fest.
»Achtung, Leute, jetzt gibt’s einen Rumms!« Bernie fuhr in einen Teppichstapel und hob ein paar Teppiche auf die Zinken. »Voila, ... fliegende Teppiche!«
»Vollkommen durchgeknallt«, ächzte Azurro, »aber gut.«
Bernie setzte zurück und nahm mit Vollgas den Eingang aufs Korn. Flauschel und Azurro schrien abwechselnd »Links!« und »Rechts!« In Schlangenlinien fuhr der Stapler durch Regale, Bänke, Plastikblumen und Mülleimer. »Müsst euch mal entscheiden, Kinder«, brummelte Bernie und kurbelte am Lenkrad.
Die Dame an der Zentralkasse grabschte nach dem Hörer und bellte hinein:
»Leute, lasst alles stehen und liegen. Rette sich wer kann!«
Die Menschen strömten schreiend nach draußen, nur die zerzauste Frau mit merkwürdiger Badehaube und ehemals weißen Kleidern, die ihr nass am Leib klebten, torkelte auf den Stapler zu.
»Du!«, drohte sie und zeigte mit dem Finger auf Azurro, »das warst alles du.« Nur noch wenige Schritte trennten sie von den Teppichen auf den Zinken. Jetzt hoppelte auch das fürchterlich kläffende Rudel der Chihuahuas um die Ecke.
»Drück mal den Knopf da, Flauschel.« Bernie zeigte mit einem Zipfel zur Seite.
Ein ohrenbetäubendes Hupen ertönte, das die Furie auf den Hosenboden beförderte und die Hunde winselnd davonlaufen ließ. Bernie ließ die Zinken zur Seite schnellen und begrub die Furie unter den Teppichen. »So! Ruhe ist«, meinte er trocken.
Auf die leeren Zinken lud er vorsichtig die Gitterkörbe mit den gestopften Kissen und preschte los. Schnell fuhren sie an der Zentralkasse und der erstarrten Kassiererin vorbei, nieteten die nervige Piepsschranke um und steuerten durch die offenen Schiebetüren.
Vor dem Haupteingang stand das rote Cabrio quer. Der Motor des Staplers heulte auf, bevor er mit einem Zinken gegen den Kotflügel semmelte. Das Cabrio drehte sich um die eigene Achse und machte den Weg frei.
»Der Schaffner der Verkehrsbetriebe entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, hehe«, sagte Bernie.
Er fuhr den Stapler mit den zwei Gitterboxen voller Kissen tief ins Gewerbegebiet. Vor einer verlassenen Halle hielt er an und setzt die Boxen auf den Boden.
In der Ferne waren Sirenen zu hören.
»Alle aussteigen, Endstation. Ich denke, jetzt ist die richtige Zeit und der richtige Ort.«

Bernie hüpfte vom Stapler und begann, sich im Kreis zu drehen. Schneller und schneller, bis die Pirouette durchsichtig wurde. Es gab einen Knall und eine Handbreit über dem Boden schwebte ein Teppich. Indigoblau und karmesinrot glänzte seine Seide.
»Bernie, Bernie, voll der krasse Scheiß«, pfiff Thermi.
»Wenn mir das gestern jemand erzählt hätte …«, sagte Orange.
»Das ist bestimmt besser als der Massagesessel aus dem Ersten«, träumte Flocke.
»Bitte Platz zu nehmen, die Herrschaften«, sagte der Teppich.
Azurro und Flauschel fassten sich an den Zipfeln und hüpften gemeinsam auf die schwebende Matte. Die Fellkissen folgten, das Dreierpack, sowie Thermi, Flocke und alle anderen Kissen.
»Auf zur Kissenburg, Bernie«, rief Flauschel und lachte.
Bernie sauste los und flog ein letztes Mal über den Parkplatz des Möbelhauses.
Polizei, Notarzt und Feuerwehr standen im Halbkreis vor dem Eingang. Die ehemals feine Dame lehnte an ihrem Cabrio, das einmal chic gewesen war, und telefonierte. Die schwarze Perücke hatte sie gefunden und in der Hast falsch herum aufgesetzt, so dass sie kaum etwas sah. Als der Teppich vorbeiflog, teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!« Flauschel streckte ihr eine steile Mittelsträhne entgegen.
»Mag sein«, rief Azurro lachend zurück, »aber was du nicht raffst: Wir halten zusammen, denn jedes Kissen zählt.«

 

Lieber @linktofink ,
ganz großes Kino, deine Kissenburggeschichte. Ich habe mich schon beim ersten Lesen sehr amüsiert, finde aber, dass sie jetzt nochmal gewonnen hat. Sie lebt natürlich von all den kissenspezifischen Gags. Da habe ich einige Lieblinge rausgeschrieben und was mir sonst so eingefallen ist.

Das Airflocks-Kissen konstatierte: »Ich bin absolut formstabil.«
Sehr schön.
»Du hast recht, mein Tag war extrem elektrisch. Und bei dir? Lass mich raten, die übliche Tristesse?«
Finde diesen Einstieg auch besser als letztes Mal.
Warum er sie oft nachmachte, konnte er nicht sagen. Doch er merkte, wie beim Gedanken daran, dass Flauschi verkauft werden könnte, seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße schrumpfte.
:lol:
Von oben aus dem Chromgitterkorb an der Zentralkasse schaute ein bedrucktes Kissen. Lieblingsmensch stand auf seinem Bauch. Darüber prangte ein großes Herz.
Großartig.
»Mottokissen … ich mag die nicht, die sind so schrecklich ordinär und geschwätzig«, murrte das Airflocks Supralight. »Und dann noch Lieblingsmensch … zum abgewöhnen!«
Genau
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse
super
Wo es keine Tiere und Menschen gab – außer einer zarten Prinzessin, die in einem Himmelbett mit Seidenvorhängen schlief, die vom sanften Wind der Savanne, der ständig wehte, bewegt wurden.
Das doppelt sich, kommt später nochmal so ähnlich:
Orange erzählte von Hunderten Kissen, einem warmen Wind aus der Savanne, einer Prinzessin mit Rosenduft und endete mit dem fliegenden Teppich, der sich zur rechten Zeit am rechten Ort zeigt.

»Also manchmal benehmt ihr euch wie Angebote vom Wühltisch«, sagte Gelb.
Auch sehr schön.
Bernie war das Kissen von Horst, dem Gabelstaplerfahrer. Ein löcheriges Etwas, das ihm angeblich seine Frau in den Siebzigern aus Wollresten gehäkelt hatte. Auf seinem Bauch befand sich ein pinkes Peace-Zeichen, gesäumt von bunten Kreisen, die sich in verfilzte Fransen auflösten.
»Wie wollt ihr aus dem Vollpfosten was rauskriegen?«, fragte Grün.
»Du wärst nicht anders, wenn ständig ein Horst auf dir sitzt«, sagte Thermi.
Und das ist ja auch immer ein dankbarer Plot, super ausgeführt hier, der Underdog, der zum Superhelden wird.
»Denke mal, ein paar Silica-Gel-Tüten könnten helfen«, meinte Flocki, »alle lieben die.«
nein, wie süß!
Flauschi überlegte nicht lange. »Ich gehe zu Bernie und quetsche ihn aus.«
»Okay, aber ich begleite dich …, äh, wenn ich darf«, sagte Azurro.
Flauschi grinste. »Passt schon.«
Das geht mir hier zu schnell. Ich finde, da verschenkst du etwas.
Im Wind schlug die breite Hutkrempe Wellen wie der Flossensaum eines Sepia.
Großartig. Hast du dir das ganz alleine ausgedacht?! Hammer.
»Eintausend, ich wiederhole Eintausend!«, bellte sie in den Hörer. »Und Achtundachtzig und Dreihundert und Lucky Luke und Pippi Langstrumpf und überhaupt, ich brauche verdammt nochmal Hilfe!«, schallte die Durchsage bis in das letzte Mausloch.
:lol:

Lange Zinken schossen durch die Lamellenvorhang, der Lager und Teppichabteilung trennte. Am Steuer des Gabelstaplers saß ein zerfranstes Häkelkissen mit einem großen, pinken Peace auf dem Bauch.
»Das wollte ich schon lange mal wieder«, rief es und fuhr Richtung Teppichabteilung.
Showtime
Auf die leeren Zinken lud er vorsichtig die Gitterkörbe mit den gestopften Kissen und preschte los. Schnell fuhren sie an der Zentralkasse und der erstarrten Hilde vorbei, nieteten die nervige Piepsschranke um und steuerten durch die offenen Schiebetüren.
Gute Idee, wie sie die Gitterkörbe einfach alle mitnehmen. Diese Gabelstapleridee ist überhaupt super.
Bernie hüpfte vom Stapler und begann, sich im Kreis zu drehen. Schneller und schneller, bis die Pirouette durchsichtig wurde. Es gab einen Knall und eine Handbreit über dem Boden schwebte ein Teppich. Indigoblau und karmesinrot glänzte seine Seide.
Irgendwie würde ich mir hier noch ein retardierendes Element wünschen. Das geht so schnell.
Die schwarze Perücke hatte sie gefunden und in der Hast falsch herum aufgesetzt, so dass sie kaum was sah. Als der Teppich vorbeiflog, teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!«
Schönes Kopfkino.

Also ich habe mich gut amüsiert. Wie schön, dass du dabei bist, linktofink.:)

Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe @RinaWu,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es beruhigt, wenn ich zumindest teilweise den Nerv der Leser treffe, und was witzig ist, bei jedem leicht unterschiedlich. Doch die Chaosstelle ist Konsens, die scheint zu funktionieren. Das hier

nie wieder werde ich in einem Möbelhaus an Kissen vorbeischlendern, ohne an deinen Text zu denken.
verbuche ich auch als Erflog der besonderen Art. :D :D

Das Überbordende, Ausufernde, wie Fliege schrieb, ist auch Dir zu viel, kann ich verstehen. Ich denke, da werden wir alle mit unterschiedlich großen Portionen satt.

Mit der Kappung des Anfangs habe ich so meine Schwierigkeiten, weil das sonst hopplahopp direkt mit Action startet. Wenn ich in Actionstreifen reinschaue, letztens habe das mal (und nur) wegen Tom Hardy getan, dann besteht die erste Hälfte aus Vorstellung des Settings, Einführung der Figuren, Ausbreiten des Plots, auch langweiligem Blabla, bis es schon nervt. Das dient alles dem Fundament, damit ich den späteren, computergenerierten Actionkäse schlucke und nicht wegschalte, was ich doch immer tue. Warum erzähle ich das? Weil ich denke, dass es diesen Anfang braucht, um genau diesen Job zu machen: erst mal ein kleines Fundament legen, den Figuren nahekommen, damit ich bei dem späteren Actionkäse mitgehe, weil mich die Figuren interessieren. Im besten Fall sind sie mir ein wenig ans Herz gewachsen. Auch das Geplänkel, das du bemängelst, ordne ich so ein, ein wenig Hin und Her als Vorbereitung und wenn es losgeht, kenne ich das Personal.

Dann sind es mir einfach zu viele verschiedene Namen, zu viele One-Liner, die Gespräche beenden und die die eigentliche Magie der Szene ein bisschen kaputt machen.
Da triffst du einen Punkt, den ich selbst auch gespürt habe, diese Oneliner, meist Kurzkommentar plus Redebegleitsatz flutschen nicht so recht. Da muss ich noch glätten.
Und klar, es ist viel Personal, und je kürzer die Geschichte wird, desto weniger darf es sein.
Ich denke aber, durch die starke Unterschiedlichkeit der Kissen ist ein Zuordnen möglich. Ich wüsste auch nicht, wen ich vom Teppich schubsen sollte. :Pfeif:

Deine Kürzungsvorschläge werde ich beim nächsten Überarbeiten im Kopf haben. Momentan denke ich, dass ich mittels dieses Geplänkels viel über die Figuren und ihre Eigenarten transportieren kann.

Den Absatz mit Bernie find ich super. Das bringt die Geschichte voran, das ist unterhaltsam, gefällt mir.
ja, der Bernie, da bin ich auch froh, dass der mir noch eingefallen ist.
Den Absatz, in dem die Dame mit den Kläffern ankommt, würde ich ebenfalls radikal kürzen. Das nimmt zu viel Platz ein, dafür dass man schon längst verstanden hat: Sie ist der Feind. Auch die komplette Rauch-Szene, die bremst total aus.
Der Rauchkram ist weg, recht Du hast, das war zu viel. Jemand anders meinte, die Dame bekommt viel zu wenig Raum.
Ich meine, der Auftritt ist in der jetzt verkürzten Form vertretbar, weil sie als einzige Antagonistin eine kräftige Zeichnung und einen entsprechenden Auftritt haben darf.
Sobald die Dame mit den Hunden durch die Piepsschranke ging, brach das Chaos aus.
Ab hier volle Fahrt voraus, da bin ich voll mitgegangen und hatte echt Spaß dabei, mit den Kissen und Teppichen zusammen auszuflippen!
Hat mir auch Spaß gemacht, meine lieben Kleinen in Action zu sehen.
Die Szene mit dem Gabelstapler braucht es für mich auch nicht. Klar, das generiert noch mal mehr Action, ist mir persönlich aber schon wieder ne Schippe zu viel des Guten. Wenn die Kissen-Crew um Azzuro, Flauschi und Bernie hier einfach durch den Hintereingang abhauen würde, während vorne das Chaos tobt, wäre ich vollkommen happy gewesen.
Die Verwandlung Bernies in den fliegenden Teppich ist nice, das ist ein schöner Abschluss.
Ich denke, wenn schon eskalieren, dann richtig. Auf die Staplerfahrt durch den Laden möchte ich auch nicht verzichten, auch wenn es für manchen die Überdosis ist. Aber das Teppichaufgabeln und das Cabriozerlegen möchte ich einfach drinlassen. Und dass der Bernie am Eingang die Gitterboxen auflädt, finde ich als Weg zu einem plausiblen Ende sehr hilfreich.
Das hier
Polizei, Notarzt und Feuerwehr standen im Halbkreis vor dem Eingang. Die ehemals feine Dame lehnte an ihrem Cabrio, das ebenfalls einmal chic gewesen war, und telefonierte. Die schwarze Perücke hatte sie gefunden und in der Hast falsch herum aufgesetzt, so dass sie kaum was sah. Als der Teppich vorbeiflog, teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!«
»Mag sein«, rief Azurro lachend zurück, »aber was du nicht raffst: Wir halten zusammen, denn jedes Kissen zählt.«
ist für mich wieder so ein Zusatz, der die Szene überlädt und das schöne Bild der wegfliegenden Kissen entkräftet.
Ist für mich der final punch, die Protagonisten triumphieren, die Antagonistin wurde zurückgeschlagen und am Schluss gibt´s noch mal patsch eins auf den Hinterkopf.
So, ich weiß, das liest sich alles sehr kritisch, aber ich mag deine Geschichte wirklich gern! Nur ist sie für mein Gefühl einfach überladen. Du willst immer noch ein bisschen mehr und noch ein bisschen mehr einen drauf setzen und das spüre ich und ist mir persönlich zu viel.
Ich schaue mal, an welchen Stellen ich noch abspecken kann, Ende der Woche werde ich noch mal in den Text reingehen.

Schöne Woche noch, l2f

 

Hallo @Michael Weikerstorfer,

Danke für Deinen Kommentar.

ich finde, die Kürzung der Geschichte war eine gute Entscheidung! Das Lesen hat Spaß gemacht, keine Szene war zu viel. Der Einstieg ist sehr bunt und fantasievoll, das passt gut. Später steigert es sich dann noch mehr.
das ist mal ein Pfund, vielen Dank. Du scheinst da eine ähnliche Toleranz- und Sättigungsgrenze zu haben wie ich.
Die Drillinge in Gelb, Orange und Grün
Ich dachte, die Kissen waren Gelb, Orange und Blau? Oder wurde aus dem blauen ein grünes, wie hier:
Ja, recht Du hast, ein Überarbeitungsüberbleibsel. Ist wieder alles grün.
Aus dem Azur wurde ein Violett, ein sehr sprachloses Violett und ein sehr unglückliches und pralles Violett mit Schnappatmung.
Aber ohne, dass es erwähnt wird? Das finde ich etwas verwirrend.
Ist nur vorübergehend und das Blau soll nicht zu Grün werden, das wäre alles zu verwirrend.
Moderne Wollteppiche, Läufer, Spielteppiche mit Straßen, Kunstrasen, Fußmatten, Bettvorleger – und dunkelrote Orientteppiche mit feingewebten Mustern.
fein gewebten
okay, mache ich.
»Halt mal einen Moment deinen Rand und hör mir zu.« Er wartete, bis es leiser wurde.
Halt deinen Rand erscheint mir in dieser Situation als etwas zu gemein ausgedrückt. Oder redet er nicht mit Flauschi, sondern mit den Fellkissen? Dann müsste es heißen: Haltet mal einem Moment den Rand
Mag regional bedingt sein, ich kenne das "Halt mal deinen Rand" als bedeutungsgleich mit "Sei mal still". Und den Rand fand ich schon passend.
»Wer weiß, vielleicht morgen schon?«
Vorschlag: Wer weiß, vielleicht schon morgen? Würde mir besser gefallen.
Jo, done.
Die Dame, die den Wagen gelenkt hatte, warf die Tür zu, setzte eine dunkle Brille auf und zündete einen Zigarillo an.
Ich finde, den markierten Teil kann man streichen. Oder war in der Szene eine andere Dame, die ich übersehen habe?
Jaaha.
»Ach so, hehe, der fliegende Teppich, den meinst du. Den Gibt es wirklich.«
den fliegenden Teppich
gibt
Das auch.
Bernie hüpfte vom Stapler und begann, sich im Kreis zu drehen. Schneller und schneller, bis die Pirouette durchsichtig wurde. Es gab einen Knall und eine Handbreit über dem Boden schwebte ein Teppich. Indigoblau und karmesinrot glänzte seine Seide.
Bernie hat sich also von einem Kissen in den Teppich verwandelt, den sie die ganze Zeit gesucht haben. Super Idee und schönes Ende!
Merci, gerne gelesen, deinen Kommentar.:D

Peace, l2f

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @MRG,

für mich eine wichtige Rückmeldung aus Deinem Kommentar: Du kaufst die Kissen-Story zu großen Teilen, stellst Dir die Kissen als Wesen mit Gefühlen und eigener Persönlichkeit vor. Weiter schreibst Du, stellenweise wäre der Humor ein großes Plus des Textes. Das freut mich sehr und ich verbuche das auf der Haben-Seite. Schön auch, dass Du Twist-Bernie gelungen findest.
Andererseits hast Du einiges an Kritik im Gepäck (gut so!), was mich zum Nachdenken und erneuten Überarbeiten gebracht hat. Viele Deiner Vorschläge habe ich umgesetzt und vor allem die Redebegleitsätze versucht abzubauen und in ganze Sätze umzuwandeln. Die alternierenden Verben im Redebegleitsatz waren von mir als Abwechslung zum ewigen "sagte er" bewusst gesetzt. Was mir nicht klar war: Wie sehr das offenbar nerven kann, was sich als kontraproduktiv erweist.

»Lass mal gut sein«, meinte Azurro, »leider hat sie ja recht.«
Das "leider hat sie ja recht" könnte für mich raus, kommt durch den ersten Teil schon raus.
Gestrichen. Habe das aufgelöst.
»Klar, bisschen blöd passt zu euch, ihr mögt ja auch Schlager in Endlosschleife«, murmelte Therm-a-Rest und hoffte, es würde niemand hören.
Die Erklärung nach dem Dialog könnte für meinen Geschmack raus, es lässt die Wirkung des Gesagten in meinen Augen verpuffen.
Auch das. Ist dennoch schwierig, mit all den Streichungen im Flow zu bleiben. Deshalb habe ich das hier auch erstmal stehen gelassen:
Azurro war von allen Kissen am längsten da, weil das Ledersofa, zu dem er gehörte, schon vor Jahren verkauft worden war – ohne ihn, er war zu teuer. Und ein einzelnes, azurfarbenes Lederkissen ohne passendes Sofa wollte erst recht niemand haben. Doch seine Verkäuferin mochte ihn, das war sein Glück.
Hier ein Beispiel für eine erklärende Stelle, die ich gar nicht gebraucht hätte.
Ich meine, dass es da einen Moment des Innehaltens braucht, um das Gehörte zu verdauen. Hab mir die Stelle zum Umformen gemerkt. Ebenso werde ich das Folgende nochmals prüfen:
Jedes Kissen hatte schon etwas über die Kissenburg gehört. Über den Teppich, der fliegen konnte und der einen dorthin brachte, wo Kissen unbehelligt lebten. Wo es keine Tiere und Menschen gab – außer einer zarten Prinzessin, die in einem Himmelbett mit Seidenvorhängen schlief, die vom sanften Wind der Savanne, der ständig wehte, bewegt wurden.
Ich frage mich, ob du das nicht in einem Dialog andeuten könntest oder vielleicht auch durch die Handlungen der Kissen selbst. Die Erklärung nimmt dem Text Tempo in meinen Augen.
Denke, das Tempo sollte auch variiert werden. Macht mMn keinen Sinn, mit Vollgas durch den Text zu heizen, da braucht es auch ruhigere Passagen, um Anlauf zu nehmen für die nächste Aktion.
Das hatte es erst einmal vorher gegeben, mit der Folge, dass der Laden in heillosem Durcheinander versank und niemand sagen konnte, wie das angefangen hatte – niemand außer den Kissen natürlich. Und in der Folge wurde gründlich renoviert.
Nimmt mir wieder etwas von der Spannung, das Tempo wird gedrosselt und ich muss es erst einmal so hinnehmen. Ich finde, dass du das gar nicht brauchst, die Schilderung von dem Chaos, was später entsteht führt bei mir automatisch zu einem Bild des heillosen Durcheinanders.
Jain, selbes Dilemma. Es soll nicht zu hektisch werden, heißt: irgendeine Form der Überleitung muss ich finden.
»Klar, bisschen Bestechung hilft, weil Berni ist nicht gerade ein Charmebolzen«, sagte Thermi.
Das war maßlos untertrieben, Bernie war anzüglich zu weiblichen Kissen und ätzend zu allen anderen, was auch daran lag, dass Horst nicht gerade eine nach Rosen duftende Prinzessin war.
Den Dialog find ich stark, die Erklärung danach hat mich stolpern lassen. Ich finde, dass du das schon im Dialog andeutest und die nachfolgende Erklärung drückt es mir als Leser dann noch einmal aufs Auge.
Das hingegen habe ich direkt geändert, merci.
Die Nachricht vom vollen Programm breitete sich im ganzen Laden aus wie ein Lauffeuer. Fieberhafte Vorbereitungen begannen.
Ja und ich wollte auch wissen, wie das wohl ausgeht; das ist dir gut gelungen, bei mir kam Spannung auf.
Danke an Dich, ein weiteres Plus, auch dass der Text das Versprechen offenbar einlöst, freut mich und auch die Zeichnung der Antagonistin scheint für Dich mit Einschränkung zu passen. Das hier:
Heute würde sie nicht zulassen, dass diese Kassenkuh sie wieder abwimmelte. Heute würde sie zuschlagen.
Das ist ja eigentlich schon die Agenda der Antagonistin und das hat bei mir den weiter oben erwähnten Eindruck erzeugt, dass sie eben zu eindimensional ist, zu durchschaubar.
habe ich aus von Dir genannten Gründen geixt. :D Anfangs schriebst Du, etwas mehr Platz und Komplexität hätte sie verdient.
Mir kam es ein bisschen so vor, dass sie eben für die Geschichte herhalten musste, aber ich finde, dass sie schnell wieder von der Bildschirmfläche verschwindet und ihre Abreibung bekommt.
Das ist auch so, mein Interesse liegt bei den Kissen, sie als Antagonistin erfüllt nur genau diese Funktion, aufs Maul zu bekommen und zu verlieren, weil sie gegen die Kissen, die zusammenhalten, keine Chance hat. Schwierig, da mehr Facetten darzustellen. Nötig?
Entweder es zählt jedes einzelne Kissen, oder es zählt keines!«
Einer für alle, alle für einen! Ich mag den Ansatz, dass die Kissen zusammenhalten, das passt sehr gut zur Challenge.
Parolen kommen ja oft moralinsauer daher, deshalb klasse, dass hier für Dich nicht.
»Auf zur Kissenburg, Bernie«, rief Flauschi und lachte.
Bernie sauste los und flog ein letztes Mal über den Parkplatz des Möbelhauses.
Ich mag diese Idee, dass die Kissen das Paradies erreichen wollen und es am Ende dann auch schaffen. Hinterlässt bei mir ein gutes Gefühl, Challengeziel erfüllt.
Ja, danke, reicht auch an Zuckerguss. Das märchenhafte Kissenburgende der ersten Version war auch far too much.

PS: Ich bin bei dem Titel über die "..." gestolpert.
Soll eine stöhnende Aussprache mit Kopfschütteln, Augenverdrehen und Lächeln darstellen. Kann nur Scheitern ...:D Aber so ganz nackt will ich es auch nicht stellen.

Danke für Deinen Kommentar, MRG, gerne wieder bei Dir oder mir, peace, l2f.

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Liebe @Silvita,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Schon bei der letzten Challenge hast du, wenn ich mich recht erinnere, alle Texte kommentiert, was nur eine Handvoll Leute tun. Ein klares Plus auf der Geben-Seite, selten auch das.

was für eine herrliche Geschichte!!! Ich hab immer noch ein Grinsen im Gesicht. Beim Einstieg dachte ich, oje, sprechende Kissen, das ist nicht so meins, aber weit gefehlt. Einfach grandios. Du beschreibst die Beziehungen unter den Kissen so real, einfach super! Die Geschichte ist rasant, spannend und sehr emotional.
Mega! Ist jetzt nicht so, dass ich die Arbeit am Text einstelle, aber das beruhigt doch ungemein, wenn sich jemand so abgeholt fühlt. Vielen Dank für all die Stellen, die Dir gefallen haben. Ich zähle sie nicht alle nochmal auf, habe sie aber sehr gerne mit Deinen Kommentaren gelesen. Was für ein Fest, mein Honigvorrat ist vorerst wieder aufgefüllt.
All deine Vorschläge werde ich übernehmen.

Ich hoffe, Du arbeitest selbst an einer Geschichte und stellst die bis zur Deadline ein. Bin so gespannt, was auf den letzten Drücker noch so reinschwirrt.

Schönen sonnigen Samstag noch, Silvita. Peace, l2f

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und weiß doch, dass es nicht „The Crazy World“ des Brownen Arthur’ ist, sondern eines betriebswirtschaftliche Abteilung, in der eine Gattung Ware verrückt spielt (- oder ist?)
Sollte das mal verfilmt werden, wird es mit dem crazy Arthur Brown Shit unterlegt, aber nur mit (I´m the God of Hell-) Fire, der Rest ist schlecht gealtert ... Das Durchgeknallte passt jedenfalls ausgezeichnet zu meinen eskalierenden Kissen, danke für den Tipp. Ach ja, die VerkäuferInnen bekommen gemäß Deinem Vorschlag weiße Jacken verpasst, die werden sie brauchen, wenn sie dem entfleuchenden Teppich voller Kissen hinterherschauen. :D

Sprachlos pfiffig

»Ich pfeiff drauf«, pfiff das Therm-A-Rest.
gepfiffen! Ist weg.

Danke für deinen erneuten Besuch und viele Samstags-Grüße in den sonnigen Pott. l2f

 

Moin @linktofink ,

und danke für Deine Geschichte.
Ich habe sie erst eben gerade in Gänze gelesen, mein Kommentar bezieht sich also auf diese, überarbeitete Fassung.
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass ich das Worldbuilding für sehr stimmig halte.
An keiner Stelle im Text reißt es mich heraus, aus diesem zauberhaften Möbelgeschäft mit seinen lebendigen Bewohnern. Die einzelnen Charaktere hast Du toll gezeichnet, und obwohl es einige sind, bleibt es dann doch bei gerade so vielen, dass es nicht unübersichtlich wird.
Was ich für sehr gelungen halte, ist die Veranschaulichung menschlicher Mimik, übertragen auf Kissen, dargestellt durch Reißverschlüsse, Fransen, Zipfel und so weiter. Diese Stellen unterstrichen oft den humoristischen Ton und ließen mich schmunzeln.
Auch zahlreiche Wortspiele à la:

Behaltet eure Fasson!

aber riskiert hier eine dicke Borte wie eine

Also manchmal benehmt ihr euch wie Angebote vom Wühltisch

Drück euch die Zipfel!
geben dem Text eine passende Note.

Die Geschichte ist kurzweilig und fängt harmlos an, nimmt jedoch spätestens mit dem Bericht der Mottokissen an der Zentralkasse Fahrt auf. Die Überlegung, das "volle Programm" zu fahren, hat bei mir Spannung aufgebaut.

Im Mittelteil, wo sie unterwegs zur Teppichabteilung sind und Du den kleinen "Infodump" zur Erklärung der Kissenburg einstreust, wird das Ganze mMn ein klein wenig langatmig. Auch der zeitliche Ablauf im Anschluss hat mich hier ein wenig straucheln lassen:
Erst macht der Laden in einer halben Stunde die Türen auf, doch dann steht schon die Misses mit den Hunden vor der Tür. Währenddessen sind Flauschi und Azzuro noch auf dem Weg ins Lager...
Aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau.

Fantastisch gelungen finde ich den Absatz, in dem du die Antagonistin beschreibst. Hier hatte ich sofort eine Disney-Schurkin wie Cruella de Ville o.ä. vor Augen. Großartig!
Auch das letzte Drittel, als die Kissen ihre Offensive auffahren, sprüht für mich vor kreativen Ideen und ist trotz des Chaos stets übersichtlich beschrieben (ich weiß immer, wo ich mich als Leser befinde).
Die Gabelstaplerfahrt mit Bernie am Steuer hat mich auch noch schmunzeln lassen, ich fand das Bild des durchgesessenen Alt-68er Kissen, dass mit dem Stapler durch den Markt brettet einfach grandios, was mich aber vorher bereits laut hat lachen lassen, war das hier:

»Eintausend, ich wiederhole Eintausend!«, bellte sie in den Hörer. »Und Achtundachtzig und Dreihundert und Lucky Luke und Pippi Langstrumpf und überhaupt, ich brauche verdammt nochmal Hilfe!«, schallte die Durchsage bis in das letzte Mausloch.
:thumbsup: Jeder, der bereits einmal im Einzelhandel oder in ähnlich gearteten Dienstleistungssektoren gearbeitet hat, weiß um die "Codierung" spezieller Durchsagen, sei es bei Raubüberfall, Ladendiebstahl oder Wasserschaden. Oder eben, wie hier, Angriff der Killerkissen. Fantastisch.

Das Ende und der Clou, dass Bernie in Wahrheit der fliegende Teppich ist, fand ich akzeptabel, tief in mir hätte sich aber irgendwie lieber ein anderes Ende entsponnen. Ich weiß grade nur nicht, welches...

Sehr gerne gelesen,
beste Grüße
Seth

 

Lieber @linktofink

Herrlich, das Thema direkt zum Motiv gemacht. Die Kissenburg als Eldorado der Wohneinrichtungsabteilung. Und wie @Vulkangestein bereits erwähnte, ich hatte auch sofort einen Disney Animationsfilm im Kopf. So was wie Cars, oder Planes, die verschiedenen Charakter je nach Kissenstil. Die Kürzung der Geschichte hat ihr gut getan, ist nämlich nicht einfach, liebgewonnene Ideen über den Haufen zu werfen, Kill your Darlings, ja, ja.

»Du hast recht, mein Tag war extrem elektrisch. Und bei dir? Lass mich raten, die übliche Tristesse?«
Erst hier schnallte ich, dass Azurro Flauschi nachgeäfft hatte. Wüsste aber nicht, wie man es besser machen könnte.

Und warum er sie oft nachmachte, konnte er nicht sagen. Doch beim Gedanken daran, dass Flauschi verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.
Das habe ich mich auch gefragt, deshalb:
Vorschlag: Eigentlich wollte er sie gar nicht nachmachen, im Gegenteil. Beim Gedanken daran, dass Flauschi verkauft werden könnte, ...

Aprospos, ich hatte Mühe hinter der Bezeichnung "Flauschi" für seine "Angebetete". Da stolperte ich jedesmal, weil zu der Diva, wie ich sie mir vorstelle, dieser Kosename einfach nicht richtig passt.
Und zu Airflock passt dann eher Flocke statt Flocki. Flocke, die coole Socke. ;)
Wahrscheinlich Geschmacksache, ach ich weiss auch nicht ...

»Lass mal rübergehen und Nachrichten hören«, sagte Azurro und tapste los Richtung Kasse.
Da hatte ich danach irgendwie keinen Link. 'Radio hören? vs. 'News from Mottokissen', das liegt für mich zuweit auseinander.

Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor. Azurro wusste natürlich, warum das Mottokissen sich zierte.
Brauchts das? Steht im weiteren Verlauf zwischen den Zeilen.
Vorschlag:
Die Mottokissen lagen nahe der Zentralkasse, waren somit immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
»Hör mal, dein Spruch, ...

»Nein, das ist nicht alles, weil heute der Kartenleser ausgefallen ist.«
das ist nicht alles – heute ist der Kartenleser ausgefallen.«

Über den einen fliegenden Teppich, der einen dorthin brachte, wo Kissen unbehelligt lebten.
Vlt.: Über diesen fliegenden Teppich, der einen dorthin ...

»Vier Beine, Maul voller Zähne, wuff, wuff? Als Spielzeug zum Zerpflücken.«
Braucht es das?

Flauschi sagte nichts. Ihr sonst so elektrisches Fell fiel in sich zusammen und hing glatt an ihr herab. Azurro nahm es als Anzeichen dafür, dass es wirklich ernst wurde.
, dass sie den Ernst der Lage erkannt hatte.

Gelb fuhr[ ]dazwischen.

Auf seinem Bauch befand sich ein pinkes Peace-Zeichen, gesäumt von bunten Kreisen, die sich in verfilzte Fransen auflösten.
Bei Disney wär das dann der kiffende Hank, oder so :D

»Du wärst nicht anders, wenn ständig ein Horst auf dir sitzt«, sagte Thermi.
:lol:

»Denke mal, ein paar Silica-Gel-Tüten könnten helfen«, meinte Flocki, »alle lieben die.«
Herrlicher Einfall! Einer von vielen.

Mit quietschenden Reifen stoppte ein rotes Cabrio vor dem Haupteingang. Als die Tür aufgestoßen wurde, sprang zuerst eine Handvoll quirliger Chihuahuas heraus, die mit einem schrillen »Mes chéris!« an ihren Leinen zurückgezogen wurden.
Auftritt Cruella de Vil :D

Im Wind schlug die breite Hutkrempe Wellen wie der Flossensaum eines Sepia.
Eine Perle von Satz, klasse!

Bernie grinste. »Du hast Glück, denn es ist genau jetzt soweit.«
Hier wünschte ich mir, dass der (Schlüsselmeister-)Bernie noch irgendwie die Lage abschätzt. Denn, warum ausgerechnet jetzt soll er die ganze Bagage ins Eldorado führen? Da muss irgendwie noch ein zündender Auslöser her, so was wie ein Ausbruch von Cruella im vorderen Teil: "Ich verklage Sie! Dann können Sie dicht machen und der ganze Ramsch hier kommt auf den Sperrmüll."
irgendwie oder so.

Lange Zinken schossen durch die Lamellenvorhang,
den
... und jetz gehts ab, he he.

Bernie setzte zurück und nahm mit Vollgas den Eingang aufs Korn. Flauschi und Azurro schrien abwechselnd »Links!« und »Rechts!« In Schlangenlinien fuhr der Stapler durch Regale, Bänke, Plastikblumen und Mülleimer. »Müsst euch mal entscheiden, Kinder«, brummelte Bernie und kurbelte am Lenkrad.
Kopfkino, sehr schön!

In der Ferne waren hektische Sirenen zu hören.
wie klingen hektische Sirenen?

»Alle aussteigen, Endstation. Ich denke, jetzt ist die richtige Zeit und der richtige Ort.«
... fürs Happy End, in dem die Guten oben und die wahren Luschen ganz unten liegen. (Ab durch die Hecke lässt Grüssen)

Haste ganz fein gemacht, @linktofink.
Fazit: Heisser Anwärter auf die Trophäe!

Liebe Grüsse, dot

 

Liebe @lakita again,
vielen, vielen Dank fürs erneute Reinschneien, vor allem, weil es das zweite Mal ist und ich weiß ja, Du hasst es, Texte zweimal zu lesen. Lass uns mal auf Deine Ladung schauen.

Die Idee, dass Berni der fliegende Teppich ist, finde ich gut, die kommt so schön überraschend. Ich mag nach wie vor diese sprühende Fantasie in dieser Geschichte, man spürt, wie du ab und zu selbst geschmunzelt hast beim Fabulieren.
Ja, der Bernie hat der Geschichte gut getan, ich bin froh, dass er noch dazugestoßen ist. Und nochmal ja, ich hab ne Menge geschmunzelt, die Geschichte ist so bekloppt.
Ich würde den Dialog teils anders schreiben:
Du, das habe ich getan und eine Mix aus Dir und mir draus gemacht.
Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt.
Nee, das ist zu menschlich. Was wird denn einem Kissen, wenn ....vielleicht flockig, filzig, ribbelig, flusig, knautschig, gepresst, gestaucht, stauchig, luftig, reissig.
Gute Idee, hab es jetzt ganz kissig: "Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig." :D
Über den Teppich, der fliegen konnte und der einen dorthin brachte, wo Kissen unbehelligt lebten.
Über den fliegenden Teppich, der einen ....
Okay, okay.
...Seidenvorhängen schlief, das die sanften Winde der Savanne umwehte.
jetzt so ähnlich, ohne Halbsatz.
tischte mit leichten Sprüngen
Schon beim letzten Mal fiel mir "tischte" auf. Ich kenne diesen Begriff nicht.
Das ist für alle, die sich lieber auftischen lassen, statt selbst aufzutitschen. :Pfeif: Ist weg.
« Flauschis Haare knisterten rosa auf. »Hallo, Azurro, was machst du hier?«
Hallo Azurro reicht.
Wenn Du als Frau das sagst, wird es so gemacht ...
»Der Kartenleser hat gestreikt, aber sie will wiederkommen.«
»Wann?«
»Wer weiß, vielleicht schon morgen?«
Hier würde ich auf das Gedächtnis des Lesers vertrauen und nur schreiben: "Der Kartenleser hat gestreikt." Den Rest streichen.
Nö, den Punkt will ich klar haben, wegen der Dringlichkeit. "Der Kartenlesen hat gestreikt" ist zu vage.
Flauschi wurde still.
Das würde ich anders darstellen. Das entspricht nicht deinem fantasiereichen Niveau. Was passiert mit einem Kissen, wenn es schweigt? Fallen ihre Flocken zusammen? So dass sie kleiner aussieht als sonst?
Jep, ihr Fell verliert die Spannkraft.
Und in der Folge wurde gründlich renoviert.
Das gefällt mir immer noch nicht, weil es eigentlich dieses Satzes nicht bedarf. Das Chaos wird von dir ja ausführlich geschildert. Die Nachwirkungen kann sich der Leser ausdenken.
Der ganze Dreizeiler mit der Erklärung ist weg.
und später kommt sie wieder.«
streichen
nee, finde das schon wichtig, dass das volle Programm nicht ausreicht. Hab jetzt "und früher oder später kommt sie wieder" draus gemacht.
Bernie war das Kissen von Horst, dem Gabelstaplerfahrer. Ein löcheriges Etwas, das ihm angeblich seine Frau in den Siebzigern aus Wollresten gehäkelt hatte. Auf seinem Bauch befand sich ein pinkes Peace-Zeichen, gesäumt von bunten Kreisen, die sich in verfilzte Fransen auflösten.
Bis auf die Füllworte "ihm angeblich", die ich streichen würde, ein wirklich feiner Satz, mir ist dieses Kissen optisch sofort klar, das ist so eines für den Sperrmüll. Gut gemacht.
Sperrmüllkissen, gut erkannt, :D danke für das Lob. Das angeblich habe ich durch "das ihm – wie man hört – seine Frau in den Siebzigern" ersetzt, da die Häkelei durch Horsts Frau ja nicht stimmen kann.
Azurro zupfte Flauschi an den Haaren und hielt ihr den Zipfel hin. Flauschi hakte sich unter. Zusammen tapsten sie Richtung Lamellentür, die den Verkaufsraum vom Lager trennte. Bernie war die letzte Hoffnung. Sollten sie nicht erfolgreich sein, würden die Fellkissen der Schnepfe und ihren bösartigen Kläffern nicht entkommen.
›Wie es auch kommen mag, wir werden ihnen eine Schlacht liefern, wie nur Kissen es können‹, dachte Azurro grimmig.
Diesen gesamten Absatz würde ich streichen und niemandem würde was fehlen.
Habs getan, bis auf einen Satz. Kommt auf die Halde der gekillten Absätze.
»Du hast Orange den Floh in den Bezug gesetzt von der Kissenburg«, meinte Azurro.
Nett, die Idee mit dem Floh, aber den Satz bitte umstellen: "Du hast Orange den Floh von der Kissenburg in den Bezug gesetzt."
Done.
»Also ich zähle auf jeden Fall.« Bernie gluckste.
»Schon klar. Aber meinst du nicht, da fehlt noch was … vorher?«, sagte Azurro und streckte die Zipfel aus, als wolle er fliegen.
Bernie überlegte so angestrengt, dass seine Maschen enger wurden.
»Ach so, hehe, der fliegende Teppich, den meinst du. Den gibt es wirklich.«
Hier würde ich den Dialog kräftig reduzieren.
"Also ich zähle auf jeden Fall." Bernie gluckste.
"Was weißt du nun über den fliegenden Teppich?" Rest streichen.
Done too.
Den Kissen lief die Zeit weg, würde ich streichen, statt dessen: "Los sag! Uns läuft die Zeit weg!"
dann
"He, nicht so aggro Alter", sagte Bernie. "Wenn's soweit ist, wird er sich zeigen."
Den Rest würde ich streichen.
»He, nicht so aggro, Alter«, sagte Bernie. »Wenn's soweit ist, wird er sich zeigen.«
»Das hab ich schon mal gehört, aber darauf kann ich nicht warten.«
»Du hast keine Wahl.« Bernie grinste. »Aber du hast Glück, denn es ist genau jetzt soweit.«
siehe davor bitte
Done three. :sealed: Zumindest den Anfang, den Satz am Schluss vom Absatz lasse ich drin als Überleitung. Habe das jetzt so:
»He, nicht so aggro, Alter. Wenn's soweit ist, wird er sich zeigen.« Bernie grinste. »Aber du hast Glück, denn genau jetzt ist es soweit.«
ist ein Satz, nach dem ich mich frage: "Was passiert jetzt?" Und dann schießen die Zinken durch die Lamellentür. Passt für mich so.
Fazit: beeindruckend fantasiereiche vollmundige, ähm kissenstoffliche Kissenschlachtgeschichte mit anschließendem glücklichem Ende. Bin gern mit dir auf die Entdeckungsreise gegangn.
Schönes Fazit, unterschreibe ich. ^^ Peace, l2f

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Liebe @Chutney,

herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Da war so viel Honig dabei, ich bin schon dick und faul wie Balu. Jedenfalls habe ich ihn eingesammelt und nicht nochmal aufgeschrieben, merci dafür.

ganz großes Kino, deine Kissenburggeschichte. Ich habe mich schon beim ersten Lesen sehr amüsiert, finde aber, dass sie jetzt nochmal gewonnen hat. Sie lebt natürlich von all den kissenspezifischen Gags. Da habe ich einige Lieblinge rausgeschrieben und was mir sonst so eingefallen ist.
Ja, die große Überarbeitung war sinnvoll, mit weniger Ballast hebt der Teppich besser ab.
Das doppelt sich, kommt später nochmal so ähnlich:
Da bastel ich noch, wie ich das anders transportieren kann. Hab das zweite Mal gekürzt.
Und das ist ja auch immer ein dankbarer Plot, super ausgeführt hier, der Underdog, der zum Superhelden wird.
Der Bernie hat es aber auch verdient, nach Jahrzehnten unter dem Horst. Tut der Geschichte gut, der Hippie. Und was da alles in ihm steckt, verborgene Talente, tse, man wundert sich.
Flauschi überlegte nicht lange. »Ich gehe zu Bernie und quetsche ihn aus.«
»Okay, aber ich begleite dich …, äh, wenn ich darf«, sagte Azurro.
Flauschi grinste. »Passt schon.«
Das geht mir hier zu schnell. Ich finde, da verschenkst du etwas.
Hast recht, sehe ich auch so. Jetzt antwortet sie mit Ironie.
»Okay, aber ich begleite dich …, äh, wenn ich darf«, sagte Azurro.
Flauschke grinste. »Welch heldenhafte Hilfe, dann kann ja nix mehr schiefgehen.«
Im Wind schlug die breite Hutkrempe Wellen wie der Flossensaum eines Sepia.
Großartig. Hast du dir das ganz alleine ausgedacht?! Hammer.
Nun, hüstel, ... ja.
Auf die leeren Zinken lud er vorsichtig die Gitterkörbe mit den gestopften Kissen und preschte los. Schnell fuhren sie an der Zentralkasse und der erstarrten Hilde vorbei, nieteten die nervige Piepsschranke um und steuerten durch die offenen Schiebetüren.
Gute Idee, wie sie die Gitterkörbe einfach alle mitnehmen. Diese Gabelstapleridee ist überhaupt super.
Finde ich auch, die Wüstentrip-Auflösung hatte was, war aber zu verquast. So passt es besser.
Bernie hüpfte vom Stapler und begann, sich im Kreis zu drehen. Schneller und schneller, bis die Pirouette durchsichtig wurde. Es gab einen Knall und eine Handbreit über dem Boden schwebte ein Teppich. Indigoblau und karmesinrot glänzte seine Seide.
Irgendwie würde ich mir hier noch ein retardierendes Element wünschen. Das geht so schnell.
Verstehe ich, aber iwo muss ich mich beschränken und diesen schnellen Überraschungseffekt mag ich auch. Das retardierende Moment war ja, in den Teppichstapel zu fahren und zu sagen: Hey Leute, hier habt ihr fliegende Teppiche. Und LeserIn denkt: Oh nee, das war es jetzt.
Also ich habe mich gut amüsiert. Wie schön, dass du dabei bist, linktofink.:)
Freut mich sehr ... Finde ich auch. ^^ Peace und bis bald, l2f

 

Lieber @linktofink ,

habe deine Erwiderung auf mein erneutes Feedback gerne gelesen und mich wie Bolle gefreut, dass meine Verbesserungsvorschläge verstanden und sogar umgesetzt wurden.
Schönes Gefühl, da box ich doch glatt vor Freude in die Kissen. :D Tolle Geschichte geworden!:thumbsup:

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Seth Gecko,
Danke für Deinen Kommentar, finde gut, dass Du fremd kommentierst.

Die einzelnen Charaktere hast Du toll gezeichnet, und obwohl es einige sind, bleibt es dann doch bei gerade so vielen, dass es nicht unübersichtlich wird.
Was ich für sehr gelungen halte, ist die Veranschaulichung menschlicher Mimik, übertragen auf Kissen, dargestellt durch Reißverschlüsse, Fransen, Zipfel und so weiter. Diese Stellen unterstrichen oft den humoristischen Ton und ließen mich schmunzeln.
Freut mich, dass du nicht den Überblick verlierst. Das bestärkt mich darin, dass es nicht zu viele sind. Auf die kleinen Details, das Andichten von kissenspezifischen Merkmalen und Charaktereigenschaften habe ich eine Menge Zeit verwendet. Danke für Dein "sehr gelungen" an der Stelle.
Die Geschichte ist kurzweilig und fängt harmlos an, nimmt jedoch spätestens mit dem Bericht der Mottokissen an der Zentralkasse Fahrt auf. Die Überlegung, das "volle Programm" zu fahren, hat bei mir Spannung aufgebaut.
Kurzweilig und harmlos, das passt und das sollte es auch sein, damit die Kissen erst mal kennengerlernt werden können. Die Spannung entsteht ja für dich noch durch das Mottokissen und das volle Programm, also alles gut.
Im Mittelteil, wo sie unterwegs zur Teppichabteilung sind und Du den kleinen "Infodump" zur Erklärung der Kissenburg einstreust, wird das Ganze mMn ein klein wenig langatmig. Auch der zeitliche Ablauf im Anschluss hat mich hier ein wenig straucheln lassen:
Erst macht der Laden in einer halben Stunde die Türen auf, doch dann steht schon die Misses mit den Hunden vor der Tür. Währenddessen sind Flauschi und Azzuro noch auf dem Weg ins Lager...
Aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau.
Das habe ich auf Deinen Hinweis hin geändert. "Niemand von ihnen hatte bemerkt, dass es draußen hell geworden war. Jeden Moment würden die Türen aufgesperrt." Ich denke, dadurch rückt das zeitlich näher zusammen.
Fantastisch gelungen finde ich den Absatz, in dem du die Antagonistin beschreibst. Hier hatte ich sofort eine Disney-Schurkin wie Cruella de Ville o.ä. vor Augen. Großartig!
Ja, die Parallele ist natürlich da. Das ist schon auch ein Typus, klar überzeichnet, schwierig, da was Neues zu schreiben.
Auch das letzte Drittel, als die Kissen ihre Offensive auffahren, sprüht für mich vor kreativen Ideen und ist trotz des Chaos stets übersichtlich beschrieben (ich weiß immer, wo ich mich als Leser befinde).
Das ist wichtig als Rückmeldung, es geht zwar alles drunter und drüber, aber Du hast die Orientierung nicht verloren, schön.
Die Gabelstaplerfahrt mit Bernie am Steuer hat mich auch noch schmunzeln lassen, ich fand das Bild des durchgesessenen Alt-68er Kissen, dass mit dem Stapler durch den Markt brettet einfach grandios
das hat mir auch richtig Spaß gemacht beim Schreiben. Wer einmal Gabelstapler gefahren ist, der weiß, was man so alles mit langen Zinken und kleinem Wendekreis anstellen kann. ^^
:thumbsup: Jeder, der bereits einmal im Einzelhandel oder in ähnlich gearteten Dienstleistungssektoren gearbeitet hat, weiß um die "Codierung" spezieller Durchsagen, sei es bei Raubüberfall, Ladendiebstahl oder Wasserschaden. Oder eben, wie hier, Angriff der Killerkissen. Fantastisch.
Angriff der Killerkissen. :D Du hast mir gerade einen tollen B-Movie-Untertitel geschenkt.

Danke für Deinen Kommentar, peace, l2f

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Hallo @dotslash,
schön, dass Du bei der Challenge mitmachst.

Herrlich, das Thema direkt zum Motiv gemacht. Die Kissenburg als Eldorado der Wohneinrichtungsabteilung. Und wie @Vulkangestein bereits erwähnte, ich hatte auch sofort einen Disney Animationsfilm im Kopf. So was wie Cars, oder Planes, die verschiedenen Charakter je nach Kissenstil. Die Kürzung der Geschichte hat ihr gut getan, ist nämlich nicht einfach, liebgewonnene Ideen über den Haufen zu werfen, Kill your Darlings, ja, ja.
Gerade bei der ersten Version konnte ich mir das was Abendfüllendes auch vorstellen, bei 19 prallen Normseiten ... Bei dem Text bin ich zum Massenmörder von Darlings und Absätzen geworden. :D Jetzt reicht er vllt. nicht mehr fürs Abendprogramm. Aber gut so, er ist immer noch grenzwertig voll.
Aprospos, ich hatte Mühe hinter der Bezeichnung "Flauschi" für seine "Angebetete". Da stolperte ich jedesmal, weil zu der Diva, wie ich sie mir vorstelle, dieser Kosename einfach nicht richtig passt.
Und zu Airflock passt dann eher Flocke statt Flocki. Flocke, die coole Socke. ;)
Wahrscheinlich Geschmacksache, ach ich weiss auch nicht ...
Guter Punkt, und tadaa, ich habe beide Namen geändert. Flocki gemäß Deinem Vorschlag zu Flocke und aus Flauschi wurde Flauschel. Passt besser?
Und warum er sie oft nachmachte, konnte er nicht sagen. Doch beim Gedanken daran, dass Flauschi verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.
Das habe ich mich auch gefragt, deshalb:
Vorschlag: Eigentlich wollte er sie gar nicht nachmachen, im Gegenteil. Beim Gedanken daran, dass Flauschi verkauft werden könnte, ...
Da kaue ich schon ne Weile drauf rum und schreibe es jeden zweiten Tag anders.
Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor. Azurro wusste natürlich, warum das Mottokissen sich zierte.
Brauchts das? Steht im weiteren Verlauf zwischen den Zeilen.
Hatte schon jemand angemerkt, jetzt ist der Satz gestrichen.
»Nein, das ist nicht alles, weil heute der Kartenleser ausgefallen ist.«
das ist nicht alles – heute ist der Kartenleser ausgefallen.«
gekauft.
Über den einen fliegenden Teppich, der einen dorthin brachte, wo Kissen unbehelligt lebten.
Vlt.: Über diesen fliegenden Teppich, der einen dorthin ...
das auch, danke.
»Vier Beine, Maul voller Zähne, wuff, wuff? Als Spielzeug zum Zerpflücken.«
Braucht es das?
Überzeugt, hat keinen Nährwert. Ab auf die Halde damit.
Flauschi sagte nichts. Ihr sonst so elektrisches Fell fiel in sich zusammen und hing glatt an ihr herab. Azurro nahm es als Anzeichen dafür, dass es wirklich ernst wurde.
, dass sie den Ernst der Lage erkannt hatte.
Hab das auf Deine Anmerkung hin umgeschrieben:
"Flauschel sagte nichts. Ihr sonst so elektrisches Fell hing zusammengefallen an ihr herab. Azurro spürte, wie sich seine Füllung zusammenzog, auf seiner Glattlederhülle standen ungewohnte Knautschfalten."
Auf seinem Bauch befand sich ein pinkes Peace-Zeichen, gesäumt von bunten Kreisen, die sich in verfilzte Fransen auflösten.
Bei Disney wär das dann der kiffende Hank, oder so :D
Hilf mir auf die Sprünge, welcher Film?
»Du wärst nicht anders, wenn ständig ein Horst auf dir sitzt«, sagte Thermi.
:lol:
:D
»Denke mal, ein paar Silica-Gel-Tüten könnten helfen«, meinte Flocki, »alle lieben die.«
Herrlicher Einfall! Einer von vielen.
Oh danke, ursprünglich stand der bei der Sauftour. Den habe ich aus der ersten Version ausgeschnitten und anders wieder eingebaut, weil ich mich nicht trennen konnte.
Im Wind schlug die breite Hutkrempe Wellen wie der Flossensaum eines Sepia.
Eine Perle von Satz, klasse!
Jo, fast zu schade. ;)
Bernie grinste. »Du hast Glück, denn es ist genau jetzt soweit.«
Hier wünschte ich mir, dass der (Schlüsselmeister-)Bernie noch irgendwie die Lage abschätzt. Denn, warum ausgerechnet jetzt soll er die ganze Bagage ins Eldorado führen? Da muss irgendwie noch ein zündender Auslöser her, so was wie ein Ausbruch von Cruella im vorderen Teil: "Ich verklage Sie! Dann können Sie dicht machen und der ganze Ramsch hier kommt auf den Sperrmüll."
irgendwie oder so.
Verstehe ich, ich schaue mal am WE.
In der Ferne waren hektische Sirenen zu hören.
wie klingen hektische Sirenen?
sind nicht mehr hektisch.
Kopfkino, sehr schön!
Ja, die Staplerfahrt ist auch für mich ein Highlight.
»Alle aussteigen, Endstation. Ich denke, jetzt ist die richtige Zeit und der richtige Ort.«
... fürs Happy End, in dem die Guten oben und die wahren Luschen ganz unten liegen. (Ab durch die Hecke lässt Grüssen)
Jeder, wie er es verdient, hehe.
Haste ganz fein gemacht, @linktofink.
Fazit: Heisser Anwärter auf die Trophäe!
Danke für Deinen Kommentar und schön, was Du dem Text zutraust, dot. :anstoss:
peace, l2f

 

habe deine Erwiderung auf mein erneutes Feedback gerne gelesen und mich wie Bolle gefreut, dass meine Verbesserungsvorschläge verstanden und sogar umgesetzt wurden.
Schönes Gefühl, da box ich doch glatt vor Freude in die Kissen. :D Tolle Geschichte geworden!:thumbsup:
Box aber nicht in meine :D
Ich freue mich über konkrete Vorschläge, manche sehen das als Übergriff, ich finde das hilfreich. Danke nochmal, lakita, gute Nacht, l2f

 

Hallo, lieber linktofink,
der Kaiserhappen zum Schluss.
Ich mochte deinen Text schon, da hattest du ihn glaube ich noch gar nicht gepostet. :D Soll heißen, ich mochte ihn schon, als er noch nicht ganz so rund war. Sah schon immer Cruella de Ville herumkeifen, statt der Dalmatiner hat sie halt einen Haufen kleiner nickeliger Köter um sich rum, aber ruchlos ist sie wie eh und je. Und bunt die Gegenwehr.
Dein Text ist sehr zeichentrickmäßig, ein geschriebener bunter Comic. Ich mag das einfach, sehe die Bilder, die du mit Sprache erschaffst, vor mir, sonst braucht man ja so ein bisschen, bis man sich bestimmte settings vorzustellen vermag. Sehe das blaue Kissen auf seinen Fußzipfeln vor mir her trippeln, all die anderen Kissen, wie sie sich streiten und zoffen. Wahrscheinlich liegt es neben deinem anschaulichen Stil eben auch daran, dass du dich der Ikonographie des Zeichentrick- und Comicfarbkastens bedienst, andockst an bekannten Mustern, bis alles satt ausgemalt ist in dicken, deckenden Farben.
Das muss man natürlich auch erst mal hinkriegen. Und - es ist supergut zum Wohlfühlen geeignet, weil man sich so richtig schön in die Kissen schmiegen und einfach nur folgen kann. Unterhaltung pur. Und manchmal ist das genau richtig so.
Was ich mir unabhängig von deiner Geschichte überlegt habe: Geht das wohl, dass man im Zeichentrickfilm oder Comic oder eben in einer an dieses Genre angelehnten Geschichte richtige Charaktere erschaffen kann? Als Kissen? Ich frage mich das, es soll die süßen Kissenwesen deiner Geschichte nicht schmälern, aber man kommt auf solche Gedanken, wenn man einen Haufen Geschichten über Kissenburgen liest. Ich denke fast, wenn man Kissen agieren lässt, sind charakterliche Unterschiede nicht so differenziert, können und sollen sie vielleicht gar nicht.
Ach, ich lass das mal, es führt ja zu nichts, außer zu der Festestelleung, dass es mir gut gefiel, dass die Kissenburg hier so wortwörtlich genommen wurde.
Ich hab nicht mehr viel anzumerken, beschränke mich daher auf wenige Stellen.


Das Kissen öffnete den Reißverschluss seiner Hülle und zupfte ein wenig der Füllung heraus.
ein wenig der Füllung klingt etwas arg blasiert. zupfte ein wenig Füllung heraus geht auch.

Auf seinen unteren Zipfeln tippelte es über den Gang,
Das mein ich, da könnt ich mich kringeln, wenn im Film ein Kissen, dann zockelt es so durch die Gegend.

Unauffällig glättete es die Falten. »Behaltet eure Fasson!«, drang aus seiner Sprechfalte.
»Ich pfeiff drauf«, sagte das Therm-A-Rest und rollte sich zusammen.
Nett ist es, wie du Kissenspezifik benutzt, um Reaktionen und Verhalten zu zeigen.
Sie kam ihm so nahe, dass ihre Haarspitzen sein Leder berührten. Azurro hielt kurz die Luft an und wich zurück, bis er im Rücken die Heimtex-Theke spürte. Als er weiteratmete, wurde ihm von Flauschis Lanolin-Duft schwindelig. Das Fellkissen drückte einen haarigen Zipfel gegen seinen Bauch. Von Tuchfühlung träumte er oft, aber nicht so.
»Du hast recht, mein Tag war extrem elektrisch. Und bei dir? Lass mich raten, die übliche Tristesse?«
Ja, das kleine Biest weiß, wie man azurfarbene Kissen violett macht.
»Genau diese Ergebenheit passt zu euch, ihr Mittelfalten-Dreierpack.« Das Therm-a-Rest zupfte an seinem schwarzen Fixiergummi und ließ es flitschen.
Ich sehe einen kleinen Revoluzzer

»Eingebildete Ziege! Unter der ganzen Wolle ist die bestimmt flach wie ein Stuhlkissen«, maulte Grün, »aber riskiert hier eine dicke Borte wie eine … eine … Diva in Nerzhülle.
:)
»Lass mal rübergehen und Nachrichten hören.« Azurro tapste los Richtung Kasse.
Oh je, vom Mottokissen, das kann was geben
Klar, bisschen blöd passt zu euch, ihr mögt ja auch Schlagergedudel in Endlosschleife.«
bisschen doppelt gemoppelt

»Hm, mir fällt nix ein, was euch betrifft – obwohl ..., ach nee.«
Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«
»Oh, danke sehr!« Auf der Hülle des Mottokissens erschien ein rosa Schimmer, das Herz leuchtete kräftig. »Ach, gerade ist mir doch was eingefallen …«
»Und das wäre …?«
Das wirkt so, als hätte man das Mottokissen umgarnen müssen, damit es doch noch auspackt, was es weiß, dann würde ich aber auch eine gewisse Beleidigtheit oder was auch immer, jedenfalls einen Grund andeuten, weshalb es das ist. Das widerspricht sich sonst nämlich zu der eigentlichen Geschwätzigkeit dieser Kissen.
»Heute war so eine Dame hier mit Stilettos, Sonnenhut und qualmendem Zigarillo zwischen den Lippen. Die ist mit ihren kleinen Hunden an der Info vorbeirauscht …«
»Na und …?«
»An der Kasse hat sie gefragt, ob sie mit Karte bezahlen kann.«
»Also das ist deine Neuigkeit?«
»Nee, das ist nicht alles – heute ist doch der Kartenleser ausgefallen.«
»Was wollte sie denn bezahlen?«
»Och, sie wollte nur sämtliche Fellkissen kaufen, für ihre Hunde zum Zerpflücken.«
vorbeigerauscht
Eigentlich gut, dieser Dialog, weil die fiese Neuinformation so schön am Ende untergejubelt wird. Allerdings habe ich mich gewundert, warum der Gesprächspartner des Mottokissens so ungeduldig ist. Um die tendenzielle Genervtheit nachzuvollziehen fehlt mir hier ein wenig Abschweifung oder jedenfalls was Nervigeres des Mottokissens.

Azurro war von allen Kissen am längsten da, weil das Ledersofa, zu dem er gehörte, schon vor Jahren verkauft worden war – ohne ihn, er war zu teuer. Und ein einzelnes, azurfarbenes Lederkissen ohne passendes Sofa wollte erst recht niemand haben. Doch zum Glück mochte ihn seine Verkäuferin.
Braucht es den Absatz eigentlich? Warum muss man das rechtfertigen, warum es einen Azurro gibt?

Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig.
Schöne Alliteration

In dem riesigen Bett schliefen hunderte Kissen, die sie jeden Tag einzeln aufschüttelte, herzte und liebevoll glattstrich. Und die Kissen rissen sich darum, unter der nach Rosen duftenden Prinzessin liegen zu dürfen. Doch niemand hatte den fliegenden Teppich je gesehen.
Okay, das ist natürlich ein Kissenparadies
»Azurro, ich bin ein Hightech-Kissen, ein Produkt wissenschaftlichen Fortschritts. Was bitte sollte ich über Aberglauben wissen?«
:)
»Na klar, einen Plan, wenn's weiter nichts ist …«, plapperte Gelb.
»Ein Plan hat mit Nachdenken zu tun, also nix für dich«, sagte Thermi. Gelb stampfte drohend auf ihn zu. Durch den anschließenden Knuff drehte Thermi mehrere Rollen rückwärts.
Weiß grad keine Lösung, aber es klingt ein bisschen formell und leider auch brav und aufsatzmäßig, weil deine Beschreibung etwas Methodisches hat, so ein erst kommt das, dann kommt das und zum Schluss liegen sie alle halbtot im Schlafsaal, das ist durch das Formelle zu wenig actionmäßig. Vielleicht nur zur Anschauung, ich kann das nämlcih nicht gut aus der Lameng: Gelb stampfte drohend auf ihn zu, ein heftiger Knuff und Thermi drehte mehrere Rollen rückwärts. Oder .. auf ihn zu, ein heftiger Knuff und Thermi kugelte durch den halben Raum.
»Klar, fliegender Teppich«, sagte Flocke. »Leute, schaut euch mal um, wir sind in der Fußtreterabteilung von einem Provinz-Ramschladen.«
Hehe

»… und suchen einen Teppich, den noch nie jemand gesehen hat, super Idee.« Thermi flitschte an seinem Gummi.
Auch das
Gelb stemmte die Zipfel in die Seiten und schnaubte. »Also manchmal benehmt ihr euch wie Angebote vom Wühltisch.« Aus dem Sonnengelb wurde für einen Moment ein giftiges Senfgelb.
Schon wieder so nett, wie du die Kissen agieren lässt

Ich machs mal kürzer, denn ich werde müde. Bernie ist natürlich die Schau, gut, dass er dir eingefallen ist, ein echtes Schätzchen, auch, Cruella ist wunderbar, und das "volle Programm" setzt noch mal einen drauf.
Ein wunderbares Amüsement, von dem man nicht genug kriegen kann, hast du dir da mit viel Liebe zum Detail zurechtgesponnen.

Machs gut und bis die Tage
Novak

 

Hallo@linktofink

Ich mache jetzt den Gegenbesuch

Indem Du mit ca. 23 000 Zeichen (oder 3500 Wörtern) 200 % des Themas der Challenge aufgreifst, beweist Du - falls Du es beweisen musstest -, dass Du mit der Feder umgehen kannst und dass Du fähig bist, ein Wort nach dem anderen aneinanderzureihen, ganz gleich, welches Thema Du behandelst. Dieses offensichtliche Schreibtalent täuscht jedoch nicht über den dünnen Stoff hinweg.

Positiv:

Ich habe den Humor geschätzt, den du in deinen Text eingeflochten hast und musste oft schmunzeln. Beispiel :

Das azurfarbene Lederkissen erschrak. Schnell stopfte es die Füllung zurück in die Lederhülle und schloss den Reißverschluss. Unauffällig glättete es die Falten. »Behaltet eure Fasson!«, drang aus seiner Sprechfalte.
»Ich pfeiff drauf«, sagte das Therm-A-Rest und rollte sich zusammen.
oder
»Deine Märchen kannst du abends den Jungkissen vor dem Schlafengehen erzählen«,
Hier gefällt mir die Ironie dabei.
Als der Teppich vorbeiflog, teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!« Flauschel streckte ihr eine steile Mittelsträhne entgegen.
Das Ende hat mir gut gefallen.

Negativ:

Ich war von der Größe der Besetzung überfordert: 9 Kissen, die mal mit einem Merkmal (Farbe, Material etc.), mal mit einem Namen bezeichnet werden. Das ist mir ein bisschen too much. Dazu kommen noch Horst und Hilde, die in der Handlung keine Rolle spielen.

Fazit:

Eine wirre Geschichte, die für mein Empfinden den Challengeziel absolut erreicht und ein Erzähler der sich selbst nicht zu sehr ernst nimmt. Deine Kissen mag ich.
Liebe Grüße
Eraclito

 

Hallo @linktofink ,

ich mag deine Geschichte sehr gerne und habe nur ein paar kleinere Anmerkungen für dich, vielleicht ist trotzdem was für dich dabei.

Niemand war zu sehen, nichts zu hören, bis auf das Rauschen der Lüftungsanlage unter der Decke.
Das lässt einen irgendwie vermuten, dass Azurro alleine ist, das ist er aber ja gar nicht. Die Reaktion der anderen Kissen ist daher dann überraschend.

Azurro hielt kurz die Luft an und wich zurück, bis er im Rücken die Heimtex-Theke spürte.

Das Fellkissen drückte einen haarigen Zipfel gegen seinen Bauch.
Dazu muss sie ihm aber hinterhergehen, während er zurück weicht.

Therm-a-Rest nuschelte so leise, dass er dachte, niemand hätte es mitbekommen. Doch Grün gab ihm einen satten Zipfelrüffel und raschelte wütend.
Die Erklärung zum Nuscheln kann für mich gerne weg, wenn er es leise in seinen Bezug nuschelt, ist es ja schon klar, dass das nur für ihn war.

Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«
Ah, das Mottokissen braucht ein paar Schmeicheleien um in die Gänge zu kommen, das kommt so aus dem nichts, vielleicht kannst du das ein bisschen sanfter einbringen, so dass klar wird, dass sich die Mottokissen immer erstmal zieren.

Alle Fellkissen zu verkaufen, das war ungeheuerlich, Flauschel den Hunden zu opfern, ein Alptraum.
»Thermi, Drillinge …, irgendeine Idee?«
»Wenn du so fragst«, sagte Orange, »also, wenn du so fragst, ich denke da an die Kissenburg.«
Das geht irgendwie so schnell. Es müsste ja schon normal sein, dass Kissen verkauft werden und vorher war es ja nicht so, als wäre zwischen den Dillingen und Flauschi viel Liebe. Und jetzt ist es selbstverständlich, dass man alle Fellkissen retten muss.

»Azurro, ich bin ein Hightech-Kissen, ein Produkt wissenschaftlichen Fortschritts. Was bitte sollte ich über Aberglauben wissen?«
:rotfl:

Ein löcheriges Etwas, das ihm – wie man hört – seine Frau in den Siebzigern aus Wollresten gehäkelt hatte.
Wie man hörte, oder?
Das führte dazu, dass die Frau keinen einzigen sicheren Schritt gehen konnte, weil sich der Boden unter ihr zu bewegen schien
Das ist ja ne Action-Szene. Da ist der Satz so eine Bremse.
Unbeholfen staksten ihre hohen Stöckelschuhe auf der Stelle.
Eigentlich stakst ja sie, oder?
Als sie ein weiteres Mal beinahe hingefallen wäre, zog sie die Schuhe aus und begann, mit den Absätzen auf die Kissen einzudreschen, die sie von der Theke aus mit »Freebreeze Raumaroma« ansprühten.
Auch ein seeeehr langer Satz für eine Actiong-Szene. Auch dass die Reaktion - mit Schuhen auf Kissen eindreschen - vor der Aktion - Raumaroma einsetzen - beschrieben wird nimmt Tempo raus.
»Leute, Hilda hier, lasst alles stehen und liegen. Rette sich wer kann!«
Wird sie wirklich "Hilda hier" in der Situation hinzufügen? Vorhin bei Pippi Langstrumpf hat sie sich dafür nicht die Zeit genommen.
»Du!«, drohte sie und zeigte mit dem Finger auf Azurro, »das warst alles du.«
Woher weiß sie das? Es ist ihre erste Begegnung, oder?
Vor dem Haupteingang stand das rote Cabrio quer.
Das hat sie ja schon am Anfang quer geparkt, ich finde, das wäre daher besser oben präzisiert als hier am Schluss detailliert.

Mehr als Kleinigkeiten habe ich tatsächlich nicht gefunden, ein wenig schnell ist mir das alles gegangen, aber das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen. :)

LG feurig

 

Hallo @linktofink,

so langsam beginne ich zu glaube, dass ich tatsächlich alle Texte der Challenge kommentiert bekomme. Heute also deiner, den ich sehr gerne gelesen habe. Allein der Anfang hat mich ein wenig Mühe und Durchhaltevermögen gekostet. Ich musste den zweimal lesen, beim ersten Mal: keine Chance da durchzusteigen. Du hast ja schon viele Kommentare, aber ich habe wirklich gar keine Lust, mich da durchzuwühlen, darum kriegste vielleicht Infos, die du schon zig mal bekommen hast.

Das azurfarbene Lederkissen linste um die Ecke in den Gang.
Ein super Einstieg. Okay, es geht um ein Kissen ... Naja, klar ... passt natürlich zur Challenge ... linsen passt auch super zu nem Kissen ...
Niemand war zu sehen, nichts zu hören, bis auf das Rauschen der Lüftungsanlage unter der Decke. Das Kissen öffnete den Reißverschluss seiner Hülle und zupfte ein wenig der Füllung heraus. Auf seinen unteren Zipfeln tippelte es über den Gang, als ginge es über einen Laufsteg. Dazu säuselte es mit hoher Stimme: »Hach, Leute, ich bin wieder so extrem elektrisch heute.«
Tja, also im Film würde das für mich sicher funktionieren, aber beim Lesen nicht so richtig. Habe natürlich überhaupt nicht gecheckt, was hier abgeht, was das Säuseln soll und die (wegen des Säuselns für mich unnatürlich) hohe Stimme

Drei Kissen in Gelb, Orange und Grün schüttelten sich vor Lachen und fielen dabei aus dem Zwölf-Neunundneunzig-Ständer, der neben der Heimtex-Info stand. Das Nackenkissen aus dem ›Airflocks Supralight‹-Karton auf der Info-Theke hüpfte in die Luft und schlug die unteren Zipfel gegeneinander. Aus dem Halbdunkel des Regals gegenüber entwich dem Therm-A-Rest ein gelangweiltes »Pffft.«
Das hat mich dann vollends rauskatapultiert. Drei Kissen in Gelb orange und grün, Zwölf Neunundneunzig Ständer, Heimtex Info, Nackenkissen, Airflogs-Supraligth, Infotheke, Therm-a-rest ... Dat war zu viel für mein Gehirn ...

Aus Versehen auf Speicher geklickt ... gleich gehts weiter

 

Also du hast da ja unglaublich viel Personal und Orte. Und dann kommt ja auch schon Flauschel und die Witze kann ich überhaupt nicht aufnehmen, weil ich völlig desorientiert bin. Also dein Einstieg war echt viel Arbeit und da würde ich mich freuen, wenn du es mir leichter machtest, weil das soll ja kein Text sein, den ich mir erarbeiten muss, oder? Der geht ja eher so Richtung Popcorn-Kino (was ja auch mehr oder weniger die Challenge Aufgabe war).

»Hallo, Azurro«, hauchte sie und schaute in die Runde. »Und vielen Dank für das Empfangskomitee.«
Sie kam ihm so nahe, dass ihre Haarspitzen sein Leder berührten. Azurro hielt kurz die Luft an und wich zurück, bis er im Rücken die Heimtex-Theke spürte. Als er weiteratmete, wurde ihm von Flauschis Lanolin-Duft schwindelig. Das Fellkissen drückte einen haarigen Zipfel gegen seinen Bauch.
Hier kriege ich dann aber so langsam mit das Flauschel wohl die Diva im Laden ist und Azurro hat wohl nur ne große Klappe, wenn sie nicht da ist. Er ist auf jeden elektrisiert von ihr...
»Was ist? Eben warst du noch so lustig. Hat es dir die Sprache verschlagen?«
könnte auch weg ...
»Genau diese Ergebenheit passt zu euch, ihr Mittelfalten-Dreierpack.«
:D
»Eingebildete Ziege! Unter der ganzen Wolle ist die bestimmt flach wie ein Stuhlkissen«, maulte Grün, »aber riskiert hier eine dicke Borte wie eine … eine … Diva in Nerzhülle.«
:D
Doch beim Gedanken daran, dass Flauschel verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.
Oje, Tennisballgröße ... das ist schon eine ganz ordentlich Reaktion...

Auch das Mottokissen mag ich. Überhaupt mag ich deine Kissen-Stoff-usw. Witze. Das gefällt mir gut, auch die Persönlichkeiten, der Kissen(typen), also dass die Mottokissen halt etwas "ordinär und geschwätzig" sind. Als ich dann erst mal drin war, war es dann auch fast immer ok, mich zwischen denen zu orientieren. Am wenigsten weiß ich noch von dem Therm-a-rest und dem Supralight. An deren Persönlichkeiten habe ich keine Erinnerung, also vielleicht wäre es hilfreich da noch mal nachzuschrauben.
Gerade als ich mich fragen will, ob die Ansammlung der Witze nun die Geschichte ist, ging die Geschichte weiter. Also ich finde die Balance zwischen den Witzen und dem Fortschritt der Handlung gelungen. Jedenfalls, die Dame mit den Stilettos taucht auf. Auch da denke ich natürlich an Popcorn-Kino und die Bösewichte in den Disneyfilmen, allen voran die Dame mit den Dalmatinern (mochte den Film nie wegen der Bösewichtin). Gut fand ich, dass die Dame die Kissen zum Auseinanderpflücken für die Hunde kaufen will. Die Kissen machen sich auf zu Bernie, derweil geht im Laden die Kissenschlacht ab und am Ende fliegen sie dann doch zur Kissenburg.
Du hast viele schöne und sehr schöne Sätze drin. Ich vermute, ich würde doch nur die gleichen zitieren, wie die anderen auch und es sind auch wirklich viele, weil es in dem Setting eben auch viele ungewöhnliche sind.
Grundsätzlich passt dein Text natürlich super in die Challenge. Er ist unterhaltsam und witzig und "leicht und bekömmlich". Und er gefällt mir auch sehr gut. Wenn ich aber noch etwas nennen sollte, was ihm fehlt, dann wäre es für das "richtige" Popcorn-Feeling noch die B-Story, die könnte noch etwas mehr ausgebaut werden.

Viele Grüße
Katta

 

Liebe @Novak,

der Kaiserhappen zum Schluss.
eher der Kaiserschmarrn, höchstens, :D
Ich mochte deinen Text schon, da hattest du ihn glaube ich noch gar nicht gepostet.
Das musst Du mir mal zeigen, das möchte ich auch können ^^. Aber verstehe schon, Du mochtest das Wilde der ursprünglichen Version, ging mir ähnlich, war aber zu vogelwild und ich denke ohne Wüste und mit Bernie ist schon deutlich besser.

Dein Text ist sehr zeichentrickmäßig, ein geschriebener bunter Comic. Ich mag das einfach, sehe die Bilder, die du mit Sprache erschaffst, vor mir, sonst braucht man ja so ein bisschen, bis man sich bestimmte settings vorzustellen vermag. Sehe das blaue Kissen auf seinen Fußzipfeln vor mir her trippeln, all die anderen Kissen, wie sie sich streiten und zoffen. Wahrscheinlich liegt es neben deinem anschaulichen Stil eben auch daran, dass du dich der Ikonographie des Zeichentrick- und Comicfarbkastens bedienst, andockst an bekannten Mustern, bis alles satt ausgemalt ist in dicken, deckenden Farben.
Zwei, drei andere Leute haben ebenfalls geschrieben, sie hätten sofort an einen Streifen von Disney gedacht. Ich habe geschaut, was an Ideen bei Kissenburg kommt und habe das laufen lassen und erst im Nachhinein gegärtnert. Vielleicht ist es deshalb so comichaft und anschaulich.

Was ich mir unabhängig von deiner Geschichte überlegt habe: Geht das wohl, dass man im Zeichentrickfilm oder Comic oder eben in einer an dieses Genre angelehnten Geschichte richtige Charaktere erschaffen kann? Als Kissen?
Schwierig, finde ich. Hab das versucht mit unterschiedlicher Beschaffenheit und dem was sie von sich geben. Keine Ahnung, ob sie dadurch unterscheidbar genug sind, ich hoffe schon.

Das muss man natürlich auch erst mal hinkriegen. Und - es ist supergut zum Wohlfühlen geeignet, weil man sich so richtig schön in die Kissen schmiegen und einfach nur folgen kann. Unterhaltung pur. Und manchmal ist das genau richtig so.
War auch schon ein ziemlicher Kampf, ich und Gepilchere, das geht normal gar nicht, aber dann fluppte es und hat sogar Spaß gemacht. Und ohne die Challenge mit ihren speziellen Anforderungen, die ich sehr wörtlich genommen habe, hätte ich diesen Text niemals geschrieben. Also auch Danke an Fliege und Chutney.
»Genau diese Ergebenheit passt zu euch, ihr Mittelfalten-Dreierpack.« Das Therm-a-Rest zupfte an seinem schwarzen Fixiergummi und ließ es flitschen.
Ich sehe einen kleinen Revoluzzer
Ja, der Thermi ist schon ein Frecher, der sagt, was er denkt und das sind mir eh die Liebsten. Deswegen lass ich den hier auch, weil der schön doppelt garstig ist:
Klar, bisschen blöd passt zu euch, ihr mögt ja auch Schlagergedudel in Endlosschleife.«
bisschen doppelt gemoppelt

Das wirkt so, als hätte man das Mottokissen umgarnen müssen, damit es doch noch auspackt, was es weiß, dann würde ich aber auch eine gewisse Beleidigtheit oder was auch immer, jedenfalls einen Grund andeuten, weshalb es das ist. Das widerspricht sich sonst nämlich zu der eigentlichen Geschwätzigkeit dieser Kissen.
Das stimmt auch, sehe den Punkt. Vor dem Überarbeiten hatte ich eine Erklärung drin, dass die sich immer zieren und hören wollen, wie toll sie sind. Hab das jetzt so versucht:

Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
Das Airflocks Supralight zog eine Faltenschnute. »Jetzt wartet es wieder drauf, dass jemand es lobt.«
»Genau, fishing for compliments, wie der Franzose sagt«, flüsterte das Therm-a-Rest. »Bei denen musst du erst den Korken ziehen, dann läuft's.«
Azurro zischte ein »Pscht!« und wandte sich wieder dem Gitterkorb zu.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«

Ist das verständlicher so?

Eigentlich gut, dieser Dialog, weil die fiese Neuinformation so schön am Ende untergejubelt wird. Allerdings habe ich mich gewundert, warum der Gesprächspartner des Mottokissens so ungeduldig ist. Um die tendenzielle Genervtheit nachzuvollziehen fehlt mir hier ein wenig Abschweifung oder jedenfalls was Nervigeres des Mottokissens.
Ja, das hatte ich etwas umgeschrieben und das nicht im Blick gehabt, vielen Dank.
Hab das Drängelnde rausgenommen:

»Heute war so eine Dame hier mit Stilettos, Sonnenhut und qualmendem Zigarillo zwischen den Lippen. Die ist mit ihren kleinen Hunden an der Info vorbeigerauscht …«
»So, eine Dame mit Hut also.«
»An der Kasse hat sie gefragt, ob sie mit Karte bezahlen kann.«
»Na, das nenn ich mal ein Highlight.«
»Nee, warte mal, das ist nicht alles – heute ist doch der Kartenleser ausgefallen.«
»Hm, was wollte sie denn bezahlen?«
»Och, sie wollte nur sämtliche Fellkissen kaufen, für ihre Hunde zum Zerpflücken.«

Azurro war von allen Kissen am längsten da, weil das Ledersofa, zu dem er gehörte, schon vor Jahren verkauft worden war – ohne ihn, er war zu teuer. Und ein einzelnes, azurfarbenes Lederkissen ohne passendes Sofa wollte erst recht niemand haben. Doch zum Glück mochte ihn seine Verkäuferin.
Braucht es den Absatz eigentlich? Warum muss man das rechtfertigen, warum es einen Azurro gibt?
Recht Du hast, liebe Novak, einige andere haben das auch angemerkt. Ich hab´s noch festgehalten, aber jetzt kommt der grobe Besen. Hab es geändert:

Ein kalter Luftzug strich durch den Laden, der sie alle frösteln ließ. Das Mottokissen plauderte fleißig weiter, doch Azurro hörte nicht mehr zu. Er dachte an Flauschel und ihren dunkelroten Reißverschluss. Ein Rudel gieriger Kläffer stürzte sich auf ihr Fell und riss kleine Stücke heraus. Schnell verscheuchte er den Spuk. Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig.

»Na klar, einen Plan, wenn's weiter nichts ist …«, plapperte Gelb.
»Ein Plan hat mit Nachdenken zu tun, also nix für dich«, sagte Thermi. Gelb stampfte drohend auf ihn zu. Durch den anschließenden Knuff drehte Thermi mehrere Rollen rückwärts.
Weiß grad keine Lösung, aber es klingt ein bisschen formell und leider auch brav und aufsatzmäßig, weil deine Beschreibung etwas Methodisches hat, so ein erst kommt das, dann kommt das und zum Schluss liegen sie alle halbtot im Schlafsaal, das ist durch das Formelle zu wenig actionmäßig. Vielleicht nur zur Anschauung, ich kann das nämlcih nicht gut aus der Lameng: Gelb stampfte drohend auf ihn zu, ein heftiger Knuff und Thermi drehte mehrere Rollen rückwärts. Oder .. auf ihn zu, ein heftiger Knuff und Thermi kugelte durch den halben Raum.
Ich habe mich mit Variation manches mal schwer getan, also immer her mit Vorschlägen.
Hab das so gemixt:
Gelb stampfte drohend auf ihn zu und holte aus, ein heftiger Knuff und Thermi schlug mehrere Kissenpurzel rückwärts über den nächsten Teppich.

Ich machs mal kürzer, denn ich werde müde. Bernie ist natürlich die Schau, gut, dass er dir eingefallen ist, ein echtes Schätzchen, auch, Cruella ist wunderbar, und das "volle Programm" setzt noch mal einen drauf.
Ein wunderbares Amüsement, von dem man nicht genug kriegen kann, hast du dir da mit viel Liebe zum Detail zurechtgesponnen.
Oh, vielen Dank, liebe Novak, da schlage ich gleich mal die Zipfel vor den Reißverschluss und freue mich.

Gute Nacht, linktofink

 

Hallo @Eraclito und danke für Deinen Gegenbesuch.

Indem Du mit ca. 23 000 Zeichen (oder 3500 Wörtern) 200 % des Themas der Challenge aufgreifst, beweist Du - falls Du es beweisen musstest -, dass Du mit der Feder umgehen kannst und dass Du fähig bist, ein Wort nach dem anderen aneinanderzureihen, ganz gleich, welches Thema Du behandelst.
Ich schreibe nicht gerne immer im selben Genre, ich finde, man läuft leicht Gefahr, sich irgendwann im Kreis zu drehen. Ich probiere gerne auch Neues, das macht die Schreiberei für mich bunter.
Eine wirre Geschichte, die für mein Empfinden den Challengeziel absolut erreicht und ein Erzähler der sich selbst nicht zu sehr ernst nimmt. Deine Kissen mag ich.
Ja, ein zwinkerndes Auge gehört dazu, wenn Du so wirres Zeugs schreibst. :D

Vielen Dank für die Stellen, wo der Humor Dich erwischt hat, ist immer wieder schön und ja, Du hast recht, ist schon viel Personal (sagt man das bei Kissen auch?), aber son wildes Gedöns geht schlecht zu zweit.

Liebe Grüße, peace, l2f

 

Moin, moin @linktofink! Oh, da hast Du aber noch fleißig gebastelt und verändert, dabei fand ich die erste Version schon super.

Ich fühle mich ein bisschen schlecht, denn bei den Maulwürfen hatte ich arge Probleme mit der Vermenschlichung. Und hier stört es mich überhaupt nicht, die Kissen sind der Hit - vielleicht, weil es normalerweise unbelebte Gegenstände sind (oder so tun, als ob?). Auf alle Fälle quirlt hier aus jedem Satz Dein Spaß beim Schreiben und da kriegst Du sogar mich Humorhasserin zum grinsen - Dankeschön!
Challengethema? Mit 100 Punkten durch aktive Beteiligung der Namensgeber und ausreichend und mehr Kitzel für Lachfalten und Glückshormone erfüllt - Dankeschön!
Ich schaue nochmal kurz durch ...

Kissen ...
Ja, sagt alles, auch wenn er nicht wirklich viel sagt, der Titel.

Das Kissen öffnete den Reißverschluss seiner Hülle und zupfte ein wenig Füllung heraus.
Ich gestehe, hier stand ich auf dem Schlauch. Warum. Im nachhinein, wenn Flauschi kommt, erkenne ich, das es das Nachahmen des Fells ist. Nur als Hinweis, wirklich störend ist es nicht.

Drei Kissen in Gelb, Orange und Grün schüttelten sich vor Lachen und fielen dabei aus dem Zwölf-Neunundneunzig-Ständer, der neben der Heimtex-Info stand. Das Nackenkissen aus dem ›Airflocks Supralight‹-Karton auf der Info-Theke hüpfte in die Luft und schlug die unteren Zipfel gegeneinander. Aus dem Halbdunkel des Regals gegenüber entwich dem Therm-A-Rest ein gelangweiltes »Pffft.«
Ich mag die vielen Protagobisten, ein ganzer Kissenberg. Es macht den Eingang so richtig lebhaft und wuselig. Und sie sind alle toll gezeichnet!

Aus dem nächsten Quergang tapste ein Fellkissen und steuerte auf die Gruppe zu. Flauschige Haare wehten im Luftstrom der Ventilatoren.
Ne, komm schon! Sie ist es! Madam tapst nicht!

»Hallo, Azurro«, hauchte sie und schaute in die Runde. »Und vielen Dank für das Empfangskomitee.«
Jedenfalls nicht nach dem Spruch hier. Lass Sie trippeln, schreiten, ...

Aus dem Azur wurde ein Violett, ein sprachloses Violett, ein sehr unglückliches und pralles Violett mit Schnappatmung.
Herrlich!

»Das kannst du deinem schlimmsten Feind nicht wünschen, dass zukünftig ein menschliches Hinterteil auf dir hockt.«
Oh, da haben wir es wieder, man macht sich nie Gedanken über andere. Ich schiebe ab sofort die Kisten beiseite, manchmal ...

seinem schwarzen Fixiergummi und ließ es flitschen.
Schön, ich mag es, Wörter einzubinden, die selten auftauchen. Hier im Norden heißt es flutschen, aber das ist einfach regional und erkennbar.

»Eingebildete Ziege! Unter der ganzen Wolle ist die bestimmt flach wie ein Stuhlkissen«, maulte Grün, »aber riskiert hier eine dicke Borte wie eine … eine … Diva in Nerzhülle.«
Oh, oh, Zickenalarm!

War das der Grund, warum er sie oft nachmachte?
Erst hier wurde mir der Einstieg klar. Nur als Info.

Doch beim Gedanken daran, dass Flauschel verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.
Kissen haben auch Gefühle!

Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig.
Deien Kreativität beim Wörter finden und einsetzen, die genau zu den bekannten Attributen von Kissen passen ist toll. Hast Du Dir eine lange Liste gemacht oder ging das spontan?

Ich unterbreche hier mal die Zitiererei - ich liebe die Geschichte! Punkt!

»Leute, Hilda hier, lasst alles stehen und liegen. Rette sich wer kann!«
Ah, aber das Ende ist komplett anders. Auch gut, ja, mir gefällt es besser, nachvollziebarer, explodiert mehr - passt!
Bei dem Zitat bin ich gestolpert, ob Hilde da wirklich noch so entspannt klingt, ich hätte mehr Panik erwartet.

teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!« Flauschel streckte ihr eine steile Mittelsträhne entgegen.
Echt? Das ist alles was ihr einfällt? Oder willst Du die Geschichte Kindertauglich halten?

Wir halten zusammen, denn jedes Kissen zählt.«
Schöner Schlußsatz, der davor ist mir etwas zu viel, aber weißt ja, Lesegeschmack und Tagesform.
Da hast Du einen wunderbaren Lesespaß gebastelt, Dankeschön für den netten Tagesstart (den ich jetzt hier zwischen Etiketten drucken und Hof-aufflitzen, da Wochenendausstellung , geschoben habe.)

Liebe Grüße, mit einen Hausdrachenlächeln
witch

 

Hallo @feurig,

vielen Dank für Deine Anmerkungen, lass mal schauen:

Niemand war zu sehen, nichts zu hören, bis auf das Rauschen der Lüftungsanlage unter der Decke.
Das lässt einen irgendwie vermuten, dass Azurro alleine ist, das ist er aber ja gar nicht. Die Reaktion der anderen Kissen ist daher dann überraschend.
Das habe ich umgeschrieben, niemand und nichts ist weg, jetzt ist es so:
"Flauschel war nicht zu sehen. Bis auf das Rauschen der Lüftungsanlage unter der Decke war der Laden ruhig."
Das Fellkissen drückte einen haarigen Zipfel gegen seinen Bauch.
Dazu muss sie ihm aber hinterhergehen, während er zurück weicht.
Ja, sie rückt ihm auf die Pelle, ich denke, das ergibt sich.
Therm-a-Rest nuschelte so leise, dass er dachte, niemand hätte es mitbekommen. Doch Grün gab ihm einen satten Zipfelrüffel und raschelte wütend.
Die Erklärung zum Nuscheln kann für mich gerne weg, wenn er es leise in seinen Bezug nuschelt, ist es ja schon klar, dass das nur für ihn war.
Stimmt, das Nuscheln ist raus, "Therm-a-Rest dachte, niemand hätte es mitbekommen. Doch Grün gab ihm einen satten Zipfelrüffel und raschelte wütend."
Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«
Ah, das Mottokissen braucht ein paar Schmeicheleien um in die Gänge zu kommen, das kommt so aus dem nichts, vielleicht kannst du das ein bisschen sanfter einbringen, so dass klar wird, dass sich die Mottokissen immer erstmal zieren.
Hab ich gemacht, wenn auch nicht sanft, sondern deutlich, danke dafür. Jetzt so:
Da die Mottokissen nahe der Zentralkasse lagen, waren sie immer auf dem Laufenden. Und dass es nichts Neues zu berichten gab, kam nicht vor.
Das Airflocks Supralight zog eine Faltenschnute. »Jetzt wartet es wieder drauf, dass jemand es lobt.«
»Genau, fishing for compliments, wie der Franzose sagt«, flüsterte das Therm-a-Rest. »Bei denen musst du erst mit Lob den Korken ziehen, dann läuft's.«
Azurro zischte ein »Pscht!« und wandte sich wieder dem Gitterkorb zu.
»Hör mal, dein Spruch, Lieblingsmensch und das Herz daneben, du, das ist wirklich allererste Franse!«
Alle Fellkissen zu verkaufen, das war ungeheuerlich, Flauschel den Hunden zu opfern, ein Alptraum.
»Thermi, Drillinge …, irgendeine Idee?«
»Wenn du so fragst«, sagte Orange, »also, wenn du so fragst, ich denke da an die Kissenburg.«
Das geht irgendwie so schnell. Es müsste ja schon normal sein, dass Kissen verkauft werden und vorher war es ja nicht so, als wäre zwischen den Dillingen und Flauschi viel Liebe. Und jetzt ist es selbstverständlich, dass man alle Fellkissen retten muss.
Es geht ja nicht ums schlichte Verkaufen, sondern um den Verkauf mit dem Ziel des Zerpflückens durch Hunde und da kommt Solidarität zum tragen, da zählt dann jedes Kissen, unabhängig von Azurros Gefühlen.
Das führte dazu, dass die Frau keinen einzigen sicheren Schritt gehen konnte, weil sich der Boden unter ihr zu bewegen schien
Das ist ja ne Action-Szene. Da ist der Satz so eine Bremse.

Das ist nur ein kurzer Anlauf und dann geht es mit Action weiter, das möchte ich lassen. Ohne den Satz wäre das Folgende unverständlich.
Unbeholfen staksten ihre hohen Stöckelschuhe auf der Stelle.
Eigentlich stakst ja sie, oder?
Eigentlich stakst sie mit ihren Stöckelschuhen, ist mir hier aber zu umständlich.
Als sie ein weiteres Mal beinahe hingefallen wäre, zog sie die Schuhe aus und begann, mit den Absätzen auf die Kissen einzudreschen, die sie von der Theke aus mit »Freebreeze Raumaroma« ansprühten.
Auch ein seeeehr langer Satz für eine Actiong-Szene. Auch dass die Reaktion - mit Schuhen auf Kissen eindreschen - vor der Aktion - Raumaroma einsetzen - beschrieben wird nimmt Tempo raus.
Für mich zieht sie die Schuhe aus, weil sie damit in dem Gewusel unsicher steht. Die Kissen sind dann das erste Ziel, auf das sie aufmerksam wird, aber sie zieht nicht die Schuhe aus, weil sie mit Raumaroma angesprüht wird.
»Leute, Hilda hier, lasst alles stehen und liegen. Rette sich wer kann!«
Wird sie wirklich "Hilda hier" in der Situation hinzufügen? Vorhin bei Pippi Langstrumpf hat sie sich dafür nicht die Zeit genommen.
Ja, den Namen habe ich rausgenommen.
»Du!«, drohte sie und zeigte mit dem Finger auf Azurro, »das warst alles du.«
Woher weiß sie das? Es ist ihre erste Begegnung, oder?
Stimmt, da haste mich, da kümmere ich mich morgen drum.
Vor dem Haupteingang stand das rote Cabrio quer.
Das hat sie ja schon am Anfang quer geparkt, ich finde, das wäre daher besser oben präzisiert als hier am Schluss detailliert.
Ich habe es nochmal erwähnt, damit klar ist: das ist ein Hindernis, das aus dem Weg geräumt werden muss.
Mehr als Kleinigkeiten habe ich tatsächlich nicht gefunden, ein wenig schnell ist mir das alles gegangen, aber das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen. :)
Nix da, habe um ein Drittel gekürzt, jetzt nicht wieder in die andere Richtung. :lol:

Danke, liebe feurig, für Deinen Kommentar, peace, l2f.

 

Hallo @Katta,

vielen Dank für Deinen Besuch. Der Anfang hat es Dir schwer gemacht, das kann ich einerseits nachvollziehen, andererseits stoße ich da auch Grenzen. Wie willst Du einführen, ohne bei dem speziellen und absurden Setting den Erklärbär auszupacken? Geht eigentlich nur über Handlung und indem Du gewisse Dinge als gegeben in die Welt setzt. Kissen reden, laufen und verhalten sich gemäß ihrer äußeren Erscheinung, aber agieren auch mit viel Herz. Punkt. Das muss LeserIn fressen oder aussteigen.

Heute also deiner, den ich sehr gerne gelesen habe. Allein der Anfang hat mich ein wenig Mühe und Durchhaltevermögen gekostet. Ich musste den zweimal lesen, beim ersten Mal: keine Chance da durchzusteigen.
Tja, also im Film würde das für mich sicher funktionieren, aber beim Lesen nicht so richtig. Habe natürlich überhaupt nicht gecheckt, was hier abgeht, was das Säuseln soll und die (wegen des Säuselns für mich unnatürlich) hohe Stimme
Habe jetzt deutliche Hinweise auf die Imitation gesetzt und auch, wer imitiert wird, da es vielen so ging wie Dir, dass sich das erst im Nachhinein erschlossen hat. Ich denke mal, dass wird den Einstieg erleichtern.
Das hat mich dann vollends rauskatapultiert. Drei Kissen in Gelb orange und grün, Zwölf Neunundneunzig Ständer, Heimtex Info, Nackenkissen, Airflogs-Supraligth, Infotheke, Therm-a-rest ... Dat war zu viel für mein Gehirn ...
Unterschiedliche Rezeption, andere fanden die Fülle der Kissen gerade gut oder zumindest noch überschaubar. Ich denke auch, es braucht eine gewisse Anzahl, damit es dynamisch und überbordend werden kann und die sich gegenseitig die Bälle zuspielen können. Das wäre mit zwei, drei Kissen eine ganz andere Sache. Du schreibst ja auch:
Der geht ja eher so Richtung Popcorn-Kino (was ja auch mehr oder weniger die Challenge Aufgabe war).
Das war auch meine Auffassung der Challenge, der Text ist speziell dafür geschrieben.
Auch das Mottokissen mag ich. Überhaupt mag ich deine Kissen-Stoff-usw. Witze. Das gefällt mir gut, auch die Persönlichkeiten, der Kissen(typen), also dass die Mottokissen halt etwas "ordinär und geschwätzig" sind. Als ich dann erst mal drin war, war es dann auch fast immer ok, mich zwischen denen zu orientieren. Am wenigsten weiß ich noch von dem Therm-a-rest und dem Supralight. An deren Persönlichkeiten habe ich keine Erinnerung, also vielleicht wäre es hilfreich da noch mal nachzuschrauben.
Das Therm-a-Rest zeichnet sich durch besondere Frechheit und Direktheit aus, abgesehen davon ist es ein selbst aufblasendes Kissen, wo du noch ein wenig nachpustest und das Ventil zudrehst. Gibt es schon Ewigkeiten als Trekking-Luftmatratze und auch vereinzelt als Kissen. Wer die nicht kennt, hat es natürlich schwer.
Das Airflocks Supralight ist meines Wissens (dem Namen nach) ohne direktes Pendant in der Wirklichkeit, wenngleich es diese Art leichter Nackenkissen überall zu kaufen gibt. Es schwebt über den Dingen und beruft sich auf seine moderne Beschaffenheit.
Ich finde die Eigenarten beider Kissen ablesbar, Deine Anmerkung ist dazu eine Einzelmeinung, eine weitere "Charakterisierung" finde ich schwierig und auch nicht unbedingt nötig, da beide nicht die Hauptprotagonisten sind.
Gerade als ich mich fragen will, ob die Ansammlung der Witze nun die Geschichte ist, ging die Geschichte weiter. Also ich finde die Balance zwischen den Witzen und dem Fortschritt der Handlung gelungen.
Vielen Dank, das freut mich, es soll sich nicht als Witzparade darstellen. Anscheinend habe ich da noch rechtzeitig die Kurve bekommen.
Du hast viele schöne und sehr schöne Sätze drin. Ich vermute, ich würde doch nur die gleichen zitieren, wie die anderen auch und es sind auch wirklich viele, weil es in dem Setting eben auch viele ungewöhnliche sind.
Das schließt sich an, da lag schon eine gewisse Herausforderung drin, den Kissen Leben einzuhauchen. Ich denke, das bedingt dann auch die vielen ungewöhnlichen Sätze.
Grundsätzlich passt dein Text natürlich super in die Challenge. Er ist unterhaltsam und witzig und "leicht und bekömmlich". Und er gefällt mir auch sehr gut. Wenn ich aber noch etwas nennen sollte, was ihm fehlt, dann wäre es für das "richtige" Popcorn-Feeling noch die B-Story, die könnte noch etwas mehr ausgebaut werden.
Leicht und bekömmlich sollten die Texte auch sein, so habe ich die Vorgaben der Challenge verstanden und das war auch ein Wandeln auf Pfaden, die ich sonst nicht beschreite. Eine B-Story wird es nicht geben, weil das den Plot komplexer ausbauen würde, auch zwangsläufig mit mehr Strecke. Und gerade da waren die ersten Rückmeldungen sehr eindeutig: Kürzen!

Liebe Grüße, l2f

------------------------------

Liebe @greenwitch,

Oh, da hast Du aber noch fleißig gebastelt und verändert, dabei fand ich die erste Version schon super.
Das ist der Vorteil der Challenge: viele Rückmeldungen und damit die Möglichkeit, lange und beständig an einem Text zu arbeiten.
Ich fühle mich ein bisschen schlecht, denn bei den Maulwürfen hatte ich arge Probleme mit der Vermenschlichung. Und hier stört es mich überhaupt nicht, die Kissen sind der Hit - vielleicht, weil es normalerweise unbelebte Gegenstände sind (oder so tun, als ob?). Auf alle Fälle quirlt hier aus jedem Satz Dein Spaß beim Schreiben und da kriegst Du sogar mich Humorhasserin zum grinsen - Dankeschön!
Großes Dankeschön dafür. :kuss: Habe ich gerade Katta auch was zu geschrieben, dass ich da gewisse Dinge als gegeben darstellen muss, auch eine Vermenschlichung. Sehr schön, dass es auch für Dich funktioniert.
Challengethema? Mit 100 Punkten durch aktive Beteiligung der Namensgeber und ausreichend und mehr Kitzel für Lachfalten und Glückshormone erfüllt - Dankeschön!
Ein wenig Trost haben wir alle nötig in Zeiten von endloser Pandemie und dem schrecklichen Invasionskrieg eines Geistesgestörten in Europa.
Kissen ...
Ja, sagt alles, auch wenn er nicht wirklich viel sagt, der Titel.
Tja, das ist ja auch schon der geänderte. "Azurro und Flauschi" legte mir zu viel Fokus auf diese beiden, doch es ist keine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über Solidarität und Zusammenhalt.
Das Kissen öffnete den Reißverschluss seiner Hülle und zupfte ein wenig Füllung heraus.
Ich gestehe, hier stand ich auf dem Schlauch. Warum. Im nachhinein, wenn Flauschi kommt, erkenne ich, das es das Nachahmen des Fells ist. Nur als Hinweis, wirklich störend ist es nicht.
Hm, sollte nicht das Fell abbilden, sondern mehr das Push-up eines fiktiven Kissen-Dekolletés. Ich hör mal besser auf. :D
Drei Kissen in Gelb, Orange und Grün schüttelten sich vor Lachen und fielen dabei aus dem Zwölf-Neunundneunzig-Ständer, der neben der Heimtex-Info stand. Das Nackenkissen aus dem ›Airflocks Supralight‹-Karton auf der Info-Theke hüpfte in die Luft und schlug die unteren Zipfel gegeneinander. Aus dem Halbdunkel des Regals gegenüber entwich dem Therm-A-Rest ein gelangweiltes »Pffft.«
Ich mag die vielen Protagobisten, ein ganzer Kissenberg. Es macht den Eingang so richtig lebhaft und wuselig. Und sie sind alle toll gezeichnet!
Ich denke auch, für die Story braucht es eine gewisse Anzahl und Varianz. Danke für Dein Lob.
Aus dem nächsten Quergang tapste ein Fellkissen und steuerte auf die Gruppe zu. Flauschige Haare wehten im Luftstrom der Ventilatoren.
Ne, komm schon! Sie ist es! Madam tapst nicht!
Right! Azurro tänzelt jetzt und sie tippelt, was er vorher tat.
»Das kannst du deinem schlimmsten Feind nicht wünschen, dass zukünftig ein menschliches Hinterteil auf dir hockt.«
Oh, da haben wir es wieder, man macht sich nie Gedanken über andere. Ich schiebe ab sofort die Kisten beiseite, manchmal ...
Und im Möbelhaus bitte immer an die Kissen denken! :D
seinem schwarzen Fixiergummi und ließ es flitschen.
Schön, ich mag es, Wörter einzubinden, die selten auftauchen. Hier im Norden heißt es flutschen, aber das ist einfach regional und erkennbar.
spannend, flutschen kenn ich nur als: Da ist mir etwas durch die Hände geflutscht.
War das der Grund, warum er sie oft nachmachte?
Erst hier wurde mir der Einstieg klar. Nur als Info.
Wurde auch vorher schon angemerkt, habe da zwei Hinweise eingestreut, damit das früher klar wird.
Doch beim Gedanken daran, dass Flauschel verkauft werden könnte, schrumpfte seine gesamte Füllung auf Tennisballgröße.
Kissen haben auch Gefühle!
Hattest Du je Zweifel? :Pfeif:
Ihm wurde abwechselnd fusselig und flockig.
Deien Kreativität beim Wörter finden und einsetzen, die genau zu den bekannten Attributen von Kissen passen ist toll. Hast Du Dir eine lange Liste gemacht oder ging das spontan?
Nee, keine Liste, alles nach und nach, mit jeder Überarbeitung mehr. Die zitierte Stelle habe ich auf Intervention von @lakita hin kissenspezifischer geschrieben.
Bei dem Zitat bin ich gestolpert, ob Hilde da wirklich noch so entspannt klingt, ich hätte mehr Panik erwartet.
Die Hilde ist jetzt raus, keine Zeit für menschliche Namen.
teilte sie die Haare und schrie: »Ihr seid alles Luschen!« Flauschel streckte ihr eine steile Mittelsträhne entgegen.
Echt? Das ist alles was ihr einfällt? Oder willst Du die Geschichte Kindertauglich halten?
Verstehe schon, wenn eskalieren, dann richtig. Mal sehen, ob ich das noch verschärfe.
Wir halten zusammen, denn jedes Kissen zählt.«
Schöner Schlußsatz, der davor ist mir etwas zu viel, aber weißt ja, Lesegeschmack und Tagesform.
Da hast Du einen wunderbaren Lesespaß gebastelt, Dankeschön für den netten Tagesstart
Danke Dir für Deinen netten Besuch und ein lieber Gruß an alle Hausdrachen, peace, l2f.

 

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