Ich denke, bei Dialogen hat sich ganz klar die Kennzeichnung mit Anführungszeichen durchgesetzt. Das ist nicht nur dudenkonform, sondern auch extrem lesefreundlich. Nach Möglichkeit für KG.de bitte nicht die Word-eigenen sog. typographischen verwenden, die machen in manchen Browsern immer noch Schwierigkeiten, wg. des Zeichensatzes etc.
Abschalten kann man sie in Word unter "Extras --> Auto-Korrektur-Optionen --> Autoformat während der Eingabe --> Hier das Häkchen bei 'Gerade Anführungszeichen durch typographische' entfernen!"
Am besten benutzt man die ganz einfachen: Vorne oben, hinten oben. Die sind am unproblematischsten, insbesondere wenn der Text digital weiterverarbeitet werden soll:
"Dialoge sind für eine Geschichte, was das Blut fürs Steak ist", dozierte Horni großkotzig. "Dementsprechend möge man sie sorgfältigst behandeln!"
Oder die sog. "französischen". Sie kommen häufig in Büchern vor, sind allerdings für den Hobbyautoren nur auf Umwegen einzugeben, da sie auf der Standard-Tastatur nicht drauf sind. Es gibt sie in zwei Varianten - nach innen und nach außen:
»Isch liebe disch!« brüllte Raymond quer über die Straße.
«Solitaire ist das einzige Spiel, das mit einem eigenen Betriebssystem ausgeliefert wird. Leider ist es ganz schön teuer für so ein simples Game!»
Es gibt keine erkennbaren Präferenzen, der eine Setzer mag's so rum, der andere anders. Ich selbst bevorzuge, wenn ich sie benutze, die "Nach innen"-Variante - sie sieht etwas gefälliger aus, wie ich finde.
Wenn Du Dialog im Dialog wiedergeben willst, was ja auch schon mal vorkommt, haben sich die einfachen Hochkommata bewährt:
"Da kommt dieser Typ zu mir und nölt 'Nu fahrense doch endlich Ihre Schrottkiste da wech!' als wär der weiß Hugo wer", berichtete Ronny.
Oder französisch:
»Und da sacht der Chef doch glatt zu mir: ›Herr Pompel, Sie sind ein Spinner!‹, sacht der zu mir!«
«Wann immer Prinzessin Leia ‹Helft mir, Obi-Wan Kenobi!› sagt, schmelze ich dahin...»
Achtung, › und ‹ sind eigene Zeichen, nicht das Größer- und Kleiner-Zeichen auf der Tastatur!
Was das Auszeichnen von Gedanken angeht:
Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, die man auch durchaus mischen kann, je nachdem, was man erreichen möchte. Einfache Hochkommata gehen notfalls, aber kursiv ist meist schöner. Einen eingestreuten inneren Monolog, Rückblende oder "Stream of Consciousness" kann/sollte man der Wirkung halber besser immer kursiv setzen - der Text liest sich dann ganz anders und man erreicht einen etwas "verfremdenden" Effekt, der in den meisten Fällen von Vorteil ist, weil er den Leser ein wenig "bei der Hand nimmt". Nichts stört den Lesefluß mehr, als wenn ich mich mangels Auszeichnung zwischen innerem Monolog und restlichem Text verheddere.
Beispiel:
Ronny hockte sich dort, wo Janine sich von ihm abgewandt hatte, auf das nasse Pflaster, das Gesicht in den Händen begraben.
Warum ich? Warum jetzt? Kann denn nicht einmal was richtig laufen? So eine Scheiße! Dabei liebe ich sie wirklich...
Er bemerkte den Müllwagen nicht mal, der ihn zermalmte...
Kurze Gedankensprengsel hingegen kann man besser "im Fluß" lassen, da hier der absetzende Effekt nicht unbedingt erwünscht bzw. nicht vonnöten ist. Das geschieht allerdings i.d.R. ausschließlich mit einer "Index-Formulierung" mit eindeutiger Zuordnung, um Verwirrung zu vermeiden. Beispiel:
Der Radfahrer schnitt die Ecke und wäre Ronny beinahe über den Fuß gefahren. So ein Blödmann, dachte Ronny und schnippte ihm seine Zigarettenkippe hinterher.
Natürlich gibt es Beispiele aus der Literatur, wo Schriftsteller ohne Rücksicht auf den Leser Dialoge, Gedanken, Erzähltext etc. auszeichnungslos untereinander mischen und dem Leser das Sortieren überlassen. Nachahmenswert finde ich das allerdings nicht unbedingt. Und es ist bisher auch noch niemandem gelungen, mich auch nur in einem Fall davon zu überzeugen, dass der Text dadurch künstlerisch gewinnt... ![zwinker ;) ;)](/styles/default/xenforo/smilies/wk/wink.gif)
Ach so, zur Zeichensetzung:
katzano schrieb:
Stimmt so leider nicht, in dem Fall müssen Fragezeichen und Komma gesetzt werden. Es heißt dann also richtig:
"Ist das kalt oder ist das hier kalt?", fragte Bormann...
Gilt allerdings nur, wenn Du nach Neuer Rechtschreibung schreibst. Es steht Dir aber auch frei, die alten Regeln zu benutzen (d.h. ohne Komma), wie ich es z.B. auch tue - da hättest Du dann nicht immer so einen Satzzeichenverhau mitten im Text.
Nach der Alten Regelung gilt, was oben schon angemerkt wurde: Entweder - Oder.
Hat die wörtliche Rede schon ein Satzzeichen (Ausrufe- oder Fraegezeichen), kommt danach gar keins mehr:
"Geht's hier zum Bahnhof?" fragte sie.
Allgemein gilt: Wird die wörtliche Rede mit Komma abgetrennt, ist dieses das einzige Satzzeichen. Unabhängige Hauptsätze mit Paranthese können mit Punkt oder Komma abgetrennt werden. Früher sah man es häufig, dass die Paranthese grundsätzlich nur durch Kommata eingerahmt war. Heutzutage setzt man i.d.R. eher einen Punkt und beginnt die wörtliche Rede neu. Es sei denn, der Fluss verlangt eine sehr enge Bindung der beiden Rede-Teile - meist, weil sie einen zusammenhängenden Satz bilden, der durch die Paranthese unterbrochen wird:
"Du kannst", brüllte Hannelore gegen das Fauchen das Föns, "dich gerne jederzeit anders entscheiden - ich gehe zu dem Ball. Nackt und mit Schwimmflossen, wenn es sein muss!"
"Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei der Sache", bemerkte Han Solo und kratzte sich das Kinn. "Fahr besser die Schilde hoch, Chewie!"
Es geht aber auch so:
"Eine Superidee", brummelte Helmut, "auf die Titelseite freue ich mich jetzt schon!"
Oft muss man das ein bisserl nach Gefühl entscheiden. Aber ich hoffe, die Beispiele hier und das bisher schon Gesagte geben ein paar kleine Orientierungshilfen. ![zwinker ;) ;)](/styles/default/xenforo/smilies/wk/wink.gif)
Nachsatz: Alles hier Gesagte gilt nur für deutschsprachige Texte! Im Englischen z.B. gibt es abweichende Konventionen bzgl. wörtlicher Rede (Einfache Hochkommata bei Dialogen etc.) und anderen Dingen.