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Jorinde

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26.10.2001
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Jorinde

Jorinde

Feines, fremdes Gesicht. Schaust mich an, blickst durch mich hindurch, streifst mein Ich abseits meiner Hüllen und Masken. Dein Mund tropft Zeit, endlose Zeit, deine Augen sehen das Unendliche.
Quälend für den raschen Menschen. Deine Uhr läuft nach der Zeit der ewigen Evolution, meine nach dem Puls der Modernen Schnelllebigkeit. Ungeduld ist mein Wappentier, du hältst mir einen Spiegel vor, der durch deinen zarten Atem beschlägt.
Du lebst, dennoch und trotzdem.
Unbehagen gepaart mit zaghafter Zuneigung, wenn ich dich sehe, auf dem Arm deiner Mutter, sabbernd und doch so präsent in deiner fernen, für mich unbegreiflichen Welt.
Sehe ich dich auch, abseits deiner Hülle, deiner tosenden Stille und deiner Spastik?
Sehe ich dich wirklich? Kann ich dich erreichen?
Du bist ganz Gefäß, sammelst Seelensplitter auf, die wir achtlos verschleudern.
Feines, fremdes Gesicht.
Deine Seele reicht mir die Hand, kleine Cousine, meine Seele ergreift sie voll banger Vorsicht.
Ein zartes Lächeln streift deine vorher so starren Gesichtszüge.
Ja, es ist gut, dass dich das Wasser nicht auf immer behielt.
Weile weiter unter uns und lehre mich Leben.
Dein Sein zieht weite Kreise... auch auf meiner Oberfläche.

 

Ein echter Ponch... Na gut... ich schrieb aber glaub ich, dass ich da eh nochmal drangehe, oder?
Danke jedenfalls auch für deine Anmerkungen.
Die geschütze kannst du aber in Zukunft im Depot lassen, die brauchst du bei mir nicht.
Oder verhalte ich mich wie ein Ignorantes Arschloch?

Denk mal über deinen Stil nach. Wenn du den anderen wenigstens soweit achtest, dass deine Kritik in einer annehmbaren Form geäußert wird, dann kann der andere sie auch ohne Groll annehmen... das fände ich besser, für die Zukunft.
Lord

 

Soll mir niemand nachsagen können, ich wäre nicht in der Lage, auf Kritik zu reagieren.
darum an dieser Stelle die editierte Version.
danke nochmals für die Anregungen, ich persönlich bin recht zufrieden mit dieser Version.
Lord

Jorinde

Feines, fremdes Gesicht.
Schaust mich an, blickst durch mich hindurch, streifst mein Ich abseits meiner Hüllen und Masken.
Dein Mund tropft Zeit, endlose Zeit und deine Augen scheinen in das Unendliche zu schauen.
Was siehst du?
Wo lebst und fühlst du?
Welcher Raum nahm dich auf, scheinbar ohne Wiederkehr?
Keine Reaktion auf unser Bemühen dir nahe zu sein, keine Regung, zu uns zurück zu kehren. Nur kleinste Signale. Wir greifen danach, wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm.
Quälend für den raschen Menschen wie ich einer bin... Deine Uhr läuft nach der Zeit der ewigen Evolution, meine nach dem Puls der modernen Schnelllebigkeit. Ungeduld ist mein Wappentier, du hältst mir einen Spiegel vor, der durch deinen zarten Atem beschlägt.
Du lebst, dennoch und trotzdem.
Unbehagen gepaart mit zaghafter Zuneigung, wenn ich dich sehe, auf dem Arm deiner Mutter, sabbernd und doch so präsent in deiner fernen, friedlichen und für mich unbegreiflichen Welt.
Sehe ich dich auch, abseits deiner Hülle, deiner tosenden Stille und deiner Spastik?
Sehe ich dich wirklich? Kann ich dich erreichen?
Du bist ganz Gefäß, sammelst Seelensplitter auf, die wir im vorbeigehen verschleudern, oder unbemerkt verlieren...
Siehst du mich in meiner erbärmlichen Hilflosigkeit?
Wenn es nichts gibt, außer zu warten, der Impuls zu fliehen übergroß wird?
Diese Stärke besitze ich noch nicht.
Diese Liebe zu allem lebendigen ist noch nicht so tief, als daß sie mich über diese Begegnung tragen könnte.
Mein Stolz und meine Arroganz stehen zwischen allem Verstehen.
Nur mein Herz zeigt mir, wo ich hinschauen sollte.
Ich habe oft nicht den Mut dazu.

Feines, fremdes Gesicht.
Deine Seele reicht mir die Hand, kleine Cousine, meine Seele ergreift sie voll banger Vorsicht.
Ein zartes Lächeln streift deine vorher so starren Gesichtszüge.
Ja, es ist gut, dass dich das Wasser nicht auf immer behielt.
Weile weiter unter uns und lehre mich Leben.
Dein Sein zieht weite Kreise... auch unter der Oberfläche meines Alltagsgesichts.

03.08.03 ©AP/ Nick L. Arion

 

Ich bin tief bewegt, da du es hier schaffst, eine sehr schwer erreichbare, also schwer beschreibbare Person so ehrwürdig darzustellen!
Wenn doch nur ein bisschen davon an die verurteilenden Blicke der Aussenstehenden vermittelt werden könnte!
Ich würde deinen Text gerne dem Vater eines solchen Kindes schenken, den ich heute auf der Straße gesehen habe. Es ging mir wie so vielen wahrscheinlich: man will hinschauen, aber gleichzeitig nicht bestürzt erscheinen...nicht zugeben, dass der Blick angezogen wird...dass man eben doch Voyeur ist... Hochzuachten sind die Eltern, die sich für so ein Kind entscheiden - in einer Gesellschaft in der Blicke ausschließen und verurteilen....Sag einen lieben Gruß an deine Tante und deinen Onkel -schenke ihnen eine (fiktive) Blume von mir!
Gruß,
Juhulala
Es ist mir eine Ehre, diese Geschichte noch mal an den Anfang der Seite zu katapultieren...

 

Hej...
Freut mich immer, wenn jemand meine Geschichten ausgräbt... und wenn sie ihm/ihr was sagen können, natürlich ganz besonders...
Zu Jorinde sei gesagt, dass sie mittlerweile Lächelt, und die Augen manchmal nicht so fern sind...
mein Stiefbrudercousin und seine Frau, wie auch die Geschwister hüllen sie in einen weichen Mantel aus Liebe...

 

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