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Jagd

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19.06.2001
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Jagd

Ich fliehe. Wie lange schon? Ich weiß es nicht. Bäume, Büsche scheinen an mir vorbei zu fliegen. Ein Ast peitscht mir ins Gesicht. Ich spüre es nicht. Ich höre den hechelnden Atem der Hunde hinter mir. Ihr japsendes Knurren, Bellen. Gnadenlos hetzen sie mich durch den Wald. Eine Lichtung. Ich verlasse den Wald und renne über eine Wiese. Ich strauchle, kann mich fangen, laufe weiter. Die Menschen feuern ihre Hunde an, schießen mit ihren Waffen auf mich. Warum?? Ich habe ihnen nichts getan! Sie töteten meine Freunde, meine Familie. Alle blieben zurück. Nur noch ich bin übrig. Nichts ist mehr wichtig. Ich weiß: Lange halte ich diesen rasenden Lauf nicht mehr aus. Ich bin verletzt. Meine linker Vorderlauf schmerzt. Warmes Blut rinnt an meiner Pfote hinunter. Die Hunde holen auf. Mir wird klar, dass ich keine Chance habe. Und mir ist es egal. Ich wusste nicht, dass es so einfach ist zu sterben stelle ich verwundert fest. Die Angst gibt mir Kraft. Ich scheine mein Tempo noch einmal zu steigern. Die letzten Kraftreserven sind aufgebraucht. Ich springe über einen Baumstumpf. Seltsam – ich habe nie wahr genommen, wie er riecht. Mit unnatürlicher Klarheit sehe ich die Bäume, die mich umgeben, nehme den Geruch des Grases wahr, höre das Klopfen des Spechtes, sehe die angreifende Meute der Hunde. Aus rasendem Lauf bleibe ich stehen. Meine Pfoten krallen sich in den weichen Boden. Mit einem drohenden Knurren in der Kehle drehe ich mich um. Da kommen sie. Meine Flanken beben. Ich blecke meine Zähne. Langsam verteilen sie sich in einem Kreis um mich. Ja, sie haben Angst vor mir. Wie seid ihr doch verkommen. Dem Menschen habt ihr euch unterworfen. Doch ich bin frei. Und dafür werde ich sterben. Was ein geringer Preis für die Freiheit. Ich knurre sie an. Seht ihr? In mir ist Leben! Ihr werdet mich töten, ja. Doch ich werde mein Leben teuer verkaufen. Ich sterbe für meine Freiheit. Und ihr? Auch ihr werdet einst sterben, als alte, klapprige Gestelle, die ihr Gnadenbrot von einem Menschen empfangt. Oder aber sie werden euch töten, genau wie mich jetzt. Sie werden euch genauso abknallen mit ihren Gewehren. Ich werfe ihnen meinen Trotz ins Gesicht. Die Entschlossenheit in ihren Augen flackert. Noch ein letztes Mal erhebe ich meine Stimme. Ich springe vor und zerfetze dem ersten die Kehle. Blutend sinkt er zu Boden. Seinen Tod sah er nicht nahen. Ein zweiter humpelt jaulend davon. Jetzt sind sie über mir. Ein Schuß zerreißt die Luft. Mit brechenden Augen schaue ich sie an: Ich bin frei. Und was seid ihr, ihr Narren?

 

Entschuldigung, wenn ich dir da widerspreche...

Ich wundere mich nur ein wenig darüber, dass etwa 2000 Leute sich auf eine philosophische Diskussion über Wölfe einlassen, ohne die Geschichte, die diese Diskussion angeregt hat, auf Gramatik zu prüfen. Bei Interesse bitte PM an mich, lieber Autor (wer das jetzt war, hab ich schon wieder vergessen, Alzheimer, tss)

Außerdem finde ich sie in Fantasy wirklich deplatziert - weil die anschließende, zwei Seiten lange Diskussion sich eben nicht um Fantasy, sondern um gesellschaftliche Problematiken dreht.

Zum Thema ich hätte keine Ahnung, wovon ich rede: Vielen Dank. Zufällig weiß ich, wovon ich rede - die letzten wirklich freien Wolfsrudel, die nicht irgendwie ausgewildert wurden und handzahm sind oder sonstwie eingesperrt, sind WEIT im Norden, in großen Wäldern Rußlands, Sibiriens etc.

Die Geschichte an sich finde ich nicht schlecht, bis auf die Tatsache, dass sie ein riesiger Block ist, der einem bereits durch den äußeren Anschein das Lesen verleiden zu wollen scheint. Ich finde ihre Sprache gut, die Bilder gelungen etc. etc.

Und ich finde es im Übrigen sehr freundlich von dir, dass du mir unterstellst, keine Ahnung zu haben, denn wenn ich zu irgendeinem Thema wirklich keine Ahnung habe, bin ich auch still

Über die Menschheit verwunderte Grüße
Vita

 
Zuletzt bearbeitet:

HI

Naja, also nach all der guten Kritik, die hier für deine Geschichte kam, muss ich doch mal etwas Negatives dazu sagen. Mich hat sie eigentlich nicht wirklich berührt, denn die Geschichte vom wilden Wolf ist doch schon alt. Der Gegensatz "freier Wolf" und dummer "Haushund" ist auch schon oft da gewesen.

Und der viel gelobte Schlusssatz: (drei "s", ich fass es ja nicht!) Ich finde ehrlich gesagt, dass er sich doch fast zu poetisch und überzogen anhört. Welcher Wolf lässt sich denn so was einfallen?

Aber Geschichtenlesen tun viele, deswegen gibt es auch unzählige Geschmäcker. Mir gefällt die Story zwar nicht, aber dafür ja vielen anderen.

Gruß
Don

 

Hallo!
Ich hab nur wieder mal alte Geschichten von mir gesucht und bin da zufällig über diesen Thread gestolpert. Wahnsinn, wusste gar nicht, dass die noch existiert irgendwo.

@Don: Ich stimm dir zu *smile* Sie IST aus meiner Hand. Aber das ist schon Jahre her. Und inzwischen ist es mir nur noch peinlich, wenn ich die zu Gesicht bekomme. Wie konnte ich nur? Und wie konnte ich dafür so gute Kritiken bekommen? Die Grundidee, okay, lässt sich verarbeiten, aber die Ausführung ist wohl wirklich ein wenig zu poetisch.

@Vita: Ob die Geschichte nun im richtigen oder falschen Teil ist, halte ich vorerst für nebensächlich. Dass keine Absätze vorhanden sind kommt von meiner damals nicht vorhandenen Fähigkeit mit irgendwelchen Textprogrammen umzugehen. ich habs jetzt nur noch mal überflogen und da sind mir spontan keine Fehler aufgefallen. Kannst aber gern mal ne grammatikalisch überarbeitete Form anbieten. Wäre ich dir dankbar für.

Grüße
Sara

 

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