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Copywrite Innere Sicherheit

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09.09.2015
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Innere Sicherheit

Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen. Ich saß auf der Sofakante, den Kopf in die Hände gestützt, und versuchte, den Traum abzuschütteln, der mich regelmäßig in Endlosschleife heimsuchte: Die Uniform kratzt und ich greife in den Kragen, während ich wie gebannt auf den Monitor schaue. Claire meldet, Erik Hölzer habe nach einem Stein gegriffen. Meine Antwort ist ein einziger Schrei: Schieß endlich! Der Bildschirm färbt sich rot und ich schaue in die leeren Augen eines Mannes, den ich nicht kenne. Er spricht zu mir, doch ich verstehe die Worte nicht, weil das Brummen der Drohnen alles übertönt.
Ich wartete darauf, dass die Rebellion im Magen abebbte. Das Scheppern der Air Condition verstärkte das Pochen in meinen Schläfen. Es wurde Zeit, dass jemand von der Hausverwaltung vorbeischaute und die maroden Teile ersetzte, so wie sie mich ersetzt haben, die feinen Herren von der Crime Prevention. „Ich muss Sie vorerst dienstunfähig schreiben“, hatte der Psycho-Heini mit der John-Lennon-Brille auf der Stirn gesagt. Bullshit. Mit Schreiben hatte das nichts zu tun, was er dann tat. Eine einzige Fingerbewegung über den Screen und in Null Komma Nix waren alle über meinen neuen Status im Bilde: Insurance, Europaparlament, Verfassungsschutz. Und ich war kaltgestellt und ganz sicher nicht durch die klappernde Klimaanlage.
„Kati, weiß die Administration Bescheid, dass die Airco spinnt?“
„Guten Morgen, Mark. Wird sofort erledigt!“
„Bitte LED-Bildschirm aktivieren, Kati!“
„Welchen Sender?“
„Entscheide du!“

Das Gesicht von Cosima Lamar erschien. Cosima, pretty und clever. Sie hatte mich interviewt – vor ein paar Tagen. Gerade verlas sie die News von Eurosat five: „Wirbelsturm über dem Harz, die Schäden gehen in Milliardenhöhe. Berlin: Bundeskanzler Habeck bestätigt, subkutane Chips indiskutabel. Brüssel: Bombendrohung am Airport Charleroi, Attentäter gestellt."
Das Bild zitterte, der Schirm wurde dunkel. Dann ein grobkörniger Schwarzweißfilm. Baumkronen, ein schmaler Weg gesäumt von Büschen. Eine Luftaufnahme. Ein Mensch wird gejagt. Das Bild explodierte in tausend Pixel und ich sah das Konterfei der Moderatorin wieder.
„Kati! Gerät ausschalten!“
„Wie du möchtest, Mark!“

Unfähig, mich zu bewegen, starrte ich vor mich hin. Dann fixierte ich die Flasche Havana Club und das Glas, das mit Fingerabdrücken übersät war und feuchte Kringel auf der Tischplatte hinterlassen hatte. Olympische Ringe. Ich goss es randvoll und reckte es in die Höhe. „Cheers, alle miteinander! Ihr könnt mich mal!“ Dann kippte ich es in einem Zug runter. Das brannte wie die Hölle, aber es war ein gutes Brennen, dem ein Vergessen auf Zeit folgen würde.
Ich schlurfte zum Kühlschrank. Das gleiche Stillleben wie Gestern und Vorgestern: Ein schrumpeliger Apfel und eine Dose Lachs gähnten mir entgegen.
„Kati, bitte Kontakt mit Food-Service herstellen!“
„Pizza, Burger, Lasagne?“
„Rum!“
„Pizza, Burger. Geht klar, Mark!“
„Vergiss es! Ich geh selber.“

Später am Vormittag, als ich vom Einkaufen zurückkam und den Türcode eingab, löste sich eine Gestalt aus dem Hausschatten und kam direkt auf mich zu. Trotz der Kapuze, die sie über die roten Locken gezogen hatte, erkannte ich sie sofort. Cosima Lamar. Die Hitze schien ihr nichts anzuhaben. Sie wirkte frisch und ein Hauch Zitrone umgab sie, während mein Rucksack am Rücken festklebte und mir der Schweiß die Augäpfel verätzte.
Sie schaute sich nach allen Seiten um. „Ich muss Sie sprechen. In einer Stunde. Wasserwand! Westpark!“
Bei Westpark zuckte ich zusammen. Worte sind mächtig, sie können töten.
Eine flüchtige Berührung, dann ein Stoß an der Schulter.
„Können Sie nicht aufpassen, Mann!“, rief Cosima und joggte davon. Den Fetzen Papier, den sie mir zugesteckt hatte, hielt ich fest umklammert.

Der Lift brachte mich in die vierte Etage.
Die raue Stimme von Kati tat mir gut: „Willkommen zuhause! Was hast du mir mitgebracht, Mark?“
Hastig schob ich die Flasche, Pizza und Veggie-Burger in das Eisfach, entfaltete im Kühlschrank das Briefchen, um die Nachricht zu lesen. Das Papier war durchfeuchtet und fiel beinahe auseinander, die Tinte war verwischt. Einzelne Buchstaben und Zahlen konnte ich erkennen, aber sie ergaben keinen Sinn. Enttäuscht knallte ich die Tür zu. Dann sprang ich unter die Dusche. Wenn ich nicht zu spät kommen wollte, musste ich einen Zahn zulegen. Trotzdem gönnte ich mir ein paar unkeusche Gedanken an Cosima und der Schaum auf meiner Haut begann nach Zitrone zu duften.
„Noch dreißig Sekunden, Mark. Das Wasserreservoir ist aufgebraucht.“
„Kati, willst du nicht kurz zu mir reinkommen?“
„Das fragst du mich jedes Mal, Mark.“ Sie lachte. „Ich denke über das Angebot nach.“

Der Westsee glich einer Kloake, die zum Himmel stank. Algen färbten das Wasser dunkel und der Uferstreifen war stellenweise mit Schilf bewachsen. Cosima konnte ich nirgendwo entdecken, nur ein graues Bündel im verdorrten Gras. Ein Obdachloser, der trotz der Wärme in seinem Schlafsack eingerollt schlief.
Irgendwann, während ich am Ufer auf- und ablief, erwachte er und scheuchte die Tauben weg, die ihn aufgeregt umkreisten.
Das Schilf wiegte sich im Wind, flüsterte eine Geschichte von Trennung, von Flucht und Tod. Ich wollte sie nicht hören. Doch es gab kein Erbarmen. Ein Mann läuft und läuft. Wird gehetzt wie Wild. Stolpert, stürzt. Ein Stein. Eine Drohne. Mein Befehl. Sein Blut.
Es war ein Fehler hierherzukommen, das sah ich nun ein. Sicherlich hatte ich Cosima falsch verstanden und der entscheidende Hinweis auf dem Zettel war mir entgangen. Ich musste nach Hause, noch einmal versuchen, die Botschaft zu entziffern. Auf schnellstem Wege.
Als ich an dem Penner vorbeikam, schaute er mich aus rotgeränderten Augen an und brabbelte: „Sie sind überall!“
Schweißüberströmt lief ich weiter, auch wenn ich kaum Luft bekam. Über mir hörte ich ein Summen, doch als ich den Himmel absuchte, war da außer ein paar Schleierwolken nur endloses Blau. Das Rauschen blieb.

Mit einem Mal stand ich auf der Garmischer Straße und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierhergekommen war. Shuttle-Busse und Autos rasten vorbei, blinkten, hupten, zogen mich an, saugten mich ein in den Strudel aus Fahrtwind, Geschwindigkeit und Lärm. Eine Hand packte mich an der Schulter, eine andere am Oberarm und riss mich zurück.
„Immer schön Obacht geben, Junge!“, sagte jemand neben mir.
Der Kerl mit dem Schlafsack war mir gefolgt.
Ich schlug nach ihm. „Fass mich nicht an, Alter!“

„Willkommen zuhause, Mark!", flötete Kati.
Ich öffnete den Kühlschrank, eisige Luft dampfte mir entgegen. Rum, Pizza und Burger lagen so da, wie ich sie hinterlassen hatte, doch das Briefchen sah ich im Eisfach nicht. Nur ein zerfledderter Kassenbon lag auf den Fliesen. Wusste ich es doch, der fremde Geruch nach Moder, die negative Energie, das alles hing im Raum, beinahe zum Greifen. Es war jemand in meiner Wohnung, als ich im Park wartete. Und dieser Jemand hatte die Nachricht gesucht und gefunden.
„Kati! Wer war in der Wohnung?“
„Niemand.“
„Sicher?“
„Hundertpro!“ Sie lachte wieder.
Doch mir war nicht nach Lachen zumute. Cosima. Ich musste sie warnen, sie war in Gefahr. Alle waren wir in Gefahr. Beim Klingeln des Handys zuckte ich zusammen. Ich folgte der Melodie von Imagine und fand das Gerät unter einem Berg getragener Klamotten in der Safetytasche meiner Jeans. Unbekannte Nummer, ich ließ es fallen, es dudelte weiter. „Mit mir nicht, ihr Schweine!“, schrie ich und stampfte mit dem Fuß auf das Gehäuse, ignorierte den Schmerz, der durchs Bein schoss, trat wieder und wieder zu, bis nur ein Häufchen Schrott übrig blieb.

Der Sender lag im Süden von München. Das Überwachungsnetz der U-Bahn schien mir zu dicht geknüpft, also entschied ich mich für den Minibus. Nachdem ich mehrmals umgestiegen war, konnte ich davon ausgehen, dass mir niemand folgte.
Die Empfangsdame im Foyer, ein Hologramm der Claire-Klasse SC5, begrüßte mich charmant.
„Mark Seidel. Ich muss Cosima Lamar sprechen. Sie sehen übrigens blendend aus, Claire“, sagte ich, ohne Luft zu holen.
Sie kramte in ihrer Datenbank. „Mark Seidel, Bürgerkennnummer: 05.072000?“
„Genau!“
„Ich sehe, Sie haben keinen Termin“, sagte sie streng. „Aber ich melde Sie an. Die Sache duldet sicher keinen Aufschub.“ Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Danke, für das Kompliment, Mark!“
Als Cosima meinen Namen hörte, kam sie sofort nach unten.
„Schön, Sie zu sehen. Sie haben also ihre Sprache wiedergefunden.“ Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht.
Ich nickte, wischte meine klebrige Hand an den Shorts ab und streckte sie ihr entgegen. „Sie sind in Gefahr“, flüsterte ich.
„Wie meinen Sie das?“ Das Lächeln flog davon.
Ich verstand sofort. Cosima konnte nicht reden, wir mussten von hier verschwinden. Ich packte sie am Handgelenk und zog sie hinter mir her. Die Türen glitten auf, wir rannten gegen eine Mauer aus Hitze, prallten zurück.
„So geht das nicht, Mark! In einer Stunde bin ich auf Sendung. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und dann verschwinden Sie!“
„Sie werden bedroht, weil Sie Kontakt zu mir aufgenommen haben“, zischte ich.
„Ich?“
„Ja. Jetzt sind die auch hinter Ihnen her!“
„Wer?“
„Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht!“
Cosima legte die Stirn in Falten und um den Mund zuckte ein spöttisches Lächeln. „Warum glauben Sie das?“
„Liegt das nicht auf der Hand? Sie befürchten, dass ich alles ausplaudere, interne Informationen von CP weitergebe. An Sie.“ Speicheltröpfchen flogen durch die Luft.
„Insiderwissen, worüber?“
Ich hob die Schultern, stutzte, wartete. „Erik Hölzer.“
„Aber der Fall ist aufgeklärt.“
„Nicht restlos, meine Aussage fehlt noch. Solange ich nicht gesagt habe, was wirklich passiert ist, schwebe ich in Lebensgefahr. Und Sie auch.“ Meine Worte drängten gleichzeitig aus der Mundhöhle, schlugen Purzelbäume, verknoteten sich.
„Mark, beruhigen Sie sich doch! Niemand ist in Gefahr.“ Cosimas Pupillen weiteten sich, wurden zu Wurmlöchern, die mich in wenigen Augenblicken verschlingen würden. Ganz klar, sie hatte Angst bekommen, wollte es nur nicht eingestehen.
„Alle sind wir in Gefahr! CP ist überall, ich kann sie hören und riechen. Sie haben nur ein Ziel, nämlich Menschen zu jagen.“ Meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Hören Sie Mark, Sie brauchen Ruhe, sie sind ja völlig dehydriert. Setzen Sie sich!“ Ihr Tonfall hatte eine Färbung angenommen, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen.
„CP wurde vor zwei Jahren liquidiert. Erinnern Sie sich denn nicht an das Medienspektakel? Das System der Crime Prevention hat vollkommen versagt, Mark.“
Ich taumelte rückwärts.
„Nein!“, schrie ich. „Nein, das darf nicht sein. Das System war perfekt. Der Mensch, der Mensch ist der Schwachpunkt. Wir müssen uns ausliefern an die KI, restlos unterwerfen.“

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Zwei Riesen in Rot-Kreuz-Uniform traten aus dem Lift und stürzten auf mich zu.
„Türen verriegeln, Claire!“, sagte Cosima.
„Claire!“, rief ich aus Leibeskräften, „hilf mir!“ Ich stolperte zum Ausgang.
Das Hologramm räusperte sich, knackte, wuchs und dehnte sich in Höhe und Breite aus, bis es den Raum in zwei Hälften geteilt hatte. Die transparente Wand materialisierte sich, wurde zu Panzerglas, an dem die beiden Sanitäter abprallten. Cosima legte die Handflächen gegen die Scheibe, bewegte ihre Lippen und schaute mir mit traurigen Augen nach, als ich durch die geöffneten Schiebetüren in die Hitze des Tages spazierte. Das Summen einer Drohne begleitete mich.

 

Liebe @Chai,

wird Zeit, dass ich in die Puschen und aus der Hüfte komme!

damit habe ich nicht gerechnet, dass du meine Kopie liest und kommentierst, und schon gar nicht mit einer so positiven Einschätzung:
Warum nicht? Ich habe doch schon einige deiner Geschichten kommentiert.
Genau, deshalb.
Ausgewogenheit, Geben und Nehmen?

Oder habe ich die alle verrissen … ? Ich kann mich nur erinnern, dass ich die auf dem Jakobsweg nicht so ganz gelungen fand.
Nix verrissen! Nur die Dialoge wollten dir damals nicht gefallen und du konntest die Charaktere nicht ernst nehmen.
Aber dieses Teil hier hatte ich schon unter „VERSUCH MISSLUNGEN!“ abgelegt und da sagst du:
Brauchte eine Weile, um mich drauf einzulassen, aber jetzt gefällt sie mir richtig gut
Das hat mich schlicht verunsichert. Aber jetzt ist wieder alles im Lot, nachdem mir @bernadette geschrieben hat. :bounce:


Aber Cosima spricht ganz sanft und beruhigend auf den aufgebrachten Mark ein.
Ja, eben deshalb passt für mich das Ausrufezeichen nicht. Das klingt, als würde sie ihm befehlen, sich zu setzen.
Ach sooo meinst du das!!! Ich dachte, es ist – egal in welchem Tonfall sie spricht – ein Ausrufesatz und bleibt einer, da sollte immer ein ! stehen.

Danke fürs nochmalige Reinschauen.
Liebe Grüße von peregrina


Liebe bernadette,

das ist genial, dass du die Geschichte noch mal neu beatmest, obwohl ich sie schon aus meinem Bewusstsein verdrängt hatte.

ich kannte das Original nicht, als ich deine Geschichte gelesen habe, das mache ich immer so, denn das Copy soll ja für sich stehen können. Entsprechend hatte ich doch einige Schwierigkeiten mit dem Verständnis.
Das war zu befürchten, weil es vielen Lesern, bis auf wenige Ausnahmen, so ging. Und dabei, nehme ich an, hast du schon die Variante erwischt, die mit ein paar Ergänzungen aufgepeppt wurde, um die Anzahl der Fragezeichen zu reduzieren.

Mir hat ein Rahmen gefehlt, in dem sich die Geschichte bewegt hat.
Meinst du, du brauchst etwas Konkretes, was die Gesellschaft anbelangt? Wie genau sieht die Art der Überwachung aus?

Die Protagonisten bewegen sich in einer anderen Zeit, zu der ich durch fehlende Informationen zu wenig Zugang habe.
Du meinst, du weißt nicht, wann die Geschichte handelt?
Ich habe überlegt, ob es helfen würde, wenn ich der Nachrichtenfee ein Datum in den Mund lege.
Wir sind ja gerade mal 15-17 Jahre weiter als heute, also in der nahen Zukunft. (Und auch wenn die technische Entwicklung rasant fortschreitet, muss nicht alles, was machbar ist auch zum Einsatz kommen.)

Naja, erschwerend kommt noch dazu, dass ich mit Science Fiction von Haus aus nicht bewandert bin und ich da wohl etwas träge denke.
Ich bin ja auch ein absoluter Neuling im SF-Bereich. Nur mit Wahn kenne ich mich etwas aus. :lol:

Mir wurde erst sehr spät klar, dass Marc wohl durch dieses Trauma mit dem Schießbefehl nicht mehr richtig tickt und einen Verfolgungswahn haben muss. Da ich aber grundsätzlich zu wenig über die gesellschaftliche Ordnung in diesem entworfenen Setting weiß, konnte ich das nicht einordnen.
Es soll ja auch nicht von Anfang an klar sein, dass Mark unter einem Wahn leidet. Das ist ja Teil der Spannung, rede ich mir ein. Ich schau mal, ab wann es mir genehm wäre, dass der Leser im Bilde ist. Ich denke endgültig klar wird seine Störung, als er im Kühlschrank vergeblich das Zettelchen sucht, das ihn Cosima angeblich zugesteckt haben soll und er gleich darauf das unschuldige Handy meuchelt.
Der erste versteckte Hinweis ist die Meldung der „Krankschreibung“ an den Verfassungsschutz. Der wird sich wohl kaum für einen Mark Seidel interessieren.

Hätte diese Szenerie ohne weitere Verortung in der Gegenwart gespielt, hätte ich mir wohl viel weniger über manches Gedanken gemacht.
Wie gesagt, 15-17 Jahre weiter. Trotz der Grünen Regierung ist das Klima im Eimer (ist jetzt schon zu spät, um die Erderwärmung zu stoppen), der Wasservorrat beschränkt. Das Programm zur Verbrechensfrüherkennung "CP" wurde gestoppt, da noch nicht ausgereift. Drohnen sind nix Neues, die sind heute schon im Einsatz. Inwieweit der einzelne Bürger beobachtet und belauscht wird, bleibt in der KG im Ungewissen, weil ja aus Marks Sicht erzählt wird. Sonst könnte ich ja nicht so perfekt Verwirrung stiften.

Die Schlußszene habe ich auch nicht verstanden, was da Claire für eine Rolle spielt und was es mit dieser Wand auf sich hat.
Ich bin jetzt so weit zu meinen, das Ende muss man einfach akzeptieren. Man erkennt, die KI tut etwas, was für Programme dieser Art nicht typisch sein kann: Sie entscheidet sich, Partei für Mark, dem Hilfsbedürftigen, zu ergreifen.
Ich rede mir auch ein, die auffällige Entwicklung der KIs durch Katis selbstständige und fast menschliche Reaktionen im Verlauf der KG einigermaßen vorbereitet zu haben.

Erst das Original hat mich dann beim zweiten Lesen dein Copy besser verstehen lassen, wenn auch dann das Ende immer noch nicht.
Also ist doch eine Jahreszahl nötig? Im Prinzip fasst ja der Traum zusammen, was in der Originalgeschichte passiert ist.

Soweit ein kleiner Eindruck von mir.
Danke dir herzlich. Ich verdränge die Geschichte vorerst nicht wieder, gebe dem Ganzen noch etwas Zeit, um zu wirken und hoffe demnächst auf die große Erleuchtung, was ich tun könnte, um mehr Klarheit zu erzeugen. Wenn das nicht klappt, dann behaupte ich einfach, ich wollte es so.

Liebe Grüße von peregrina

 

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