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In Monets Garten

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08.08.2002
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In Monets Garten

Es war noch früh am Morgen. Das kleine schmiedeeiserne Tor stand offen und Leona konnte einfach nicht widerstehen. Sie betrat, vorsichtig jedes Geräusch vermeidend, den Garten. Beinahe ehrfurchtsvoll beschritt sie den schmalen Weg, welcher sich durch ein farbenfrohes Blütenmeer schlängelte. Lilien, Vergissmeinnicht und Margeriten streckten sich ihr entgegen. An manchen Stellen, des mit Kies bestreuten Weges, brach Löwenzahn ungeduldig durch den Boden. Leona tauchte mit allen Sinnen in diesen Garten ein, atmete den Duft der Rosen und berührte vorsichtig deren noch schlafende Knospen. Sonnenstrahlen umhüllten den aufsteigenden Morgentau und wärmte die zwitschernden Vögel, welche in einem kleinen Steinbrunnen ihr Morgenbad nahmen.

Leona ging auf die, in einem Bogen geschwungene Brücke zu. Sie fühlte wie einfach und leicht das Leben hier war. Ihre Gedanken schwebten mit den summenden Bienen über den Klee, wurden gleichsam von ihrer Schwere erlöst. Am höchsten Punkt des Brückenbogens hielt sie an und ihr Blick verlor sich in unzähligen Nuancen von Grün, warmen Gelb- und Orangetönen. Leuchtendes Lila, zartes Rosa und ein wenig Violett vollendeten das, von der Natur kraftvoll gemalte Bild.

Mit einer fast selbstverständlichen Klarheit betrachtete sie die Fülle um sich, wurde selbst Teil des Gemäldes indem sie sich im Wasser des Teichs spiegelte. Der sehnsuchtsvolle Blick in unendliche Weiten hatte hier jeden Sinn verloren. Beinahe liebevoll schwappten kleine Wellen in sanftem Gleichklang gegen einen alten Holzsteg. Weiße Seerosen und Wasserlilien schwammen im Teich, verbargen den Blick auf den dunklen, moosbedeckten Grund. Sie lehnte sich selbstvergessen über das Brückengeländer. Dem feuchten, von der Sonne erwärmten Holz entströmte der wundersame Geruch lieb gewordener Kindheitserinnerungen. Leona fühlte sich behaglich. Zu sein, war hier genug und sie sah, dass alles gut war. Die ganze Welt und sie selbst versanken in befreiender Bedeutungslosigkeit. Sie lauschte. Irgendwo verlor sich das Gurren einer Taube in der Stille des Gartens.

Von der Sonne ein wenig erhitzt, schlenderte sie in den milden Schatten eines Magnolienbaumes. Sie zog ihre Schuhe aus und berührte mit den nackten Füßen das kühle Moos. Ein behagliches Gefühl durchströmte ihren Körper. Sie lauschte der leisen Musik des Windes und dem Zirpen der Grillen. Im stillen Einklang mit der Natur legte sie ihre Kleider ab und fühlte sich behutsam in den harmonischen Rhythmus der Melodie ein. Alles Denken entglitt schwerelos wie zart schimmernde Seifenblasen. Die Sonne suchte den Weg durch das Blätterdach und streichelte ihre Haut. Welch ein Genuss, welch ungeahnte Freiheit. In diesem Moment wurde ihr bewusst bereits alles zu besitzen, nichts mehr zu begehren.

Behutsam spielte der Wind mit den hängenden Zweigen der Trauerweide, leise raschelten die zarten Blätter. Ein Reiher glitt auf den Teich hinab und ließ sich am Rand des Schilfs nieder. Leona bestaunte seine würdevolle Bewegungslosigkeit, die sanfte Wachsamkeit in seinen Augen und spürte worauf es ankam. Dieser kurze Augenblick der Demut vor dem Leben, befreite ihre Liebe, erlaubte ihr zu atmen, sich auszubreiten.

Ein leiser Windhauch strich über ihren Rücken, erinnerte sie sanft daran, dass sie in den Zauber eines fremden Gartens eingetaucht war. Ohne Eile spazierte sie durch ein Beet mit duftendem Wiesenlavendel, zerrieb seine Blüten zwischen den Fingern und atmete den Duft ein. Dann nahm sie lächelnd ihre Kleider auf, zog sie an, ohne auf deren angemessenen Sitz zu achten. Die Schuhe trug sie in der Hand und schlenderte gemächlich über die Brücke zurück zum Gartentor. Die schmiedeeiserne Türangel quietschte leise. Sie brauchte sich nicht nochmals umzusehen als sie hinaus in den Alltag trat. Das Bild intensiver Farben hatte sich bereits unauslöschlich in ihre Seele gemalt.

 
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Demut vor dem Leben, Befreiung der Liebe, Erlaubnis zu atmen, sich auszubreiten. Eine wirklich schöne Idee von dir, dazu ein Bild von Monet als eine Landschaft, durch die deine Protagonistin, also du, schreitet, zu nehmen. Wenn es möglich ist, diese intensiven Farben mit in den Alltag zu nehmen, hat sich der Besuch in diesem irrealen Garten gelohnt, Eva.

Eine zu große Beschreibung, in der nichts fehlt.
Lesen und ein Bild vor Augen haben. Etwas überladen für meinen Geschmack, weil bereits alles gesagt ist, aber schön zu lesen.

Liebe Grüße - Aqua

 

Servus Aqualung!

Freu mich, dass du meine Geschichte gelesen hast.

Unser altes Missverständnis. Ich habe ein Bild vor Augen, lasse einen Menschen hineintreten in die Farben und Düfte. Das bin nicht ich, die da durch den Garten schreitet, aber ich fühle mich natürlich ein in die Gedankenwelt der Protagonistin. Sah eine junge Frau vor mir, mit langem roten Haar, zierlich in der Gestalt. Ein schüchternes Mädchen, eingeengt in den Zwängen dieser Epoche, welches sich einfach diesem natürlichen Gemälde und dem Überfluss ergibt, ihre frei werdenden Gefühle zulässt.

Du kennst sicher das Bild Monets - das ist überfrachtet in der Farben, in Lila- und Rosatönen - ich überließ einfach ein Mädchen dieser Zeit seiner Farbintensität.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Liebe Eva-Eule

Gekonnt hast du mit Worten das gemacht, was Monet mit seinen Farben tat. Seelenzustände beschrieben und Leben über den Bildschirm gehaucht.
Du bist des Zaubers mächtig.
Schön, das zu lesen, und draussen scheint die Sonne...
Lord

 

huhu schnee.eule

Während dem Lesen fühlte ich mich immer wieder an den Schreibstil von Marcel Proust erinnert. Nur, dass seine Bilder hunderte von Seiten umfassen, was die meisten Leute verschreckt. *g*
Natürlich wirkt dieser Stil heute etwas überladen, aber ich habe selten gesehen, wie jemand so sicher und gleichzeitig unbefangen damit umgeht.
Nur die häufige Verwendung der "beinahe" oder "fast" macht das ganze vielleicht etwas "vorsichtig" :)
Es lässt sich nicht vermeiden, dass sich der Garten allmählich in den Gedanken des Lesers aufbaut, bis man sich völlig darin gefangen fühlt.
Interessant finde ich die scheinbare Unbeweglichkeit, die von dem Bild ausgeht. Durch den ganzen Text zieht sich diese Ruhe.

"Sie fühlte wie einfach und leicht das Leben hier war"

"Leona fühlte sich behaglich. Zu sein, war hier genug und sie sah, dass alles gut war. Die ganze Welt und sie selbst versanken in befreiender Bedeutungslosigkeit."

"In diesem Moment wurde ihr bewusst bereits alles zu besitzen, nichts mehr zu begehren." usw.

Das nimmt mir jetzt leider das Argument, dass es keine Handlung, bzw. keinen Konflikt gibt. Allenfalls das "dunkle Moos" fällt etwas aus dem Bild. Interessant wäre es, zu sehen, was passiert, wenn man einige subtile Zweifel in die Idylle einstreut, Schatten z.B.

Naja, mir hat die Geschichte jedenfalls gut gefallen :)

Schöne Grüße
wolkenkind

 

Hei Eva,

schöne Geschichte! Ich hab einige Seerosen-Drucke von Monet daheim hängen – deine Momentaufnahme hat mir Lust gemacht, diese wieder einmal intensiv zu betrachten und nicht nur als gewohnte Wohnungszierde anzusehen. Und als Draufgabe gönne ich mir die Betrachtung meiner absoluten Lieblingsbilder „Cliff at Varengville“ und „Rock Arch West of Etretat“ - als krassen Gegensatz zu den Seerosen.

Danke Eva, dass du mich mit dieser verträumten Geschichte auf diese Idee gebracht hast! Ein mehr als angenehmes Lesevergnügen hast du mir zusätzlich beschert.

lg
liz

 

Zweifelsohne eine sehr schöne Impression, aber leider etwas oberflächlich, was Monet als Thematik betrifft. Monet ging es ja eigentlich darum, dem Betrachter den Prozess des Sehens bewusst zu machen, was so weit geht, dass wir sogar seine Augenverschlechterung mitbekommen, z.B. in den späten Seerosen Bildern. Bei Deinem Text wird Sehen einfach als eine gegebene Tatsache hingenommen, und das finde ich schade.
Nachdem Monet ja mittlerweile vollkommen zum burgoisen Kitsch verkommen ist, der im Wohnzimmer eines jeden "kulturliebenden Bürgers" zu hängen hat (no offense) wäre sicherlich eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit den Werken des Malers, welche die oberflächliche Rezeption (Schönheit, Wärme, tralala) überschreitet angebracht. Soviel hat er sicherlich verdient.

Gruss,

I3en

@Lord

Gekonnt hast du mit Worten das gemacht, was Monet mit seinen Farben tat. Seelenzustände beschrieben...

Und genau das hat Monet eben nicht gemacht.

 

Servus Lord Arion!
Servus 13en!

Ich verbinde meine Antwort an euch beide, da sich die euren ein wenig gegenüberstehen.

Ich denke, aus eurer Perspektive gesehen habt ihr beide recht. Ich weiß nicht was Monet von sich aus mit den Bildern bewirken wollte, man liest unterschiedliches darüber.

Die Wirkung die seine Bilder auf mich als Betrachter ausüben, sind voll Seelentiefe und laden deshalb ein zum Verweilen. Deshalb freuen mich die Worte von L.A. schon sehr, findet mein Schreiben in dem Sinn eine Erweiterung.

Wenn es richtig sein sollte, dass Monet dies gar nicht wollte, sondern in wunderbarer Einfachheit die Menschen sehend machen wollte bis sie blind werden davon, dann müsste doch eine ganz bestimmte Stelle sehr konkret in dieses Gedankenbild passen:

" ... Mit einer fast selbstverständlichen Klarheit betrachtete sie die Fülle um sich, wurde selbst Teil des Gemäldes indem sie sich im Wasser des Teichs spiegelte. Der sehnsuchtsvolle Blick in unendliche Weiten hatte hier jeden Sinn verloren .... "

Eben weil die nahe Distanz alles zum Schauen bot, eine Farbintensität sondergleichen. Deshalb wurde es unnötig den Blick darüber hinaus in die Weite schweifen zu lassen.

Jedenfalls, herzlichen Dank für euren Kommentar, hat mich angeregt mich intensiver mit Monet zu befassen.

Lieben Gruß an euch - Eva

 

@ I3en

Nachdem Monet ja mittlerweile vollkommen zum burgoisen Kitsch verkommen ist, der im Wohnzimmer eines jeden "kulturliebenden Bürgers" zu hängen hat (no offense) wäre sicherlich eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit den Werken des Malers, welche die oberflächliche Rezeption (Schönheit, Wärme, tralala) überschreitet angebracht.

Eine oberflächliche Betrachtung muss nichts Schlechtes sein, Ben. Das schließt eine generelle „tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Werken des Malers“ nicht aus. Alles zu seiner Zeit. Manchmal ist es einfach schön nicht nach dem tieferen Sinn zu suchen, sondern zu genießen. Was ist schon dabei? Schönheit, Wärme, trallala ist doch in Ordnung. Monet hängt in den Wohnzimmern, weil der Impressionismus viele Menschen anspricht, was ist dagegen einzuwenden? Deswegen rennen ja nicht alle Monet-Liebhaber los und kaufen sich Monet-Regenschirme und Monet-Kaffeebehälter und so Zeugs. Nö du, deine Argumentationsweise ist ein bisserl vom so genannten „Tunnelblick“ getrübt, finde ich.

 

Servus Wolkenkind!

Es freut mich, dass du dich in meinen Geschichtengarten verirrt hast. Deine Anmerkungen vonwegen "beinahe" und "fast" sind nicht von der Hand zu weisen. Ich glaube, ich suchte unbewusst nach feineren, zarteren Gegensätzen zu den vielen üppigen Farben. Du umschreibst das mit Vorsicht - ein interessanter Gedanke.

Schön auch, dass du jene Sätze herausgefiltert hast, die neben dem Betrachten auch einen Hauch von Handlung mitbringen. Die dir fehlenden Schatten wären an einem anderen Tag vielleicht beim Schreiben eingeflossen, diesmal war mir nach Leichtigkeit und Freiheit zu Mute. Die einzige Stelle in der sich Dunkelheit fand, legte ich auf den moosbedeckten Grund des Teiches und deckte ihn mit Seerosen zu. Sie fiel dir trotzdem auf.

Lieben Dank und herzlichen Gruß an dich - Eva

Servus Liz!

Wir sind in unserer nächsten Umgebung oft mit schönen Bildern umgeben und nehmen sie bald als selbstverständlich hin. 13en zeigte ja auch ein bisschen den etwas bedauerlichen Möbelcharakter von Drucken auf. Sich mal in so einen papierenen Lebensgenossen zu verlieren, wirklich hinzuschauen, und wie du sagst, ergänzt durch uns offener machende Musik, die das Bild sogar verändern kann, ist sicher ein bereichender Moment im Alltagsgeschehen.

Es ist schön, dass du den Zeilen gefolgt bist und das Lesen als angenehm empfunden hast.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Hallo, ihr Alle!

Ich muss zu diesem Thema noch was loswerden.
Monet wollte den Prozess des Sehens bewusst machen. Genau deshalb hat er sich bis zur Erblindung mit der Malerei beschäftigt. Man kann nun über diese Art zu malen denken, wie man will. Für den einen ist es Kitsch und zu dick aufgetragen, für den anderen bedeutet es eine Seelenwanderung, wenn er Monets Bilder betrachtet, ja, sich darin verliert wie in einem Garten.
Eine gelungene Idee ist es, ein Bild Monets zu nehmen und es als Rahmen für den Ausdruck eines Textes zu verwenden. Einerseits kann es nie mehr sein, da erst der Text den Rahmen füllt. Andererseits ist der Versuch, zu schreiben wie Monet malte, ein Griff in die Kitschkiste. Ein Text, der von Adjektiven lebt, ist zwar wie ein Bild, wird aber nie der Text sein, der eigenständig zu überzeugen versucht.

Daher meinte ich, dass zu groß beschrieben wurde und nichts fehlt. Schade, denn die Idee dahinter ist wirklich gut. Sie bleibt aber nur eine Bildbeschreibung und wird dadurch kein eigenständiger Text.

Liebe Grüße an alle - Aqua

 

@ Ben.

Weisst Du Ben, es fiele mir schwer, sagen zu wollen, was Monet in seinen Bildern wirklich WOLLTE(zumal er tot ist, und ich ihn nicht mehr darüber befragen kann)
Sicher ist aber für mich, dass alles was man sieht, eine innere Entsprechung auf Emotionaler Ebene hat, sei sie nun immanent oder kognitiv.
Wenn mich etwas zum Malen reizt, als Motiv, dann finden meine Betrachter oder Käufer darin meist viel mehr, als ich beabsichtigt hatte, als ich es malte... das liegt im Persönlichen Umgang mit einem Bild verborgen und hat mit Vergleichbarkeiten zu tun.

Das sollte man bei alledem niemals vergessen, dass Kunst in Auge des Betrachters entsteht und somit eine zutiefst SUBJEKTIVE Empfindung ist.
Es ehrt Dich zwar, dass Du dir deiner Sache so sicher bist, aber eine gewisse, Besserwisserische Arroganz lässt sich da nicht leugnen. Also Vorsicht mit solcherlei Statements.
Besser wäre es zumindest klarzumachen, dass es sich hierbei nur um DEINE EIGENE Ansicht handelt.

Gruss: Lord

 
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Servus Aqua!

Dort wo du einen Rahmen siehst öffnet sich mir ein Fenster. Wenn ich den Druck auf den roten Knopf vor Augen habe, den der Präsident der USA vielleicht drücken könnte bin ich auch nicht mehr, sicher aber auch nicht minder eingeengt, beim Erarbeiten und Erstellen eines Textes, wie bei der textlichen Verarbeitung eines Bildes von Monet.Ich denke doch, dass du meiner Phantasie und meinem Ausdruck da viel zu viele Fesseln anlegen willst.

Ich verstehe was du meinst, kann dem aber nicht zustimmen. Ich bin im Schreiben immer frei, kann aus dem Bild heraustreten und die Szenerie erweitern oder wie du in dessen Endzeit einsteigen, alles wäre in diesem Bild möglich - wie ich will. Keines davon ist reicher oder ärmer in seinen Möglichkeiten. Es ist immer unser Fühlen und Denken dahinter, welchen eigenwilligen Text wir daraus entstehen lassen.


Lieben Gruß - Eva


Servus Lord Arion!

Ich bin auch eher der Meinung, dass wir als Betrachter des Bildes entscheiden dürfen was es uns vermittelt und welche Empfindungen es in uns auslöst. Jeder Mensch hat seinen eigenen Zugang zu einer künstlerischen Arbeit und sie unterliegt immer dem Denken und Fühlen dessen, der davor steht.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir von anderen erfahren welche Emotionen durch unser Schreiben ausgelöst wurde, nicht nur ob es gut oder schlecht bewertet wird.

Kunst im engen wie im weiten Sinne ist nie bewertbar - nur dem Erachten des Betrachtenden, Lesenden oder Hörenden ausgesetzt. Monet wollte etwas bewirken und das ist gut und zählt, was immer das war - für ihn. Ich wollte damit etwas ausdrücken, was immer ich empfand dabei. Auch das ist gut und zählt - für mich. Und jeder der liest wird etwas empfangen, sowohl beim Hinsehen auf das Bild als beim Aufnehmen des Textes, für sich selbst - und das ist ebenfalls wunderbar.

Lieben Gruß nochmal an dich - Eva

 

Hallo Eva!

Vieles ist bereits gesagt worden.
Ich fand diesen Text wunderschön,mit allen Adjektiven, mit allem Positiven. es gibt viele Texte, die schwarz sind (v.a. auch Aquas. In diesem Text stellst Du für mich eine Art Gegenpol dar, das tut auch gut, manchmal...), einige in der Dämmerung, und eben auch ein paar weiße bzw bunte.
Alles wird angesprochen, das sehen, riechen, fühlen. Die Seerosenbildersind wohl Monets bekannteste, aber alles sind unterschiedlich, je nach Lichteinfall, Tageszeit usw.
Auch dieser Text wäre anders ausgefallen, wenn Du ihn einen Tag früher oder später geschrieben hättest. Somit ist er, wie ein Bild des Impressionismus, eine Momentaufnahme. Und als diese Momentaufnahme, in der es bunt gibt und weiß, finde ich ihn sehr gelungen.

liebe Grüße, Anne

 
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Liebe schnee.eule,

wenn du verstehst, was ich meine, ist das, was ich will schon erreicht. Um Zustimmung habe ich dich nicht gebeten. Die brauche ich nicht, weil ich genau deine Meinung brauche. Und respektiere.
Aber mir ging's um das Verständnis.
Ich erwarte jetzt keine Antwort. Lass es so stehen. Es gibt nichts Unausgesprochenes mehr. Schön, hmm?

Liebe Grüße - Aqua

 

Hei evchen, nur beim titel habe ich schon geahnt, was da kommt.

"die sonne streichelt die haut" ich habe diesen satz schon mal gelesen, von dir?

Monet, war ein grosser Mann, und ich bin ihm dankbar, zugleich war er auch noch pfiffig, ein richtiger Schlaufuchs, er hat es doch tatsächlich geschafft, dich dieses Bild schreiben zu lassen.

liebe grüsse arche

 
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Servus Maus!

Ich danke dir, Anne, für dein Auseinandersetzen mit dem Text, dem Nachdenken über seine Gestaltung und die hervorgerufenen Emotionen. Es gibt unzählige Möglichkeiten in ein Bild einzutauchen. Jeden Tag, je nach Stimmung, wäre es eine andere Geschichte, genauso ist es. Manchmal Dämmerung, manchmal Weiß und Bunt zum Ausgleich der Schwärze.

Aber auch, wenn ich dieses Bild, diesen Garten, einen Soldaten betreten hätte lassen, nach dem vollbrachten Massaker an Zivilisten - er würde deren Blut aus weißen Blütenkelchen tropfen sehen, die mit Schuld angereicherten Farben würden sich verdunkeln und durch das Blätterdach eines Magnolienbaumes würde lila Regen schwer in seine Seele fallen - es wären andere Bilder, andere Farben - aber es bliebe Manets Bild und es wäre im Sinne des Impressionismus - das Betrachten desselben in verschiedenen Lichteinfällen, von verschiedenen Standpunkten aus.

Ich wünsche dir einen schönen und bunten Faschingsdienstag - lieben Gruß an dich - Eva


Lieber Robert!

Zustimmung auch ungebeten zu verweigern, ein Genuss!

Ich stimme deinem verbindenden Gedanken gerne zu.
Sich in aller Verschiedenheit in einem Gleichklang von Achtung und Respekt zu begegnen. Diese Haltung könnte einmal die Menschheit vor dem roten Knopf retten.

Lieben Gruß an dich - Eva

Servus Stefan!

Die Sonne wird hoffentlich noch oft die Haut meiner Protagonisten erreichen, manchmal streichelt sie diese, manchmal werden sie nur sanft vom Wind berührt.

"Er" hat mich das Bild schreiben lassen - find ich ja ausgezeichnet, dass du dich ein bisserl mit meiner Farbe bekleckert hast. :)

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Zustimmung auch ungebeten zu verweigern?
Auf welchem Trip ist schnee.eule nun?
Fragen wir anders: Kann sie ertragen?

Sie scheint ein kleiner, doch für sie bedeutender Mittelpunkt zu sein. Nennen wir es Aufarbeitung? Immer noch? Obwohl...

Mach was für dich, Eva.
Deine Texte haben dich. Irgendwann dreht sich das um.
Das kann schön sein, Eva. Aber du glaubst nicht.

Liebe Grüße - Aqua

 

Ich hab eigentlich nur deinen Ball aufgenommen und ein bisserl in der Sonne damit gespielt, herumgetrippelt, den Frühling gespürt und mich gut gefühlt - aber du bist auf dem bitter ernsten Weg unterwegs, wohin der auch führen mag. Vielleicht befinden wir uns zur Zeit auch nur in verschiedenen Parks - es gibt ja so viele. Ich bleibe noch, es ist so schön im Gras zu liegen und den Ameisen zuzusehen.

Eva

 

@Liz

Eine oberflächliche Betrachtung muss nichts Schlechtes sein, Ben. Das schließt eine generelle „tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Werken des Malers“ nicht aus. Alles zu seiner Zeit. Manchmal ist es einfach schön nicht nach dem tieferen Sinn zu suchen, sondern zu genießen. Was ist schon dabei? Schönheit, Wärme, trallala ist doch in Ordnung. Monet hängt in den Wohnzimmern, weil der Impressionismus viele Menschen anspricht, was ist dagegen einzuwenden? Deswegen rennen ja nicht alle Monet-Liebhaber los und kaufen sich Monet-Regenschirme und Monet-Kaffeebehälter und so Zeugs. Nö du, deine Argumentationsweise ist ein bisserl vom so genannten „Tunnelblick“ getrübt, finde ich.

Hallo Liz,

Nein, eine oberflächliche Betrachtung muss nicht unbedingt schlecht sein, aber, und besonders in Bezug auf Monet, birgt sie weder etwas neues, noch etwas interessantes. Stimmt auch, dass der Impressionismus viele Leute anspricht, aber ich denke in vielen Fällen aus den falschen Gründen. Einst wurden Monets Bilder wegen der anscheinenden Leichtigkeit in Thema und Stil als Geschmiere beschimpft, heute ist es eben diese Leichtigkeit die anspricht. Mit den eigentlichen Gründe warum Monet zu den einflussreichsten Malern der Geschichte zählt setzen sich viele nicht auseinander. Was zählt ist: irgendwann einmal hat irgendjemand beschlossen Monet wäre wichtig und gut, und, dank dem für heutige Verhältnisse unkontroversen Inhalt der Bilder, wird dies einfach als Tatsache Akzeptiert. Die meisten Kunstkritiker halten auch Beuys für wichtig, aber daran scheinen die meisten Otto-Normal Kunst-Verbraucher zu zweifeln. Wieviele Kaffeetassen und Regenschirme mit Filzrollen und Fettbatzen gibt es denn? Die meisten Leute, die sich ein Monet Poster an die Wand hängen, so meine ich, könnten für ihren Zweck ein mindestens genau so gutes Original auf einem Kleinkunst Trödelmarkt erwerben, denn da gibt's auch schöne Landschaften und Blumen, aber nein, es muss ja der grosse Meister sein. Man muss ja zeigen, dass man was von Kultur versteht.

 

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