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Im Tunnel

Monster-WG
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10.09.2014
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Im Tunnel

Schlimm, zum alten Eisen zu gehören. Ein alter Mann, dem beim Husten das Gebiss herausfällt, der beim Bücken nach Luft ringt, die Treppen rückwärts runtergeht, weil so die Knie weniger schmerzen. Und jetzt noch ein Hörgerät.
Ich habe die Schnauze voll.

Aber das Klassentreffen lasse ich mir nicht nehmen.
Die Familie zuckt zusammen. Fünf bieten sich spontan an, mich zu fahren. Würde ihnen gut passen, mal rauszukommen; ohnehin hätten sie in der Stadt etwas zu erledigen – bisschen shoppen vielleicht, Eis essen, Leute gucken, bis ich wieder nach Hause will, kann ruhig spät werden.
Aber danke, nein. Ich fahre selbst.
So lange liegt unsere Fahrt ins Périgord nicht zurück, dass ich den Umgang mit dem Navi schon vergessen hätte.

Auf der Teilnehmerliste habe ich gesehen, dass wir nicht mehr viele sind. Vor acht oder neun Jahren waren wir ein rundes Dutzend, jetzt nur noch ein halbes. Aber okay, ist wohl eh das letzte Mal. Hauptsache, Mia kommt.
Ich fahre von der Autobahn und ordne mich ein. Mit dem Navi geht das wie geschmiert. Jetzt rechts, Unterführung, Kreisverkehr, Altstadt. Na bitte.
Das Hörgerät lege ich ins Handschuhfach; High-Tech und beinahe unsichtbar – auch für Mia. Für sie werde ich es benutzen.
Jetzt noch ins Parkhaus. Bin ganz flattrig. Wenn sie diesmal wirklich kommt, will ich sie um Vergebung bitten, meine letzte Chance.
Unendlich lang liegt das zurück, aber ich krieg’s nicht aus dem Kopf.
Ich war total verliebt, dachte ständig nur an Mia. Immer spürte ich sie, nah bei mir - ganz gleich wo ich war, was ich tat – in meiner Mansarde, unterwegs, beim Sport.
Was musste das für ein toller Kerl sein, der bei ihr einen Fuß in die Tür bekommt? Musiker, Zauberer, Karate-Mann?

Trotzdem habe ich sie rumgekriegt, nach dem Gartenfest, nach der Bowle, in sie hineingerammelt, um ihr zu beweisen – ja was? Das hab ich später nie begriffen. Auch nicht meinen Abgang als feiger Hund.

Rotes Licht, Parkhaus besetzt. Weitersuchen. Noch ein rotes, das dritte steht auf Grün. Also rechte Spur, ich muss auf die rechte Spur. Ich blinke, aber sie lassen mich nicht rein. Vielleicht bin ich zu zögerlich. Hinter mir bildet sich eine Schlange, es wird gehupt. Ich wage nicht, die Spur zu wechseln. Ständig tauchen Fahrzeuge auf, nur darauf bedacht, mir keine Lücke zu lassen. Aggressiv fahren sie an mir vorbei wie ein Endlos-Zug.

Ich schaffe das nicht. Das Hupen hinter mir wird lauter, das kann sogar ich hören. Ich nehme den Blinker zurück und muss auf der falschen Spur weiterfahren. Drüben wäre die Einfahrt zum Parkhaus, aber ich fahre Gott weiß wohin.
‚Industriepark Süd’ – ach du große Scheiße! Dann lieber rechts in den Tunnel. Eine Scheißbeleuchtung. Es ist sowieso alles Scheiße. Schon kommt die nächste Abzweigung: ‚Anlieferung’ und ‚Recycling / Verwertung’. Ich liefere nichts, aber was soll ich bei ‚Recycling’! Was zum Teufel – die Laderampe eines Lkw schiebt sich in meine Spur, ich trete auf die Bremse, dass die Reifen schreien. Ich will rausspringen, nein, das hätte ich früher gemacht, ich hasse es, wenn sich ein Blödian durch seine Stärke Rechte verschafft, die ihm nicht zustehen.
Dieser Idiot setzt die Warnblinker, soll wohl ‚danke’ heißen? Danke für Stress! Ich mache eine böse Geste und umfahre sein verdammtes Hinterteil.
Ich hasse Tunnel. Jetzt ist die zweite Spur verschwunden, ich fahre weiter, habe keine Wahl. Schilder warnen mich, aber wo soll ich hin? Drehen kann ich hier nicht. Prompt kommt mir ein schneeweißer Truck entgegen. Hat Sirenen wie ein Ozeanriese, blendet auf wie ein ganzes Sonnensystem, fletscht die Zähne. Ich verreiße das Steuer und lande in einem noch engeren Tunnel mit Notbeleuchtung, rot und grün. Müllcontainer, Folien, Kartons. Dunkle Leute arbeiten da, verschieben etwas, versperren mir den Weg.
Stopp. Ich kann sie nicht überfahren. Ein mulmiges Gefühl überkommt mich. Sieht aus wie eine Falle. Bevor ich die Zentralverriegelung bedienen kann, öffnet einer die Tür.
Pfefferspray, Pistole, Schlagring – irgendwas sollte ich haben! Er sagt etwas, aber was? Ich wage nicht, ins Handschuhfach zu greifen. Egal, scheiß drauf, es geht nur um das bisschen Leben – paar Monate, paar Jahre – und um die Silberlinge. Was? Kommt jetzt die Bibel ins Spiel, bei mir?
Er redet immer weiter, wirbelt mit den Händen, zeigt nach vorne und zurück. Ich habe keine Chance.
Wahrscheinlich will er, dass ich aussteige. Also tue ich das, drehe meinen Finger um das goldene Kettchen von Doro so lange, bis es reißt. Das soll er nicht haben! Mit dem Fuß schiebe ich es in die Gullyritzen. Dabei erhebe ich die Hände ein bisschen, aber nicht über den Kopf wie im Film. Er sagt etwas, ich verstehe nichts. Er setzt sich auf meinem Platz und startet den Motor. Das habe ich kommen sehen. Die nehmen alles, was sie kriegen können. Doch wozu er mit mir so viele Umstände macht, ist mir unverständlich. Er dreht die Scheibe runter, redet auf mich ein und rudert mit den Armen.
Ich habe mich in mein Schicksal ergeben. Ein anderer kommt näher, wirkt mit dem schwarzen Vollbart noch dunkler. Jetzt kommt das Messer. Achtundsiebzig bin ich geworden. Die Mia muss ich im Himmel treffen. Er drängt mich auf die andere Seite, öffnet die Tür und bugsiert mich in mein eigenes Auto.
Der Mann am Steuer muss nicht wie ich den Kopf nach hinten drehen, schaut nur in die Rückspiegel und fährt forsch hinaus aus der Unterwelt. Er macht einen eleganten Schlenker und die Karre steht in der richtigen Fahrtrichtung. Dann steigt er aus, verbeugt sich schelmisch und lacht dabei.
Was für eine Blamage. Jedenfalls klemme ich mein Hörgerät hinters Ohr und da bleibt es bis zum Ende meiner Tage!

Seit der Périgord-Reise muss ich immer an die Eichenalleen denken, still und würdevoll. Ich möchte lieber dort sein.
Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße - rücksichtslos und aggressiv. Es wird gedrängelt, dass einem Angst und Bange wird. Nur ungern fädle ich mich wieder ein, vielleicht etwas beherzter als bei der Parkplatzsuche, doch nicht wie in jungen Jahren.
Da taucht die Stadt wieder auf, ich habe noch Zeit zu tanken und für einen Espresso.
Mein Handy lärmt, ‚Summer in the City’. Doro sagt: „Ich bin’s. Du, Artur, hör mal: Da ist ein Brief an dich mit schwarzem Rand. Soll ich den aufmachen oder lieber nicht?“
„Ja“, sage ich, „mach ihn nur auf. Wer ist es denn, ich meine ... doch nicht der ...?“
„Nein, eine ‚sie’! Mia Roeloffs – kennst du die? Absender ist ihre Schwester.“
„Ja, die kenn’ ich. Kannte ich. Eine aus meiner Klasse.“ Mit zuckenden Mundwinkeln zu sprechen ist schwierig. Ich frage noch: „Steht irgendwas dabei – ich meine, vielleicht ... ?“
„Ja, hier:“, unterbricht sie mich, “Beerdigung am – aber das ist ja heute! Heute Nachmittag 16:00 Uhr. Würdest du denn, wenn das Klassentreffen nicht wäre, eventuell dahin ...“
„Ja", sage ich, "das ist mir wichtiger. Ich lass' das Treffen sausen.“
Meine Augäpfel stehen unter Wasser: „Nur eben Tschüss sagen, nur eben so.“

 

Hola Chai,

für Deinen Komm meinen Dank. In allen Punkten bin ich trotz fehlender Übereinstimmung mit meinem Text Deiner Meinung:

Für mich werden hier zwei verschiedene Geschichten erzählt, einmal die von Artur und Mia, und einmal die von Artur im Tunnel. Das fand ich ein bisschen schade, denn so wirken beide Geschichten nur angerissen auf mich.
Ja, so ist es leider. Ich kann es nicht entkräften.
Ich musste die Mia mit ins Boot nehmen, sonst wäre die Geschichte zu farblos geworden. Dass ich damit Erwartungen oder Neugierde auslöse, ist der Nachteil dieser Kalkulation.
Die dritte Ebene ist für mich das Lebensgefühl von Artur, zu dem die Überschrift hervorragend passt.
Ist selten, dass bei mir ein Titel so gut passt; sehe ich auch so. Ich schrieb schon Eisenmann:
"‚Im Tunnel’ ist auch drama-tragisch. Die Jüngeren haben den 360 Grad-Überblick, die Alten landen peu-à-peu im Tunnel; ..."
(Die gläubigen vermeinen, Licht an dessen Ende zu sehen, die anderen sehen immer weniger – na ja, so ist das eben.)
Das Erlebnis mit den "dunklen Männern" spiegelt zwar die Lebenseinstellung des Prots, ...
Antwort an Eisenmann:
... die Alten landen peu-à-peu im Tunnel; z. B. mit ihrem ‚Wissen’, dass dunkle Gestalten ihnen stets an den Kragen wollen. Da gibt`s für sie keinen Zweifel, vielleicht auch durch die Nähe zu AfD und Pegida.
... aber irgendwie will mir das nicht so recht in Bezug auf die Mia-Geschichte behagen. Ich finde, Du hättest Dich mehr auf einen Strang konzentrieren und den weiter ausbauen können.
Da kann ich Dir nur Recht geben. Wenn mir aber jemand schreiben würde, dass er diese KG (oder eine andere, was ich hier schon gelesen habe) wegen ihrer Zweisträngigkeit gut findet, würde ich ihm auch nicht widersprechen.
Du hast mir am 22. Aug. geschrieben – bin mir nicht sicher, ob ich da schon das Ende verändert hatte. Aber weil Mia dabei wieder in den Fokus rückt, bleibt es dabei:
Chai: schrieb:
So sind es, wie gesagt, eher zwei Geschichten für mich.
Dann fiel mir noch auf, dass Artur Mia doch bestimmt schon auf einem anderen Klassentreffen begegnet sein müsste. Oder kam sie da nie?
Mia ist nach dem Tod ihres schwerreichen Mannes (Ölgeschäft) vor zehn Jahren aus den USA wieder nach D zurückgekehrt. Beim ersten Klassentreffen kam sie nicht, weil sie nichts davon wusste. Und beim zweiten – kam sie auch nicht:D.
... gerne gelesen, ich mag Deine Art zu erzählen und Deinen Humor sowieso.
Ein freundschaftlicher Schlag auf die Schulter ist immer etwas Gutes. Liebe Chai, es hat mich – wie immer – sehr gefreut, von Dir zu hören. Ich hoffe, Du hast viel Spaß bei solchen extremen Reisezielen wie Goa und Deutschland.

José

 

Hola Federstrich,

ein Dankeschön für Deine Gedanken zum Text.

... die Idee für deine Geschichte finde ich sehr gelungen. Es ist tragisch, wenn man wegen seines Alters mit dem Leben nicht mehr zurechtkommt und seine eigenen Fähigkeiten nicht mehr richtig einschätzen kann.
Ja, das ist hart. Sicherlich kein Thema für jüngere Autoren, aber bei mir passt es altersmäßig. Da muss man Sachen zur Kenntnis nehmen, die einen nicht freuen – man befindet sich in der ‚Phase der Demontage’ (meine Definition). Wohl dem, der noch hin und wieder lachen kann.

Das passiert aber manchmal auch jüngeren Leuten, man braucht sich bloß mal einige Castingshows anzusehen.
Howl! Für mich total die falsche Sendung. Und ich hoffe, die Teilnehmer sind nicht beispielhaft für die jüngere Generation!

Den Teil mit den Fahrproblemen finde ich etwas zu lang und zu umständlich im Verhältnis zum Rest der Geschichte.
Schwierig, weil das den Kern der Geschichte ausmachen sollte. Ist ja auch auf den Titel bezogen. Möglicherweise habe ich nicht packend und knackig genug geschrieben, dass Dir dieser Teil zu langatmig erschien.

Vielleicht könntest du dir da noch etwas mehr einfallen lassen. Da bräuchte die Erzählung noch andere Ausschmückungen.
Hehe, ein paar Einfälle hätte ich schon noch – nur ob das nicht letztlich als zu ausschweifend und geschwätzig empfunden wird? Wir sind ja in der Kurzgeschichten-Abteilung:hmm:.

Und das Ende ist sehr traurig, ...
Gott, ja. Aber Mia und Artur sind nun mal in jenem Alter ...
... aber ich finde, das du dies noch etwas ausführlicher beschreiben könntest. Es ist mir viel zu kurz und zu aprupt, im Verhältnis zu der langen Fahrgeschichte.
Hier bin ich ausnahmsweise anderer Meinung als Du, denn genau so hatte ich es beabsichtigt. Der Leser muss der Beerdigungszeremonie nicht unbedingt beiwohnen:dozey:.

Liebe Federstrich, dass ich Dir nicht hundertprozentig beipflichte, könnte damit zu tun haben, dass Du – wie ich Deinem Profil entnehme – aus der Roman-Ecke kommst und einen Text dementsprechend etwas ausholender gestaltest (deshalb das fett Markierte weiter oben).
Zu Beginn meiner Mitgliedschaft hier war ich auch ziemlich beredt, ich schwelgte in ausführlichen Beschreibungen von allem Möglichen, aber das ließ sich mit den Grundregeln der Kurzgeschichte nicht vereinbaren.

Jedenfalls freut es mich, wenn Du sagst:

Es ist jedoch eine sehr schöne Erzählung ...
... und vielleicht sollte man ja regelmäßig die Fahrtüchtigkeit prüfen.
Da brauchst Du mich gar nicht so streng anzuschauen – bei mir ist das anders.
Ich fahre noch wie ein junger Gott:D.

José

 

Vertellminix: schrieb:
Solche Geschichten vertragen sich bestens mit meinen gelegentlichen Gemütszuständen.

Ach? Sehr interessant.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey José,

hat mir gefallen, diese atemlose Odyssee deines Eigenbrödlers durch den Großstadtdschungel und vom präfrontalen Kortex über den Hippocampus bis zum Neokortex. Dass solch komplexe Reisen im Alter nicht leichter werden, liegt auf der Hand. Während die Familie (wohl wissend) zusammenzuckt, will es dein Prot noch mal wissen, er hat es eilig - es gibt ja noch Rechnungen zu begleichen - und tritt aufs Pedal.
Sprachlich, meine ich, hast du dich ein wenig ausprobiert, trotzdem ist deine Handschrift klar erkennbar, ganz à la josefelipe mit typischer Würze, der trockenen, kritischen, augenzwinkernden Würze, die mir sehr ausgewogen scheint.


Peanuts:


Würde ihnen gut passen, wieder mal rauszukommen; ohnehin hätten sie in der Stadt etwas zu erledigen – bisschen shoppen vielleicht, Eis essen, Leute gucken, bis ich wieder nach Hause will, kann ruhig spät werden.
Zugegeben, ist ein Fetisch von mir, Doppler aufzuspüren - aber nicht zwanghaft, denn oftmals passen sie ja auch oder stören mich zumindest nicht. Das erste "wieder" finde ich dann aber doch entbehrlich.

Beim letzten Treffen vor acht oder neun Jahren waren wir fünfzehn, jetzt sind wir zu acht. Aber okay, ist wohl eh das letzte Mal. Hauptsache, Mia kommt.
Ich fahre von der Autobahn und ordne mich ein. Mit dem Navi geht das wie geschmiert. Jetzt rechts, Unterführung, Kreisverkehr, erste rechts, Altstadt. Na bitte. Das Hörgerät lege ich ins Handschuhfach; High-Tech und beinahe unsichtbar – auch für Mia. Für sie werde ich es benutzen.
Jetzt noch ins Parkhaus.Bin ganz flattrig. Wenn sie diesmal wirklich kommt, will ich sie um Vergebung bitten, meine letzte Chance.
Vorschlag:
Beim letzten Treffen vor zehn oder elf Jahren waren wir fünfzehn, heute sind wir zu acht. Aber okay, es gibt wohl eh kein nächstes Mal. Hauptsache, Mia ist da.
Ich fahre von der Autobahn und ordne mich ein. Mit dem Navi geht das wie geschmiert. Erste rechts, Unterführung, Kreisverkehr, Altstadt. Na bitte. Das Hörgerät lege ich ins Handschuhfach; High-Tech und beinahe unsichtbar – auch für Mia. Für sie werde ich es benutzen.
Jetzt noch ins Parkhaus. Bin ganz flattrig. Wenn sie diesmal wirklich kommt, will ich sie um Vergebung bitten, meine letzte Chance.

War total verschossen in sie, mir war, als wäre sie immer in meiner Nähe. Ganz dicht, ich sprach mit ihr – in meiner Mansarde, unterwegs, beim Sport.
Vorschlag: ... in der Mansarde, unterwegs, beim Sport.

Ich wage nicht, auf die rechte Spur zu wechseln.
Ist mir etwas zu rechtslastig :); dass er unbedingt auf die rechte Spur muss, hast du weiter oben schon sehr deutlich gemacht.

Ständig tauchen Fahrzeuge auf, nur darauf bedacht, mir keine Lücke zu lassen.
Diese Wiederholung wolltest du bestimmt. Kannst trotzdem mal überlegen, ob dir folgender Vorschlag gefallen könnte: Ein Fahrzeug nach dem anderen, nur darauf bedacht, mir keine Lücke zu lassen.

... die Laderampe eines Lkw schiebt sich in meine Spur, meine Reifen schreien.
Auch sehr spurlastig (siehe weiter oben im Text).
Dass mit den schreienden Reifen, hm, vielleicht machst du das etwas klarer, dass er bremst, meine ich.
Vorschlag: ... die Laderampe eines Lkw schiebt sich in meine Richtung, ich trete aufs Pedal, bis die Reifen schreien.

... und schiebt mich in mein eigenes Auto.
Vorschlag: ... und schiebt mich ins eigene Auto.

Er macht einen eleganten Schlenker und die Karre steht in der richtigen Fahrtrichtung. Dann steigt er aus, macht eine schelmische Verbeugung und lacht dabei.
Ist ja ohnehin kein schönes Verb.
Vielleicht : Er macht einen eleganten Schlenker und die Karre steht in der richtigen Fahrtrichtung. Dann steigt er aus, verbeugt sich schelmisch und lacht dabei.

Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße , mit Aggressionen.
Der Rattentest gefällt mir, das Anhängsel schwächt das ab, finde ich; würde ich rausnehmen.
Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße, mit Aggressionen. Es wird gedrängelt, dass einem Angst und Bange wird.Nur ungern fädle ich mich wieder in den fließenden Verkehr ein, vielleicht etwas beherzter als bei der Parkplatzsuche, doch nicht wie in alten Zeiten.
Da taucht die Stadt wieder auf, ich habe noch Zeit zu tanken und für einen Espresso.
Vorschlag: Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße. Es wird gedrängelt, dass einem Angst und Bange wird. Nur ungern fädle ich mich wieder ein, vielleicht etwas beherzter als bei der Parkplatzsuche, doch nicht wie in jungen Jahren.
Endlich taucht die Stadt im Tageslicht auf, ich habe noch Zeit zu tanken und für einen Espresso.

„Ja, hier:“, unterbricht sie mich, “Beerdigung am – aber das ist ja heute! Heute Nachmittag 16:oo Uhr. Würdest du denn, wenn das Klassentreffen nicht wäre, eventuell dahin ...“
Diesmal unterbreche ich sie: „Ja, ich glaube, das wäre mir wichtiger.“
Meine Augäpfel schwimmen im eigenen Saft: „Nur eben Tschüss sagen, nur eben so.“
Das hat mich etwas gestört, José, dass die Beerdigung (zu) zufällig am selben Tag wie das Klassentreffen stattfindet. Wie wäre es damit, wenn sie ein paar Tage später stattfände, vielleicht irgendwo in der Stadt (oder einer größeren), wo noch mehr Verkehrstrubel vorprogrammiert wäre?
Vielleicht: „Ja, hier:“, unterbricht sie mich, “Beerdigung übermorgen, 16:00 Uhr, in xxx. Willst du da auch hin?“
Ich denke an xxx, dreimal so viele Menschen, dreimal so viel Verkehr. „Ja, will ich.“
Meine Augäpfel schwimmen im eigenen Saft: „Nur eben Tschüss sagen, nur eben so.“


Ja, die verpassten Chancen, Rechnungen sollte man doch zeitnahe begleichen, wenn möglich. Zieht sonst mindestens Mahnungen nach sich. Deinem Prot droht da schon mehr - er kommt zu spät, viele kommen wohl zu spät. Das ist dann tragisch irgendwie.
Die ganze Hetzerei im Text passt insofern auch gut zum Schluss, oder andersherum.
Kein Wunder, dass es dein Prot so eilig hat, die Uhr tickt schließlich unbarmherzig für alle.


Vielen Dank fürs Hochladen

hell

 
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Hola hell,

ich danke Dir für Deinen umfangreichen Kommentar.
Ganz zufrieden bist Du dieses Mal nicht mit meinem Text, wie anders könnte es ein überaus höflicher Mensch wie Du sonst ausdrücken:

Sprachlich, meine ich, hast du dich ein wenig ausprobiert, ...
Aber Du hast Dir dankenswerterweise die Mühe gemacht, alles zu Verbessernde aufzureihen – und das ist nicht wenig!
hell: schrieb:
Das erste "wieder" finde ich dann aber doch entbehrlich.
Es ist nicht mehr.
Beim letzten Treffen vor acht oder neun Jahren waren wir fünfzehn, jetzt sind wir zu acht.
Aber okay, ist wohl eh das letzte Mal.
Hehe, manchmal stehe ich mir selbst im Wege. Das mit zweimal acht hab ich gemerkt, aber trotzig-kindisch hab ich’s gelassen, weil: ‚Aber wenn es doch acht Jahre und acht Personen sind!’ Aua. Danke für den Tritt.
Jetzt heißt es:
Vor acht oder neun Jahren waren wir ein rundes Dutzend, jetzt nur noch ein halbes. Aber okay, ist wohl eh das letzte Mal.
War total verschossen in sie, mir war, als wäre sie immer in meiner Nähe. Ganz dicht, ich sprach mit ihr – in meiner Mansarde, unterwegs, beim Sport.
hell: schrieb:
Vorschlag: ... in der Mansarde, unterwegs, beim Sport.
Habe es geändert:
Ich war total verliebt, dachte ständig nur an Mia. Immer spürte ich sie, nah bei mir - ganz gleich wo ich war, was ich tat – in meiner Mansarde, unterwegs, beim Sport.
Ich wage nicht, auf die rechte Spur zu wechseln.
hell: schrieb:
Ist mir etwas zu rechtslastig ; dass er unbedingt auf die rechte Spur muss, hast du weiter oben schon sehr deutlich gemacht.
Geändert im Sinne des Kommentators, danke.
... die Laderampe eines Lkw schiebt sich in meine Spur, meine Reifen schreien.
hell: schrieb:
Auch sehr spurlastig (siehe weiter oben im Text).
Dass mit den schreienden Reifen, hm, vielleicht machst du das etwas klarer, dass er bremst, meine ich.
Vorschlag: ... die Laderampe eines Lkw schiebt sich in meine Richtung, ich trete aufs Pedal, bis die Reifen schreien.
Stimmt. Jetzt isses besser.
Er macht einen eleganten Schlenker und die Karre steht in der richtigen Fahrtrichtung. Dann steigt er aus, macht eine schelmische Verbeugung und lacht dabei.
hell: schrieb:
Ist ja ohnehin kein schönes Verb.
Vielleicht : Er macht einen eleganten Schlenker und die Karre steht in der richtigen Fahrtrichtung. Dann steigt er aus, verbeugt sich schelmisch und lacht dabei.
Ratschlag angenommen!
Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße , mit Aggressionen.
hell: schrieb:
Der Rattentest gefällt mir, das Anhängsel schwächt das ab, finde ich; würde ich rausnehmen.
Fürwahr ein doofes Anhängsel. Keine Ahnung, warum ich das so gelassen habe. Vielleicht sollte man einen frischen Text doch etwas ruhen lassen, obwohl ich ihn x-mal durchgeschaut habe. Ist jetzt bisschen geändert:
Hier hat der Verkehr enorm zugenommen, der Ratten-Test auf der Straße - rücksichtslos und aggressiv.

hell: schrieb:
Das hat mich etwas gestört, José, dass die Beerdigung (zu) zufällig am selben Tag wie das Klassentreffen stattfindet.
Ja, sehr zufällig. Vielleicht habe ich’s zu sehr gebogen, dass es für’s Ende passt, aber mir schien es als gnädiger Wink für Artur, sich entscheiden zu können zwischen Heiteitei und einem stillen Abschied von Mia.
Die letzten beiden Zeilen habe ich leicht verändert.

hell: schrieb:
... die Uhr tickt schließlich unbarmherzig für alle ...
Leider unterschiedlich in der Wahrnehmung. Früher war das kein Thema, jetzt scheint mir, dass sie schneller tickt:shy:. Aber ich will keinen Frohsinn verbreiten.

Lieber fleißiger hell, Dein Komm hat geholfen, einige Schwachstellen auszuradieren. Bin erstaunt, wie viele es waren – und somit wirken Deine Korrekturen wie ein leichter Schlag auf den Hinterkopf und erinnern mich, meine Schreibarbeit nicht durch aufkommendes ‚laissez- faire’ verschlumpern zu lassen.

Danke nochmals und beste Grüße!
José

 
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Lieber josefelipe,

schon lange wollte ich ein paar Worte zu deinem Roadmovie verlieren, aber irgendwie klemmt bei mir die Gangschaltung. Na ja, wenigstens scheinen die Bremsen zu funktionieren.
Auf jeden Fall muss ich dir sagen, dass mir die Geschichte gut gefällt und das hat mehrere Gründe.

Der Prot ist sehr lebendig, er hat meine volle Sympathie, Mitgefühl und Verständnis, mit weniger Worten: ich bin ganz bei ihm.
Wie er sich über die Bedenken seiner Angehörigen hinwegsetzt, sein Ding trotz eigener Zweifel an seinen Fahrkünsten durchzieht, lässt mich zwar eine milde Form von Altersstarrsinn erkennen, aber alles andere würde ich ihm gar nicht abkaufen.

Rotes Licht, Parkhaus besetzt. Weitersuchen. Noch ein rotes, das dritte steht auf Grün. Also rechte Spur, ich muss auf die rechte Spur. Ich blinke, aber sie lassen mich nicht rein. Vielleicht bin ich zu zögerlich. Im Rückspiegel tauchen ständig neue Fahrzeuge auf, hinter mir bildet sich eine Schlange, es wird gehupt. Ich wage nicht, auf die rechte Spur zu wechseln. Ständig tauchen Fahrzeuge auf, nur darauf bedacht, mir keine Lücke zu lassen. Aggressiv fahren sie an mir vorbei wie ein Endlos-Zug.

Ich schaffe das nicht. Das Hupen hinter mir wird lauter, das kann sogar ich hören. Ich nehme den Blinker zurück und muss auf der falschen Spur weiterfahren. Drüben wäre die Einfahrt zum Parkhaus, aber ich fahre Gott weiß wohin.

Sehr drastisch beschrieben.
Man muss nicht die 70 überschritten haben, um diese Situation zu kennen. Die Szene sehe ich als Gleichnis für unsere Ellenbogengesellschaft. Der Entschlossene, der Rücksichtslosere, der Stärkere oder der mit dem schnelleren Fahrzeug schränken den Zögerlichen ein, bremsen ihn aus. Da wird gedrängelt, aufgeblendet, geschnitten, genötigt, Anarchie, bis der Arzt kommt.

Jetzt ist die zweite Spur verschwunden, ich fahre weiter, habe keine Wahl. Schilder warnen mich, aber wo soll ich hin? Drehen kann ich hier nicht. Prompt kommt mir ein schneeweißer Truck entgegen. Hat Sirenen wie ein Ozeanriese, blendet auf wie ein ganzes Sonnensystem, fletscht die Zähne.
Da hast du dich wohl von diesen Witz inspirieren lassen? :lol:
Ein (schon älterer?) Autofahrer (mit Hut?) fährt gemächlich auf der Autobahn und hört den Verkehrsfunk. „Achtung Autofahrer auf der A3! Zwischen Würzburg/Heidingsfeld und Kist kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen. Bleiben Sie auf der rechten Fahrspur und … bis die Gefahr vorbei ist.“ Der Mann schüttelt nur ungläubig den Kopf und sagt: „Eines? Hunderte!“
Du merkst, ich stehe noch ganz unter dem Einfluss meiner jüngsten Deutschlandreise.:gelb:

Ich finde, dass du durch die kurzen, abgehackten Sätze ausgezeichnet Arturs Aufregung, Hektik, Verzweiflung transportierst. Das gibt dem Text so eine elliptische Atemlosigkeit, sehr schön.

Das Hörgerät lege ich ins Handschuhfach; High-Tech und beinahe unsichtbar – auch für Mia. Für sie werde ich es benutzen.
Hört sich für mich an, als würde er das Gerät während der Fahrt verstecken, das trau ich ihm bei aller Gewogenheit nun doch nicht zu.
Entweder könntest du die Zeitform ändern oder die Info vor Reiseantritt platzieren oder, wenn du willst, es auch so lassen.

Und das Wichtigste zum Schluss. Bei aller dargestellten Hilflosigkeit, dem körperlichen Verfall und dem vergeblichen Versuch, etwas Versäumtes nachzuholen, schaffst du es als Autor durch ironische und humoristische Betrachtungen deinem Prot seine Würde zu erhalten.

Eine wirklich abgefahrene José-Schmunzel-Nachdenk-Geschichte.

Liebe Grüße,
peregrina

 

Lieber josefelipe,

nette Geschichte, habe ich mir nach dem Lesen gedacht. Ist jetzt nicht das Beste, was ich je von dir gelesen habe, aber dein lockerer Stil hat mich durch die Handlung getragen. Naja, durch die beiden Handlungen, denn irgendwie sind es zwei Geschichten, die du da "Im Tunnel" verbraten hast. Die Tunnel-Episode war so gefühlt das eigentlich Herzstück der Geschichte, ab auch nicht wirklich das Thema. So für sich genommen, könnte man meinen, geht es hier um einen verwirrten Rentner, der das Autofahren doch in Zukunft bitte lassen sollte, gerade, wenn er mit so viel emotionalem Gepäck reist. Die Rahmenhandlung rund um das Klassentreffen und das Wiedersehen mit Mia erklärt dann zum Teil seine Fahrigkeit, bleibt aber auch ein wenig entkoppelt von den Geschehnissen im Tunnel.

Das Hörgerät: Ja mei, das wirkt halt in meinen Augen konstruiert. Klar, er findet sich mit dem Alter nicht ab (deswegen die sehr deutliche Einleitung) und ist ein wenig eitel, deswegen will er noch selbst fahren und weigert sich, das Hörgerät (welches man nicht sieht) anzulegen. Hätte er es angelegt, die Situation im Tunnel hätte sich wohl ganz anders abgespielt und die Geschichte wäre um ein komödiantisches Element ärmer. Trotzdem lustig, dass er trotz seiner Schwerhörigkeit dem Navi so problemlos folgen konnte. Ich persönlich brauche eigentlich IMMER beim Fahren den auditiven Impuls, um mich sicher navigieren zu lassen. Wie gesagt, ein wenig konstruiert, aber ich will drüber hinwegsehen, weil ich meinen Spaß hatte.

Fazit: Solide, mit ein paar Abstrichen in der B-Note. Dein Stil bleibt lebhaft und unbeschwert, ich les dich deshalb immer gerne. Inhaltlich war es in Ordnung, aber abseits von ein paar Schmunzlern hat mich die Geschichte nicht emotional abgeholt. Aber Gott sei Dank: Nicht jede Geschichte muss das, um ihre Existenz zu rechtfertigen!

Besten Gruß zum Abend!

Der Exilfranke :)

 

Hola peregrina,

peregrina: schrieb:
... schon lange wollte ich ein paar Worte zu deinem Roadmovie verlieren, ...
... da freue ich mich, dass Du mich beehrst! Und das auch noch zum richtigen Zeitpunkt, denn liebe Menschen hatten mir noch paar Tipps gegeben, um den Text zu verbessern – und erst jetzt bin ich beinahe zufrieden mit ihm. Und Du findest ihn ja auch ganz okay:
Auf jeden Fall muss ich dir sagen, dass mir die Geschichte gut gefällt ...
Uff, gerettet! Dieser Text war eigentlich als Schreibübung gedacht. An heißen Sommernachmittagen machen wir Siesta im Schatten, mehr ein Dösen und Spinnen als ein erholsamer Schlaf. Daher stammt das Tunnelbild mit der roten und grünen Notbeleuchtung.
Ich wollte versuchen, diese beklemmende Tunnelatmosphäre zu beschreiben. Wäre natürlich keine KG, sondern ein Ausriss gewesen. Manchmal mach ich so was, wird natürlich nicht eingestellt. Aber hier kam noch Mia hinzu, auch das abrupte Ende der ersten Version wurde geändert – und die Sache verselbständigte sich zur Kurzgeschichte. Ich hatte mich aber selbst ausgetrickst, denn meine innere Einstellung war immer noch ‚Schreibtest’. Da fehlte – zumindest anfangs – der Ernst bei der Sache. Zur Strafe musste ich viel verbessern.
Wie er sich über die Bedenken seiner Angehörigen hinwegsetzt, sein Ding trotz eigener Zweifel an seinen Fahrkünsten durchzieht, lässt mich zwar eine milde Form von Altersstarrsinn erkennen, aber alles andere würde ich ihm gar nicht abkaufen.
Ja, so laufen die Dinge in der Regel. Ich weiß, wovon ich rede / schreibe:D.
Da hast du dich wohl von diesen Witz inspirieren lassen?
Ein (schon älterer?) Autofahrer (mit Hut?) ... ...
Lach nur:(.
peregrina: schrieb:
Du merkst, ich stehe noch ganz unter dem Einfluss meiner jüngsten Deutschlandreise.
War’s bei Dir auch so schlimm? Bei meiner letzten Fahrt nach Dresden sind mir so viele Verrückte begegnet, wie hier im ganzen Jahr nicht.
Das Hörgerät lege ich ins Handschuhfach; High-Tech und beinahe unsichtbar – auch für Mia. Für sie werde ich es benutzen.
Hört sich für mich an, als würde er das Gerät während der Fahrt verstecken, das trau ich ihm bei aller Gewogenheit nun doch nicht zu.
Ich wollte es so verstanden wissen, dass er das Gerät während der Fahrt nutzt, um die Navi-Stimme hören zu können, und es dann – bis zum Treffen mit Mia – im Handschuhfach lässt.
Mein Prot fühlt sich wohler, wenn seine Ohren frei sind und nichts drückt (Ich kenne das alles sehr gut von meinem Schwiegervater selig).

Liebe peregrina, wir sind durch. Hab Dank für Kommentar und Leseeindruck, besonders dafür:

Und das Wichtigste zum Schluss. Bei aller dargestellten Hilflosigkeit, dem körperlichen Verfall und dem vergeblichen Versuch, etwas Versäumtes nachzuholen, schaffst du es als Autor durch ironische und humoristische Betrachtungen deinem Prot seine Würde zu erhalten.
Das finde ich toll, wenn Du das so empfunden hast. Ist schon ein verdammt heikles Thema.

Peregrina, meine besten Wünsche und Grüße zu Dir ins Holländische!

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola José,

so hab ich mir das vorgestellt. Yep, dein Hundertster geht an mich.
Glückwunsch! Da lässt du aber die Korken heute noch knallen, oder?

... da freue ich mich, dass Du mich beehrst! Und das auch noch zum richtigen Zeitpunkt, denn liebe Menschen hatten mir noch paar Tipps gegeben, um den Text zu verbessern – und erst jetzt bin ich beinahe zufrieden mit ihm.
Ja, man meint es hier gut miteinander. Meistens jedenfalls. :peitsch:


Und Du findest ihn ja auch ganz okay:
Das ist die Untertreibung des Monats, ich finde den Text mehr als okay. Er hat mich unter anderem angesprochen, weil mich die Themen (in Würde altern und Verkehr im Alter :zensiert:) in letzter Zeit extrem beschäftigen.
Ach, was erzähl ich denn: Alle deine Geschichten sprechen mich an, bringen mich zum Lachen und Grübeln und Staunen.

Mehr Lorbeeren beim nächsten Mal und wie ich dich kenne, wird das nicht lange dauern bei deinen fleißigen Schreibübungen.

Liebe Grüße von peregrina

Korrektur: Hab mich um 'ne Null vertan, ich sag's ja, die Tücken des Alters.
Glückwunsch zum tausensten Post.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola peregrina,

ich wollte es nicht an die große Glocke hängen ...

... so hab ich mir das vorgestellt. Yep, dein Hundertster geht an mich.
... aber ich sag’s nur der Ordnung halber: Da fehlt ne Null.
Jedenfalls freue ich mich, dass meine Strategie aufgegangen ist, weil ich schon zu Beginn unserer Forums-Freundschaft all meine Aktivitäten so eingerichtet habe, dass Du, nur Du! den tausendsten Beitrag bekommst. Da war viel Feinarbeit nötig, aber ich will mich nicht selbst loben.
... ich finde den Text mehr als okay. Er hat mich unter anderem angesprochen, weil mich die Themen (in Würde altern und Verkehr im Alter :zensiert:) in letzter Zeit extrem beschäftigen.
Oo! Nur theoretisch, hoffe ich; ohne persönlichen Bezug:hmm:.
Mehr Lorbeeren beim nächsten Mal ...
Dann hätte ich sozusagen ein Lorbeer-Abonnement bei Dir? Nein, bloß nicht. Tritt mir ruhig mal kräftig auf die Zehen, das ist gut für die Durchblutung – auch des Kopfes:shy:.
... wie ich dich kenne, wird das nicht lange dauern bei deinen fleißigen Schreibübungen.
Diesmal, glaube ich, geht es nicht so schnell. Eine längere Geschichte, und da ich weiß, dass Texte Zeit brauchen, auch damit der Autor etwas Abstand gewinnt, werde ich an mich halten und hundertmal Korrektur lesen. Na, man wird sehen.

Für heute Tschüss und viel Sonne!

José

Jetzt mach’ ich mich an die Beantwortung des Kommentars von Exilfranke. Der ist immer sehr schwierig:cool:.

PS.: Ah, jetzt seh’ ich die dritte Null, und natürlich auch den Zusatz:

peregrina: schrieb:
... ich sag's ja, die Tücken des Alters.
Ja, ja. Außerdem wüsste ich zu gerne, was sich hinter dem ‚zensiert’ verbirgt:sconf:.

 

Hola Exilfranke,

bei Deiner mittelmäßigen Begeisterung für eine mittelmäßige Geschichte hast Du noch einen ganz freundlichen Kommentar hinbekommen – jedenfalls liegst Du mit Deiner Einschätzung richtig.
Einmal mehr wurde mir klar, dass man ohne guten Plot mit dem Schreiben gar nicht erst anfangen soll. Dieser Text war als Schreibübung gedacht, es ging nur um den Tunnel. Diese verdammten Röhren empfinde ich die letzten Jahre fast als bedrohlich – wenn nur ein Einziger einnickt, ist die Katastrophe fertig. Aber dann wollte ich das Geschriebene doch nicht entsorgen, sondern versuchte, mit Mia und Deko dennoch eine KG daraus zu machen, weswegen Du zu Recht sagst:

... denn irgendwie sind es zwei Geschichten, die du da "Im Tunnel" verbraten hast.

Das Hörgerät: Ja mei, das wirkt halt in meinen Augen konstruiert.
Warum sollte es konstruiert sein? Der Knabe ist achtundsiebzig!
... weigert sich, das Hörgerät (welches man nicht sieht) anzulegen.
Mein Schwiegervater selig hatte dieses Problem: Er mochte dieses Fremdkörper-Gefühl im Ohr nicht, bei mehreren Personen verzerrte sich manchmal der Empfang, aber es fehlte ihm auch an Geduld (wie dem Prota), um sich peu à peu daran zu gewöhnen.
Trotzdem lustig, dass er trotz seiner Schwerhörigkeit dem Navi so problemlos folgen konnte. Ich persönlich brauche eigentlich IMMER beim Fahren den auditiven Impuls, um mich sicher navigieren zu lassen.
Dem Prota geht es ebenso, deshalb hat er es erst nach Erreichen des Fahrtziels ins Handschuhfach getan – aber leider bevor er in den Tunnel geriet:shy:.
Aber sei’s drum, wenn Du sagst, dass Du Deinen Spaß hattest, bin ich schon zufrieden.
Mein lieber Franke im Exil (sprichst Du schon Hamburgisch?) – für Deinen Komm danke ich Dir und schicke Dir einen schönen Gruß!

José

 

Moin josefelipe,

Diese verdammten Röhren empfinde ich die letzten Jahre fast als bedrohlich – wenn nur ein Einziger einnickt, ist die Katastrophe fertig.

Leseempfehlung dahingehend: Friedrich Dürrenmatt - Der Tunnel. Eine der unangenehmsten Geschichten, die ich je gelesen habe.

Warum sollte es konstruiert sein? Der Knabe ist achtundsiebzig!

Missverständnis meinerseits. Ich hatte das nicht mitbekommen und dachte, er trüge es während der Fahrt überhaupt nicht. Es las sich so, als ob er es eh nur wegen Mia anlegen würde (also dann, wenn er angekommen ist). Aber tatsächlich legt er es nur an, um einen Teil des Weges zum Klassentreffen zurücklegen.

Aber sei’s drum, wenn Du sagst, dass Du Deinen Spaß hattest, bin ich schon zufrieden.

:)

Dir ein schönes WE!

Der Exilfranke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Bas,

gleich zu Anfang ein Riesenlacher:

Bas: schrieb:
Hallo Rosé, ...
Hab schon das Lokal gewechselt, weil der Wirt immer fragte:
«Hola José! Rosé?»
Man merkt, dass du dich hier voll entfalten konntest, so reden konntest, wie du es im Alltag tust ...
Nein, nein, im Alltag befleißige ich mich einer gehobeneren Sprache. Fehlt nur noch Dein Verdacht, ich und der Prota seien eine Person:shy:.
Du bist mein Lieblingsbukowski in (etwas) harmloser, wenn du so willst. Ich hoffe, dass dir das nicht missfällt, ...
Oh nein, eher fühlte ich mich geehrt, wenn ich es nicht für eine hinterfotzige Schleimerei hielte. Trotzdem irgendwie ... danke.
... ich rede hier aber gar nicht von den Inhalten sondern von der gelassenen Wahrhaftigkeit, die bei dir mitschwingt.
Kunststück – bei meiner Nähe zum Thema:D.
Ich sehe dich beim Schreiben mit einem genüsslichen Lächeln vor mir, ... ... , während du in Erinnerungen schwelgst und dich dabei am Gift deiner Wahl labst – Rotwein?
Nix da! Kein giftiger Rotwein, nichts, was das Leben schöner färbt. Aber auch nicht, dass ich einen Hang zum Rotwein Asketentum hätte, ’s ist nur wegen der Gicht (das ist eine Krankheit, die vornehmlich Schwerenöter und Lebemänner heimsucht:Pfeif:).
Ich bin mir sicher, dass er schon morgen wieder ohne dasitzen wird, woraufhin Frau/Kinder/Enkel/Freunde ihn fast anschreien müssen
Scheinst Dich auszukennen. Mein Schwiegervater war auch so ein Ignorant, nur wurde da nicht geschrien, sondern es wurden kleine Zettelchen geschrieben und hin- und hergeschoben. Nettes Spiel, nur schnell ermüdend.
Bas: schrieb:
16:oo
Ist das Absicht?
Ist das falsch? Im Text steht:
Heute Nachmittag 16:oo Uhr.
Ich dachte, das wäre in Ordnung so? Ach so! 16.00, gell?
Bas: schrieb:
eventuell dahin
Nicht eher »da hin«?
Oh Rosé, wirklich beschämend. Selbstverständlich!
Bas: schrieb:
... schon am Ende angekommen, das sehr rührend daherkommt.
Er hatte gehofft, Mia auf andere Weise zu treffen, aber in s(m)einem Jahrgang flüstert man, dass die Granateinschläge immer näher kommen. Und diesmal ist nix mit ‚Wir werden’s überleben’.

Lieber Bas, besten Dank für deine Meinung zum Text, Du machst das immer extraprima.

Sei gegrüßt!
Rosé

 

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