Was ist neu

Heute Nacht

Seniors
Beitritt
08.01.2002
Beiträge
5.174
Zuletzt bearbeitet:

Heute Nacht

Heute Nacht


Tiefe Nacht. Gebannt liege ich in meinem Bett. Bewege mich nicht. Lausche in die Dunkelheit.
Wirst du heute Nacht wieder zu mir kommen?
Ich sehne mich danach. Sehne mich nach deinen Zärtlichkeiten, deinen sanften Berührungen.
Ich wünsche mir deine anwachsende Heftigkeit, deine unverhohlen stürmische Zuneigung herbei.
Du wartest meistens bis es im ganzen Haus still geworden ist, bis alles schläft und uns niemand mehr stören kann.
Ich versuche dein Ankommen zu erspüren. Schärfe meine Sinne für die leisesten Töne der Nacht. Mein Körper liegt angespannt unter der wärmenden Decke. Die Augen fest geschlossen lausche ich, harre in der Stille, ob du wohl kommen wirst. Da, endlich, ich höre deine zarten Schritte auf dem Holzfußboden. Du bewegst dich rasch, fast als hättest du es ein wenig eilig. Mein Herz hüpft. Noch liege ich unbeweglich im Bett. Mag den Zauber deiner Ankunft nicht zerstören. Fürchte, du könntest wieder umkehren. Mein Puls steigt. Du bist so radikal in deinen Entscheidungen, so unumstößlich. Die geringste Störung läßt dich umkehren. Ich verharre, warte, dass du neben mir aus dem Nichts der Dunkelheit auftauchst. Und dann bist du da. Urplötzlich. Mein Körper spannt sich. Erregung erfasst mich, so als hätte ich gleich auf die Bühne zu gehen, vor tausend Augen zu erscheinen.
Noch immer traue ich mich nicht, mich zu bewegen. Laufe Gefahr, dass du blitzartig wieder gehst, genauso plötzlich wie du aufgetaucht bist.
Ich spüre deinen Blick. Er ruht fest auf mir. Meine geschlossenen Augen zittern ein wenig, aber ich wage nicht, sie zu öffnen. Eindringlich betrachtest du mich. So wie du es tust, betrachtet mich sonst keiner. Ich fühle, dass du tiefer blickst als andere, du durchschaust mich, aber ich erfahre nie, was du siehst.
Ich fasse nun Mut, mich zu bewegen. Meine rechte Hand rutscht ganz langsam unter der Bettdecke hervor. Behutsam drehe ich meinen Arm so, dass ich dich erreichen, berühren kann. Unbeweglich lässt du es geschehen. Du stehst seitlich über meinem Kopf und hast deine Vorderpfoten in mein Kissen gedrückt. Ganz vorsichtig ertastet meine Hand deinen Bauch. Dort ist dein Fell zart und seidigweich. Dein Bauch ist feinfühlig, sensibel, jedes Haar dort ein winziger Sensor. Meine Fingerspitzen schieben sich in dein Fell und streichen leicht entlang. Ein sanftes Glücksgefühl durchströmt mich. Viel zu schön, um es in Worte zu fassen. Du hast deinen Kopf etwas tiefer geneigt. Zart berühren deine Barthaare meine Wange, kitzeln sie. Gleichzeitig höre ich dein leise beginnendes Schnurren. Ich entspanne mich, fühle Glück, Wonne und fliege in die Unendlichkeit mit dir.
Ich weiß jetzt, dass du bleiben wirst, heute Nacht.

 

Oh, Beautiful Experience,

jetzt machste mich aber schon ein wenig verlegen, weil ich ehrlich so viel der Geschichte gar nicht an Qualität zubillige.
Klar, dein Lob geht runter wie Öl ;) und dafür hab herzlichen Dank und du kannst gerne so weiterloben, tut dem Ego irgendwie gut, aber ich nehm dein Lob einfach mal als herzliche Freundlichkeit, weil du so ein Netter bist. :) Hab jedenfalls vielen Dank dafür.

Und was die Magie der Katzen anbelangt, freue ich mich, dass sie dich auch in ihren Bann zu ziehen vermögen. Ich finde, sich auf dieser Welt richtig zu benehmen, beginnt irgendwo damit, dass man Achtung vor Tieren hat und an ihnen bewundert, was es zu bewundern gibt. Und bei den Katzen gibt es verdammt viel zu bewundern und zu staunen.

Nur eines darf man gerade bei Katzen nie vergessen:
sie sind und bleiben Raubtiere, wenn auch im Miniformat und ihr Temperament, sei es auch noch so gezügelt und gedrosselt, kann auch für den Menschen manchmal gefährlich werden.

Lieben Gruß
lakita

 

Auch auf die Gefahr hin, dass ich Dich noch ein wenig verlegener mache, kann ich mich Bo nur anschließen.
Ich weiß, dass ihn neben der Intuition vor allem das Wilde und Unberechenbare an Katzen reizt, und auch diese Spontaneität und Unberechenbarkeit kommt in Deiner Geschichte gut heraus.

LG!
Tanja

 

Hey, danke Tanja :)

Das faszinierende an Katzen ist, dass sie so unberechenbar, unbezähmbar und wild sind und sich dennoch so hingebungsvoll an dich schmiegen können und mit einer Unverhohlenheit ihre Zuneigung deutlich machen wie es kaum ein Mensch gegenüber dem anderen wagen würde.*schwärm*

 

Ja, weil sie rückhaltlos echt und sie selbst sind, vollkommen ehrlich!
Sie machen Dir nichts vor, und Du kannst ihnen nichts vormachen, darum liebe ich sie so.

LG!
Tanja

 

Hallo, lakita!

Gibt es etwas Schöneres, als bedingungslose, reine Liebe? Liebe ohne Worte? Ausgedrückt, nur durch Blicke, Gesten und Vertrauen?
Oh, ja, Katzen durchschauen uns. Sie blicken auf den Grund unserer Seele und zeigen uns, was sie gesehen haben. Unbestechlich und gegen jegliche Schmeichelei immun, werden dem betreffenden Zweibeiner Zuneigung oder Distanzierung vermittelt. Sie sind ein Spiegel unserer Persönlichkeit und - die einzig wahren Schmusetiere.

Sehr schöne Geschichte!:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


Liebe Grüße
Antonia

 

Und wieder kann ich mich leider nur einem Feuerwerk aus Lob und Applaus anschließen. Mehr bleibt mir nicht zu sagen, außer, dass auch ich dachte, dass du eine sexuelle Erregung beschreibst und diesen Einbahngleisgedanken verschämt verworfen habe.

Jedoch haben Katzen eine eigene Erotik an sich, die ich mir nicht erklären kann.

Liebe Grüße Maha, wo immer du auch bist.

 

Liebe Antonia,

danke für deine zustimmenden Worte. Stimmt, Katzen sind himmlische Schmusepartner.

Lieber Peter,

diese eigene Erotik der Katzen liegt in mehreren Faktoren:
sie sind warmes weiches Fell, das auf der Menschenhaut angenehme Gefühle auslöst,
sie besitzen eine bezaubernde Art ihre Zuneigung unverhohlen demjenigen zu schenken, den sie als ihren Liebsten auserkoren haben,
sie sind dabei beständig und unbeirrbar,
sie sind nicht käuflich,
sie sind so unabhängig, frei und gelassen und strahlen dadurch Ruhe aus, was ihr Schnurren noch unterstreicht,
sie sind anmutig und schön in ihren Bewegungen, und sind auf eine faszinierende Weise exotisch und fremd.

Lieben Gruß
elvira

 

Du weißt ja ganz schönüber Katzen bescheid. Aber du hast eines vergessen: Katzen haben einen unbeschreiblichen Zauber, der (manche) Menschen vereinnahmt und nicht mehr los lässt.

 

Hi Lakita!
Das ist eine Geschichte nach meinem Geschmack! Den Leser täuschen, voll auf eine bestimmte Erwartungshaltung festnageln und am Ende eine überraschende Wende. So lieb ich das! Wer dabei auf Sodomie kommt, hat den Sinn einer Kurzgeschichte nicht begriffen!
Eine perfekte Kurzgeschichte!

Gruß
Columbus

 

lakita,

danke nochmals für den Wink! Ich fand die Geschichte sehr schön, so ruhig und doch ne Spannung dahinter. Charakter und die Sinnlichkeit, die Katzen manchmal verbreiten (manchmal sind sie ja auch einfach nur Zicken), sehr gut dargestellt!

Lieben Gruß,
Dorothee

 

Hallo Columbus, hallo Dorothee,

euch beiden recht herzlichen Dank für die lobenden Worte.
Stimmt, Dorothee, manchmal sind Katzen auch einfach nur spröde und unzugänglich, aber genau das macht ihren Reiz aus. Sie wenden sich einem nur zu, wenn sie es wollen. (ok, ok, bis auf die degenerierten Exemplare, die sich für Futter prostituieren wie Hunde :D )

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

ich habe diese Geschichte schon häufig gelesen. Auch als unsebsibler Knochen, der seine Kater immer aus dem Bett geschmissen hat, wenn sie ihm zu laut ins Ohr geschnurrt haben, hatte ich meinen Spaß daran. ;)

Die ist wirklich eine schöne Pointe gelungen, und du hast auch zum Schluss die Weichheit der Katze schön beschrieben. Vor allem gefiehl mir, dass du die Pointe nicht als Enttäuschung nach dem Motto "nur" eine Katze gesetzt hast.

Jedenfalls ist es schön, dass diese kleine Geschichte immer mal wieder aus der Versenkung an die Oberfläche gespült wird, so dass ich dann erneut über sie stolpern und mich an ihr vergnügen kann.

Liebe Grüße, sim, der die abfällige Bemerkung über Hunde mal geflissentlich überliest. :)

 

Vielen Dank, lieber sim, für dein Lob und deine Anerkennung. :)

Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass jemand meine Geschichten zweimal liest,höchstens, wenn er sie beim ersten Mal nicht verstanden hat. Daher nehm ich es als besonderes Kompliment, wenn du es bislang getan hast, obwohl du meine Geschichte gleich beim ersten Mal verstanden hast. :)

Ach und meine Bemerkung mit den sich beim Futterfassen prostituierenden Hunden bin ich gerne bereit zu relativieren: ich weiß, Hunde können nichts dafür, dass sie keine Katzen geworden sind, ich seh ihnen daher ihr Verhalten nach. :D

 

Hi Lakita,

eine nette Geschichte. Hab mich irgendwie an die Scheba (wird das so geschrieben?) Katzenfutter Werbung erinnert gefühlt :D

Da, endlich, ich höre deine zarten Schritte auf dem Holzfußboden. Du bewegst dich rasch, fast als hättest du es ein wenig eilig
An dieser Stelle hab ich mir schon gedacht, das es sich um ein Tier handelt. Aber ich glaube die Pointe war dir auch gar nicht so wichtig. Muss sie auch nicht, denn du hast die Beziehung Katze/Mensch gut beschrieben. Zwischenzeitlich dachte ich auch, dass die Protagonistin ein "Erotisches Verhältnis" zu ihrem Haustier aufgenommen hätte :D
Hab also noch ein zweites Mal drüber gelesen und dann lassen sich die Andeutungen auch auf eine Katze übertragen. Hehe, geschickt gemacht ;)

Dein Stil ist ordentlich, schön zu lesen!
Ich gehöre übrigens zu den Menschen, die Katzen und Hunde mögen. Im Zweifelsfall würd ich mich trotzdem für den Hund entscheiden. Katzen wirken arrogant und irgendwie hinterlistig, sind aber gut verpackt (schönes Fell, beeindruckende Augen:)). Hunde sind Treu-Doof und tollpatschig. Unterwürfig, aber trotzdem zum knuddeln :D (Hey, ein Hund/Katze Thread wäre glaube ich ein guter Diskussionsboden, der viel über den jeweiligen Menschen aussagt. Frei nach dem Motto "Zeig mir sein Haustier und ich sag dir was für ein Mensch er ist", hehe

Also wie gesagt, nette Geschichte :thumbsup:

lieben gruß
*Christian*

 

Danke für deine freundliche Kritik, Christian. :)

Eigentlich ist die Geschichte nicht annähernd so bedeutend, dass sie es wert wäre so viele Kritiken und Meinungen hervor zu bringen.
Aber es ist wohl ein besonderes Markenzeichen von KG, dass auch solche Geschichten Lob erhalten und dafür bin ich wiederum sehr dankbar, weil es sehr anspornt und ermuntert weiter zu machen.

Daher auch dir meinen herzlichen Dank dafür, dass du, obwohl ja schon alles gesagt worden ist zu dieser Geschichte, sie dennoch mit einer mir zugänglichen Kritik versehen hast.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Lakita!

Ich bin der Empfehlung von Ginny-Rose gefolgt und froh darüber, da mir sonst eine sehr schöne Geschichte entgangen wäre. Da meine eigene Hunde-Geschichte als erster Versuch ziemlich in die Hosen ging, ist dies hier ein Paradebeispiel, wie aufregend und fesselnd eine Tier-Geschichte sein sollte. Gelang mir leider nicht. :)

Ich werde sie in Gedanken behalten und versuchen, daraus zu lernen.


Viele Liebe Grüße
Morpheus

 

Hallo Morpheus,

vielen lieben Dank für deine lobenden Worte. Habe mir daraufhin gleich deine Geschichte angeschaut und weiß was du meinst. Ich hatte im Gegensatz zu dir hier bei dieser Geschichte den Vorteil, dass sie in Erotik steht und jeder ansich erwartete, es ginge um eine Art Vorspiel: sie, die Frau wartet auf ihren Geliebten und gleich geht es los.
Damit wird zwar im Nachhinein die Erwartungshaltung herbe enttäuscht, aber bis dahin ist die Spannung auf meiner Seite, denn es könnte ja noch etwas richtig fein Erotisches passieren, deshalb wird weitergelesen. ;)
Dass nicht jeder Leser mit seiner Enttäuschung umgehen kann, ist unschwer den Kritiken zu entnehmen. ;)

Wo mir aber ähnliche Probleme entgegenkamen, wie dir bei deiner Geschichte, ist die "Nuttenduft"-Story. Die hab ich bislang auch nicht richtig in den Griff bekommen, arbeite aber dran.

Nochmals danke für dein Lob und dir viel viel Erfolg!

Lieben Gruß
lakita

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom