Was ist neu

Helen

Monster-WG
Seniors
Beitritt
04.03.2018
Beiträge
1.350
Zuletzt bearbeitet:

Helen

In Quarantäne wegen Wettbewerb

 

Guten Feiertagsmorgen liebe Anne49, Raindog, barnhelm, josefelipe, TeddyMaria,

puh, hab das Ende nun geändert. Es ist ein Schuss ins (magische) Blaue. Bin sehr gespannt, was ihr dazu meint.
Die Textstellen, die noch diffus oder störend waren, habe ich soweit überarbeitet. Einige Darlings habe ich gekillt, aber nicht alle.

Peace und großen Dank an euch, linktofink

 

Peace, linktofink, Du superschnell superviel Bearbeiter. Da rückt direkt die superschnell superviel Kommentatorin an. :D

„Por favor“.

Hier ist Dir der Punkt hinter das Anführungszeichen gerutscht.

Dann geht Helen zurück und stellt die Kamera auf einen Stein. Ich schaue ihr zu, wie sie die bunten Bärchen wieder einsammelt und sich so zum Weitergehen motiviert.

Also, ich weiß nicht. Ich find’s ja schon komisch, dass sie den schweren Weg raufgeht, dabei die Gummibärchen aufstellt, um dann wieder runterzugehen und wieder raufzusteigen, um dabei die Gummibärchen zu essen. Das finde ich schon seltsam. Jetzt steht hier aber, dass sie die Kamera unten aufstellt. Also, d.h., sie geht erst hoch. Dann geht sie runter, wobei sie die Gummibärchen aufstellt (oder sie hat die im Hochgehen schon aufgestellt, zumindest muss sie wieder runtergehen). Dort lässt sie dann die Kamera stehen und geht wieder rauf. Und danach muss sie wieder runtergehen, um die Kamera zu holen. Und dann wieder rauf. D.h., für diese Videoaufnahme läuft sie den Weg dreimal. Also, entweder ist Dein Prot ein Schwächling und der Weg ist gar nicht so hart, oder Helen ist echt bekloppt.

Ich könnte es besser akzeptieren, wenn sie die Kamera oben aufstellt. Dann muss sie den Weg nur zweimal gehen. Für gute Videoaufnahmen tun Touris alles Mögliche, das akzeptiere ich also irgendwie. Meine Schwägerin hat mir letztens erzählt, dass es irgendwo in Südamerika eine Schlucht gibt, wo ständig Touris sterben, weil sie beim Selfiesmachen an einem Abgrund noch einen Schritt rückwärts machen. Also, das kann schon sein. Andererseits finde ich es interessant, dass Du Helen hier als nervige Selfie-Touristin inszenierst. Das hat meinen Blick auf sie und den Prot gerade echt verändert.

Ich gönne dem Panorama aus umgebenden Bergspitzen einen flüchtigen Blick, dann fange ich an.

So intensiv, wie Du die Umgebung beschreibst, finde ich das Wort „flüchtig“ hier etwas deplatziert. Würde ich streichen.

Schließe meine Augen, öffne die Arme, will es spüren, will sie spüren. Als ich die Augen wieder öffne, ist es Nacht.

Wuah, hat das was damit zu tun, dass sein Essen vorhin komisch geschmeckt hat?

Die Vorhut brandet gegen meine Knöchel, sticht in meine Füße.

Moment … Haben wir es hier mit Ameisen, nicht mit Menschen zu tun? Wie unfassbar gruselig!

Unter dem Blatt der Sense, die über seinem kahlen Schädel pendelt, schimmert den Mond hindurch.

Das klingt weniger nach Ameisen, aber v.a. heißt es natürlich „der Mond“.

Also, jetzt hast Du das Ende aus Version 1 wieder eingefügt, und das finde ich ziemlich gut. Ich habe ein kleines Problem damit, dass ich mir die insektenbeinerne Vorhut und was auch immer danach kommt, nicht als ein Bild vorstellen kann. Ich kriege diese beiden Dinge im Kopf nicht zusammen, weil sie sich irgendwie ständig widersprechen, wenn Du weißt, was ich meine.

Ich weise allerdings nochmal auf meine Essensspekulation hin. Selbst wenn Du das nicht intendiert hast, ist das eine gute Sache, denn es heißt, dass ich aufmerksam lese, um die mir hingeworfenen Brotkrumen zu einem großen Bild zusammenzusetzen.

Und ich frage mich, was die Spiele damit zu tun haben. Auch da hast Du jetzt einige Hinweise eingebaut, allerdings habe ich immer noch nicht das Gefühl, dass ich Kraft meiner Schlussfolgerunen das Rätsel lösen kann. Hat wahrscheinlich irgendwas mit nervigen Selfie-Touristen zu tun. Aber jetzt finde ich das gar nicht mehr so schlimm. Nicht jedes Rätsel muss gelöst werden, und ich bin auch keine gute Rätselraterin – dafür sehr wild darauf, winzige Hinweise zu interpretieren, wie sich herausstellt.

Ich finde, von allen Versionen ist das hier die Beste. Allerdings habe ich erst zu lesen angefangen, wo der Prot das Hotel verlässt und loswandert. Du weißt, ich finde den Rest etwas langatmig. Und deshalb habe ich das große Ganze jetzt nicht betrachtet, sondern nur das, wo die Action losgeht. Und das fand ich jetzt aber gut zu lesen.

Ich würde halt nur anregen, dass Du das Ameisen-Menschen-Bild irgendwie aufdröselst, weil ich mir das bildlich überhaupt nicht vorstellen kann, weil all diese Beschreibungen sich irgendwie gegenseitig ausschließen. Selbst wenn Du diffus bleiben willst, halte ich das für nicht sonderlich gelungen. Weil diffus ja nicht unbedingt heißen muss, dass ich ständig neue Dias in den Projektor meines Gehirns einlegen muss.

Gerne gelesen und drüber nachgedacht. Falls Du nochmal so einen Selfieschubs über den Abgrund brauchst, sag Bescheid. "Hey, linktofink, machma noch einen Schritt rückwärts!" :lol:

Mondscheinhelle Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve TeddyMaria,

Quicksilver ist echt ein lahme Ente im Vergleich zu dir.

Ich könnte es besser akzeptieren, wenn sie die Kamera oben aufstellt. Dann muss sie den Weg nur zweimal gehen. Für gute Videoaufnahmen tun Touris alles Mögliche, das akzeptiere ich also irgendwie.
Guter Punkt, das oben/unten-Kuddelmuddel ist mir noch nicht aufgegangen. Änderungsbedarf.

Andererseits finde ich es interessant, dass Du Helen hier als nervige Selfie-Touristin inszenierst. Das hat meinen Blick auf sie und den Prot gerade echt verändert.
Ups, oh Schreck, so sollte das nicht rüberkommen. Sie macht die Aufnahmen für Jonathan, der nicht dabei sein kann.

Schließe meine Augen, öffne die Arme, will es spüren, will sie spüren. Als ich die Augen wieder öffne, ist es Nacht.
Wuah, hat das was damit zu tun, dass sein Essen vorhin komisch geschmeckt hat?
Wow, aufmerksam gelesen! Da wollte ich zuerst hin und bin nicht sicher, ob ich das noch deutlicher betonen soll, oder ob ich es in der Schwebe hängen lasse.

Ich würde halt nur anregen, dass Du das Ameisen-Menschen-Bild irgendwie aufdröselst, weil ich mir das bildlich überhaupt nicht vorstellen kann, weil all diese Beschreibungen sich irgendwie gegenseitig ausschließen.
Ich hab da´ne Idee ...

Gerne gelesen und drüber nachgedacht. Falls Du nochmal so einen Selfieschubs über den Abgrund brauchst, sag Bescheid. "Hey, linktofink, machma noch einen Schritt rückwärts!"
Danke, wenn ich das nächste Mal in den Alpen bin, rufe ich dich an. :naughty:

Ich sehe, des Pudels Kern ist (vielleicht) in Reichweite.


Peace, linktofink

 

Hola linktofink,

die aktuelle Fassung gefällt mir besser! Mit dem letzten Satz weiß ich schon mal ein bisschen etwas.

Aber ich spüre da so einen Bruch, und zwar genau hier, da kippt es:

Als ich die Augen wieder öffne, ist es Nacht.

Vielleicht vielleicht hätte ich persönlich mir weiter vorne im Text schon eine, ich sach ma, paranormale Andeutung gewünscht, aber ganz sicher bin ich mir da nicht. Ich muss einschränkend dazusagen, dass ich absolut kein Experte für den Tag Seltsam bin. Ich kenne mich damit nicht aus.

Egal, insgesamt hab ich das gerne gelesen, nicht nur weil mich das Setting und die Gegend aktuell interessieren ...

Die angenehme Kühle tut meinen brennenden Armen gut.

Hier noch eine Spitzfindigkeit: Ich meine, „angenehme“ könnte raus, denn das ist redundant mit dem Guttun.

Die gräserne Iris ist noch warm vom Tag, ich höre ich das Knistern der Halme.

Gräserne Iris ist hübsch und das andere siehst du selbst.

¡Saludos!
Anne

 

Hallo linktofink,

hier nur eine kurze Rückmeldung: Diesen Schluss finde ich jetzt viel besser.

Kann die Erinnerung an unser vergangenes Spiel kaum ertragen. Alles ist an seinem Platz, ich bin bereit und nehme Anlauf.
Mit der Andeutung des Suizids vermeidest du die Fragen nach dem, was wirklich zu Helens Tod geführt hat und lässt die Tragik bei deinem Protagonisten und seiner Unfähigkeit, ihren Tod zu bewältigen.

Allerdings passt in dieses Handlungskonzept dann für mein Empfinden der Satz:

Ich suche nach etwas, das der Polizist aus der Provinzhauptstadt, der die Kamera fand, übersehen hat. Irgendetwas, das einen Anhaltspunkt liefert.
nicht mehr so recht. Ich kann mir vorstellen, dass er nach irgendetwas sucht, was Helen hier zurückgelassen hat, was an sie erinnert, aber nach einem 'Anhaltspunkt'? Für was? Was hilft ihm so ein polizeiliches Indiz in seiner Situation?
Ich würde den Fokus konsequent hier lassen:
Als ich den Platz betrete, spüre ich die Magie.
und den Satz mit dem Anhaltspunkt abändern oder streichen.

Ansonsten ist das für mich eine wirklich gute Geschichte geworden, deren detailreiche Beschreibung und sprachliche Gestaltung mir sehr gefallen. Und nun teilt sich mir auch so etwas wie innere Logik mit, die ich im alten Text vermisst habe.

Ich bin gespannt auf weitere Geschichten von dir.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo linktofink -

nun auf der Suche nach der verlorenen Zeit, pardon, Helen - dass Du schreiben kannst, ist mir ja bekannt und manchmal ist es ganz praktisch, auch noch "nebenbei" durch andere Dinge - die durch eine ganz andere Grammatik bestimmt werden - nicht sofort jeden Beitrag hierorts ansehen zu können, denn außer einer winzigen Flüchtigkeit gegen Ende hab ich nix gefunden, was unbedingt korrigiert werden muss, hier

Die gräserne Iris ist noch warm vom Tag, ich höre ich das Knistern der Halme.
Da braucht es keiner Erläuterung.

Einmal - hier nämlich

Bereite mich vor, auf das, was kommt.
ist das erste Komma an sich entbehrlich, aber ich denke, Du willst dadurch den darauffolgenden Nebensatz als Kernaussage besonders betonen ... ¿oder?

Du verwendest sehr viele bildhafte Vergleiche, die auch schon mal - wie ich meine - schief sind. Extrem der Vergleich hier

Mit Kronen aus Körben und Tüten schlängelt sich eine wimmelnde Menschenstraße die Serpentinen hinunter
"Menschenstraße" in Anlehnung an die "Ameisenstraße", die aber eher ein Fließ-/Transportband darstellt, weniger eine Straße "aus" Arbeiterinnen ist. Dem kommt Dein Bild vom
Gepäckband aus vielen Händen
nahe. Dem kommt ja auch der vermeintliche "Ameisenstaat" entgegen - wie bei andern Insektenvölkern auch, schlicht eine einzige Familie ist mit extremer Arbeitsteilung nach Innen und Außen.

Zur Bekräftigung des missglückenden Vergleichs Ameisen- zu Menschenstraße, will ich das Problematische direkt an der kleinen Straße aus Menschen darstellen, wenn Du weißt, wie eine Gasse aus Menschen gebildet ist und letztendlich aussieht. Eine Menschengasse - nix von Fluss und Fließband ...

Als ich ihnen das Foto hinhalte, werden sie still, drehen sich weg und schütteln mit den Köpfen.
Klingt gewagt in der Nähe archäologisch interessanter Opferstätten, Du meinst eher, dass sie still werden, sich wegdrehen und schlicht und einfach "ihre" Köpfe schütteln ...

Die Bilder von Helen sind in meine Retina tätowiert.
Als Laie ohne Körperschmuck - der ja auch gesehen werden will und vor allem durch Andere - stell ich mir das angewandte (Kunst-)Handwerk der Tätowierung als schmerzhaft vor, aber auch vor dieser modischen Erscheinung ging es ohne Werkzeug, indem sich Bilder einbrannten durchs Auge/die Linse auf die Platte ...

Nur am Rande: Clint Eastwood wurde trotz Nebenrolle ein Star durch die Fernsehserie Rawhide (in der ARD "Cowboys"), die das schwere Leben der Viehtreiber in den weiten Steppen Nordamerikas aufzeigen sollte. Gedreht wurde - wenn der zehnjährige Friedel das richtig mitgekriegt hat, in Südamerika. Jedenfalls ist Eric Fleming, der Hauptdarsteller, während Dreharbeiten in einem südamerikanischen (Peru?) Flüsschen ertrunken ...

Der Niederrhein hält zusammen, dass ich mich meiner Vorrednerin anschließen kann ohn Partizip: Es ist gut und also

gern gelesen vom

Friedel

 

Hej linktofink,

der spanische Titel hielt mich schon eine Weile ab, deine Geschichte zu lesen. Ich hatte keine Anhaltspunkte, an denen ich festmachen konnte, welcher Inhalt mich erwartet. Dann bevorzuge ich andere, schlüssigere. (Lesegewohnheit ;) just for info).

Drücke den Jipijapa tief in die Stirn. Denke an Eastwood.

Denke an Indiana Jones, google Jipijapa, denke an Bond. was ich damit sagen will, ist, ich flutsche hier nicht durch das Bild, sondern versuche es zu ordnen. Das gefiel mir nicht. (Ein Leseeindruck;)).

Mühsam stecke ich die Flip-Flops in Schlupflöcher zwischen Körben und verknoteten Tüten

. Hoffe, dass mich unten nichts beißt. Stumpfe Schnäbel picken nach meinen Waden.


Weder Eastwood noch Indi oder Bond würden FlipFlops tragen. Der Mann ist speziell.

Eastwood würde seine Augen zu einem Strich zusammenkneifen.

Aber niemals FlipFLops tragen :shy:

Eastwood applaudiert.

Du weißt schon ... :shy:

Eastwood hätte seinen Poncho über die Schulter geworfen und den Colt freigelegt.

Ich sag jetzt mal nix mehr dazu.

Ich hechele ihm hinterher, krieche manche Steigung auf allen Vieren. Eastwood hat Pause.

Denkst du auch an Im Auftrag des Drachen?

Er sieht noch so aus wie auf Helens Aufnahmen.

Verändern sich Wasserfälle im Laufe einer Generation?:hmm:

Ihre dünnen, angewinkelten Beine sind höher als ihre Körper.

Manches ist mir zu fest ausgeschrieben, ich habe wenig Raum für eigene Bilder. Mir schadet das. Ich muss mich sehr konzentrieren, deine beschreibenen Bilder und Vergleiche genau zu dem Bild zusammen zubauen, um zu sehen, was du siehst. Ich brauche mehr Spielraum.

Ein schönes Leseerlebnis, wie du mich durch deine traurige Geschichte trägst, mir deinen Protagonisten darstellst. An einen Selbstmord habe ich am Ende nicht gedacht, dafür war er mir zu Eastwood. Und deswegen missfällt es mir. Das Ende.

Vielen Dank für diese unterhaltende Geschichte, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

¡Hola Anne49!

die aktuelle Fassung gefällt mir besser! Mit dem letzten Satz weiß ich schon mal ein bisschen etwas.
Oh, das ist sehr gut, vielen Dank. Hauptsache, du verhungerst nicht mehr am ausgestreckten Arm. :rolleyes:

Aber ich spüre da so einen Bruch, und zwar genau hier, da kippt es:
Zitat von linktofink
Als ich die Augen wieder öffne, ist es Nacht.
Yes, da wird der Schalter umgelegt. Hat mit dem Essen zu tun, wie TeddyMaria richtig schlussfolgerte. Muss ich wahrscheinlich noch besser einbetten? ... oder wie du sagst, vorher schon andeuten, mal sehen.

Egal, insgesamt hab ich das gerne gelesen, nicht nur weil mich das Setting und die Gegend aktuell interessieren ...
Du weißt nicht, wie gut mir das tut ...

Danke für dein erneutes Lesen.

Saludo de la paz, Linktofink


barnhelm,

Ansonsten ist das für mich eine wirklich gute Geschichte geworden, deren detailreiche Beschreibung und sprachliche Gestaltung mir sehr gefallen. Und nun teilt sich mir auch so etwas wie innere Logik mit, die ich im alten Text vermisst habe.
Ich bin gespannt auf weitere Geschichten von dir.
Yippie, ich bin echt von den Socken. Endlich kommt was rüber und das neue Ende scheint jetzt halbwegs gelungen zu sein. Es war auch ein ziemlicher Kampf und ein langer Weg ... Aber du hattest vorher ja schon viele richtige Vermutungen und warst nah dran.

Deine Überlegungen zum Anhaltspunkt sind stimmig, da muss ich nochmal ixsen.

Danke vor allem für deinen ersten Komm, er war extrem hilfreich. Über viele deiner Anmerkungen werde ich noch weiter nachdenken.

Peace, Linktofink


Friedrichard

nett, dass du mich besuchst...

Über die schiefe Ameisenstraße denk ich nochmal nach, danke für den Hinweis.

Als ich ihnen das Foto hinhalte, werden sie still, drehen sich weg und schütteln mit den Köpfen.
Klingt gewagt in der Nähe archäologisch interessanter Opferstätten, Du meinst eher, dass sie still werden, sich wegdrehen und schlicht und einfach "ihre" Köpfe schütteln ...
:lol: ok, guter Punkt, bevor Köpfe rollen, lass ich lieber "ihre" schütteln.

Die Bilder von Helen sind in meine Retina tätowiert.
Als Laie ohne Körperschmuck - der ja auch gesehen werden will und vor allem durch Andere - stell ich mir das angewandte (Kunst-)Handwerk der Tätowierung als schmerzhaft vor, aber auch vor dieser modischen Erscheinung ging es ohne Werkzeug, indem sich Bilder einbrannten durchs Auge/die Linse auf die Platte ...
Helens Bild ist halt ständig präsent, aber eingebrannt wollte ich nicht schreiben, das finde ich abgenutzt.

Danke auch für das Eastwood-Anekdötchen, wieder einmal sehr erhellend.

Liebe Grüße aus Kölle an den Niederrhein, Linktofink


Kanji

ich habe gestern noch deinen neuen Text gelesen und war danach so angefasst, dass ich das Laptop ausgeschaltet habe. Ich traue mich heute noch nicht, ihn zu kommentieren, aber ich komme auf dich zu.

Zu deinem comment:

zunächst zum Titel: er passt für mich, weil er den Twist, den Sinn der Story und das Ende abbildet und auch ein bissl Athmosphäre mitbringt (im besten Fall). Dass er spanisch geschrieben ist, sollte jedoch niemanden mehr abhalten.

Ich hechele ihm hinterher, krieche manche Steigung auf allen Vieren. Eastwood hat Pause.
Denkst du auch an Im Auftrag des Drachen?
Ne, trotz der Bergsteiger-Parallelen tatsächlich nicht.

Er sieht noch so aus wie auf Helens Aufnahmen.
Verändern sich Wasserfälle im Laufe einer Generation?
Nein, nicht generationenabhängig, jedoch je nach Jahreszeit (Schmelzwasser) schon.

Manches ist mir zu fest ausgeschrieben, ich habe wenig Raum für eigene Bilder. Mir schadet das. Ich muss mich sehr konzentrieren, deine beschreibenen Bilder und Vergleiche genau zu dem Bild zusammen zubauen, um zu sehen, was du siehst. Ich brauche mehr Spielraum.
Kann ich gut nachvollziehen. Doch ich neige zum deutlichen Ausmalen, weil das Visuelle eindeutig mein Ding ist. Mir wurde auch schon gesagt, ich schreibe alles, als wär´s ein Drehbuch.

Ein schönes Leseerlebnis, wie du mich durch deine traurige Geschichte trägst, mir deinen Protagonisten darstellst. An einen Selbstmord habe ich am Ende nicht gedacht, dafür war er mir zu Eastwood. Und deswegen missfällt es mir. Das Ende.
Ok, dann muss ich noch mal über den Eastwood-Bezug nachdenken. Gedacht war, dass er den wie eine Rüstung mit sich trägt, um sich gegen Schwäche und Zögern zu wappnen.

Freut mich dennoch sehr, dass du dein Leseerlebnis damit hattest.

Schönen Abend noch,
Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola linktofink, Du fleißiger Mensch!

Meinen begonnenen Komm hab ich nicht weggeschmissen, sollte ich etwas ansprechen, was nicht mehr aktuell ist, dann Schwamm dröwwer.
Ich hab jetzt nicht die Bringschuld in der Schürze, weil Du mir zu ‚Djaroollie’ einen ordentlichen Komm geschickt hast, und muss mich deshalb bemüßigt fühlen, das zu vergelten.
Keineswegs, doch wenn jemand – so wie ich – eine Spanisch-Macke hat, dann kann er an Deiner Geschichte nicht vorbeigehen. Zumal Du ordentlich Gas gegeben hast, um diese eigentlich gar nicht so aufregende Zugreise mit ordentlich Lokalkolorit aufzuhübschen.
Der Titel ist mMn spekulativ. Einige Leser können damit nichts anfangen, denken eher an Latein oder so, andere – so wie ich – fahren total darauf ab (Ich muss auch immerzu Avocados kaufen).

Es stinkt nach Pisse. Warmer Pisse, schön eingekocht ...
Literaturwissenschaftlich kann ich es nicht erklären, aber vom Bauchgefühl her klänge es für mich glatter:
Es stinkt nach Pisse. Warme Pisse, schön eingekocht ... / oder: Nach warmer Pisse, ...
Im Gleisbett flattern graue Papierfahnen, winden sich umeinander wie lange Wimpel, bis der Kuhfänger sie knapp über dem Boden abrasiert.
Kuhfänger ist klar, aber Fahnen und Wimpel im Gleisbett? Wozu? Fahnen und Wimpel werden normalerweise hoch getoppt, aber hier befinden sie sich im Gleisbett? Und Du behauptest noch dazu, sie würden flattern?
Lautes Schnattern flutet das Gleis.
Tatsächlich? Geräusche fluten – okay. Aber ‚fluten das Gleis?’ Na ja, saukreativ ist es allemal!
Drücke den Jipijapa tief in die Stirn.
Herrlich. Der klassische Lateinamerikareisende. Damals hatte ich Zigarre geraucht.
Dreht seinen Privatfilm:
Denke an Eastwood.
Im Durchschnitt sind es sieben Stationen bis zur entgültigen Mannwerdung:dozey:.
... und läuft über meine Ray Ban ...
... und die hat nicht mal Scheibenwischer! Sehr ärgerlich, aber für eine solche Reise unabdingbar.
Hier, mein Lieber, bin ich unsicher. Macht sich der Autor über seine Figur lustig, oder auf verschlungene Weise über sich selbst – oder über den Leser, der das irgendwie verdauen muss.

Auch dank der schweren Gardinen, die erst durch den Fahrtwind wieder in Bewegung geraten.
Er steigt ein. Alles nimmt er wahr, aber dass er sich dabei vorstellt, dass die schweren Gardinen erst während der noch anstehenden Fahrt wieder geschmeidig wehen und den Fahrtwind (hoffentlich) hereinlassen? Ihm rückt so vieles auf die Pelle, dass er diese Überlegung sicherlich nicht tätigt, mMn.
Mühsam stecke ich die Flip-Flops ...
Wir sind mitten in der Geschichte, es läuft gut. Alles dabei – der richtige Hut, die richtige Brille. Und jetzt Flip-Flops?
Ich bin die Attraktion des Tages.
Hehe, klingt sehr authentisch:hmm:. Ich war auch mal so verrückt (sorry – off-topic).
Die Strohkrempe sinkt mit, kappt mich ab vom Rest der Welt.
Hey, Traveller! Toll formuliert. Das möchte ich ganz ausführlich herausstellen, lieber linktofink: Für mich ist das eine meisterliche Formulierung. Großartig! Auch weil die ‚gewöhnlichen’ Sätze drumherum die Bühne bereiten.
Grüner Dschungel fliegt vorbei, ...
Solche Zugfahrten hab ich wesentlich langsamer in Erinnerung.
In demselben braungrün wie die sonnenbeschienene Grasfläche zwischen den Mauerstümpfen hinter ihr.
Braungrün groß geschrieben, aber der gesamte Satz ist gefühlt hakelig. Eine ‚sonnenbeschienene Grasfläche’ klingt nach Immobilien, mMn:hmm:.
Eastwood würde seine Augen zu einem Strich zusammenkneifen.
Mensch, Macker – das ist richtig gut! Fernweh, Muffensausen, Großmannssucht, spärlicher Bartwuchs.
Der Abdruck der Sonnenbrille in den Sommersprossen auf ihrer Nase.
Ich meine, das ist kein gelungener Satz.
Rumpelnd bremst der Zug. Durch die Menschen zuckt eine Welle. Der Tausendfüßler macht einen Satz nach vorne und steht. Weiche Kommandos lösen den Gesang ab. Körbe und Tüten wandern Richtung Tür. In der Luft gehalten von einem Gepäckband aus vielen Händen. Hände, die in einem zuckenden Stakkato mit Gesichtern sprechen. Ich bleibe sitzen, bis der Trubel abebbt. Fische mit den Lippen einen Zigarillo. Bereite mich vor, auf das, was kommt.
MMn kann man das so runterlesen, ich empfinde Dein Bemühen, Butter bei die Fische zu geben, sehr ehrenhaft – und bei meiner persönlichen Lesart auch gelungen (abgesehen von ‚weiche Kommandos’ – sind wir da nicht eher bei der Bundeswehr, wo jedes Kommando endet mit „wenn es Ihnen recht ist“?
Dann wird’s sehr ungewöhnlich.
Lass es mal scheibchenweise Revue passieren:
... in die schmalen Gassen gedrängt wie verklebte Bauklötze, ...
Die ‚verklebten Bauklötze’ lösen in mir kein Bild aus.
Mit Kronen aus Körben und Tüten schlängelt sich eine wimmelnde Menschenstrasse die Serpentinen hinunter.
Schwierig, aber gut. Es braucht nur einen Moment, und man sieht sie dahinziehen. Alle Achtung, Monsieur!
Er bedeutet mir, aufzusteigen.
Ich hoffe, Du bist noch nicht so alt wie noch Ältere;). Er ‚bedeutet’ mir!?

Davor steht der Guide. Er hat ein sonnenverwöhntes Gesicht ...
Bislang lese ich (anderswo) immer von sonnengegerbten Gesichtern – meist jener Leute, die der Sonne – berufsbedingt – nicht ausweichen konnten. Aber ‚sonnenverwöhnt’ in Lateinamerika?

... ziehe mein nasses Shirt aus und hänge es zum Trocknen an eine schräge Felswand.
... ziehe mein nasses Shirt aus und hänge es an einen Ast.

Helen, ich schaue auf ihre zierlichen Füße in Wandersandalen.
Mit Sandalen in die Berge! Weiber! Kenn' ich von Djaroollie:).

Ringsum die kniehohen Steine, auf denen sie einzelne Gummibärchen auslegt.
Welches Bild entsteht? Ich weiß nur, dass Gummibärchen vielfarbig und eine Katastrophe für junge Zähne sind. Ist diese Idee wirklich das Nonplusultra (Weil mich auch die Erklärung nicht überzeugt)?

Die Vorhut brandet gegen meine Knöchel, sticht in meine Füße.
Die Flip-Flops hat er im Rucksack, jetzt trägt er Stiefel. Demnach müssen das furchtbare Biester sein, die ihn durch die Lederstiefel in die Füße stechen.
Blut fällt hinab ...
Ich sehe einen roten Schwall Blutes.
... bis in die weichen Knie.
Das ist innerlich gemeint? Aber auch das wäre ungewöhnlich.
Lieber linktofink, hast es wirklich nicht leicht mit Deinem spitzfindigen Lesepublikum, aber ich sehe es ja auch bei meinem Text, der dadurch besser geworden ist.
Jeden Einwand muss ein Autor sowieso nicht allzu ernst nehmen, manche Leute lesen anders als andere. Hier, zum Beispiel:
Alles ist an seinem Platz, ich bin bereit und nehme Anlauf.
Fast wage ich nicht zu fragen: Anlauf wozu?
Ich muss nicht alles wissen. Ein paar ungelöste Fragen werden die Menschheit auch weiterhin beschäftigen:shy:.

Für heute beste Grüße, das Lesen hat Spaß gemacht und ich erlaube mir, Dein Schreiben professionell zu nennen.

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej linktofink,

ich habe gestern noch deinen neuen Text gelesen und war danach so angefasst, dass ich das Laptop ausgeschaltet habe. Ich traue mich heute noch nicht, ihn zu kommentieren, aber ich komme auf dich zu.

Sei es wie es sei. Nachvollziehen kann ich es leider nicht. :shy: Aber bitte, du musst dich nicht überwinden. Ich kommentiere ja deine Geschichte nicht mit der Intention einen Kommentar von dir zu fischen. So läuft das bei mir nicht. ;)

zunächst zum Titel: er passt für mich, weil er den Twist, den Sinn der Story und das Ende abbildet und auch ein bissl Athmosphäre mitbringt (im besten Fall). Dass er spanisch geschrieben ist, sollte jedoch niemanden mehr abhalten.

Das ist dann schon das zweite Missverständnis zwischen uns, denn was für dich als Autoren passend erscheint, ist es zumindest für ein Leserlein absolut nicht. Ich erkenne darin nichts von alldem. :shy: Denn einen spanischen Titel, den ich partout nirgends einordnen kann in meinem Hirn, kann unbeachtet bleiben.

Er sieht noch so aus wie auf Helens Aufnahmen.
Verändern sich Wasserfälle im Laufe einer Generation?
Nein, nicht generationenabhängig, jedoch je nach Jahreszeit (Schmelzwasser) schon.

Ja, aber ... ich spiele auf das unbedeutende noch an, was mich nicht in erster Linie daran denken lässt, das Eastwood zu einer anderen Jahreszeit dort sein könnte. Wahrscheinlich irritiert es mich ,weil du ansonsten so übergenau formulierst (Drehbuch war dein Vergleich ;))

Ok, dann muss ich noch mal über den Eastwood-Bezug nachdenken. Gedacht war, dass er den wie eine Rüstung mit sich trägt, um sich gegen Schwäche und Zögern zu wappnen.

Okay. Könntest du dann eventuell auch über das Schuhwerk (FlipFlop) nachdenken. :D

Ein nachdrücklicher Leseeindruck, Kanji

 

Hej Kanji,

Ich habe gestern noch deinen neuen Text gelesen und war danach so angefasst, dass ich das Laptop ausgeschaltet habe. Ich traue mich heute noch nicht, ihn zu kommentieren, aber ich komme auf dich zu.
Sei es wie es sei. Nachvollziehen kann ich es leider nicht. Aber bitte, du musst dich nicht überwinden. Ich kommentiere ja deine Geschichte nicht mit der Intention einen Kommentar von dir zu fischen. So läuft das bei mir nicht.
Nur eine kurz Klarstellung, der Rest an anderer Stelle:
Dein Text hat mich sehr berührt, das war keine Kritik, im Gegenteil. Mein (Noch-) Nichtkommentieren hat überhaupt nichts mit Überwindung zu tun und "Quid pro quo"-Rechnerei liegt mir fern, wie du an meinen comments sehen kannst.
Da du mich auch missverstanden hast, heißt das für mich: ich muss mich bei dir unmissverständlicher ausdrücken und deine comments versuchen, anders lesen, sonst geht es daneben. Manchmal ist es so und es funzt nicht direkt. I´ll try. ;)
Über die Flip-Flops denk ich nochmal nach ...

Hola josefelipe,

Der Titel ist mMn spekulativ. Einige Leser können damit nichts anfangen, denken eher an Latein oder so, andere – so wie ich – fahren total darauf ab (Ich muss auch immerzu Avocados kaufen).
Der Text ist für die Anderen, die so sind wie du.

Dat Kuhfänger is fott.

Das Schnattern, das flutet, ist eines der Darlings, die ich nicht killen wollte ...

.. und läuft über meine Ray Ban ...
... und die hat nicht mal Scheibenwischer! Sehr ärgerlich, aber für eine solche Reise unabdingbar.
Hier, mein Lieber, bin ich unsicher. Macht sich der Autor über seine Figur lustig, oder auf verschlungene Weise über sich selbst – oder über den Leser, der das irgendwie verdauen muss.
Nun ja, das Verhohnepipeln war nicht intendiert. Ich könnte auch neutral Sonnenbrille schreiben, klang mir jedoch zu uncool.

Auch dank der schweren Gardinen, die erst durch den Fahrtwind wieder in Bewegung geraten.
Er steigt ein. Alles nimmt er wahr, aber dass er sich dabei vorstellt, dass die schweren Gardinen erst während der noch anstehenden Fahrt wieder geschmeidig wehen und den Fahrtwind (hoffentlich) hereinlassen? Ihm rückt so vieles auf die Pelle, dass er diese Überlegung sicherlich nicht tätigt, mMn.
Für mich muss er nicht darüber nachdenken, er weiß das, weil er es schon erlebt hat.

Die Strohkrempe sinkt mit, kappt mich ab vom Rest der Welt.
Hey, Traveller! Toll formuliert. Das möchte ich ganz ausführlich herausstellen, lieber linktofink: Für mich ist das eine meisterliche Formulierung. Großartig! Auch weil die ‚gewöhnlichen’ Sätze drumherum die Bühne bereiten.
muchas gracias :D

Grüner Dschungel fliegt vorbei, ...
Solche Zugfahrten hab ich wesentlich langsamer in Erinnerung.
Hmmm, könnte sein

Mit Kronen aus Körben und Tüten schlängelt sich eine wimmelnde Menschenstrasse die Serpentinen hinunter.
Schwierig, aber gut. Es braucht nur einen Moment, und man sieht sie dahinziehen. Alle Achtung, Monsieur!
Danke für deinen Zugang, ich war kurz davor, das zu ändern, weil das Bild als schief und nicht funktionierend aufgenommen wurde. Du verstehst meine Sprache.

Ringsum die kniehohen Steine, auf denen sie einzelne Gummibärchen auslegt.
Welches Bild entsteht? Ich weiß nur, dass Gummibärchen vielfarbig und eine Katastrophe für junge Zähne sind. Ist diese Idee wirklich das Nonplusultra (Weil mich auch die Erklärung nicht überzeugt)?
Jo, ich weiß, das ist schwierig, ist aber auch ein "Darling not to kill", weil es zu den Spielchen zwischen den beiden gehört. Und es beruht auf der Schilderung einer Frau, die mir selbiges von ihrem Aufstieg nach Machu Pichu berichtete.

Die Vorhut brandet gegen meine Knöchel, sticht in meine Füße.
Die Flip-Flops hat er im Rucksack, jetzt trägt er Stiefel. Demnach müssen das furchtbare Biester sein, die ihn durch die Lederstiefel in die Füße stechen.
Ok, Punkt für dich, wird angepasst :huldig:

Jeden Einwand muss ein Autor sowieso nicht allzu ernst nehmen, manche Leute lesen anders als andere.
es verdad, die Kunst ist, das zu filtern, was dem Text hilft, gerade wenn es unbequem wird ...

Für heute beste Grüße, das Lesen hat Spaß gemacht und ich erlaube mir, Dein Schreiben professionell zu nennen.
Den Satz schneide ich aus und hänge ihn gerahmt an die Wand, aber erst nachdem ich ihn glaube :anstoss:

Danke für deinen Besuch, hat mir viel gegeben.

Peace, linktofink

 

Hola linktofink,

Die verstreuten Ruinen balancieren auf der abgeflachten Spitze einer riesigen Felsnadel.
Das kann nur Machu Picchu sein! dachte ich bei diesem einen Satz. Gekonnt beschrieben, weil er das Besondere, das Unverwechselbare mit wenigen Worten umfasst. Sehr gut gemacht!
Weil aber von mühseligem Aufstieg mit Führer die Rede ist, hatte ich mich wohl vertippt. Nun aber lese ich doch:
Und es beruht auf der Schilderung einer Frau, die mir selbiges von ihrem Aufstieg nach Machu Pichu berichtete.
Grübel. Vor fünfzig Jahren bin ich mit dem Zug am Urubamba langgefahren, dann umgestiegen in den Bus und war ruck-zuck oben. Ohne Schlapphut oder Stiefel, einfach so. Statt tausender sind da seinerzeit vielleicht dreißig Leutchen herumgekrabbelt.
Sei es, wie es sei – aus diesem vielleicht ein wenig gepimpten ‚Aufstiegs’bericht hast Du auf jeden Fall einen gelungenen und spannenden Text verfasst, der im Finale auch den dort unvermeidlichen Göttern und Geistern einen Ehrenplatz reserviert. Klasse.
Als guter Erzähler wirst Du immer etwas kräftiger würzen müssen, um dem Publikum etwas zu bieten. Ich dachte nur, dass der Weg nach M.P. schon sehr ausgetreten ist und die großen Geheimnisse schwerer zugänglich sein sollten.
Das kratzt aber nicht an Deiner Geschichte, die ist und bleibt gut.

José

 

Hola josefelipe,

Machu Picchu und die Aufstiegsbeschreibung waren tatsächlich der Ausgangspunkt beim grundlegenden Umbau der anfangs dürftigen Geschichte zur aktuellen Version. Die Frau ist damals den Inkatrail zu Fuß gegangen, statt Bahn zu fahren. Tatsächlich ist der Ort meiner Geschichte jedoch fiktiv, was den Göttern und Geistern keinen Abbruch tut. Sowas wie Einsamkeit wäre in Machu Picchu ja auch nicht mehr vorstellbar.

Ich denke, jetzt mache ich einen Haken unter die Story und widme mich dem nächsten Projekt.

Peace und Danke José,

Andreas

 

Hallo linktofink,

ich greife mal eben deinen Kommentar unterm Autotomiac wieder auf:

Die Gefahr zu übertreiben ist natürlich gegeben, dass ich für manche über das Ziel hinausschieße ist auch klar. Ich möchte jedoch diese Art zu schreiben nicht aufgeben, weil das Ruhige, Betuliche überhaupt nicht meins ist, weder beim Schreiben, noch beim Lesen. Ich mag es gerne auf der Kante, bunt, lebhaft, skurril und manches Mal drüber, klar. Aber wenn ich schreibe: "Mir fällt wegen der Mittagshitze nichts ein, es riecht nach Abgasen und Lynn schaut mich mit blauen Augen an" fange ich selber an zu gähnen.

Das kann ich absolut nachvollziehen, immer her mit dem Bunten, dem Lebhaften und Skurrilen! Aber ... wenn da halt der Herr Müller zum Bäcker geht und um zwei Mohnbrötchen bittet, dann sind Laserstrahlen irgendwie fehl am Platz. Blöder Vergleich ... Aber ich will darauf hinaus, dass Form und Inhalt für meinen Geschmack nicht komplett voneinander abweichen dürfen, sonst wird es irgendwie ... falsch. Ach, du weißt schon, was ich meine, und so schlimm war es ja auch nicht, dass man das jetzt noch ewig ausbreiten muss. Ich verstehe ja auch deine Intention, beim Schreiben die Grenzen auszutesten, vielleicht auch mal übers Ziel hinauszuschlagen, das macht einen nicht kleinen Teil der Faszination des Schreibens aus, tun zu können, was man will.

Egal, ich bin deshalb hier:

Wenn du magst, schau mal in "Nacimiento del Mal" rein. Mich würde interessieren, ob du die Sprache dort ebenso pathetisch empfindest.

Also, schaumamal.

Der Einstieg gefällt mir schon mal sehr gut, ich spüre die "erbarmungslose Augustsonne" hier viel deutlicher als die "Teufelsglut" beim Autotomiac.

Die Menschen auf dem Dach winken. Machen den Zug zu einem riesigen Tausendfüßler, der sich auf dem Rücken liegend windet.

Ein tolles Bild!

Vorübergehende Erlösung wartet erst im Schatten des gebogenen Dachs.

Ich hätte die Erlösung hier stärker empfunden, wenn es einfach nur die Erlösung gewesen wäre, nicht die vorübergehende. Trotzdem mag ich den ersten Absatz, die Flut an Reizen, die da auf mich einprasselt.

Sehr auffällig finde ich die vielen kurzen Sätze. Grundsätzlich entspricht das nicht unbedingt meinen Vorlieben, hier funktioniert es aber gut: Eindruck. Noch ein Eindruck. Und noch einer. Ich bin zwiegespalten: Effektvoll ist das, dem Lesefluss zuträglich nicht, wie ich finde.

...

Ja, eine eindrucksvolle Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe das Gefühl, als müsste ich jetzt erst mal in die Dusche steigen, um den Schweiß und den Sandstaub abzuwaschen und vor allem, um den Sonnenbrand und die Moskitostiche zu kühlen.
Dass der Erzähler so gesichtslos bleibt ist glaube ich unbedingt notwendig und zuträglich, fast bekommt man den Eindruck, einem ruhelosen Geist auf seiner Wanderung durchs Jenseits zu folgen.

Ich finde es toll, wie es so nah am Alltag, am Bahnhof, beginnt, und dann, je weiter die Reise mich führt, ins Magische abdriftet. Das hat mich, nicht nur des Titels und Settings wegen, an die Südamerikaner erinnert, an Marquez und Borges und wie sie nicht heißen.

Pathetisch habe ich die Sprache hier überhaupt nicht empfunden, was schätzungsweise auch daran liegt, dass sie dem Inhalt entspricht - der Kerl geht eben nicht zum Bäcker, um sich zwei Mohnbrötchen zu holen, der wandert an Wasserfällen und verstreuten Ruinen entlang.

Ich möchte dir noch einen Eindruck mitteilen: Ich fand die Geschichte aus Autorensicht ein bisschen unheimlich. Unheimlich, weil sie sich wie ... geschummelt anfühlte, wie von einem ... Auto-schreibiac kreirt. Im Hintergrund, am flimmernden Horizont dieser Wüstenlandschaft sozusagen, da glaube ich so etwas wie Reißbretter zu erahnen, worauf alles bis ins letzte Detail durchgeplant wurde. Das ist bewunderns- und vielleicht auch beneidenswert, gibt mir aber gleichzeitig das Gefühl, dass da jemand zu unlauteren Mitteln gegriffen hat ... Falls du verstehst.

Vielen Dank für die tolle Leseerfahrung jedenfalls, gefiel mir viel besser als der Autotomiac!

Liebe Grüße,

Lani

 

Liebe Lani,

vielen Dank für deine Spätlese,

ich habe den Text jetzt nach sechs Wochen selbst wieder gelesen (und verbessert;)) und stimme dir zu: Ich finde die KG auch besser als den Autotomiac. Jetzt muss ich mal in mich gehen, ob es wirklich die Mohnbrötchen sein müssen. :Pfeif:

Ja, eine eindrucksvolle Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe das Gefühl, als müsste ich jetzt erst mal in die Dusche steigen, um den Schweiß und den Sandstaub abzuwaschen und vor allem, um den Sonnenbrand und die Moskitostiche zu kühlen.
Ok, es sollt sogartig sein und ich freue mich, wenn so viel ankommt.

Dass der Erzähler so gesichtslos bleibt ist glaube ich unbedingt notwendig und zuträglich, fast bekommt man den Eindruck, einem ruhelosen Geist auf seiner Wanderung durchs Jenseits zu folgen.
jo, das mache ich merkwürdigerweise immer so, ich charakterisiere den Prot durch das was er tut.

Ich finde es toll, wie es so nah am Alltag, am Bahnhof, beginnt, und dann, je weiter die Reise mich führt, ins Magische abdriftet. Das hat mich, nicht nur des Titels und Settings wegen, an die Südamerikaner erinnert, an Marquez und Borges und wie sie nicht heißen.
Ich muss gestehen, ich habe weder noch gelesen. :hmm:

Ich möchte dir noch einen Eindruck mitteilen: Ich fand die Geschichte aus Autorensicht ein bisschen unheimlich. Unheimlich, weil sie sich wie ... geschummelt anfühlte, wie von einem ... Auto-schreibiac kreirt. Im Hintergrund, am flimmernden Horizont dieser Wüstenlandschaft sozusagen, da glaube ich so etwas wie Reißbretter zu erahnen, worauf alles bis ins letzte Detail durchgeplant wurde. Das ist bewunderns- und vielleicht auch beneidenswert, gibt mir aber gleichzeitig das Gefühl, dass da jemand zu unlauteren Mitteln gegriffen hat ... Falls du verstehst.
Da kann ich nur sagen, die Geschichte habe ich mir durch viele Änderungen nach reichlich Kritik so erkämpft. Da ist nichts am Reißbrett entstanden, im Gegenteil: 4/5 der Story habe ich erst nach Einstellen Der KG ins Forum geschrieben und ein wenig aus schon gestrichenen Passagen ergänzt.
Der Eindruck mag daher rühren, dass die Zeit, die ich investiert habe und die Textarbeit, die ich betrieben habe, an manchen Stellen durchschimmert. Ich wünschte, ich könnte sowas verreißbrettern, dann müsste ich mich nicht so auswringen, damit was ordentliches dabei rauskommt. Du kennst das, denke ich, da du oft auch deiner Intuition und Inspiration folgst, wie du bei Zorn und Eifer schriebst!?

Danke für deine Beschäftigung mit meinem Text, wenn du Lust hast, schau mal in Cuauhtémoc. Wenn dir Nacimiento gefallen hat, ist das vllt was für dich.

Peace, linktofink

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom