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Heinz sieht rot

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10.11.2003
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Heinz sieht rot

Seine Hände tief in die Manteltaschen vergraben, verließ er den Parkplatz und steuerte entschlossen den Sexshop an. Nachdem er grußlos den Wächter am Eingang passiert hatte, suchte er im Schaukasten nach neuen Videos, die seiner Vorliebe entsprechen könnten. Wie üblich war nichts Neues da und er wollte schon umkehren, als er aus einer der Kabinen direkt hinter ihm die Stimme eines Mannes hörte:
»Laß sie doch, Mann! Siehst du nicht, wie die Sau blutet!«
Heinz blieb wie angewurzelt stehen, horchte gespannt.
»Ach, das macht doch nichts!« widersprach zunächst eine andere Stimme, um gleich darauf einzulenken, »Aber OK, wenn du meinst.«
Die Konversation wurde leider nicht fortgesetzt, zu Heinz kamen nur noch undeutliche Geräusche. Bald darauf verließ ein dicker, rotgesichtiger Mann die Kabine, und entgegen seiner Gewohnheit, nie eine gerade verlassene und deswegen noch nicht gereinigte Kabine zu betreten, hielt Heinz die sich automatisch schließende Tür auf.

Er hatte Glück, nirgendwo waren Spermaspritzer zu entdecken. Er setzte sich also und ließ voller Erwartung ein Zweieurostück in den Schlitz fallen. Als er der Szene, deren Ohrenzeuge er gerade gewesen war, ansichtig wurde, wußte er augenblicklich, daß er sich geirrt hatte. Eine Frau hing da an einem Flaschenzug. Sie war allein und bis auf eine schwarze Augenbinde, die sie daran hinderte, die neugierige, sie langsam umkreisende Kamera zu sehen, war sie völlig nackt. Ihre Fesselung und die sie umgebenden Gerätschaften deuteten auf eine typische Sado-Maso-Situation hin, er ärgerte sich maßlos, wieder einmal auf ein bloßes Wort reagiert zu haben. Um sein Geld nicht mit Bildern der Gewalt zu verplempern, die seiner Meinung nach nur kranke Hirne geil finden konnten, wählte er mit schnellen Tastengriffen ein Programm aus, dessen Nummer er auswendig kannte: Es war sein Lieblingsvideo. Er hatte es zu Hause. Schon seit Monaten. Und obwohl er darin jedes Detail kannte, fand er es immer noch aufregender als die anderen hundert, die ihm hier zur Verfügung standen.

Das Video hatte keinen Ton, keine Geschichte und auch keine Darsteller. Das heißt, Darsteller gab es schon, eine Menge sogar, aber sie hatten keine Gesichter. Keine klar erkennbaren jedenfalls. Es gab fast nur Unterleiber. Weibliche Unterleiber. Nackt. Sie kamen und gingen angezogen, aber dazwischen waren sie nackt. Oder wenigstens halbnackt. Obwohl die Darstellerinnen ständig wechselten, glichen sich die Szenen sehr. Das lag sowohl an den Darstellerinnen selbst als auch an der Kameraeinstellung: Es gab nur eine. Eine von schräg unten. Eine wie die im Tor bei wichtigen Fußballspielen im Fernsehen.

Sobald die Frau hereinkam, drehte sie sich um und zog den Rock hoch oder die Hosen herunter. Durch das Slipherunterziehen oder durch das Aufknöpfen des Bodys entblößte sie dann ihr Geschlecht. Heinz mochte Frauen mit Bodies lieber. Weil sie viel öfter Binden trugen als die anderen. Natürlich, auch ein Tampon hatte seinen Reiz. Wenn er langsam herausgezogen wurde und das blutige Ende zum Vorschein kam, hatte das jedesmal ein Anschwellen seines Schwanzes zur Folge. Selbst wenn der schon hart war, passierte das. Und der war hart. Immer. Immer, wenn er sich dieses Video ansah. Der endlosen Folge von blutenden Mösen konnte kein Mann widerstehen. Dachte Heinz. Vor allem die mit Binden haben es ihm angetan. Weil sie sofort offenbarten, was mit ihren Trägerinnen los war. Während bei den anderen das Blut nur kurz bevor der Tampon in die Kloschüssel plumpste, zu sehen war, zeigten bei den Bindetragenden die verklebten Schamhaare von Anfang an das ganze Ausmaß der Bescherung. Besonders wenn die Frau mit dem Wechseln der Binde zu lange gewartet hatte, war das ein Fest für seine Augen. Er mochte alle kräftigen Farben, vor allem aber mochte er rot. Über alles. Und braun. Er mochte das Rote in allen Schattierungen, doch das in der Farbe des Blutes liebte er.

Die rotbraune Farbe des Menstruationsblutes. Es war dunkel, auf dem Video erschien es manchmal fast schwarz. Aber das machte nichts. Das Blut mußte gar nicht wie Blut aussehen, es reichte ihm schon, wenn er gewiß sein konnte, daß es Blut war. Und das, war er sah, war gewiß Blut. Hundertprozentig. Gut, es war ein zusammengeschnittenes Video, es könnte also auch alles gefälscht sein, aber er glaubte nicht daran. Er glaubte nicht daran, weil er es für unwahrscheinlich hielt, daß jemand, der in einer öffentlichen Damentoilette eine versteckte Kamera installierte, es nötig hätte, besonders präparierte Frauen hineinzuschicken. Dafür waren diese Frauen viel zu normal. Dick und dünn, jung und alt, alles war vertreten, ab und zu gab es sogar eine Rasierte oder Beringte. Aber Heinz mochte die rasierten Mösen nicht. Sie waren ihm zu aufdringlich, zeigten zu deutlich sich selbst. Er wollte gar nicht so genau sehen, woher das Blut kam, ihm reichte eine nur äußerlich verschmierte Möse völlig. Der Anblick der blutverklebten, kreuz und quer liegenden und fest an das Geschlecht gepreßten Haare, machte ihn an wie sonst nur der Geruch der Blutenden, und wenn die Frau eine Blondine war, mußte er immer aufhören, seinen Schwanz zu reiben, eine sofortige Ejakulation war sonst unausweichlich. Der Kontrast der blutverschmierten zu den noch sauberen Haaren war bei Blondinen besonders gut zu sehen, Heinz zweifelte nicht daran, daß genau diese Tatsache sie für die Männer so begehrenswert machte.

Atemlos verfolgte er das Entfernen der Binde, das anschließende Säubern und das Wiedereinpacken des Geschlechts, das zwischenzeitliche Pissen nahm er in Kauf als notwendiges Übel. Auch die tampontragenden Frauen hielten sich meistens an diese Reihenfolge, doch Heinz schaute nicht hin, wenn sie sich einen neuen Tampon hineinschoben. Sie mußten sich dazu immer ein wenig spreizen, mußten ihre Schamlippen selbst auseinanderziehen. Und das mochte Heinz nicht. Er hielt es für pornografisch. Jedes Bild, das ein gespreiztes weibliches Geschlecht zeigte, hielt er für pornografisch oder zumindest für unanständig, eine offene Möse war für ihn wie ein offener Mund ohne Hand davor. Gut, diese Frauen hier wußten nicht, daß sie gefilmt wurden, das entschuldigte sie, doch er besaß auch ein Video, in dem sich Frauen absichtlich und auf schamloseste Weise zeigten. Sie stürzten ihn damit in Zweifel, zwischen Geilheit und Abscheu immer hin- und hergerissen wußte er nicht, ob er hinschauen, ob er den Frauen bei ihrem unanständigen Tun zuschauen sollte oder nicht.

Natürlich, auch auf diesem Video waren ein paar Frauen dabei, die die Gelegenheit, allein zu sein, nutzten und sich selbst befriedigten, doch Heinz wußte, daß sie das nur aus purer Not taten. Er wußte alles über die Menstruation, er wußte, daß sie bluteten, weil sie voll Östrogene waren, das heißt, sie waren voll von jenem Hormon, das übersetzt Wildes Begehren heißt, sie konnten also gar nicht anders, sie mußten heiß sein, heiß nach Berührungen, heiß nach Männern, und wenn diese Männer nichts von ihnen wissen wollten, wenn sie sie gerade in Zeiten der maximalen Erregung verschmähten, war es dann ein Wunder, wenn sie zur Selbsthilfe griffen? Heinz hielt die Vorbehalte der Männer, nicht mit menstruierenden Frauen zu schlafen, allesamt für nicht stichhaltig, vorgeschoben und nur geeignet, Frauen zu unterdrücken. Gewiß, es gab und gibt Begründungen unterschiedlichsten Art, aber nachdem im Laufe der Zeit die medizinischen, die wichtigsten also, weggefallen sind, gibt es nur noch Bibel, die Stellung hält, wie immer, wenn etwas Irrationales als von Gott gewollt verkauft werden soll.

Aber Heinz war nicht so. Er war zwar gläubig, aber so gläubig auch wieder nicht, als daß er deswegen Frauen in Stich ließe. Nicht, wenn sie bluteten, nicht, wenn sie ihn brauchten! Er half ihnen gerne, er würde ihnen gerne helfen, nur sagen müßten sie es ihm. Ein kleiner Wink, oder wenn sie öfter mal Binde statt Tampon trügen, das würde ihm genügen, dann würde er sie riechen und ficken können statt ihnen wichsend beim Wichsen zuzuschauen.

Als wieder eine Blondine auf dem Schirm erschien, verstärkte er das Wichstempo. Er hatte auf sie gewartet. Die ganze Zeit schon. Immer wieder fütterte er den Automaten, fürchtete, die Münzen würden ihm ausgehen, bevor sie ihre Hose herunterlassen und ihm ihre blutverschmierte Möse zeigen würde. Aber nun war sie da und wichste sich vor seinen Augen. Eine schamlose Person, diese Frau, aber auch eine, wie sie im Buche steht: mit breiten Hüften. Und flinker Hand! Mann! gleich kommt es ihr, gleich wird sie spritzen! Ach! Sie beide werden spritzen, ach! gleich, gleich, werden sie spritzen, sie rot und er weiß, jetzt, jetzt werden sie es tun!

Sie werden rote und weiße Blumen schaffen, aus nichts schaffen, sie werden den Bildschirm mit Blumen bedecken, sie werden ihn von innen und außen mit Blumen zudecken, sie werden sich vermischen, sie werden sich vereinigen, sie werden Eins werden.

Zu bluten, ist das Schicksal der Frau, das Blut zu besamen, das des Mannes.

 

Hi Dion,

ellenlange Erzählung über Binden-und Tamponwechselnde Frauen, ein Prot, der sich dabei einen wichst und der irrigen Annahme unterliegt, dass ein Sexshopbetreiber so blöd wäre Videos zu zeigen, die nicht statthaft sind und das Frauen während ihrer Menstruation besonders geil sind.
Zum Schluß wird`s dann noch "blumig" und der Prot vereint in einem sinnfreien Satz das Schicksal von Mann und Frau.

Sorry, aber sagt mir gar nichts.

LG
Katinka

 

Hi Dion!

Auch ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit der Story(?) aussagen willst. Hast du hier irgendeine Schuld abgetragen?:D
So, wie er hier steht, könnte der Text auch im Horror-Forum stehen.

Gut geschrieben ist sie in jedem Fall, na ja, zumindest routiniert. Allerdings - wie gesagt - fehlt mir völlig irgendeine Art von Intention. So wie ich dich kenne, wirst du mir aber das Gegenteil beweisen (oder aber, dass ein narrativer Text so etwas nicht unbedingt benötigt:D )

Ich fand den Namen Heinz in Bezug auf die Farbe Rot recht lustig und geschickt gewählt, hast du ihn mit Bedacht genommen?

Einige Schnitzer waren drinnen, allesamt Tippfehler, wie ich meine, und beim nochmaligen Korrektur-Überfliegen in jedem Falle zu finden.


Du siehst mich also ebenso ratlos.

Grüße von hier!

 

Hi Katinka,

Vielen Dank für die Mühe, die dir das Lesen meiner „ellenlangen“ Geschichte sicherlich bereitet hat. Entsprechend fällt ja auch deine Kritik aus, obwohl du dich darin irrst und nicht zum Beispiel der Sex-Shopbesitzer in meiner Geschichte. Aber du bist eine Frau und als solche vielleicht nicht so erfahren, was da alles gezeigt und getan werden kann, doch daß Frauen zur Menstruationszeiten anders sind als sonst, hättest du schon wissen müssen, um von dem ganzen Wust an Verboten und Mysterien, die es in beinahe allen Kulturen um die Menstruation gibt, ganz zu schweigen.

Insofern kann ich nur bedauern, dich nicht erreicht zu haben – vielleicht beim nächsten Mal.

Dion

 

Wo siehst du hier Horror, Hanniball? Oder anders gefragt: Sind für dich menstruierende Frauen an sich schon Horror, oder nur mein Prot, der sich auf deren Bildern aufgeilt? :D

Und was die Intention betrifft: Es gibt sie, nur werde ich ein Teufel tun, sie selbst zu erklären, jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt – lediglich deine Frage/Vermutung, daß der Name Heinz mit Absicht gewählt worden ist, kann ich schon jetzt bestätigen.

Von einer Schuld, die ich im Zusammenhang mit dieser Geschichte abzutragen hätte, ist mir nichts bewußt - bin also bei dieser Frage ratlos wie du bei meiner Geschichte.

Es wird sich alles noch aufklären, hoffe ich, einen Beitrag dazu hast du damit schon geleistet – ich danke dir dafür.

Dion

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dion,

bisher habe ich Männer kennengelernt, die mit der Menstruation der Frauen Probleme oder auch keine hatten. Solch einer, der aber darauf abfährt, ist mir noch nicht begegnet. Deine Informationen dazu amüsierten mich. Als Frau finde ich den Gedanken sogar symphatisch, dass man mit dieser im Alltag manchmal lästigen Bluterei jemandem noch eine Freude bereiten kann :D.

Dass diese Leidenschaft größtenteils im Rahmen eines Sexshops oder durch Videos ausgelebt werden muss, ergibt sich durch die gesellschaftliche Einordnung in die Rubrik "pervers". Interessant auch die eigene Vorstellung des Prots von Moral und Pornographie innerhalb seiner ungewohnten Vorliebe.

@ Hanniball
Horror-Forum? Du bist wohl eher einer von denen, die Probleme mit der Mensis haben :D?

Textkram:

Während bei den anderen das Blut nur kurz bevor der Tampon in die Kloschüssel plumpste zu sehen war, zeigten bei den Bindetragenden die verklebten Schamhaare von Anfang an das ganze Ausmaß der Bescherung.
... Kloschüssel plumpste, zu sehen war, zeigten..
Im Übrigen sollten auch die Tampons in die Mülleimer entsorgt werden- frag mal einen Rohrleitungsreiniger, wie oft die wegen Tamponverstopfungen antreten müssen. Da ich nun nicht weiß, inwieweit du für diese KG recherchiert hast, kann ich hier nicht widersprechen ;).

Ach! Sie beide werden spritzen, ach! gleich, gleich, werden sie spritzen, sie rot und er weiß, jetzt, jetzt werden sie es tun!
Interessanter Satz. Das weiß ist als Farbe oder Verb einzusetzen.
Zu bluten, ist das Schicksal der Frau, das Blut zu besamen, das des Mannes.
Ich dachte bisher immer, dass die Frauen das Schicksal mit der Bluterei und die Männer als gerechten Ausgleich dafür das des Bart-Rasierens haben ;).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi Dion,

natürlich kann ich mit dem Blut der Frau nicht so viel anfangen. ;)
Aber als Horror würde ich die Geschichte auch nicht betrachten.
Heinz liebt also Ketschup. Erst damit schmeckt ihm die weibliche Möse richtig. Es ist die Würze seiner Lust. Und da wir dank OB ja wissen, dass die Menstruation immer noch ein Tau ist (auch, wenn sie dort in der geschlossenen Hand stattfindet), ist es für Heinz schwer, seine Lust zu befriedigen. Selbst in der einschlägigen Subkultur wird er kaum fündig, zu wenige teilen seine Obsession.
Ich habe bei deiner Schilderung manchmal den Eindruck, du wolltest sie etwas humoristisch gestalten, ein leicht ironischer Unterton, der Heinz galt. Und für dessen eigene intolerante Haltung scheint mir das auch angemessen, dem Objekt seiner Begierde gegenüber allerdings weniger. Da scheint es mir zu viel Abstand zu sein, der verhindert, dass ich die Lust, die Heinz empfindet nachvollziehen kann. Ich könnte dir diesen ironischen Abstand leider nicht ein einer bestimmten Textstelle belegen. Ich habe halt (so unkonstruktiv es klingt) so empfunden.
Details:

Nicht nur ihr Gefesseltsein
solche Substantivbildungen finde ich persönlich immer etwas ungalant. Vielleicht "Fesselung"? Dabei habe ich zunächst überlegt, ob das als Wort in dieser Perspektive möglich ist, oder ob es sich dabei nur um den Vorgang durch andere handelt (Ich fessele jemanden). Es geht aber auch anders herum (Ich bin gefesselt).
Um sein Geld nicht mit Bildern der Gewalt zu verplempern, die seiner Meinung nach nur kranke Hirne geil finden konnten
Leider ist es sehr häufig so, dass Menschen, die selbst zu Spielarten außerhalb der Norm neigen, anderen dieser Spielarten gegenüber nicht nur unaufgeschlossen sondern sogar äußerst intolerant sind.
Aber sie blutete nicht. Jedenfalls nicht sichtbar und nicht an der Stelle, die Heinz interessierte.
Dieser Satz macht leider irgendwie deinen schönen Spannungsaufbau in den nächsten beiden Absätzen kaputt, denn als Leser weiß ich nach diesem Satz, was Heinz antörnt.
Heinz mochte Frauen mit den Bodies lieber.
Entweder die Frauen mit den Bodies oder Frauen mit Bodies
zeigten bei den Bindetragenden die verklebten Schamhaare von Anfang an das ganze Ausmaß der Bescherung.
im Sinne von "das Ausmaß der Bescherung" empfinde ich das Wort Bescherung weniger als positive Überraschung wie die eines Weihnachtsgeschenks, sondern eher als negativ konnotiert.
Er hielt es für pornografisch.
Auch interessant, ein schlichter guter Satz, der im Kontext noch einmal die Intoleranz deutlich macht. Pornografisch = schlecht = immer, was die anderen bevorzugen.
sie werden ihn von ihnen und außen mit Blumen zudecken
von innen

Lieben Gruß, sim

 

Zitat von bernadette:

@ Hanniball
Horror-Forum? Du bist wohl eher einer von denen, die Probleme mit der Mensis haben


Probleme nicht, nein, nicht mehr Probleme als mit Fußpilz, Achselschweiß etc.
Ich meinte lediglich, dass die explizite Darbietung der Details schon in dieses Forum passt.

 

Hallo Dion,

Adam und Eva überwinden den Sündenfall im Sexshop? Heinz auf der Suche nach der göttlichen Urmutter? Heinrich, der Herrscher sehnt sich nach dem Ende des Patriarchats? Das Ende der kirchlichen Hexenjagd?

Feministinnen und Theologen könnten jetzt sicher längere Abhandlungen über Deine mögliche Intention verfassen. :D

Mir kamen beim Lesen sogar noch ganz andere Gedanken. Warum tauschen sich Männer heute ungeniert in fröhlicher Runde über das Für und Wider von Enthaarungscremes aus?

Gerne gelesen. Frau denkt mit Vergnügen an Begegnungen aller Art. :lol:

Liebe Grüße
melisane

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dion,

dachte ich mir, dass das nicht statthafte falsch verstanden wird. Ich meinte nicht das, was im Film gezeigt wird, sondern das ein Sexshopbesitzer Filme zeigt, in denen tatsächlich die "Darsteller" heimlich gefilmt und dann öffentlich gezeigt werden. Das es auch das gibt, ohne Zweifel, aber dann doch eher unterm Ladentisch.

LG
Katinka

P.S. das Frauen während der Mens anders sind als sonst, absolut richtig, aber nicht geiler. Der Irrtum liegt darin, größere Geilheit käme durch bessere Durchblutung der Gebärmutter. Ein Ammenmärchen, was man in jeder einschlägigen Studie nachlesen kann.

 

bernadette schrieb:
bisher habe ich Männer kennengelernt, die mit der Menstruation der Frauen Probleme oder auch keine hatten. Solch einer, der aber darauf abfährt, ist mir noch nicht begegnet.
Es gibt nichts, was es nicht gibt, bernadette, nur das Leben ist zu kurz, um alles in Natura zu sehen bzw. zu erleben, jetzt einmal abgesehen davon, ob man das auch will – immerhin ist jeder von uns in irgendeiner Weise geprägt oder gepollt und somit nur für bestimmte Dinge empfänglich.


bernadette schrieb:
Als Frau finde ich den Gedanken sogar symphatisch, dass man mit dieser im Alltag manchmal lästigen Bluterei jemandem noch eine Freude bereiten kann :D.
Das so positiv zu sehen, das ehrt dich, bernadette, denn obwohl diese sexuelle Abweichung niemanden weh tut, gibt es genügend Leute, die das anders, sprich mindestens als krank ansehen, aber krank und kriminell! waren noch vor kurzem alle Homosexuellen – und für manche sind sie das immer noch.


bernadette schrieb:
Interessant auch die eigene Vorstellung des Prots von Moral und Pornographie innerhalb seiner ungewohnten Vorliebe.
Ja, was normal ist, bestimmt jeder für sich, niemand betrachtet sich selbst als pervers, ganz egal wie seine (nicht nur sexuellen) Praktiken sind, das scheint ein Naturgesetz zu sein.


bernadette schrieb:
Im Übrigen sollten auch die Tampons in die Mülleimer entsorgt werden- frag mal einen Rohrleitungsreiniger, wie oft die wegen Tamponverstopfungen antreten müssen. Da ich nun nicht weiß, inwieweit du für diese KG recherchiert hast, kann ich hier nicht widersprechen ;).
Deine, von mir fett gekennzeichnete Aussage bestätigt ja das Verhalten der Frauen in meiner Geschichte, will sagen, ich gehe konform mit dir, nur ich will hier nicht politisch korrekten Geschichten schreiben, sondern nur zeigen, wie das Leben ist oder sein kann.


sim schrieb:
Und da wir dank OB ja wissen, dass die Menstruation immer noch ein Tau ist (auch, wenn sie dort in der geschlossenen Hand stattfindet), ist es für Heinz schwer, seine Lust zu befriedigen.
Ja, sim, Menstruation ist nach wie vor etwas, das nicht benannt, sondern lieber umschrieben wird – selbst in der Binden- und Slipeinlagenwerbung wird, um die Saugfähigkeit zu demonstrieren, stets blaue statt rote Flüssigkeit verwendet.


sim schrieb:
Ich habe bei deiner Schilderung manchmal den Eindruck, du wolltest sie etwas humoristisch gestalten, ein leicht ironischer Unterton, der Heinz galt. Und für dessen eigene intolerante Haltung scheint mir das auch angemessen, dem Objekt seiner Begierde gegenüber allerdings weniger. Da scheint es mir zu viel Abstand zu sein, der verhindert, dass ich die Lust, die Heinz empfindet nachvollziehen kann. Ich könnte dir diesen ironischen Abstand leider nicht ein einer bestimmten Textstelle belegen. Ich habe halt (so unkonstruktiv es klingt) so empfunden.
Das mit dem ironischen Unterton hast du dazu gedichtet, sim, weil du mich kennst, oder aber ist das tatsächlich der Fall, denn der Ernst, mit dem der Prot seine Ansichten von sich gibt bzw. sich seine Welt zusammenzimmert, das hat schon was von unfreiwilliger Komik, die du für von mir gewollte Ironie hältst, wenn auch ich nicht ausschließen kann, daß das beim Schreiben unbewußt eine Rolle spielte, denn wirklich hineinversetzen kann man sich in so einen Prot doch nicht.


sim schrieb:
Leider ist es sehr häufig so, dass Menschen, die selbst zu Spielarten außerhalb der Norm neigen, anderen dieser Spielarten gegenüber nicht nur unaufgeschlossen sondern sogar äußerst intolerant sind.
Schön, daß das bei dir angekommen ist, denn genau das wollte ich sagen. Es scheint so zu sein, daß solche Menschen, indem sie auf andere mit dem Finger zeigen, sich selbst erhöhen wollen, und weil sie instinktiv wissen, daß sie selbst ein Stück weit von der „Normalität“ sind, müssen sie das um so stärker betonen, frei nach dem Motto: Okay, ich bin in deinen Augen vielleicht schmutzig, aber noch lange nicht so schmutzig wie die oder die. Doch darin, in diesem Werten, sind wir uns fast alle gleich, das findet sich überall, es gibt nur ganz wenige Menschen, die so selbstbewußt und –sicher sind, daß sie niemanden als Vergleich brauchen.

Deine Verbesserungsvorschläge habe ich alle übernommen bzw. berücksichtig – ich danke dir dafür.


melisane schrieb:
Feministinnen und Theologen könnten jetzt sicher längere Abhandlungen über Deine mögliche Intention verfassen. :D
Über meine Intention weniger, melisane, aber es gibt eine Menge Bücher über das Thema Menstruation, vor allem aus der feministischen Ecke. Ich habe diese zum Teil berechtigte Entrüstung der Frauen einmal nebenbei in einer längeren Geschichte aufs Korn genommen (kurz: In einem wieder eingeführten Matriarchat sind die menstruierenden Frauen verpflichtet, dies offen zu zeigen), doch ist sie mir etwas zu heftig geraten und kann aufgrund der darin enthaltenen Sadomasoelementen hier nicht veröffentlicht werden.


melisane schrieb:
Mir kamen beim Lesen sogar noch ganz andere Gedanken. Warum tauschen sich Männer heute ungeniert in fröhlicher Runde über das Für und Wider von Enthaarungscremes aus?
Gut beobachtet, melisane, aber das Entfernen von Körperhaaren ist ein Thema für sich. Ich habe das anfangs für eine Modeerscheinung gehalten, inzwischen jedoch denke ich anders darüber – wir haben in diesem Forum schon kurz darüber diskutiert, wahscheinlich im Kaffeekranz oder anläßlich einer Geschichte, nur ich weiß nicht mehr wo.


KatinkaH schrieb:
Ich meinte nicht das, was im Film gezeigt wird, sondern das ein Sexshopbesitzer Filme zeigt, in denen tatsächlich die "Darsteller" heimlich gefilmt und dann öffentlich gezeigt werden. Das es auch das gibt, ohne Zweifel, aber dann doch eher unterm Ladentisch.
Es gibt inzwischen für jeden Ast oder Zweiglein der Sexualität Videos oder Bilder, die vorgeben, heimlich aufgenommen zu werden – die Authentizität wird, wie in meiner Geschcihte, meist durch schlechte Bildqualität belegt. Nichtsdestotrotz sind auch diese Filme von der Pornoindustrie hergestellt, und die wird nichts Illegales tun, wenn sich Gleiches auf legalem Wege erreichen läßt.


KatinkaH schrieb:
P.S. das Frauen während der Mens anders sind als sonst, absolut richtig, aber nicht geiler. Der Irrtum liegt darin, größere Geilheit käme durch bessere Durchblutung der Gebärmutter. Ein Ammenmärchen, was man in jeder einschlägigen Studie nachlesen kann.
Schön möglich, Katinka, nur mein Prot hat keine Studie gelesen – er glaubt, was er glauben will bzw. muß.

Euch allen danke ich für das Lesen und das Auseinandersetzen mit der Geschichte.

Dion

 

Moin Dion.

Ja, was soll ich sagen? Eine interessante Studie eines außergewöhnlichen Fetisch.
Die gewählte Lokation hat mir nicht gefallen, ebenso wenig die direkte Darstellung des Wichsens, aber das ist ja Geschmacksache (ist jetzt nicht wörtlich gemeint).

Um sein Geld nicht mit Bildern der Gewalt zu verplempern, die seiner Meinung nach nur kranke Hirne geil finden konnten,
Den Satz fand ich richtig geil :lol:

Insgesamt: Die oben angemerkten Dinge trübten ein wenig den Gesamteindruck; Spaß gemacht hats auf jeden Fall.

Gruß! Salem

 

Hallo Dion,

deine Geschichte hat mir gefallen und teils wiederum nicht. Ich finde, du wolltest darin zuviel unterbringen. Das macht sie für meine Begriffe unrund.

Es fängt schon damit an, dass ich den Namen Heinz völlig unpassend finde, damit assoziiere ich einen trägen schmuddeligen piefigen Typen, der halt verschrobelt über Sex und seine Welt nachdenkt und nicht mal merkt, dass er nur Opfer seiner eigenen Begrenzungen ist.
Das aber ist nicht dein Protagonist.
Sondern dieser ist schlicht ein Mann, der gewisse sexuelle Vorlieben für sich entdeckt hat und diese versucht mehr oder weniger intensiv auszuleben.
Ich wäre ausschließlich dieses Thema angegangen.
Damit meine ich, dass du schon bei der Wahl des Namens etwas anerkennender mit dem Protagonisten hättest umgehen können.

Die Aussage: seht her, was es auch noch für sexuelle Vorlieben gibt, hätte doch als Geschichtenplot gereicht.

Du packst aber die Sache in einen Charakter, der leider eher sehr tunnelblickartig seine sexuelle Vorliebe betreibt. Es wirkt auf mich fast so, als würde er am liebsten die alle anderen Sexualpraktiken für pervers halten wollen.
Dieses Gefühl, das du mir durch deinen Protagonisten vermittelst, das stört mich irgendwie. Aber ok, es ist mir ja als Leserin möglich, das abzuschälen von der weiteren Aussage.

Und insoweit ist die Geschichte als gut gelungen zu bezeichnen.

Was ich ein wenig überfrachtet finde, ist, dass du dieses hier noch mit reinbringst. Es passt sich auch etwas arg ungeschickt ein in die Story.

Heinz hielt die Vorbehalte der Männer, nicht mit menstruierenden Frauen zu schlafen, allesamt für nicht stichhaltig, vorgeschoben und nur geeignet, Frauen zu unterdrücken. Gewiß, es gab und gibt Begründungen unterschiedlichsten Art, aber nachdem im Laufe der Zeit die medizinischen, die wichtigsten also, weggefallen sind, gibt es nur noch Bibel, die Stellung hält, wie immer, wenn etwas Irrationales als von Gott gewollt verkauft werden soll.

Ich verstehe, was du damit bezwecken möchtest, aber ich denke, der Leser ist nicht blöde, der weiß auch schon wie dus gemeint hast oder er versteht schon von Anfang an die Geschichte völlig anders, da bringst du ihn auch nicht mit diesen Hinweisen auf den Pfad.


Ich persönlich würde übrigens diese Geschichte in die R/E - Abteilung gesetzt haben, denn es handelt sich eindeutig um eine erotische Geschichte. Hattest du dazu nicht den Mut?
In der Sexualität ist alles erlaubt, was wenigstens einem der Beteiligten gefällt und nicht gleichzeitig gegen den Willen des bzw. der anderen gerichtet ist!

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Dion,

bis zu den letzten beiden Sätzen eine souverän dargebotene schräge Geschichte, die sich mit den Geheimnissen der Geschlechter beschäftigt und manche aufzeigt. Gefällt mir durch Konsistenz, Heinz in seiner seltsamen Szene, mit seinem seltsamen Fetisch entsteht und ist glaubwürdig, souverän halt. Bis dahin habe ich gelesen und interessantes Kopfkino gehabt.

Doch das Ende gefällt mir nicht, Poesie nehme ich Heinz nicht ab, und der Satz zum Ausklang ist nicht meiner, garnicht.
Ich fände sie stärker, wenn Du die Blondine auftreten lässt und dann raus gehst, doch damit würde eine andere Stimmung entstehen und bleiben, als durch das von Dir gewählte Ende.

Dennoch ein interessanter Blick auf die Spielwiese. Es ist ein weites Feld...

Grüße,
C. Seltsem

 

lediglich deine Frage/Vermutung, daß der Name Heinz mit Absicht gewählt worden ist, kann ich schon jetzt bestätigen.
Raus damit, tu mir weh.

Gruß
Heinz

Lakita:

Es fängt schon damit an, dass ich den Namen Heinz völlig unpassend finde, damit assoziiere ich einen trägen schmuddeligen piefigen Typen, der halt verschrobelt über Sex und seine Welt nachdenkt und nicht mal merkt, dass er nur Opfer seiner eigenen Begrenzungen ist.
@Dion: Vergiss das da oben, hat sich erledigt.

 

Hallo lakita, C. Seltsem, Morphin und rainman,

zuerst einen Dank an euch, die Geschichte gelesen und sich mit ihr beschäftigt zu haben.


lakita schrieb:
deine Geschichte hat mir gefallen und teils wiederum nicht. Ich finde, du wolltest darin zuviel unterbringen. Das macht sie für meine Begriffe unrund.
Ja, lakita, das mit dem teils teils ist meistens so, nicht nur in Geschichten, auch im Leben – man kann selten alle Ansprüche befriedigen.


lakita schrieb:
Es fängt schon damit an, dass ich den Namen Heinz völlig unpassend finde
Heinz steht hier für Hinz und Kunz, lakita, also für Jedermann. Nichts an ihm ist außergewöhnlich, seine sexuelle Präferenz sieht man ihm nicht an – er könnte dein oder mein Nachbar sein. Das sagst du auch selbst
lakita schrieb:
dieser ist schlicht ein Mann, der gewisse sexuelle Vorlieben für sich entdeckt hat und diese versucht mehr oder weniger intensiv auszuleben.
Genauso habe ich es gemeint.


lakita schrieb:
Die Aussage: seht her, was es auch noch für sexuelle Vorlieben gibt, hätte doch als Geschichtenplot gereicht.
Gerade das wollte ich nicht schreiben. Was soll es schon bringen, zu wissen, daß es da auch noch dies und jenes gibt? Für Kuriositäten sind Lexika und ggf. Fachbücher besser geeignet als eine Kurzgeschichte, die uns etwas oder jemand näher bringen oder auch auf ein Problem aufmerksam machen soll, wenn möglich unterhaltend, keinesfalls belehrend.


lakita schrieb:
Du packst aber die Sache in einen Charakter, der leider eher sehr tunnelblickartig seine sexuelle Vorliebe betreibt. Es wirkt auf mich fast so, als würde er am liebsten die alle anderen Sexualpraktiken für pervers halten wollen.
So ist das. Sim hat das hier als erster angemerkt, und du weißt das sicher auch: Ob normalen oder abweichenden Sex praktizierend, Menschen neigen nun mal dazu, ihre Art der sexuellen Betätigung als einzig richtig zu betrachten. Und wenn das nicht geht, wenn man also weiß, daß man sich in Minderheit befindet, dann wird versucht, diese Minderheit zur Elite hochzustilisieren, dann spricht man unter sich von anderen abfällig als Stinos (stink normal), die nur Vanilla-Sex praktizieren, also zu nichts anderem fähig seien.

Grundsätzlich befindet sich jeder Mensch in dem Dilemma, so sein zu wollen wie die anderen (um nicht allein zu sein), sich aber gleichzeitig auch von der großen Masse abzuheben (niemand will ein Niemand sein).


lakita schrieb:
Und insoweit ist die Geschichte als gut gelungen zu bezeichnen.
Danke.


lakita schrieb:
Dion schrieb:
Heinz hielt die Vorbehalte der Männer, nicht mit menstruierenden Frauen zu schlafen, allesamt für nicht stichhaltig, vorgeschoben und nur geeignet, Frauen zu unterdrücken. Gewiß, es gab und gibt Begründungen unterschiedlichsten Art, aber nachdem im Laufe der Zeit die medizinischen, die wichtigsten also, weggefallen sind, gibt es nur noch Bibel, die Stellung hält, wie immer, wenn etwas Irrationales als von Gott gewollt verkauft werden soll.
Ich verstehe, was du damit bezwecken möchtest, aber ich denke, der Leser ist nicht blöde, der weiß auch schon wie dus gemeint hast oder er versteht schon von Anfang an die Geschichte völlig anders, da bringst du ihn auch nicht mit diesen Hinweisen auf den Pfad.
Auch dieser Passus gehört zur seiner Selbstverteidigung – er fährt alles auf, nur um besser dazustehen: Er und nur er versteht die Frauen, er sieht sich an der Spitze des Fortschritts – siehe bitte die Analogie in meiner Geschichte „Ein Sommer nach Maß“, wo es um einen Gummifetischisten geht – und in gewisser Weise hat er mit seiner Argumentation auch Recht: Frauen wurden und werden aufgrund ihrer Menstruation ausgesondert, als unrein betrachtet, etc.


lakita schrieb:
Ich persönlich würde übrigens diese Geschichte in die R/E - Abteilung gesetzt haben, denn es handelt sich eindeutig um eine erotische Geschichte. Hattest du dazu nicht den Mut?
Mut? In welchen Kategorien denkst du denn? :D Nein, im Ernst, lakita, die Geschichte finde ich hier gut aufgehoben: Weil es darin nicht in erster Linie um Sexualität geht, sondern um den Umgang mit ihr.


lakita schrieb:
In der Sexualität ist alles erlaubt, was wenigstens einem der Beteiligten gefällt und nicht gleichzeitig gegen den Willen des bzw. der anderen gerichtet ist!
Ja, aber das Problem sind eben die anderen, denn die bestimmen, sofern sie die Mehrheit haben, was unter alles zu verstehen ist. Um dir ein harmloses Beispiel zu geben: Es ist verboten, nackt durch die Stadt spazieren zu gehen, weil diese Handlung a priori als gegen den Willen der Mehrheit verstanden wird. (Ich betone, dies ist nur ein Beispiel – die Diskussion darüber wurde im Forum schon geführt und sollte hier nicht neu entfacht werden, und wenn doch, dann im Kaffeekranz. :D)


C. Seltsem schrieb:
bis zu den letzten beiden Sätzen eine souverän dargebotene schräge Geschichte, die sich mit den Geheimnissen der Geschlechter beschäftigt und manche aufzeigt. Gefällt mir durch Konsistenz, Heinz in seiner seltsamen Szene, mit seinem seltsamen Fetisch entsteht und ist glaubwürdig, souverän halt. Bis dahin habe ich gelesen und interessantes Kopfkino gehabt.
Danke. Es freut mich, daß ich den Film, der in meinem Kopf während des Schreibens ablief, dir übermitteln konnte.


C. Seltsem schrieb:
Doch das Ende gefällt mir nicht, Poesie nehme ich Heinz nicht ab, und der Satz zum Ausklang ist nicht meiner, garnicht.
Warum sollte Heinz nicht zur Poesie fähig sein? Er geht halt auf in seiner Euphorie, er hat vermutlich sein ganzes bewußtes Leben nichts anderes gemacht, als darüber zu fantasieren. Ist es denn so verwunderlich, daß er sich in diesen Jahren eine Philosophie erdichtete, die sich in so einem Satz zusammenfassen läßt? Ich meine, er glaubt das alles, für ihn ist das nichts als die Wahrheit!


C. Seltsem schrieb:
Es ist ein weites Feld...
Bin ganz deiner Meinung.


Morphin schrieb:
Da fällt mir auch ein "menstruierendes Erlebnis" ein, das ich mal mit einer Ex hatte.
Freut mich, wenn meine Geschichte dazu beigetragen hat, dich an Vergangenes zu erinnern. Übrigens: Hast du schon einmal daran gedacht, welchen Weg deine Leben genommen hätte, wenn du damals nicht auf den Tampon getreten hättest? Ich meine, immerhin führte das zu einer gemeinsamen Wohnung … :D

Und du bestätigst mir mit dieser Episode (schreib doch eine kg darüber!) meine Beobachtung, daß Krankenschwestern einen sehr unkomplizierten Umgang mit Körperflüssigkeiten haben – und das nicht nur im Krankenhaus!


rainman schrieb:
Raus damit, tu mir weh.
[…]
Vergiss das da oben, hat sich erledigt.
Diese zwei kurze Sätze zeigen mir, daß du, rainman, dich mit der kg bzw. den Kommentaren dazu beschäftigt hast. Es wäre schön, wenn du etwas mehr dazu sagen könntest. ;)

Dion

 

Hallo Dion,

in einem Punkt hast du mich leider missverstanden:

Zitat von lakita
Die Aussage: seht her, was es auch noch für sexuelle Vorlieben gibt, hätte doch als Geschichtenplot gereicht.

Zitat Dion:
Gerade das wollte ich nicht schreiben. Was soll es schon bringen, zu wissen, daß es da auch noch dies und jenes gibt? Für Kuriositäten sind Lexika und ggf. Fachbücher besser geeignet als eine Kurzgeschichte, die uns etwas oder jemand näher bringen oder auch auf ein Problem aufmerksam machen soll, wenn möglich unterhaltend, keinesfalls belehrend.


Nein, ich wollte dir nicht vorschlagen noch mehr Sexualpraktika in der Geschichte unterzubringen, sondern ich empfinde deine Geschichte als einen Hinweis auf eine spezielle Praktik. Gleichsam in dem Sinne: seht her, was ich für eine Praktik hab.
Darin hätte sich gerne deine Geschichte erschöpfen können. So meinte ichs.


Zitat:
Zitat von lakita
In der Sexualität ist alles erlaubt, was wenigstens einem der Beteiligten gefällt und nicht gleichzeitig gegen den Willen des bzw. der anderen gerichtet ist!

Zitat Dion:
Ja, aber das Problem sind eben die anderen, denn die bestimmen, sofern sie die Mehrheit haben, was unter alles zu verstehen ist.


Ich mag solche ABER-Sätze nicht. ;) Wenn du doch meiner Meinung bist, dann sag einfach JA, so ist es und möge die Gemeinde größer werden, die es auch so sieht. Think positiv!

lieben Gruß
lakita

 

lakita schrieb:
in einem Punkt hast du mich leider missverstanden:
Nein, ich habe dich schon so verstanden, wie du es geschrieben hast, nur war meine Antwort darauf nicht präzise genug.

Ich wollte sagen: Die simple Tatsache, daß Heinz ausschließlich gerade menstruierende Frauen mag, ist zu wenig, um eine Geschichte zu tragen. Seine Vorliebe ist ein Fetisch, okay, aber darin gleicht er vielen anderen, die andere Fetische haben und sich genauso verhalten wie er.

Daher ist sein Fetisch nur ein Aufhänger, um zu zeigen, was passiert mit so einem Menschen im Laufe der Zeit, wie verändert er sich, wie verändert sich seine Wahrnehmung, wie biegt er sich seine Lebensphilosophie zurecht, damit er nicht zugrunde geht in einer Welt, die nur Spott für ihn übrig hätte, wenn seine Neigung bekannt würde?


lakita schrieb:
Ich mag solche ABER-Sätze nicht. ;)
Ah? Und wieso schreibst du selbst solche Sätze? Zum Beispiel gestern, in diesem Thread:
lakita schrieb:
Ich verstehe, was du damit bezwecken möchtest, aber ich denke, …
Im Ernst: “Ja, aber“-Sätze sind das A und O der menschlichen Kommunikation, nur so können wir Übereinstimmung mit anderen äußern und gleichzeitig unsere abweichende Meinung kundtun - gäbe es nur Ja oder Nein, wäre das so, als ob man nur Weiß oder Schwarz kennte, und schwarz/weiß-Denken ist meine Sache ohnehin nicht. ;)

Und in Einem gebe ich dir uneingeschränkt Recht: Denke positiv!

Dion

 

Hallo lakita, C. Seltsem, Morphin und rainman
zuerst einen Dank an euch, die Geschichte gelesen und sich mit ihr beschäftigt zu haben.
:xxlmad: Fehlt da nicht jemand??? ;)

 

Hallo Dion,

Daher ist sein Fetisch nur ein Aufhänger, um zu zeigen, was passiert mit so einem Menschen im Laufe der Zeit, wie verändert er sich, wie verändert sich seine Wahrnehmung, wie biegt er sich seine Lebensphilosophie zurecht, damit er nicht zugrunde geht in einer Welt, die nur Spott für ihn übrig hätte, wenn seine Neigung bekannt würde?

D'accord!

Wo steht, dass ich alle Aber-Sätze auf dieser Welt nicht mag? :D Nur solche nicht! :

Ja, aber das Problem sind eben die anderen, denn die bestimmen, sofern sie die Mehrheit haben, was unter alles zu verstehen ist.

Lieben Gruß
lakita

 

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