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Hangman

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14.12.2003
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Hangman

Sie waren zu zweit. Und sie spielten Hangman.

Ben musste raten. Er hatte viel Fantasie, doch bei diesem Spiel, in dem es hauptsächlich auf Logik ankam, nützte sie ihm wenig.
Henson war sich seiner Sache sicher. Dieses Wort würde Ben nicht knacken. Er hatte sich "Weihnachtsstrumpf" ausgesucht. Auf sowas kam Ben nicht. Sein Mann auf dem Papier würde hängen.
Ben fühlte ein Kribbeln im Gesicht. Er musste es schaffen. Er musste einfach. "Siebzehn Buchstaben. Da kommt sicher was doppelt vor.", dachte Ben ruhig.
Henson kicherte still in sich hinein. Sie saßen auf dem alten Teppich im Baumhaus, es war ein heißer Tag.
Aber aus irgendeinem Grund wurde es Henson immer kälter. Er bibberte. "Lenk nicht ab, du Affe! Mein erster Buchstabe ist L.", sagte Ben triumphierend.
"Wie kommst du nur auf L? Falsch." Grinsend malte Henson einen Hügel auf das Papier. Der Bleistift brach. "Oh, du Trottel, und jetzt?" Ben wurde wütend. Sie hatten keinen zweiten Stift. Das Spiel müsste abgebrochen werden, fiele ihnen jetzt nichts ein.
Henson zerknüllte das Blatt und warf es auf den Boden.
"Weihnachtsstrumpf", murmelte er aufgebracht. "Was? Das war dein Wort? Oh Gott, wie hätte ich sowas erraten können! Lass uns zum Fluss gehen."
Ben kletterte die Strickleiter runter. Henson schaute auf. Er schüttelte sein Bein, welches immer noch wie eingefroren war, und folgte seinem Freund.
"Halleluja! Was ist das?" Ben deutete auf einen großen Erdhügel, nicht weit entfernt von der Hütte im Baum. Henson rieb sich seine kalten Hände. "Hä? Wo kommt der her? Lass uns hingehen."
"Hangman. Oh, nein. Es ist Hangman.", flüsterte Ben.
"Was redest du da? Komm schon, lass uns nachsehen." Henson wurde ungeduldig. Was meinte er mit "Hangman"?
"Nein, wir müssen weg hier, und zwar sofort! Er kommt! Wir haben ihm seinen Hügel gemacht, den ersten Schritt für sein Grab getan! Komm weg hier!" Ben zerrte mit panischer Angst an Hensons Ärmel. "Wie meinst du das, wir haben ihm seinen Hügel gemacht?", fragte Henson neugierig und zugleich auch ängstlich. Hatte dieser merkwürdige Erdhaufen etwas mit dem Spiel zu tun?
Das konnte unmöglich sein! Seine Hände zitterten, als er ihn kommen sah. "Da! Er ist es! Lauf! LAUF!" Ben war nicht mehr aufzuhalten. Er rannte in Richtung Stadt. Henson starrte wie gebannt auf diesen Mann, der da wie eine Mumie auf ihn zukam. Er war nicht fähig, sich noch irgendwie zu rühren, geschweige denn etwas zu sagen oder sogar zu schreien. Er starrte immer weiter auf diesen Mann, der stark verwest zu sein schien. Er schleifte das linke Bein hinter sich her und kletterte jetzt laut keuchend über den Hügel.
Henson dachte daran, wie er den Hügel auf das Blatt gemalt hatte. Konnte es wahr sein? Hatte er den Hangman gerufen? "Komm, leg mir die Schlinge um, ich will sterben!", röchelte der Untote, der jetzt etwa drei Meter vor Henson auf wackeligen Beinen stand.
"Du bist verrückt! Lass mich!",schrie Henson panisch.
"Ich bin der Hangman...", sagte die hässliche Gestalt und zog an einem Seil, welches um Hensons Hals hing.

 

Hi Mamaloud und willkommen auf KG.de.

Zu deiner Geschichte - hm. Idee ist nett, die Umsetzung begeistert mich allerdings weniger. Ich will damit nicht sagen, dass der Text zu kurz ist, aber mir fehlt die Atmosphäre. Mir gefällt die Pointe, dass der Hangman lebendig wird (erinnert mich antfernt an den "Candyman"), aber es passiert alles so holterdipolter. Kaum sind die beiden Jungs aus ihrem Baumhaus geklettert, da kommt auch schon diese Gestalt. Da wäre mir ein subtilerer Verlauf lieber ... zum Beispiel, dass die Jungs etwas länger durch den Wald laufen und der Hangman nicht sofort zu ihnen kommt, dass man erst Geräusche hört und einen Schatten sieht, ehe Ben das Weite sucht und Henson langsam dämmert wen er da herauseschworen hat ... das läse sich in meinen Augen spannender.

Konnte es wahr sein? Hatter er den Hangman gerufen?
1. -> "hatte"
2. Diese beiden Sätze würde ich ganz streichen - der Leser merkt auch so, dass dieses Wesen der Hangman sein soll.
und zog an einem Seil, welches um Hensons Hals hing.
Mea culpa, wenn ich da etwas Offensichtliches übersehe, aber warum hängt die Schlinge plötzlich um Hensons Hals, wenn es noch kurz zuvor heißt:
"Komm, leg mir die Schlinge um, ich will sterben!", röchelte der Untote
Alles in allem kommt mir dein Text eher wie das Grundgerüst, aber noch nicht wie die fertige Geschichte vor - da steckt nämlich noch mehr Potential drin.

Ginny

 

Hallo Mamaloud.

Mir hat die Geschichte gefallen, sie hätte etwas länger sein können. Aber du wolltest bestimmt, dass sie so ein appruptes Ende hat, nicht wahr? Für mich hat sie ausserdem etwas surrealistisches. Trotzdem hätte ich es interessant gefunden, wenn du am Schluss weitergeschrieben hättest. Die Idee ist super. Wie wäre es, wenn der andere Freund ins Baumhaus gegangen wäre und die Zeichnung fertig gemacht hätte? Wäre sicher noch spannend gewesen.

Gruss

Norther.

 

Zum Gruss Mamaloud,

ich fand die Idee mit dem Hangmann auch ziemlich cool.
Aber die Geschichte ist für meinen Geschamck etwas kurz geraten, kommt mir vor als hättest du sie auf die schnelle geschrieben. Dabei könntest du viel mehr aus der Story machen z.B könntest du zwei Handlungsstränge einbringen.

-Die Jungen spielen in ihrem Baumhaus Hangmann, und während Henson grinsend den Hügel aufs Papier malt, könntest du beschreiben wie sich die Erde draußen wie von Geisterhand zu einem Hügel auftürmt.

Als Ben den zweiten Buchstaben faslch rät und Henson den Balken aufs Papier malt, schießt ein alter vermoderter Eichenbalken aus dem Hügel und im Wald verstummen sämtlich Tiere... irgendwie sowas halt;)

Du solltest die Geschichte nochmal überarbeiten denn die Idee gefällt mir WIRKLICH gut! :D

MFG Odin

 

Hey find die Idee auch nicht schlecht.
Der "Hangman" wär doch ne gute Idee für nen neuen Bösewicht, kultig klingts auf jeden Fall.

Gut die Geschichte ist überarbeitungswürdig, bzw viel zu kurz um Spannung aufzubaun.

Ach noch ganz kleiner Tip von nem Hangman-Profi, Weihnachtsstrumpf ist nen richtig leicht zu erratendes Wort ;) Man nimmt nämlich standesgemäß die Vokale erst und dann das Glücksrad ERNSTL.

 

Hallo Mamaloud,
ein typisches Kinderspiel zum Gegenstand einer Horrorstory zu machen, kann wirkungsvoll sein. Dazu solltest du die Geschichte erweitern und zwar um …

-) Indirekte Charakterisierungen, die deine beiden Protagonisten lebendiger werden lassen.
-) Passagen, die düstere Atmosphäre vermitteln und die Spannung steigern

Vor allem ist die überstürzte Handlungsabfolge nicht gerade zweckdienlich zum Aufbau einer unheimlichen Stimmung. Vorher sind bereits einige Möglichkeiten genannt worden wie du die Story ausbauen kannst. Ich finde du solltest dir das allmähliche Erscheinen des Galgens zunutze machen. Bisher ist ja nur der Hügel vorhanden. Daran stört mich zum einen, dass Henson so schnell klar wird, was vor sich geht.

Zum anderen: Wie kann plötzlich der Hangman auftauchen, wenn bislang nur der Hügel erschienen ist?

Das soll jetzt kein Vorwurf der Art sein: „Das ist zwar eine phantastische Geschichte, trotzdem muss sie sich nach logischen Maßstäben richten.“

Mit diesem abrupten Auftauchen vergibst du einfach die Möglichkeit, Spannung zu erzeugen.

Vorschlag: Lass das Spiel nicht enden. Während die beiden Jungen im Baumhaus weiterspielen, baut sich draußen der Galgen auf. Ben errät das Wort nicht und so befindet sich dann zum Schluss draußen der vollständige Galgen samt Galgenmann.

Dieser kann nun in der nahe gelegenen Stadt sein Unwesen treiben, was Henson und Ben dazu zwingt ihn zu jagen, weil sie ihn herbeigerufen haben.

Vielleicht ist er aber auch nur hinter den beiden her.

Auf jeden Fall lässt sich aus dem Einfall eine längere, wenn nicht sogar mehrere Geschichten entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Grundtner

 

Hey ihr!
Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Verbesserungsvorschläge- werd meine Geschichte selbstverständlich jetzt, da ihr mir mit soch tollen Ratschlägen geholfen habt, nochmal überarbeiten.
Also danke nochmal,
liebe Grüße
Mamaloud

 

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