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Hab heute die Welt verändert
Hab heute die Welt verändert
Ja, es machte einen Unterschied. Einen großen sogar. Von heute an würde nichts mehr sein, wie es gewesen war. Und das war gut so. Manchmal muss die Welt sich verändern. Und heute hatte sie es getan. Sogar die Schule hatte sich verändert. Nur deswegen. Er fühlte das Lächeln auf seinem Gesicht.
Als er den Flur entlangging, mit den Leuten redete, sie ansah, zwischen ihnen war. War die Welt neu und besser. Niemand lachte über ihn. Die üblichen Scherze waren vergessen. Und keiner stellte ihm ein Bein. Nicht heute. Und vielleicht nie wieder.
Endlich hatte er es geschafft. Er hatte ihren Respekt. Ihre Achtung. Alle Aufmerksamkeit. Jemand lachte über seinen Witz und niemand wagte es, hinter seinem Rücken zu tuscheln.
Dass die Welt sich verändert hatte, war gut genug. Wichtiger aber war, dass es allein an ihm lag. Er hatte es herbeigeführt und hatte es in der Hand. Seine neue Macht hatte es möglich gemacht. Hatte ihn in die Lage versetzt, endlich seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen. Sein neues Ich und die Art, wie er es anderen zeigte. Es war ihm allein zu verdanken. Liebevoll strich er mit einem Finger über den kalten Lauf. Ihm und der Waffe. Auf diesen Tag hatte er Jahre gewartet. Lohnende Jahre, in denen der Plan gereift war. Denn jetzt genoss er den Erfolg. Zum ersten Mal sahen sie alle ihn so, wie er wirklich war. Und mochten ihn. Machten Platz, wenn er vorbeiging. Beachteten ihn. Um seiner selbst willen.
Als er das Gebäude verließ, sah er mit einem schwachen Lächeln zurück. So sehr er diesen Ort auch hasste. Unbestritten war er heute ein wenig freundlicher geworden.
Die Waffe machte den Unterschied. Er würde sie wieder mitbringen. Dann würde er sie vielleicht sogar jemandem zeigen. Für den Moment fühlte es sich einfach nur gut an, sie unter der Jacke zu tragen. Die Welt war besser an diesem Tag. Ein wenig.