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Gretchens Kuss

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19.05.2015
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Gretchens Kuss

Dämonen tobten und hämmerten in ihr, tanzten in ihren Gedanken und klopften gegen die Gehirnwände. Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte, den Teppichrasen, die Vögel, die Kinderwagenfamilien kaum wahrnahm, die an ihr vorbeijagten. Sie setzte sich auf eine Bank und sah den Blättern zu, die im Wind tanzten, zog Mantel und Schal enger an sich, um die Wärme in ihr zu hüten, spürte, wie Kälte die Härchen auf ihrer Haut aufrichtete. Eine Weile atmete sie die Winterluft im Takt ihres Herzens ein. Dann roch sie Fäulnis, Weihnachtsbaumnadeln, Zimtsterne, fröstelte und beobachtete die Bäume, die ihre Nebelfinger zum Himmel schickten. Sie schloss die Augen, wiegte sich im Takt eines Stille-Nacht-Traums und wollte warten, bis sie von der Dunkelheit ergriffen wurde.

Da spürte sie einen Windhauch, öffnete die Augen und sah ein Mädchen, das neben ihr saß, ohne dass sie gewusst hätte, woher es kam, so nah, dass die Schenkel sich berührten. Die Sommersprossen auf ihrem Gesicht bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Sog, in den man nur einzutauchen brauchte.

„Bist du traurig?“, fragte das Mädchen.
„Ach, mir ist das Glück abhandengekommen“, antwortete die Frau. „Nichts gelingt mir und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“
„Hm“, sagte das Mädchen, streckte das Milchhändchen aus, zeigte auf ein rosa Säckchen, öffnete es und sagte: „Ich heiße Gretchen und möchte dir etwas zeigen. Schau mal, Ulla!“
„Was hast du in dem Säckchen?“-
„Hauptsächlich Erinnerungen.“

Sie hielt ihr einen schwarzen Stein hin, der wie eine Zwiebel aussah, aus der im Frühjahr Blumen wachsen.
„Das ist ein Mondstein, der vom Himmel gefallen und auf einem Berg gelandet ist.“
Mehr von den Wunderschätzen kamen zum Vorschein, während die Hände flatterten, die Worte sprudelten, sich in Ullas Bauch herumtrieben, sie wärmten und sich wie ein Sturmwind anfühlten, der die Verwirrung mitnahm. Sie lernte die Nadel kennen, mit der Gretchen die Knöpfe an den Kleidern ihrer Lieblingspuppen annähte, die Strähne blonden Flachshaars, die eine Fee verloren hatte, das Fläschchen mit Wasser aus einem Zauberteich, das jeden Kopfschmerz besiegte, die Samtfeder eines Vogels, der in Regenbogenfarben schimmerte und manches, über das man nicht reden darf.

Als Gretchen den Saum ihres Sternenmantels zurückschlug, sich vorbeugte, kam ein schwarzes Säckchen zum Vorschein.
„Was machst du damit?“, fragte Ulla.
„Da stecke ich alles rein, was ich vergessen will. Tränen, Wut und Angst und wenn ich an einem Meer, einem See oder einem Fluss vorbeikomme, werfe ich es rein.“

 

Eine kleine Weihnachtsgeschichte, die mir eine Freundin zukommen ließ und mich bat, sie ein wenig zu verändern und hier einzustellen.

Die Challenge-Geschichte ist in Arbeit und kommt noch, denke ich. :shy:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Isegrims,
ja, das ist wirklich ein rosa Weihnachtsmärchen mit einer rosa Sonne und einer rosa Botschaft. Sehr poetisch und mit viel Freude an schönen Formulierungen beschreibst du/ihr die Begegnung zwischen Ulla und Gretchen. Gretchen schenkt der traurigen Ulla ein kleines (natürlich rosafarbenes) Säckchen mit ihren Erinnerungen und gibt ihr den Rat, so wie sie es tut, alles Unangenehme in ein anderes (natürlich schwarzes) Säckchen zu tun und es dann in den Fluss zu schütten.

Die Stärke des kleinen Weihnachtsmärchens liegt im Sich-Ergehen in schönen (rosaroten) Formulierungen. Wenn man diese rosarote Welt, in der alles ganz einfach ist, mag, so mag man sicher auch diese Miniatur. Mir ist das insgesamt ein bisschen zu viel Zuckerguss, aber wir sind in der Weihnachtszeit, und da hält uns das anschließende Magengrimmen auch nicht vom Genuss von Zimtsternen, Lebkuchen, Marzipan und vielen anderen viel zu süßen Leckereien ab.

Inhaltlich ist die vermittelte Botschaft recht banal: Wenn dir das Glück abhanden gekommen ist, erinnere dich an Schönes und wirf Unangenehmes über Bord.
Keine tiefschürfende Weisheit, aber sprachlich wirklich sehr liebevoll verpackt und mit vielen rosaroten Glanzbildern versehen.

Ein paar Kleinigkeiten:

Dämonen tobten in ihr
scheint mir so gar nicht zu

wiegte sich im Takt eines Stille-Nacht-Traums
zu passen.

und wollte wartenK bis sie von der Dunkelheit ergriffen wurde.

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.
Bis du sicher?

streckte das Milchhändchen aus, zeigte auf ein rosa Säckchen
Da ist dir die Zuckergussschicht ein wenig dick geraten.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Isegrims,

ja, es ist zuckersüß und die Aussage nicht neu oder besonders originell, aber als das was es ist - ein zartes, poetisches Märchen zur Weihnachtszeit - funktioniert die Geschichte für mich. So wie eben auch Weihnachtsfilme funktionieren. Von daher finde ich diese Miniatur gelungen, diese heile Welt, in die ich schnell mal schlüpfen kann, um mich wohl zu fühlen und ein bisschen zu träumen. Muss ja nicht immer knallharte Realität sein.
Also von mir bekommst du - und deine Freundin - ein: gerne gelesen.

Nur eine Sache noch: dass die tobenden Dämonen klopfen, scheint mir etwas zu schwach formuliert. Bei der Wildheit, mit der sie da in Gange sind, müssten sie doch eher hämmern oder?

Liebe Grüße und schöne Vorweihnachtstage wünscht Chai

 

Die Challenge-Geschichte ist in Arbeit und kommt noch, denke ich. :shy:

Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen,

liebe Isa,

aber was ich immer schon mal fragen wollte ist die Bedeutung des ":shy:"?

Nach dem faustischen und meinem Gretchen (Margarete = Perle) nun eine dritte, feenhafte Rolle fürs Kind, zu deren persischer Namensvariante erzählt wird, es sei die Perle, die entstehe, wenn das Mondlicht einen Tautropfen umwandele. Also eigentlich ein Kind des Lichtes, wie es hier erscheint. Solch eine Erscheinung wünscht man sich gerne, wenn der Kopf zerbricht (da braucht es eigentlich keiner überirdischen Macht).

Aber ist ein Rasen nicht immer schon definiert als ein kurz gehaltenes Stück Grasfläche? Die zudem - anders als Vögel und "Kinderwagenfamilien" - in stationärem Grund und Boden wurzelt und nur scheinbar an uns vorbeisaust aufgrund der optischen Täuschung in der Eigenbewegung.

Gretchen als Gegensatz zu den Dämonen im Kopf. Denn woher weiß es den Namen der Prot?

Gleichwohl gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo Bea Milana,
vielen Dank für deine gutgemeinten Anmerkungen. Ich kann deine Vorbehalte gegenüber dem kleinen Text verstehen und respektieren, auch in Bezug auf einzelne sprachliche Aspekte. In der Mehrzahl folge ich ihnen allerdings nicht, weil einige Wendungen und Ausdrücke, die du kritisch siehst, eben Teil des, ich nenn’s mal Konzepts, sind, zu meinem Schreiben gehren. Kann man dann mögen oder nicht.

Besonders bei sehr kurzen Geschichten kommt es auf jedes Wort (!) an. In diesem Satz haben mich besonders „Fäulnis“ und „Nebelfinger“ rausgehauen. Die Kombination Fäulnis und Zimsterne finde ich merkwürdig.
Nebelfinger finde ich im Gegenteil sehr passend: die kahlen Äste strecken ihre Finger zum vernebelten Himmel. Die Fäilnis steht für die abgefallenen Blätter und die Zimtsterne für Weihnachten.

Stimmt die Formulierung „an Blicken vorbeijagten“? Und der Bezug? Kann Zentimeterrasen (merkwürdiges Wort, sechs Silben, hört sich nach Amtssprache an) an einem Blick „vorbeijagen“? Ich vermute, die Autorin möchte etwas anderes ausdrücken. Vllt: Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte und die Familien kaum wahrnahm, die an an ihr vorbeihetzten. (eilten, liefen, ...) Vögel habe ich im Dunkeln im Park im Winter auch noch nie gesehen, es sei denn, sie wurden gefüttert
sie nimmt beim Gehen die Umgebung wahr, die an ihre vorbeijagt, mehr nicht. Den Zentimeterrasen habe ich gestrichen und durch Rasenteppich ersetzt. Außerdem steht da nirgends, dass es bereits dunkel ist. Deine Formulierung in allen Ehren, für mich klingt der Vorschlag zu zahm. Die Protagonistin will warten, bis es dunkel ist, das ja.

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.
Für mich passt diese Metapher nicht. Sommersprossen wie ein Weizenmeer und das um Dunkeln, sorry, aber das ist daneben. Vergleiche müssen auf den Punkt stimmen, sonst weg damit.
okay, du glaubst, es sei dunkel, dann magst du recht haben und der Leser hat ja oft/immer recht, aber die Dinkelheit ist eher in ihren Gedanken. Und zu dem Vergleich, Metapher will ich es gar nicht nennen: die Sommersprossen verschmelzen in dem, was sie sieht, zu einem wogenden Weizenmeer.

sie wärmten und sich wie ein Gewitter anfühlten, das die Hitze vertrieb.
Ungenau formuliert.
die Stelle habe ich ein wenig verändert, dankeschön.

Während Ulla verwundert in die Sonnenaugen sah, gab Gretchen ihr einen Kuss.
"Während" wird benutzt, um eine Gleichzeitigkeit der Handlung anzuzeigen. Ist das hier der Fall? "Sonnenaugen" scheint mir gewollt herbeigezaubert
ja, das findet gleichzeitig statt. Sie schauen sich an und Gretchen beugt sich zu ihr, um sie küssen.

Danach verschwand sie, vernebelte, als wäre ihr Auftrag erfüllt.
Das geht auch besser mit dem Nebel. Ist der Auftrag denn nicht erfüllt? Warum Konjunktiv?
der Konjunktiv ist nötig, schließlich weiß Gretchen nicht, ob Ulla das Säckchen bemerkt und entsprechend handelt.

Die Buchstaben glichen Engelshaaren, so fein und zart schwangen sie ihr entgegen
Buchstaben, die schwingen? Bewegen die sich?
in ihren Traumaugen bewegen sich die Buchstaben, ja.

So haben wir das schon sehr oft gesehen und etwas mehr Originalität würde dem Geschichtchen gut tun. (Man könnte das Motiv variieren ... z.B. den Hof einer Reinigung, in dem es schrecklich nach Chemie stinkt oder nach Mülltonnen, oder einen Fahrradkeller, in dem nur Schrott steht, oder, oder ...)

So wirkt das auf mich wie eine nachgeschriebene Szene aus einem Walt Disney Film.

ich behaupte nicht, dass dies eine “große” Geschichte ist, super-originell und so, mir reicht es, wenn sie tröstet, eben eine Weihnachts-Walt-Disney-Geschichte.

Nachträgliches Edit: Ist es ein Kind / Jugendliche, mit der du die Geschichte geschrieben hast? Falls ja, hätte ich mich über einen kleinen Hinweis vorher gefreut. Mit einem Kind würde ich nämlich anders reden
du brings deine Punkte vor, kann ich alles wie gesagt verstehen, da ist es völlig unwichtig, ob sie ein Kind ist, oder nicht.

Viele Zimtsterngrüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Isegrims,

im Grunde meines Herzens bin ich wahrscheinlich eine hoffnungslose Romantikerin. Jetzt werden sich vermutlich alle mit Grausen von mir abwenden, aber das ist mir sowas von ... :) Ja, ist mir wirklich egal, Denn wenn man so viel Leben wie ich schon abgeschritten hat, hat man es verlernt auf seine Selbstdarstellung zu gucken. Sondern man schaut einfach, was einen anspricht.
Und klar, literarischer Mainstream ist das hier nicht. Nee wirklich nicht. Es ist eine süße, tröstliche Geschichte. Ich finde immer wieder mal, dass du eigenartige, seltsame Wege in deinem Schreiben gehst, und dabei bist (oder auch schon hast) deine ganz eigene Sprache zu finden. Gut gefällt mir, dass du da jedes Risiko eingehst, auch das, ganz eng am Kitsch entlangzuschrammen. Aber das scheint dir wurscht zu sein. Und das finde ich sowieso schon mal gut.
Ich finde aber auch sowieso, dass die Geschichte oder die Sprachbilder nicht kitschig sind, das liegt an ihrer Unverbrauchtheit und Frische, an den Nebelfingern und Milchhändchen, die klingen, wie wenn jemand in einer anderen Sprache aufgewachsen wäre. In Kirgisisch vielleicht, ich weiß es nicht. In einer Sprache jedenfalls, die sich vieler Naturvergleiche bedient.

Dein kleiner Text will nicht mehr sein, als das, was er ist. Aber keinesfalls auch weniger. Aber das klingt auch schon gleich immer so ein bisschen negativ, wenn man das so sagt. Ich probiere es einfach so: Es ist, was es ist, ein kleines tröstliches Märchen. Ich brauch das manchmal, es tröstet durch die Sprachverliebtheit, die Details, das Liebevolle der Sicht, den Blick auf die Dinge. Insofern, meinen Geschmack hast du getroffen. Und man weiß ja, mein Geschmack ist groß und respektlos.

Ein bisschen Detailarbeit mache ich aber trotzdem, nicht alles empfinde ich als gelungen - pick dir raus, was du brauchen kannst.

Dämonen tobten in ihr, tanzten in ihren Gedanken und klopften gegen die Gehirnwände. Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte, den Teppichrasen, die Vögel, die Kinderwagenfamilien kaum wahrnahm, die an ihren Blicken vorbeijagten.
Den Beginn finde ich klasse, den Realtivsatz finde ich allerdings unpräzise. Nicht Kinderwagen, Rasen etc jagen vorbei, sondern es sind ihre Blicke, die daran vorbeijagen. Kann man ja aber umformulieren.
Teppichrasen - Die Frau wird ja von irgendeiner Sorge bedrängt, nimmt nichts wahr, ihre Blicke jagen an allem vorbei. Würde sie da wahrnehmen, dass der Rasen so schön dick und grün und dicht gewebt ist wie ein Teppich? Ich würde in dem Fall ihrer Sicht, ihrer Psyche auch sprachlich folgen und einfach nur Rasen oder Gras schreiben. Einfach ein gebräuchlicheres, sachlicheres Wort. Ihre sinnlicheren und deutlicheren Wahnehmungen setzen ja erst ein, wenn sie auf der Bank sitzt.


Sie setzte sich auf eine Bank und sah den Blättern zu, die im Wind tanzten, zog den Mantel enger an sich, um den Wärmerest in ihr zu erhalten, roch Fäulnis, Weihnachtsbaumnadeln, Zimtsterne, fröstelte und beobachtete die Bäume, die ihre Nebelfinger zum Himmel schickten.
Und danach ist sie schon ruhiger? Das ging mir fast ein wenig schnell. Ich würde dieser Miniaturhandlung etwas mehr Zeit gönnen. Auch dann, wie Weihnachten sich in ihr bemerkbar macht.
Was mir hier von der Idee her sehr gut gefällt, das ist der Kontrast von Fäulnis und Zimtsternen. Ich glaube, ich habe sowas schon mal bei dir gesehen, dass du mit solchen sinnlichen Kontrasten arbeitest. Weiß aber nicht mehr, wo das war. Ich hab nur ein Problem damit, sie kann, dort, wo sie ist, ja eigentlich keine Zimtsterne riechen. Vielleicht stehe ich mir mit meinem Hang zur Genauigkeit gerade selbst im Wege, aber ich fände es gelungener, du würdest mit Weihnachtsbaumnadeln und Zimtsternen nicht gleich so mit der Weihnachtstür ins Geschichtenhaus fallen. Irgendwie fände ich das zurückhaltender besser. Oder mit ein klein wenig mehr Zeit halt. Entweder, dass sie etwas an den Geruch von Zimtsternen erinnert oder es ist nur ein Zimtgeruch überhaupt, der ja zwar auch nicht im Wald sein kann, aber dann ist es halt nicht gleich das Plätzchen. Oder statt der Weihnachtsbaumnadeln erst mal Tannennadeln. Dass du auf Weihnachten kommen willst, ist mir schon klar, ich würde es nur bissel dosierter und eine Spur langsamer machen. Den Wahrnehmungen Ullas ein bisschen Übergang schenken.
den Wärmerest - das fand ich nicht ganz glücklich ausgedrückt, wirkt unpassend zu deiner sonst so liebevollen Sprache.

Sie schloss die Augen, wiegte sich im Takt eines Stille-Nacht-Traums und wollte warten bis sie von der Dunkelheit ergriffen wurde.
bis sie von der Dunkelheit ergriffen wurde - sehr schön. Im doppelten Sinne.
Der Stille-Nacht-Traum - ich find den einerseits gut, auch weil das so einen doppelten Sinn hat, aber kommt mir auch noch was zu schnell. Aber das ändert sich vielleicht, wenn die Wahnehmungen vorher ein bisschen mehr Zeit bekommen.

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.
Sommersprossen wie ein Weizenmeer. Das ist glaub einer der wenigen oder gar der einzige Vergleich, den ich unpassend finde. Die Farbe stimmt zwar, auch den Takt des Lächelns finde ich schön, aber viele, sogar sehr eng zusammenhängende Sommersprossen sehen nun mal nicht so aus wie ein Weizenmeer oder Weizenfeld.

„Hm“, sagte das Mädchen, streckte das Milchhändchen aus, zeigte auf ein rosa Säckchen, öffnete es und sagte: „Ich heiße Gretchen und möchte dir etwas zeigen. Schau mal, Ulla!“
Die Milchhändchen finde ich großartig.
Ulkig fand ich, daSS du das kleine Mädchen den Namen der Frau kennen und sagen lässt, die Frau darauf aber gar nicht reagiert.

Sie hielt ihr einen schwarzen Stein hin, der wie eine Zwiebel aussah, aus der im Frühjahr Blumen wachsen.
schön

Mehr von den Wunderschätzen kamen zum Vorschein, während die Hände flatterten, die Worte sprudelten, sich in Ullas Bauch herumtrieben, sie wärmten und sich wie ein Augustgewitter anfühlten, das die Hitze vertrieb.
Den Vergleich mit dem Augustgewitter finde ich zwar einerseits schön. Aber er reißt mich raus, weil das hier doch alles in der Kälte stattfindet und die Ulla doch eigentlich nach Wärme sucht. Kurz davor schreibst du ja noch, dass die Worte des kleinen Mädchens wärmen. Da passt das Vertreiben von Hitze doch nicht dazu.

Sie lernte die Nadel kennen, mit der Gretchen die Knöpfe an den Kleidern ihrer Lieblingspuppen annähte, die Strähne blonden Flachshaars, die eine Fee verloren hatte, das Fläschchen mit Wasser aus einem Zauberteich, das jeden Kopfschmerz besiegte, die Samtfeder eines Vogels, der in Regenbogenfarben schimmerte und manches, über das man nicht reden darf.
So schön.

„Da stecke ich alles rein, was ich vergessen will. Tränen, Wut und Angst und wenn ich an einem Meer, einem See oder einem Fluss vorbeikomme, werfe ich es rein.“
Ja, das ist praktisch. Manche zahlen ein Vermögen bei einem Psychotherapeuten, um sich so ein innerliches Säckchen zuzulegen.

Die Buchstaben glichen Engelshaaren, so fein und zart schwangen sie ihr entgegen. Sie öffnete es, steckte den Gretchenkuss rein, stand auf und schüttelte sich.
Auch so liebevoll. Aber "hinein" nicht rein.

Am Firmament blühte eine rosa Weihnachtssonne, während sie vorwärtsschritt.
Hier finde ich die rosa Weihnachtssonne schön. Sie wirkt hier halt so schön eingebettet.

Im Titel gefiel mir die rosa Weihnachtssonne nicht so.
Irgendwie denke ich mir eher, dass die Weihnachtssonne ja nicht von Anfang an rosa war, sondern kaum zu sehen oder hinter den Wolken verborgen und dann wird/wurde sie ja durch das Gretchen erst rosa. Irgendwie würd mir hier so ein Werden-Titel gefallen. :) Ist ja bald Weihnachten, da darf man sich was wünschen.

Hab ich gerne gelesen. Viele Grüße von Novak

 

Hallo barnhelm,

schön von dir zu lesen. Ach, wenn schon die Weihnachtsmärkte und der Schmuck überall so glanzloskalt, so unrosa wirken, passt doch eine kleine Weihnachtsgeschichte, die zuckrig daherkommt.

ja, das ist wirklich ein rosa Weihnachtsmärchen mit einer rosa Sonne und einer rosa Botschaft. Sehr poetisch und mit viel Freude an schönen Formulierungen beschreibst du/ihr die Begegnung zwischen Ulla und Gretchen.

Mir ist das insgesamt ein bisschen zu viel Zuckerguss, aber wir sind in der Weihnachtszeit, und da hält uns das anschließende Magengrimmen auch nicht vom Genuss von Zimtsternen, Lebkuchen, Marzipan und vielen anderen viel zu süßen Leckereien ab.
heute habe ich von diesen leckeren Elisenlebkuchen gegessen und die Tür des Adventskalenders geöffnet, Kakao satt, mm.

Keine tiefschürfende Weisheit, aber sprachlich wirklich sehr liebevoll verpackt und mit vielen rosaroten Glanzbildern versehen.
die paar Weihnachtsgeschichten, die tiefschürfendes bergen, sind unendlich traurig.
Über die beiden angesprochenen Stellen (die Dämonen im Stille-Nacht-Traum und das Weizenmeer) denke ich nach, aber ich mag sie noch zu sehr, dass ich sie jetzt verändern könnte und das Milchhändchen liebe ich.

Denk dir Weihnachtsgebäck, Lebkuchen, Kerzenherzenswärme und fühl dich liebe gegrüßt
Isegrims

 

Hallo Isegrims,

mir persönlich fällt es immer schwer, mich auf Texte einzulassen, in denen übertrieben überzogene Begriffe vorkommen (egal, ob in Richtung Kitsch oder andersrum). :Pfeif:

Hier ist es der Titel „Die rosa Weinachtssonne“, der mich eigentlich vom Lesen abgehalten hätte. Doch die Story ist kurz und außer den Sonnenaugen und dem Sternenmantel ist da nichts weiteres, was meinen persönlichen Geschmack nicht entspricht. ;)

Habe mich gefragt, warum genau Ulla geweint hat („Glück abhandengekommen“ heißt es; ich hätte da gerne mehr erfahren). Und dann noch, wie sie auf der Bank Zimtsterne riechen kann.

und manches, über das man nicht reden darf.
Das gefällt mir sehr gut.

Sie öffnete es, steckte den Gretchenkuss rein, stand auf und schüttelte sich.
Auch das gefällt mir.

Finde die Geschichte gelungen. :thumbsup:
Warum ist sie unter „Weihnachten“ und nicht als „Märchen“ o.ä. gepostet? Sie könnte ja auch im Herbst spielen.

Wünsche dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber Isegrims

Da spürte sie einen Windhauch, öffnete die Augen und sah ein Mädchen neben sich sitzen, so nah, dass die Schenkel sich berührten. Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.

Da könntest du vielleicht noch etwas nachbessern.

sich in Ullas Bauch herumtrieben, sie wärmten und sich wie ein Augustgewitter anfühlten, das die Hitze vertrieb.

wärmen oder kühlen?

Ansonsten habe ich nichts, was ich als handwerklich problematisch bezeichnen würde.

Dennoch konnte ich mich weder mit Inhalt noch Form anfreunden.

Der Inhalt: Immer, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Das Lichtlein verweist auf Erinnerungen und bringt ein Säckchen, das dem Vergessen dient. Ginge es mir tatsächlich schlecht, es würde mich nicht trösten. Nicht nur, dass ich das als banal empfinde, ich finde auch, dass der Text Leiden verharmlost, echtes Leiden. Wenn jemand wirklich Dämonen im Kopf hat, wenn jemand wirklich auf der Parkbank sitzt und darauf wartet, dass die Dunkelheit sie/ihn umschliesst, dann wird die Botschaft, es gebe ja noch die Erinnerungen, ich weiss auch nicht, ich finde es nicht angemessen. Und auch der Zusatz: Hier ein Säcklein, da kann man alles reinwerfen, was man vergessen will. Ach, vergiss doch einfach deine Sorgen. Ja, du merkst, da kann ich mich wirklich nicht anfreunden. Ich muss jetzt nicht jeden Tag Thomas Bernhard lesen, aber ich finde schon, dass literarische Texte, die das Leiden ansprechen, es thematisieren, nicht nur äusseres Leid, sondern innere Zerrissenheit (Dämonen im Kopf), dem auch gerecht werden müssen.
Hätte ich vielleicht auch alles nicht geschrieben, wenn du nicht den Anspruch formuliert hättest, dass der Text trösten soll. Dann hätte ich ihn in diesem Anspruch womöglich auch nicht ernst genommen.

Die Form: Die Verniedlichungen sind mir zu viele, die Wortzusammensetzungsungetüme nicht mein Geschmack, das ist mir zu gewollt, zu aufgesetzt, das ergibt sich für mich nicht organisch aus dem Text. Wenn jemand schreibt: Kinderwagenfamilien statt Familien mit Kinderwagen, dann suche ich nach einem Sinn dafür und das einzige, was mir einfällt, ist der Umstand, dass der Autor originell sein möchte. Aber das sind Stilfragen, die wir für uns ganz verschieden geklärt haben, bzw. die wir auf verschiedene Weise für uns klären. Dass jemandem ein Stil nicht gefällt, ist ein Zeichen dafür, dass man einen hat, und das ist es, was zählt.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
Zuletzt bearbeitet:

Na dann, Isegrims ,

Eine rosa Weihnachtssonne
Schon das lässt mich an ein expressionistisches Bild denken.

Beim ersten Absatz hab ich das Gefühl, dass man sich nicht entscheiden konnte, ob man jetzt ein angenehmes oder ein unangenehmes Gefühl beim Leser hervorrufen wollte. Zum Beispiel hier:

roch Fäulnis, Weihnachtsbaumnadeln, Zimtsterne
Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist. Mir gefällt es jedenfalls nicht.

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.
Das mit Weizenmeer würde ich streichen. Ich finde das nicht so poetisch, dafür hat mich dieses Wort aber aus dem Lesefluss geworfen, weil es mich verwirrt hat.

Ach, mir ist das Glück abhandengekommen“, antwortete die Frau
Und die Frau sagt jetzt einfach einem fremden Kind, dass es ihr nicht gut geht??

Schau mal, Ulla!“
Das ist schön. Weil das Mädchen den Namen der Frau von Anfang an weiß, wirkt sie mystischer.

Mehr von den Wunderschätzen kamen zum Vorschein
Uah! Als Leser will ich doch nicht etwas lesen im Sinne von "Und es passierte mehr". Wenn man einfach direkt zeigt, was sonst passiert ist, muss ich weniger Lesen und die Autorin weniger schreiben. ;)

Am Firmament blühte eine rosa Weihnachtssonne
Etwas kitschig.

So, Isegrims. Ich hoffe, meine Kritik hilft.

LG,
alexei

 

Hallo Chai,

vielen Dank für deinen Knapp-vor-Weihnachtsbesuch. Ja, ich weiß, die Geschichte ist eindimensional, zuckrig, bedient den Wunsch nach einer heilen Welt, die sich im Weihnachtsfest zeigen sollte, während die Wirklichkeit wenig mit dem Erträumten zu tun hat.
Aber wie du selbst sagst:

So wie eben auch Weihnachtsfilme funktionieren. Von daher finde ich diese Miniatur gelungen, diese heile Welt, in die ich schnell mal schlüpfen kann, um mich wohl zu fühlen und ein bisschen zu träumen. Muss ja nicht immer knallharte Realität sein.
und allein aus diesen Gedanken ist die Geschichte entstanden, mehr will sie nicht.

ein zartes, poetisches Märchen zur Weihnachtszeit - funktioniert die Geschichte für mich.
darüber freue ich mich sehr

Nur eine Sache noch: dass die tobenden Dämonen klopfen, scheint mir etwas zu schwach formuliert. Bei der Wildheit, mit der sie da in Gange sind, müssten sie doch eher hämmern oder?
habe ich ergänzt, überzeugt mich, das Hämmern.

Liebe glühweinlastige Weihnachtstraumakrtgrüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich nochmals,

liebe Isa* und unbekannte Spenderin,

ich greif nun mal die kleine, zuckersüße ("Es ist ein Spruch von Alters her, / wer Sorgen hat, hat auch Likör", reimt Wilhelm Busch), und da ich nicht so tun kann, als läse ich den Text das erste Mal, kann ich auch schon mit dem Titel beginnen

<Eine rosa Weihnachtssonne>

"Rosa" taucht vier Mal in der Geschichte auf, davon gerecht verteilt ne zwomal auf die titelgebende Sonne und auf den kleinen Sack, der natürlich verniedlicht wird zum "Säckchen".

Beides steht in Zusammenhang, wenn man die Farbe als Symbol nimmt (nicht umsonst gab es für Homophile die berühmte "Rosa" Liste, in der diese Abweichler von der geltenden Norm registriert wurden, was im Dritten Reich sicherlich schlimmere Folgen hatte als im Zwoten, dem Bismarck-Produkt).

Was bedeutet "rosa"?

Nach Ingrid Riedel (http://www.symbolonline.de/index.php?title=Rosa) leuchtet "Zärtlichkeit auf, im Gegensatz zum drängenden Energiestrom des Roten." Und sie interpretiert das Rot mit Weißschleier und "in gelblich warmer Nuance" als "Farbe des Inkarnats (=Farbton, Fleischton, der für die Darstellung nackter menschlicher Körperpartien verwendet wird) und drückt die Zartheit des menschlichen Leibes, der Haut aus; weibliche Babys wurden vornehmlich rosa angezogen. Auch wegen dieses Bezugs zur Farbe der menschlichen Haut hat Goethe in seiner Farbenlehre, und haben in seinem Gefolge die Anthroposophen dem Rosa unter der Nuance und der Bezeichnung „Pfirsichblüt", eine zentrale Stelle in der geistig-seelischen Ordnung der Farben zugeschrieben.
... Eine in Rosa angelegte Zone der horizontalen Farbschichten in Darstellungen von Heilungswundern, der Himmelfahrt oder Verklärung in der frühen deutschen Buchmalerei weist auf einen zärtlich-barmherzig geöffneten Himmel. Auch Christus trägt einen rosafarbenen Mantel, aber trägt der Heilungssuchende das Rosa als geschwächtes Rot. ... " Riedel schließt mit der farbpsychologischen "Einschätzung der Farbe Rosarot durch Max Lüscher: 'Auch das Weiß des Rosarots löst die energische Kraft des Rots auf. Aber es hemmt sie nicht, sondern befreit sie von der zielgebundenen Energie, denn Weiß bedeutet Freiheit. Rosarot - und das ist sein verführerischer Charme - ist freie, unverbindliche Erregbarkeit. ...'"

Und - seltsam genug - in diesem an sich missglückten Bild
<Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer. > -
Sommersprossen sind meistens bräunlich (gelb mit Grauschleier) und Weizenmeere zeigen zumeist Monokultur(en) an - schließt sich der Kreis von der Symbolik her, wenn man weiß, dass der Weizen tatsächlich seinen Namen von der Farbe des Mehls hat: "Weiß", bis ins 16. Jh. sind mundartlich "weiszen" und schriftsprachlich "weissen" belegt (Grimmsches Wörterbuch). Im Gegensatz zu Schwarz und scheinbarer Abwesenheit von Farbe, ist Weiß Summe aller Farben des Lichts und bedeutet nicht das Nichts, sondern Alles, selbst wenn in China Weiß die Farbe der Trauer und des Todes ist. Es symbolisiert: Licht, Glaube, das Ideale, das Gute, der Anfang, das Neue, Unschuld usw., wobei unter https://www.lichtkreis.at/wissenswelten/welt-der-farben/die-farbe-weiß/ eine Umkehrung der Verhältnisse in der Behauptung "Weizen gab Weiß seinen Namen. Im Englischen 'white' und 'wheat', im Schwedischen 'vit'" und 'vete'".
Als hätte sich das Team ums Deusche Wörterbuch seit den Grimms getäuscht/täuschen lassen oder trieben gar Scherz mit uns.
Man soll halt nicht alles glauben, was das Internet so anbietet.

Gleichwohl:

Eine interessante Fügung, weil ich vermute, dass die Zusammenhänge unterm Schreiben gar nicht so bewusst waren. Vielleicht ist ja Sprache nicht nur das sich entäußernde Bewusstsein, sondern auch noch der gepflegte Sprachschatz so was wie das kollektive Unbewusste des Carl Gustav Jung oder Emil Durkheim ...

Triviales

Ja, ein <Teppichrasen> ist allemal besser, als der (kurzgehaltene) "Zentimeterrasen" zuvor, nur eines tut er gewiss nur wegen der optischen Täuschung in der Eigenbewegung von Ulla: Er rast trotz Namens so wenig wie er (vorbei)jagen kann. Ulla jagt an ihm vorbei (hat schon was von spezieller Relativitätstheorie an sich und - ganz trivial - manchmal weiß ein Fahrgast im Zug nicht, ob der nebenstehende oder der eigene gerade anfährt). Was nicht heißt, dass Ullas Wahrnehmung gestört ist. Das und ähnliche Probleme kennt jeder.

Was aber außergewöhnlich entwickelt erscheint, ist der Geruchssinn, etwa Zimtsterne in einem Park zu riechen, es sei denn, jemand - und sei es sie selbst - trüge die Leckerei spazieren oder der Wind wehte Rolf Zukowskis Weihnachtsbäckerei herüber (oh Gott, noch neun Tage, bis ich in einem Kreise von Drei- bis 67-jährigen, vielleicht sogar einer über 90-jährigen, gefoltert werde. Dieses Jahr werd ich Lennon's "Happy X-mas, War is Over"durchsetzen, ja gut, der Vietnamkrieg dauerte dann doch noch drei Jahre, aber der evangelikale Trump erwartet ja schon im Kreise seiner Lieben das (H)Armaged(d)on ... (vllt. ein Grund, die Prophezeiung Wirklichkeit werden zu lassen oder - wenn denn schon wirklich ansteht - zu beschleunigen durch die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels). Aber weiter im Text!

Hier müstestu noch ein Komma nachtragen:
<Sie schloss die Augen, wiegte sich im Takt eines Stille-Nacht-Traums und wollte warten[,] bis sie von der Dunkelheit ergriffen wurde. >

Abermals gern gelesen und kommentiert vom

Friedel,
der noch ein schönes Drittadventwochenende nicht nur den Kinderwagenfahrendenfamiliendurch den Park wünscht!


* Nur "Mention" wird in der Formatierungsleiste angeboten, dass ich für Zitate aus Eurem Text "< .... > nehme. Ist sogar raumsparender, quarsch, ist ja eher ne Fläche ...

 

Lieber Friedel,

dankeschön für den Besuch bei Gretchen und Ulla. den Weihnachtsmärchenfiguren, die Säckchen brauchen, um ihr Glück zu bewahren und die Sorgen loszuwerden.

aber was ich immer schon mal fragen wollte ist die Bedeutung des " "?
mm, also, schüchternes Kindergrinsen?:shy::hmm:

es sei die Perle, die entstehe, wenn das Mondlicht einen Tautropfen umwandele.
was für ein schöner Gedanke, könnte man eine Geschichte draus machen.:thumbsup:

Also eigentlich ein Kind des Lichtes, wie es hier erscheint. Solch eine Erscheinung wünscht man sich gerne, wenn der Kopf zerbricht (da braucht es eigentlich keiner überirdischen Macht).
Weihnachten ist je in erster Linie das Fest des Lichtes:Pfeif:

Aber ist ein Rasen nicht immer schon definiert als ein kurz gehaltenes Stück Grasfläche?
habe ich mittlerweile verändert.

Gretchen als Gegensatz zu den Dämonen im Kopf. Denn woher weiß es den Namen der Prot?
kleine Finte, vielleicht ist Gretchen eine Art Engel.:hmm:

Liebe Grüße genieß das Adventskalenderschneeregenwochenede
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Novak,

die Geschichte will die Weihnachtssonne leuchten lassen, nicht mehr. Ich freue mich deshalb sehr, dass sie dein romantisches Herz berührt hat und über den tollen Kommentar sowieso.

Denn wenn man so viel Leben wie ich schon abgeschritten hat, hat man es verlernt auf seine Selbstdarstellung zu gucken.
von Rilke gibt es einen schönen Satz: Gib deine Schönheit immer hin: ohne rechnen ohne reden, denn sie sagt für dich: ich bin und kommt endlich über jeden. (Zitat nicht überprüft)

. Ich finde immer wieder mal, dass du eigenartige, seltsame Wege in deinem Schreiben gehst, und dabei bist (oder auch schon hast) deine ganz eigene Sprache zu finden. Gut gefällt mir, dass du da jedes Risiko eingehst, auch das, ganz eng am Kitsch entlangzuschrammen.
ich versuche (und ich fühle mich in vielerlei Hinsicht damit noch am Anfang), mit den Mitteln, die ich mit angeeignet habe, tiefer einzutauchen, präziser zu beschreiben, die Erwartungshaltung des Lesers zu durchbrechen und zu erweitern, Assoziationen zu ermöglichen, die Ausdrucksfähigkeit auszuweiten. Naturgemäß ist dieser Stil nicht völlig ausgereift, suche ich noch das richtige Maß. In meiner Antwort auf Peeperkorn werde ich mehr dazu schreiben. Mir geht’s überhaupt nicht darum, Wege abseits des mainstreams zu gehen, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Ich finde aber auch sowieso, dass die Geschichte oder die Sprachbilder nicht kitschig sind, das liegt an ihrer Unverbrauchtheit und Frische, an den Nebelfingern und Milchhändchen,
Vergleiche, Wortverbindungen, die man nicht erwartet, sollen Gedankenbilder zulassen, den Leser auch aus dem Strom reißen, der ihn jeden Satz schon nach dem Lesen der ersten beiden Wörter im Kopf vollenden lässt.

wie wenn jemand in einer anderen Sprache aufgewachsen wäre. In Kirgisisch vielleicht, ich weiß es nicht. In einer Sprache jedenfalls, die sich vieler Naturvergleiche bedient.
ich finde das hast du passend ausgedrückt. Naturvölker leben und denken in Vergleichen, Bildern, Assoziationen. Als das nördlichere Europa noch ein riesiger Wald war, sahen die Menschen hinter dem Wahrgenommenen mehr, eine erweiterte Welt.

Ich probiere es einfach so: Es ist, was es ist, ein kleines tröstliches Märchen. Ich brauch das manchmal, es tröstet durch die Sprachverliebtheit, die Details, das Liebevolle der Sicht, den Blick auf die Dinge. Insofern, meinen Geschmack hast du getroffen. Und man weiß ja, mein Geschmack ist groß und respektlos.
dankeschön, mehr kann ich mit diesem kleinen Text nicht wollen.

Dämonen tobten in ihr, tanzten in ihren Gedanken und klopften gegen die Gehirnwände. Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte, den Teppichrasen, die Vögel, die Kinderwagenfamilien kaum wahrnahm, die an ihren Blicken vorbeijagten.
Den Beginn finde ich klasse, den Realtivsatz finde ich allerdings unpräzise. Nicht Kinderwagen, Rasen etc jagen vorbei, sondern es sind ihre Blicke, die daran vorbeijagen. Kann man ja aber umformulieren.
Teppichrasen - Die Frau wird ja von irgendeiner Sorge bedrängt, nimmt nichts wahr, ihre Blicke jagen an allem vorbei. Würde sie da wahrnehmen, dass der Rasen so schön dick und grün und dicht gewebt ist wie ein Teppich? Ich würde in dem Fall ihrer Sicht, ihrer Psyche auch sprachlich folgen und einfach nur Rasen oder Gras schreiben.
das stimmt, ich habe das nicht zuende gedacht und mittlerweile geändert.

Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte, den Rasen, die Vögel, die Kinderwagenfamilien kaum wahrnahm, die an ihr vorbeijagten. Sie setzte sich auf eine Bank und sah den Blättern zu, die im Wind tanzten, zog Mantel und Schal enger an sich, um die Wärme in ihr zu behüten, spürte, wie Kälte die Härchen auf ihrer Haut aufrichtete. Eine Weile atmete sie die Winterluft, hörte ihrem Puls zu, dann roch sie Fäulnis, Weihnachtsbaumnadeln, Zimtsterne, fröstelte und beobachtete die Bäume, die ihre Nebelfinger zum Himmel schickten.

Dass du auf Weihnachten kommen willst, ist mir schon klar, ich würde es nur bissel dosierter und eine Spur langsamer machen. Den Wahrnehmungen Ullas ein bisschen Übergang schenken.
den Wärmerest - das fand ich nicht ganz glücklich ausgedrückt, wirkt unpassend zu deiner sonst so liebevollen Sprache.
den Übergang habe ich nun, wie ich hoffe, etwas weicher gestaltet.


Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich im Takt ihres Lächelns wie ein Weizenmeer.
Sommersprossen wie ein Weizenmeer. Das ist glaub einer der wenigen oder gar der einzige Vergleich, den ich unpassend finde. Die Farbe stimmt zwar, auch den Takt des Lächelns finde ich schön, aber viele, sogar sehr eng zusammenhängende Sommersprossen sehen nun mal nicht so aus wie ein Weizenmeer oder Weizenfeld.
auch die Stelle habe ioh geändert, obwohl ich sie mochte.

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich wie ein lächelnder Sog, in den sie eintauchen konnte.

Mehr von den Wunderschätzen kamen zum Vorschein, während die Hände flatterten, die Worte sprudelten, sich in Ullas Bauch herumtrieben, sie wärmten und sich wie ein Augustgewitter anfühlten, das die Hitze vertrieb.
Den Vergleich mit dem Augustgewitter finde ich zwar einerseits schön. Aber er reißt mich raus, weil das hier doch alles in der Kälte stattfindet und die Ulla doch eigentlich nach Wärme sucht. Kurz davor schreibst du ja noch, dass die Worte des kleinen Mädchens wärmen. Da passt das Vertreiben von Hitze doch nicht dazu.
ja, stimmt, das Augustgewitter passt nicht, schafft eine schiefe Assoziation.

Mehr von den Wunderschätzen kamen zum Vorschein, während die Hände flatterten, die Worte sprudelten, sich in Ullas Bauch herumtrieben, sie wärmten und sich wie ein Sturmwind anfühlten, der die Verwirrung mitnahm.


Im Titel gefiel mir die rosa Weihnachtssonne nicht so.
Irgendwie denke ich mir eher, dass die Weihnachtssonne ja nicht von Anfang an rosa war, sondern kaum zu sehen oder hinter den Wolken verborgen und dann wird/wurde sie ja durch das Gretchen erst rosa. Irgendwie würd mir hier so ein Werden-Titel gefallen. Ist ja bald Weihnachten, da darf man sich was wünschen.
habe ich bisher keine überzeugende Lösung. Anfangs wollte ich „Für dich“ titeln, so was mit „werden“ könnte aber funktionieren.

Liebe Grüße aus dem Flockenparadies, eine Zimsternweihnachswoche und vielen Dank
Isegrims

 

Hallo Isegrims,

auch Wölfe haben rosa Zungen. Friedel hat ja schon alle denkbaren Bezüge hergestellt. Ich nehme dir ab, das deine Weihnachtsgeschichte ein Sehnsuchtstext ist. Daher will ich jetzt gar nichts über Kunst und Kitsch nörgeln, sondern eine Anekdote aus meiner Familie preisgeben.

Anna, meine jetzt elfjährige Enkelin, verkündigte kurz vor ihrem sechsten Geburtstag:

"Oma, darf ich dir was sagen? Wenn du mir was schenkst, also, meine rosa Phase ist jetzt vorbei, ich mag jetzt lieber grün oder lila."

Was sagt uns das?

Schönes Weihnachtsfest wünscht dir

wieselmaus

 

Hallo GoMusic,

dankeschön für deinen Kommentar und dass du, trotz einiger Vorbehalte, die schon beim Titel anfangen, an dem Weihnachtsmärchen Gefallen gefunden hast. Mehr will der Text nicht als warme Weihnachtslichtmomente schenken.

mir persönlich fällt es immer schwer, mich auf Texte einzulassen, in denen übertrieben überzogene Begriffe vorkommen (egal, ob in Richtung Kitsch oder andersrum).
Begriffe, die neu oder anders zusammengesetzt sind, eröffnen aus meiner Sicht andere Bedeutungsebenen, ich benutze sie nicht, um Showeffekte zu erzielen.

Hier ist es der Titel „Die rosa Weinachtssonne“, der mich eigentlich vom Lesen abgehalten hätte. Doch die Story ist kurz und außer den Sonnenaugen und dem Sternenmantel ist da nichts weiteres, was meinen persönlichen Geschmack nicht entspricht.
den Titel habe ich mittlerweile geändert (Gretchens Kuss), weil er mir nie so recht gefallen hat und was gegen Sonnenaugen und einen Sternenmantel einzuwenden ist, jedenfalls innerhalb des Kontextes, den ich beschreibe, kann ich nur vermuten.

Habe mich gefragt, warum genau Ulla geweint hat („Glück abhandengekommen“ heißt es; ich hätte da gerne mehr erfahren). Und dann noch, wie sie auf der Bank Zimtsterne riechen kann.
ja, in der ersten Fassung hatte ich Gründe erwähnt, die hätten den Fokus aber verschoben, das Märchenhafte wäre geschwächt worden, wenngleich die Geschichte dadurch literarischer geworden wäre. Die Zimtsterne spiegeln ihre Weihnachtssehnsucht, sie hat sie gerochen, weil sie sie reichen wollte, jemand anders hätte sie nicht riechen können.

Finde die Geschichte gelungen.
Warum ist sie unter „Weihnachten“ und nicht als „Märchen“ o.ä. gepostet? Sie könnte ja auch im Herbst spielen.
Sie ist unter Weihnachten eingestellt, weil demnächst Weihnachten ist. :D

Liebe Grüße und eine entspannte Weihnachtsplätzchenwoche
Isegrims

 

Liebe Isegrims

Dämonen tobten und hämmerten in ihr, tanzten in ihren Gedanken und klopften gegen die Gehirnwände. Alle Tränen waren aufgebraucht, als sie durch den Park irrte, den Rasen, die Vögel, die Kinderwagenfamilien kaum wahrnahm, die an ihr vorbeijagten. Sie setzte sich auf eine Bank und sah den Blättern zu, die im Wind tanzten, zog Mantel und Schal enger an sich, um die Wärme in ihr zu behüten, spürte, wie Kälte die Härchen auf ihrer Haut aufrichtete. Eine Weile atmete sie die Winterluft, hörte ihrem Puls zu, dann roch sie Fäulnis, Weihnachtsbaumnadeln, Zimtsterne, fröstelte und beobachtete

ein bisschen zu dick aufgetragen für meinen Geschmack


die Bäume, die ihre Nebelfinger zum Himmel schickten

hat mir gefallen

Sommersprossen verteilten sich auf ihrem Gesicht und bewegten sich wie ein lächelnder Sog, in den sie eintauchen konnte.

ist das Teil des psychedelischen? Falls nicht, frage ich mich, warum sich die Sommersprossen dort erst "verteilten" das ließt sich als ob die da Hopp, Popp auf ihrem Gesicht aufblitzen

zeigte auf ein rosa Säckchen, öffnete es und sagte: „Ich heiße Gretchen

ein bisschen vielchen Verniedlichung vielleicht

„Was machst du damit?“, fragte Ulla.
„Da stecke ich alles rein, was ich vergessen will. Tränen, Wut und Angst und wenn ich an einem Meer, einem See oder einem Fluss vorbeikomme, werfe ich es rein.“

schöne Stelle, hat mich irgendwie an Momo erinnert

Während Ulla verwundert in die Sonnenaugen sah, gab Gretchen ihr einen Kuss

die Sonnenaugen mit bestimmtem Artikel ist mir zu selbstverständlich als Begriff eingeführt. Eine Anreihung von Neologismen dieser Art würde es mir über den Kontext besser erschließen

Am Firmament blühte eine rosa Weihnachtssonne, während sie vorwärtsschritt.

schönes Schlussbild

du kannst deiner Freundin sagen, es ist eine psychedelische und auch etwas süße Weihnachtsgeschichte, die man gut jemandem vorlesen kann, (auch wenn derjenige vielleicht nicht alles gleich versteht) :) , die aber, wenn sie sprachlich unter die Lupe genommen wird, noch einige Unebenheiten birgt, die vielleicht auch daher rühren, dass die Wahrnehmungsebenen, die sich hier in der Sprache niederschlagen, kompliziert sind, und auch ein/e sehr erfahrene/r Autor/in darüber bestimmt schnell ins holpern gerät.

Liebe Grüße
Carlo

 

Hallo Isegrims,

Wirklich viele Gedanken habe ich zum Text deiner Freundin nicht, außer dass er sprachlich stark ist. Dieses Poetische zieht den Leser in alternative Bewusstseinsebenen. Interessant :)

Liebe Grüße
Grayson

 

Lieber Peeperkorn,

ich will mich jetzt gar nicht allzu sehr rechtfertigen, betonen, dass die Geschichte, jedenfalls die Idee dazu, nicht von mir stammt, die Überarbeitung der Geschichte, die mir Ulla geschickt hat, eine Art Freundschaftsdienst darstellte, dennoch hatte ich Gründe genug, sie nicht als Wettbewerbsgeschichte einzustellen, mindestens einen nennst du.

Dankeschön für die angemerkten Stellen (die habe ich bearbeitet), deine Zeit und die Auseinandersetzung mit dem kleinen Weihnachtstext.

Wenn jemand wirklich Dämonen im Kopf hat, wenn jemand wirklich auf der Parkbank sitzt und darauf wartet, dass die Dunkelheit sie/ihn umschliesst, dann wird die Botschaft, es gebe ja noch die Erinnerungen, ich weiss auch nicht, ich finde es nicht angemessen.
sich neue, gute Erinnerungen zu schaffen, darum geht es und diese Botschaft finde ich tröstlich genug, das ist nichts anderes als die Lichtbotschaft der Weihnachtszeit, wie auch das Kind, das aus dem Dunkeln auftaucht.

Ich muss jetzt nicht jeden Tag Thomas Bernhard lesen, aber ich finde schon, dass literarische Texte, die das Leiden ansprechen, es thematisieren, nicht nur äusseres Leid, sondern innere Zerrissenheit (Dämonen im Kopf), dem auch gerecht werden müssen.
an sich richtig, ich hatte einen ganzen Absatz dafür reserviert, bereits geschrieben, Trennung, Verlust des Arbeitsplatzes, Intellektuelleneinsamkeit, was auch immer, dann habe ich den Ansatz verworfen, weil mir das Leid so beliebig vorkam und es einen Roman bräuchte, um es angemessen Thomas-Bernhard-mäßig zu benennen. (der übrigens ein wunderbares Stilmittel benutzt, Dauer-Wiederholung, dafür braucht es Platz)

Die Verniedlichungen sind mir zu viele, die Wortzusammensetzungsungetüme nicht mein Geschmack, das ist mir zu gewollt, zu aufgesetzt, das ergibt sich für mich nicht organisch aus dem Text. Wenn jemand schreibt: Kinderwagenfamilien statt Familien mit Kinderwagen, dann suche ich nach einem Sinn dafür und das einzige, was mir einfällt, ist der Umstand, dass der Autor originell sein möchte.
netter Vorwurf. Einerseits spiele ich natürlich noch mit dem ein oder anderen Stilmittel, bin vielleicht etwas zu ungestüm, sprachrauschbesessen, setze es aber nicht im Rahmen der Selbstbespiegelung ein, gewiss nicht. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: klar kann man Familien mit Kinderwagen schreiben, um die Sinne zu bedienen, das Setting kennzuzeichnen, aber das überliest man leicht, wie all diese Naturbeschreibungen, mit denen manche Autoren prangen. Eine ungewöhnliche Wortzusammensetzung ermöglicht ein Innehalten im Lesefluss, das macht großen Sinn. Und du hast dir im Übrigen natürlich das am leichtesten zu ersetzende ausgesucht. Im Text sind Wortzusammensetzungen, da benötigen Könner viele Worte, um etwas Ähnliches auszudrücken.

Dass jemandem ein Stil nicht gefällt, ist ein Zeichen dafür, dass man einen hat, und das ist es, was zählt.
auf dem Weg dahin, das mag sein. Ich spüre, dass ich mehr und mehr Ausdrucksmöglichkeiten gewinne, präziser werde und eine Entwicklung durchlaufe, nicht geradlinig, aber doch zielgerichtet, das zählt.

Viel Weihnachtslicht, ein paar Glückstage, wünscht dir
Isegrims

 

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