Was ist neu

"Goldene" Regeln, Schreibschulen

Criss,

bei den Passiven hast Du recht. Das kann ausarten... Ich hab mir gedacht, daß da die Meinungen voll auseinandergehen, jeder hat da seine eigenen Vorstellungen, also ist die Sache doch vollkommen individuell.

Man sollte über sie - und ihren Hintergrund nachdenken.

Das hat mich in letzter Zeit sehr beschäftigt, deshalb hab ich diese Rubrik geöffnet. Ich persönlich bin der festen Meinung, diese Regeln keinesfalls in Kritiken einzubauen, oder sie danach zu richten, aber da renn ich wahrscheinlich eh offene Türen ein.

Man darf danach tun, was man will.

Ja, vielleicht ist es ganz gut, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, um danach weiterzumachen!

 

ad rattum:

Regel 1: Vernachlässige den Titel!

Regel 2: Der Leser muss blättern. Der Augenblick, da er die ersten Zeilen Ihres Werkes liest, entscheidet über Kauf oder Nichtkauf. [...]

Regel 3: Enttäusche den Leser nicht!

Regel 4: Bringe Gespräche, wie sie das Leben schreibt!

Regel 5: Treibe die Handlung voran!

Regel 5a: Strapaziere den Zufall!

Regel 5b: Sorge für Überraschungen!


Also die kannte ich bis jetzt noch nicht *grübel*

Na ja die Million Leser hätten wir wohl alle gern....

 

ich bin nicht mal der Meinung, daß man die Regeln aus Kritiken "heraushalten" muß.
Aber für mich sind das auch keine "gesetzlichen" Regeln.
Tortdem sag ich vielleicht einem Autor, daß er zu viel Passiv verwendet hat, mich die 17 Perspektivwechsel endgültig verwirrt haben und ich der Meinung bin, seine Figuren reden wie aus dem Thesaurus statt wie aus dem Leben.
Aber das sage ich dann, weil das Punkte sind, die mir negativ aufgefallen sind. ( daß schonmal jemand sowas als Regel aufgestellt hat, hilft mir höchstens, den richtigen Punkt zu fassen ( was auch mit eigener Erfahrung beim Schreiben und Kritisieren eigentlich ohne Regeln geht... ) ...)

Laßt Euch von nichts und niemandem versklaven. Aber die Regeln als nette Tips zu verstehen, hilft sicher. Was immer man damit macht.

PS: versucht doch wirklich mal, bewußt immer EINE Regel zu brechen. Macht Spaß! ;)

 

Nabend, von mir dazu zwei Dinge:

a) Eine Geschichte, die Regeln beachtet, ist nicht automatisch eine gute Geschichte
b) Eine Geschichte, die Regeln missachtet, ist nicht automatisch eine gute Geschichte.

Was ist eine gute Geschichte?
Manche Autoren werden sagen: Wenn sie mir gefällt. Andere werden sagen: Wenn sie mir und einigen Lesern gefällt. Weitere werden sagen: Wenn sie einer Million Lesern gefällt. Die Cotton-Regeln gelten vermutlich nur für die letzte Gruppe, da Otto Normalleser (oder Trivialleser?) keine Kraft aufwenden will, wenn er liest. Er will nicht dabei denken.

Wenn eine Geschichte nur dem Autor gefallen muss, kann er schreiben wie und was er will.

Wenn die Geschichte ein paar Lesern gefallen soll, nun ...
Regeln? Hm. Wie wäre es mit Fragen?

Ist die Geschichte spannend?
Ist die Geschichte witzig?
Ist die Geschichte interessant?
Ist sie unterhaltsam?
Hat sie einen "tieferen Sinn"? Ist sie vielleicht sozialkritisch? ...

Falls die meisten Antworten auf diese Fragen "ja" lauten, werden vermutlich mehr Leser sich freuen, die Geschichte gelesen zu haben, als wenn man sie mit "nein" beantworten müsste.

Die Regeln können eventuell Hinweise geben, wie man sich mehrere "ja"s beschafft. Zum Beispiel durch den sogenannten Spannungsbogen. Ich setze mich aber nicht hin und sage "ich brauche jetzt einen Spannungsbogen", sondern ich denke mir was aus und frage mich dann: "Ist das spannend?"
Wenn nicht, kann ich versuchen, es irgendwie spannender zu machen, oder es halt so versuchen.

Hier klang ja auch schon an, dass man Regeln durchaus brechen muss, um innovativ zu sein. Wenn man es bewusst tut, ist man Künstler, sonst Laie.

:cool:

 

Wenn man es bewusst tut, ist man Künstler, sonst Laie.
Das klingt gut. :-)

Für mich gilt gewöhnlich die - <g> - Regel, dass ich eine Regel erst beherrschen möchte, ehe ich sie dann (bewusst) breche. Deswegen versuche ich mich eher erst auf dem traditionellen Weg.

 

Tortdem sag ich vielleicht einem Autor, daß er zu viel Passiv verwendet hat, mich die 17 Perspektivwechsel endgültig verwirrt haben und ich der Meinung bin, seine Figuren reden wie aus dem Thesaurus statt wie aus dem Leben.

Das mit den Passiva klingt einfach scheußlich, häufige Perspektivenwechsel, klar, da kennt ma sich nimmer aus.

Dialoge, da ist's dann wieder die Frage der Absicht des Autors, wenn er gekünstelte Dialoge schreibt, kann das auch ein stilistisches Mittel sein, auf diese Weise etwas Besonderses auszudrücken, ist auch sehr individuell, muß irgendwie passen.

Tut aber echt gut, mal darüber zu diskutieren, wirklich!!! Ich hab die Regeln bis dato unbewußt meistens gebrochen, vielleicht macht's jetzt mehr Spaß... Ich hab halt immer aus dem "Bauch heraus" geschrieben, war auch meistens viel Emotion dahinter, beziehungsweise Leidenschaft für Antike, ein bestimmtes Land, meine Heimatstadt, bestimmte gesellschaftliche Fragen, etc. halt im Hintergrund, oder einfach nur eine bestimmte Stimmung, eine Beobachtung, Tagesverfassung..., ist auch total verschieden. Ich hab da nie darauf geachtet. Auch sind nicht alles Geschichten von mir gleich gut, oder schlecht. Das ändert sich auch nicht mit der Befolgung der Regeln.

 
Zuletzt bearbeitet:

immer aus dem "Bauch heraus" geschrieben, war auch meistens viel Emotion dahinter
Das ist doch auch gut so. Viele machen das so, auch viele erfolgreiche Autoren.
Beim Überarbeiten (das immer immer immer sein muss :D) ist noch genug Zeit, sich über Regeln oder das bewusste Brechen von Regeln Gedanken zu machen.

Und manches wird einem mit der Zeit auch in Fleisch und Blut übergehen, ohne dass man sich groß Gedanken darüber machen muss.

 

hi!
ich finde, wenn man sich mit den Regeln mal bewußt beschäftigt hat - ihren Sinn und Unsinn hinterfragt hat - befolgt man manche "aus dem Bauch heraus".
Aber das ergibt sich - meiner Meinung nach - auch schon fast daraus, viel gutes Zeug zu lesen --- nur dann muß man erstmal selbst verstehen, warum einem diese Geschichte gefallen hat, jene nicht...

Und ob ihr wollt, oder nicht: Ihr kennt alle schon viele dieser Regeln und befolgt sie mehr oder weniger unbewußt :D

Also keine grauen Haare wachsen lassen und einfach mal ansehen.

Lieben Gruß,
Frauke

 

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