Was ist neu

Geschichtsstunde

Mitglied
Beitritt
05.12.2001
Beiträge
259

Geschichtsstunde

Die Unterrichtsstunden bei Mrs. Clarendon waren die Schlimmsten. Brian hätte ihr nicht unbedingt den Tod gewünscht, aber er hatte von einem Drüsenfieber gehört, das einen mindestens zwei Jahre ans Bett fesseln würde. Das wäre perfekt. Bis dahin wäre er schon auf der High School. Aber natürlich waren das nur dumme Träume. Mrs. Clarendon wurde niemals krank. Selbst wenn eine Grippewelle im Anmarsch war, konnte man die Uhr danach stellen, dass sie pünktlich um Acht erschien, einen Stapel Bücher unter dem Arm und die Hornbrille vorne auf der Nasenspitze.
Dieser Morgen bildete keine Ausnahme. Die Uhr über dem Lehrerpult zeigte zwei Minuten vor Acht. Normalerweise war Brian für die Uhr dankbar (er hatte zwar eine Swatch, aber die trug er so gut wie nie), aber in Mrs. Clarendons Stunden schien sie beinahe still zu stehen. Die anderen Schüler tuschelten miteinander, aus den hinteren Reihen segelte ein Papierflieger nach vorne. Dann öffnete sich die Tür und Mrs. Clarendon kam herein. Schlagartig wurde es still. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Mrs. Clarendon ging langsam zu ihrem Pult und legte ihre Bücher darauf. Sie betrachtete die Tafel.
Warum trägt sie einen Wollpulover?, dachte Brian. Draußen müssen mindestens dreißig Grad sein.
"Wer hat heute Tafeldienst?", fragte Mrs. Clarendon ohne sich umzudrehen.
Eine kurze Stille folgte und Brian dankte allen Göttern, die es für zwölfjährige Jungen geben konnte dafür, dass sein Tafeldienst erst in zwei Wochen sein würde.
"Ich Miff Clarendon.", sagte Daniel Burrows. Er war ein schmächtiger Junge mit einem unglaublich roten Haarschopf und er lispelte furchtbar. Sein Gesicht nahm die Farbe seiner Kopfbehaarung an und die anderen Schüler starrten ihn seltsam fasziniert an; wie einen verurteilten Mörder, der gerade die letzten Meter zum elektrischen Stuhl zurücklegt.
"Würdest du diese Tafel als sauber bezeichnen?", fragte Mrs. Clarendon und Daniel überlegte einen Augenblick, suchte vergeblich nach einem Ausweg aus dieser Sackgasse.
"Ich weif nicht.", stammelte er schließlich. Natürlich hatte er sie gewischt, Brian hatte gesehen, dass Daniel sie sogar sehr gewissenhaft gewischt hatte. Kein Schüler der Klasse war dumm genug, wegen so eine Lappalie einen Ausflug auf Mrs. Clarendons Abschussliste zu riskieren.
Sie drehte sich um. Ihr kantiges Gesicht war völlig ausdruckslos, aber ihre Augen fixierten den bedauernswerten Daniel Burrows. "Da sind Schlieren auf der Tafel.", sagte sie.
Daniel starrte betroffen auf sein Schulheft. Brian konnte sehen, dass ihm der Schweiss auf der Stirn stand.
Arschlochkarte gezogen, dachte er.
"Nun?"
Daniel traute sich noch immer nicht, etwas zu sagen. Seine Hände zitterten.
"Gehören Schlieren auf diese Tafel Daniel Burrows?", fragte Mrs. Clarendon etwas lauter.
"Nein Miff Clarendon."
"Dann bewege deinen Arsch nach vorne und mache sie weg!", sagte Mrs. Clarendon und ein Raunen ging durch die Klasse. Brian glaubte, sich verhört zu haben. Sicher, Mrs. Clarendon war eine gemeine alte Nebelkrähe, aber sie hatte noch nie diese unsichtbare Grenze zwischen Demütigung und Beleidigung überschritten.
Zögernd stand Daniel auf und ging nach vorne. Tränen standen in seinen Augen.
"Jetzt können wir ja endlich anfangen. Ich hoffe, keiner von euch hat vergessen, das dritte Kapitel zu lesen."
Brian fand, dass Mrs. Clarendon sich an diesem Morgen ein wenig verschnupft anhörte. Vielleicht wurde sie ja endlich krank. Vielleicht...
"Bevor ich es vergesse: Heute findet eine ärztliche Untersuchung aller Schüler statt. Der Direktor wird euch nacheinander aufrufen und ihr werdet euch schnurstracks in sein Büro begeben. Kein Trödeln auf dem Gang. Haben wir uns verstanden?"
"Ja, Mrs. Clarendon.", sagte die Klasse im Chor.
"Und wenn ihr unterwegs auf die Toilette müsst, solltet ihr nicht alles auf die Brille verteilen, so wie Eric gestern."
Ein erneutes Raunen und alle Kinder starrten auf Eric Fields. Er war knallrot angelaufen und blickte Mrs. Clarendon fassungslos an.
"Daniel, gehst du eigentlich immer noch zu deiner Sprachtherapie?"
"Ja, Miff Clarendon."
Sie lächelte. Einen Moment lang glaubte Brian zu erkennen, dass einer ihrer Schneidezähne fehlte. Aber das war natürlich lächerlich...
"Das ist gut so. Wirklich gut. Eine lispelnde Missgeburt hat es nämlich schwer im Leben, musst du wissen. Und nun setz dich wieder auf deinen Platz."
Das muß ein böser Traum sein, dachte Brian. Sie kann doch nicht einfach so über ihre Schüler reden. Das kann sie einfach nicht machen!
Der Unterricht begann. Sally Anderson hatte das zweifelhafte Vergnügen, das dritte Kapitel zusammenfassen zu dürfen, brachte es aber ohne größere Fehler hinter sich und gerade als sich alles wieder einigermaßen normalisiert hatte, kam die Stimme des Direktors aus der Sprechanlage.
"Charles Harbinger bitte in mein Büro. Charles Harbinger."
Charles erhob sich zögernd. Er war ein fetter Junge (so fett, dass ihn die anderen Schüler manchmal "Titte" nannten und sich fragten, ob seine Eltern in einer Umlaufbahn um ihn kreisen würden, wenn er zuhause war), der selbst im Sommer weite Sweatshirts trug und den Brian noch nie mit einem anderen Jungen zusammen gesehen hatte.
"Nun mach schon, Charles.", sagte Mrs. Clarendon. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Setz deinen fetten Arsch in Bewegung." Charles öffnete den Mund um etwas zu sagen und schloß ihn gleich darauf wieder. Tränen der Demütigung liefen über sein breites Gesicht, während er den Saal verließ.
Sie machten mit Geschichte weiter. Fünf Minuten später wurde Marcia Samuelson ausgerufen. Wenn Charles Harbinger fett war, dann war Marcia sein weibliches Pendant.
"Wenn die eine weiße Hose trägt, kann man auf ihrem Hintern einen Film zeigen.", hatte ein älterer Schüler Brian einmal versichert und gleich darauf wiehernd gelacht.
Shawn Trippelton war der nächste. Dann Steve Corcoran.
Wir werden ja völlig willkürlich herausgerufen, dachte Brian. Nicht einmal nach dem Alphabet.
Nach einer Stunde waren sie nur noch zu siebt und mittlerweile hatte Brian durchaus ein Schema erkannt: zuerst die Dicken. Alle dicken Schüler waren die Ersten gewesen. Und keiner war bislang zurück gekommen.
Mrs. Clarendon fuhr unterdessen mit ihrem Unterricht fort.
"Lisple uns doch mal das vierte Kapitel.", sagte sie gerade zu Daniel Burrows, als Brian seinen eigenen Namen aus der Sprechanlage hörte.
Langsam stand er auf und betete, dass Mrs. Clarendon ihn einfach so ziehen lassen würde. Aber das tat sie natürlich nicht.
"Du hast doch keine Angst vor der Untersuchung, Brian?", fragte sie leise, als er schon den Türgriff in der Hand hatte. Ihre Stimme war im Laufe der letzten Stunde immer nasaler geworden und Brian war sich mittlerweile ganz sicher, dass ihr ein Schneidezahn fehlte.
"Nur weil du noch ein wenig unterentwickelt für dein Alter bist, brauchst du doch keine Angst zu haben. Wir machen bestimmt keine Fotos davon. Darauf würde man sowieso nicht viel erkennen."
Mit zitternden Händen öffnete er die Tür. Hinter ihm lachte Mrs. Clarendon schallend.
Was geht hier vor? Was um alles in der Welt geschieht hier?
Brian ging sehr langsam durch den Gang. Er warf einen Blick in den nächsten Klassenraum und sah, dass dort nur noch vier Schüler saßen. Mr. Hagström, der Englisch und Französisch unterrichtete und unter den Schülern sehr beliebt war, brüllte etwas und schwang einen Gegenstand, der aussah wie das Paddel eines Ruderbootes.
Einfach wegrennen. Nach Hause rennen.
Als er um die nächste Ecke bog, sah er Mr. Steward, den Hausmeister. Er stand vor dem Haupteingang. In einer Hand hielt er eine Schaufel. Er grinste zahnlos und zwinkerte Brian zu.
An der Tür des Direktors blieb Brian stehen. Er zögerte kurz und klopfte dann an.
"Herein."
Zuerst bemerkte er den Geruch. Schwer und bleiern hing er in der Luft und Brian spürte, wie ihm die Galle hochkam.
Direktor Tennay lächelte ihm zu. Sein Gebiß schien in Ordnung, aber Brian glaubte zu erkennen, dass die Zähne irgendwie spitzer und schärfer aussahen. Er trug einen weiten Wollpulover mit einem aufgestickten Rentier.
"Setz dich Brian.", sagte Direktor Tennay. "Ich muß dir ein paar medizinische Fragen stellen. Das ist keine große Sache. Eine reine Routine sozusagen."
Oh mein Gott, ist das etwa ein Turnschuh, der hinter seinem Schreibtisch hervorschaut?
"Gab es in deiner Familie schon einmal eine ansteckende Krankheit?"
"Nein Sir."
"Krebs, ein schwaches Herz, Arthrithis vielleicht?"
"Nein Sir."
"Eine Geschlechtskrankheit? Syphillis, Tripper?"
Brian errötete. "Nein, Sir."
Direktor Tennay grinste und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Nein. Er bleckt die Zähne. Wie ein Wolf. Wie ein Wolf, der gerade ein schwaches Schaaf aus der Herde herausgetrieben hat.
"Hervorragend, Brian. Wirklich ganz ausgezeichnet. Geht es dir ansonsten gut? Keine Krankheiten, kein kleines Wehwehchen? Vielleicht ein Hautauschlag oder so etwas?"
"Nein, Sir.", sagte Brian und dann, einer plötzlichen Eingebung folgend: "Nur die Gürtelrose."
Direktor Tennay schreckte zurück. "Gürtelrose?", fragte er und verzog das Gesicht.
"Ja, Sir. Schon mein Großvater hatte sie. Mein Vater hat sie auch."
"So ist das also.", sagte Direktor Tennay und schwieg für einen Moment. Speichel rann ihm aus einem Mundwinkel. "Dann meldest du dich jetzt bei Schwester Allison." Er lächelte wieder, sehr gezwungen. "Reine Routine natürlich."
"Natürlich.", sagte Brian und verließ den Raum. Er schwitzte und hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen.
Nichts wie weg von hier, dachte er, aber Mr. Steward stand immer noch vor dem Haupteingang und stützte sich auf seine Schaufel. Er grinste nicht mehr. Er leckte sich die Finger.
Brian drehte sich schnell von ihm weg und ging zu Schwester Allisons Raum. Der abartige Geruch aus Direktor Tennays Büro war plötzlich überall, lag auf seiner Zunge, kitzelte ihm in der Nase.
Ich glaube ich werde wahnsinnig. So muß es sich anfühlen, wenn man verrückt wird.
Er bemerkte nicht, dass er einfach so in Schwester Allisons Zimmer hinein geplatzt war. Er war schon drei Schritte hinein gegangen, als er sah, was sich vor ihm abspielte.
Das Schwester-Allison-Ding saß auf dem Boden und grub seine Fangzähne in ein abgerissenes Kinderbein. Als es Brian sah warf es das Bein achtlos fort und erhob sich schwerfällig. Die ursprüngliche Schwester Allison war noch da, zumindest teilweise. Aber das Ding darunter war förmlich explodiert. Es hatte den Kopf einer Fliege, zwei große Facettenaugen, aus denen eine eitrige, graue Flüssigkeit tropfte. Eine Reihe gelber Fangzähne. Klauenbewehrte Arme, ein pelziger Oberkörper.
"Kannst du nicht anklopfen?", gluckste das Schwester-Allison-Ding und als es langsam auf ihn zutapste und seine blutverschmierten Klauen nach ihm ausstreckte, fand Brian tatsächlich noch die Kraft zu schreien.

Nachtrag: Eine böse kleine Geschichte ohne Moral und ohne Aussage. Fragt mich bitte nicht, woher die Wesen kommen oder warum sie nur die Lehrer befallen - ich habe keine Ahnung. Aber ist das überhaupt wichtig?

 

Hallo Wendigo!
Wenn du mir den Vergleich zu deiner ersten Geschichte gestattest: Diese hier wirkt weniger elegant und mehr darauf bedacht, Unterhaltung zu bieten.

Sie unterhält übrigens ganz ausgezeichnet - die "bissigen" :D Bemerkungen der Lehrerin haben mich amüsiert - bietet aber natürlich null Tiefgang oder intellektuelle Herausforderung, was auch nicht in deiner Absicht stand.

Stilistisch ist sie ganz passabel, obwohl ich auch hier ein bisserl was zum meckern hätte:

Normalerweise war Brian für die Uhr dankbar (er hatte zwar eine Swatch, aber die trug er so gut wie nie)

Merkwürdiger Satz! Davon abgesehen, dass ich "normalerweise" hier unglücklich gewählt finde: Wenn er dankbar für die Uhr ist, warum trägt er sie dann meist nicht? Den Satz würde ich unbedingt ändern!

Kein Schüler der Klasse war dumm genug, wegen so eine Lappalie einen Ausflug auf Mrs. Clarendons Abschussliste zu riskieren.

"Eintrag" oder "Vermerk" wäre besser als "Ausflug", das hier unpassend wirkt.


Alles in allem eine nette Story für Zwischendurch! Ich habe nur einen Kritikpunkt: Ab dem Zeitpunkt, wo dem Direktor der Speichel rausläuft, ist glasklar, was kommen wird. Mit anderen Worten: Des "Rätsels Lösung" fand ich wenig originell, um nicht zu sagen enttäuschend.

Insgesamt wirkt diese Geschichte für mich eher wie ein "Schnellschuss", wohldurchdacht und flott zum Lesen, aber nichts wirklich herausragendes, das einem länger im Gedächtnis haften bliebe.

Ich hoffe jedenfalls, noch viele Geschichten von dir lesen zu dürfen! :)

 

Heyho Rainer,

danke für Kritik! Sie stimmt größtenteils (warum nicht komplett erläutere ich gleich) völlig. Anspruchslos und ohne intellektuellen Wert - mir persönlich gefällt so etwas an einer Geschichte hin und wieder - schön, dass ich da nicht alleine bin. Die Sache mit des "Räsels Lösung" stimmt auch - wenn man denn ein "Rätsel" dahinter vermutet. Hatte ich eigentlich gar nicht geplant. Diese Geschichte kommt - so dachte ich jedenfalls - ohne Pointe aus. Überraschen will ich hier erst gar nicht.

Der Stil ist bewusst einfach gehalten (passt m.E. gut zur Story. Ich versuche ohne Umschweife auf den Punkt zu kommen - nachdenken können die Leute woanders, hier haben wir Entertainment, Freunde und Nachbarn). Kann man sicherlich verbessern, aber ehrlich gesagt sehe ich keinen Grund - ich finde, die Story sagt in dieser Form alles was sie muss - oder irre ich mich?

Nur bei dem von Dir zitierten Beispiel muss ich widersprechen: Lies doch noch mal den vorherigen Satz. Die Uhr bezieht sich nicht auf Brians Swatch, sondern auf die Wanduhr über dem Lehrerpult. Für die ist Brian normalerweise dankbar (in der Klammer erkläre ich nur, warum - weil er keine eigene anhat), nur eben in den Geschichtsstunden nicht - deshalb das "normalerweise". Kommt das denn wirklich nicht so rüber? Ich habe den Abschnitt jetzt noch ein paar mal gelesen und finde schon. Vielleicht bin ich aber auch blind - könntest Du in dem Fall bitte mal einen Gegenvorschlag posten? Danke.

Cheers

 

Die Uhr über dem Lehrerpult zeigte zwei Minuten vor Acht. Normalerweise war Brian für die Uhr dankbar (er hatte zwar eine Swatch, aber die trug er so gut wie nie),

Ich korrigiere mich - der Satz passt sinngemäß! Trotzdem komm ich irgendwie nicht damit klar - er ist formal sicher richtig, aber es liest sich ... einfach sehr holprig! Ich würde den Satz mit dem ersten "fusionieren", also nach der Uhr überm Lehrerpult anfügen, dass Brian eine Swatch hat, die er kaum mal trägt.

Du hast auch Recht, wenn du meinst, die Story müsse keine "Pointe" haben. Ich vermutete bloß eine und war dann doch etwas enttäuscht! Schließlich war da die Sache mit den fehlenden Zähnen ... Für gewöhnlich ein klassischer Aufhänger für eine "Erklärung". Du verstehst?

Insgesamt eine gute Geschichte, aber eben ohne Glanzpunkte, ohne Schnörkel, ohne Überraschungspointe. :cool:

 

Also ich fand die Geschichte recht gut. (Liegt vielleicht daran, dass ich selber Schüler bin und ich das ganz gut nachvollziehen kann!) Erinnert mich an meine Französischstunden.
Als ich noch in der Grundschule war, mussten wir auch zu medizinischen Untersuchungen! Dabei wurden wir aber nur geimpft. Schlimm genug!

Eine große Handlung hat die Geschichte nicht, dennoch hat sie mir wegen des Themas gut gefallen.

P.S.: Der Satz, den Rainer erwähnt hatte, liest sich in der Tat etwas holprig.

 

Rainer schrieb:

Insgesamt wirkt diese Geschichte für mich eher wie ein "Schnellschuss", wohldurchdacht und flott zum Lesen, aber nichts wirklich herausragendes, das einem länger im Gedächtnis haften bliebe.

Da hat er Recht.
Die Story liest sich auch wirklich sehr gut, aber dass die Lehrer mutieren und Kinder fressen... - sowas ähnliches hat man hier und dort schon mal gelesen.

Was mir auffiel:

"Und wenn ihr unterwegs auf die Toilette müsst, solltet ihr nicht alles auf die Brille verteilen, so wie Eric gestern."

Woher wusste sie, wer das war? Haben die Kameras auf der Toilette installiert?

Brian ging sehr langsam durch den Gang. Er warf einen Blick in den nächsten Klassenraum und sah, dass dort nur noch vier Schüler saßen.

Stand die Tür des Raumes offen?
Warum hat er nicht gehört, wie die Schüler dieses Raumes (und aller anderen Räume) aufgerufen wurden? Normalerweise hört man eine Durchsage doch in der ganzen Schule.

Na gut, ist ne Just-for-Fun-Story! :)

Fazit: Note 2, und ab zum Direktor!

 

Die ganze Geschichte hat mich an den Film "The Faculty" erinnert.

Es fehlt ganz eindeutig eine interessante Auflösung der Geschichte.

 

@ Leif Mein Problem mit der Story ist nicht jenes, dass die "Auflösung" simpel ist und nicht weiter erklärt wird. Beides verlange ich nicht!
Ich finde nur, dass der Aufbau der Story mehr versprochen hat, als ein "Und dann fraß ihn das Monster auf"-Ende.
Vielleicht habe ich überhöhte Ansprüche... ;)

 

Ja, das Ende ist eher unbefriedigend. Da hätte ich auch mehr erwartet, besonders bei dem guten Schreibstil von Wendigo, und nachdem ich die Story von den Eskimos und den Kühlschränken gelesen habe. Aber was soll man da schon anderes schreiben? Für ein anderes Ende hätte man die Story wohl doppelt so lang schreiben müssen.
Gerade hier ist eine Überraschungspointe verdammt schwer zu finden. Wenn nicht unmöglich.

 

Hallo Wendigo,
hmm..der Anfang hörte sich sehr vielversprechend an. Aber schon nach kurzer Zeit nimmt die Story ab. Die Idee gab's zwar schon in ähnlicher Form, aber dennoch gefiel mir sie bei dir. Trotz einiger stilistischer Fehler die schon genannt wurden und auch trotz eher platter Storyabschnitte hört man nicht auf die Geschichte zu lesen. Und das hast du gut gemacht.

Grüße,
Heiko

 

Heyho,

Eure Kritik ist vollkommen berechtigt - die Story ist weder originell noch gewinnt sie dem altbackenen Thema eine neue Idee ab. Jetzt ist sie aber nunmal da (ich konstruiere meine Geschichten niemals - dafür bin ich völlig untalentiert) und da sie ganz sicher nicht gut genug für eine Einsendung ist, dachte ich mir, dass ich damit vielleicht dem ein oder anderen hier ein paar vergnügliche Minuten bereiten kann. Das hat ja anscheinend einigermassen geklappt und das freut mich - mehr kann ich bei "Geschichtsstunde" nun wirklich nicht erwarten.

In diesem Sinne: Danke für die Kritik und das dennoch positive Feedback.

Cheers

 

Hallo, Freunde!

Natürlich ist diese Geschichte hier eine, die vorwiegend unterhalten will, nicht mehr und nicht weniger. Etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet hier. Wir brauchen uns nichts vormachen, 95 Prozent der hier Anwesenden bringen nichts anderes zustande als pure Unterhaltungsgeschichten. Aber deshalb müssen diese Werke noch lange nicht schlecht sein.

Die vorliegende hat mir recht gut gefallen, eine ziemlich gute Atmosphäre, was daraus resultiert, dass du glaubhaft erzählen kannst, Wendigo. Wie gesagt, die Stimmung ist recht gut, was bist du, Schüler oder Lehrer?

Auf einzelne kleine stilistische Unstimmigkeiten möchte ich nicht näher eingehen, aber zweifellos sind sie auch hier vorhanden, doch sicher nicht so zahlreich wie in einigen anderen Werken auf dieser Seite.

Jetzt das Negative (tätärätääää!):
Mir geht die ganze Sache zu schnell.
Du machst eine Menge Andeutungen über die Veränderungen der Lehrer (die Ausdrucksweise, die Zähne, die Stimme, etc.), die die Spannung aufbauen. Doch das geht klatsch, klatsch, eins nach dem anderen, ohne groß auf die Reaktion zu achten. Ich hätte mir gewünscht, mehr aus dem normalen Alltag der Schule zu erfahren (wie ist Mrs.Clarendon im Alltag),um durch gezielte Streuung der Veränderungen der Lehrer eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Ich finde, es herrscht momentan sowieso der Trend nach immer kürzeren Geschichten.

Doch man kann nicht alles haben.

Habe mich trotzdem prächtig amüsiert.
Grüße!

 

Hallo Hanniball,

auch Dir vielen Dank für die Kritik. Eine Frage hätte ich da allerdings noch:

Wie gesagt, die Stimmung ist recht gut, was bist du, Schüler oder Lehrer?

Läuft es denn auf diese beiden Seiten hinaus? Ich bin nämlich weder das eine noch das andere ...

 

Hallo!

Wendigo, ich wollte dich nicht beleidigen. ;)
Ich dachte nur, dass du besondere Erfahrungen auf dem Gebiet hast.

Grüße!

 

Hallo Hannibal,

keine Sorge, hast mich nicht beleidigt.

Ich dachte nur, dass du besondere Erfahrungen auf dem Gebiet hast.

Hat die nicht jeder?

 

HI Leute,

stephy kramt mal wieder in alten Geschichten herum... :D

Also mir hat die Story hier gut gefallen. Toll geschrieben und auch inhaltlich ganz ok. Nur hat sie mich (wie life) wirklich ein bißchen zu stark an "Faculty" erinnert - falls den Film jemand kennt (tolle Filmmusik übrigens! :D )... ;)

Griasle
stephy

 

find ich gut die geschichte. is wirkllich bissl wenig sinn aber unterhaltung bietet sie allemal! macht auch spaß beim lesen! nur ob sie zu horror passt darüber kann man sich streiten! trotzdem kurz und knapp finds gelungen!

 

Heja Wendigo,

ha, und ich habe heut groß rumgetönt, dass ich mich mit einer Story von dir befassen werde! Ich kann das jetzt nur oberflächlich machen, bin für eine genauere Analyse schon zu müde.

Nur am Rande: ich habe die obigen Postings nicht gelesen, das werde ich nachholen, sobald ich meinen ganzen Senf dazugegeben hab. Das find ich einfach interessant. Ich hoffe, es ist mir keiner böse, kann sein, dass ich Sachen von mir gebe, die schon gelobt oder kritisiert worden sind, also doppelt vorkommen.

Kurzkritik:

Schon nach dem ersten Absatz fühlte ich mich an eine Short Story von Stephen King erinnert, leider weiß ich den Titel nicht mehr, erschienen ist sie aber in seinem Roman „Alpträume“. Da ist schon eine auffällige Ähnlichkeit vorhanden, die mir das Lesevergnügen ein bisserl – aber nur ein bisserl, wie gesagt - verdorben hat. Deinen Stil finde ich flüssig und angenehm zu lesen, aber dir sind in deinem Text ein paar Zeit- und Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, mit denen ich mich Morgen näher befassen werde.

So long, ich leg mich jetzt lang
Liz

 

Guten Morgen Wendigo,

also dann mal los:

Warum trägt sie einen Wollpulover?, dachte Brian.
Anführungszeichen setzen!

... Wollpullover

Draußen müssen mindestens dreißig Grad sein.
Besser wäre: Draußen hat es mindestens dreißig Grad.

Eine kurze Stille folgte und Brian dankte allen Göttern, die es für zwölfjährige Jungen geben konnte dafür, dass sein Tafeldienst erst in zwei Wochen sein würde.
"dafür" rausnehmen, der Satzbau ist sehr schön, aber dieses Wort stört einfach.

Natürlich hatte er sie gewischt, Brian hatte gesehen, dass Daniel sie sogar sehr gewissenhaft gewischt hatte.
Wortwiederholung, besser:
... gewissenhaft gereinigt hatte.

Schweiss
Schweiß

Das muß ein böser Traum sein
... muss, kommt noch öfter vor

schloß ihn gleich darauf wieder.
... schloss

"Lisple uns doch mal das vierte Kapitel."
... vor

Sein Gebiß
... Gebiss

Manchmal fehlen noch ein paar Beistriche. Teilweise hast du übrigens tolle Redewendungen eingebaut!

Grüße!
Liz

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom