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Gedanken einer Vergessenen

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28.10.2003
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Gedanken einer Vergessenen

Wo waren sie?

Verzweifelt strengte ich all meine Sinnesorgane an, doch nirgendwo waren sie zu orten. Allein, einsam und vergessen stand ich in meiner Ecke und sehnte mich nach Gesellschaft. Wie lange waren sie schon weg? Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Es kam mir ewig vor. Außerdem hatte ich Durst.
So geht es nicht weiter. Doch ich kann nichts tun. Kann mich nicht bewegen.

Da höre ich ein Geräusch. Sind sie das?
Eine Tür fällt ins Schloss. Ja, das müssen sie sein. Ich erkenne den Klang ihrer Schritte auf dem Parkett. Sie unterhalten sich. Ihre Stimmen verhallen im Flur. Gespannt warte ich.

Doch sie scheinen mit anderen Dingen beschäftigt zu sein. Ihr klares Lachen schallt den Flur entlang bis in mein Zimmer. Gleich werden sie zu mir kommen. Ganz sicher. Doch immer noch warte ich. Ich höre sie nicht mehr. Haben sie mich etwa nicht bemerkt? Oder wollen sie mich gar nicht sehen?

Ich fühle, wie das Leben aus mir entweicht. Es kann doch nicht schon so schlimm um mich stehen? Das Durstgefühl lässt mich halb wahnsinnig werden. Ich möchte schreien. Noch will ich nicht aufgeben.

Die Sonne brennt auf mich nieder. Ich bin ihr vollkommen ausgesetzt. Verzweifelt versuche ich ihr so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben.
Vergeblich.

Da reißt mich ein Geräusch aus meinem dämmrigen Zustand. Sind sie gekommen um mich zu retten? Ein erwartungsvolles Zittern durchläuft meinen Körper.
Ich höre das Rauschen von Wasser. Schritte. Sie nähern sich meinem Raum. Das Geräusch von gluckerndem eingesperrtem Wasser begleitet sie. Mit letzter Kraft versuche ich mich ihnen entgegenzurecken. Das Wasser trifft mich erlösend.

Gerettet.


„Sieh mal Stefan, da wäre uns unsere Pflanze doch beinahe eingegangen. Gut, dass wir früher nach Hause gekommen sind.“

 

ah, eine Pflanze in einem Schlosse, an deren Gedanken wir hier teilhaben dürfen. Welch liebliche Idee. Und ich dachte wer erzählt da bloß, wer erzählt da bloß, auf wen wird gewartet, weshalb im Schloss und weshalb muss sie sterben. Und dann, ja dann kommt es alles in einem Satz, die Urlauber zurück und gleich mit Wasser in ihren Behältern. Ich liebe Geschichten, die davon leben, dass in ihnen nichts klar ist und am Ende ein einfacher langweiliger Satz vollkommene Aufklärung bietet.


Aber Kafka schrieb anders, doch bist du mir lieber, bei dir darf man Detektiv spielen und kann sich gewiß sein, am Ende die Lösung zu finden.

Viele liebe Grüße

-S-

 

Hey Schriftbild,

danke für deinen lieben Kommentar. An Kafka habe ich gar nicht gedacht, aber hast recht. Der hat auch so komische Ideen.
Manchmal hat man halt so Geistesblitze.

Liebe Grüße zurück
brianna

 

Zunächst ein kleiner Hinweis auf einen Tempusfehler. Der erste Absatz steht in Vergangenheit, der Rest in Präsens. Das solltest Du angleichen.
Viel mehr ist auch nicht zu sagen. Im Grunde handelt es sich um eine Art "Was bin ich"-Quiz, den Du am Ende mit einem Satz auflöst. Diese Idee ist an sich ganz nett, mehr aber auch nicht. Neu ist sie an sich auch nicht - Die Perspektive ist unbekannt und leicht ungewohnt, egal ob es eine Fliege, eine Spinne oder eine Kartoffel ist. Es ist insgesamt nicht viel mehr als ein erzählter Witz. Für mich ist es keine spannende oder interessante Geschichte, weil es keine Charaktere, keine richtige Handlung gibt, und kaum dass sie richtig anfängt, kommt die Pointe und das war's.

Fazit: Eine kurze Gag-Story, die ich schnell wieder vergesse.

 

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