Geschrieben von palladon
Es sind die wenigen Augenblicke in Deinem Text, in denen ich hinausfalle aus dem Traum. Da wurde einfach ersetzt, weil es vielleicht schicker tönt. Diesen wenigen Worten geht aber das ab, was ich will
Es würde mich wirklich freuen, wenn Du mir eben diese Stellen nennen könntest. Ich weiß, Du stehst nicht auf diese Erbsenzählerei... theoretisch müsste ich selbst darauf kommen, welche Augenblicke, welche Worte Du meinst... aber ich frage trotzdem... nicht aus Faulheit oder so... sondern als Erweiterung zur Eigenreflektion. Ja, ich bin die Macherin. Deshalb entscheide auch letztendlich ich, welches Wort wo steht. Ich will einfach so nah wie möglich ans Optimum. Aber dazu muss ich erst austangieren, wo genau das Optimum liegt. Hätte ich vorher machen sollen? Ja, vielleicht...
Geschrieben von Kristin
- aber Du weißt jetzt doch entschieden mehr über die Wirkung Deines Textes als zuvor, hm?
Definitiv. Aber es werden trotzdem noch mindestens 4 1/3 Leute kommen und mir aufzählen, was ich in diesem Thread alles arrogant, unfein, trotzig bla bla gesagt und unterstellt habe. Ich werde mich ein letztes 4/7 Mal dafür entschuldigen, 2, 3684 Mal noch ins Fettnäpfchen treten und natürlich weiterpöbeln

Freue mich auf Deinen Kommentar!
Geschrieben von Zaza
Was ich Dir empfehlen kann, ist, den Text mit jemandem durchzugehen, der Dich gut versteht und gleichzeitig die Position des Lesers gut einnehmen kann.
Danke, werde ich versuchen.
Ich habe immer noch das Problem, dass ich nicht weiß, was für Dich vordergründig ist. Wie die Sprache sein soll, wissen wir jetzt. Was der Inhalt ist auch. Aber welches Gefühl willst Du vermitteln? Was willst Du eigentlich sagen? Das ist es, was mir von Anfang an fehlt.
Das wichtigste Gefühl ist wohl das der Ironie. Da der Text den Leser nicht zu den Gedanken und Gefühlen anregt, auf die ich hinauswollte, muss ich wohl erklären, wo ich Ironie vermitteln wollte.
Da ist ein Junge, dem der Katholizismus eingetrichtert wurde. Um das zu verdeutlichen, habe ich versucht, ‚typisch kath. Phrasen’ (hier sind sie alle Sünder... sie alle treiben die Nägel tiefer in Christi Hände) zu benutzen und ihn diese wie selbstverständlich daher sagen lassen. Trotzdem bringt er einen Druiden mit ein in seine Religion, weil er nun mal ein Kind ist, und Kinder sich ebenso selbstverständlich die tollsten Sachen zusammenreimen,/-schmeißen und dennoch felsenfest davon überzeugt sind, überzeugt sind von ihrer Richtigkeit. Ein kleines Kind baut einfach einen Druiden in eine bierernste und bis ins kleinste Detail definierte und statuierte Religion. Das hielt ich für ironisch und wollte den Leser dieses Gefühl auch spüren lassen... jaja, davon ist nichts angekommen, aus diversen Gründen. Ich weiß.
Ebenfalls sollte ironisch sein... dass der Junge Gott zwar über seine Murmeln stellt, aber beide irgendwie einer Kategorie angehören.... dass er ausgerechnet versucht, Kartoffelblüten von ihren Sünden zu befreien....
Die wichtigste Ironie vermittelnde Stelle aber sollte der Schlusssatz sein... eben der Vater, der die hochtheologische Frage des Sohnes (die der Schuldzuweisung) mit einer Banalität abtut.
Weiterhin hatte ich versucht, in dem Jungen Kindlichkeit bzw. Naivität mit Ernsthaftigkeit zu vereinen. Was letztendlich am Ende des Texts übrigbleiben sollte, ist Ratlosigkeit.
Die Kernaussage sei folgende: Ein Mensch (letztendlich ist es egal ob Kind oder Erwachsener) fühlt sich aus welchem Grund auch immer vor Gott schuldig, weil ihm Schuld eingebläut wurde. Wenn er aber diese Schuld erfragt (noch nicht einmal hinterfragt) kommt eine ausweichende Antwort. Denn das ist mE die Theodizee – eine ausweichende Antwort.
So. Das wollte ich. Bei keinem ist es angekommen. Oder der Text hat erst gar kein Interesse an der Thematik erweckt. Verstanden habe ich das jetzt, trotzdem kann es von mir aus noch ein Dutzend Mal betont werden.
Ich musste noch nie einen Text von mir so erklären. Es ist ungewohnt, anscheinend so danebengegriffen zu haben. Eine gute Lehrstunde. Würde mir wünschen, dass das Interesse, trotz Langeweile, am Text und seiner Entwicklung bestehen bliebe.
San