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Frau in den Klippen

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07.07.2002
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Frau in den Klippen

Gestern morgen stand eine Frau in den Klippen. Sie schrie und rief und tobte, aber ich habe sie nicht verstanden. Sie schien verzweifelt zu sein.
Als ich nach Hause kam, ging die Frau mir nicht aus dem Kopf. Immer noch hörte ich ihre Stimme, die kreischende, wilde, bedrohliche.
Ich hörte laute Musik über den Kopfhörer. Ich ging ins Kino. Zuletzt trank ich ein Bier. Aber die Frau schrie noch immer.
Ich nahm sie mit in meinen Traum.
Dort stand sie vor mir, mit wehendem Haar, nass, verklebt.
Was willst Du, fragte ich sie, traute mich aber nicht, ihr dabei in die Augen zu blicken.
Die Frau öffnete den Mund, und ein Sturm trat hervor. Ich verstand nicht, was sie sagte und meine Angst wurde stärker. Hör auf damit, flehte ich stumm, sag mir doch, was Du von mir willst!
Um uns herum blitzte und donnerte es, und ich hatte solche Angst, dass ich mir wünschte zu sterben. Das war der Moment, in dem ich der Frau in die Augen blickte. Was willst Du, fragte ich sie noch einmal, und entsetzlich sprach ihr Mund mit meiner Stimme. Dann war ich wieder wach.
Frau in den Klippen, betete ich leise.

 

hallo gauloises,

obwohl der grund nicht verraten wurde, warum die protagonistin von der frau gequält wird und sich in die gedanken und träume einschleicht, hat mir der text gut gefallen. der grund scheint mir wenig wichtig, wenn die stimmung vermittelt werden kann und in diesem fall auch wird. ich gehe davon aus, dass es sich um ein und dieselbe person handelt, was ein weiterer grund ist, warum mir der text gefällt, weil er raum für interpretationen lässt.

lg sabine

 

Nur der Anfang einer Geschichte; in dieser Form wirkt sie unvollständig. Es wird eine gewisse Stimmung vermittelt, von einer Kurzgeschichte erwarte ich jedoch mehr. Aber das ist, wie man an Sabines Posting sieht, Einstellungssache. Natürlich lässt der Text Raum für Interpretationen. Weil er Null erklärt und alles dem Leser überlässt. Mir ist sowas zu beliebig.

 

Hi gauloises,

dieser Titel, und dann unter Seltsam. Das hörte sich für mich interessant an.

Dein Stil gefällt mir. Du hast gleich am Anfang Spannung aufgebaut.
Doch, wo ist der Rest deiner Geschichte? :hmm:
Natürlich kann ein jeder reininterpretieren.
Sie begegnet sich selbst. Sie hat Probleme, Ängste. Schreit sie hinaus.
Punkt, das wars.

Schade, du hast so gut angefangen. Etwas mehr Handlung und Tiefe wäre besser gewesen.
So hat man deine KG gelesen und gleich wieder vergessen.
Wie gesagt, sehr schade!!!!

lieben Gruß, coleratio

 

Leider kann ich mich meine Vorrednern nur anschließen. Du beginnst sehr stark, also spannend und bringst die Sache nicht wirklich zu Ende. Oder es fehlt der Zwischenteil, wie auch immer man das sehen man. Schade, da könntest Du mehr draus machen. Sicher passt die Geschichte in die Rubrik seltsam, aber eben nur, weil sie auf seltsame Weise unfertig ist. Leider.

 

Hallo zusammen,

ich staune und freue mich, dass Ihr Euch mit dem Text auseinandersetzt. Vielen Dank für Eure Gedanken, insbesondere die kritischen, die sind mir eine große Hilfe!

@Sabine:
Des einen Freud ist des andern Leid: Der großzügige Interpretationsspielraum.
Ich habe nicht viel Erfahrung mit Texten dieser Art. Die "Frau in den Klippen" war mehr so eine Art Experiment. Ich wollte rausfinden, ob die Stimmung, aus der heraus ich den Text geschrieben habe, auch wirklich durch den Text transportiert wird, oder ob einfach nur irgendwas transportiert wird. Deshalb freut es mich, dass Du tatsächlich bei dem Wort "Stimmung" gelandet bist. Hmm, magst Du Deinen Eindruck noch etwas konkretisieren?

@Uwe:
Du hast Recht, das Ganze ist beliebig, weil eine Kontext-Einbettung fehlt. Genau an die habe ich mich aber noch nicht rangetraut, weil ich nicht sicher war, ob die Vermittlung der Stimmung durch Text überhaupt funktionieren kann (wenn ich ihn schreibe). Habe jetzt etwas Mut gefasst. ;)

@coleratio:
Auch Dir DANKE für Deinen Eindruck und die Aufforderung, es zu versuchen.
Ich denke ja immer, dass ich das nicht kann.

@die-magd:
Kann nur wiederholen, was ich auch den anderen schon geschrieben habe: Die "Frau in den Klippen" werde ich wohl nicht mehr ändern. Ich nehme das auch selbst mehr als Fragment, das so oder so ähnlich in einen größeren Kontext eingebettet gehört, mit Handlung und so. In dem Rahmen werde ich Eure Anmerkungen verbraten.

Also nochmal DANKE an Euch für das wertvolle Feedback. Ansonsten ist auch Kritik an den Worten erwünscht, wenn denn jemand welche hat. ;)

gauloises

 

Hi Gauloises,
Deine sehr kurze Geschichte gefällt mir von der Grundidee her sehr gut, ;) aber auch mir scheint sie unvollendet. Der Spannungsaufbau zu Anfang läuft über zum viel zu schnellen Ende. Für eine Geschichte dieser Kürze sind meiner Meinung nach zu viele Wiederholungen drin. Schade um den Rest. Wäre noch so schön ausbaufähig gewesen.
Liebe Grüße, Susie

 

Hi Susie,
als ich den Text hier eingestellt habe, nahm ich ihn selbst nicht ernst.
Hatte eigentlich damit gerechnet, dafür ausgelacht zu werden. ;)

Insofern hat sich die Präsentation meines Ergusses schon gelohnt: Huch, da wird ja was verstanden. Das ist eigentlich ziemlich schön. Hab schon angefangen, das Thema differenzierter zu verwurschteln.

Danke für Dein Feedback! :)

 

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