Frau in den Klippen
Gestern morgen stand eine Frau in den Klippen. Sie schrie und rief und tobte, aber ich habe sie nicht verstanden. Sie schien verzweifelt zu sein.
Als ich nach Hause kam, ging die Frau mir nicht aus dem Kopf. Immer noch hörte ich ihre Stimme, die kreischende, wilde, bedrohliche.
Ich hörte laute Musik über den Kopfhörer. Ich ging ins Kino. Zuletzt trank ich ein Bier. Aber die Frau schrie noch immer.
Ich nahm sie mit in meinen Traum.
Dort stand sie vor mir, mit wehendem Haar, nass, verklebt.
Was willst Du, fragte ich sie, traute mich aber nicht, ihr dabei in die Augen zu blicken.
Die Frau öffnete den Mund, und ein Sturm trat hervor. Ich verstand nicht, was sie sagte und meine Angst wurde stärker. Hör auf damit, flehte ich stumm, sag mir doch, was Du von mir willst!
Um uns herum blitzte und donnerte es, und ich hatte solche Angst, dass ich mir wünschte zu sterben. Das war der Moment, in dem ich der Frau in die Augen blickte. Was willst Du, fragte ich sie noch einmal, und entsetzlich sprach ihr Mund mit meiner Stimme. Dann war ich wieder wach.
Frau in den Klippen, betete ich leise.