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Frühlingsgefühle
Ich lerne dich kennen, ich lerne dich schätzen; besonders in Momenten, in denen du dich traust, deine Kaspermütze abzunehmen und ich in deinem Gesicht die Narben der Vergangenheit und eine vertraut empfundene Verletzlichkeit erkenne. Fasziniert entdecke ich geistigen Tiefgang unter deinen oberflächlichen Selbstpräsentationen, fühle mich dir mehr und mehr verbunden.
Dann dieser laue Frühlingsabend, die zarten Wurzeln unserer Freundschaft werden einem Sturm ausgesetzt. Ungewohnte Berührungen von deinen vertrauten Händen, zunächst zärtlich vorsichtig, dann leidenschaftlich forsch. Deine Lippen, denen ich oft schon lauschte, auf meine gepresst, neue Augenblicke in einem bekannten Gesicht. Die in mir keimende Angst mit der leichten Brise deiner Worte beiseite gewischt.
Am Morgen danach treiben verwirrte Gedanken in meinem Kopf ihr Unwesen, mein Herz flüstert von Sehnsucht und Liebe, mein Bauch krampft sich in angstvoller Ungeduld zusammen. Das Telefon klinglet und bringt alles in mir zum Schweigen, aus der Ferne vernehme ich deine Worte, die das Wir zwischen uns in Staub zerrieseln lassen.