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Frühlingsgefühle

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16.05.2004
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Frühlingsgefühle

Ich lerne dich kennen, ich lerne dich schätzen; besonders in Momenten, in denen du dich traust, deine Kaspermütze abzunehmen und ich in deinem Gesicht die Narben der Vergangenheit und eine vertraut empfundene Verletzlichkeit erkenne. Fasziniert entdecke ich geistigen Tiefgang unter deinen oberflächlichen Selbstpräsentationen, fühle mich dir mehr und mehr verbunden.

Dann dieser laue Frühlingsabend, die zarten Wurzeln unserer Freundschaft werden einem Sturm ausgesetzt. Ungewohnte Berührungen von deinen vertrauten Händen, zunächst zärtlich vorsichtig, dann leidenschaftlich forsch. Deine Lippen, denen ich oft schon lauschte, auf meine gepresst, neue Augenblicke in einem bekannten Gesicht. Die in mir keimende Angst mit der leichten Brise deiner Worte beiseite gewischt.

Am Morgen danach treiben verwirrte Gedanken in meinem Kopf ihr Unwesen, mein Herz flüstert von Sehnsucht und Liebe, mein Bauch krampft sich in angstvoller Ungeduld zusammen. Das Telefon klinglet und bringt alles in mir zum Schweigen, aus der Ferne vernehme ich deine Worte, die das Wir zwischen uns in Staub zerrieseln lassen.

 
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Hallo Mariewulf,

da hast du in wenigen Sätzen eine ganze Geschichte geschaffen: langsame Annäherung, der Blick hinter die Kulissen, dann die erotische Kumulation und der Abschied. Kompliment. Du hast eine schöne poetische Sprache, die dem Leser Konzentration abverlangt, aber es lohnt sich. Vage fühlte ich mich an Ovid und das Hohelied Salomons erinnert. ;)

Die "Frühlingsgefühle" lassen mich viel zufriedener zurück als "Bela", denn da fehlt mir der Handlungsfaden.

LG, Chica

P.S.: Ich sehe gerade, dass du die Geschichte in zwei verschiedenen Unterforen gepostet hast. Muss nicht sein.

 

Hallo Chica,

vielen Dank für Dein Feedback, so schnell hätte ich gar keine Reaktion erwartet und dann noch solch eine positive, schön, ermutigt mich zum Weiterschreiben!

In meinem anderen Beitrag mag der Handlungsfaden fehlen, da keine Handlung bzw. Begegnung mehr stattfinden kann, was bleibt sind die Gefühle, die ich zum Ausdruck bringen wollte und dies v.a. zur eigenen Verarbeitung...

Liebe Grüße!

p.s.: Kann mir jemand sagen, wie ich einen Beitrag hier lösche, um ihn einer anderen Kategorie (in diesem Falle "Alltag") zuzuordnen?

 

Hallo Mariewulf,

habe deine Geschichte lange nicht angeklickt, weil mir der Titel zu langweilig klang. Tatsächlich hat sie auch keine besonders spektakuläre Handlung.
Durch deine Sprache ist es dir trotzdem gelungen, mich gleich in den Bann zu ziehen. Deine Geschichte ist zwar poetische, aber sehr schön, poetisch und traurig. Mir hat sie sehr gefallen.

Ein kleiner Tippfehler: Das Telefon klingelt nicht klinglet.

Gruß,
Ellen

 

Hallo Marie,

ehrlich gesagt, mir ist das alles ein bisschen zu zart:
- Momente, in denen ... ich in deinem Gesicht die Narben der Vergangenheit ... erkenne
- zarte Wurzeln unserer Freundschaft
- zärtlich
- Deine Lippen, denen ich oft schon lauschte
- Mein Herz flüstert von Sehnsucht und Liebe

Das ist für mein zartes Herz zu - kitschig.

Ich weiß, das klingt krass, trotzdem möchte ich es mal so einfach sagen. Für mich ist es zu kitschig, anderen mag es gefallen. Ich mag keine Stürme im Wasserglas, und hoffe, ich muss mich für meine unmaßgebliche Meinung nicht allzu oft entschuldigen.

Sorry. Nichts für ungut.
Dein Stefan

 

Hallo mariewulf, du berührst mit dieser Sprache die Gefühle! Auch meine!
Einige sehen den Kitsch,...ich sehe Einfühlungsvermögen und Schreibkunst.


Liebe Grüße Stefan

 

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