Flucht aus dem Alltag
Das matte Licht des Mondes durchbricht die Finsternis der Nacht und taucht die Welt in ein fahles Licht.
Um mich herum herrscht absolute Stille, fast scheint es, als habe man die Zeit angehalten, als wäre ich ganz allein auf der Welt.
Leise, kaum spührbar, fängt es an zu regnen.
All meine Träume und Sehnsüchte liegen vor mir, projeziert in die Scheinwelt des Augenblicks, die Scheinwelt der Stille und Einsamkeit, die mir Freiraum gibt endlich einmal durchzuatmen.
Regentropfen, die rhythmisch auf das Dach trommeln, reißen mich aus der Stille und ziehen mich in ihren Bann.
Als ich meine Arme aus dem weit geöffneten Fenster dem Regen entgegen strecke, spüre ich, wie die Tropfen meinen dünnen Pullover durchnässen.
Das kühle Nass auf meinen ausgestreckten Händen löst ein Gefühl der Erleichterung in mir aus.
All den Stress der letzten Tage blende ich ganz aus, vergrabe ihn tief in mir, um ihn aus meinem Kopf zu verbannen und ihn einfach zu vergessen.
Die kalte Luft, die durch das Fenster dringt , lässt mich frieren.
Ein geschlossenes Fenster jedoch würde mir den Augenblick rauben, ihn als Sehnsuchtfantasie in meinen Kopf verbannen, zu all den unvergessenen Träumen der Freiheit.
Langsam schließe ich die Augen, wünsche mir diese Nacht würde niemals enden. Für einen Augenblick lasse ich den Alltag hinter mir, flüchte jeglicher Zwänge, vergesse die Welt, die mich umgibt und bin frei.
Als ich meine Augen wieder öffne hat sich eine Wolke vor den Mond geschoben und nimmt der Welt ihr letztes fahles Licht.
In meinem Zimmer ist es kalt und düster, ich schließe das Fenster und lege mich aufs Bett, starre in die
Dunkelheit und warte auf des grelle Lärmen des Weckers....