Hm. Cerberus81, wäre dieser Text keine Geschichte, hätte er auch in "Experimente" nichts zu suchen.
Mir persönlich viel zu abstrakt. Fast lyrisch. Bei aller Sprachgewalt hat der Autor auf Verständlichkeit verzichtet. Empfehle eine Überarbeitung, denn Ansätze wie
Zwischen uns besteht eine nie ausgesprochene Abmachung, dass niemand den anderen an seine Nichtigkeit erinnert.
sind durchaus gelungen.
...para
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PS:
Für alle, die zu dumm sind, die Aussage des Textes zu verstehen, habe ich meine Interpretationskunst reanimiert.

Der Mief, der uns erstickt, ist der Sauerstoff, den wir zum Leben brauchen.
Tu mir nicht weh jetzt, Echnaton: Quod me nuhit, me destruit.
Oder einfacher: Das Notwendige stinkt. Aufs Klo gehen, zum Beispiel. Mieft, ist aber notwendig.
Das Heil der Provinz ist die Abkehr,
der Fluch ist das Vergessen.
Wer dem Urbanen entkommt, vergisst bald, wie toll doch Kinopaläste, Sushibars und Fitnesszentren eigentlich sind.
Der Tod, das bist immer du selbst.
Schließlich macht doch auch
euer Körper schlapp, ihr medizinischen Volldeppen.
Morgen fährt mal wieder ein Bus
Na und?
Durch den Verzicht auf ein Satzzeichen betont der autor den Wert des Lyrischen.
Eigentlich ist es egal, ob morgen ein Bus fährt, ob du jetzt gerade stirbst oder nicht. Und in der Provinz fahren die auch nicht so oft.
Wo soll man auch hin fahren, wenn man in der Provinz lebt und nicht zurück in die Stadt will.
Denkst du, die Monotonie des Betons überwindet die Monotonie des Backsteins?
Ein Schelm, der so denkt.
Wir sind Beton oder wir sind Backstein. Das können wir bestimmen, wo immer wir uns aufhalten.
Sowohl Beton als auch Backstein sind als Konstruktives Primärgut notwendig. Entweder man ist flüssig oder trocken. Entweder man verbindet, oder man ist hart wie Stein.
Wo immer man ist, man hat die Wahl, Brücken zu schlagen (Beton) oder zu mauern (Backstein).
Feuerwehrfeste. Nachbarschaftsfeste. Schützenfeste. Fußballfeste. Einweihungsfeste. Erntedankfeste. Hochzeitsfeste. Dorffeste. Geburtstagsfeste. Festefeste.
Morgen gibt’s ein Fest?
Wurde aber auch Zeit.
Logisch im Kontext, das auf Feste Sachen Feste folgen.
Ein Appell gegen die Vergnügungssucht des Menschen, die vom Wesentlichen ablenkt: Man sieht vor lauter Feten die Party nicht mehr.
"Festefeste" bezieht sich auf die Überschrift: "Ficken wir uns nicht zu tode?", welche gut gewählt ist in Zeiten von Überbevölkerung, Pille, Aids und Rentnerschwemme.
Der Bürgermeister ist einer von uns, würde aber gerne einer von denen da droben sein. Er fährt Fahrrad. FAHRRAD. Ich bitte Sie!
Keine Panik, das Dorf des Protagonisten ist nicht in der Hand der Grünen.
Durch den Umzug in die Provinz (s.o) ist auch der Bürgermeister kein hohes Tier mehr. Gerne wäre er wirklich wichtig, aber dafür sollte er auf Limosinen umsteigen - und soviel wirft der Hof einfach nicht ab.
Wenn wir ficken, dann immer gegen die Gegenwart. Das Jetzt. Irgendwann halten wir uns für großartig. (...)
Der normale Mensch kämpft beim Geschlechtsakt ja immer gegen die Gegenwart.
Nehmen wir Pärchen xy: Sie denkt:
"Gleich wirds besser, gleich wirds besser!"
während er denkt:
"Jetzt noch nicht, jetzt bitte noch nicht!"
Der Kampf kann gewonnen werden. In den USA werden z.B. Kondome mit tropischen Zusätzen verkauft. Die betäuben, und man kann "stundenlang ficken, ohne etwas zu spüren" (vgl. Palahniuk, "Survivor").
Dann kann sich z.B. Pärchen xy großartig fühlen.
Wir ziehe alle an einem Strang, weil wir sonst kaputt wären. Das Wort Zwangsgemeinschaft fällt aber nie. Es klingt so wahr.
Nein, beim Tauziehen wären wir bald kaputt. Der Autor meint:
Wir sind auf Gemeinschaft angewiesen.
Zur Vermeidung des unangenehmen Wortes "Zwangsgemeinschaft" wurden Begriffe wie "Kollegium", "Stammtischbrüder" und "Familie" eingeführt. Dabei träfe es Zwangsgemeinschaft besser.
Man würde schon mal gerne, aber hier?
Der Sexualtrieb wird gedämpft durch den Besuch einer Literaturseite.
Fürchtet nicht das freudsche Es. Der Mann faselte auch von Penisneid, lange nachdem die Klitoris entdeckt worden war.
Befreiung des Sexualtriebes heißt auch Befreiung von Konventionen.
Nur ohne Medien, Luxus und Konsum kann man das Wesentliche erkennen.
Auf dem Land gehts gemächlicher zu.

Solltest du nicht lieber das Geschirr abtrocknen, anstatt deine Zeit hier zu verplempern?
PPS:
Der Autor möge mir mein Späßchen verzeihen. Es kam mir nicht darauf an, ihn oder seinen Text lächerlich zu machen. Naja, Vielleicht ein wenig seinen Text. Aber nicht ihn.