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Felix und die Schon-Wieder-Worte

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23.06.2021
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Felix und die Schon-Wieder-Worte

»Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«.

Felix läuft die letzten Meter zur Schule. Er läuft langsam. Gut, dass Mama ihn nicht sieht. Sie mag es nicht, wenn er trödelt. Aber sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist schnell mit einem Aus-dem-Auto-Flugkuss für Felix losgefahren. Also kann sie ihn nicht sehen. Heute hat sie wieder Hohm-Offiss. Felix weiß, was das ist. Er hatte lange Hohm-Skuuling. Das ist, wenn man zuhause lernen muss. Hohm-Offiss ist, wenn Mama zuhause arbeiten muss.

Aber was Wieder-Worte sind, weiß er nicht. Er fühlt sich klein und dumm, wenn er nicht versteht, was Erwachsene sagen. Deshalb geht er die letzten Meter zur Schule langsamer als sonst. Weil er nachdenken muss. Dabei kickt er einen kleinen Kieselstein vor sich her. Der klickert so schön, wenn er rollt. Das hilft beim Denken. »Immer diese Wieder-Worte«, wiederholt er Mamas Satz. Was sind Wieder-Worte?

Ist das vielleicht so ähnlich wie ‚schon wieder‘? Das kennt er.

»Du hast schon wieder …«, dein Schulbrot nicht gegessen. Vergessen, den Ranzen aufzuräumen. Vergessen, die Hausaufgaben zu machen. Überall Chaos hinterlassen, beim Spielen. Das hat er alles schon gemacht. Und manchmal auch schon wieder. Aber heute nicht. Er wollte einfach nur die neuen Schuhe nicht anziehen. Mama hat gesagt »zieh‘ deine Schuhe an, Felix!«. Und Felix hat »nein« gesagt. »Ich will die doofen Schuhe nicht anziehen.« Das war nicht nett. Eigentlich weiß er das. Aber Joschi hatte gestern über die weißen Schuhe gelacht: »Das sind doch Baby-Schuhe«. Felix will kein Baby sein. Er will doch einfach nur cool sein und auch einen Freund haben.

Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe heute morgen nicht anziehen. Aber das weiß Mama nicht. Er hatte sich nicht getraut, davon zu erzählen. Heute morgen fiel es ihm wieder ein. Und dann war auch dieses doofe Gefühl im Bauch wieder da. Wie der Strudel von einer Badewanne, nur im Bauch. In dem Moment, als er an Joschi dachte und sein Lachen, war alles wieder da. Deshalb war er traurig. Und durcheinander. Und sauer. »Ich will die doofen Schuhe nicht anziehen.« Das hatte er noch nie gesagt. Deshalb versteht er nicht, warum das ein Schon-Wieder-Wort sein soll. Kann etwas ein Schon-Wieder-Wort sein, wenn man es noch nie gesagt hat? Erwachsene reden manchmal seltsam. Noch einmal kickt Felix gegen den Kieselstein.

Da kommt ihm eine Idee: Vielleicht ist Oma da, wenn er später nach Hause kommt. Die kann er fragen. Oma kann super erklären. Sie ist überhaupt die beste Erklärerin, die Felix kennt. Mama kann super singen. Opa kann tolle Sachen bauen, wie Felix' rotes Spielhaus. Aber Oma kann vor allem Sachen erklären. Sie erklärt immer so, dass er es versteht. Er will Oma nach den Schon-Wieder-Worten fragen. Er freut sich schon darauf, wie er sich direkt nach der Schule zu Oma auf das Sofa kuschelt. Die weichen Sofakissen wie ein Burg um sich aufbauen. Vielleicht macht Oma ihm ihren besonderen Kakao, der immer nach echter Schokolade riecht. Und dann wird er sich das mit den Wieder-Worten erklären lassen. Das ist eine gute Idee, findet Felix.

Jetzt kann er endlich an etwas Anderes denken. Und in der Schule muss man ja an andere Sachen denken, als an Schon-Wieder-Worte und Badewannen-Strudel im Bauch. Auch das hat Oma ihm erklärt. »In der Schule brauchst du deine Gedanken für Buchstaben, Zahlen und solche Sachen. Du willst ja was lernen. Das geht viel besser, wenn im Kopf genug Platz frei ist.«

Noch einmal kickt er gegen den Kiesel. Es macht ‚pling‘, als der Kiesel an das Schultor stößt. Und es quietscht, als Felix das Tor aufmacht. Drinnen wartet Joschi auf ihn. Heute lacht er ihn nicht aus, obwohl Felix die weißen Schuhe anziehen musste. Stattdessen kickt er zusammen mit Felix den Stein hin und her. Da ist Felix froh. Sogar sein Herz klopft irgendwie fröhlicher. Das ist so viel besser, als das doofe Gefühl im Bauch.

Und die ‚Schon-Wieder-Worte‘? An die muss er jetzt im Moment gar nicht mehr denken.

 
Quellenangaben
Die Quelle zu diesem Text ist mein Enkel. Er hat Oma tatsächlich nach Wider-Worten gefragt.

@linktofink ,

vielen Dank für Dein Feedback.

Noch besser wäre eine Prüfung, eine Hürde, die Felix überwinden muss, um das Problem zu lösen. Und durch diese Erfahrung macht er den wichtigen Entwicklungsschritt zu sagen: "Ich ziehe die Schuhe an, ist mir egal, was die anderen denken!"
Sowas in die Richtung, dann würdest du nicht vermitteln, dass Probleme von selbst verschwinden, was sie selten tun.
Ja, ich verstehe deinen Gedanken.

Der Konflikt wird nicht aktiv gelöst, nur indirekt durch die Frage an Oma. Der andere Konflikt überhaupt nicht, weil Joschi die Schuhe nicht mehr erwähnt.

Andererseits erscheint mir das die übliche Entwicklung bei Schulkindern zu sein. Lernen und Weiterentwicklung durch Fragen. Ich versuche mal, ob mir noch etwas aktiveres einfällt, aber bislang fällt mir das schwer.

Stil und Sprache finde ich gut zu lesen und auch kindgerecht umgesetzt.
Danke.

Auf jeden Fall hast du mich noch einmal zum Nachdenken gebracht.

Dafür noch einmal vielen Dank.

LG, Gerald

___

Hallo @Markov,

Danke für's Lesen und kommentieren.

Aus meiner Sicht hast du das Thema der Challenge getroffen. Deine Geschichte ist leichte Kost, amüsant und verbreitet positive Stimmung. Dafür gibt es einen Daumen hoch
Vielen Dank dafür. Das freut mich.

Die gesamte Geschichte ist ja eine sehr persönliche von Felix.
Daher meine Empfehlung: Schreib die Geschichte einmal in der ersten Person im Präsens und lass dich überraschen, was passiert. Vielleicht hat Felix dir sogar noch etwas mitzuteilen.
Ich habe das tatsächlich mal probiert, aber es ist mir nicht gelungen. Vielleicht muss ich anders versuchen, mehr Nähe zu erzeugen.

Braucht es diesen letzten Satz? Ich finde ihn überflüssig. Die drei Sätze davor bilden schon einen Schluss. Darüber hinaus hat mich dein letzter Satz auch etwas irritiert
Stimmt. Ich habe das noch einmal geändert.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo C. Gerald Gerdsen,
da bist du ja mit einer ganz beschaulichen Geschichte eingestiegen. Die Themen, die sich andeuten sind gar nicht mal so ohne: Widerworte und damit die Frage des Eigenwillens und zweitens: gehänselt werden, Freundschaft.
Die Widerworte bleiben aber nur ein Konflikt auf der Ebene der Wortbedeutung, das wird Oma lösen, falls dein Felix das nicht bis dahin vergessen hat. Und der Joschi hört einfach von selber wieder auf. Manchmal erledigen die Dinge sich von selbst. Das ist durchaus realistisch. Und der Felix ist ja ein ausgesprochen braver, verständiger Junge, da eskaliert nichts weiter. Ich bin tatsächlich so gemischt, einerseits ein bisschen enttäuscht, dass da nichts aktiv gelöst werden muss. Andererseits auch irgendwie amüsiert, ja so isses manchmal.
Ich denke, wenn ein Kind die Geschichte vorgelesen bekommt, dann ergibt sich natürlich Gesprächsstoff. Bist du schon mal ausgelacht worden? Was findest du babyhaft? Warum hat Felix sich nicht getraut, dass der Mutter zu sagen? Warum kann er nicht andere Schuhe anziehen? Was sind Widerworte? Sind die wirklich immer schlecht? Was wird die Oma wohl sagen? Mit wem würdest du ein Problem besprechen?
Da kann ein Kind sicherlich gut andocken, das sind Themen, die Kinder angehen und bestimmt ist diese Geschichte, die so auf Samtpfoten daherkommt, ein Türöffner.
Ich denke als Zielgruppe so an sechsjährige Kinder und finde sprachlich hast du das gut getroffen.

Kleinigkeit:

Und auch die ‚Schon-Wieder-Worte‘ sind schon nicht mehr so schlimm.
Zweimal schon. Und ein bisschen irritiert es mich, denn so schlimm erschienen sie mir nicht, da es ja nur um die Bedeutung ging.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @Chutney,

so habe ich die Geschichte gemeint. Und es freut mich, wenn sie so wirkt.

Danke für dein Feedback.

Und der Schlusssatz ist irgendwie schwierig. Ich hatte schon mehrere Versionen und darüber sind schon einige Leser:innen gestolpert.

Ich muss noch mal darüber nachdenken.

Liebe Grüße, Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

ich finde, dass du den Sound des Kindes gut triffst, hatte allerdings etwas Schwierigkeiten, in den Text reinzukommen. Ich finde, dass es sich ein bisschen wie eine Zusammenfassung liest, die bei mir für Distanz gesorgt hat. Konnte mich nicht so richtig mit deinem Prota Felix identifizieren. Denke, dass es daran liegt, dass eher behauptet wird und ich das als Leser so hinnehmen muss. Ich gehe da im Detail drauf ein:

Felix läuft die letzten Meter zur Schule. Er läuft langsam. Gut, dass Mama ihn nicht sieht. Sie mag es nicht, wenn er trödelt. Aber sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist schnell mit einem Aus-dem-Auto-Flugkuss für Felix losgefahren. Also kann sie ihn nicht sehen. Heute hat sie wieder Hohm-Offiss. Felix weiß, was das ist.
Die kurzen Sätze erzeugen den oben angesprochenen Sound, finde ich gut gemacht und habe ich dir abgekauft.

Er hatte lange Hohm-Skuuling. Das ist, wenn man zuhause lernen muss. Hohm-Offiss ist, wenn Mama zuhause arbeiten muss.
Hier muss ich grinsen, ja schöne Beobachtung!

Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe heute morgen nicht anziehen. Aber das weiß Mama nicht. Er hatte sich nicht getraut, davon zu erzählen. Heute morgen fiel es ihm wieder ein.
"Er hatte sich nicht getraut davon zu erzählen" sehe ich für ein Beispiel für eine Behauptung an. Ich muss das so kaufen und kann es mir selbst nicht erschließen. Möglicherweise bin ich da aber auch zu kritisch, weil ich gerade diese "Zeigen, nicht behaupten" Brille aufhabe und mich selbst damit befasse.

Und dann war auch dieses doofe Gefühl im Bauch wieder da. Wie der Strudel von einer Badewanne, nur im Bauch.
Denkt ein 6 jähriges Kind in solchen Bildern? Hier bin ich etwas gestolpert, habe mich gefragt, ob das so passt. Hätte es hier geschickt gefunden, wenn ich durch eine Szene selber auf diese Schlussfolgerung gekommen wäre, dann hättest du auch nicht das Problem der Glaubwürdigkeit.

Da kommt ihm eine Idee: Vielleicht ist Oma da, wenn er später nach Hause kommt. Die kann er fragen. Oma kann super erklären. Sie ist überhaupt die beste Erklärerin, die Felix kennt. Mama kann super singen. Opa kann tolle Sachen bauen, wie Felix' rotes Spielhaus. Aber Oma kann vor allem Sachen erklären. Sie erklärt immer so, dass er es versteht. Er will Oma nach den Schon-Wieder-Worten fragen. Er wird sich direkt nach der Schule zu Oma auf das Sofa kuscheln. Am besten in Omas dicke, weiche Sofakissen, mit einem heißen Kakao. Und sich das mit den Wieder-Worten erklären lassen. Das ist eine gute Idee, findet Felix.
Das liest sich für mich wie eine Zusammenfassung und ich glaube, dass genau hier noch Verbesserungspotential besteht. Ich kann es als Leser nicht so richtig erleben und bin so emotional relativ weit weg.

Vielen Dank für deine Geschichte, die Challenge ist immer sehr interessant, weil es so unterschiedliche Ansätze und Ideen gibt. Deine Idee hat mir jedenfalls gefallen und ich musste gerade am Anfang auch ordentlich grinsen.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,4

vielen Dank für Dein Feedback. Ja, die emotionale Nähe und das "Show-don't-tell". Darüber sind schon mehrere Leser gestolpert. Ich habe es noch nicht geschafft, dass ausreichend zu verändern, aber vielleicht hast Du mich gerade auf eine Idee gebracht.

Ich will den Zeitablauf nicht verändern, Oma und die Sofakissen sollen in der Zukunft sein. Aber ich kann ja mal versuchen, Felix' Gedanken zu zeigen. Wie er die Situation im Kopf vorweg nimmt.

Das werde ich ausprobieren. Vielen Dank.
Die Ich-Perspektive im gesamten Text habe ich nicht hinbekommen, aber ich kann sie ja für diese eine Szene verwenden.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen

nun komme ich zu einem Gegenbesuch vorbei. Deine Challenge-Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist flüssig geschrieben und gleich von Anfang an musste ich Schmunzeln. Herzallerliebst, putzig und niedlich fällt mir dazu ein. Und sehr kindgerecht geschrieben und somit absolut glaubhaft. Ich mag den kleinen Felix total! Und seine Gedanken nehme ich ihm ab.

Einzig das Happy End hat mich ein ganz kleines bisschen gestört. Im wahren Leben sind es ja eher Konflikte, es muss etwas gelöst werden. Da wäre noch Potential. Vielleicht nicht gleich ne Freundschaftsszene zwischen Felix und Joschi. Das würde die Geschichte spannender machen.

Ganz liebe Grüße,
Silvita

 

Hallo @Silvita ,

danke für den Gegenbesuch. Es freut mich, dass die Geschichte dich zum Schmunzeln angeregt hat.

Und über das Ende denke ich tatsächlich gerade nach.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @Markov,

danke für Dein schönes Feedback. Ich habe den Schluss tatsächlich noch einmal überarbeitet. Es gibt nach wie vor keine Erklärung für Joschis verändertes Verhalten gibt, aber sie hüpfen nicht zusammen die Treppe hoch, sondern kicken den Kiesel ein wenig hin und her.

Auch im Mittelteil habe ich versucht, ein wenig vom erzählen weg zu kommen ins erleben. So ein wenig nach der Empfehlung "Show don't tell". Aber sag' das mal H.P. Lovecraft oder Tolkien, oder aber den Autoren der Conny-Bücher, denn an denen orientiere ich mich ja mit der Geschichte.

Trotzdem hoffe ich, dass es die Leser:innen jetzt noch mehr mitnimmt. Einige hatten ja gefordert, ich solle weniger distanziert schreiben.

Viele Grüße,
Gerald

 

Moin @C. Gerald Gerdsen,

vielen Dank für Deine Geschichte.
Ich habe die Kommentare der anderen Wortkrieger nur grob überflogen, es ist daher gut möglich, dass meine Anmerkungen bereits zuvor genannt wurden:

Ich finde die Geschichte grundsätzlich gelungen. Die Bedingungen der Challenge wurden mMn erfüllt: leichte Kost mit Happy End. Wobei das Ende mich nur bedingt zufriedenstellt. Generell war da so ein "50/50"-Gefühl beim Lesen, die eine Hälfte fand den Prota gut getroffen, die (kindlichen) Konflikte nachvollziehbar und die Sprache mit ihren Wortkreationen erfrischend (gerade am Anfang der Story).
Die andere Hälfte mäanderte so durch den Text, fand alles ein klein wenig belanglos und mit zu wenig ›Punch‹ versehen. Gefühlt viel Show, don’t tell (wobei ich mich selbst noch ein wenig schwer damit tue, dies tatsächlich als solches auszumachen), wenig Dialog, und eine - wie bereits erwähnt - zu schwache Auflösung.

Gerne hätte ich Felix und die Oma im Gespräch erlebt, ebenso Felix und Joschi, oder auch Felix und den Opa. Der Aufhänger der "Wieder-Worte" wirkt zudem auf mich wie eine Art McGuffin: Sie stehen im Raum und führen auch scheinbar durch die Geschichte, haben aber eigentlich nichts mit der Handlung an sich zu tun und wirken am Ende fast schon austauschbar.

Auf jeden Fall hast Du mich als Leser am Ende mit einem grundlegend positiven Gefühl entlassen und das war es, was die Challenge in meinen Augen bewirken sollte.

Gerne gelesen,
beste Grüße
Seth

 

Hallo, wir kennen uns noch nicht, da darf man ruhig noch ein Willkommen sagen, oder?
Du hast schon viele Kommentare und bestimmt auch schon die Nase gestrichen voll vom Antworten, :D hehe, aber ich will trotzdem anmerken und hervorheben, dass deine (vielleicht nur kleinen, so genau weiß ich das ja nicht) Änderungen am Text ihm sehr gut getan haben. Und dass du es da ganz gut geschafft hast, deine Gangrt beizubehalten, trotzdem aber offen zu sein für Anregungen. Das ffinde ich nämlich oft nicht einfach, das gut hinzukriegen. Vorher war man ja geneigt, den Konflikt des Textes auf die Sache mit Felix zu beziehen, also dass ihm der Babyvorwurf sehr zusetzt. Durch deine Änderungen habe ich nun das Gefühl, das hat sich ein wenig verschoben. Und das ist gut so. Der eigentliche Konflikt wird nun betont, und das ist die Tatsache, dass er nicht weiß, wie er mit dem Problem der Wiiderworte umgehen soll, darüber muss er nachdenken, das lastet jezt auch noch auf ihm, Er weiß nicht, wie er das einschätzen und sich erklären soll, und so ein klein wenig kiebig war die Mama auch noch. Aber in der Hauptsache kapiert er einfach nicht, woran er mit diesen blöden Wiederworten ist. Zum Glück findet er genau dafür eine Lösung in Person der Kuscheloma. Und genau dadurch kann er denn auch viel beschwingter als zuvor dem Felix wieder gegenübertreten.

Ich fand und finde deinen Stil sehr angenehm und flauschig, da hakt und holpert es nicht, das zieht einen rein. Und von daher hab ich die Geschichte schon immer gerne gelesen und bin dem Buben gerne gefolgt. Du triffst sehr gut das Kindliche, grinst über die kindlichen Denglischs und schmunzelt überhaupt so ein wenig vor sich hin. Man merkt, der kleine Text ist mit viel Liebe geschrieben.
Viele Grüße von Novak

 

Ich fange jetzt mal an, die Kuschelgeschichten zu lesen, oder die Kissentexte aus dem Kissenland, die ja gerne mit den Erinnerungen an die Kindheit verbindet.
Ach, würde ich doch nicht verstehend was Schon-Wieder-Worte sind. Obwohl, verstehe ich das wirklich? Der moderne Mensch, also derjenige, der sich in der Welt aus Fake und News, also Lug und Trug beweg, ignoriert gerne solcherlei Wieder-Worte, also ich will sagen, dass mich (manchmal) die Schon-Wieder Worte deshalb nicht interessieren, weil ich sie, ähnlich wie dein Protagonist, recht schnelle wieder vergesse. Womit sie zu Schnell-zu-vergessen-Worte werden. Was gut ist, jedenfalls beruhigend.

Ich mochte die Geschichte, wenngleich ich mich immer frage, ob jemand, der eben kein Kind mehr ist, die Gedanken eines solchen jemals treffen kann oder nicht vielmehr darüber schreibt, wie es ist, wenn ein Erwachsener sich vorstellt, wieder Kind zu sein. Aber das sind Fragen, die ich mir nur stelle, wenn ein Text allzu sorglos agiert.

Paar Stellen:

Heute hat sie wieder Hohm-Offiss. Felix weiß, was das ist. Er hatte lange Hohm-Skuuling.
ok, bisschen ein Aussprache-Witz, aber der funktioniert.
»Das sind doch Baby-Schuhe«. Felix will kein Baby sein. Er will doch einfach nur cool sein und auch einen Freund haben.
mm, cool, ist er dafür nicht zu jung?
Erwachsene reden manchmal seltsam. Noch einmal kickt Felix gegen den Kieselstein.
Erwachsene reden immer seltsam :)
Und die ‚Schon-Wieder-Worte‘? An die muss er jetzt im Moment gar nicht mehr denken.
ich habe nicht gezählt, aber der Begriff Schin-Wieder-Worte inflationiert den Text schon.


Viele Grüße aus dem Taunus-Schon-Wieder-Land!
Isegrims

 

Hallo @Novak ,

Ich fand und finde deinen Stil sehr angenehm und flauschig, da hakt und holpert es nicht, das zieht einen rein. Und von daher hab ich die Geschichte schon immer gerne gelesen und bin dem Buben gerne gefolgt. Du triffst sehr gut das Kindliche, grinst über die kindlichen Denglischs und schmunzelt überhaupt so ein wenig vor sich hin. Man merkt, der kleine Text ist mit viel Liebe geschrieben.
Viele Grüße von Novak
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und vielen Dank für das schöne Feedback. Das freut mich.

______

Hallo @Isegrims ,

Ich mochte die Geschichte, wenngleich ich mich immer frage, ob jemand, der eben kein Kind mehr ist, die Gedanken eines solchen jemals treffen kann oder nicht vielmehr darüber schreibt, wie es ist, wenn ein Erwachsener sich vorstellt, wieder Kind zu sein. Aber das sind Fragen, die ich mir nur stelle, wenn ein Text allzu sorglos agiert.
Ja, ich frage mich auch, ob ich das Kind wirklich verstanden habe, oder einfach nur hinein-projiziert, was das Zeug hält. Ich weiß es nicht.

Und ja, es sollte ein sorgloser Text sein. Oder eben nur mit kleinen Sorgen, die sich überwinden lassen.

ok, bisschen ein Aussprache-Witz, aber der funktioniert.
»Das sind doch Baby-Schuhe«. Felix will kein Baby sein. Er will doch einfach nur cool sein und auch einen Freund haben.
mm, cool, ist er dafür nicht zu jung?
Meine Enkel sind in dem Alter und nutzen solche Worte tatsächlich. Auch Gamer-Sprache wie "spawnen", "droppen" und "End-Boss" aka "Ender-Drachen". Ich bin gespannt, wie sich die Sprache entwickeln wird, wenn die zweite Generation der "Digital-Natives" große ist.

Vielen Dank.

Liebe Grüße an Euch beide,
Gerald

 

Hallo Gerald

Armaggedon hat mir die Wörter vorweggenommen, die ich schreiben wollte. Deine Kinderschichte ist druckreif. Fast! (Ich werde später sagen warum.) Nach meinem Gusto passt sie perfekt zum Thema Kissenburg: leicht, bekömmlich, mitreißend und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubernd. Dein Felix, der gegen den Kieselstein vor ihm kickt, ist leicht vorstellbar und lebt vor meinen Augen.

Allein das Ende wirkt für mich, als ob Du versuchst hätte, einen sauberen Exit zu entgehen.

Das ist allerdings für mich nicht so wichtig, denn Dein wohltuender Text hat mich bis zum letzten Wort gefesselt.

Gern gelesen. Viele Grüße und schönen Abend.

Eraclito

 

Hallo @Eraclito,

vielen Dank. Das freut mich sehr.

Allerdings frage ich mich gerade, was du mit "sauberen Exit" meinst, dem ich entgehen will.

Liebe Grüße, Gerald

 

Hey

Du hast in der Einleitung geschrieben:

Weil er nachdenken muss. Dabei kickt er einen kleinen Kieselstein vor sich her.
Ein sauberes Ende hätte sein können, dass er den Kieselstein wegschiesst. Damit würde sich der Kreis schließen.
Liebe Grüße

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,
ich lese das als eine Kindergeschichte. Die vielen Kommentare habe ich nur ganz zügig überflogen und weiß nicht, ob dies hier nicht die zigste Anmerkung desselben ist. So hast du sie ja auch getaggt und da geht es dann meiner Meinung nach darum, ob sie wohl so funktioniert oder funktionieren könnte für Kinder (und nicht für mich). Und ich denke, dass sie das tut. Ich seh die Zielgruppe so bei 4-7Jährigen. Das Hohm-Skuuling und das Hohm-Offiss sind dann so kleine Momente an die erwachsenen Vorleser, weil der Witz an den Kleinen natürlich vorbeigeht, aber als gerne vorlesende Mutter, weiß ich das zu schätzen ;-) Und ich denke, man kann das schon zum Anlass dafür nehmen, wie Kommunikation funktioniert, also dass die Mutter nicht wissen kann, warum Felix die Schuhe nicht anziehen will, weil er es ja nicht sagt. Da bietet die Geschichte eine gute Gelegenheit mal darüber zu reden. Vielleicht ist das am Ende zu pc, aber ich hätte mir als Mutter vielleicht sogar gewünscht, dass Joshi nicht von Babyschuhen redet, sondern von Mädchenschuhen, da könnte man als Eltern da noch mal das Thema "Mädchen- und Jungsfarben gibt es nicht" aufmachen.

Felix will kein Baby sein. Er will doch einfach nur cool sein und auch einen Freund haben.
Das fand ich irgendwie unpassend mit dem "cool" (ja klar, auch wenn Kinder natürlich so reden) und mMn könnte der ganze Satz weg. Ich fände "Felix will kein Baby sein" völlig ausreichend.

Die weichen Sofakissen wie eine Burg um sich aufbauen.
e fehlt
Drinnen wartet Joschi auf ihn. Heute lacht er ihn nicht aus, obwohl Felix die weißen Schuhe anziehen musste.
Und hier hab ich irgendwie noch eine emotionale Reaktion erwartet. Er wollte ja die Schuhe nicht anziehen, weil Joschi ihn ausgelacht hat. Da hab ich was erwartet wie: Ob Joshi jetzt gleich wieder lacht? Oder so etwas, also etwas, was mich Felix noch einmal kurz näher bringt.
Ich hatte irgendwo in deinen Kommentaren etwas von "Conny-Bücher" gelesen. Ich denke, da würde es schon reinpassen. Ich hab die nie gemocht, aber die sind ja sehr erfolgreich, weil sie eben die Lebensrealität der Kinder wohl ganz gut einfangen. Ich mag diese "braven" Kindergeschichte selbst aber nicht so gerne und auch nicht gerne vorlesen. Da mag ich lieber Willi Wiberg oder den Kater Findus. Aber das ist Geschmackssache und für das, was du - vermutlich - erreichen wolltest, finde ich deine Geschichte gelungen.

Viele Grüße
Katta

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen

ich machs kurz: Nett, leicht, witzig. Toll.

Ich mag es, wenn man (gerade als Erwachsener) mal etwas aus der Perspektive von Kindern liest/hört. Gerade als Elternteil denkt man oft "man, wieso" - dabei ist es aus der Kindperspektive oft sowas von logisch, dass man gar nicht anders agieren kann. :D

wirklich gern gelesen.
pantoholli

 

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