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Felix und die Schon-Wieder-Worte

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23.06.2021
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Felix und die Schon-Wieder-Worte

»Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«.

Felix läuft die letzten Meter zur Schule. Er läuft langsam. Gut, dass Mama ihn nicht sieht. Sie mag es nicht, wenn er trödelt. Aber sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist schnell mit einem Aus-dem-Auto-Flugkuss für Felix losgefahren. Also kann sie ihn nicht sehen. Heute hat sie wieder Hohm-Offiss. Felix weiß, was das ist. Er hatte lange Hohm-Skuuling. Das ist, wenn man zuhause lernen muss. Hohm-Offiss ist, wenn Mama zuhause arbeiten muss.

Aber was Wieder-Worte sind, weiß er nicht. Er fühlt sich klein und dumm, wenn er nicht versteht, was Erwachsene sagen. Deshalb geht er die letzten Meter zur Schule langsamer als sonst. Weil er nachdenken muss. Dabei kickt er einen kleinen Kieselstein vor sich her. Der klickert so schön, wenn er rollt. Das hilft beim Denken. »Immer diese Wieder-Worte«, wiederholt er Mamas Satz. Was sind Wieder-Worte?

Ist das vielleicht so ähnlich wie ‚schon wieder‘? Das kennt er.

»Du hast schon wieder …«, dein Schulbrot nicht gegessen. Vergessen, den Ranzen aufzuräumen. Vergessen, die Hausaufgaben zu machen. Überall Chaos hinterlassen, beim Spielen. Das hat er alles schon gemacht. Und manchmal auch schon wieder. Aber heute nicht. Er wollte einfach nur die neuen Schuhe nicht anziehen. Mama hat gesagt »zieh‘ deine Schuhe an, Felix!«. Und Felix hat »nein« gesagt. »Ich will die doofen Schuhe nicht anziehen.« Das war nicht nett. Eigentlich weiß er das. Aber Joschi hatte gestern über die weißen Schuhe gelacht: »Das sind doch Baby-Schuhe«. Felix will kein Baby sein. Er will doch einfach nur cool sein und auch einen Freund haben.

Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe heute morgen nicht anziehen. Aber das weiß Mama nicht. Er hatte sich nicht getraut, davon zu erzählen. Heute morgen fiel es ihm wieder ein. Und dann war auch dieses doofe Gefühl im Bauch wieder da. Wie der Strudel von einer Badewanne, nur im Bauch. In dem Moment, als er an Joschi dachte und sein Lachen, war alles wieder da. Deshalb war er traurig. Und durcheinander. Und sauer. »Ich will die doofen Schuhe nicht anziehen.« Das hatte er noch nie gesagt. Deshalb versteht er nicht, warum das ein Schon-Wieder-Wort sein soll. Kann etwas ein Schon-Wieder-Wort sein, wenn man es noch nie gesagt hat? Erwachsene reden manchmal seltsam. Noch einmal kickt Felix gegen den Kieselstein.

Da kommt ihm eine Idee: Vielleicht ist Oma da, wenn er später nach Hause kommt. Die kann er fragen. Oma kann super erklären. Sie ist überhaupt die beste Erklärerin, die Felix kennt. Mama kann super singen. Opa kann tolle Sachen bauen, wie Felix' rotes Spielhaus. Aber Oma kann vor allem Sachen erklären. Sie erklärt immer so, dass er es versteht. Er will Oma nach den Schon-Wieder-Worten fragen. Er freut sich schon darauf, wie er sich direkt nach der Schule zu Oma auf das Sofa kuschelt. Die weichen Sofakissen wie ein Burg um sich aufbauen. Vielleicht macht Oma ihm ihren besonderen Kakao, der immer nach echter Schokolade riecht. Und dann wird er sich das mit den Wieder-Worten erklären lassen. Das ist eine gute Idee, findet Felix.

Jetzt kann er endlich an etwas Anderes denken. Und in der Schule muss man ja an andere Sachen denken, als an Schon-Wieder-Worte und Badewannen-Strudel im Bauch. Auch das hat Oma ihm erklärt. »In der Schule brauchst du deine Gedanken für Buchstaben, Zahlen und solche Sachen. Du willst ja was lernen. Das geht viel besser, wenn im Kopf genug Platz frei ist.«

Noch einmal kickt er gegen den Kiesel. Es macht ‚pling‘, als der Kiesel an das Schultor stößt. Und es quietscht, als Felix das Tor aufmacht. Drinnen wartet Joschi auf ihn. Heute lacht er ihn nicht aus, obwohl Felix die weißen Schuhe anziehen musste. Stattdessen kickt er zusammen mit Felix den Stein hin und her. Da ist Felix froh. Sogar sein Herz klopft irgendwie fröhlicher. Das ist so viel besser, als das doofe Gefühl im Bauch.

Und die ‚Schon-Wieder-Worte‘? An die muss er jetzt im Moment gar nicht mehr denken.

 
Quellenangaben
Die Quelle zu diesem Text ist mein Enkel. Er hat Oma tatsächlich nach Wider-Worten gefragt.

Moin @C. Gerald Gerdsen,

Dein Ernst? Ich bin gerademal am Termine sichten und entscheiden, ob mein Zeitfenster überhaupt für die Challenge reicht. Im Kopf hüpfen ein paar Plothasen, na, eher flatterhafte Geschichtsideen durch die Gegend und Du stellst ein. Nun bin ich gespannt!
Aber immerhin ist das Deine erste Challenge, insofern weißt Du natürlich auch nicht, was auf Dich zukommt. Soviele Kommentare wie bei einer Challenge hatte ich noch nie, eine Supersache für uns Autoren, man kriegt richtig viel Input.
Ich fange also mal an.
Uff: Kinder, da bin ich verdammt ahnungslos, wird also eher nach Bauchgefühl

Felix und die Schon-Wieder-Worte
Der Titel lockt mich, er hört sich irgendwie auch sofort nach Kindergeschichte an, passt also.

»Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«.
Zwei Herzen ... Einerseits ist es ein durchaus passender Einstieg ins Thema, vor allem zeigst Du mir gleich, warum es eine andere Schreibweise hat. Andererseits stolpere ich im Weiterlesen sofort über die Zeitformen, weil der Wechsel natürlich schlagartig erfolgt.

»Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«. Felix läuft die letzten Meter zur Schule. Er läuft langsam. Mama würde sicher irgendwas von »trödeln« sagen, wenn sie ihn sehen könnte. Kann sie aber nicht.
Erst Vergangenheit, dann Präsens und noch Konjunktiv zum Ausbau - ich hatte echt Orientierungsprobleme, wie Du denn nun schreiben willst. Es ist bestimmt grammatikalisch richtig, ich meine eher die Orientierung für mich so direkt im ersten Absatz.

Sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist mit einem Aus-dem-Auto-Felix-Flugkuss los gefahren. Heute hat sie wieder Hohm-Offiss. Felix weiß, was das ist. Er hatte lange Hohm-Skuuling. Das ist, wenn man zuhause lernen muss. Hohm-Offiss ist, wenn Mama zuhause arbeiten muss.
Hier ich mich gefragt, warum Du nicht Felix direkt erzählen lässt? Dann würde ich es als glaubhafter aber vor allem emotional näher erleben.Der Erzähler bleibt ja in einer sehr kindlichen Sprache, so das ich die ganze Zeit das Gefühl habe, ein Kleinkind berichtet. Alter generell - ich habe eine achtjährige Enkelin, die redet wesentlich "erwachsener", also konnte ich hier keine Einschätzung hinbekommen.

Er wollte einfach nur die neuen Schuhe nicht anziehen. Mama hat gesagt »Zieh‘ Deine Schuhe an, Felix!«. Und Felix hat »Nein« gesagt. »Ich will die doofen Schuhe nicht anziehen.« Das war nicht nett. Eigentlich weiß er das. Aber Joschi hatte gestern über die weißen Schuhe gelacht. »Das sind doch Baby-Schuhe«, hatte er gesagt. Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe nicht anziehen. Aber das weiß Mama nicht.
Hier steckt für mich der Auslöser des Problems, das empfinde ich als durchaus glaubaft aus Kindersicht, nur würde ich es gerne erleben.

Aber heute morgen fiel es ihm plötzlich ein. Und dann war auch wieder dieser komische Kloß in seinem Bauch. Als er an Joschi dachte und sein Lachen, war der Kloß wieder da. Deshalb war er traurig. Und sauer. Und durcheinander.
Auch hier, soviele Emotionen und Du lässt sie mich nur lesen.

Da kommt ihm eine Idee: Vielleicht ist Oma da, wenn er später nach Hause kommt. Die kann er fragen. Oma kann super erklären. Sie ist überhaupt die beste Erklärerin, die Felix kennt. Mama kann singen. Opa kann Sachen bauen. Aber Oma kann super toll Sachen erklären. So, dass er es versteht. Er wird Oma nachher nach den Schon-Wieder-Worten fragen. Das ist eine gute Idee, findet Felix.
Das wäre auch ein toller Abschnitt, um das Thema der Challenge - kuschelig/Kissenberg zu verdeutlichen. Das kann die Oma bestimmt, aber so hört es sich halt ein bisschen nach Erklärung an.

Jetzt kann er endlich an etwas Anderes denken. Und in der Schule muss man ja an andere Sachen denken, als an Schon-Wieder-Worte und Kloß im Bauch. Auch das hat Oma ihm erklärt.
Und hier sogar für mein Bauchgefühl nach Zeigefinger. Nimm es bitte nur al Eindruck, gerade den Zeigefinger kriege ich als Autorin immer wieder vorgehalten und ärgere mich drüber. Aber natürlich geht es auch immer besser zu zeigen, was einem wichtig ist, also ran da.

Zumindest das Ende erfüllt die Challenge-Aufgabe bestimmt, denn für Felix ist es ein Happy End und leichte Kost war es auch, also schon einiges richtig gemacht.
Dein großer Vorteil ist jetzt natürlich, dass Du als Erster noch in Ruhe mit den kommenden Kommentaren und einer eventuellen Überarbeitung der Geschichte auseinandersetzen kannst (bei mir reicht die Zeit selten dazu, bin also etwas neidisch)
Lieber C.Gerald Gerdsen, sorry, so ganz hast Du mich mit der Geschichte noch nicht, aber ich behalte sie im Auge und bin gespannt, was Du daraus machst.

Beste Wünsche
witch

 

Hallo @greenwitch ,

Danke für das Feedback. Ich verstehe, was Du meinst - hoffe ich zumindest.

Allerdings weiß ich noch nicht so richtig, wie ich das umsetzen soll. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, die Geschichte in der Ich-Form zu erzählen, aber etwas näher an Felix und seine Emotionen zu gelangen, ist natürlich ein schönes Ziel.

Auf jeden Fall schon mal Danke .. mein Kopf fängt schon an zu rattern.

Insofern viele Grüße zurück,
Gerald

PS: Ich bin gespannt, ob hier wirklich so viel Feedback kommt ... und welche Geschichten hier wohl landen werden.

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

leicht ist diese Geschichte auf jeden Fall - im Sinne von Leichtigkeit. Ich fand sie angenehm zu lesen, das plätschert dahin und hin und wieder musste ich schmunzeln. Daher würde ich sagen, sie passt auf jeden Fall zur Challenge.

Ich gebe @greenwitch recht, Felix und seine Gedanken, die ja durchaus putzig sind, überhaupt die ganze Geschichte, hätte die Chance noch mehr zu leben, wenn du sie uns erleben lässt. Eben nicht nur erzählen, dass er sauer ist, sondern Situationen basteln, in denen wir das miterleben.

Vielleicht ist Oma da, wenn er später nach Hause kommt. Die kann er fragen. Oma kann super erklären. Sie ist überhaupt die beste Erklärerin, die Felix kennt. Mama kann singen. Opa kann Sachen bauen.
Das hier zum Beispiel hat mich zum Lächeln gebracht, das ist ein liebevoller Abschnitt, der noch so viel mehr glänzen würde, wenn du ihm mehr Raum gibst. Erzähl uns von einem Gespräch mit seiner Oma, damit wir dabei sind. Oder wie Opa was Abgefahrenes baut. Oder oder oder. Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.

Klar, andererseits könnte man sagen, das ist eben ein kleiner Happen aus Felix' Leben. Und dieser Happen ist nett, keine Frage. Ich glaube aber, du hast einen guten Blick für Feinheiten, die du hier nur anschneidest, die aber ausformuliert aus "nett" eine Geschichte machen könnten, die ein wenig tiefer geht.

»Du hast schon wieder …«, das Schulbrot nicht gegessen. Vergessen, den Ranzen aufzuräumen. Vergessen, die Hausaufgaben zu machen. Unordnung gemacht, beim Spielen. Das hat er alles schon gemacht. Und manchmal auch schon wieder. Aber heute nicht. Er wollte einfach nur die neuen Schuhe nicht anziehen.
Das gefällt mir z.B. echt gut. Da ist man näher bei ihm und wie er da so vor sich hin denkt, ist schön.

Aber Joschi hatte gestern über die weißen Schuhe gelacht. »Das sind doch Baby-Schuhe«, hatte er gesagt. Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe nicht anziehen. Aber das weiß Mama nicht.
Hier steckt eigentlich viel drin. Warum ärgert es ihn so, dass seine Schuhe "Baby-Schuhe" genannt werden? Ist Joschi ein enger Freund (das erklärt sich später, aber hier noch nicht) oder mobbt er ihn vielleicht sogar. Und warum erzählt Felix das seiner Mama nicht?

Kurz: Ich mag, wie du schreibst und denke, da steckt noch viel mehr drin :)

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo @RinaWu,

danke für Dein Feedback. Feeback tut echt gut. :-)

Das hier zum Beispiel hat mich zum Lächeln gebracht, das ist ein liebevoller Abschnitt, der noch so viel mehr glänzen würde, wenn du ihm mehr Raum gibst. Erzähl uns von einem Gespräch mit seiner Oma, damit wir dabei sind. Oder wie Opa was Abgefahrenes baut. Oder oder oder. Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.
Ich habe mal versucht, das besser zu formulieren.

Ich gebe @greenwitch recht, Felix und seine Gedanken, die ja durchaus putzig sind, überhaupt die ganze Geschichte, hätte die Chance noch mehr zu leben, wenn du sie uns erleben lässt. Eben nicht nur erzählen, dass er sauer ist, sondern Situationen basteln, in denen wir das miterleben.
Nicht einfach, aber ich habe es versucht. Noch mehr aus seiner Perspektive, weniger erzählen, mehr erleben lassen.

Kurz: Ich mag, wie du schreibst und denke, da steckt noch viel mehr drin :) Viele Grüße
RinaWu

Vielen, vielen Dank.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Ich habe mal versucht, das besser zu formulieren.
Hi, ich noch mal. Es geht gar nicht um bessere Formulierungen, sondern um Szenen, in denen man ihn erlebt. Also z.B. die Szene mit Joschi. Nicht im Nachhinein erzählen, sondern live. Genauso mit der Oma oder dem Opa. Nicht erzählen, dass sie toll im Erklären oder Bauen sind, sondern Szenen finden, die genau das beschreiben. Das erfordert natürlich ein Ausbauen der Geschichte. Da wird dann eben nicht zusammenfassend oder im Nachhinein erzählt, sondern in Echtzeit. So war das gemeint.

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo Gerald,

ich finde die Geschichte nicht fertig. Zwar ist das Leben durchaus manchmal so, man grübelt und fantasiert zu etwas, das gar nicht eintritt, aber für mein Gefühl trifft sich das hier nicht.
Felix denkt über die Wieder-Worte nach, was seine Mutter damit meint, kurz erzählst du von den Schuhen, die er nicht anziehen will, weil sein Freund gelacht hat, der Faden verpufft aber.
Für dieses Wohlfühlszenario, den Kissenstapel hätte ich das als Möglichkeit empfunden. Die Beziehung zum Joschi, vielleicht die Frage, warum er über die Schuhe lacht.
Felix will doch nur einen Freund haben. Ist Joschi nun sein Freud, wie lange schon? Oder wünscht er sich Joschi als Freund?
Trägt Felix denn nun eigentlich die weißen Schuhe und lacht Joschi trotzdem nicht?
Oder hat er sich mit seinen Widerworten durchgesetzt und Joschi hat keinen Grund zu lachen?

Im Moment denkt Felix über den Begriff nach, kommt auch zu einer Lösung, ihn später einordnen zu können (Oma fragen) und dann ist alles in Ordnung, als Joschi auf ihn wartet und mit ihm die Treppe hochhüpft. Das ist schön, kam mir aber viel zu plötzlich und unvermittelt. Den Faden hätte ich gern ausgebaut.

Lieber Gruß
sim

wie das Felix' rotes Spielhaus
ein "das" zu viel.

 

Von der Lebens- und Erfahrungswelt von Kindern bar jeder Ahnung würde ich Felix »Wieder«-Worte so erklären: »Es gibt manchmal Wörter, die meinen dasselbe. So wie bei ›gegen‹ und ›wider‹. Das schreibt sich übrigens anders als »wieder« wie in »schon wieder«, das wirst du noch in der Schule lernen. Widerworte sind also Gegenworte, Worte, mit denen du dich ›gegen‹ deine Mutter stellst. Das mag sie nicht.«

Ich hoffe, Oma hat eine herzenswärmere, fantasievollere Erklärung dafür als diese etwas schulmeisterlich-sachliche und sekundiere meine Vorkritiker: Lass uns daran teilhaben. Du kannst ja im Anschluss des jetzigen Endes Oma zu Besuch kommen lassen. Felix trinkt seine Teetasse nicht aus, bevor er sich nachschenkt, »schon wieder« mal, wäre zum Beispiel ein Erinnerungstrigger, worauf er sich an seine Grübelei am Morgen erinnert und tatsächlich die Oma fragt.

Hach, schade äh bin ich froh, dass das nicht meine Geschichte ist.

 

Hallo @RinaWu,

Nicht im Nachhinein erzählen, sondern live. Genauso mit der Oma oder dem Opa. Nicht erzählen, dass sie toll im Erklären oder Bauen sind, sondern Szenen finden, die genau das beschreiben. Das erfordert natürlich ein Ausbauen der Geschichte. Da wird dann eben nicht zusammenfassend oder im Nachhinein erzählt, sondern in Echtzeit. So war das gemeint.
Ah, jetzt verstehe ich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hinbekomme, denn das wäre eine ganz andere Geschichte.

Ich habe bewusst versucht, die Geschichte im Stil von Kinderbüchern zu erzählen (so wie die "Conny-Bücher".) Die werden in einfacher Sprache erzählt, weil sie oft Kindern vorgelesen werden, die gerade noch nicht im beschriebenen Alter sind. Die noch nicht schwimmen können (Conny lernt schwimmen), die noch nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen (Conny kommt in den Kindergarten) etc. Das ist auch der Grund, warum die Sprache eigentlich für Felix zu jung erscheint, wie @greenwitch deutlich bemerkt hat. Das beinhaltet auch eine gewisse Kürze. Wenn ich diese Szenen in on-stage erzählen würde, wäre die Geschichte deutlich länger.

Aber ich denke mal darüber nach.
______

Hallo @sim,

Trägt Felix denn nun eigentlich die weißen Schuhe und lacht Joschi trotzdem nicht?
Oder hat er sich mit seinen Widerworten durchgesetzt und Joschi hat keinen Grund zu lachen? Im Moment denkt Felix über den Begriff nach, kommt auch zu einer Lösung, ihn später einordnen zu können (Oma fragen) und dann ist alles in Ordnung, als Joschi auf ihn wartet und mit ihm die Treppe hochhüpft. Das ist schön, kam mir aber viel zu plötzlich und unvermittelt. Den Faden hätte ich gern ausgebaut.
Ich habe bei meinem Enkel tatsächlich solche Sprünge im Verhalten der Kinder entdeckt, sie erleben eine Unsicherheit darin, ob heute das gleiche passieren wird wie gestern, sind diesen plötzlichen Umschwüngen manchmal sehr ausgeliefert.

Aber auch hier: Ich werde mal versuchen, ob ich noch ein wenig feilen kann.
_______

Hallo @wörtherr,

Ich hoffe, Oma hat eine herzenswärmere, fantasievollere Erklärung dafür als diese etwas schulmeisterlich-sachliche und sekundiere meine Vorkritiker: Lass uns daran teilhaben. Du kannst ja im Anschluss des jetzigen Endes Oma zu Besuch kommen lassen. Felix trinkt seine Teetasse nicht aus, bevor er sich nachschenkt, »schon wieder« mal, wäre zum Beispiel ein Erinnerungstrigger, worauf er sich an seine Grübelei am Morgen erinnert und tatsächlich die Oma fragt.
Hach, schade äh bin ich froh, dass das nicht meine Geschichte ist.
Ich war leider bei der Erklärung nicht dabei und wir wir jetzt wissen, bin ich gut darin Enkel-Spiel-Häuser zu bauen, Schränke und Gartenmauern. Oder Mobiles, an denen die Playmobil-Drachen an der Decke hängen können. Erklären kann ich nicht gut.

Trotzdem wäre das natürlich ein schöner Schluss, ich könnte sogar die vielen Sofakissen einbauen, die Oma so hat und die gut zur Challenge passen würden.

Den Satz mit "Hach" verstehe ich einfach mal als Kompliment.
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Also ... vielen Dank Euch dreien für das schöne Feedback.

Gruß, Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen =)

Auch mir erschien die Geschichte ein bisschen unfertig. Im Grunde beschreibst du hier den Gedankenstrom des Felix' über die "Wieder-Worte" . Mehr ist ja nicht, mehr muss auch nicht sein, wenn du dabei bleiben möchtest. Andererseits ... vielleicht bin ich da jetzt sehr, sehr arrogant, aber irgendwie habe ich erwartet, dass "etwas" passiert. Oder dass sich die Gedanken zu einer Geschichte schließen mit irgendeinem "Oh-und-Ah"-Moment. Oder dass ein Wieder-Wort eine blöde Wirkung auf Joschi entfaltet. Oder dass Felix selber Wieder-Worte spricht oder dass ein Wieder-Wort durch die Luft purzelt, ich weiß es nicht. Worte die magisch wirken. Dein Text hat ein bisschen was von "Ulysses for kids".

Kleine, nein, große Frage: Wo ist die Kissenburg? Vielleicht bin ich schon wieder arrogant, aber ... naja ... meine Meinung Gerald: Wenn das Ding Kissenburg heißt, dann sollte auch eine Kissenburg im Ding sein. Ich verstehe, dass das andere anders sehen. Aber die Idee ist ja, aus einer Kissenburg etwas zu entwickeln und das ist ja das speziell Lesenswerte der Challenge: Wie unterschiedlich Schreiberlinge aus einer Kissenburg eine geschriebene Welt kreieren.

Und irgendwie ... ja, das ist jetzt wieder eine arrogante Erwartungshaltung ... irgendwie erwarte ich Stellen, an denen ich als Leser mich zurücklehne und mich einfach nur freue, über einen gewissen zauberhaften, magischen, schönen Moment. Mensch, warum schauen sich denn Menschen ständig Chihiros Reise ins Zauberland ein, na klar, weil es grundtypisch schön ist. Und vielleicht ist das auch die Idee der Challenge, genau das zu tun und so wundert es mich nicht, dass du keinen 40-jährigen Manager gewählt hast, sondern ein Kind - weil man einem Felix in seiner Lebenswelt immer eine gewisse warme Sympathie entgegenbringt.

Mensch, ich klinge so böse. Entschuldige Gerald =(

In der Schule brauchst Du Deine Gedanken für Buchstaben, Zahlen und solche Sachen. Du willst ja was lernen. Das geht viel besser, wenn im Kopf genug Platz frei ist.
Da hat aber jemand die Worte der Oma sehr, sehr gut übernommen. Braver Felix (sorry, ich möchte nicht spotten, aber die satirische Synpase funkt).

Lg
kiroly

 

Hallo @kiroly,
ist Dein Name ein Annagramm von Kilroy (... was here)?

Wie auch immer, ich danke Dir für das Feedback. Vielleicht habt Ihr Recht, Du und Deine Vorredner bzw. -schreiber, wenn Ihr die Geschichte als "unfertig" empfindet.

Wenn mir eine gute Wendung einfällt, schreibe ich sie noch einmal um.

Und nein, ich fand das nicht zu böse. Ein bisschen satirische Synpasen brauchen wir doch alle. ;)

Liebe Grüße,
Gerald

 

»Ich mag das nicht«, hatte Mama gesagt. »Immer diese Wieder-Worte«.
Lieber @C. Gerald Gerdsen

gleich zu Beginn wollte ich dir schon ankreiden, dass es doch wohl in deinem Fall Widerworte lauten müsste, aber dann wurde mir klar, dass es genau so und nicht anders gewollt war, um den Effekt der Geschichte nicht zu killen.

Ich fand deine kleine Geschichte über Felix (den Glücklichen) gut, denn sie endet damit, dass der kleine Mann eine eigene Lösung seines Problems findet. Du schilderst einen pfiffigen kleinen Mann, der sich viele Fragen stellt und das macht ihn sympathisch und dass er selbst zwar nicht auf die Lösung kommt, aber eine Möglichkeit für sich entdeckt, wie er der Lösung auf die Spur kommt, finde ich einen guten Schluss der Geschichte.
Allerdings würde ich dann am Ende es noch etwas anders darstellen. Aber dazu komme ich gleich.
Auf jeden Fall, das war ja die einzige, aber auch ziemlich, wie ich finde, schwierige Vorgabe, endet deine Story mit einem Erfolg und somit formal betrachtet positiv.

Hohm-Offiss ist, wenn Mama zuhause arbeiten muss.
Niedlich, diese Formulierung, aber es passt absolut zu der Geschichte.
Aber was Wieder-Worte sind, weiß er nicht.
Aha, das ist das Thema. Hier oder von mir aus auch an einer passenden anderen Stelle würde ich es vielleicht noch eine kleine Ecke mehr dramatisieren, dass es ihn wurmt, dass er das nicht weiß. Vielleicht weil er nicht immer als der Lütte, der ja noch nicht so viel weiß wie die Erwachsenen betitelt werden möchte. Es taucht ja auch mit den weißen Schuhen auf, dass er partout kein Baby sein möchte.
Und dann war auch dieser komische Kloß in seinem Bauch. In dem Moment, als er an Joschi dachte und sein Lachen, war der Kloß wieder da.
Ich würde hier genauer sein. Es ist ja meist eher ein Kloß im Hals, der einen bedrückt, im Bauch ist es vielleicht auch ein Drücken, aber ich würde es dann kindgerechter benennen, weil der Kloß als Redewendung ja schon für den Hals verbraucht ist. Vielleicht hat er mal irgendwann zuviel Kirschen, Bonbons, Schokolade, Erdbeertorte gegessen und dann ist es diese Erinnerung, aber es könnte auch ein flaues Gefühl sein.
Richtig super gut.
Würde ich ersatzlos streichen, weil es ein paar Sätze vorher schon da steht.
Da ist Felix froh.
Hm....irgendwie etwas wenig Substanz drin. Mir wäre lieber, du schilderst, wie sich dieses Frohsein oder Erleichtertsein äussert. Das ist klingt so etwas schablonenhaft, wie es da steht.

Und weglassen würde ich, dass Felix diesen Begriff und die Suche nach der Bedeutung schon fast vergessen hat als er mit seinem Freund die Schultreppe raufgeht. Denn damit nimmst du deinem Thema die Bedeutung.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen

und willkommen bei der Challenge. Habe deinen Text jetzt schon mehrmals gelesen und zunächst nicht gewußt, wie ich den finde und was ich kommentieren möchte.

Sprachlich finde ich den Text gut. Die Perspektive des kleinen Felix funktioniert für mich, auch wenn hier ein Erzähler die Perspektive einnimmt. Auch diese kleine Alltäglichkeit, dieses Nachdenken über einen Ausdruck finde ich erstaunlich spannend und gut umgesetzt. Man erlebt einen kleinen Jungen beim Denken, und da ich mich selbst oft frage, was wohl in den Köpfen meiner Kinder vor sich geht, finde ich das hier sehr unterhaltsam und aufschlußreich.

Wenn ich etwas kritisieren müsste, wäre es wahrscheinlich das Tell der Geschichte. Der Erzähler vermittelt uns alles, das macht den Text einerseits gut, andrerseits handlungsarm. Nun bin ich selbst kein absoluter Verfechter des 'Show, don't tell'-Prinzips, es gibt auch sehr gute Texte, die hauptsächlich erzählen. Bei deinem Text aber tendiere ich zu der Analyse, dass es doch etwas zu viel des Guten ist.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.

Liebe Grüße,

HL

 

Hallo @HerrLehrer,

danke für das Feedback. Freut mich dass Dir der kleine Ausflug in das Leben und Denken eines Kindes gefällt.

Was das "tell" angeht, so ist es ein integraler Bestandteil einer bestimmten Art von Kinderbüchern, an denen ich mich orientiert habe.

Aber da schon einige Leser darüber gestolpert sind, sollte ich es vielleicht doch noch einmal anders versuchen.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @lakita,

danke für das Feedback. Ich finde es immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Geschichte auf Leser wirkt. Und eine kluge Frau hat mal gesagt, dass man seine Texte irgendwann 'los lassen muss'.

Aber Dein Feedback habe ich noch einmal zum Anlass genommen, ein paar Stellen zu ändern.

Der Kloß ist Bauch ist durch einen Badewannen-Strudel ersetzt, ich habe von @wörtherr die Idee übernommen, die Kissenburg anklingen zu lassen, zwei Sätze gestrichen und den Schluss überarbeitet.

Was ich nicht gefunden habe, ist eine ganz neue Idee. Die hätte ich gebraucht, um die Zauber-Wieder-Worte von @kiroly oder magische weiße Lackschuhe einzubinden. Dann hätte ich auch einen ängstlichen Löwen, einen Zinnmann ohne Herz und eine Vogelscheuche voller Stroh gebraucht. Aber die hat Dorothy damals ja schon mit nach Oz genommen. 8)

Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Geschichte mit dem erweiterten Ende und den deutlicheren Gefühlen jetzt schöner ist.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen ,

ich habe sie mir nochmals durchgelesen, wenn ich es richtig gesehen habe, hast du besonders zum Ende hin es etwas verändert, nicht wahr? Das Ende ist jetzt auf jeden Fall fokussierter, also eine Verbesserung.

Deshalb wollte Felix die neuen Schuhe nicht anziehen.
Das hab ich beim letzten Mal übersehen. Diesen Satz würde ich ersatzlos streichen, weil du weiter oben bereits inhaltlich dasselbe schreibst. Der Leser dürfte das auf jeden Fall noch in Erinnerung haben.


Lieben Gruß

lakita

 

Boah ey, was haben mich meine Ältern gequält und gefoltert mit „feinem“ Zwirn, Krawatte oder Fliege, steifem, schwarzen Schuhwerk zu „feierlichen“ Tagen (von der Wiege bis zur Bahre, zwangbehaftete Pflegeljahre). Ältern als solche sollte man verbieten … muss aber auch nicht zum gottschälklichen Jugendwahn umschlagen … Und das Widerwort ist schlicht eine Erwiderung und somit ein fester Bestandteil der Kommunikation jenseits des Monologs, zu dem (die) Älter(e)n und ähnliche Er- und Entwachsene neigen, weil sie wohl ihre Stimme gerne hören,

lieber Felix -

und da ist das Wiederwort ein schönes Beispiel zwischen dem eindeutigen „wider“ und dem vielgestaltigeren Charakter eines „wieder“ (die „Scheidung“ von „wi(e)der“ fand laut DWDS wohl im 17./18. Jahrhundert statt, nicht dass mir da einer den gestrengen Herrn Luther anbietet).

Schöne, kleine Geschichte, wie ich finde,

lieber Gerald,

und minimale Flusenlese

Aber sie hat ihn am Rathaus-Platz aussteigen lassen und ist schnell mit einem Aus-dem-Auto-Flugkuss für Felix los gefahren.
„losfahren“ auch als Partizip ein Wort

Hier hab ich dann die Frage, warum „zieh“ und „nein“ mit Majuskel beginnen

Er wollte einfach nur die neuen Schuhe nicht anziehen. Mama hat gesagt »Zieh‘ Deine Schuhe an, Felix!«. Und Felix hat »Nein« gesagt.

Aber warum spricht die Oma in der Höflichkeitsform
»In der Schule brauchst Du Deine Gedanken für Buchstaben, Zahlen und solche Sachen. ...
die im schillerschen „Ihro Gnaden Dero Sohn“ einen einsamen Höhepunkt findet …? Die Höfe (nicht aber die Hinterhöfe) sind doch eigentlich abgeschafft ...

Statt dessen* hüpft Joschi zusammen mit Felix die Treppe hoch zum Klassenzimmer.
* ein Wort,

und auf jeden Fall: gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @Friedrichard,

vielen Dank für Dein schönes Feedback. Ich merke, wie sehr es mich freut, wenn du meine Geschichte so positiv kommentierst.

Ja, die "Erziehung" von Kindern ist eine Gratwanderung. Was "müssen" sie lernen, was wollen sie lernen und wo ist es wichtig, Ihnen vor allem Ihr unbeschwertes Wesen zu erhalten.

Frei nach der Feuerzangenbowle: "Das Leben wird sie schon früh genug zurück stutzen."

Die Flusen habe ich herausgelesen. Auch dafür danke. Vielleicht werde ich ja doch noch sicherer in meiner Grammatik.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

du beschreibst einen Konflikt, der lautet: Felix will die weißen Schuhe nicht anziehen, weil Joshi ihn deswegen ausgelacht hat. Durchaus realistisch, "Baby-Schuhe", Kinder können fies sein. Das ist Ursache und Grund für den zweiten Konflikt die "Wieder-Worte", die Mama nicht mehr hören will. Darüber denkt Felix auf den letzten Metern zu Schule nach.
Deine Auflösung für Konflikt 2 lautet: Er will nachmittags Oma fragen, falls sie denn da ist, weil Oma so gut erklären kann. Und Konflikt 1 löst sich auf, weil Joschi heute nicht mehr über die weißen Schuhe lacht.

Mein Problem mit deiner Geschichte ist: Es wird eigentlich nichts aktiv dafür getan, die Konflikte wirklich zu lösen, es wird nur eine Möglichkeit in Aussicht gestellt, die aber Konflikt 2 auch nicht lösen kann, sondern nur erklärt. Und so werden die Konflikte nicht bearbeitet, sondern weggedrückt.
Besser wäre für mich persönlich eine Interaktion zwischen Felix und Joshi, die Konflikt 1: das Schuhproblem löst und somit im Nachgang auch Konflikt 2 mit der Mutter auflöst, weil die Ursache nicht mehr existiert.

Bspw. wäre eine Szene vor der Schule denkbar, in der ein beliebter Schüler sagt: "Hey, Felix, deine weißen Sneaker, die hab ich auch, die sind echt cool!" Und Joshi schaut ganz bedröppelt und schämt sich.
Noch besser wäre eine Prüfung, eine Hürde, die Felix überwinden muss, um das Problem zu lösen. Und durch diese Erfahrung macht er den wichtigen Entwicklungsschritt zu sagen: "Ich ziehe die Schuhe an, ist mir egal, was die anderen denken!"
Sowas in die Richtung, dann würdest du nicht vermitteln, dass Probleme von selbst verschwinden, was sie selten tun.

Stil und Sprache finde ich gut zu lesen und auch kindgerecht umgesetzt.

Peace, l2f

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber @C. Gerald Gerdsen

du hast zu deinem Text ja schon einige Kommentare bekommen. Ich gestehe, ich habe sie nicht alle gelesen. Daher verzeih, wenn ich evtl. etwas schreibe, das bereits geäußert wurde.

Aus meiner Sicht hast du das Thema der Challenge getroffen. Deine Geschichte ist leichte Kost, amüsant und verbreitet positive Stimmung. Dafür gibt es einen Daumen hoch :)

Felix ist wirklich drollig und total sympathisch. Mir gefällt, dass der Erzähler sehr kindlich wirkt. Auf diese Weise sind wir schon nah dran an Felix' Sicht auf die Welt (Mehr dazu unten). Ich finde es in diesem Zusammenhang großartig, dass du die englischen Wörter "in Deutsch" geschrieben hast. Ich höre den deutschen Akzent beim Lesen förmlich. Seine Mutter und die angerissene Mutter-Sohn-Dynamik wirken auf mich auch glaubhaft und überzeugend.

Ich beziehe mich jetzt auf die Passage, in der er langsam Richtung Schule geht. Der Erzähler teilt uns mit, dass Felix darüber nachdenkt, was Wieder-Worte sind. Ich fände es besser, wenn der Erzähler uns dieses Nachdenken dann auch wirklich aus dem Blickwinkel von Felix' schildert. Im Moment ist das nicht der Fall. So schreibst du zum Beispiel:

Und Felix hat »nein« gesagt.
Wir betrachten hier alles von außen. Das schafft eine unnötige Distanz.
Ich denke, deiner Geschichte würde helfen, einen Ich-Erzähler zu verwenden. Die gesamte Geschichte ist ja eine sehr persönliche von Felix. Felix' subjektive Sicht auf die Welt ist ein Hauptbestandteil. Zum Beispiel auch die Gedanken über das Home Office sind Felix'. In der Geschichte besteht auch gar keine Notwendigkeit den POV zu ändern. Daher meine Empfehlung: Schreib die Geschichte einmal in der ersten Person im Präsens und lass dich überraschen, was passiert. Vielleicht hat Felix dir sogar noch etwas mitzuteilen.

Und auch die ‚Schon-Wieder-Worte‘ sind nicht mehr so schlimm, weil er jetzt eine Lösung gefunden hat.
Braucht es diesen letzten Satz? Ich finde ihn überflüssig. Die drei Sätze davor bilden schon einen Schluss. Darüber hinaus hat mich dein letzter Satz auch etwas irritiert. Mir war nicht klar, was die Lösung sein soll. Aber damit ist vermutlich gemeint, dass Felix seine Oma nach den Wieder-Worten fragen will.

Danke für die schöne Geschichte.

Viele Grüße
Markov

 

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