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Fang einer heißen Nacht

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12.04.2002
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Fang einer heißen Nacht

Fang einer heißen Nacht
oder
Der Puls der Zeit
(Aus dem Roman „Der Anti-Humanist. Heiße Tage und Nächte auf Rhodos“. Eine Bumm-Bumm-Prosa. Fortsetzung der Geschichte „Ich Drecksau. Eine Geschichte vom süßesten Arschloch auf der ganzen weiten Welt“.)


“The mister loves me, the mister kiss me, the mister fucks me, …..”, bumm-bumm, tschaka-ti-bumm-ta-loverluck-bumm-bumm. “Love me, love me”, bumm-bumm. “The mister starts me up, the mister kiss me, the mister loves me, the mister fucks me”, bumm-bumm. “What you can see this night is for ever in my eyes, fuck me, fuck me, mister, fuck me”, bumm-bumm. “Yeaaaah“, der Ton verzerrt schrill im Bumm-bumm.

O Puls der Zeit, o Puls der Zeit, fang mich ein in deinen Armen, lass mich dein Leben fühlen. Bumm-bumm, ti-tacka-tacka-ta-tack-bumm-bumm. Ich lebe. Ich liebe und kämpfe. Ich ....

„O Mister feel me ......“. Die Stimme der Sängerin versinkt stöhnend im Bumm-bumm des Technosounds. Ich lebe. O Puls der Zeit, ich lebe. Der Indyman spielt mit seinen Flaschen und den Gläsern. O Puls der Zeit. Bumm-bumm, bumm-bumm, tschakatarak, bumm-bumm. Seine Cocktails verbrennen den Girls an der Bar die leuchtenden Augen, in denen das Spritzlicht auf den Gläsern versternt. Leuchtende Augen, so leuchtende, glückliche Augen. Der griechische Urlaubshimmel brennt lichterloh. Leben. So schöne Zeit. Pulsierendes Leben lass mich dich fühlen im Spritzlicht in den Augen. Lass mich das Leben fühlen in den Seelen der Augen der Kinder von Heute. Bumm-bumm, bumm-bumm. Dein Rhythmus entflackert die Beine, die Arme, sie dreschen das Licht, headbangerndes Sound-Erwürgen, Hüften, sie wackeln, bumm-bumm.

Danae dreht sich im kreisenden, kreißenden Spot. Ich liebe sie, bumm-bumm. O Puls der Zeit schenk mir ein neues Leben, bumm-bumm.

“...... and hear me tonight, o hear me tonight”. Bumm-bumm, bumm-bumm. „One lady feels me, one lady rocks me, give me this one”, bumm-bumm, bumm-bumm. Ich weiß, dass ich verrückt bin, .... nach Leben. Ein Amstel, ein Ouzo, ein Amstel, ein Ouzo, go on. Die Welt pulsiert Neues Leben …. mitten in mir.

Wanja, das jungfräuliche Luder, dreht tanzend so streifend an mir vorbei. Ja, Puls der Zeit, drück mir dein weiches Zeug ins Kreuz. Ich lache und schreibe, ich lache und schreibe, und verfolge noch lange das Gefühl dort im Kreuz. Ich möchte es auf ewig behalten, einfangen für immer, diesen herrlichsten aller Drucke des Lebens dort im Kreuz. Doch wohlig verflacht das Gefühl dieser Rundung und Wanja, das jungfräuliche Luder, verrauscht in der Nacht. Bumm-bumm.

„Give it to me, tonight, give it to me, tonight” singt eine Sängerin dazu. Timing, o timing, spiel nicht mit mir, du Puls der Zeit. „Give it to me“, o Puls der Zeit. Leben. Der Techno berauscht die Bar, er zerfetzt meine Gedanken. Pulsiert in den Beinen, entwachsen dem Bauch, bumm-bumm, bumm-bumm. „Wild live is burning me down, so burning“, bumm-bumm, bumm-bumm.

Golda, das blondvampige Luder, und Carla, so schwarz wie die Nacht, versinken ineinander, schon hörig geworden der eigenen Brunst, haben keinerlei Blicke für Böcke, bumm-bumm. Leben. Sie drehen sich umeinander, verschmelzen so Brust an Brust. Ihre gierigen Blicke versengen den Böcken die Nacht. Bumm-bumm. Sie küssen sich. Ihre Hände fliegen, ihre Finger verfiebern. Was soll’s? Nur zwei Mädchen, die sich lieben.

Ich liebe das Leben. Tucka-ti-tucka, bumm-bumm.

Ich stehe an der Bar und schreibe mir meine Finger wund. Bumm-bumm, bumm-bumm. Ich sehe Alles, ich fühle Alles. Alles unter Kontrolle, bumm-bumm. Meine Welt dreht sich im Kreis, so wunderbar mitten im Kreis, Alles unter Kontrolle, bumm-bumm. Und Indy jongliert mit den Flaschen, den Gläsern, sie fliegen vom Rhythmus berauscht, bumm-bumm. Die Mädchen an der Bar …. nur Augen für ihn, die Fäuste geballt, sie lieben nur ihn. Bumm-bumm. Nur lächelnde, lachende Gesichter, die Augen ertrunken in Love. O Indy, o Indy, du dunkler Mann aus Bali, sie lieben dich, und das jede Nacht. O Indy, o Indy, welches diamantene Paar von diesen Augen wirst du heute Nacht mit den deinen aufsaugen? Sie lieben dich Alle, heute Nacht. Sie lieben deinen Knackarsch, dein ruckelndes Zucken, dein Alle verschlingendes Lachen und die Flaschen und Gläser, sie fliegen, bumm-bumm. Gezauberte Cocktails ertrinken in blitzenden Sternen, Lichterstangen verglühen im Nichts. Oh Augen, oh Augen, bumm-bumm. Es boomt da das Leben, nur Leben, bumm-bumm. Die Disco so bummvoll, haha, immer schneller bumm-bumm.

Die geballten Fäuste im Rhythmus vor dem wippenden Brustmuss er hin schauen. Sie lächeln, rundum nur lächelnde Augen und Indy schaut hin. Er weiß, dass er muss. Ich lebe, ich lebe und schreibe und schreibe. Ich will fangen den Puls der Zeit. Servietten verschreiben. Ich erhasche einen gierigen Blick von Danae, berechnende, so liebestolle Augen. Sie fesselt mich an sich, greift sich unter den Rock, o du Auchluder, bumm-bumm, bumm-bumm. Sie grinst mich an, die Teufelchen fliegen, bumm-bumm. Sie massiert sich ganz ungeniert unter dem Höschen, denn Augen, sie reden, bumm-bumm, und fixiert mich mit ihren Augen. Sie dreht sich, die Hand zwischen den Beinen, massiert mit der andern die Brust und dreht sich und dreht sich. Bumm-bumm. Blickfelder, sie schrumpfen, verloren in Augen, nur sie und noch ich, bumm-bumm. Sie dreht sich und dreht sich und schwebt, wie auf Wolken, zu mir an die Bar und steckt mir, das Luder, die Finger, die Finger, nicht in die Augen, haha, bumm-bumm. Ich lecke, ich lecke und lecke den Geschmack ihrer Drüsen, bumm-bumm. Die Nacht lärmt, ich beiß in die Finger, nicht fest, ich liebe, ich liebe und zelebriere den Sex. Du Duft du, du Duft du, zelebriere leckendes Leben, o Leben. Aaahhh, ich beiß ihr die Finger noch ab, die Finger noch ab, bumm-bumm, mmmmhh. Leben, so fleischiges, gieriges Leben, bumm-bumm.

Das Luder drückt mir die Titten entgegen, voll rein in den Raum um den Bauch. Mein Raum um den Bauch erblüht pulsierendes Leben, die Stange des Lebens entwächst wie ein Baum. Ich lebe. Bumm-bumm. Leben, Liebe, und Leben. Ich beiß ihr den ausgeleckten Finger noch ab. Sie wird immer kleiner und kleiner, massiert mit ihren Titten den Baum. O Luder. Die Zeit fliegt dahin, mitten in die Titten im Bauch. Halt an, halt an, tu nicht verfliegen, ich will leben, nur leben, mitten in deinen Titten im Bauch. Bumm-bumm, tschaka-ti-tschaka-bumm-bumm.

Indsman, o Indsman, lass deine Flaschen und Gläser fliegen, auch ich liebe dich heute Nacht. Ich liebe dich und die leuchtenden Augen der Mädchen. Wie all diesen Irrsinn beschreiben? „You gotta get me tonight ....“. Der Rhythmus gewechselt, wird schneller und schneller die Nacht. Meine Finger verschnellen, so viel schneller, sie brechen fast ab. Ich zerfetze die Nacht. Servietten, sie fliegen so viel schneller in der Nacht. Bumm-bumm.

„You gotta get me here“, bumm-bumm, „gotta get me here now at the point“, tacka-ti-tacka-ti-tack, bumm-bumm. Es kocht auf der Tanzfläche, die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Bumm-bumm. Im Drum&Bass zerbricht ein Computer die lichtflackernde Nacht. Auf der Bar verspritzen die Cocktails wie Glitzerstangen die Nacht. Bumm-bumm.

Zwei Uhr früh, jetzt kommt Happy Hour. Alle wollen ertränken die Nacht. Vier Mädels wollen Cocktails. O Indsman, o Indsman, gib Acht. Lass deine Flaschen und Gläser noch schneller, viel schneller noch fliegen. Ein Wunder, die Gläser mal acht, sie reihen sich auf, wie von selbst. Du Zauberhand aus einem kleinen Inselland lässt Augen noch heller erleuchten. Acht Gläser, acht Gläser, in Reih und Glied, habt Acht. Wieder die Flaschen, sie fliegen, von irgendwo her, sie fliegen und verschütten sich nass über den Mäulern aus Glas. Der Wodka, bumm-bumm, mal Acht. Indy lässt seine Flaschen fliegen. Die Kokosmilch spritzt, dass mein Herz in der Seele lacht, bumm-bumm. Orange-Juice und irgendwas, irgend so eine grüne Soße. Mit Scheiben von Kiwi, Ananas und Zitrone hat Indy an jede der Vier gleich acht Mal gedacht. Und oben drauf noch die rote Kirsche, nicht nur mein Herz in der Seele lacht, mal Acht, bumm-bumm. Dann verglühen Spritzkerzen hinein in so leuchtende Klein-Mädchen-Augen. Indy, hab’ Acht.

Die Musik, sie wechselt. Yeah! „Electric Avenue, don´t take me higher, take me higher, deep in my heart, …..Electric Avenue”, tscha-bumm, bumm-bumm. Schwarzes Mädel verschmilzt auf weißer Mädchenhaut, aufgegeben im Kontrast des Lebens. Alles, wirklich Alles ist möglich. Ich liebe das Leben. Tscha-bumm, tscha-bumm.

Eine Blondine aus tausend und einer Nacht wirft unterleibsfressenden Augenaufschlag, armer Indy, hab Acht. Er wirft sein schwarz-langes Haar mit Jongleurhänden tief hinein in diese feuchteste Nacht. Eingefangen, verfangen, verloren für diese Nacht. Die Augen der anderen Mädchen verflammen, Indy, o Indy, verloren für diese Nacht.

„Come baby, come! Come baby, come! Give me your lovin´, give me this one.” Der Indy verloren für diese Nacht. Komm schnelles Leben, lass zerkrachen die Nacht. Leben. Bumm-bumm. Wanja, o Wanja, was ist los mit deinen leuchtenden Augen? Auch du hast verloren den Indy, verloren für diese Nacht. Blicke verschmelzen über der Bar, der Indy tanzt nur noch für Blondie, für Blondie aus tausend und einer Nacht.

Der Rhythmus gewechselt, es housed in der Nacht. Friss mich, o friss mich, küss mich, o küss mich, beiß mich, o beiß mich, töt mich, o töt mich, mach was du willst, aber fick mich heut Nacht. Danae, ich liebe dich. „Fuck, fuck, fuck, fuck, my blood on your face” rappt der Puls des Lebens. Und dann bricht die Musik: “Rock me, rock me away”, and “we will, we will rock you”, the Queen “come forever”.

Die Bar verkocht. Ein Wahnsinn zelebriert sich nun wie von selbst und Indy, ja Indy, du Schlimmer. Er tanzt nur noch für Blondie aus tausend und einer Nacht und lässt seine Flaschen und Gläser fliegen. Doch die Augen, die Augen sind im Blond begraben, begraben für immer für diese Nacht. Leben. Bumm-bumm.

Ein Schwarm von Mädels wippt zur Musik in den Raum. Leben. Wooop, wooop, di wooop, „hey show me the gun, guy ….”. Ich kann den Worten des Rapp nicht mehr folgen, nur noch wooop, wooop, di wooop, and “dingerling out”. Leben. Sie zerfetzen die Tanzfläche, zerreißen das Licht, zersprengen den Sound, Leben. Bumm-bumm und wooop di wooop. Es ist heiß, es kocht. Sauna, ich schreibe, ich schreibe, als ginge es um mein Leben und die Welt steht Kopf und hat gar Nichts dagegen. Eine Verlorene dieser Nacht will wenigstens ein Foto in inniger Umarmung und Indy, er post. Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Noch ein Blitz. Es blitzt. Ab ins Fotoalbum zu Hause damit. Indy, o Indy, du Herzenszerstörer für jeweils eine Nacht, Alle mögen, Alle lieben sie dich. Ich auch. Mit den Augen gefressen, mit den Augen vernascht, bumm-bumm. „Black night“, es purpelt und Indy bewegt sein Tier. Er vögelt die Bar und erschlägt den Hardrock auf einer Glocke. Indy, o Indy, du Zerstörer der Liebe für eine Nacht. Die Mädchen ficken jetzt auch, die andere Seite der Bar. Leben.

Zeit fetzt über Leiber, Brüste verwippen den Tod. Dengeling Indy, dingerling out, bumm-bumm. Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Augen verbrennen, Zerstörer vieler Lieben für eine Nacht. Wie Viele haben schon gestern nur noch an dich gedacht? Bumm-bumm. Zwei verblondete alte Hasen beschwirren die Bar, wollen lieben, wollen lieben, und geliebt werden, doch Indy, der Indy vergeben an Blondie aus tausend und einer Nacht.

Nun tanzen die Mädels oben ohne auf der Bar. Danae und Wanja, Golda und Carla, verspritzen Sekt. Es ist ein Wippen oben auf dem Thresen. Der halbe Sekt verspritzt. Sie saugen den Nektar jetzt aus der Flasche, das Wippen dabei die Augen entsetzt. Ich lebe. Alles unter Kontrolle. Ich schreibe mir Einen ab. Noch nie so geschrieben. Ein Wahnsinn zelebriert mir die Nacht. Und Golda, das ewige Luder, tritt nach dem Kuli. Das Luder weiß wohl nicht, nach Was sie da tritt. Leben. Mein Leben. Mein Neues Leben. Na warte, na warte, du wirst heut Nacht noch was Böses erleben. Haha. Eine Nacht ohne Brummi mit Carla, das wird sich ergeben. Und ganz laut in die Nacht: „Rock n’ Roll“. Oh, ich liebe dieses Leben. „Na, na, na, na, hush“. Es purpelt schon wieder.

Über mir ein einziges Tittenwippen. Acht, neun, zehn, elf Mädchen und zwei Jungs tanzen da oben halb nackt. Die Bar ist rundum betreten. Ich sehe nur noch ein einziges Wippen und Titten, so viele Titten und hellweiße Rippen. Leben. Bumm-bumm. Und ich weiß, jetzt reißt mir bald der Faden. Die Hirnwindungen flippen und die Titten, sie wippen, sie wippen sich Einen ab, und mir sowieso, und Danae hat sich jetzt von Hinten an mich ran gemacht. Verwirrt mich, verwirrt mich, bumm-bumm. Das Luder zieht mir ihr T-Shirt von Hinten über die Ohren, haha, bumm-bumm. Und drückt sich halbnackt, wie sie ist, na ihr wisst schon, das hatten wir schon mal eben, aber diesmal eben ...... haha, …. Leben. Verwirrung, Zerstörung, Unterwerfung der Nacht. „Baby, o baby, ich habe immer nur an dich gedacht. Ehrlich. Ist nicht gelogen und jetzt drück mir endlich diese Dinger ganz fest ins Fleisch. Ich weiß. Mitten hinein ins Leben.“

Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Wer will einen Indy für eine Nacht? Doch der ist heut’ schon vergeben! Das Luder, es beißt mich, weil ich nicht aufhöre zu Schreiben. Verdammt! Wer will da einen Lothar für tausend und eine Nacht? Ich bin dem Irrsinn erlegen. Auch ich will eine Danae für tausend und eine Nacht. Ich werde mich kampflos ergeben. Will leben! Will leben! Und tanze ab für den Rest der Nacht. Das Hemd herunter gerissen, hinauf auf den wappernden Tresen und mitten hinein ins fleischigste Leben. „I´m rockin´ the night, the questions have gone, feel me and come ….” Leben!

© Copyright by Lothar Krist (17. Juni 2001 auf Rhodos)

Meine 1. Bumm-Bumm-Prosa, geschrieben ab Mitternacht in einer heißen Freiluft-Disco auf Rhodos. Ein geiler Kellner aus Bali, der mit seinen KollegInnen perfekt mit Flaschen, Gläsern und Eiswürfeln jonglierte, die Bar voll der schönsten Sommermädchen, auf den Tanzflächen brannte die Musik, der griechische Mond verkochte in seinem Meer der Sterne. Für einen alternden Dichter eine herrliche Nacht, um sich selbst zu überreden, doch weiter zu leben und zu lieben und sich auch gleichzeitig neu zu erfinden. Wie gesagt: meine erste Live-Geschichte! Seitdem bin ich süchtig danach. Es ist, wie Sex. Es ist so, als stündest du als Musiker auf einer Bühne. Am Anfang ist man noch unsicher, doch mit der Zeit kann man eine Mauer der Konzentration um sich aufbauen, unvorstellbar, unbeschreibbar. Heute habe ich oft ein Gefühl dabei, als könnte ich mich mitten hinein in die Abwurfstelle einer Atombombe setzen. Die ganze Welt um mich herum verbrennt, doch ich schreibe einfach die Geschichte fertig. Wahnsinn! Nur die Kaffeehausdichter früherer Jahrhunderte hatten eine Ahnung hievon. Doch heute ist Alles noch eine Dimension intensiver. Ich bin unter anderem ja auch ein Diskotheken-Dichter. Kein Gefühl ist intensiver, außer, wie schon gesagt der Sex, aber auch da nur, wenn man den Partner liebt.
Diese Bumm-Bumm-Prosa wurde mit 35 anderen aus über 10000 Werken ausgewählt für die 1. Web-Anthologie der leselupe.de.

Erklärung:
„es purpelt“ – der Song „Black Night“ ist von Deep Purple;

(Nächste Episode: „An der Mauer.“)

 

tja, lothar, es ist ganz einfach: du versuchst dich als autor wichtiger zu machen indem du dich und dein schaffen in grosse kontexte hineindiskutierst. für mich sind deine werke literarisch wertlos. wenn du möchtest kann ich dir schwachstellen nennen, die textimanent fehlplatziert oder fehlformuliert sind. ausserdem ist es nicht wirklich neu und nicht wirklich gut was du da fabrizierst. denn deine torten schmecken nicht "so super", sondern schal und künstlich, wie fliessbandware eben schmeckt.

ja, ich weiss, du wirst ssagen, ich lehne dich ab weil ich angst habe vor der neuen zeit. ja, und du bist natürlich viel weitsichtiger als wir alle, und du wirst mal eine legende sein...

zusamenfassend bleibt mir zu sagen dass du meiner ansicht nach nicht nur die geschichten, sondern auch die kommentare dazu schreibst um dich selbst aufzugeilen. das ist in keinster weise ein vorwurf, sondern meine sicht über deine motivation, die sich in fast jedem satz erkennen lässt.

P.S: du hast also ein kosovokrieg buch geschrieben. und glaubst wohl nun der einzige in westeeuropa zu sein der kein verwöhntes arschloch ist. welch eine fehleinschätzung. du weisst ÜBERHAUPT nichts über den krieg und das leid. sonst würdest du nicht so grosskotzig darüber reden. ich habe sachen mit meinen augen gesehen, die du dir nicht vorstellen kannst. oder du kannst se dir vorstellen, aber du weisst nicht wie sich das anfühlt. und glaub mir, mit diesem thema sollet man behutsamer umgehen, allein schon aus respekt für die opfer, und nicht sie dazu benützen sich als vorreiter einer neuen zeit aufzuspielen.

 

Hi Susi!

Ich habe das ja oben schon igendwo erklärt: "Das Luder raus lassen" hat auch eine andere Bedeutung, als bloß ne Nutte sein, als Oberösterreicherin müsstest Du das eigentlich wissen, mit ein bisschen Guten Willen. Man kann es in Etwa mit "die Sau raus lassen" der Jungs vergleichen. Es handelt sich also um nichts Negatives, sondern um etwas Saugeiles.

Und jetzt etwas zum Feminismus: Ich denke, ich lebe ihn ganz gut. Aber ich gebe zu, ich steige den Komplexlern in dieser Richtung (wie auch in anderen) auch ganz gerne auf die Zehen. Und Frauen wie Dohnal zählen für mich zum weinerlichen Haufen dieser Vertreterinnen. Wäre ich eine Frau, dann würde ich sicher nicht schwer herum jammern und die ganze Welt negativieren. Ich würde die Problematik positivieren.

Nur jetzt als Beispiel, wie ich das mit dem "Positiv-Darstellen" meine:
Vor Kurzem wurde wieder so ein weinerliches Theater gemacht, weil Mädchen viel schwerer eine Lehrstelle finden, als Jungs. Man präsentierte IT-Berufe als Alternative. Doch ließe sich die Werbung schlecht an, es sei kein Geld da, usw. Das Gejammere war nur negativ besetzt.

Warum geht man da nicht in realistischer Weise in die Offensive, und zwar ohne jetzt feministisch zu sülzen? IT-Berufe sind die Zukunft für unser Land. Die Firmen benötigen Fachkräfte, immer mehr. Wenn wir genügend Geld bekommen, können wir auch Mädchen ausbilden. Wir müssen dann keine Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren. Und es ist DIE Chance für die Frauen, der nächste Sprung in der feministischen Revolution. Aber vor Allem kommt es unserem Land zu Gute.

Aber ich weiß ja, warum diese Art von Politik nicht gemacht wird. 1. würde so Etwas sogar ein Rechter verstehen, und dessen Geld wollen wir nicht. Und wo kämen wir Feministinnen mit unserem gleichzeitigen Anliegen an Multi-Kulti hin, wenn wir uns gegenseitig Konkurrenz machten, ja das auch noch zugeben würden, dass da eine gewisse Konkurrenz da ist. Ja, so Multi-Kulti sind wir dann als Feministin doch wieder nicht, dass wir uns auf eine Stufe mit einem Inder stellen. Da sei schon Dohnal vor. Der Realismus ist ja tot in dieser Szene, die lebt von Schein und hinterhältigem Heuchel-Meuchel.

Der Feminismus wäre in Wahrheit schon sehr viel weiter, wenn er sich den Gegebenheiten des Lebens angepasst hätte. (In diesem Sinne hätten auch die anderen -ismen eine Chance auf Bestand gehabt). Frauen, wie Dohnal, die Ihr für die Antreiberinnen auf diesem Gebiet haltet, sind in Wahrheit auf der Bremse gestanden. Sie haben die tatsächlich gegebenen Anliegen der Frau oft nur lächerlich gemacht.

Zu mir hat ein Mal eine Frau gesagt, mit der ich auf einer polit. Veranstaltung war: "Oh Gott, jetzt kommt dieses Weib auf die Bühne. Wenn ich die nur sehe, kann ich nicht mehr zuhören. Da kann ich nicht mehr denken und krieg nichts mehr mit. Sie meint es ja gut, aber sie so furchtbar, so lächerlich, so ekelhaft. Ich kann gar nicht hin schauen. Von dem, Was die sagt, krieg ich ´ne Gänsehaut, ich krieg Null mit, und nur deshalb, weil ich dauernd ´nen Wutanfall krieg, wenn ich höre, wie sie es sagt." Diese Frau ist heute in der oberen Etage eine Chemiefirma und steht kurz vor dem Totalaufstieg.

Ich konnte das immer nur unterstreichen. Ich habe das immer so gesehen: der Feminismus ist ein geiler Porsche, leider steckt unter der Haube bloß ein VW-Golf-Motor (Frauen wie die Dohnal). 9 von 10 Frauen in Österreich haben sich für die geschämt, in Wien war es vielleicht ein wenig anders, das mag schon sein. Wien ist immer anders. Und in Deiner Szene ist Dir das vielleicht nicht so aufgefallen.

Aber ich sitze seit mehr als 25 Jahren mitten im Volk, und ich habe meine Lauscher immer aufgesperrt. Ich gehe oft alleine in ein Wirtshaus auf dem Land, setze mich an den Tisch, arbeite und höre zu. Und ich höre anders, als die Bernhards und Co. Und ich habe auf die Sichtweisen der div Kunst- und Politszenen immer geschissen. Das war mir einfach zu weit weg vom wirklichen Leben. Ich habe immer versucht, das zu schreiben, was ich im Volk gehört und gesehen habe. Das hatte aber meist mit dem hochtrabenden Zeugs der div Szenen nicht viel gemeinsam, deshalb geht ja jetzt auch die ganze Welt den Bach runter.

Eure Weltsicht war reines Gutmenschengeschwafel von Gutmensch zu Gutmensch. In 10 Jahren schon ein stinkender Furz in der Weltgeschichte. Dessen bin ich mir seit 25 Jahren sicher. Warum denkst Du wohl, schreibe ich so? Das "Luder", dieses Grenzwort, ich könnte ja auch ein anderes nehmen, habe ich absichtlich gewählt. Ich habe es in eine wunderschöne, feurige Nacht eingebaut, so dass ein normal denkender Mensch eigentlich nicht auf schlechte Gedanken kommen kann. Aber mir war natürlich klar, dass ein paar, die schlechten Willens und vor Allem schlechter Gedanken sind, da gegen die Decke springen werden. Genauso wie bei der Schwarzen Haut. Ich weiß schon, wem ich auf die Zehen steige, ich habe Euch Alle nicht umsonst 25 Jahre lang intensivst studiert. Und mit "Euch" meine ich alle Intellektuellen, die dem Westlichen Scheinhumanismus verfallen sind. Das Volk ist eh okay, ja es ist mehr als bloß okay. Denn es muss alle paar Jahrzehnt immer wieder die dreckig gewordenen Schäume und Träume seiner sich am Leben vorbei spinnenden Politiker, Künstler und Intellektuellen weg räumen.

Beste Grüße
Lothar,
das Bujerl auf unsere Welt von Heute.

[ 08.07.2002, 19:24: Beitrag editiert von: buji ]

 

ich kann mich heiko nur anschliessen. du hast keine vision, kein ziel, gar nichts.

[ 28.06.2002, 16:40: Beitrag editiert von: schumpo kaladze ]

 

buji, du schreibst einfach nur irgendwas!!! deine kommentare sind der ägere blödsinn! es tut mir leid, aber was anderes kann ich dazu nicht mehr sagen!!!

auffällig wie du aussagen ignorierst die dich zwingen würden, einmal WIRKLICH nachzudenken.

 

Hi schumpo!

Du irrst, ich habe eine Vision, ein Ziel. In meinen Threads ist schließlich schwer was los, oder? Na, wenn Das Nichts wert ist, Was dann?

Und ich wette, bald werden es Einige, die bis jetzt von wertvoller Kritik vernachlässigt wurden, gneißen und auch ein paar schöne "Rechtschreibfehler" einbauen und sich trauen ihre geheimsten Gedanken ins Forum zu stellen. Es belebt das Leben eines Internetautors. Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte, dann würde ich noch viel weiter an den Kritiken vorbei schreiben. Hahahahahahahah, ich lache mich tod. Hiiiilfe! Meine Wangenmuskeln schmerzen schon, mein Bauchmuskel ebenso. Hiiilfe! Außerdem sind manche Fragen einfach zu dumm, oder ich habe sie sowieso schon irgendwo beantwortet. Mit den Schnelllesern ist das halt so ein Kreuz.

Tut mir leid, entschuldigt bitte, aber ich kann nicht anders. Und damit schieße ich gleich wieder ein Mal ganz weit vorbei! Dieses Internet ist einfach die Erfindung des Jahrtausends. Es ist die nächste Dimension des Schreibens, ein Autor zu sein. Man kann die irrsten Spiele spielen, während man ein Buch schreibt. Versteht Ihr das denn nicht? Ich schreibe eine Geschichte und kann die ganze Welt mitschreiben, mitspielen lassen. Und das LIVE! Noch nie kamen Gedanken so schnell zum Leser. Noch nie zuvor konnten die Leser an einer Veröffentlichung teilhaben. Briefe unter Autoren, zwischen Autor und Leser wurden bis jetzt oft erst Jahre, meist sogar Jahrzehnte später in Buchform gedruckt. Heute ist dies Alles sofort möglich! Und bald schon wird es auch Internetautoren geben, die einen Namen haben werden. Mit dem WWW wurde die Kommunikation mit den Kunstinteressierten zu einem Teil des weitfächrigen Neuen Spektrums des Künstler-Seins. Alles wurde einfacher. Früher musste ich Briefe schreiben, Kuverts, Marken drauf picken, zur Post gehen. Heute kann ich mehreren Lesern gleichzeitig mit einem einzigen Mail antworten, oder in einem Forum. Ich kann diesen Thread hier abspeichern, ihn in meine Homepage zu den Materialien zum Buch einfügen. Dadurch kann ich wieder andere Leser daran teilhaben lassen. Es ist DIE REVOLUTION IN DER KUNST, IN DER LITERATUR! Der Absolute Neue Wahnsinn. Und es gibt noch so viele Möglichkeiten hier im Net als Künstler seine Spiele oder Was auch immer sonst zu spielen. Ich wüsste ja noch einige, aber die müssen noch eine Weile mein Geheimnis bleiben. Und es gibt sicherlich noch eine Menge anderer Spielchen, auf die ein alter Narr wie ich, nicht ein Mal im Traum denken würde. Und ich wäre wahrscheinlich gar nicht auf diese Spielmöglichkeiten gekommen, wenn ich nicht vor gut 25 Jahren einen futuristischen Roman geschrieben hätte, in dem "Die Mörderkinder" sich weltweit über das Spinnennetz verabreden, ihre Mord- und Terroranschläge vorbereiten und dann gemeinsam und zeitgleich weltweit zuschlagen. Damals habe ich mich mit allen möglichen fiktiven Ideen herum geschlagen und ich lag gar nicht mal so weit daneben.

Heute bedeutet Autor sein, nicht bloß Schreiberling sein, nein, man kann sich als Multimedia-Künstler profilieren. Ich werde jetzt über den Sommer meine Gedichte und Geschichten auch als Sprachfiles veröffentlichen. Im Herbst werde ich eine Multimedia-Ausbildung absolvieren. Ich kann mir dann endlich meinen Traum von der Visualisierung meiner Träume, meiner Bilder verwirklichen, in Form von Flashanimationsfilmen. Und Wer weiß schon, Was bald noch Alles möglich ist? So eine Literatur-HP wird eigentlich nie fertig, sie ist ein lebenslanger Prozess. Sogar wenn ein Mal ein Buch daraus werden sollte, die HP lebt immer als Kind weiter.

Leider wird es noch eine Weile dauern, bis selbst die Künstler diese iire REVOLUTION des Schaffens begreifen, und vor Allem bis die Welt begreift. Es wird eines jungen Genies bedürfen, das heute sicherlich bereits unter den noch nicht 20-Jährigen heranwächst. Dieser oder Diese wird/werden den Weg ebnen für die Anderen, die später kommen. Und darauf freue ich mich.

Und dann werden diese Literaturforen, zumindest manche von ihnen, endlich auch das sein, was sie eigentlich sein sollten. Die leuchtenden "Fackeln" ins Morgen (Karl Kraus), "Aktionen" ins Übermorgen, die "Neuen Clubs" für die Neuen Gedanken (Kurt Hiller, Jakob van Hoddis, u.a.), ein "Sturm" gegen das ewig Gestrige (Herwarth Walden), eine Neue Leidenschaft für die Welt und vor Allem für den Menschen (das Neopathetische Cabaret). Und Die Argonauten werden über die Datenautobahnen brausen auf der Suche nach dem Neuen Goldenen Flies (Ernst Blass).

Ich weiß, jetzt werden wieder Einige denken: auf diese scheiß Spielchen (von diesem Spinner und den Spinnerten, die da noch kommen mögen) können wir gerne verzichten. Und überhaupt, diese Typen da oben: Wer is´n Das? Und, Was soll das Ganze eigentlich? Wer kennt sich bei dem Narren da noch aus? Haha! Nun denn, so werden sie denn tatsächlich in ihren Spanischen Dörfern auf diese geilen Neuen Spielchen verzichten müssen, denn diese Spielchen werden an ihnen vorbei brausen, wie eben schon immer das Neue am Alten vorbei gebraust ist.

Einige von Euch kritisieren mich, weil ich Träume habe, weil ich versuche, voraus zu denken, weil ich eine Überzeugung habe, und vor Allem wohl, weil ich daran glaube und diesen meinen Enthusiasmus offen zeige. Glaubt mir, damit kann ich sehr gut leben.

Die Schüler der Pisa-Studie dürfen die Hand heben, wenn sie mich wieder ein Mal nicht verstanden haben. Ich werde die Kommentare zumindest lesen.

Beste Grüße
Lothar,
das zarte Bujerl auf unsere Welt von Heute.

[ 28.06.2002, 20:44: Beitrag editiert von: buji ]

 

das ist schon wieder nur irgendwas... echt zeitverschwendung deine kommentare zu lesen. ich habe ja schon geschrieben, was ich darüber denke, warum du was und wie schreibst. was schade ist, denn mit deiner energie könnt man auch was wertvolle schaffen.

noch ein kleiner tipp zum abschied:
ich habe mir deine HPs angesehen, und die aussage gelesen dass du dich "als multimedia-künstler profilieren willst". ich als gelernter grafik designer kann dir nur sagen, da wartet eine menge arbeit auf dich, bis dein auftritt als künstlerisch wertvoll eingestuft werden kann. aber, wenn du das auch so verbissen angehst, vielleicht wirds ja was.

 

Hi Buji!

Erst habe ich ja überlegt, ob ich das mit Dir nicht doch besser im Kaffeekranz weiterdiskutiere und die betreffenden Postings dorthin kopiere, aber bei Deinen Threads ist das ohnehin schon egal. Da geht es sowieso kaum um die Geschichten selbst.

Dein „Das Luder rauslassen” impliziert ja – und das im Besonderen, wenn Du es mit „die Sau rauslassen“ als „männliches Gegenstück“ vergleichst – eben die von mir geschriebene Bedeutung, bloß, daß sie in einer Redewendung verpackt ist. Weil man ja früher Frauen, die etwa häufig wechselnde Beziehungen hatten oder eben überhaupt zugaben, daß sie Lust am Sex haben, schnell als „Nutte“ bezeichnete. Der Ausdruck meint ja nicht unbedingt tatsächliche Nutten, was ja eben die Frauenfeindlichkeit dabei ausmacht.
In alten Ausdrücken stecken oft ziemlich harte, aber gut versteckte Diskriminierungen, wie auch in diesem und man sollte sie eher aussterben lassen, als in „Geschichten für die nächsten Generationen“, wie Du Dir das ja denkst, wieder aufleben lassen. Aber gut, wenn das Dein Beitrag zur Zukunft der Menschheit ist, bitte. Ich will Dir ja meine Meinung nicht aufdrängen, aber mein dummes, rückständiges Gewissen zukünftigen Generationen gegenüber hat mir zu sprechen befohlen, weil auch ich Kinder habe.

Ich denke, in dem Punkt hinkst Du der Masse ziemlich hinterher, denn warum sollte man nicht bei Frauen auch von „die Sau rauslassen“ reden? Ich kenne ihn eigentlich auch gar nicht als unbedingt männlich. Bloß haben die Männer das immer schon ungenierter gemacht, für Frauen schickte sich das nicht - früher.

Daß Du derartig über Dohnal herziehst, über die anderen erwähnten, die neueren Datums sind, aber kein Wort verlierst, zeigt mir eher Deine Inkompetenz bei dem Thema, die sich auch aus Deinem Beispiel einer Frau ergibt. Eine Karrierefrau war natürlich nicht das Sorgenkind von Dohnal, welcher Hilfe hätte sie bedurft??? Als ich das las, habe ich nur dreimal :D :D :D .

Die Verbesserungen, die in Dohnals bzw. zugleich ja auch Kreiskys Zeit für Frauen in den unteren Schichten erreicht wurden, kannst Du sicher nicht bestreiten. Auch hatten wir durch sie etwa schon zwölf oder dreizehn Jahre vor Deutschland ein Wegweiserecht aus der Wohnung, wenn ein Mann seine Frau bzw. Kinder schlug. Verbot der körperlichen Züchtigung für Kinder ebenso. Von Verbesserungen im finanziellen und familienpolitischen Sektor gar nicht zu reden. Hier ins Detail zu gehen, würde den Thread sprengen.

Aber wenn Du mal ein bisschen mehr hier auf kg.de liest, als in Deinen eigenen Threads, wirst Du vielleicht auch erkennen, daß ich keinem Politiker unüberlegt nach dem Mund reden werde, sondern mir zu allem meine Meinung selbst mache. Hier hast Du aber eindeutig Unrecht, wenn Du versuchst, Dohnal durch den Schlamm zu ziehen. Natürlich war sie kein Männerschwarm, das war aber auch nicht der Grund, warum sie in der Politik war.

Deine Theorie, alle lehrstellensuchenden Mädchen in IT-Berufen auszubilden, wäre weder ein „Sprung in der feministischen Revolution“, noch „gut für das Land“. Die Rechnung geht ebensowenig auf, wie wenn die F offene Stellen den Arbeitslosenzahlen gegenüberstellt und dann sagt „Die sind alle nur arbeitsscheu.“

Es gibt schon so etwas wie eigene Interessen und Begabungen, über die kann selbst die Politik nicht hinwegsehen. Was hätte es für einen Sinn, ein Mädchen, das sich für Mode interessiert und Friseurin werden will, in einen IT-Beruf zu zwingen? Wird sie dort besonders gut sein???

Im Rest Deines Postings wirfst Du mich in irgendeinen Topf und stellst Dich wieder als hervorragend heraus, deshalb gehe ich darauf nicht ein und spare mir meine Nerven, außerdem habe ich heute noch wichtigeres vor, als Dir zu entgegnen. Es ist mir auch egal, wie Du über mich denkst, denn die Menschen, die mir wichtig sind, kennen mich besser.

Wo ich Dir noch zustimme, ist das unter Deinem Namen. Ein Bujerl, mehr ist da nicht.

Susi

[ 30.06.2002, 01:16: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

Hi Susi!

Nur ganz kurz. Dieselben Worte zu Dohnal hörst Du auch unter ganz normalen Frauen. Ja, sogar gerade unter ihnen. Ich kenne, ehrlich gesagt, keine einzige, die anderer Ansicht wäre. Aber ich halte mich ja auch seit meinem 24. Lj. nicht mehr in der Kunst- und Intellektuellenszene auf.

Ich bestreite ja die Verbesserungen nicht, ich sagte oben ja schon, dass der Feminismus schon viel weiter sein könnte.

Und die Mädchen ergreifen oft genug den Beruf der Friseurin bloß, weil ihnen von Arbeigebern in den so genannten männlichen Berufen keine Chancen eingeräumt werden. Um auf dem Gebiet etwas zu verändern, waren und sind gerade Frauen, wie die Dohnal, die falschen, oder besser gesagt, sie agierten und argumentierten teilweise in die falsche Richtung.

Ich meinte auch nicht, dass man jetzt "alle Mädchen" in die IT-Berufe drängen sollte, sondern dass diese und andere männliche Domänen forciert auch den Frauen angeboten werden sollten, anfangs mit finanzieller Unterstützung. Es wird zwar in letzter Zeit ein wenig in diese Richtung gedacht, aber das ist viel zu wenig. Wenn sich genügend Frauen in diesen Berufen bewähren, wovon ich überzeugt bin, dann wäre es mit der Zeit auch nicht mehr notwendig, subventional einzugreifen. Die Unternehmer würden daraus lernen, die erfolgreichen Frauen wären Werbung genug für die Mädchen, um sich beruflich in diese Richtungen zu entscheiden.

Ich würde gerne die Statistik kennen, für wie viele Mädchen der Beruf der Friseurin (u.a. ähnliche auch) in einer Katastrophe und als Hilfsarbeiterin geendet hat. Wenn es überhaupt so eine Statistik gibt. Ich erlebe diese Tragödien in meinem Beruf (Jurist beim Arbeitsmarktservice) nahezu täglich. Dann wird oft eine Umschulung (z.B. Büro) versucht, die auch nicht viel bringt, weil es auch da nicht viele gute Alternativen gibt. Von einem Abstellgleis ins nächste. Dann kommt vielleicht noch ein Kind dazu. Dann schreit das Abstellgleis auch noch. Auch wenn man wollte, es sind einem die Hände gebunden. Diese Frauen haben oft noch ein Glück, wenn sie verheiratet sind. Wenn nicht ruft die Armut.

Ohne finanzielle Anreize wird kein Unternehmer seine Türen öffnen, das ist nun ein Mal Realität. Ich kenne auch weibl. UNinnen, die kein bisschen besser sind.

Sich den Feminismus auf die wichtige Schulter heften ist ja okay, aber diese Politik muss ich auch mit der richtigen Musik begleiten. Und auf diesem Gebiet ist u.a. arbeitsmarktpolitisch einfach zu wenig geschehen. Hauptgrund nach meiner Sicht, warum da nichts weiter gegangen ist, die weinerliche Argumentation und eine bloß gesetzliche, gutgemeinte Regulierung. Aber es hat eben die Begleitmusik gefehlt.

Zu Dohnals Zeiten wäre verdammt noch mal viel, viel mehr drinnen gewesen. Heute ist der Zug dafür wohl abgefahren. Bei dieser Regierung in Ö. wird sich nicht mehr viel bewegen. Die Schwarzen würden am Liebsten 10.000 Inder holen, wenn da nicht die Blauen wären. Aber die wollen die Frau wieder hinterm Herd sehen.

Na ja, wenn Du meinst ich würde Dich verkennen, dann kann ich Dir nur sagen, Du/Ihr verkenns/t mich auch. Ihr missversteht meinen Realismus. Ich habe Zeit meines Lebens davon geträumt, dass die vielen Ismen, die uns bewegen, wie Humanismus, Sozialismus, Feminismus, usw, endlich im Realismus aufgehen. Kein leeres Gutmenschengefasel, das im Leben auf Dauer nicht bestehen kann, sondern ein Verwirklichen von Träumen, die auch erfüllbar sind. Keine Überforderung der Masse der Menschen, sondern eine Politik der kleinen Schritte, die aufgrund ihrer Überschaubarkeit auch Erfolg haben können und so anspornen zu neuen Träumen und Taten.

Die 70er-Generation wollte zu Viel auf ein Mal. Der Extrem-Feminismus, der manchmal betrieben wurde, hat das Gro der Männer, die das Patriarchat gewohnt waren, von einem Tag auf den anderen überfordert. Was blieb übrig? Kaputte Familien! Ein aussterbender Mitteleuropäer! Eine demografische Altersstruktur, die Angst macht und wahrscheinlich kurz vor der Explosion steht.

Und denke jetzt bitte nicht, ich wäre ein Feministenfeind. Ich bin nur Realist, und das mit Haut und Haar. Ich komme mit intelligenten, im Beruf und im Leben erfolgreichen Frauen sehr gut zu Recht. Ja, ich hatte eigentlich nie andere Frauen an meiner Seite. Ich koche gerne, erledige den Haushalt auch alleine, wenn es sein muss, uuu.

Es ist einfach zu wenig, nur positive gesetzliche Regelungen zu schaffen (die man ja umgehen kann). Ich erlebe es auch täglich, wie Geld (Milliarden) sinnlos zum Fenster raus geworfen wird. Zum Beispiel werden Arbeitslose, die kurz vor der Langzeitarbeitslosigkeit stehen (6 Monate), in sinnlose Kurzkurse ohne Weiter-, Fort und Ausbildungscharakter gesteckt, und dies seit Jahrzehnten, und Alles nur, um irgendwelche Statistiken zu schönen. Dasselbe betrifft Personen, von denen man als gesichert annehmen kann, dass sie sowieso keine Lust zum Lernen, zum Arbeiten haben. Mein Gott, wenn ich daran denke, was man mit diesen jetzt wohl schon Billionen Schilligen seit 1970 Sinnvolles hätte anfangen können, dann: kkkrrrhhh ....

Diese Subventionspolitik der Sinnlosigkeiten ist ein Erbe aus der Zeit Kreisky´s und Dohnals. Wenn ich an diese ganze Subventionspolitik denke, steigen mir sowieso die Krausbirnen hoch. Da gibt es so viele Beispiele von Hirnlosigkeiten, dass ich tagelang darüber schreiben könnte, allein, was Kultur-, insb Hochkultur- gegen Gemeinkultursubventionspolitik anbelangt.

Ahhh, ich muss jetzt aufhören, jetzt ist es wieder länger geworden, als ich wollte. Und dabei ist sowieso Alles für den Hugo. Wir reden Alle aneinander vorbei. Eigentlich haben wir Alle dieselben Interessen, ich würde nur anders an die Problemlösungen heran gehen. Bei den Humansachen ist es so, weil ich Gegner jedes Moralsystems bin. Ich stehe für eine illusionslose, der Masse der Menschen zugewandte, realistische, sich nicht am Leben vorbei träumende Ethik. Das Gutmenschengefasel, erdacht von wohlmeinenden Gutmenschen nur für Gutmenschen kann ich nicht ausstehen. Es führt nämlich jedes Mal wieder in eine irre Katastrophe.

Und bedenkt: auch die Nazis sind/waren Gutmenschen. Auch sie wollten/wollen nur das Beste für die/ihre Welt. Auch die Israelis sind Gutmenschen. Auch die palästinensischen Männer, die die Selbstmordattentäter aussuchen und ausbilden, sind Gutmenschen. Die westl. Zivilisation (und auch die anderen) ist (sind) dominiert vom Gedankengut von Gutmenschen. Und wo treiben wir jetzt hin? .... wieder in ein Kriegszeitalter, dominiert von Gutmenschen und ihren jeweiligen Anhängern?

Tut mir echt leid, aber ich sehe es nicht anders.

Beste Grüße
Lothar

[ 01.07.2002, 21:21: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hallo Buji!

Habe Deine Geschichte gelesen und finde sie echt
etwas besonderes und inspirierend. Dabei bin ich nicht der große Literaturkritiker und habe auch nicht Germanistik studiert. Aber ich finde Deinen
Stil etwas besonderes. Hat mich voll reingezogen und das liegt wohl an dem trotz der vielen BumBums
tollen Rhytmus Deiner Geschichte und deiner emotionalen Ehrlichkeit. Auch sprachlich machst Du Experimente, die man sonst selten liest.
Kunst eben.

Freu mich, mehr von Dir zu lesen. Mach weiter so!

Gruss Kannibalisto

 

Hi Buji!

Auch nur gaaanz kurz... :lol:

Schade finde ich, daß Du mir nicht zu dem Punkt antwortest, der ein bisschen mit Deiner Geschichte zu tun hatte, nämlich die Bezeichnung Luder, sondern ihn ganz ausläßt.... Oder darf ich aus Deinem Schweigen Zustimmung schließen??

Seltsam finde ich, daß Du Dich so an Themen klammerst, die eigentlich mit der Vergangenheit zu tun haben, wo Du doch geschrieben hast, Du wolltest ein Autor der Zukunft sein. Dohnal ist ja lang nicht mehr aktiv... Viele Verbesserungen wurden auch den Frauen (welcher Schicht auch immer) nie so recht bewußt, da man mit ihnen erst in Kontakt kommt, wenn es um Ausnahmesituationen geht. Hier gab es z.B. sehr viele Besserstellungen Scheidungen betreffend – sowohl für die Frau als auch für die Kinder, die früher z.B. nicht das Recht auf den gleichen Erbanteil hatten, wie Kinder aus zweiter bzw. letzter Ehe, wodurch die Mutter, ließ sie sich scheiden, die Kinder zu solchen zweiter Klasse machte. Oder auch der Unterhaltsvorschuß – den gibt es erst seit Mitter der Achziger Jahre! Diese Dinge sieht man nicht so und haben auch nichts mit dem von Dir angesprochenen Arbeitsmarktproblem zu tun. Sie liegen mehr im privaten Bereich, der meiner Meinung nach aber mindestens ebensoviel mit dem Leben zu tun hat.
Ich sehe nicht das ganze Leben in der Arbeitsmarktpolitik. Mag sein, daß Dohnal die Dinge richtig meinte aber falsch vermittelte bzw. falsch umzusetzen versuchte, die falsche Hintergrundmusik hatte. Aber warum haben es dann nicht die Frauen richtig gemacht, die es so viel besser gewußt hätten, statt nur zu sudern?

Was die jetzigen Kurse des Arbeitsamtes betrifft, da kann ich Dir nur Recht geben. Sie sind einzig ein Mittel, die Leute aus der Arbeitslosenstatistik hinauszubefördern.
Allerdings muß ich auch hier sagen: Solange es eine SPÖ-Alleinregierung gab, gab es auch gute Kurse. Das habe ich selbst hautnah miterlebt, wie und wann die „Kursänderung“ stattfand. Da gab es z.B. ein EDV-Assistenten-Training im WIFI-Wien, dessen Absolventen mit offenen Armen von der Wirtschaft aufgenommen wurden, aber das strich man, nach der kurzen Ära von Fred Sinnlosschwatz... – wie vieles andere auch, das man durch qualitativ niedrig gehaltene Schnellsiederkurse ersetzte. – Womit ich Dir, was das Jetzt betrifft, recht gebe, aber nicht mit Dir übereinstimme, was Kreisky´s Ära betrifft – der spätere Verkauf der Verstaatlichten Betriebe war z.B. einer der größten Fehler in der Politik dieses Landes, den man überhaupt machen konnte. Einzig die Korruption hätte man einstellen müssen...

Was den Arbeitsmarkt angeht, bzw. die zahlreichen Versuche, Mädchen in technische Berufe zu bringen, habe ich sowieso meine ganz eigene Meinung. Denn ich meine zu beobachten, daß es eben einfach so ist, daß sich Mädchen für gewisse Dinge mehr interessieren und umgekehrt. Schau in einen Kindergarten der Kinderfreunde oder auch einen Waldorf-, Montessori- oder sonstwie „freien“ Kindergarten, wo doch wirklich jede/r die gleichen Chancen hat, die Kinder selbst wählen, womit sie spielen: Manchmal spielen Buben mit Puppen – meistens aber die Mädchen. Und umgekehrt ganz genauso.
Auch mein Sohn ist ein Beispiel dafür, denn er hatte immer die Möglichkeit, zu spielen, was er wollte. Er hatte, als er klein war, Puppenwagen, Puppenbett und einen Herd samt Geschirr, doch er interessierte sich nicht dafür, sondern für die Lego-Eisenbahn.

In diesem Punkt gehe ich nicht konform mit der Emanzipationsbewegung. Ich sehe das Problem nicht in der Auswahl der Berufe, sondern in den gängigen Arbeitsbewertungssystemen und der daraus folgenden niedrigen Bezahlung in "Frauenberufen". Aber das alles zu erörtern ist dann wirklich zu viel hier...

Aber um zu Dir zurückzukommen:
Du stocherst in der Vergangenheit, jammerst und suderst herum, und dann sagst Du so einfach, (aus dem Kopf, so ungefähr..) wenn Du eine Frau wärst, würdest Du nicht jammern, sondern es positiv angehen.
- Was hindert Dich daran, dies als Mann ebenso zu tun? Sieh doch mal nicht alles so negativ, vor allem auch nicht die Menschen hier. Aber auch nicht, was die Menschheit an sich betrifft. Es gibt mehr Menschen, die sich was denken, als nur Dich. Du bist aber oft genau gegen die, die ähnlich wie Du denken, gehst auf ihre Argumente nicht ein sondern vielmehr über sie hinweg (allgemein gesprochen, nicht speziell auf diese Geschichte bezogen).

Und nicht jeder, der versucht, Gutes zu tun, ist deshalb ein sog. „Gutmensch“. Es gibt viele, die es ehrlich meinen und nicht wegen ihrem persönlichen Ansehen Gutes tun wollen, sondern aus ihrem Inneren heraus, weil sie mitfühlend sind. Die alle mit einigen, die es für´s persönliche Prestige machen, über einen Kamm zu scheren, finde ich ziemlich fies.
Schlimm wird´s aber da, wo Du dann alle diese Menschen auch noch mit Hitler gleichsetzt – und ich möchte Dich bitten, das zurückzunehmen.

Alles liebe
Susi

[ 04.07.2002, 06:12: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

Liebe Susi!

Entschuldige bitte! Ich bin ein kleiner Stritzi oder Strizzi. War ich schon immer! Ich habe allen möglichen Leuten meine lustigen Streiche gespielt. Dabei ging ich jedoch nie über die Grenzen hinaus, ich war nie bösartig (wenn es nicht unbedingt sein musste). Bin ich jetzt deshalb in Deinen Augen ein Zuhälter? Gerade Du als ehemalige Oberösterreicherin müsstest wissen, dass die Worte Strizzi und Luder hier eine andere Bedeutung haben, als in Wien. Hier hört man ja auch oft die Worte: "Sie ist ein nettes oder süßes Luder!" Das bedeutet nicht mehr, als dass ein Mädchen nett, aufgeweckt, zu kleinen Streichen aufgelegt, nicht langweilig, keine intellektuelle, hochnäsige Ziege, usw. ist, dass sie auch mal aus sich heraus geht. Und in der Geschichte ist dies wohl vom ganzen Inhalt her klar gestellt, dass nur so ein nettes Mädchen gemeint ist.

Und der Oben-ohne-Tanz in der Geschichte? Was ist da schon dabei? In Faliraki und anderen Urlaubsorten laufen Frauen und Mädchen zu Tausenden oben ohne über den Strand. Und wer schon mal in diesen Urlaubsorten nachts unterwegs war, der hat diese Freudentänze sicher schon erlebt. Deshalb ein Mädchen gleich als Nutte zu bezeichnen, finde ich ziemlich verwegen und erinnert mich an die Typen, die glauben, sie könnten sich an einer Frau vergreifen, nur weil sie einen kurzen Rock an hat. Es gibt ja einen Haufen richterlicher Entscheidungen, die in diese Richtung gehen. Ich habe dies immer bekämpft. Selbst wenn eine Frau nackt herum laufen würde, würde ich auf ihr "Nein" hören. Ich würde sie allein deshalb auch nicht als Nutte einstufen. Für mich gibt es eigentlich gar keine Nutten. Frauen, die diesen Beruf ausüben, sind eigentlich meist sehr arme Geschöpfe. Als Nutten werden sie bloß von kranken Menschen bezeichnet, so und so. Leider ist das Gro der Menschen in dieser Hinsicht krank. Genau diese kranke Masse der Menschen macht ja diese Frauen auch zu Nutten.

Ich hoffe, ich konnte Dir meine Sichtweise erläutern. Ich weiß nicht, ob Du meine Prosa "S. Wehrlos" schon gelesen hast? In meiner Antwort an Kristin erzähle ich von 2 Mädchen aus Bosnien, die lange in einem Serbenlager gefangen gehalten und missbraucht worden sind. Diese zwei einst unschuldigen Mädchen arbeiten heute als "Nutten". (Und eine ganze Gutmenschenwelt spielt dabei unbewusst den Zuhälter!) Ich finde es schrecklich, diese armen, zerstörten Wesen nur noch als leere Hüllen zu sehen, aber mehr noch stört mich, dass es Gutmenschen gibt, die nur die Nutten in ihnen sehen, wenn ihnen diese verlorenen Wesen begegnen. Diese scheinbar so gute Welt ist so ekelhaft.

Zu Dohnal: DU hast mit Dohnal angefangen und da kam mir halt die alte Sülze hoch. Außerdem kann Zukunft nur verstehen, wer sich mit der Vergangenheit beschäftigt, und zwar mit der ganzen, nicht bloß mit einer halben, so wie dies hier im Westen geschieht.

Arbeitsmarktservice: gute Kurse gibt es auch heute noch. Man muss halt Glück haben und in den richtigen rein kommen. Da muss Alles passen. Der Berater, die Zeit, Geld muss also gerade zur Verfügung stehen, usw.

A pro po "ungerechte Bezahlung" der meisten Frauen: Auf diesem Gebiet hätte/habe ich früher schon wesentlich mehr gefordert. Ich war da immer für Gleichberechtigung. Gleiche Bezahlung für den gleichen Job. Ich war da immer schon für eine gesetzliche Regelung. Ich hätte es zumindest im Nachhinein "einklagbar" beim Arbeitsgericht gemacht. Am Anfang hätte die Wirtschaft zwar herum gejammert, aber mit der Zeit hätte es sich eingespielt. Die Gegenargumente, die ich da immer wieder hörte, waren und sind einfach nur fadenscheinig. Z.B.: "Die Benachteiligung am Arbeitsmarkt würde sich noch vergrößern." So ein Nonsens, als wenn das ein Nachtarbeitsverbot für Frauen usw. nicht auch und wesentlich mehr tun würde. Man hat die falschen Dinge forciert.

Die Argumente, auf die ich nicht eingehe, sind uralt. Sie haben bis jetzt ihre Wirkungen in der Realität verfehlt, sie werden auch in 100 Jahren keine haben. Ich sehe das so: Es ist heute Jedem/r bewusst, dass nahezu Alles nicht mehr stimmt. Alles läuft aus dem Ruder. Nach meiner Sicht kommt das daher, weil unsere Weltsicht, unsere Sicht der einzelnen Dinge des Lebens falsch war. Es gibt eine Menge Neuer Philosophen und Ethiker, die das auch in ihren Werken ausdrücken. Wir lesen diese Werke oder hören uns ihre Vorträge an, ein jeder sagt sich nachher: Der/Die hat Recht. Doch wenn wir dann in einer Diskussionsrunde sitzen, fallen wir wieder in unsere in unsere Schädeldecken tief eingemeißelten alten Argumente zurück und verteidigen die alten Werte.

Ich nenne das "das Galilei-Syndrom". Ein paar wissen von der Erde als Kugel, sie sagen es den anderen und legen die unwiderlegbaren Beweise vor, und doch lebt die ganze Welt einfach so weiter, als lebe sie auf einer Scheibe. Das ist wie bei einem Computer, der nicht mehr rund läuft und dauernd abstürzt. Man müsste die Schädeldecken der ganzen Menschheit neu aufsetzen können. Und genau darum geht es ja auch jetzt. Ein Großer Krieg ist wie eine Systemerneuerung. Anders wird es wohl nicht mehr gehen, ob wir das nun glauben wollen oder nicht.

Gutmensch: unter 1000 normalen, halbwegs gebildeten Menschen mit einer positiven Einstellung zum Leben und zu den Menschen überhaupt findet man 999 "Gutmenschen", schließlich ist unsere herrschende Weltsicht Allgemeingut. Zumindest wird Jeder, der sich nicht selbst bewusst ausgrenzen will, in der Öffentlichkeit im Sinne dieser allgemein akzeptierten Sichtweisen argumentieren. Ob er am Stammtisch oder bei sich selbst oft anderer Ansicht ist, das ist natürlich wieder eine andere Sache.

Und ich sehe dieses "Gutmenschen-Sein" ja auch nicht ganz negativ, auch wenn ich immer darauf herum reite. Ein guter Mensch sein zu wollen, ist ja erst ein Mal etwas Gutes. Wir wollen Alle eine Gute Welt. Das Problem war und ist nur, dass wir zwar als Gutmenschen argumentiert haben, aber unsere Handlungen hinkten immer weit hinterher. Wir haben zB die Freie Wahl jedes Einzelnen sich zu einem Volk, zu einer Nation, zu bekennen in den Menschenrechten fest geschrieben. Aber in der Realität haben wir dann Nichts unternommen, um diesen Idealzustand auch nur annähernd zu erreichen (Kurdistan, Palästina, Kaschmir, Basken, Nordirland, uuuuuuu). Unsere Herrscher haben da immer ihre Privatspielchen gespielt, die meist von Interessen der Wirtschaft geprägt waren. Einen echten Widerstand dagegen von Gutmenschenseite gab es nicht.

Derartiges Gutmenschen-BlaBla ohne die entsprechenden Begleithandlungen gibt es unzähliges. Da kam von unten, aus dem (Gutmenschen)Volk, fast Nichts. Aber es nun ein Mal so: Politiker brauchen immer einen Tritt in den Arsch, wenn etwas weiter gehen soll.

Ich schreibe ja nicht bloß Geschichten, Prosa, Gedichte, Romane, Theater, ich arbeite auch an einem großen philosophischen Werk. Da gibt es so ein Kapitel, das heißt: „Die Chaos-Demokratie“. Damit meine ich, dass die Demokratie ununterbrochen weiter ausgebaut werden muss, sie muss einem ständigen Entwicklungsprozess unterliegen, und dieser muss vom Volk ausgehen. Wenn die jeweiligen Herrscher nach unten sehen, muss ihnen ständig der Wind eines kleinen Chaos entgegen schlagen. Sie dürfen nie der Meinung sein, dass sie tun und machen können, was ihnen gerade beliebt.

Was den Frieden zB in der Welt anbelangt, hat sich die Friedensgeneration nach dem Ende des Vietnam-Krieges, den sie ja bewirkt hat, zur Ruhe gelegt. Wir hätten am Ausbau des Weltfriedens schwer weiter „arbeiten“ müssen. Die Straßen hätten sich nie leeren dürfen. Der Mensch, das Volk muss begreifen, dass es immer präsent sein muss. Das Kleine Chaos muss immer herrschen, um das Große Chaos zu verhindern. Nur so kann die Menschheit ihren Frieden finden.

Dies bedeutet aber auch, dass jeder Gute Mensch auch bereit sein muss, wenn es notwendig ist, auch ein Mal ein wenig "Böses" zu tun. Wenn der Mensch nicht hiezu bereit ist, wenn er sich bei wirklich bösen Dingen die Hände in Unschuld wäscht und dabei zusieht, dann wird er eines Tages gezwungen sein, ganz, ganz böse zu werden, um sich selbst zu schützen. Genau dies erleben wir ja heute. Wir sind nun gezwungen, wieder selbst Krieg zu führen. Auch wir hier im „Good old Austria“ werden bald gezwungen sein, da mit zu machen, ob wir nun wollen oder nicht. Wir werden uns entscheiden müssen, wohin wir gehören!

Es sind nicht die Gottlosen, es sind die Frommen seiner Zeit gewesen, die Christus ans Kreuz schlugen. (Freiin Gertrud von Le Fort, dt. Schriftstellerin, 1876-1971)

Diese Worte gelten heute mehr denn je. Heute nennen wir diese Frommen „Die Gutmenschen“. Inzwischen ist das ja fast schon ein Schimpfwort, wohl auch deshalb, weil Alle schon ahnen, dass wir uns verändern müssten. Doch diese Gutmenschen sitzen wehrhaft auf ihrer alten, in die Hose gegangenen Philosophie, man kommt nicht daran vorbei. Sie behindern mit ihren „Guten Gedanken“ die friedliche Weiterentwicklung unserer Welt. Ehe sie zulassen, dass der Mensch hier im Westen ein bisschen böse wird, soll Alles lieber beim Alten bleiben, auch wenn dies letztendlich Krieg, also ganz, ganz Böses bedeutet. Und diesen Krieg haben sie ja inzwischen angefangen als scheinbare Notwendigkeit zu akzeptieren.

Die nun folgenden Kriege gegen den Terror, gegen die Allianz des Bösen, wie die Amis das nennen, werden als die "Gutmenschenkriege“ in die Geschichte eingehen, dessen bin ich mir gewiss.

Liebe Grüße
Lothar

[ 04.07.2002, 13:01: Beitrag editiert von: buji ]

 

buji: ich würde gern eine Antwort auf Morphins Beitrag lesen. Wäre es Dir möglich, ein paar Sätze dazu zu schreiben, ohne die halbe Seite zuzumüllen und dabei völlig vom Thema abzuweichen? Ich wäre Dir sehr verbunden.

 

Und bedenkt: auch die Nazis sind/waren Gutmenschen. Auch sie wollten/wollen nur das Beste für die/ihre Welt. Auch die Israelis sind Gutmenschen. Auch die palästinensischen Männer, die die Selbstmordattentäter aussuchen und ausbilden, sind Gutmenschen. Die westl. Zivilisation (und auch die anderen) ist (sind) dominiert vom Gedankengut von Gutmenschen. Und wo treiben wir jetzt hin? .... wieder in ein Kriegszeitalter, dominiert von Gutmenschen und ihren jeweiligen Anhängern?
Chrr.... de Gotmänschen! Chrr... de Gotmänschen!

[ 04.07.2002, 18:51: Beitrag editiert von: Ben Jockisch ]

 

Liebe Kristin! Lieber Webmaster! Lieber Ben! Lieber Morphin!

Ich bitte schon wieder mal um Entschuldigung. Ich weiß, ich bin eine Katastrophe. Aber ich komme kaum mit dem Antworten nach und auch kaum mehr zum Schreiben. Ich habe vor meinem Urlaub mit der Antwort auf Morphins Post angefangen, wurde dann nicht mehr fertig und habe es dann vergessen.

Ich werde dies am Wochenende nachholen, wenn möglich ohne meine philosophischen Auslassungen, ohne die es bei mir üblicherweise nicht geht. Versprochen! Außer sie passen zum Thema, haha, dann kann ich nicht anders!

Ja, ich bin wohl ein Schlechtmensch, zumindest für meine lieben Freunde, die Gutmenschen. Für mich selbst bin ich ein Realist, ein gestandener, eisenharter, überzeugter, nicht umbringbarer, und was das Schlimme daran ist, ich bin auch ein Träumer, ein einsamer Spinner, verrückt nach der Wahrheit, und zwar nach "Der Wahrheit", und nicht irgendeiner. Ich glaube erst ein Mal gar nichts, wenn mir jemand etwas erzählt.

Ich wollte immer einen realistischen Humanismus, einen realistischen Sozialismus, einen realistischen Feminismus, usw. Ich wollte, dass all unsere Ismen im Realismus aufgehen. Und heute habe ich Angst, dass unseren Kindern nicht ein Mal ein halbwegs humaner, sozialer Realismus bleibt, wenn wir jetzt anfangen, all unsere anstehenden und aufgeschobenen Probleme zu beheben. Und dass da Einiges behoben werden muss, wird wohl kaum Jemand bestreiten, oder? Und der Unterschied zwischen einem realistischen Humanismus, usw., und einem halbwegs humanen Realismus, usw., ist gewaltig. Und diesen Unterschied wird wohl die Gutmenschengeneration zu vertreten haben.

Das war jetzt kurz für mich!
Bis bald und beste Grüße
Lothar.

 

Hi!

Ach ja, noch Etwas! Ich bin seit dem ich hier in kg.de eingestiegen bin, deshalb so im Stress, weil bei mir im Job Alles umgestellt wurde auf "One-Job-Prinzip". Das heißt so viel, wie Jeder macht Alles. Ist nicht ohne, dürft Ihr mir glauben. Meine Kollegen und ich, wir haben vorher schon geschwitzt, und jetzt rinnt uns der Schweiß in Strömen. Alles geht drunter und drüber, Keiner weiß mehr ein noch aus. Und wenn ich abends nach Hause komme, weiß ich nie, wo mir der Kopf steht.

Soll keine Entschuldigung sein! Aber! Oder doch!? Und wir verkaufen ja kein Klopapier, sondern ein umfangreiches Rechtswissen. Das vergessen die Meisten immer, wenn sie zum Arbeitsmarktservice (in Dtl. Arbeitsamt) kommen. Soll auch keine Entschuldigung sein! Nur ne Feststellung! Ich bin ja kein Hirnederl, wie Ihr schon wisst (hahahaha)! Es mag ja sein, dass ich ein kleiner Philosophentrottel bin, aber Hirnederl (!!!), ne, dagegen verwehre ich mich! Hahahaha!

Heit hau i mi wieda o! A Waunsinn! Und jetzt geh i a weng Hosn schaun ins Smaragd! Mit an Hosn. Hahahaha!

Hi!
bujerl
Danae wünscht Schöne Nacht! Tschüss! Und viele Bussi-Bussis. Ma san de guat. Mmmmhhh!

[ 04.07.2002, 22:30: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi Buji!

Wochenende ist und ich möchte Dich gar nicht lange aufhalten, da Du ja Heiko (Morphin) für´s Wochenende endlich eine Antwort versprochen hast, auf die ich ebenfalls sehr gespannt bin...

Außerdem hast Du mich ohnehin mißverstanden und solltest Dich, bevor wir weiterreden, erst einmal mit dem Begriff "Arbeitsbewertung" auseinandersetzen, denn der meint nicht, wie Du schreibst, gleiches Geld für gleiche Arbeit.

Da Du ja am Arbeitsamt arbeitest, kennst Du sicher die Schriftenreihe "Forschungsberichte aus Sozial- und Arbeitsmarktpolitik" des Sozialministeriums. Irgendwo liegt sicher in Deinem Amt auch die Nummer 7 auf, die vom Frauenreferat zum Thema "Arbeitsbewertung: Frauenarbeit - Männerarbeit" herausgegeben wurde. (Ist auch nicht dick...).

Wenn Du Dich informiert hast, kannst Du ja unsere Postings in den Politik-Thread http://www.kurzgeschichten.de/ubb/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=13;t=000181;p=10#000228 kopieren, dort werde ich Dir gerne wieder zu dem Thema antworten.

Wie Du darauf

"Und der Oben-ohne-Tanz in der Geschichte? Was ist da schon dabei? In Faliraki und anderen Urlaubsorten laufen Frauen und Mädchen zu Tausenden oben ohne über den Strand. Und wer schon mal in diesen Urlaubsorten nachts unterwegs war, der hat diese Freudentänze sicher schon erlebt. Deshalb ein Mädchen gleich als Nutte zu bezeichnen, finde ich ziemlich verwegen"
kommst, weiß ich nicht, davon hat niemand gesprochen und auch meine Aussage ging nicht in die Richtung.

Vielmehr finde ich Deine Geschichte unter "Seltsam" deplaziert (richtiger: Romantik/Erotik), denn genau das ist ja der Punkt, daß es natürlich ist und deshalb auch keiner besonderen Titulierung bedarf! Ich bezeichne niemanden als Nutte, sondern rege mich auf, daß Du es tust, indem Du einen Begriff verwendest, der für diese Bezeichnung steht. Auch, wenn Du ihn liebevoll meinst, bleibt er derselbe und in den Köpfen der Zukunft wird es auf diesem Weg, den Du versuchst, zu gehen, immer noch nicht natürlich sein.

Du bist nämlich in Deinem Denken konservativer als die, die Du glaubst, zu einem freieren Denken bekehren zu müssen.

Alles liebe und
noch ein schönes Wochenende!
Susi

[ 06.07.2002, 23:09: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

Ich werde dies am Wochenende nachholen, wenn möglich ohne meine philosophischen Auslassungen,
- Sagst Du uns noch, an welchem? Oder ist nichts übrig geblieben, nach Streichen der philosophischen Auslassungen?

 

Hi Kannibalisto!

Danke für Deinen Beitrag. Endlich mal was Gutes. Und das hätte ich jetzt auch glatt noch übersehen.

Liebe Grüße
Lothar

 

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