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Fang einer heißen Nacht

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12.04.2002
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Fang einer heißen Nacht

Fang einer heißen Nacht
oder
Der Puls der Zeit
(Aus dem Roman „Der Anti-Humanist. Heiße Tage und Nächte auf Rhodos“. Eine Bumm-Bumm-Prosa. Fortsetzung der Geschichte „Ich Drecksau. Eine Geschichte vom süßesten Arschloch auf der ganzen weiten Welt“.)


“The mister loves me, the mister kiss me, the mister fucks me, …..”, bumm-bumm, tschaka-ti-bumm-ta-loverluck-bumm-bumm. “Love me, love me”, bumm-bumm. “The mister starts me up, the mister kiss me, the mister loves me, the mister fucks me”, bumm-bumm. “What you can see this night is for ever in my eyes, fuck me, fuck me, mister, fuck me”, bumm-bumm. “Yeaaaah“, der Ton verzerrt schrill im Bumm-bumm.

O Puls der Zeit, o Puls der Zeit, fang mich ein in deinen Armen, lass mich dein Leben fühlen. Bumm-bumm, ti-tacka-tacka-ta-tack-bumm-bumm. Ich lebe. Ich liebe und kämpfe. Ich ....

„O Mister feel me ......“. Die Stimme der Sängerin versinkt stöhnend im Bumm-bumm des Technosounds. Ich lebe. O Puls der Zeit, ich lebe. Der Indyman spielt mit seinen Flaschen und den Gläsern. O Puls der Zeit. Bumm-bumm, bumm-bumm, tschakatarak, bumm-bumm. Seine Cocktails verbrennen den Girls an der Bar die leuchtenden Augen, in denen das Spritzlicht auf den Gläsern versternt. Leuchtende Augen, so leuchtende, glückliche Augen. Der griechische Urlaubshimmel brennt lichterloh. Leben. So schöne Zeit. Pulsierendes Leben lass mich dich fühlen im Spritzlicht in den Augen. Lass mich das Leben fühlen in den Seelen der Augen der Kinder von Heute. Bumm-bumm, bumm-bumm. Dein Rhythmus entflackert die Beine, die Arme, sie dreschen das Licht, headbangerndes Sound-Erwürgen, Hüften, sie wackeln, bumm-bumm.

Danae dreht sich im kreisenden, kreißenden Spot. Ich liebe sie, bumm-bumm. O Puls der Zeit schenk mir ein neues Leben, bumm-bumm.

“...... and hear me tonight, o hear me tonight”. Bumm-bumm, bumm-bumm. „One lady feels me, one lady rocks me, give me this one”, bumm-bumm, bumm-bumm. Ich weiß, dass ich verrückt bin, .... nach Leben. Ein Amstel, ein Ouzo, ein Amstel, ein Ouzo, go on. Die Welt pulsiert Neues Leben …. mitten in mir.

Wanja, das jungfräuliche Luder, dreht tanzend so streifend an mir vorbei. Ja, Puls der Zeit, drück mir dein weiches Zeug ins Kreuz. Ich lache und schreibe, ich lache und schreibe, und verfolge noch lange das Gefühl dort im Kreuz. Ich möchte es auf ewig behalten, einfangen für immer, diesen herrlichsten aller Drucke des Lebens dort im Kreuz. Doch wohlig verflacht das Gefühl dieser Rundung und Wanja, das jungfräuliche Luder, verrauscht in der Nacht. Bumm-bumm.

„Give it to me, tonight, give it to me, tonight” singt eine Sängerin dazu. Timing, o timing, spiel nicht mit mir, du Puls der Zeit. „Give it to me“, o Puls der Zeit. Leben. Der Techno berauscht die Bar, er zerfetzt meine Gedanken. Pulsiert in den Beinen, entwachsen dem Bauch, bumm-bumm, bumm-bumm. „Wild live is burning me down, so burning“, bumm-bumm, bumm-bumm.

Golda, das blondvampige Luder, und Carla, so schwarz wie die Nacht, versinken ineinander, schon hörig geworden der eigenen Brunst, haben keinerlei Blicke für Böcke, bumm-bumm. Leben. Sie drehen sich umeinander, verschmelzen so Brust an Brust. Ihre gierigen Blicke versengen den Böcken die Nacht. Bumm-bumm. Sie küssen sich. Ihre Hände fliegen, ihre Finger verfiebern. Was soll’s? Nur zwei Mädchen, die sich lieben.

Ich liebe das Leben. Tucka-ti-tucka, bumm-bumm.

Ich stehe an der Bar und schreibe mir meine Finger wund. Bumm-bumm, bumm-bumm. Ich sehe Alles, ich fühle Alles. Alles unter Kontrolle, bumm-bumm. Meine Welt dreht sich im Kreis, so wunderbar mitten im Kreis, Alles unter Kontrolle, bumm-bumm. Und Indy jongliert mit den Flaschen, den Gläsern, sie fliegen vom Rhythmus berauscht, bumm-bumm. Die Mädchen an der Bar …. nur Augen für ihn, die Fäuste geballt, sie lieben nur ihn. Bumm-bumm. Nur lächelnde, lachende Gesichter, die Augen ertrunken in Love. O Indy, o Indy, du dunkler Mann aus Bali, sie lieben dich, und das jede Nacht. O Indy, o Indy, welches diamantene Paar von diesen Augen wirst du heute Nacht mit den deinen aufsaugen? Sie lieben dich Alle, heute Nacht. Sie lieben deinen Knackarsch, dein ruckelndes Zucken, dein Alle verschlingendes Lachen und die Flaschen und Gläser, sie fliegen, bumm-bumm. Gezauberte Cocktails ertrinken in blitzenden Sternen, Lichterstangen verglühen im Nichts. Oh Augen, oh Augen, bumm-bumm. Es boomt da das Leben, nur Leben, bumm-bumm. Die Disco so bummvoll, haha, immer schneller bumm-bumm.

Die geballten Fäuste im Rhythmus vor dem wippenden Brustmuss er hin schauen. Sie lächeln, rundum nur lächelnde Augen und Indy schaut hin. Er weiß, dass er muss. Ich lebe, ich lebe und schreibe und schreibe. Ich will fangen den Puls der Zeit. Servietten verschreiben. Ich erhasche einen gierigen Blick von Danae, berechnende, so liebestolle Augen. Sie fesselt mich an sich, greift sich unter den Rock, o du Auchluder, bumm-bumm, bumm-bumm. Sie grinst mich an, die Teufelchen fliegen, bumm-bumm. Sie massiert sich ganz ungeniert unter dem Höschen, denn Augen, sie reden, bumm-bumm, und fixiert mich mit ihren Augen. Sie dreht sich, die Hand zwischen den Beinen, massiert mit der andern die Brust und dreht sich und dreht sich. Bumm-bumm. Blickfelder, sie schrumpfen, verloren in Augen, nur sie und noch ich, bumm-bumm. Sie dreht sich und dreht sich und schwebt, wie auf Wolken, zu mir an die Bar und steckt mir, das Luder, die Finger, die Finger, nicht in die Augen, haha, bumm-bumm. Ich lecke, ich lecke und lecke den Geschmack ihrer Drüsen, bumm-bumm. Die Nacht lärmt, ich beiß in die Finger, nicht fest, ich liebe, ich liebe und zelebriere den Sex. Du Duft du, du Duft du, zelebriere leckendes Leben, o Leben. Aaahhh, ich beiß ihr die Finger noch ab, die Finger noch ab, bumm-bumm, mmmmhh. Leben, so fleischiges, gieriges Leben, bumm-bumm.

Das Luder drückt mir die Titten entgegen, voll rein in den Raum um den Bauch. Mein Raum um den Bauch erblüht pulsierendes Leben, die Stange des Lebens entwächst wie ein Baum. Ich lebe. Bumm-bumm. Leben, Liebe, und Leben. Ich beiß ihr den ausgeleckten Finger noch ab. Sie wird immer kleiner und kleiner, massiert mit ihren Titten den Baum. O Luder. Die Zeit fliegt dahin, mitten in die Titten im Bauch. Halt an, halt an, tu nicht verfliegen, ich will leben, nur leben, mitten in deinen Titten im Bauch. Bumm-bumm, tschaka-ti-tschaka-bumm-bumm.

Indsman, o Indsman, lass deine Flaschen und Gläser fliegen, auch ich liebe dich heute Nacht. Ich liebe dich und die leuchtenden Augen der Mädchen. Wie all diesen Irrsinn beschreiben? „You gotta get me tonight ....“. Der Rhythmus gewechselt, wird schneller und schneller die Nacht. Meine Finger verschnellen, so viel schneller, sie brechen fast ab. Ich zerfetze die Nacht. Servietten, sie fliegen so viel schneller in der Nacht. Bumm-bumm.

„You gotta get me here“, bumm-bumm, „gotta get me here now at the point“, tacka-ti-tacka-ti-tack, bumm-bumm. Es kocht auf der Tanzfläche, die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Bumm-bumm. Im Drum&Bass zerbricht ein Computer die lichtflackernde Nacht. Auf der Bar verspritzen die Cocktails wie Glitzerstangen die Nacht. Bumm-bumm.

Zwei Uhr früh, jetzt kommt Happy Hour. Alle wollen ertränken die Nacht. Vier Mädels wollen Cocktails. O Indsman, o Indsman, gib Acht. Lass deine Flaschen und Gläser noch schneller, viel schneller noch fliegen. Ein Wunder, die Gläser mal acht, sie reihen sich auf, wie von selbst. Du Zauberhand aus einem kleinen Inselland lässt Augen noch heller erleuchten. Acht Gläser, acht Gläser, in Reih und Glied, habt Acht. Wieder die Flaschen, sie fliegen, von irgendwo her, sie fliegen und verschütten sich nass über den Mäulern aus Glas. Der Wodka, bumm-bumm, mal Acht. Indy lässt seine Flaschen fliegen. Die Kokosmilch spritzt, dass mein Herz in der Seele lacht, bumm-bumm. Orange-Juice und irgendwas, irgend so eine grüne Soße. Mit Scheiben von Kiwi, Ananas und Zitrone hat Indy an jede der Vier gleich acht Mal gedacht. Und oben drauf noch die rote Kirsche, nicht nur mein Herz in der Seele lacht, mal Acht, bumm-bumm. Dann verglühen Spritzkerzen hinein in so leuchtende Klein-Mädchen-Augen. Indy, hab’ Acht.

Die Musik, sie wechselt. Yeah! „Electric Avenue, don´t take me higher, take me higher, deep in my heart, …..Electric Avenue”, tscha-bumm, bumm-bumm. Schwarzes Mädel verschmilzt auf weißer Mädchenhaut, aufgegeben im Kontrast des Lebens. Alles, wirklich Alles ist möglich. Ich liebe das Leben. Tscha-bumm, tscha-bumm.

Eine Blondine aus tausend und einer Nacht wirft unterleibsfressenden Augenaufschlag, armer Indy, hab Acht. Er wirft sein schwarz-langes Haar mit Jongleurhänden tief hinein in diese feuchteste Nacht. Eingefangen, verfangen, verloren für diese Nacht. Die Augen der anderen Mädchen verflammen, Indy, o Indy, verloren für diese Nacht.

„Come baby, come! Come baby, come! Give me your lovin´, give me this one.” Der Indy verloren für diese Nacht. Komm schnelles Leben, lass zerkrachen die Nacht. Leben. Bumm-bumm. Wanja, o Wanja, was ist los mit deinen leuchtenden Augen? Auch du hast verloren den Indy, verloren für diese Nacht. Blicke verschmelzen über der Bar, der Indy tanzt nur noch für Blondie, für Blondie aus tausend und einer Nacht.

Der Rhythmus gewechselt, es housed in der Nacht. Friss mich, o friss mich, küss mich, o küss mich, beiß mich, o beiß mich, töt mich, o töt mich, mach was du willst, aber fick mich heut Nacht. Danae, ich liebe dich. „Fuck, fuck, fuck, fuck, my blood on your face” rappt der Puls des Lebens. Und dann bricht die Musik: “Rock me, rock me away”, and “we will, we will rock you”, the Queen “come forever”.

Die Bar verkocht. Ein Wahnsinn zelebriert sich nun wie von selbst und Indy, ja Indy, du Schlimmer. Er tanzt nur noch für Blondie aus tausend und einer Nacht und lässt seine Flaschen und Gläser fliegen. Doch die Augen, die Augen sind im Blond begraben, begraben für immer für diese Nacht. Leben. Bumm-bumm.

Ein Schwarm von Mädels wippt zur Musik in den Raum. Leben. Wooop, wooop, di wooop, „hey show me the gun, guy ….”. Ich kann den Worten des Rapp nicht mehr folgen, nur noch wooop, wooop, di wooop, and “dingerling out”. Leben. Sie zerfetzen die Tanzfläche, zerreißen das Licht, zersprengen den Sound, Leben. Bumm-bumm und wooop di wooop. Es ist heiß, es kocht. Sauna, ich schreibe, ich schreibe, als ginge es um mein Leben und die Welt steht Kopf und hat gar Nichts dagegen. Eine Verlorene dieser Nacht will wenigstens ein Foto in inniger Umarmung und Indy, er post. Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Noch ein Blitz. Es blitzt. Ab ins Fotoalbum zu Hause damit. Indy, o Indy, du Herzenszerstörer für jeweils eine Nacht, Alle mögen, Alle lieben sie dich. Ich auch. Mit den Augen gefressen, mit den Augen vernascht, bumm-bumm. „Black night“, es purpelt und Indy bewegt sein Tier. Er vögelt die Bar und erschlägt den Hardrock auf einer Glocke. Indy, o Indy, du Zerstörer der Liebe für eine Nacht. Die Mädchen ficken jetzt auch, die andere Seite der Bar. Leben.

Zeit fetzt über Leiber, Brüste verwippen den Tod. Dengeling Indy, dingerling out, bumm-bumm. Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Augen verbrennen, Zerstörer vieler Lieben für eine Nacht. Wie Viele haben schon gestern nur noch an dich gedacht? Bumm-bumm. Zwei verblondete alte Hasen beschwirren die Bar, wollen lieben, wollen lieben, und geliebt werden, doch Indy, der Indy vergeben an Blondie aus tausend und einer Nacht.

Nun tanzen die Mädels oben ohne auf der Bar. Danae und Wanja, Golda und Carla, verspritzen Sekt. Es ist ein Wippen oben auf dem Thresen. Der halbe Sekt verspritzt. Sie saugen den Nektar jetzt aus der Flasche, das Wippen dabei die Augen entsetzt. Ich lebe. Alles unter Kontrolle. Ich schreibe mir Einen ab. Noch nie so geschrieben. Ein Wahnsinn zelebriert mir die Nacht. Und Golda, das ewige Luder, tritt nach dem Kuli. Das Luder weiß wohl nicht, nach Was sie da tritt. Leben. Mein Leben. Mein Neues Leben. Na warte, na warte, du wirst heut Nacht noch was Böses erleben. Haha. Eine Nacht ohne Brummi mit Carla, das wird sich ergeben. Und ganz laut in die Nacht: „Rock n’ Roll“. Oh, ich liebe dieses Leben. „Na, na, na, na, hush“. Es purpelt schon wieder.

Über mir ein einziges Tittenwippen. Acht, neun, zehn, elf Mädchen und zwei Jungs tanzen da oben halb nackt. Die Bar ist rundum betreten. Ich sehe nur noch ein einziges Wippen und Titten, so viele Titten und hellweiße Rippen. Leben. Bumm-bumm. Und ich weiß, jetzt reißt mir bald der Faden. Die Hirnwindungen flippen und die Titten, sie wippen, sie wippen sich Einen ab, und mir sowieso, und Danae hat sich jetzt von Hinten an mich ran gemacht. Verwirrt mich, verwirrt mich, bumm-bumm. Das Luder zieht mir ihr T-Shirt von Hinten über die Ohren, haha, bumm-bumm. Und drückt sich halbnackt, wie sie ist, na ihr wisst schon, das hatten wir schon mal eben, aber diesmal eben ...... haha, …. Leben. Verwirrung, Zerstörung, Unterwerfung der Nacht. „Baby, o baby, ich habe immer nur an dich gedacht. Ehrlich. Ist nicht gelogen und jetzt drück mir endlich diese Dinger ganz fest ins Fleisch. Ich weiß. Mitten hinein ins Leben.“

Und die Flaschen und Gläser, sie fliegen. Wer will einen Indy für eine Nacht? Doch der ist heut’ schon vergeben! Das Luder, es beißt mich, weil ich nicht aufhöre zu Schreiben. Verdammt! Wer will da einen Lothar für tausend und eine Nacht? Ich bin dem Irrsinn erlegen. Auch ich will eine Danae für tausend und eine Nacht. Ich werde mich kampflos ergeben. Will leben! Will leben! Und tanze ab für den Rest der Nacht. Das Hemd herunter gerissen, hinauf auf den wappernden Tresen und mitten hinein ins fleischigste Leben. „I´m rockin´ the night, the questions have gone, feel me and come ….” Leben!

© Copyright by Lothar Krist (17. Juni 2001 auf Rhodos)

Meine 1. Bumm-Bumm-Prosa, geschrieben ab Mitternacht in einer heißen Freiluft-Disco auf Rhodos. Ein geiler Kellner aus Bali, der mit seinen KollegInnen perfekt mit Flaschen, Gläsern und Eiswürfeln jonglierte, die Bar voll der schönsten Sommermädchen, auf den Tanzflächen brannte die Musik, der griechische Mond verkochte in seinem Meer der Sterne. Für einen alternden Dichter eine herrliche Nacht, um sich selbst zu überreden, doch weiter zu leben und zu lieben und sich auch gleichzeitig neu zu erfinden. Wie gesagt: meine erste Live-Geschichte! Seitdem bin ich süchtig danach. Es ist, wie Sex. Es ist so, als stündest du als Musiker auf einer Bühne. Am Anfang ist man noch unsicher, doch mit der Zeit kann man eine Mauer der Konzentration um sich aufbauen, unvorstellbar, unbeschreibbar. Heute habe ich oft ein Gefühl dabei, als könnte ich mich mitten hinein in die Abwurfstelle einer Atombombe setzen. Die ganze Welt um mich herum verbrennt, doch ich schreibe einfach die Geschichte fertig. Wahnsinn! Nur die Kaffeehausdichter früherer Jahrhunderte hatten eine Ahnung hievon. Doch heute ist Alles noch eine Dimension intensiver. Ich bin unter anderem ja auch ein Diskotheken-Dichter. Kein Gefühl ist intensiver, außer, wie schon gesagt der Sex, aber auch da nur, wenn man den Partner liebt.
Diese Bumm-Bumm-Prosa wurde mit 35 anderen aus über 10000 Werken ausgewählt für die 1. Web-Anthologie der leselupe.de.

Erklärung:
„es purpelt“ – der Song „Black Night“ ist von Deep Purple;

(Nächste Episode: „An der Mauer.“)

 

Ich nehme an, du hast dieses substanzlose Gebrabbel live in irgendeinem Tanzschuppen geschrieben!? Ich rate dir, dich in Zukunft gleich auf die Titten zu stürzen und das arme Blatt Papier zu verschonen. Das nackte, wollüstig zuckende Fleisch ist es nicht wert, für so einen Schund warten zu müssen.
Manche Menschen widmen ihr Leben dem Schreiben, du dagegen das Schreiben dem Leben. Das mag eine nicht unvernünftige Herangehensweise sein, allerdings scheint dir die großartige Inkonsequenz deines Palavers nicht klar zu sein: Wer sein Schreiben dem Leben widmet, der schreibt umsonst, denn wenn er seiner eigenen Logik folgen würde, würde er das Schreiben lassen und stattdessen lieber leben! Oder Titten grapschen.
Sollte das ganze als Parodie oder gar Kritik am wilden Disco-Leben gemeint sein, so ergibt sich wiederum das Problem der Inkonsequenz, da sich der Autor, der in die Disko gehen muß, um sich dort schreibenderweise über sie aufregen zu können, seiner eigenen Moral zuwider handelt, da er, der die Disko ja kritiseren will, selbige überhaupt erst braucht und für sich für nötig erachtet, um an ihr Kritik üben zu können. Wie ich es drehe und wende, diese bloße, chaotische Aneinanderreihung inhaltslosen Geschwafels erscheint mir als sich selbst disqualifizierend.

Die dritte Möglichkeit wäre, daß du mit dem Verfassen dieses Textes keine Ziele verfolgt hast, geschweige denn ihr Substanz verleihen wolltest. Trifft dies zu, so ist dies dir grandios gelungen. Es ist, möchte ich sagen, ein Meisterwerk der Sinnlosigkeit. Bravissimo!

PS: Ich kann mit diesen modernen Stilarten nix anfangen ;) Das Sprachexperiment mit dem verwendeten Präsens ist hier aber gut gelungen, weil sehr passend! Da der Geschichte aber soviel fehlt, daß sie eigentlich gar keine mehr ist, ist das auch wurscht und das Experiment verkommt leider und notwendigerweise zu bedeutungsloser Pseudo-Kunst!

 

reiner Horror oder die Geschichten von buji

Ich denk nix Böses, bum-bum, ti-tacka-tacka-ta-tack-bum-di-tralala. Ein Link springt mich an, der Mauszeiger brennt sich tief und unerwartet in das bluji-buji-blabla des Monitors. „Yeahh, Iiiiieeeee, Erkennen Sie die Poesie?“ Er ist´s, der Stil, tschakatakatralala, fuck the rechtschreibung. Easy Living von Uriah Heep, hard living by Paranoia.
Bum-bum-bum, mein zermübtes Hirn lechzt nach Beton, bum-bum-bum. Das Tralala der Boxen schreit mich an, der Horrorist hat mich mal wieder am Arsch, bum-tschaka-dideldei. Aber dann, In-a-klara-momenta, Bum-bum-bum, Beton durchbricht Trauma. Bum, Oh querkopp preise das Leben, bum-bum-bum, dem Wahn entfleucht. Ein letztes, befreiendes Bum-Bum-Bum, KopfgegenWandknall, bum-tschaka-bum, Ernüchtert, klar, eine gezielte Bewegung, ein letzter Gruß, Antwort senden, wegklicken, buji-freie Zone. Ahhh tralala, dideldei, fröhlich sei. :silly: :silly:

Abschließend buji: der Stil ist ausgefallen, aber wirkt auf mich ermüdend und nervend. Mal eine Geschichte so ist okay, aber mehrere hintereinander? Ich verschwinde daher auch erstmal in eine buji-freie Zone, wie geschildert.

Gruß vom querkopp

 

Tja, also...

*alzheimerabschüttel*

....irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich etwas in dieser Art schon mal gelesen. Mit "bumbum" und so. In Satire oder Gesellschaft, glaube ich.

Ich kann mich erinnern, dass mir die entsprechende Story gefiel. Leider gefällt mir derselbe Stil bei dieser hier gar nicht.

 

Ich hab auch so meine Probleme mit diesem "Live-Schreiben". Das klingt (und liest sich) wie eine Ausrede, seine Phantasie nicht zu benutzen. Was will ich mit der geschriebenen Second-Hand-Techno-Party-Erfahrung von jemand anderem?
Falsches Medium: Versuch es mit Film oder Fotografie, da lässt sich so etwas besser dokumentieren.
Deine BumBum-Live-Stories vermögen mich auf keiner Ebene anzusprechen.

 

Hi falk! Hi querkopp! Hi Pipilasovskaya! Hi Ben!

Tut mir leid, dass Ihr mit meinen Texten solche Probleme habt. Wären Einige von Ihnen nicht schon für Web-Anthologien oder spezielle Internetprojekte ausgewählt und auch sonst irgendwie schon hervor gehoben worden, insbesondere auch "Fang einer heißen Nacht" (Leselupe-Anthologie), hätte ich vielleicht jetzt auch ein Problem. Ich weiß, Ihr haltet nicht viel von der LL. Die mögen mich inzwischen ja auch nicht mehr so, haben mich gesperrt, weil ich zu politisch wurde, die wollen nur noch Beiträge in Wald- und Wiesenromantik. Egal. Und ich weiß natürlich auch, dass der Stil ein wenig gedichtmäßig ist, und Ihr mögt hier Gedichte nicht so sehr.

Tut mir leid, lieber falk, es handelt sich hier auch weder um eine Parodie, noch um Kritik des Discolebens, noch um sonst etwas Negatives. Warum versuchst Du nicht selbst ein Mal eine ganz normale, heiße Nacht in einem Tanzschuppen zu beschreiben. Bin neugierig, was bei Dir dabei raus kommt.

Ich schreibe einfach nur über das Leben von Heute, mal kommt dabei etwas Schönes raus, mal nicht. Ich lasse es dabei immer so, wie es ist/war.

Liebe Grüße
Lothar

[ 19.05.2002, 22:50: Beitrag editiert von: buji ]

 

Ach, noch Etwas, lieber falk!

Du schreibst: "PS: Ich kann mit diesen modernen Stilarten nix anfangen Das Sprachexperiment mit dem verwendeten Präsens ist hier aber gut gelungen, weil sehr passend! Da der Geschichte aber soviel fehlt, daß sie eigentlich gar keine mehr ist, ist das auch wurscht und das Experiment verkommt leider und notwendigerweise zu bedeutungsloser Pseudo-Kunst!"

Du scheinst ja ein Experte zu sein, Was nun Kunst und Was Pseudo-Kunst ist. Gratuliere. Gerade Experten verschlafen leider oft eine Neue Zeit. Das ist geschichtlich 1000 Mal erwiesen. Diese Experten wussten dabei nie, Was sie verpassen und noch weniger, Was sie dabei anrichten.

Viel Glück bei Deinen weiteren Expertisen.
Liebe Grüße
ein bujerl

[ 19.05.2002, 22:57: Beitrag editiert von: buji ]

 

Ja, ich weiß erstaunlich viel...

Es waren ja nur meine Interpretationen. Wenn deine Intention eine andere war, werde ich dich deswegen bestimmt nicht umbringen, glaub mir. ;)

Wie an anderer Stelle erwähnt, muß Kunst mMn etwas besonderes sein, aber das sind deine Texte (soweit mir bekannt) für meine Begriffe nicht.
Was mich etwas wütend macht, ist ja nicht, daß du und andere solche Texte schreiben, was mich ärgert ist nur, daß es immer wieder derselbe leere Text ist, und die Kritiken damit logischerweise auch immer dieselben. Man kann ein Experiment ja einmal machen, aber wenn man merkt, daß es gescheitert ist, nicht ankommt, dann kann man auch aufhören. So hab' ich es auch gehalten, damit andere Autoren hier ebenfalls gelesen werden und nicht das ganze Forum mit meinen Sprachexperimenten überflutet wird, die eh keinem gefallen. Verstehst du, oder vielmehr: Versteht ihr? Wenn ein text einmal durchfällt, dann macht er es auch ein zweites mal. Gebt also doch bitte auch anderen Autoren die Chance, gelesen zu werden und postet nicht ein und dasselbe immer wieder! Mach' ich doch auch nicht. Ist unfair und asozial. Das ist meine Meinung.

 

Hi falk!

Das ist aber jetzt allerschwerstes Gejammere! Meine Peng-Peng+Bumm-Bumm-Geschichten sind kein Experiment mehr. Allein diese Stil-Bezeichnung ist schon starke Satire auf unsere Zeit. Sie bezieht sich ja nicht nur auf einen Musikstil von Heute, den ich übrigens sehr ins Herz geschlossen habe, sondern auch auf eine Lieblingsbeschäftigung vieler Menschen, das Spielen mit Gameboy, Joystick und PC. Gleichzeitig gehen wir meiner Ansicht nach einer Neuen Kriegszeit entgegen.

Und es wird ein Krieg sein, in dem die Drohnen zu Lande, zu Wasser und in der Luft das vom Westen ausgehende Kampfgeschehen bestimmen werden. Unsere "Neuen Krieger" werden 1000e Meilen vom Kampfgeschehen in der Gameboy-Zentrale sitzen, Peng-Peng machen und weit weg macht es Bumm-Bumm.

Und der Gegner hat keine andere Waffe als das einfache und klare Peng eines Selbstmordattentäters. Peng-Peng+Bumm-Bumm gegen Peng! Das muss man sich einmal im Herzen zergehen lassen, es ist der absolute Irrsinn, und doch ist er mehr als nur real. Heute schon, dabei stehen wir erst am Anfang. Und ich sehe Nichts in unserer Welt, weder hier im Westen noch dort in der 3. Welt, das dies aufhalten, verhindern könnte.

Außerdem ist gerade aber diese Geschichte hier, ja ganz Anders. Ist bloß der literarische Versuch, eine heiße griechische Urlaubsnacht in Prosaworten einzufangen. In ihr steckt absolut nichts Negatives. Und jene Worte, die sich vielleicht für Manche/n negativ anhören, sind Nichts als Realität. Es gibt immer und überall die Gewinner und die Verlierer. Eine Geschichte ohne "die Verlierer" wäre verlogen. Und derartige Geschichten gibt es schon genug.

Beste Grüße
Lothar

[ 26.05.2002, 18:45: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi Morphin!

Tränen sind immer gut. Sie reinigen die Seele vom Weltenstaub.
Ein Understatement als Antwort auf ein Understatement, sieh an, sieh an. Nicht schlecht.

Im Sinne von Jim Morrison: No one comes here out alive!

Schönen Tag noch
Lothar

 

hallo buji.

ich werde jetzt die frage ausser acht lassen, wie neu, gefällig oder ablehnungswürdig dein stil ist.

das einzige was mir extreeem ins auge gestochen hat, ist dass du die mädchen fast durchwegs mit LUDER bezeichnest. das ist doch irrsinnig negativ, und hat so einen vorwerfenden charakter.
ausserdem schwebt (für mich) da eine menge konservatismus mit. was so ein einzelnes wort ausmacht, erstaunlich.

 

Gerade als geborene Oberösterreicherin muß ich Schumpo da irgendwie schon sehr Recht geben...

(und im Gegensatz dazu "die Stange des Lebens"...)

schwarz und weiß

Erstaunt mich, daß Dir das auffällt, Schumpo.

 

erstaunt mich nicht, dass dich das erstaunt, Häferl.

[ 27.06.2002, 11:22: Beitrag editiert von: schumpo kaladze ]

 

Hallo.

Mal was zur 'Luder-Diskussion'.

Jeder hat verschiedene Konnotationen und Assoziationen von bestimmten Begriffen. Trotzdem sollte man in der Lage sein, besonders bei so einem ausführlichem Text wie hier, die Konnotation des Autors herauszufiltern und den Unterschied zur eigenen zu erkennen. Ich denke, der Text zeigt sehr eindeutig, dass es sich hier nicht um einen negativen, gar frauenfeindlichen Begriff handelt.

Der Ausdruck 'Luder' kann, muss aber nicht, einen vorwerfenden Charakter haben. In diesem Text geht er aber in eine andere, wie ich meine fast bewundernde, Richtung, vielleicht mit einem Hauch Ironie.

Selbst wenn Frauen hier als Sexualobjekt dargestellt werden...was ist daran so verwerflich? In dieser Szene sind sie es, wollen es sein. Und der Autor hält ihnen dies nicht vor, sondern 'genießt'.

Just sayin',
San

 

in dieser szene wollen die frauen ganz sicher keine sexualOBJEKTE sein und sind es auch nicht. die betreffenden weiblichen menschen wollen nichts anderes als die männlichen auch, nämlich ihre sexualität ausleben. der erzähler aber, macht sie genau zu dem was du sagst: zu sexualobjekten, über die wenn schon nicht real, dann wenigstens in seinem urteil frei verfügen kann

und ich halte die wortwahl für verunglückt, denn für mich ergibt sich davon ausgehend folgende interpretation:

der erzähler(damit ist nicht der autor persönlich gemeint, bleib ruhig buji :-) ) ist ein frustrierter, unbefriedigter mann, der es nicht schafft seine "bewunderung" ohne latente aggression auszudrücken.

wie gesagt, das ist meine interpretation, ich kann NULL bewundernden charakter im wort LUDER in diesem text entdecken...eher eine reduktion.

man sollte aber auch in der lage sein von der vermuteten konnotation des erzählers auf handlungsimanente standpunkte und attitüden zu schliessen.

ich habe das für mich getan, und den autor damit konfrontiert.

 

Liebe San!

Ich danke Dir, Du bist doch tatsächlich die einzige hier, die es erfasst hat. Der Text beinhaltet absolut nichts Negatives. Es ist eine Hymne in meinem realistischen Stil an eine wunderschöne Urlaubsnacht in einer heißen Disco unter freiem Griechischen Himmel, an die wunderschönen, anwesenden Mädchen, die halt gut drauf und verdammt lustig waren und ein wenig "die Luder" raus gelassen haben, dies Alles garniert mit der Jongleurkunst eines wahren Zirkusakrobaten von Schwarzem Kellner aus dem Inselland Bali, der Flaschen und Gläser und auch die Eiswürferln nur so fliegen ließ, dass uns das Herz in der Seele lachte, und den wir Alle in dieser Woche in unser Herz geschlossen haben.

Wer dabei an Frauen denkt, die zum Sexualobjekt mutieren, kommt entweder aus einer kranken, extrem-feministischen Ecke oder er sucht einfach bloß bösartig nach einem Angelpunkt für Kritik, besser noch Streit, da die Geschichte ja von mir, dem buji, stammt. Und auch das ist ziemlich krank. Dieser Typus erinnert mich stark an diese beiden kranken alten Männer Scharon und Arafat, nur im Kleinen halt. Diese kleinen Scharons und Arafats gibt es ja auf der Ganzen Welt. Man muss sich nur die abertausend von Gerichtsakten über Thujen- und Heckenstreitereien bis aufs Messer unter Nachbarn ansehen. Einfach krank. Deshalb begreifen sie auch gar nicht, was sie da eigentlich tun. Und wenn sie auch in der Mehrheit sind, das besagt gar nichts. Die Bösen und Kranken sind zu bestimmten Zeiten immer in der Mehrheit.

Und „die Luder“ rauslassen, bedeutet nicht mehr, als wenn gut aufgelegte Jungs sich beim Ausgehen zurufen: Heute lassen wir die Sau raus. Ich sehe da keinen Unterschied. Aber ich habe ja auch kein Problem mit den Frauen im Allgemeinen. Es gibt ja leider Frauen, so wie es auch Männer gibt, die mit sich selbst ein Problem haben, und die suchen halt dann immer einen Grund, sich an einem zu reiben. Du wirst bei mir in keiner Geschichte eine Stelle finden, wo ich die Frauen wegen ihres Frauseins „angreife“. Wenn, dann nur aus bestimmtem Grund. Und aus diesem Grund würde ich auch einen Mann angreifen. Es hat nie etwas mit dem Geschlecht zu tun, genauso wenig, wie mit der Hautfarbe. Meine Geschichte „In-A-Gada-Da-Vida auf Schwarzer Haut“ wurde hier ja auch völlig missverstanden. Ich habe die Schwarze Haut nicht aus rassistischen Gründen hervor gehoben, sondern weil es für mich als Mann einfach eine irre Situation war. Ich liebe Danae, und da liegen da diese zwei schönen Weiber neben mir, Golda, der Monroe-Verschnitt, und Carla, diese witzige Ulknudel, mit der herrlichsten, schwarzen Perlmutt-Haut, die ich je gesehen habe.

Aber ich weiß ja, bei meinem ungewohnt Neuen Realismus-Stil kann das eine falsch eingestellte Seele schon mal völlig falsch verstehen und den ganzen Brocken in die falsche Röhre bekommen, worauf es dann zum Kotzen kommt. Aber so ist das halt, wenn Jemand zu schnell frisst und sich verkutzt. Und dann ist womöglich noch die Semmel schuld. Aber ich denke, Du verstehst mich.

Diese Geschichte hier wurde auch noch in keinem anderen Forum so schwer missverstanden. Sie wurde für die Anthologie der Leselupe 2001 ausgewählt. Aber vielleicht sucht man ja auch gerade deshalb ein faules Korn daran. So viel ich weiß, stehen hier in kg.de Einige nicht so auf die LL. Diese Geschichte bekam Kritiken, so in der Art von „wie Boom-Boom von John Lee Hooker“, nur eben auf Deutsch. Von dieser Geschichte war sogar mein Bruder begeistert, der sonst auf mein Zeug überhaupt nicht steht, weil ihm auch Alles zu lang und zu sehr weltkritisch ist.

Dabei bedeutet doch "Shortstory" oder "Kurzgeschichte" nicht unbedingt, dass eine Geschichte jetzt mit einer oder gar einer halben Seite begrenzt sein soll, oder? Manche Geschichten des amerikanischen Meisters der Shortstories sind 30, 40 Seiten lang. Aber die haben ja auch lange Zeit kaum Jemandem gefallen. Buck kam erst Anfang der 70er mit 50 raus (er wurde 1920 geboren), und das über Deutschland. Vorher hat er sich in Schund- und Sexzeitungen herum geplagt und versucht seine Zeit „tot zu schreiben“. Würde er heute leben und 40 sein, würde er sich wahrscheinlich mit seinen Kritikern in kg.de herum ärgern und so nebenbei für Sex-Magazine schreiben, so wie ich. Haha! So viel ist sicher, da fährt die Eisenbahn drüber. Haha! Von irgendwas muss man ja schließlich leben. Bei mir ist es zwar nicht ganz so schlimm, aber es macht Spaß. Und man hat mir ja nichts Anderes mehr übrig gelassen. Sex, Arsch und Titten war Alles, was ich noch hatte, nachdem man mich mit 24 eiskalt abserviert hat, nur weil ich einen Realistischen Humanismus und Sozialismus eingefordert hatte. Na ja, unsere Kinder werden wohl glücklich sein, wenn wir ihnen in 15 Jahren noch einen Ansatz von einem humanen und sozialen Realismus übrig lassen. (Und für die Schnellleser hier: Zwischen beidem ist ein Riesenunterschied!)

Und für mich sind Kurzgeschichten auch keine Schundgeschichten. Sie können ruhig auch schwierigen, auslegbaren, ja mich sogar aufs Erste überfordernden Inhalt haben. Alles andere ist für mich sowieso immer gleich langweilig. Aber manche Leute stehen halt auf Schundheftln und ähnliches Zeugs. Manche schreiben ja auch so.

Und dass ich mehr als bloß richtig unterwegs bin, das sah ich vor Kurzem (wieder ein Mal) hier in einem Thread, in dem ich aber wahrlich keine Lust habe, mich zu äußern. Aber es freut mich, dass ich schon wieder ein Mal eine Parodie wert bin, auch wenn diese mehr als nur schwach ist. Das Herumgeschleime dort kann man ja nicht ernst nehmen, es stammt ja von denselben Leuten, die mich nicht mögen, also was soll´s? Deren Geplapper hat keinerlei Aussage. Das ist wie bei einer Gerichtsverhandlung, bei der Familienmitglieder als Zeugen einen Gauner aus ihren Reihen unterstützen.

Wer Lust hat, kann sich ja mal eine andere Parodie auf Danae und mich und mein Geschreibserl in der LL ansehen:
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=13626

Sie wird Einigen von Euch sicher gefallen. Der Typ dort in LL nennt sich Gladiator und könnte vom Schreibstil her glatt unser Imperator sein. Er schwimmt im selben Fahrwasser. Aber er ist immer noch wesentlich besser als ijub. Es könnte aber auch sein, dass er doch auch ijub ist, nur hatte er dieses Mal einen extrem schlechten Tag. Aber wenn Gladiator tatsächlich Imperator ist, dann ist er kein armer Pisa-Student, sondern ein ehemaliger kleinkarierter Journalist eines Provinzblattes, der heute seine sehr frühe Frühpension und somit monsterhaft viel Zeit genießt.

Ich hatte ja schon beim ersten (vielleicht ja von ihm absichtlich schlechter geschriebenen) Beitrag so eine zarte Ahnung, mein Gedärm rumorte leise und ich musste ein Bujerl beim Lesen lassen. Aber sein zweiter hatte dann die übliche, aalglatte Gladiatorenqualität. (Seht Euch den Beitrag doch mal an. Ist das der Stil eines Schülers? Eines ewigen Schülers des Lebens vielleicht, das ja!) Guter Ausdruck, pointierte Kritik, bösartig, zwar nicht in der übergeilen Qualität von purer Bosheit eines MRR, aber doch trainierte, langjährige, erfahrene Journalistenqualität.

Ich rate Euch nur Eines: Macht ihn nur nicht zu Eurem Moderator, denn sonst fängt hier die Massenzensur an. In der Leselupe mussten es inzwischen eine ganze Reihe von AutorInnen bereuen, sogar solche, die ihm am Anfang seiner Karriere als moderierender Zensor noch die Stange gehalten bzw. zu seinen Äußerungen geschwiegen haben. Ich und all Jene, die zu Beginn des Zensurkampfes auf Ralph Raskes Seite gestanden sind, wurden gleich am Beginn einer nach dem Anderen gesperrt. Inzwischen wurden, wie ich aus div. Mails erfahren habe, ein weiteres Dutzend gefeuert.

Nun ja, liebe San, ich habe so das komische und untrügerische Gefühl, dass meine Zeit hier in kg.de bald abgelaufen ist. Entweder gehe ich bald von selbst, wie ich das meistens mache. Ich lasse den Hassern gerne ihren kleinen Sieg. kg.de ist seit 1998 ja schon meine 11. Station. Vielleicht werde ich aber auch gefeuert. Wie auch immer, Dich und Deine freizügigen, frisch von der Leber weg und aus der Seele heraus geschriebenen, und manchmal ziemlich verrückten Geschichten, dies im positiven Sinne, weil sie sich aufgrund Deines Stils, Deines Egos, weit von den anderen abheben, werde ich jedenfalls in Erinnerung behalten.

Verzeih mir bitte, wenn ich auch Dir nichts gepostet habe. Ich bin kein guter Kritiker. Mir gefällt etwas oder auch nicht. Wenn mir etwas nicht gefällt, was meist der Fall ist, dann poste ich sowieso nichts, weil es schade ist um die Zeit und weil ich niemandem seinen Spaß am Schreiben vertun will. Jeder soll, wie er will und kann. Und wenn mir etwas gefällt, wie in Deinem Fall und noch bei vier anderen, dann komme ich mir immer so komisch, so blöd vor, wenn ich meine allgemein gehaltene Anerkennung ausspreche. Und konkrete Kritik, das fällt mir noch viel schwerer. Ich habe zu meinem eigenen Stil gefunden. Ich würde sowieso Alles anders schreiben. Ich würde jede Geschichte ganz anders aufziehen, selbst solche von den wahren Meistern.

Du siehst, ich bin eine einzige Katastrophe. Jedenfalls herzlichsten Dank für Deine positiven Anregungen. Wahrscheinlich hast Du mit diesen sogar Recht, ich sollte ihnen nachkommen. Vielleicht mache ich es auch. Aber momentan habe ich so viel Arbeit. Mein Kopf ist so voll, und Du weißt ja, wie viel Zeit man braucht, um eine Geschichte umzuschreiben. Manchmal dauert das länger, als die Urfassung aufs Papier zu kriegen. Ich wünsche mir schon seit langem, dass ich ein Mal Zeit habe, meine alten Sachen in den PC zu tippen und eine Homepage draus zu machen, aber ich komme seit Beginn des Kosovo-Kriegs nicht ein Mal dazu, alle meine Geschichten und Gedichte seit damals von den „Live-Zetteln“ abzutippen. Und ich bin ja auch so ein verdammt sturer Hund. Ich will es einfach wissen. Ich habe mir ein Spielchen ausgedacht, es wird noch ein paar Jahre dauern, bis zum Zieleinlauf. Vielleicht scheitere ich ja auch, mag sein, aber Nichts und Niemand wird mich aufhalten, dieses mein Spiel zu Ende zu spielen. Kannst Du das verstehen? Das ist wie bei einem extrem ehrgeizigen, spinnerten Sportler, der gegen alle gut gemeinten Ratschläge und gegen jede zur Zeit gerade aktuelle Vernunft trainiert und kämpft. Entweder er schafft es oder er geht dabei drauf. Wie auch immer, ich freue mich, dass ich Dich kennen lernen durfte, wenn auch nur in Deinen Geschichten.

Beste Grüße
Lothar

[ 27.06.2002, 22:00: Beitrag editiert von: buji ]

 

hallo lothar.

wenn du eine geschichte veröffentlichst, übergibst du sie dem leser und lieferst dich dem aus. die macht der rezeption.

wenn deine geschichten nicht gelesen werden, sind sie praktisch nicht existent als literatur. deswegen ist der leser der "mächtigere" als der autor. denn das geschriebene kann sich nicht "wehren". ich möchte jetzt aber keine diskussiaun über rezeption und wirkungsmechanismen führen.

aber du musst mir doch zugestehen eine geschichte so zu lesen wie ich es möchte, und mein gehirn arbeitet dabei ohne dass ich oder gar du darauf einfluss nehmen können. und weil das wort "luder" die interpretation in eine offenbar nicht von dir gewollte richtung lenkt, kann ich mich nur wiederholen: die wortwahl ist ungünstig.
aber du weisst es doch sicher besser.

P.S: du hältst dich ofenbar für einen gaanz tollen literaten, und lässt augenscheinlich keine möglichkeit aus zu betonen, wie gut dich andere finden, wie ungewöhnlich, und eigen dein stil ist, und wie du überhaupt voll super bist.
du sitzt auf einem so hohen ross, dass du mich nur hören kannst wenn ich schreie. ich aber habe keine lust zu schreien.

 

Hi Buji!

Deine Unterstellungen unterlass´ bitte, ich wurde ja auch nicht persönlich tiefgreifend.

Da Du es aber nunmal schon ausgesprochen hast, muß ich Dich doch fragen, was denn

eine falsch eingestellte Seele
ist? Wer beurteilt, wie eine Seele eingestellt zu sein hat? Du?!

Und dass ich mehr als bloß richtig unterwegs bin, das sah ich vor Kurzem (wieder ein Mal) hier in einem Thread, in dem ich aber wahrlich keine Lust habe, mich zu äußern. Aber es freut mich, dass ich schon wieder ein Mal eine Parodie wert bin, auch wenn diese mehr als nur schwach ist. Das Herumgeschleime dort kann man ja nicht ernst nehmen, es stammt ja von denselben Leuten, die mich nicht mögen, also was soll´s? Deren Geplapper hat keinerlei Aussage.
Wie kommst Du darauf, daß jemand Dich nicht mag? Das ist vermutlich Dein Fehler, weshalb Du keine Kritiken annehmen kannst und die Kritiker abqualifizieren mußt – das einzige Mittel, wenn man sich seine eigenen Fehler nicht eingestehen will/kann. Weil Du scheinbar(!), wenn man an der Geschichte etwas kritisiert, es gegen Dich gerichtet siehst.
Daß es nicht am Persönlichen liegt, weißt Du aber sehr gut, denn sowohl ich habe Dich vor einiger Zeit versucht, zu einem persönlichen Gespräch einzuladen, als auch Paranova, Du hast auf beide Angebote nicht reagiert. Glaubst Du im Ernst, ich würde Dir das anbieten, wenn ich nicht grundsätzlich den Willen hätte, mit Dir auf einen grünen Zweig zu kommen - was doch wohl bei schwerer Antipathie nicht der Fall wäre. Also komm bitte auf den Boden zurück.

Deine Texte mit politischen Aussagen sind zwar schwerer zu lesen, gefallen mir aber zum Großteil wesentlich besser als Deine sogenannten Erotikgeschichten, die ich in keiner Weise erotisch finde. Wie ich gerade gelesen habe, schrieb Schumpo bei der anderen Geschichte (Mauer), Du würdest Dich an Deinen Geschichten aufgeilen. Nunja, so krass will ich es nicht ausdrücken. Was ich meine, ist, daß Du einfach stinknormale Situationen so darstellst, als seist Du deren göttlicher Erfinder – und das kotzt mich an, um es auf den Punkt zu bringen. Und dabei stellst Du eben auch noch die Frauen (bzw. Danae) als Objekt dar. Halt! Ich weiß, weil Du mir das ja schon einmal geschrieben hast, daß Danae sich nicht so fühlt und es ihr nichts ausmacht, in Deinen Geschichten so dargestellt zu werden. Du schreibst aber hier nicht für Danae, sondern für uns Leser und da kommt es eben doch drauf an, wie es rüberkommt und nicht, wie sich die Protagonistin in real dabei fühlt.

Und wenn Du von feministischer Ecke sprichst, hast Du natürlich voll ins Schwarze getroffen: Ich bin jahrelang mit unser lieben Johanna Dohnal jede Woche für zwei Stunden in einem Raum gesessen und war auch noch auf einigen Schulungen mit ihr gemeinsam, wo auch die Helga Konrad manchmal dabei war. Und die gute, am aufsteigenden Ast sitzende Martina Ludwig war mit mir gemeinsam bei der Sozialistischen Jugend, die habe ich noch öfter gesehen und gehört und die Zeitschrift Emma war mit 15 schon eine meiner Lieblingslektüren. Wirklich voll ins Schwarze getroffen, bravo!

Dann darf ich Dich natürlich kompetenterweise auch erinnern, daß die Sexuelle Revolution ohne Frauenbewegung niemals stattgefunden hätte und wenn frau für Gleichberechtigung ist, ist sie deshalb noch lange nicht frigid oder verklemmt, sondern eben für GLEICHberechtigung. Aber das weißt Du ja so gut wie ich, so wie ich weiß, daß Du das nur in ziemlicher Erregung gesagt hast und wahrscheinlich eh nicht so meinst, ist also verziehen (außer, Du behauptest jetzt anderes). ;-)

Was den Ausdruck Luder angeht: So wie „Ludi“ Zuhälter heißt, bedeutet „Luder“ Nutte, aber auch „hinterhältiges Weib“, was vielleicht von Dialekt zu Dialekt verschieden ist, aber da ich in Oberösterreich den Begriff Luder so kennengelernt habe, Peter Wehle in „Die Wiener Gaunersprache“ das Ludi bestätigt, nehme ich an, daß Du es so und nicht irgendwie anders gemeint hast – und in dem Sinne finde ich es in Deiner Geschichte frauenfeindlich verwendet. Weil eine Frau, die ein sexuelles Verlangen äußert, weder eine Nutte ist, noch hinterhältig.

In einer der beiden Geschichten hast Du auch von einer Lesbe behauptet, sie würde das nur machen um Dir zu gefallen. Das bestätigt mir den letzten Punkt irgendwie... Aber auch das, was ja viel mehr noch aus den Antworten hervorgeht, daß Du Dich irgendwo viel zu hoch oben befindest - irgendwie scheinst Du über uns allen zu schweben.

Komm bitte herunter. ;)

Liebe Grüße
Susi

 

Hi schumpo!

Irgendwie hast Du Recht und irgendwie auch nicht. Es gab zu bestimmten Zeiten immer AutorInnen, die von ihren Zeitgenossen nicht (gerne) gelesen wurden. Oft Jahrzehnte lang. Und ich glaube einfach fix und fest daran, dass jetzt wieder ein Mal so eine Neue Zeit kommt, ja dass wir sogar schon einige Zeit lang mitten drin leben, nur sehen wir es nicht, oder besser, wir wollen es nicht sehen, auch wenn es viele, vielleicht sogar Alle von uns, manchmal, in gewissen Situationen erahnen. Wir verdrängen diese Veränderungen der Welt und leben einfach weiter.

All diese ekelhaften Dinge, die heute in der Weltpolitik ablaufen, haben mich kein Bisschen überrascht, ich habe sie vorher geschrieben. Würde ich bloß futuristische, fiktive Geschichterln verfassen, ohne Schuldzuweisung an unsere Westliche Weltsicht, oder besser noch, würde ich nicht in meinen Geschichten, Gedichten jeden einzelnen Leser direkt ansprechen, dann hätte ich wahrscheinlich kein Problem mit Euch.

Aber ich bin ein feinzaliger Hund von einem Autor. Die Haxlbeißer, die, die einfach Alle und Jeden ins Bein gebissen haben, wie zB Albert Ehrenstein, waren immer meine Vorbilder. Ich war nie auf Verkumpelung mit dem Leser von Heute aus. Nein, ich greife den Leser von Heute direkt, frontal und auch persönlich an. Jeden Einzelnen. Mir ist dabei völlig klar, dass dies nicht gefällt und dass dies auch nur die Wenigsten (heute) verstehen.

Aber ich rechne damit, dass in naher Zukunft schon, eine andere Generation heran wächst, die nichts mit dem Grauen der Kriege zu tun haben wird, in welches wir jetzt bald hinein treiben, zumindest nicht im bestimmenden Sinn. Und diese Generation wird kein Problem haben, mit meinen Vorwürfen, denn sie wird wissen, wen ich damit meine und sie wird wahrscheinlich mit meinen Sichtweisen ziemlich konform gehen. Sie wird ein völlig anderes Lesegefühl haben. Dies war immer schon so. Und wenn es dieses Mal nicht so sein sollte, also wenn ich mich irren sollte, in Allem (!), dann ist mir das auch ziemlich egal. Ja, ich werde sogar froh sein. Dann hatte ich meinen Spaß, habe einigen Leuten ein wenig Feuer unterm Arsch gemacht, was will ich denn mehr? Mir geht es verdammt gut, ich verdiene ganz gut, wenn ich mal zusätzlich Geld benötige, mache ich eine Homepage, ich habe ein herrliches Luder von einer Freundin, die immer gut drauf ist, keine Depressionen hat, die mir ihre Zärtlichkeiten oft in Augenblicken zeigt, wo ich nicht damit rechne. Ich habe einen braven, oft ziemlich witzigen Sohn, ein paar gute Freunde. Ich genieße das Leben. Jeden Tag. Ich liebe meine Schreibe, besonders das Live-Schreiben. Vielleicht schreibe ich ja deshalb live, weil ich weiß, dass ich niemals wirklich gelesen werde. Vielleicht drehe ich deshalb den Vorgang um. Die Menschen kommen nicht zu mir, weil sie meinen Realismus nicht mögen, also gehe ich zu den Menschen, stelle mich mitten unter sie und schreibe meine Geschichten und Gedichte, die Niemand lesen mag.

Ich spiele ein "Spiel". Ich schreibe nicht mehr fürs Heute. Unser Heute ist für mich gelaufen. Alles Was jetzt kommt, kommt unaufhaltbar. Ich sehe es zumindest so. Mir ist bewusst, dass ich für den normalen Leser von Heute ein Ekel bin. Ein Leser hat mir ein Mal geschrieben, "ich würde unsere Zeit ins Grab schreiben, ich wäre ein Totengräber meiner Zeit".

Dabei meinte er es gar nicht so negativ, denn ihm gefielen meine Geschichten, besonders ein paar Gedichte, wie "der krieg", "der kuchen", "einfach weiter", usw. Ich habe das zuvor gar nicht so richtig erkannt. Aber er hat wohl irgendwie Recht.

Aber wenn ich ein Totengräber meiner Zeit bin, dann bedeutet das noch immer nicht, dass ich auch deren Mörder bin. Ein Totengräber begräbt bloß eine Leiche, also in diesem Sinne, die Leiche einer Philosophie, einer Weltsicht. Die Überbringer von schlechten Nachrichten wurden früher von Königen umgebracht. Die so genannten Abartigen, die Expressionisten, hat man verbrannt. Sie waren Zerschmetterer der Worte, der Gedanken, der Zeit von Damals.

Und jetzt kommt wieder so eine Zeit. Die jungen KünstlerInnen, die jetzt mit dem PC, dem Internet, heran wachsen, werden ebenso sein. Vielleicht wird es sich weniger auf dem Sektor der Literatur abspielen, Lesen ist ja heute nicht mehr die herrschende Kunstform. Doch sieh Dir die Rapper, die Hip-Hopper, die Techno-Akteure an, insb deren Texte. Oder manche Filmregisseure. Sie sind heute schon Zerschmetterer unserer Zeit. Die jungen amerikanischen Schriftsteller gehen ebenso diesen Weg. Bret Easton Ellis hat mit seinem American Psycho Alles auf den Kopf gestellt. Aber es gibt keinen einzigen europ. Autor, der da auch nur annähernd mithalten kann. Wir hier in Europa sind von der reinen Ästhetik, vom Scheinhumanismus, zerfressen.

Der Westliche Große Künstler ist ein Hosenscheißer, er hängt am Rockzipfel der jeweiligen Macht. Alle sind sie Subventions-, Staatskünstler. Alle schreiben sie sich in die gefüllten Geldtöpfe der Wohlgefälligkeit. Sie schreiben Alle irgendeiner Gemeinschaft nach dem Mund. Wer dies nicht tut, wer es sich nicht irgendwo richtet, der hat keine Chance in die Subventionshierarchien aufzusteigen. In Europa ist Alles „geregelt“.

Kunst in Europa ist verpolitisiert. Sie ist nicht mehr frei. Sie war es auch nie nach dem 2. WK. Sie war ein einäugig-blauäugig gegängelter Einheitsbrei. Deshalb hat sie auch keinen bestimmenden Einfluss mehr in der Welt. Europäische, insbesondere deutsche Kunst ist zu einem universiellen Randprodukt geworden. Die deutsche Schriftstellergeneration der 10er-, 20er-Jahre hat die Autoren der Ganzen Welt beeinflusst. Nirgendwo fand eine so völlige Sprachzertrümmerung, ein so lauter Schrei des Erwachens und des Erweckenwollens statt, wie im deutschen Expressionismus dieser Zeit. Er war auch selbst nicht in der Französischen Literatur-Revolution in diesem tiefen Sinne vorhanden.

Jeder kennt heute Autoren wie Rimbaud, Mallarme, Baudelaire, usw. Wer kennt aber Jakob van Hoddis, Paul Boldt, Ernst Stadler, um nur einige zu nennen. Es ist so traurig, dass der Nachwuchs der Großen Lyriker und Schriftsteller der Nachkriegsgeneration in Deutschland den Expressionismus aus zweiter Hand kennen lernen mussten. Sie lernten erst von den Vertretern der 2. Generation. Autoren wie Lorca, Auden, Eliot, Saint-John Perse uva kamen erst viel später, als die jungen Deutschen von 1910. Thornten Wilder lernte in den 20ern in Berlin. Auden, Spender, Isherwood arbeiteten mit unseren bekannten Expressionisten zusammen und übersetzten diese. Tennessee Williams war Schüler Piscators, dem Leiter des Proletarischen Theaters in Berlin. Seine Inszenierungen waren Skandal. Die Schauspieler traten alle ohne Gage auf. Das Einzige, das diese Leute damals am Leben hielt, war ihre innige, hungrige, durch NICHTS ausrottbare Liebe zu ihrer Neuen Kunst.

Und genau so eine Zeit sehe ich jetzt wieder kommen, ich habe sie vorher geahnt, beschrieben. Eine Zeit des Umbruchs. Ich bin schon zu alt, um noch dabei zu sein. Es werden jene jungen Leute sein, die heute noch keine 20 sind. Aber ich will versuchen ihnen den Weg ein wenig ebnen. Und ich sehe mich auch immer wieder in diesem meinen Weg bestätigt. Ich bekomme viele Mails aus der ganzen Welt zu meinen Homepages. Ich veröffentliche nicht alle, weil mir das zu viel Arbeit ist. Aber Du findest in meinen div Gästebüchern immer so einen Querschnitt. Ich habe ja absichtlich kein automatisiertes GB, da ich wegen meines brutalrealistischen Kosovobuches, welches im August 1999 heraus gekommen ist und in dem ich versucht habe, aus den Seelen von Tätern und Opfern heraus zu schreiben, immer wieder sehr bedrohliche Schreiben bekommen, auch heute noch. Einige serbische Leser schütten mich auch dauernd mit Viren zu, aber mein Virenprogramm ist up to date und fängt jeden Tag ein paar von diesen Käfern. Ich musste jedenfalls dauernd die Drohbriefe löschen, also bin ich wieder auf ein normales GB umgestiegen.

Und wenn Du und andere ein Problem mit „Luder“ habt, na, dann kann ich Euch auch nicht helfen. Wer sich zu dieser herrlichen Nacht etwas Schlechtes dazu denkt, ist selber schuld. Manche Leute finden überall ein Stückchen Dreck, auch wenn die Torte noch so super schmeckt.

Schicksal. In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag,
Lothar

 

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