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Falsches Gleichgewicht

feh

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14.08.2006
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Falsches Gleichgewicht

– Seht wie die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet. Atmet ein und stellt euch vor, euer Körper würde sich mit all dem füllen, was euch heute aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Nun pustet all diese Dinge mit eurem Atem aus.
Mit ruhigem Blick schweift der Meditationslehrer über die Gesichter der elf Teilnehmer. Seit ein paar Wochen waren es immer mehr als fünf; so viele brauchte er mindestens in jedem Kurs, um die Miete für dieses ausgebaute Dachgeschoss zu bezahlen. Sein Bett stand hinter einem Vorhang. Yoga für Einsteiger, für Schwangere und für Kinder, Meditation für Fortgeschrittene und diesen Kurs hier für Meditationseinsteiger gab er. Fünf Kurse insgesamt zu jeweils zwei Terminen. Zweimalfünfsindzehnmalfünfteilnehmer – fünfzigmalzehn Euro in der Woche. Macht pimaldaumen zweitausenzweihundert Brutto minus Miete, Strom...
– Auch dieser neue Tag ist fast vorbei. Atmet noch einmal tief ein, schließt die Augen und versucht zu spüren, wie die letzten Momente des Tages vergehen, wie die Nacht kommt, um uns in den ruhigen Schoß ihres Schlafes zu wiegen. Atmet jetzt wieder aus! Macht die Augen auf! Wir haben schon wieder das Ende unserer Meditation erreicht. Ich danke euch, dass wir sie gemeinsam erleben konnten.
Während die Kursteilnehmer gemütlich ihre Sachen anzogen, setzte er sich auf das Fensterbrett eines Erkers und schaute hinaus auf den grünen Platz. Er spielte mit den Räucherkerzen, die auf den Schalen einer reich verzierten, silberne Waage lagen. Ihre Balken zeigten stur das zufriedenste Gleichgewicht an.
– Woher kommt diese schöne Waage, Fredrik?, fragte ihn in kindlicher Neugier ein kindsgesichtiger Mann, auf dem Weg zum Ausgang.
– Aus Indien. Die Mechanik hat vielleicht nie richtig funktioniert. Siehst du?
Er nahm alle Räucherkerzen von der einen Schale und nichts bewegte sich.
– Als ich bei meinem Meister lernte, schenkte sie mir ein Händler, den ich dabei erwischt hatte, wie er mich mit dieser Wage austricksen wollte. Als ich ihn auf darauf ansprach, schenkte er sie mir. Ich weigerte mich erst, aber er wollte mich nicht gehen lassen, bis ich sie mitnahm. Mein Meister erkannte die Wage und ich erzählte, was geschehen war. Dazu sagte er nur, wie schade er es fände, dass die Waage nicht mehr beim Händler wäre. Er glaube, dass es schwer sein würde eine neue Waage in der Stadt zu finden, die so gerecht messen könnte.
Auf Fredriks Gesicht mache sich eine Verwunderung über den märchenhaften Klang dieser Geschichte breit. Eine Vergangenheit, die in einem Moment so lebendig werden konnte, war vielleicht noch nah genug, um ihre Hoffnungen wiederzugewinnen – das versteckte Band zwischem dem, was ihn umgibt, wieder aufzunehmen und den Fluss des Seins wieder als gleichen und doch verschiedenen zu erfahren. Er schüttelte die Gedanken ab, als ihm wieder bewusst wurde, wo er war. Er sprang vom Fensterbrett auf und gab den Vorbeigehenden die Hand: Tina, der Bürokauffrau mit Dreadlocks, Markus dem Deutschlehrer … – er konnte sich schlecht an ihre Namen und Berufe erinnern, obwohl immer, wenn jemand zum Kurs hinzu stoß eine ganze Vorstellungsrunde gemacht wurde.
Von dem, was Tom der Manager ihm sagte, hörte er nur noch den letzten Teil.
– … Indien. Weg von dem ganzen Druck hier. Ich arbeite gerade sechzig Stunden die Woche, ich weiß gar nicht, wie ich das schaffe. Aber dein Kurs hilft mir sehr!
– Hm... Danke! Wie geht’s deiner Familie? Hast du eigentlich Kinder?
– Ja, zwei Mädchen. Dahlia ist jetzt sechs und Miriam sechzehn. Du kannst die sicher vorstellen wie sechzehnjährige sind. Wir lassen Miri ihren Freiraum. Natürlich darf sie auch nicht alles. Aber man kennt das ja: dann machen sie's eben heimlich. Letztes Wochenende kam sie um zehn Uhr am Morgen nach Haus, nach dem sie angeblich bei einer Freundin übernachtet hatte. Man hat aber gleich gesehen, dass sie keine Sekunde geschlafen hatte, sondern vor kurzem noch auf irgendeiner Tanzfläche stand. Naja, das gehört wahrscheinlich auch dazu. Jetzt sind ich und meine Frau ein wenig vorsichtiger.
Sie waren die beiden letzten im Raum.
– Ich glaube, du solltest dir keine Sorgen, um deine Tochter machen. Wir müssen alle unsere Erfahrungen machen, ob früher oder später...
– Klar, ich denke nur, sie ist zu neugierig um zu wissen, wo ihre Grenzen sind. Ich will einfach nicht, dass sie sich in dieser schillernden Welt aus Partys verliert.
Sich selbst an Partys verlieren? Welchen Teil des Ich meint er? Soll ich gerade die Verbindung zu mir selbst, meinen Wünschen und Leidenschaften im Exzess verlieren? Im besten Fall ist er eine Brücke auf Zeit – eine Brücke … zum Glück. Zum ganzen Glück, dem das mehr ist als das bloße einzelne, der kleinen Bürger, deren Errungenschaften man nur hinter tausend Mauern und Gräben genießen kann – die Plattensammlungen, die neuen Autos, all das. Eher als an sich selbst verliert man den Halt an den Fensterwänden der Bürotürme dieser Welt, die man sonst vielleicht zu putzen hätte. Wie sollte er das jemandem erklären, der sechzig Stunden in der Woche auf der anderen Seite der Büroturmmauer hockt, um am Abend nur noch hinter die Wände seines Hauses zu kriechen und zu schlafen? Wenn Fredrik Geld von ihm will, sollte er vielleicht damit warten. Langsam musste sein letzter Gast gehen, denn bald fing die zweite Schicht seines Abends an. Fredrik nickte Tom mit halb ernstem, halb aufmunterndem Gesicht zu.
– Genieß' deinen Abend und grüß deine Töchter von mir! ...und deine Frau!
– Gut! Bis nächste Woche, schönes Wochenende wünsch' ich dir noch.

Es klingelte schon nach einer halben Stunde das erste mal an der Tür. Er nahm noch einen Schluck Tee und wartete bis es noch einmal klingelte. Diesmal nahm er den Hörer der Gegensprechanlage ab. Eine junge Frauenstimme sagte fast fragend den Satz auf:
– Ich möchte eine individuelle Meditationsstunde nehmen.
Der Türöffner surrte und oben guckte Fredrik durch den Spion. An dem spärlichen Sommerkleid zeichneten sich die weiblichen Rundungen eines Körpers ab , dessen schlaksige, unsichere Bewegungen davon zeugte, dass sie sich noch nicht allzu lange an ihn gewöhnt hatte. Sie war keine Frau sondern eine Jugendliche.
– Komm herein und setz' dich.
Er deutete auf einen Sessel, der vor dem Schreibtisch stand und folgte ihr von der Tür.
– Möchtest du einen Tee? Hier... Mit Milch?
Sie nickte nur. Er wollte sie aus der Reserve locken und blieb ruhig. Nach einer Weile in der beide schweigend an ihren Teebechern saugten, fragte er:
– Wie geht es dir ... äh … , er blickte sie fragend an.
– Gut. Ich will Teile, Extacy. Hast du welche da?, schoss es aus ihr heraus, als wollte sie Fredrik mit ihrer plötzlichen Abgeklärtheit die vorhergehende Stille vergessen lassen.
– Ok?! Ich habe welche da. Hast du das schon mal probiert? Wie alt bist du eigentlich?
– Alt genug. Ich weiß nicht, ob ich das schon probiert habe. Steht ja nicht auf den Pillen drauf, aber ich denk schon.
Fredrik blickte ihr lange skeptisch in die Augen.
– Neunzehn wenn du's unbedingt wissen willst. Bist du ein Bulle oder was? Interessiert dich doch wohl nicht wirklich?!
Es klingelt wieder an der Tür. Dies schien ein geschäftiger Abend zu werden. Er zog einen Plastikbeutel aus dem Schreibtisch. – Wie viel?
Entgegen der Richtung die drei Zehneuroscheine aus einem Jutebeutel über den Schreibtisch wanderten, rollten drei weiße Kugeln zurück. Eine trügerische Symmetrie. Ungleiches gebrochen auf das, was sie gleich macht. Geld fließt letztlich auch irgendwie.
Plötzlich klopft es an der Tür zum Dachboden. Und eine bekannte Stimme ruft laut:
– Fredrik? Ich hab meine Laptoptasche vergessen, ich brauch die dringend. Fredrik bist du da?
Es klopfte noch zwei Mal und nach jedem Ruf wirkte das Mädchen nervöser.
– Frederik, hier ist Tom!
Als er antwortete, er komme, und die Tasche schließlich nahm, stieß sie einen leisen Schrei aus.
– Bitte lass ihn nicht herein, flüsterte sie.
– Keine Angst! Miri?!
Durch die einen Spalt weit geöffnete Tür überreichte Fredrik Tom die Tasche.
– Hast du so spät noch Kunden, die meditieren wollen?, fragte er. Fredrik lächelte verlegen wegen des holen Glanzes seiner Worte:
– Die Menschen suchen Tag und Nacht nach einer Art anders zu leben.

 

Hallo feh,

das finde ich einen guten Start, dem Meditationslehrer diese Sätze in den Mund zu legen. Macht neugierig, ist mal was anderes. Führt gut in die Figur ein - der weiß, wie man den Alltag hinter sich lässt und vermittelt dies und das, um genügend Scheine einsacken zu können. Meditations-Kenntnisse oder XTC. Egal. Hauptsache Geld. Dabei besitzt er noch ausreichend Schamgefühl, um wegen des hohlen Glanzes seiner Worte verlegen zu lächeln. All das andere ist Staffage, ein paar Figuren ohne Konturen, die man sich nicht merken muss. Da du sie auf diese Weise zeichnest und bezeichnest, zentriert sich der Leserblick automatisch auf den Leerer und wie seine Rolle innerhalb dieses zu oberflächlich angeschnittenen sozialen Gefüges ist.

Du willst hier zeigen, wie unterschiedlich die Gesichter eines Menschen sein können. Er wünscht dem Vater Alles Gute und vertickt danach der Tochter Zeug, obwohl er weiß, dass der Vater sich Sorgen um sie macht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... wie groß schätzt du die Chancen ein, dass so eine Situation eintritt, wie du sie hier darstellst? Allein dass dein Protagonist das Risiko auf sich nimmt, wildfremden Kids illegale Waren zu verkaufen. In Parallelwelten können ne Menge Sachen geschehen, die normalerweise unvorstellbar wären. Aber trotzdem gibt es Gesetze, nach denen die Dinge dort laufen. Wenn die Geschichten mit Unterwelt-Shit aufgepeppt werden sollen, muss man genauso kucken, ob das funktioniert. Abgesehen davon wirken sehr ausgeprägte Zufälle wie die gleichzeitige Anwesenheit von Vater und Tochter beim Lehrer schon sehr unglaubwürdig, unabhängig vom Szenario.

Die Geschichte von der Waage als Bild mit reinzubringen finde ich eine klasse Idee. Titel wäre spannender ohne klare Stellungnahme des Schreibers.

Kubus

 

Dank dir für dein Kommentar.

Es war meine Absicht den Blick auf den Lehrer zu lenken, aber die Kritik zu den anderen Figuren und dem sozialen Gefüge nehme ich gerne an - genau wiedie zur Schludrigkeit in der Beschreibung der Dealertätigkeit. Daran muss ich wirklich arbeiten.
Zum Thema Zufall: Ich finde es nicht schlimm, dass meine Geschichte unwahrscheinlich wirkt. Sie sollte auch durch das Bild der Waage vielmehr etwas analogiehaftes bekommen - wo du es erwähnst, ist aber der Bruch mit einer solchen Doktrin wirklich nicht deutlich genug.


Viele Grüße

 

Hallo Feh!

Das habe ich ganz gerne gelesen, auch wenn ich die Art, wie du wörtliche Rede wiedergibst, von den Satzzeichen her, teilweise verwirrend fand. Warum -... statt "..."?

um die Miete für dieses ausgebaute Dachgeschoss zu bezahlen. Sein Bett stand hinter einem Vorhang.
Das mit dem Bett wirkt dann so dahingeworfen. Wenn du den ganzen Raum beschreiben würdest, passte das, aber so finde ich das zu wenig. Oder willst du sagen, dass sein persönliches Leben (als Symbol dafür das Bett) seiner Arbeit weichen muss? Dann solltest du trotzdem etwas mehr dazu sagen.

Ihre Balken zeigten stur das zufriedenste Gleichgewicht an.
"Stur" finde ich etwas unpassend. Du meinst wahrscheinlich "beharrlich", das würde auch gelassener klingen, als das stur, was sich, meines Gefühls nach, mit dem "zufrieden" beißt.

fragte ihn in kindlicher Neugier ein kindsgesichtiger Mann, auf dem Weg zum Ausgang.
"kindliche" Neugier und gleich darauf "kindgesichtig". Trenn dich doch von einem Kind, am besten vom Kind im Manne...
Und jetzt komme ich mir verdammt kleinlich vor, aber: "Ausgang" sagt man doch nicht, wenn man in einer Wohnung ist. Das klingt so förmlich, und wenn man schon Joga-Stunden in seiner Wohnung gibt, kann man die Leute doch einfach aus der Tür entlassen.

Auf Fredriks Gesicht mache sich eine Verwunderung über den märchenhaften Klang dieser Geschichte breit
Tipper: machte
"märchenhafter Klang" finde ich ganz schrecklich. Da die Geschichte so lehrbuchmäßig klingt, so als sollte man einen tiefen Sinn und ein Gleichnis darin suchen, würde ich ihre Wirkung ander beschreiben. Außerdem ist Frederik doch der, der erzählt, wieso macht sich dann auf seinem Gesicht Verwunderung breit?!

Er sprang vom Fensterbrett auf und gab den Vorbeigehenden die Hand: Tina, der Bürokauffrau mit Dreadlocks, Markus dem Deutschlehrer … – er konnte sich schlecht an ihre Namen und Berufe erinnern, obwohl immer, wenn jemand zum Kurs hinzu stoß eine ganze Vorstellungsrunde gemacht wurde.
Aaaah! Wieaso machst du überall diese Striche? Das macht alles kaputt.
Ich würde auch den Doppelpunkt wegnehmen, und stattdessen sagen:
Er sprang vom Fensterbrett und gab den Vorbeigehenden die Hand. Da waren Tina, Bürokauffrau mit Dreadlocks, Markus, der Deutschleher und viele andere, deren Namen und Berufe er nicht erinnerte, obwohl für jeden neuen Kursteilnehmer eine Vorstellungsrunde gemacht wurde.

Bei dem Gespräch mit deinem Manager finde ich, vor allem, da du dieses schrekliche Adjektiv "kindsgesichtig" für ihn verwendet hast, den Ton nicht richtig getroffen. Ich denke nicht, dass ein Manager so spricht. Die sind sachlicher, nicht so geschwätzig was ihre Kinder angeht. Ich würde ihn das über seine anstrengende Tochter eher in Zorn sagen lassen, statt so gutmütig. Also, den Manager nehm ich dir nicht ab. Änder entweder seinen Job, oder seine Ausdrucksweise- und sein Gesicht.

Sich selbst an Partys verlieren? Welchen Teil des Ich meint er? Soll ich gerade die Verbindung zu mir selbst, meinen Wünschen und Leidenschaften im Exzess verlieren? Im besten Fall ist er eine Brücke auf
Der plötzlich einsetztende innere Monolog wirft mich echt aus der Bahn. Weils Perspektiv- und Zeitwechsel gleichzeitig ist. Ne, das würde ich anders lösen. Einleitend und in wiedergegebener Rede vielleicht, mit "Frederik dachte darüber nach, fragte, wie man sich selbst auf Partys verlor, und welchen Teil des Ichs Tom damit meinte. Sollte ..."
Der letzte Satz da im Zitat, da weiß ich gar nicht genau, worauf sich das "er" bezieht. Auf den Exzess? Sag das ruhig noch mal, das ist echt ein unklarer Satz.
Eine junge Frauenstimme sagte fast fragend den Satz auf:
"Unsicher", aber "fast fragend" klingt komisch. "Aufsagen" in dem zusammenhang als verb auch. Beschreib ihre Stimme anders, sag beispielsweise: "Eine unsichere Mädchenstimme fragte nach einer Einzelstunde."
Nur Vorschlag, kein brillianter.

An dem spärlichen Sommerkleid zeichneten sich die weiblichen Rundungen eines Körpers ab , dessen schlaksige, unsichere Bewegungen davon zeugte, dass sie sich noch nicht allzu lange an ihn gewöhnt hatte. Sie war keine Frau sondern eine Jugendliche.
Uh, diese Beschreibung wirkt so unsicher wie die Bewegungen der Beschriebenen. "Spärliches Sommerkleid", du meinst wohl knapp. Spärlich... ganz ungünstig, finde ich. Außerdem beziehen sich die Bewegungen auf die Rundungen, und wie die Rundungen einer Frau sich schlacksig bewegen können, ist mir schleierhaft.
Nimm dir ein wenig mehr Zeit, das zu beschreiben, und dann genauer.
Er wollte sie aus der Reserve locken und blieb ruhig.
Na ja, sie aus der Reserve locken ist eher ein aktiver Vorgang, das ruhig beliben jedoch eher etwas, das man tut, um jemanden nicht zu verschrecken.
Gut. Ich will Teile, Extacy.
Wer sagt denn ich will "Teile von..."? Außerdem: Ecstasy
Hab grade ein krasses Deja-Vu. Das habe ich hier im Forum schon mal falsch geschrieben gesehen! Genauso! Ecstasy kommt von "Ekstase", nicht von etwas wie "exidus", auch wenn der dann manchmal gar nicht weit weg ist. Huhu!

Warte mal, in der Zeit springst du auch ständig?
Präsens

Mit ruhigem Blick schweift der Meditationslehrer über die Gesichter der elf Teilnehmer.
Präteritum
Er spielte mit den Räucherkerzen
Präsens
Es klingelt wieder an der Tür.
Präteritum
Er zog einen Plastikbeutel aus dem Schreibtisch
Na, bring da mal Einheitlichkeit rein. Da hilft dir die Abgrenzung der wörtlichen Rede durch "..." auch, statt nur ein - ... , das dann alles nach hinten offenlässt. Da steht deinem Text eben der Ar*** offen.

– Keine Angst! Miri?!
Hum... das ist die Auflösung davon. Wie wäre es, wenn Miri sagen würde: "Lass ihn nicht rein, das ist mein Vater"
Wäre nachvollziehbarer. Ich weiß nicht, ob ich dem Medi-Lehrer so viel Aufmerksamkeit zutraue.

holen Glanzes
hohlen Glanzes

Den allerletzten Satz mag ich.

Grüße: Timo

 

Hallo Timo,

Dass ich mehrere Male aus Scham innehalten musste, um deine Antwort zu Ende zu lesen, beweist wohl, wie zielsicher du getroffen hast. Dank dir dafür. Das hat mir einige Änderungsideen gegeben.

Viele Grüße

 

Hallo Feh

In einer Antwort zu einem Kommentar schriebst du:

Ich finde es nicht schlimm, dass meine Geschichte unwahrscheinlich wirkt.

Ich denke, dies ist der springende Punkt an deiner Geschichte. Sie wirkt nicht nur, sie ist so wie sie dasteht auch höchst unwahrscheinlich. Ich nehme dir durchaus ab, dass es analoge Figuren geben mag, die versuchen, im esoterischen Graubereich Pseudohaft etwas Yoga und Versenkung anzubieten. Ob sie damit Erfolg haben könnten, lasse ich mal dahingestellt. Auch den Drogenhandel würde ich einer solchen Figur zutrauen. Aber die Geschichte generiert keine wirkliche Plausibilität. Wäre sie inhaltlich noch krasser, wären die Dialoge und Verhaltensweisen noch überzeichneter, bekäme es den Sinn von Satire und würde in die entsprechende Rubrik passen. So erscheint es mir eher komisch, auch nicht wie ein Abbild einer dieser Esoterikszenefiguren.

Mein Meister erkannte die Wage und ich erzählte, was geschehen war. Dazu sagte er nur, wie schade er es fände, dass die Waage nicht mehr beim Händler wäre. Er glaube, dass es schwer sein würde eine neue Waage in der Stadt zu finden, die so gerecht messen könnte.

Waage – Die Aussage des Meisters enthält zudem einen argen Logikfehler, den ich auch nicht als symbolisch werten kann. Eine falsche Gewichtsanzeige würde immer jemanden betrügen. Indirekt sagst du es mit dem Titel aus. Dies war wohl unbeabsichtigt?

Welchen Teil des Ich meint er?

Woher stammt denn diese Theorie? Von Freud nicht! Wenn Es, Ich und Über-Ich gemeint ist, hast du es falsch formuliert. Oder ist es einfach das abstruse Wissen deines Protagonisten?

An dem spärlichen Sommerkleid zeichneten sich die weiblichen Rundungen eines Körpers ab , dessen schlaksige, unsichere Bewegungen davon zeugte, dass sie sich noch nicht allzu lange an ihn gewöhnt hatte.

Leerschlag nach ab ist überflüssig und zeugten im Plural schreiben. – Im Weiteren ist diese Aussage so absurd. Wenn die Identifikation des Mädchens mit ihrer weiblichen Rolle gemeint ist, musst du es anders ausdrücken. Sie würde dann auch kaum ein Kleid tragen, sondern etwas, dass die Figur nicht betont.

Die Gedankenstriche an Satzanfängen machen m. E. keinen Sinn und sind unschön. Wenn notwendig, neuer Absatz durch doppelte Zeilenschaltung, ansonsten ist eine einfache Zeilenschaltung ausreichend. Der Leser dankt.

Ich denke, du könntest aus deiner Geschichte mehr machen, wenn du sie entweder auf eine reale oder dann auf eine total überzeichnete Ebene stellen würdest. Die Idee dahinter finde ich an sich gelungen, doch in der Ausführung hat sie Handlungsbedarf. Vielleicht kannst du aus meinen Leseranregungen ja etwas entnehmen, das dir dabei weiterhilft. Viel Glück.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

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