Was ist neu

Für wen ich schreibe

Geschrieben von Salinger

Nehmen wir Bertolt Brecht. Er hat geschrieben, weil er geglaubt hat, die Menschen zum Nachdenken anregen zu können.

Ohne mich mit Bertolt vergleichen zu wollen - Definitiv eine meiner Hauptmotivationen beim Schreiben.

Ich hab mal geträumt, ich würde vor meinem eigenen Grabstein stehen. Da stand drauf:

Name
Geburts-/Todestag

Gedankenkatalysator (Was für ein Wort! :D)

Der Traum zeigt wahrscheinlich nur, dass ich größenwahnsinnig bin...aber zum Denken anregen würde ich schon gerne.

San

 

Ich möchte zum Nachdenken anregen, indem ich versuche, das was ich denke in Wörter zu fassen.

 

Und ich dachte immer, nur Goethe und Shakespeare könnten zum Nachdenken anregen, weil man ihre Worte erst 10x übersetzen muß, bevor man sie versteht :D !

Ihr seid doch ALLE MITEINANDER größenwahnsinnig! TZZ TZZ :D

stephy

 

Im Grunde schreibt doch jeder für sich, aus welcher Motivation heraus auch immer.

Natürlich schreibe ich auch die meisten Geschichten, weil ich den/die Leser zum Nachdenken anregen möchte. Da schreibe ich dann aber nur subjektiv gesehen für die Leser, denn es ist ja mein Bedürfnis, eben das mitzuteilen, damit zum Denken anzuregen, welches damit "befriedigt" wird. Der Leser verlangt ja nicht danach, wenn ich es nicht schreibe, fehlt es niemandem. - Also schreibe ich objektiv betrachtet eigentlich für mich.

Auch, wenn ich versuche, es für den potentiellen Leser möglichst gut zu formulieren, fehlerfrei zu schreiben, etc., dient das letztlich auch wieder dem eigentlichen Zweck, nämlich dem, daß ich etwas mitteilen will und weiß, je besser es mir gelingt, desto mehr Menschen werden meine Gedanken lesen. - Also wiederum für mich selbst...

Und selbst, wenn jemand zum Beispiel sagt, er schreibt nur, um andere zu unterhalten, dann doch deshalb, weil er gern unterhält. - Oder wie sehr ihr das?

 

Vielleicht ist auch ein klein wenig Geltungsdrang dahinter... :D

was sonst... :D alle sind größenwahnsinnig! was sonst...

 

hi eisbaerchen,

jupp, stimmt schon, es müssen andere entscheiden, ob man etwas besonderes getan hat, man kann das nicht selbst beurteilen.

 

Hallo ihr alle,

in letzter Zeit habe ich festgestellt, dass sich beim Schreiben immer öfter Gedanken einschleichen, die sich mit der Lesermeinung zu einer Geschichte von mir befassen. Was ich gar nicht gut finde. Ich finde es am besten, wenn ich mich hinsetze und einfach die Geschichte schreibe als wäre ich dabei ohne zu denken, es ist eine Geschichte und jemand liest sie. Aber neuerdings erwische ich mich, wie ich hinter einem Satz anhalte und überlege: Hm, war das jetzt gut so? Oder war das zu deutlich? Zu makaber? Zu wirr? Was würden die Leute dazu sagen?

Generell ist es so, dass die Geschichten, die mir selbst wirklich gefallen, auch den Leuten gefallen, die sie lesen, zumindest prinzipiell, abgesehen von einzelnen Kritikpunkten. Wenn ich mit einer Geschichte nicht zufrieden bin, ist sie auch für andere Leute nicht so toll. Vielleicht liegt diese eigentlich ganz schöne Tatsache darin begründet, dass ich meist so schreibe, dass ich es kaufen würde...

Naja.

Grüße,
Mario

 

Hey Mario,
prinzipiell hast du recht, man sollte sich selbst treu bleiben. Dieser Leitsatz kann aber, denke ich, nur begrenzt auf, vor allem die Schreibweise, angewandt werden.
Du möchtest ja schließlich auch, dass die Leute deine Geschichte lesen, den Sinn dahinter verstehen und erkennen. Was ist also schlecht daran eine Geschichte, im Rahmen seines eigenen Stils, so zu schreiben, dass andere sie gerne lesen? Was ist schlecht daran sich zu fragen ob das was man schreibt zu wirr ist?
Gruss Roman

 

Hallo Prodi,

ich hatte schon längst vergessen, dass ich hier was geschrieben haben... öhm...

Du hast schon Recht mit deinen Einwänden, vor allem, was das verständliche Schreiben angeht. Das Posting war aber eher so gemeint, dass ich mich bei manchen Dingen frage "Ist das jetzt peinlich, wenn ich das schreibe?" Ok, das habe ich in meinem Posting nicht gesagt, aber ich habs so gemeint. Bei Liebesszenen oder Szenen, die evt. kitschig wirken könnten, stelle ich mir diese Frage. Da geht es dann eher um mich als um die Geschichte. Was denken die Leute von mir, wenn ich sowas schreibe?? Was denken sie von mir, wenn ich Drogenerlebnisse darstelle (hier bisher noch nicht gepostet.... *g*) oder eine Vergewaltigung oder ähnliche Tabuthemen? Denken die dann, ich mach das alles selbst oder finde es gut? Können sie unterscheiden zwischen dem Autor und der Geschichte? In meinen Geschichten ist viel von mir selbst enthalten, teilweise (für Eingeweihte) klar erkennbar - aber wenn dann ausgedachte Elemente dazukommen, könnte man nicht denken, auch die gehören zu mir???

*seufz*

Ich denke zuviel... ich denke einfach zu viel...

Liebe Grüße,
Mario

 

Leben und Leben lassen. jeder einigermaßen gebildete Mensch wird bei einer gut geschriebenen Geschichte, denke mal das sind deine ;), erkennen was gewollt und gemeint war. Und die die es nicht verstehen wollen, sind es nicht wert seine Themenwahl oder Wortwahl zu überdenken. Also nicht zu viel denken und lieber so schreiben, dass die Leute für die es gedacht ist verstehen!!!!
Gruss Roman

 

Das Problem kenn ich in etwa auch. Als ich so mit zwölf Jahren zu schreiben anfing hatte ich Panik davor veröffentlich zu werden denn ich dachte mir: Was ist, wenn Deine Familie da eine Liebesszene liest und Dich ganz neugierig fragt was es damit auf sich hat und wie Du auf sowas kommst? :D

 

Im Moment schreibe ich (oder denke eher als ich es wirklich schon schreibe...) an einer Geschichte über die Liebe zwischen zwei Frauen (nein, kein Porno, der meinen wilden Männerphantasien entsprungen ist sondern ganz romantisch...) - und als meine Mutter das mitgekriegt hat, hat sie gemeint, ob ich schwul wäre. Weil ich durch Geschichte das verdeckt ausdrücken würde. Nun, ich bin seit 21 Jahren nicht schwul und selbst wenns so wäre - Hmpf.

Mario

 

Du schreibst sowas und bist nicht schwul? :susp: :D
Das Problem bei sowas ist, wenn es jemand liest oder erfährt der selbst überhaupt nicht schreibt und dann glaubt man müsse alles ansatzweise selbst erlebt haben was man da zu Papier bringt.
Deshalb geb ich auch ungern meinen Bekannten etwas von mir zu lesen - sie versuchen automatisch, mich in den Geschichten wiederzufinden. Das ist nicht gerade angenehm wenn man über einen Mörder oder einen Fremdgänger schreibt ...

 

HmHm... Andererseits will ich mit einigen meiner Geschichten meinen Freunden oder Bekannten etwas bestimmtes sagen. Über mich oder über sie. Dinge, die ich "normal" nicht ausdrücken könnte. Und natürlich will ich auch ihre Meinung hören. Mit den Bekannten ist das eine schwierige Gratwanderung, finde ich. Aber wenigstens schleimen meine nicht rum und sagen zu jedem Text er ist toll, bloß um mich nicht evt. zu verletzen. Das hat auch was für sich.

 

Interessant, ich schreibe gar nicht für meine Bekannten bzw ich möchte eigentlich gar nicht, dass sie es lesen. Entweder schreibe ich um mich selbst oder Menschen die ich nicht persönlich kenne zu unterhalten. Da fühl ich mich ungezwungener und irgendwie freier. Ich hab ein ganz komisches Gefühl, wenn ein Freund oder Verwandter liest was ich geschrieben habe, und es wird komischer, je enger mein Kontakt zu demjenigen ist.

 

Da muß ich Ginny Recht geben. Bei mir ist es genauso. Bis auf ein paar Ausnahmen. ;)

Griasle,
stephy

 

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