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Essay von Victoria Amelina, UKR: "Niemals ist etwas Schreckliches geschehen". Übersetzung: Silke Brandt
Victoria Amelina war eine brillante ukrainische Phantastikautorin und War Crimes Researcher, die Anfang letzten Monats bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant getötet wurde. Sie war erst 37 Jahre alt und hatte eine vielversprechende internationale Karriere vor sich. Kurz vor ihrem Tod sagte sie noch: "Kein Autor ist je vergessen, solange er gelesen wird."
Ich verfolgte ihre Arbeit und die wenigen übersetzten Texte seit Beginn des Krieges, als ich durch ein Interview von ihr erfuhr. Dachte mir nun, dass betroffene Facebook-Posts faul und billig wären, und dass ich Nägel mit Köpfen machen möchte - auf Englisch pointierter: To put my money where my mouth is. Es gibt ein englischsprachiges, phantastikbezogenes sowie historisch relevantes Essay von ihr, das ich sehr bewundere, und bat den amerikanischen Verleger Askold Melnyczuk (Arrowsmith Press) um Erlaubnis, den Text zu übersetzen und einen geeigneten Ort - eine Genrepublikation oder Literaturblog - dafür zu suchen. Und bekam eine sehr freundliche, enthusiastische Genehmigung.
Die Übersetzung war nicht einfach, weil ich nah genug am Original bleiben wollte, aber es noch auf Deutsch funktionieren muss. Allgemein auch sehr schwer, dieser wunderbaren Autorin gerecht zu werden, und dabei noch mit Tränen und Wutanfällen zu kämpfen, weil eine so brillante, mutige Person einfach ausgelöscht wurde.
Da Genre-Anthologien nur wenige hundert Leser haben, gab ich den Text an zwei gut frequentierte Blogs einer meiner Autoren, Michael Perkampus: Die Veranda [Edit: Dort nicht mehr online, da die Seite komplett inhaltlich umgestellt wurde] und Das Phantastikon. Er übernahm den Beitrag verbatim, auch alle Bilder, die ich als Vorschlag sandte.
Viel Spaß kann ich nicht wünschen, aber würde mich freuen, wenn der Blog-Post eine breite Leserschaft interessieren und er eifrig geteilt würde:
https://phantastikon.de/niemals-ist-etwas-schreckliches-geschehen/
Ich wünsche Victoria Amelina viele begeisterte Leser und auch deutsche Verlage, die ihre Prosa aus dem Ukrainischen übersetzen und verlegen möchten. Poste das hier mal bei Rezensionen, weil es eine Blog-VÖ und nicht mein eigener Originaltext ist (auch, wenn ich jetzt das Copyright für diese Übersetzung habe).
[Könnte mir gut vorstellen, dass v.a. @CoK großes Interesse am Essay haben könnte.]
Ganz lieben Dank an @Maeuser für den letzten Korrekturdurchgang (zwei Sachen hab ich wg. neuer RS belassen).