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ER-lösung

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02.02.2003
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ER-lösung

ER-lösung

Ich sitze am Schreibtisch.
Mein Blick auf die Uhr im Zimmer gerichtet.
Nur noch 30 Minuten und 27 Sekunden.
Verkrampft halte ich den Stift in der Hand. Die Hausaufgaben müssen noch rechtzeitig fertig werden. Danach geht nichts mehr.
Meine Hände zittern vor Angst. Wenn bloß nicht immer diese Schmerzen wären.

Ich höre Geräusche im Flur. Kommt er etwa jetzt schon? Ich wende den Blick von der Uhr. Ich will aufstehen und die Tür verschließen, doch ich sitze wie angewurzelt auf meinem Stuhl.
Ich höre Spiky kläffen. Er ist noch nicht da. Es war der Hund.
Erleichtert verlieren sich meine Augen im Zimmer, auf der Suche nach "Mutmacher".

Noch zehn Minuten und zwei Sekunden. Der Rucksack ist gepackt und der Schreibtisch aufgeräumt. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug über und schalte meine Nachttischlampe an. Ich lege mich ins Bett und schaue auf die Uhr. Nur noch drei Minuten und 17 Sekunden.
Ich denke an die Schule morgen. Was die anderen wohl wieder in der Umkleidekabine sagen werden.
Ich überlege mir neue Ausreden.
Ich verkrieche mich tief unter die Decke und warte - warte auf das, was für mich das schrecklichste, jedoch das alltäglichste in meinem Leben ist. Schon seit dem ich denken kann.

Sieben ... , sechs ... , fünf ...
Dad kommt ins zimmer. Zielstrebig geht er auf mich zu. Seine Hände zu Fäusten geballt. Er schlägt zu. Immer wieder. Ich höre ihn lachen und meine Mutter schreien.

Zum letzten Mal. Zum allerletzten Mal.

 

ergreifend!
auch wen das Ende beinahe von anfang an klar war.
ich glaube, es ist selten, dass der Vater grundlos schlägt.
Und dabei lacht...
nee.., nee, nee..
mfg
Fanny

 

Ber der Titel, den ich grade erst verstanden habe, ist klasse ausgesucht.
mfg
Fanny

 

Moin Vicky :)

ergreifend, da kann ich mich Fanny nur anschließen (auch bei der Meinung über den Titel).

Die Story hat auch genau die richtige Länge.

@ Fanny: es mag selten sein, aber manche Leute reagieren ihre Wut über sich selbst oft an Schwächeren ab...hier an einem Kind..

*wink*

jaddi

 

jepp das kann vorkommen.
Aber es ist er selten, dass man beim Wut abreagieren lacht, oder?
mfg
Fanny

 

k.A. vielleicht ist er auch einfach schon total durchgeknallt? :(
Under ein fieser Sadist, was mich auch schockt das die Mutter mal wieder nichts macht, ist wohl häufiger so das die Mütter den Misshandlungen an ihren kindern lieber zusehen als einzugreifen...

 
Zuletzt bearbeitet:

Der Vater lacht, weil er Spaß daran hat. Es ist sein "hobby" deswegen macht er es ja auch schon so lange ("seitdem ich denken kann")

Außerdem finde ich es gar nicht so absurd, dass der Vater lacht, wie du, Fanny. Es ist außerdem kein Lachen, wie als wenn man über einen Witzt lacht. Es ist das Lachen gemeint, wie man lacht, wenn man etwas vertuschen will.
Ein gespieltes, für ihn eingespieltes Lachen.

Ich hoffe ihr konntet mir folgen.

Gruß
Vicky

P.S.: Danke für eure Kritik (positiv sowie negativ)

 

Geschrieben von Vicky16
Der Vater lacht, weil er Spaß daran hat. Es ist sein "hobby" deswegen macht er es ja auch schon so lange ("seitdem ich denken kann")

Außerdem finde ich es gar nicht so absurd, dass der Vater lacht, wie du, Fanny. Es ist außerdem kein Lachen, wie als wenn man über einen Witzt lacht. Es ist das Lachen gemeint, wie man lacht, wenn man etwas vertuschen will.
Ein gespieltes, für ihn eingespieltes Lachen.


Nach der Erklärung verstehe ich die Geschichte nun kaum noch.

Ein "Hobby" sein Kind zu schlagen?

Das mit dem lachen zu vertuschen verstehe ich auch nicht, schließlich bekommt es die Mutter ja wohl mit das der Vater nicht ins Zimmer seines Kindes geht um dort Witze zu erzählen.

*verwirrt*

jaddi

 

Also ich empfinde die Geschichte schon ein wenig seltsam. Ich mein, wie muss ich mir das vorstellen? Der Vater kommt jeden Tag auf die Sekunde genau um die gleiche Uhrzeit heim, sodass das Kind schon mittels Countdown mitzählen kann, geht dann schnurstracks in's Kinderzimmer und schlägt grundlos zu? Einfach so? Jeden Abend?
Ich kann damit einfach nichts anfangen. Wenn er wirklich jeden Abend um exakt die gleiche Zeit heimkommt, kann das eigentlich nur bedeuten, dass er von der Arbeit kommt. Er ist also nüchtern (höchst wahrscheinlich). Wenn er betrunken aus dem Wirtshaus käme, könnt ich's noch eher nachvollziehen. Auch dieser direkte Weg von der Haustür ins Kinderzimmer ist für mich absolut unverständlich. Oder kommt er gar nicht von draussen, sondern ist eh die ganze Zeit zu Hause und geht dann nur jeden Abend um die gleiche Zeit hinüber? Trotzdem äußerst seltsam, dass das immer um die gleiche Uhrzeit passiert - auf die Sekunde genau! Hm.

Und was bedeutet der letzte Absatz "Zum letzten Mal. Zum allerletzten Mal."?
Wird dann die Polizei geholt oder läuft das Kind dann davon oder stirbt es sogar??? Oder ist das nur der verzweifelte Ausdruck von Hoffnung? Dass sie gerne hätte, dass es das letzte mal war?

Das mit dem Lachen stört mich eigentlich nicht so. Kann ja auch ein "lautloses" Lachen sein, mehr im Kopf des Kindes, als tatsächlich.

Trotzdem: Wirkt alles irgendwie ziemlich irreal auf mich und eher so, als wäre es dir nur um die Grundidee "Vater prügelt Kind" an sich gegangen und hast dabei ein wenig verabsäumt, eine "richtige" Geschichte daraus zu machen. (siehe dazu auch Kristins Anregungen)

Übrigens @ Kristin: Das "positive", bei deinem Satz "Die positive Überraschung an deiner Geschichte war für mich, dass es nicht um sexuellen Mißbrauch geht.", hätte ich schon unter Anführungsstrichen gesetzt, denn allzu positiv ist die Alternative ja auch nicht oder? :rolleyes:

Grüße
Visualizer

 

Also ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht.
Was wollt ihr denn haben??? Geschichten, die alles aufdecken, die "Spannung" haben? Diese "Geschichte" (vielleicht sollte man es ehr Ausschnitt nennen) ist nicht zur Unterhaltung gedacht. Sie soll die Wahrheit schildern. So wie es ist. Ohne Vorgeschichte. Habt ihr jemals Leute gekannt, die von ihrem Vater geschlagen wurden?
Ich schon. Und der Vater war nicht besoffen, hat keine "Krankheiten" gehabt. Hat auf sie eingeschlage. Ohne Grund, ohne Vorwand.
Jeden Abend.
Außerdem denke ich, das es eindeutig ist, was mit "zum letzten mal..." gemeint ist.

Vielleicht ist sie zu kurz. Okay. Ich nehme eure Kritik an und versuche mich zu bessern.

 

Heyyy...langsam :) Wir beissen doch nicht :)

Mir kam doch nur komisch vor das jemand das Schlagen eines Kindes als "Hobby" betreibt...

 

Also ich würde die Countdownansagen isolierter angeben und mit "..." andeuten, dass Zeit verstreicht.

Noch zehn Minuten und zwei Sekunden. Der Rucksack ist gepackt und der Schreibtisch aufgeräumt. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug über und schalte meine Nachttischlampe an. Ich lege mich ins Bett und schaue auf die Uhr. Nur noch drei Minuten und 17 Sekunden.
Vor allem da fehlt mMn System.
Der Teil hat mir erst gefallen, aber "Schlafanzug überziehen" ... ich dachte, das ist in wenigen Sekunden machbar ;)
Dad würde ich ändern in "Mein Vater". Dad klingt zu ... positiv?

Die Schmerzen am Anfang schon zu erwähnen ist eventuell etwas komisch.
Wenn du aber nur schreiben würdest, dass die Hand weh tut, dann könnte es auch vom vielen Schreiben sein.
Beim zweiten Mal lesen weiss man es dann besser.
Du könntest auch zum Beispiel schreiben, dass sie den Schlafanzug vorsichtig überzieht. Damit fängt man anfangs nichts an, später ist aber klar warum.

Dass das Verhalten des Vaters komisch wirkt, seh ich auch so. Aber das hat Kristin ja schon treffend kommentiert.

Was den Titel und "Zum letzten Mal. Zum allerletzten Mal." angeht ... da tappe ich noch im Dunkeln.

 

hab noch nen Vorschlag:
wie in so vielen ER-prügelt und ER-vergewaltigt gschichten ist ER, was auch immer gleich ist, für den leser unverständlich.
in allen diesen Geschichten kommt meistens nie zutage, warum er das tut.
Versuche doch mal, die ganze Geschichte aus der Sicht des VATERS zu schreiben.
Schwierig, aber neu.
mfg
Fanny

 

@ Fanny: das fände ich auch eine coole Idee, mit dem Sichtweisewechsel :)

 

Hats noch nicht gegeben, oder?
Man könnte sich ja auch selber mal ransetzen und so was schreiben...
Wer traut sich so etwas zu?
mfg
Fanny

 

Zutrauen würde ich es mir, ist aber eigentlich nicht so mein Thema, soll ich es trotzdem mal versuchen? (also die gleiche Story glaubhaft aus der Sicht des Vaters erzählen? ...das Prob wird nur sein das ich dem vater dann "Gründe" geben muss um sein kind zu verprügeln ...)

 

naja, das ist ja gerade die Herrausforderung.
man muss ja den Vater verstehen. Wenigstens ansatzweise.
Na los, Jadzia!
Streng deine Phantasie an!
mfg
Fanny

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Vicky, deine Geschichte gefällt mir; obwohl sie eine gewisse Schwäche in der Logik hat. Wer wartet denn schon in dieser Art darauf tagtäglich Dresche zu beziehen? Minutengenau, d.h sogar mit Countdown auf die Sekunde genau. Und wer tut das mit dieser akribischen Pünktlichkeit?
Trotzdem hast du die Situation einfühlsam und (in genannten Grenzen) nachvollziehbar geschildert. Gruß vom querkopp


editiert. Meine Version war bestimmt nicht böse oder diskriminierend gedacht. Sollte es so rüber gekommen sein entschuldige ich mich.
Ich hatte aufgrund der "Unlogik" soviel inhaltlichen Abstand, dass ich der Meining war man bräuchte es nicht so total ernst nehmen.

 

Also sorry Leute, aber ihr macht doch da jetzt irgendwie einen Witz draus oder? Mal abgesehen davon, dass Vicky eine ganz andere Intention hatte (das erlaub ich mir mal zu behaupten, weil ich's einfach so sehe) und Jadzias "Geschichte" somit rein vom Inhalt gar nicht zu Vickys Idee passt, find ich's einfach nur geschmacklos, einen Vater auf seine Tochter einprügeln zu lassen (und wahrscheinlich dann auch noch jeden Abend), weil sie sich eine neue Handyschale kauft und gleichzeitig aber gar nicht wissen kann, was den Vater so quält. Das hat weder Hand noch Fuß und verspottet, in meinen Augen, Vickys gut gemeinte Ansätze.

Die "verzogene Tochter ist die böse"? Und weil sie nichts davon weiß, dass ihr Vater kein Geld mehr hat, hat sie Schuld auf sich geladen? So viel Schuld, dass sie allabendliche Prügel verdient? Was soll denn das ganze? Eure Idee war's doch, Vickys Geschichte aus der Sicht des Vaters zu erzählen. Was hat das ganze aber mit ihrer Story zu tun, frag ich mich?
Es geht nicht darum, für den Vater eine Geschichte zu erfinden, die sein Handeln verständlicher macht. Ganz einfach, weil allabendliches Verprügeln eines Kindes nie verstanden werden kann und darf. Wenn ihr die Geschichte aus seiner Sicht erzählen wollt, dann müsst ihr ein krankhaftes Bild zeichnen und nicht versuchen wollen, Verständnis für seine Taten aufzubringen. Warum wollt ihr ihn verstehen? Glaubt ihr allen Ernstes, es gäbe auch nur irgendeinen Grund (außer psychopathische Krankheiten), der solche Taten rechtfertigen würde?

Also wirklich, es tut mir leid, aber dass ihr euch da jetzt ein Spiel draus gemacht habt und noch dazu versucht, das Kind so ausehen zu lassen, als hätte es mit Schuld daran, verprügelt zu werden, übersteigt einfach meine Grenzen. Das hat Vickys Geschichte sicher nicht verdient.

Grüße
Visualizer

 

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