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Episode eines Tages am nördlichen Pol
Es war wieder einmal Polartag und ziemlich hell im kleinen Dorf Nugbudu, wo es immer winterlich war. Berek tat gut daran, ein Loch in den Boden zu graben, um dem eisernen Griff der Sonne zu entkommen. Auf einmal landete die Kugel des Jägers Kjobberson in seinem linken Knie, verursacht durch die gleichmäßig beschleunigte Fallbewegung der Kugel.
„Berek, um Gottes Willen Berek, habe ich dich getroffen?“ schnaufte der Jäger. „Unter anderem, ja.“ Entgegnete ihm der schwerverwundete, für sein Leben gezeichnete, zum Rollstuhlfahren verdammte Berek. Immediat holte Kjobberson einen Erste Hilfe Kasten aus seiner Hütte, die 14km entfernt situiert war. Der Rest des Dorfes schien den Blutenden zu übersehen. Nach einem guten Vierteltag kehrte er zur Unglücksstelle zurück. Eine Schar von Dorfbewohnern hatte sich um den Verwundeten versammelt.
Doch erst da erkannte er es. Das Loch, dass Berek gegraben hatte, hatte sich zu einer Singularität entwickelt, mit unendlicher Dichte. Es kam zu einer Verzerrung des Raumes und der Zeit, alle Dorfbewohner wurden hineingesogen. Jäger Kjobberson rannte und rannte, er strammelte sich ab, lief, hetzte, schwitzte, floss, blutete, riss sich das Kinn auf, erhielt ein blutendes Cut am Hinterkopf. Aber es war zu spät. Er spürte sein Ende nahen. Jetzt, in den letzten Momenten seines miserablen Lebens dachte er nach. Er versuchte sich ein wenig an dem Gebiet der Introspektion, versagte aber.
Die Winterlandschaft vor ihm verblasste langsam, das Halo der Sonne übernahm die Überhand. Dann ging alles ganz schnell. Sein Körper dehnte sich aus auf 30 Meter und was darauf passierte, spürte er schon nicht mehr.
Das ganze Dorf Nugbudu ward ausgelöscht.