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Entscheidung
Laura seufzte leise und wandte sich ab um zu den Rauchern in die Küche zu gehen. Wieso konnte sie nicht endlich aufhören über Guido nach zu denken? Aber das Bild wie er heute Abend hier aufgetaucht war mit dieser Frau, Annika, im Arm beschäftigte sie. Dabei hatte sie gedacht längst über ihn hinweg zu sein. Sie hatte einen neuen Freund und bis vor einer halben Stunde war sie der Meinung gewesen, das Klaus sie glücklich mache. Wie kam Guido überhaupt auf die Idee auf ihre Geburtstagsparty zu kommen? Sie hatten sich nicht gerade im Guten getrennt. Außerdem war er es gewesen der die ganzen sieben Monate immer darauf geachtet hatte, das er ja nicht irgendwelchen Freunden von ihr begegnete. Geschweige denn das sie seine Freunde oder Familie traf. Aber wenn es nach ihm ging, dachte sie traurig, dann waren sie ja auch gar nicht zusammen gewesen. Dann war alles nur eine etwas längere Affäre gewesen.
Laura setzte sich auf die Eckbank und Klaus legte den Arm um sie. Er fragte was los sei, doch sie schüttelte nur den Kopf und griff nach seinem Bier um einen großen Schluck zu trinken. Schließlich konnte sie gerade ihm unmöglich erzählen was in ihr vorging. Er wußte ja noch nicht einmal von Guido. Bzw. er wußte nicht das da jemals etwas gewesen war korrigierte sie sich.
Stunden später trat Laura auf die Terrasse hinaus um ein wenig Luft zu schnappen. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, erschrak sie zuerst, nahm dann aber an das Klaus ihr schon wieder gefolgt war - so wie er sie den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen hatte. Doch als sie sich umdrehte stand Guido hinter ihr. "Ich hatte noch gar keine Gelegenheit Dir zu gratulieren." Er lächelte. "Tja, dann hol das mal nach." murmelte Laura und lächelte ein wenig gezwungen. Und wie er nun mal war, gratulierte er ihr jetzt, sehr förmlich, mit Handschlag. Womit sie nicht gerechnet hatte war das Gefühl als sie ihn endlich wieder berührte. Wie ein Stromschlag durchfuhr es sie. Sie zog ihre Hand schließlich zurück und brachte immerhin noch ein leises: "Danke" hervor, bevor sie ihm den Rücken zukehrte.
"Alles in Ordnung?" erkundigte sich Guido. Was war denn das nun schon wieder für ein Unterton? Aus ihm wurde man einfach nicht schlau. Und wie dicht er hinter ihr stand. Sie konnte seinen Atem in ihrem Nacken spüren. "Sicher." bemühte sie sich möglichst kühl zu antworten. "Was sollte denn wohl nicht in Ordnung sein? Es ist alles bestens" Noch während sie sprach, bemerkte sie ihren alten Fehler, viel zu viel zu sagen. Guido legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum. Laura stand mit gesenktem Blick vor vor ihm und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Wie konnte es sein das er noch immer diese Wirkung auf sie hatte? "Hey.....!" Er drückte kurz ihre Schultern. "Kannst doch mit mir reden. Sie hob den Kopf und sah ihn einen kurzen Moment intensiv an, dann schüttelte sie leicht den Kopf und befreite sich aus seinem Griff.
Sie ließ ihn stehen und ging zurück in die Wohnung. Drinnen suchte sie nach Klaus und lehnte sich an ihn. Hier war ihre Zukunft. Nicht dort draußen, bei diesem Mann der ihr Innerstes berührte, wie er es immer getan hatte, nur um sie sogleich wieder von sich zu stoßen. Kleinste Einblicke in seine Seele ständig bereuend und ihr natürlich auch niemals vertrauend. Sie lachte über eine Bemerkung von Klaus die sie gar nicht richtig mitbekommen hatte und schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn...