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Ein wichtiger Termin
Sie wollte nicht lachen.Nicht jetzt.Sie musste versuchen,ihr kichern zu schlucken.Vergeblich.
Gabriela prustete laut drauflos. Der Mann ihr gegenüber hob den Kopf und schaute sie merkwürdig an.Es war ihr zukünftiger Chef,Herr Müller.Er stand auf,lehnte sich ans Pult und fragte: "Was ist denn so lustig,wenn ein Lehrvertrag unterschrieben wird?" Gabriela stotterte :"Das ist mir ja so peinlich.Sie müssen entschuldigen,dass ich lache.Als ich den Kaktus auf Ihrem Pult stehen sah,erinnerte mich dieser an einen Schulausflug,der vor ein paar Wochen stattgefunden hatte.Wir besuchten in der Stadt den Botanischen Garten.In Dreiergruppen aufgeteilt,machten wir uns auf den Weg.Wir mussten verschiedene Fragen beantworten und sollten in zwei Stunden beim Kaktuspark sein.Da wir genügend Zeit hatten,plauderten wir viel und hatten einen friedlichen Nachmittag.Die Fragen waren aber dann doch ziemlich knifflig,und wir kamen fast zu spät zum abgemachten Treffpunkt.
Beim Kaktuspark angekommen,stand unser Lehrer schon mit einer Kamera in der Hand bereit.Er wollte ein Erinnerungsfoto fürs Schulinfoblatt machen.Wir stellten uns auf,und der Lehrer dirigierte uns nach rechts und dann wieder nach links,ein paar sollten auf dem Boden sitzen oder doch lieber knien.Der Hintergrund passte unserem Lehrer auch nicht recht,und so ging das eine ganze Weile.Endlich war er zufrieden.Mit der Kamera vorm Gesicht machte er einen Schritt rückwärts,und da passierte es.Unser Lehrer stolperte über einen Stein und fiel rücklings auf einen wunderschön blühenden Kaktus.Die ganze Klasse lachte drauflos und konnte sich so schnell nicht wieder erholen.Wir halfen unserem Lehrer wieder auf die Beine.Ein Angestellter des Botanischen Gartens hatte die ganze Szene beobachtet und war nicht sehr erfreut über unseren Lehrer.Er erklärte ihm,dass er den Kaktus zerstört habe,der nur an einem Tag im Jahr blühe.Was für ein Pech!Noch auf der Heimreise lachten wir immer wieder,und auch unser Lehrer konnte in der Zwischenzeit über sein Missgeschick schmunzeln,obwohl er an seinen Händen immer noch Stacheln entfernte."
Ohne Unterbruch hatte Gabriela die Story erzählt und war aufs Schlimmste gefasst.Sicher musste sie den Heimweg ohne Lehrvertrag antreten."Das ist ja eine tolle Geschichte",sagte Herr Müller."Humor ist etwas sehr Wertvolles,wer mit Humor durchs Leben geht,dem gehts einfacher,und solche Leute können wir in unserem Betrieb gut gebrauchen." Er übergab Gabriela den unterschriebenen Lehrvertrag.Gabriela bedankte sich und ging überglücklich nach Hause.
