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- 10.11.2003
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Ein Sommer nach Maß
Wie jeden Morgen galt auch heute sein erster Blick dem Himmel. Im Osten und Süden war alles dunkel und wolkenverhangen, und draußen auf dem Balkon begrüßten bereits ein paar Regentropfen seinen nackten und noch schlafwarmen Körper. Schwere Regenwolken im Westen bestätigten die Wettervorhersage, er wußte, es würde ein guter Tag werden.
Ja, das Wetter meinte es auch heute, wie so oft in letzter Zeit, gut mit ihm, der ganze Sommer war ganz nach seinem Geschmack. Mit mäßigen Temperaturen und viel Regen sorgte er für Verwirrung unter den Weltuntergangspropheten, zum zweiten Mal hintereinander war von der befürchteten allgemeinen Erwärmung infolge des Treibhauseffekts auch dieses Jahr nichts zu spüren. Es wäre für ihn richtig schön gewesen, wenn andere Spielverderber nicht sofort ihre Stimme erhoben und eine neue Eiszeit prophezeit hätten, es jagte ihm einen Schrecken ein, als er das hörte. Er liebte zwar den Regen, doch die richtige Kälte war ihm ein Gräuel. Wenn schon, dachte er oft, dann sollten die Treibhausbefürworter Recht behalten, denn er liebte nicht einfach nur Regen, er betete vor allem heiße, schwüle Tage mit viel Regen an, Tage, an denen Sonne und Regen sich abwechselten und ein feuchtwarmes Klima produzierten, ein Klima, das die Menschen zwang, sich leicht und gleichzeitig wasserfest zu kleiden, das und nichts anderes wünschte er sich. Nichts erregte ihn mehr als Frauen, die unter einem Regenmäntel kaum etwas trugen, der bloße Anblick einer Frau in einem schwarzen Lackmantel genügte, seinen Schwanz zum Stehen zu bringen. In seiner Vorstellung trugen die Frauen nie etwas darunter, mit bis unter das Kinn geschlossenen Mänteln täuschten sie Sittsamkeit nur vor, er allein wußte, wie es wirklich um sie stand. Ihre Mäntel waren meist zu kurz und ihre Schuhe zu hochhackig, als daß er darauf hereingefallen wäre, ihm könnten sie mit ihren kleinen Schritten und den unschuldig zu Boden gerichteten Blicken nichts vormachen.
Mit einem halbsteifen und leicht hin und her schwingenden Schwanz kehrte er in die Wohnung zurück, der kurze Ausflug seiner Gedanken ins Reich der Phantasie hatte wie ein Aphrodisiakum auf ihn gewirkt. Noch im Bad stand er ihm, sein roter, halb entblößter Kopf schob sich über den Beckenrand und schaute ihm bei der Rasur zu wie ein neugieriges Kind seinem Vater. Ein leichter Fischgeruch erinnerte ihn an die nächtliche Selbstbefriedigung, er konnte nicht anders, er mußte einfach wieder daran denken, wie vielen regenmantelbekleideten Frauen er heute begegnen würde. Auch er wird einen Regenmantel tragen, einen Trenchcoat alla Bogart, gleich ihm wird er sich einen Hut aufsetzen und seine Hände tief in die Taschen vergraben, und niemand würde je darauf kommen, daß er durch die Löcher in diesen Taschen mit sich selbst spielte. Er wußte, keine Frau wird sich beim Anblick seines glattrasierten Gesichts ihrer mütterlichen Gefühle entziehen können, nie ihm Leben würden sie hinter seinem Babygesicht einen alten Fummler vermuten, der nur darauf aus war, sie unsittlich zu berühren.
Noch war es nicht soweit, eine Ganzkörperrasur war wieder fällig. Unter der Dusche glitten seine Hände immer wieder gegen den Wuchs der Haare, außer Kopfhaaren duldete er keine anderen auf seiner Haut. Für ihn waren Körperhaare kein Merkmal der Männlichkeit, er betrachtete sie vielmehr als ein Relikt aus den Zeiten, als der Mensch noch nackt herumlief und keine Kleidung kannte. Ein moderner Mensch jedoch hatte keine Körperbehaarung mehr nötig, und er, ein am Anfang des 21. Jahrhunderts lebender Mann, war überzeugt, daß je weniger Haare ein Mensch aufzuweisen hatte, desto höher seine Kultur war. Von Anbeginn an hatte Homo Sapiens Kleidung als Ausdruck seiner Kultur betrachtet, die Felle wilder Tiere und die gewebten und gefärbten natürlichen Stoffe gipfelten nicht von ungefähr in einer Anzahl künstlicher Materialien, die heute das Herz jedes Kulturmenschen höher schlagen lassen. Natürlich, Barbaren lassen sich auch heutzutage noch Bärte wachsen und in primitive, womöglich unbehandelte Wolle kleiden, aber ein Mensch von wirklich hoher Kultur vermag nicht nur die Eleganz von Seide und Purpur zu schätzen, sondern auch die von Lack und Gummi.
Neben seiner Vorliebe für diese Stoffe, zeugte vor allem seine Abneigung gegen Körperbehaarung jeglicher Art von einem verfeinerten Empfinden für alles Schöne. Sicher, man könnte einwenden, er mochte glatte, rasierte Haut, weil er sonst seine ebenso glatte Gummianzüge nur schwer anziehen und tragen könnte, doch die Tatsache, daß er auch bei Frauen keine behaarten Mösen geschweige denn Beine duldete, zeigte, welch hohes Niveau er auch von seiner Umgebung verlangte. Die Entwicklung der Haute Couture und das in ihrem Fahrwasser vermehrte Auftreten von Lack- und Gummikleidung im Straßenbild unserer Tage, überzeugte ihn nun endgültig von stetigem Fortschritt der Menschheit, dem er, der schon vor Jahren Gummi trug, als Wegbereiter diente. Leider war die Zeit damals noch nicht reif gewesen, sie machte ihn zum Außenseiter und er mußte damit, wie Neuerer aller Epochen, einen hohen Preis bezahlen. Doch seine Einsamkeit schien ihm gering im Vergleich zu Schicksalen manch anderem Märtyrer der Menschheitsgeschichte, die, wie er, nichts anderes getan hatten, als ihrer Zeit voraus zu sein.
Dabei mochte er Menschen über alles. Freilich, er mochte nicht alle Menschen gleich gern - niemand kann das -, sondern nur die, die mit ihm auf gleicher kultureller Stufe standen, das heißt, er mochte Gleichgesinnte, oder genauer, er mochte besonders gern Frauen, die sich wie er rasierten und ausgefallene Kleidung trugen. Und heute, dem Nordseetief sei Dank, wird er wieder haufenweise Frauen in Regenmänteln treffen, er zweifelte nicht daran, daß etliche Geistesverwandte darunter sein würden. Als er sich in den engen Catsuit zwang, sah er im Geiste tausend Frauen das Gleiche tun. Gleich ihm zogen und zerrten sie an dem mehr oder minder weichen, mehr oder minder dünnen Gummi.
Sie waren ungeduldig und dachten wie er, wie viele Busse und U-Bahnen voller Menschen schon unterwegs waren, die Vorstellung, da fuhren manche nur mit einer dünnen Gummihaut bekleidet oder sogar ganz nackt unter ihren Mänteln, ließ ihre zitternden Hände Wolke auf Wolke von Puder verstreuen. Er bevorzugte einen zwischen den Beinen weit ausgeschnittenen, sonst aber sehr eng anliegenden Catsuit aus dünnem, hautfarbenen Gummi. Darüber zog eine ebenfalls an strategisch wichtiger Stelle offengelassene Flannelhose und ein T-Shirt an, die Gummistiefel und der helle Trenchcoat mit dem breitkrempigen Hut aus Leder, sowie ein schmales Diplomatenköfferchen komplettierten sein Outfit, das keine Tarnung, sondern eine Notwendigkeit war. Wie immer an solchen Tagen, wird er auch heute auf das ihn sonst elektrisierende Geräusch des aufeinanderreibenden Gummis verzichten und sich nur mit dem unvergleichlichen Gefühl auf seiner Haut begnügen müssen.
Schon als er der U-Bahn-Haltestelle zustrebte, taxierte er die in seinem Blickwinkel befindlichen Frauen auf ihre Eignung, ein Befummeln ohne Aufsehen über sich ergehen zu lassen. Erst auf dem Bahnsteig entdeckte er eine, die ihn in ihrem durchsichtigen Mantel sofort anzog, er mußte sich beeilen, um ihr beim Einsteigen möglichst nah zu sein. Beim Ein- und Aussteigen war das Risiko am geringsten, in dem allgemeinen Geschubse der Rush Hour konnte kaum eine Frau seine Hand auf ihrem Po als Absicht werten, und selbst die Schuld für das forsche Dringen seines Köfferchens zwischen ihre Beine konnte er im Notfall auf andere schieben.
Er machte zwar immer den ersten Schritt, doch alles Weitere kam auf die Reaktion der Frau an: protestierte sie, indem sie sich heftig umdrehte, ihn erbost ansah und womöglich noch ein paar Worte über unverschämte Menschen verlor, bevor sie von ihm abrückte, war die Frau für ihn gestorben. Auch diese hier warf ihm einen Blick über die Schulter zu, was eine ganz normale Reaktion bedeutete, da sie aber in seiner Nähe blieb, versuchte er es gleich wieder. Beim Beschleunigen drückte er sich an sie und lächelte entschuldigend, als sie ihn abermals ansah. Zur seiner Freude lächelte sie zurück, und so streifte seine Hand bei nächster Gelegenheit wie zufällig abermals ihren Hintern. Er lächelte und versuchte, sie nicht anzusehen, als er, anders als vorher, seine Hand nicht wieder zurückzog. Natürlich blieb seine Hand noch nicht mit vollem Gewicht auf ihrer Hinterbacke liegen, doch den Kontakt mußte sie auf jeden Fall spüren.
Sie schaute ihn lange an, doch er widerstand dem Drang, ihren Augen zu begegnen, tat den Gleichgültigen. Als sie sich darauf ein wenig von ihm wegbewegte, folgte ihr seine Hand, das heißt, nicht nur sie, auch er selbst folgte ihr, vielleicht, ja vielleicht bedrängte er sie sogar. Zweifellos hatte sich der Abstand zwischen ihnen beträchtlich verringert - er roch jetzt ihr Parfüm -, gleichwohl machte sie keine Anstalten, dem entgegenzuwirken. Er versuchte nun, sie mit seiner hoch an ihrer Hüfte liegenden Hand mehr an sich zu ziehen. Zu seiner Überraschung gab sie sofort nach, legte sogar ihre Hand auf die seine und hielt sie dort fest. Doch dies war wohl nur der Versuch, ihn in Sicherheit zu wiegen, schon im nächsten Augenblick nämlich, als eine Haltestelle kam, entwand sich die Frau ihm und stieg aus.
Er war verärgert über den plötzlichen Verlust der Beute, glaubte er doch genau zu wissen, wie es um sie stand. Die Frau hatte ganz offensichtlich nicht den Mut gehabt, Krach zu schlagen, er hätte sie sicher bis zur Endstation befummeln können, wenn sie nicht nahe der Tür, sondern mitten im Wagen stünden. Das hatte er schon oft erlebt: obwohl es ihnen unangenehm ist, lassen sich manche aus irgendwelchen Gründen lieber von wildfremden Männern betasten, als die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie jedenfalls wäre ein ideales Opfer gewesen, er mochte diese Art von stiller Gegenwehr, die zwar durchaus entschieden und kraftvoll sein konnte, doch die vor allem darum bemüht war, keinen Skandal zu provozieren. Nichts machte ihm mehr Freude, als eine junge, unerfahrene, möglicherweise durch seine Größe in Angst versetzte Frau vor allen Augen in seiner Gewalt zu wissen. Er fühlte mit, ahnte, wie schwer es für eine unsichere Frau sein konnte, einen teuer angezogenen, seriös wirkenden Mann zu beschuldigen, sie in unanständiger Weise berührt zu haben. Wenn er wie ein Landstreicher gekleidet wäre, keine Sekunde würde sie zögern, ihr Lassen-Sie-mich-Sie-Schwein auszustoßen. Es ist eben ein Unterschied, ob graumeliertes Haar gut frisiert ein frisch rasiertes oder ungekämmt ein bärtiges Gesicht umrahmt, und Menschen, die immer noch glauben, daß Kleider keine Leute machen, werden in solchen Momenten leichte und gerechte Beute ihres Irrglaubens, denn keine Frau, die etwas auf sich hält, würde sich je ohne Protest von einem Penner anfassen lassen, ganz gleich ob der früher mal ein Professor oder nur ein Politiker war.
Er war zwar weder das eine noch das andere, doch sein gut bezahlter Job ermöglichte ihm immerhin Dinge, die zu tun für einen Normalsterblichen einfach zu teuer wäre. Wer, wenn nicht ein Künstler wie er, kann sich heute noch leisten, unpünktlich oder mal auch gar nicht an seinem Arbeitsplatz zu erscheinen? Wer, außer ihm, kann zwei- oder dreistundenlang die U-Bahn-Linien rauf- und runterfahren und auf opferbereite Frauen warten? Wie zum Beispiel jetzt. Er mußte nicht unbedingt warten, er konnte auch aussteigen und vom Bahnsteig aus gleich wieder sein Glück versuchen, doch er blieb lieber passiv und sicherte sich lediglich einen Platz an der Tür an jener Seite des Wagens, von der er wußte, daß sie nur an den großen Haltestellen geöffnet wurde. Er wußte, daß er mit seiner vertrauenerweckenden Erscheinung eines Gentlemans gerade auf die Frauen am stärksten wirkte, die sich in der Menge unwohl fühlten und deswegen instinktiv nach Schutz suchten. Sobald er eine erblickte, die ihm geeignet schien, machte er Andeutungen, bei ihm wäre noch Platz frei, und wenn ihm kein Mann in die Quere kam und die Frau den ihr zugedachten Platz in der Ecke einnahm, begann er behutsam mit dem alten Spiel. Er ging nicht gleich voll an die Frau heran, aber wenn die Enge groß genug war, faßte er sie in einer Kurve, wie Halt suchend, am Arm. Am Anfang tat er das nur für einen Moment, aber wenn sie gut reagierte, glitt seine Hand beim nächsten Mal an ihrem Arm entlang, bis sie an ihrer Hüfte ihren vorläufigen Endpunkt erreichte. Das war eine kritische Stelle und viele widersetzten sich, indem sie seine Hand einfach wegschoben, vielleicht auch etwas dazu sagten, doch es gab ab und zu auch welche, die seine Annäherung ohne mit den Wimpern zu zucken duldeten.
Gerade stand er hinter einer recht üppig ausgestatteten Frau, die zwar keinen Regenmantel trug, dafür aber eine Jacke aus schwarzem Lack und einen ebensolchen Minirock anhatte, der kaum ihren knackigen Hintern bedeckte. Obwohl sie bereits einmal seine Hand von ihrem Arsch weggescheucht hatte, versuchte er es ein zweites Mal. Auch diesmal geschah das Gleiche, aber weil sie es ohne Begleitmusik der Sprache tat, ließ er sich nicht entmutigen. Um sich Gewißheit über ihre Stimmung zu verschaffen, stelle er sein Köfferchen ab und glitt beim Wiederaufrichten mit dem Handrücken über die ganze Länge ihrer Beine. Sie preßte ihre Schenkel reflexartig zuerst zusammen, stellte sie aber schon im nächsten Augenblick wieder weit auseinander, so daß sie, als er oben angelangt war, breiter dastand als zuvor. Es war nur seiner Erfahrung zu verdanken, daß er nicht zögerte und ihr von hinten sofort zwischen die Schenkel und an die Möse griff. Als er dort auf nackte Haut statt auf Baumwolle traf, wußte er, daß er richtig gehandelt hatte. Jetzt konnte ihm nichts mehr passieren, denn mit einer nackten Möse läßt sich schlecht behaupten, er hätte ihr an die Wäsche gewollt, zu leicht könnte er sie der Lüge überführen, und welche Frau traut sich schon, öffentlich zuzugeben, sie hätte unter einem derart kurzen Rock keinen Slip an.
Gleichwohl ließ er zunächst von ihr ab, die Stellung war ihm zu unbequem. Mit einem Arm umfaßte und drückte er sie dann von hinten an sich, während er mit dem anderen unter ihrem Rock verschwand, um so von der Seite leichter an ihr Geschlecht zu kommen. Er fand es glatt rasiert, und als er mit seinen Fingerkuppen kurz darüber strich, merkte er, wie ihr zwischen den dicht geschlossenen großen die kleinen Schamlippen heraushingen. Das kam einer Einladung gleich, er nahm die Lippen zwischen seine Zeige- und Mittelfinger und zog an ihnen. Sie stöhnte jedes Mal auf, doch weil die Lippen schon bald recht glitschig wurden, entschlüpften sie seinem Griff und ihr Stöhnen hatte ein Ende.
Während er seine schleimig gewordenen Finger an ihrem Hügel zu trocknen versuchte, blieb sie nicht untätig. Sie zwängte ihren Arm zwischen sich und ihn nach hinten, es vergingen kaum fünf Sekunden und sie hatte seinen Schwanz gefunden. Als sie ihm die Eier leicht zusammendrückte, war auch er nicht mehr zu halten. Er schob ihr zwei Finger auf einmal hinein, der Lärm des fahrenden Zuges übertönte zum Glück ihr lautes Aufstöhnen. Mit dem Gesicht halb zur Tür gewandt stand sie vor ihm in der rechten Ecke, sein Rücken und der weite Mantel bildeten den Sichtschutz, für jeden der hinschaute mußte klar sein, daß sich da nur zwei Verliebte eng aneinderschmiegten und nicht gestört werden wollten. Es würde jedem auch sehr schwer fallen, sie zu stören, denn selbst als an einer Haltestelle die Tür geöffnet wurde, ließen sie nicht voneinander ab. Die Frau hatte ihren Kopf rückwärts auf seine Schulter gelegt und schien im Stehen zu träumen, keiner von beiden machte den Eindruck, daß sie die dicht an ihnen heraus- und hereinströmenden Menschen überhaupt bemerkten. Die allerdings waren schon erstaunt, beim Eintreten eine hochgewachsene junge Frau vorzufinden, die in hochhackigen Schuhen breitgegrätscht an einem Mann lehnte und es ganz offensichtlich genoß, von seiner Hand liebkost zu werden. Doch es war nicht die in ihrer Möse wühlende Hand, die von vorne unter dem steifen Rock gar nicht zu sehen war, vielmehr sorgte die andere, ihre Titte umschließende Hand, für das Aufsehen.
Doch, wenn man von ein paar älteren Herrschaften, die etwas von den heutigen Zeiten murmelten, absah, nahm daran niemand wirklich Anstoß. Es war paradox, aber das einzig Offenkundige seines Tuns, nämlich das Kneten ihrer Brust, verhinderte, daß die Leute das wirklich Schamlose wahrnahmen. Vielleicht vermuteten sie es - das Hin und Her ihrer Hand unter seinem Mantel konnte zumindest für die Nahstehenden eigentlich nicht zu übersehen sein -, doch keiner traute sich, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Das war für ihn nichts Neues, die meisten Menschen schauten lieber schweigend weg anstatt zu protestieren, nur ganz, ganz selten fand sich mal jemand, der laut seinen Unmut äußerte.
Und gerade dieses Schweigen der Zuschauer beflügelte ihn. Nichts war schöner für ihn, als zu wissen, da schauen drei, fünf oder noch mehr Leute zu, wie er eine Frau befingerte. Er wichste sie jetzt heftiger, und jedes Mal, wenn er aus den Augenwinkeln sah, wie jemand sich aus Scham, bei solchem Tun anwesend zu sein, zur Seite drehte, trieb er ihr seine Finger noch tiefer hinein. Sie triefte bereits und die schmatzenden Geräusche, die sie manchmal von sich gab, waren denen ihres zusammengeknautschten Rockes so ähnlich, daß er meinte, gleich kommen zu müssen. Zweifellos war er an die Richtige geraten, er spürte unter seiner ihre Titte knetenden Hand das glatte Gummi ihres Unterhemdes. Sie hatte seinen Schwanz nach unten gebogen und wichste ihn nun mit kurzen, kraftvollen Bewegungen. Ihre ihn fest umschließende Faust trieb ihn fast zum Wahnsinn, und als sie auf seine geflüsterte Bitte, mit ihm doch etwas behutsamer umzugehen, nicht reagierte, griff er nach ihrem Kitzler und fing an, ihn zwischen den Daumen und Zeigefinger hin und her zu rollen. Sie bockte, versuchte mit heftigen Beckenstößen der sie quälenden Hand zu entkommen, doch sie dachte offenbar nicht daran, ihren eigenen Griff zu lockern. Im Gegenteil. Als ob sie ihn zwingen wollte, von ihr abzulassen, krallte sie ihm die Fingernägel noch tiefer in das Fleisch, es entstand ein kurzer, heftiger und stummer Kampf.
Sie näherten sich der Endstation und die wenige Fahrgäste, die noch im Wagen waren, schienen keine Notiz von diesem Kampf zu nehmen. Alle saßen sie weit entfernt, nur ein Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren stand ihnen so nah, daß es das Ringen und das Keuchen sehen und hören konnte. Die krampfhaft vor der Brust gehaltene Mappe, auf der unschwer der Name einer Schule zu lesen war, wies das Mädchen als eine Schülerin aus, die es offensichtlich versäumt hatte, vor zwei oder drei Stationen zusammen mit ihren Mitschülern auszusteigen.
Vor den Augen dieser einzigen Zuschauerin kämpften sie verbissen miteinander, keiner schien zunächst aufgeben zu wollen. Sie atmeten kaum noch, und wenn, dann war das eher ein nach Atem ringen und Schnaufen, die Frau jedenfalls japste nur noch nach Luft, das Zwirbeln ihres Kitzler jagte ihr offenbar einen Schauer nach dem anderen durch den Leib. Als sie plötzlich seinen Schwanz losließ, glaubte er sich schon Sieger und lächelte wie ein solcher das zuschauende Mädchen an, doch die mit scharfen Fingernägeln bewehrte Hand der Frau suchte nur nach neuem Fleisch, das sie malträtieren könnte. Ihre Finger legten sich um seinen Sack und ehe er sich versah, drückte sie ihm die Eier so fest zusammen, daß es ihm auf der Stelle kam. Es nütze nichts, daß er sich von ihr wegschob, sie ließ einfach nicht locker und zog ihm den Sack, den sie fest in ihrer Faust hielt, mitsamt spuckendem Schwanz aus dem Versteck seines Mantels heraus. Natürlich warf er sich sofort auf die Frau zurück, doch ein kurzer Blick zu dem Mädchen, das mit weit aufgerissenen Augen auf seine Mitte starrte, sagte ihm, daß es bereits zu spät war.
Es gab keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten. Um sich selbst am Schreien zu hindern, biß er bedenkenlos in den Nacken der Frau und ließ seiner Lust freien Lauf. Als der Zug zum Stehen kam und die Tür sich öffnete, preßten sich ihre zuckenden Leiber ein letztes Mal aneinander, dann erlahmten die bis dahin so geschäftigen Hände. Schweigend löste die Frau sich aus seiner Umarmung und ging. Sie ging fort und das feuchte Schimmern der Spuren seiner Lust an ihren Beinen war das Letzte, was er von ihr sah.
Sie drehte sich nicht um.