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Ein geringer Preis

Seniors
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11.07.2008
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Ein geringer Preis

Tony hörte den Lärm aus Axels Kneipe schon von weitem. Gelächter, Musik, Pfiffe und Rufe. Wie immer gings bei Axel hoch her.
Der Schnee fiel in dicken, schweren Flocken. Sauberer, fester und hartnäckiger Schnee. Der konnte noch bis Mitte April liegen bleiben. Nicht so wie dieses wässrige, grauschwarze Matschzeug in den Städten, das die hässlichen Straßen nur noch schmuddeliger machte.
Vor der Wirtschaft blieb Tony kurz stehen und sammelte seine Gedanken. Das würde jetzt kein Vergnügen werden.
Er sah sich um. Auf dem kleinen Parkplatz stand ein Geländewagen mit einem fremden Kennzeichen: 'ASL'. Aus dem Dorf kam niemand aus Aschersleben. Also Durchreisende. Aber das wusste er ja schon.
Mit einem Seufzen stieß Tony die Tür auf und betrat den Schankraum. Ein riesiger Kachelofen sorgte zusammen mit den vielen Gästen dafür, dass die lupenartigen Gläser von Tonys Brille sofort beschlugen. Ihm wehte der kräftige Duft von Bratkartoffeln, Haxen mit Sauerkraut und würzigem Bier entgegen. Aus der Stereoanlage hinter der Theke trällerte irgend ein Schlagerfuzzi. Von den Wänden starrten Hirschschädel und Wildschweinköpfe mit toten Glasaugen auf ihn herab.
Axel stieß einen lautstarken Pfiff aus, der den allgemeinen Lärmpegel durchschnitt wie sein Rasiermesser die Kehlen der zappelnden, quiekenden Ferkel, die er schlachtete, wenn mal wieder Krustenbraten und Speckknödel auf der Karte stehen sollten.
„Na da schau her, der Tony. Grüß dich. Du musst unbedingt den Wacholder vom Franz probieren. Christine, mein kleiner Engel, bring dem Tony doch gleich mal eine Lage.“ Axel schwenkte eine bauchige Korbflasche und lachte gutmütig. Seine dicken Hamsterbacken glühten und die Lachfältchen um seine Augen verliehen ihm zusammen mit dem Bürstenhaarschnitt das Aussehen eines Igels.
Georg, der Polizist, hob das Glas und prostete in Tonys Richtung. Seine Krawatte lag zusammen mit dem Ausrüstungsgürtel und der Dienstpistole in der Schirmmütze neben ihm auf der Bank.
„Auf dich, Tony. Den besten Bürgermeister, den Taubereschlingen jemals hatte.“ Die übrigen Gäste lachten, applaudierten und pfiffen. Axels Tochter Christine, die in den Semesterferien bei ihrem Vater kellnerte, brachte ein Tablett mit einem Schnapsglas und Bier. Kondenstropfen liefen an dem eiskalten Krug herab.
Tony sah in Christines lächelndes Gesicht. Ihr langer blonder Pferdeschwanz lag wie eine Seidenstola über ihrer Schulter. Wie gerne hätte er sich einfach nur auf eine der Bänke an den Ofen gesetzt und die Kälte der Winternacht mit Witzen, Liedern, Skat und Bier vertrieben.
Aber das musste noch warten.
Die Anwesenden merkten, dass etwas nicht stimmte. Das Gebrabbel und Gelächter erstarben. Stattdessen setzte nervöses Murmeln ein. Axel runzelte die Stirn und kam hinter dem Tresen hervor.
„Ist dir was? Du schaust aus, als hätts dir die Petersilie verhagelt. Sag schon.“
Tony nahm langsam seine Brille ab und rieb sich müde die Augen. Dann setzte er sie wieder auf und schaute sich bedächtig um. Sein Gesicht war ausdruckslos, die Miene undurchdringlich.
„s ist wieder an der Zeit.“
Schlagartig verstummten alle Gespräche. Klirrend knallte das Tablett aus Christines Händen auf den Boden. Sie hatte die Augen weit aufgerissen. Ihr Blick erinnerte Tony an Gansers dämliche Pferde, wenn er seine Tochter Paula zum Reitunterricht brachte. Die blöden Viecher glotzten ihn auch immer so panisch an. Fast so, als wüssten sie es.
Nur noch die Musik war zu hören.
Ohne Tony aus den Augen zu lassen, drehte Axel leicht den Kopf in Richtung seiner Tochter.
„Liebes, würdest du bitte die Musik ausmachen?“
„Papa, du hast mir versprochen, dass ich nie wieder …“
„Stell das verfickte Gedudel ab“, sagte Axel leise, aber so drohend, dass Tony unbewusst einen Schritt zurückwich.
Christine drehte sich herum, ging hinter die Theke und schaltete die Anlage aus.
Nur noch das Knacken des Ofens war zu hören.
Axel ließ die Schultern hängen. Sein Gesicht war grau und eingefallen.
„Sie hat angerufen, ja?“
„Na was denkst du denn?!“
Die Gäste sahen Tony erschreckt an. Georg stand auf. Jede Spur von alkoholbedingter Fröhlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden. Er griff zu seiner Pistole und zog sie aus dem Holster. Grimmig ließ er den Verschluss zurückgleiten und trat neben Tony.
„Seid froh, dass es nur so selten passiert. Wir alle wissen, wie das jetzt läuft. Also reißt euch gefälligst zusammen.“
Tony sah Georg dankbar an. Wenn er nicht immer so entschlossen durchgreifen würde, wäre Chaos ausgebrochen. Dank ihm aber blieb die Situation unter Kontrolle. Auf Georg war Verlass.
Der Bürgermeister sah zu Axel hinüber.
„Wem gehört der SUV aus Ossiland da draußen?“
Der Wirt nickte wortlos zu einem kleinen Ecktisch am Fenster. Ein Pärchen saß dort. Der Mann trug einen gepflegten Vollbart. Seine Partnerin schien etwas jünger als er zu sein. Sie hielten sich an den Händen und beobachteten stumm und unbehaglich das Geschehen.
Niemand sah in Richtung des Ecktisches, als Georg zu dem Pärchen hinüber schlenderte. Er machte sich weder die Mühe, seine Uniformjacke anzuziehen, noch seine Pistole wegzustecken. Er hielt sie locker am gestreckten Arm in der Hand.
„Na los. Mitkommen.“
„Was hat das zu bedeuten? Ich verstehe nicht, was das hier werden soll. Was wollen Sie überhaupt von uns?“
Georg winkte mit der Pistole in ihre Richtung.
„Christian, Mustafa. Geht mir mal zur Hand.“
Zwei muskulöse junge Männer bahnten sich ihren Weg durch die Menge. Sie packten die beiden grob an den Armen und rissen sie von ihren Stühlen. Die Frau kreischte auf. Der Mann versuchte, das Buttermesser zu greifen. Georg drückte ihm den Lauf seiner Pistole an die Stirn.
„Aufhören, oder ich schieße dir und deiner Tussi ins Gesicht. Na, bist du jetzt lieb?“
Der Mann wurde ruhig. Hilflos sah er zu seiner Begleiterin.
„Was wollt ihr von uns? Sie sind doch Polizist, verdammt noch mal! Wir haben nichts getan.“
Tony stellte sich neben Georg.
„Nein, aber das werden Sie. Und dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken. Ich hoffe, das tröstet Sie ein wenig. Los jetzt.“
Christian und Mustafa zerrten das Pärchen ins Freie. Die Gäste folgten ihnen aufgeregt murmelnd. Mittlerweile fiel der Schnee wie eine weiße, undurchdringliche Wand. Außer den Straßenlaternen brannte kein Licht. Es war nicht besonders kalt, aber dennoch zitterte Tony am ganzen Körper, als er die Gruppe die Straße hinunter zu dem kleinen Marktplatz führte. Und von dort weiter hinter den kleinen Springbrunnen, dessen Zeitschaltuhr jeden Tag um 22.00 Uhr das beheizte Wasserspiel abstellte. An der riesigen Eiche vorbei, die einer Legende zufolge von Bismarck persönlich eingepflanzt worden war, auch wenn niemand erklären konnte, was zum Teufel Bismarck jemals in so einem Kaff verloren haben sollte. Weiter entlang der schmiedeeisernen Parkbänke, die auf kleinen Messingschildchen der Welt verkündeten, dass sie eine Spende der Genossenschaftsbank Taubereschlingen waren.
Und dort stand sie. Bei einem Mülleimer. Unscheinbar. Klassisch. Gelb.
Die Leute versammelten sich um die Telefonzelle. Tony trat an die schwere gummierte Schwingtür und ging hinein. Dann nahm er den Hörer ab und sprach für die Übrigen unhörbar in die Muschel. Schließlich nickte er und verließ die Telefonzelle wieder. Er stellte sich vor die Gruppe. Die Anwesenden hielten den Atem an. Die Frau aus der Kneipe schluchzte leise und der Mann sah den Bürgermeister mit schreckgeweiteten Augen an. Tony trat vor die beiden Gefangenen. Er seufzte ein letztes Mal und legte dann seine Hand auf die Schulter der Frau.
„Sie will die Frau.“ Die Frau schrie auf und der Mann versuchte sich aufbrüllend loszureißen. Georg drosch ihm mit einem Teleskopschlagstock in die Kniekehlen. Der Mann flog hart zu Boden.
Tony hielt die Tür der Telefonzelle auf und Christian stieß die Frau hinein. Die beiden drückten die Tür zu und traten zurück. Die Frau kreischte, rüttelte an der Tür und trommelte mit ihren Fäusten gegen die Scheibe.
Das Neonlicht in der Zelle begann zu flackern. Zuerst nur ein wenig und unstet, doch dann immer schneller. Schließlich blitzte und zuckte das Licht wie ein Stroboskop. Ein dumpfes Grollen ertönte. Das Telefon begann zu klingeln. Lauter und lauter. Die Dorfbewohner wichen immer weiter von der Telefonzelle zurück, die wie wild wackelte und vibrierte. Die Frau im Inneren schrie, tobte und hielt sich die blutenden Ohren zu. Immer heftiger schaukelte die Kabine wie in einem Sturm. Sie flog hin und her, als hätte sie einen epileptischen Anfall. Und plötzlich, mit einem Schlag, blieb die Telefonzelle stehen.
Die Frau explodierte in einem Knall aus Blut, Fleischbrocken und Knochentrümmern. Die Überreste klatschten an die Innenwände der Zelle. Ihre abgerissene Kopfhaut rutschte zusammen mit einem Großteil ihrer Haare langsam an der Tür zu Boden.
Der Mann schrie und schrie, bis seine Stimme krächzend versagte. Die ihn umgebenden Personen sahen ihn stumm an.
Tony hockte sich neben ihn zu Boden.
„Sie verstehen das jetzt nicht, aber ihre Frau hat uns gerettet. Ich weiß noch nicht genau wovor, aber vor irgendetwas Schlimmem, was passieren könnte. Wissen Sie, wir alle verdanken dieser Telefonzelle so viel. So unvorstellbar viel.“
Georg trat vor.
„Meine Frau hatte Brustkrebs. So frisch, dass die Scheiße keinem einzigen Arzt aufgefallen wäre. Jetzt raten Sie mal, woher ich das erfahren habe, hm? Ich hab einen verdammten Anruf gekriegt. Die Zelle hat meine Frau gerettet.“ Der Polizist sah zu Axel hinüber.
„Die Bremsleitung von Christines Auto war beschädigt. Meine Tochter hätte sterben können. Der Mechaniker sagte, es wäre ein Wunder, dass ich das bemerkt hätte. Nur hab ich’s gar nicht bemerkt, sondern die Zelle. Sie hat mich angerufen.“
„Ihr seid verrückt. Ihr seid alle total wahnsinnig, ihr Schweine.“
Tony schüttelte mitleidig den Kopf.
„Die Zelle beschützt uns. Sie sagt uns, wer von uns in Gefahr oder krank ist und wann wir uns vor was schützen müssen. Vor über einem Jahr hat sie mich angerufen und mir gesagt, dass wir ein paar alte Asbestmatten in die Wände unserer Schützenhalle stecken sollten. Einfach so. Wir wussten nicht warum, aber wir vertrauten ihr und habens gemacht. Und wissen Sie, was passiert ist? Uns hat man unsere Schützenhalle nicht weggenommen und da irgendwelches Gesocks reingesteckt. Unsere Nachbargemeinde hatte nicht so viel Glück.“
Der Bürgermeister deutete auf die Telefonzelle. Die Scheiben waren blitzblank sauber. Nicht ein Fleckchen war zu sehen.
„Alles, was sie von Zeit zu Zeit will, ist Nahrung. Sie ruft mich an, wenn Fremde ins Dorf kommen und sie Hunger hat. Ein geringer Preis für ein ganzes Dorf, wenn sie mich fragen.“
Tony stand wieder auf und klopfte sich den Schnee von der Hose. Dann drehte er sich zu Georg.
„Der Wagen?“
„Ist in drei Stunden in der Tschechei. Ich hab Marek schon angerufen. Wir sollen den Körper wieder in den Kofferraum legen.“
Der Bürgermeister nickte Mustafa zu. Der junge Türke schlang seinen Arm um den Hals des Mannes. Mustafas Bizeps spannte sich an. Die meisten blickten zu Boden oder schlossen die Augen. Aber Tony sah so lange zu, bis die Beine des Mannes nicht mehr den Schnee durchwühlten, strampelten und zuckten. Dann drehte er sich zu den Dorfbewohnern um.
„Ich glaube, jetzt können wir alle einen Wacholder vom alten Franz gebrauchen, was meint ihr?“
Ein kollektives Aufatmen war zu hören. Halblautes Gemurmel setzte ein. Sogar das eine oder andere Lächeln stahl sich in manche Gesichter.
Mustafa schulterte den Körper. Dann machten sich die Taubereschlinger auf den Rückweg zu Axels Kneipe.

 

Hallo Eisenmann,

Ich habe immer geahnt, dass so etwas in diesen muffigen Dorfkneipen abgeht, keinen Fuss setze ich da mehr hinein! :sconf:

Super Idee mit der Telefonzelle, aber mir ist auch noch etwas aufgefallen:

Kondenstropfen liefen an dem eiskalten Krug herab

Das ist so eine Stelle, an der ich als Leserin total ins Geschehen gezogen werde, einfach, weil ich so dermaßen Kopfkino bekomme. Da kann ich nur den Hut ziehen (den ich gar nicht habe) und lernen ...

Viele Grüße

Willi

 

HoWoA

Hi Holger!

Vielen Dank für dein Feedback und deine Anmerkungen. Das ist schade, dass dir die Geschichte nicht so gut gefallen hat, aber auch damit muss ein Schreiber ja leben können. Auf ein paar Dinge will ich mal eingehen - allerdings nicht unter dem Gesichtspunkt, dich hier jetzt irgendwie belehren, bekehren oder eingeschnappt auskontern zu wollen.
Deine Meinung ist und bleibt deine Meinung und die respektiere ich - Basta!

Nein, nehme ich dir nicht ab.[...]Aber hoch her geht es da normalerweise nicht.
Wenn da gesungen, gelacht, getanzt und abgefeiert wird, dann geht es da doch hoch her, findest du nicht? "Hoch hergehen" ist in diesem Zusammenhang eine stilistische Ausschmückung des Einleitungssatzes.

Trägt nichts zur Geschichte bei, kann weg.
Nähere Beschreibung der Umgebung, der Jahreszeit, der (hoffentlich düsteren) Stimmung zu Beginn der Erzählung und ein Hinweis darauf, dass die Geschichte in der Pampa und nicht am Alexanderplatz spielt.

Ähm, ja. Warum pfeift der Hansel? [...] Der Tony pfeift die Wirtschaft zusammen und das ist normal?
Kann es sein, dass du die Figuren verwechselt hast? Nicht der Tony pfeift die Wirtschaft zusammen, sondern der Axel zur Begrüßung vom Tony. Aber ich stell mir das grad ziemlich witzig vor, dass Tony laut pfeifend reingeschneit kommt (im wahrsten Sinne des Wortes) um zu verkünden, dass da gleich welche gekillt werden! Sehr cool!!!:thumbsup:

Sorry, den Teil verstehe ich nicht.
Auch nicht, wenn man die Geschichte zuende gelesen hat? Das ist blöd - denn wie ein anderer Schreiber hier mal sehr treffend bemerkt hat, ist es immer schlecht, wenn man seine Geschichte erklären muss.

Echt? Das muss er bei zwei (in Worten: zwei) unbekannten Gästen in der Kneipe fragen?
Wenn er in einen vollen Schankraum seiner Kneipe reinkommt und (in Worten: zwei) Fremde sucht, die ernicht sofort sieht (sonst würde er ja nicht fragen) - was soll er sonst sagen: "Wo sind diejenigen, denen der SUV gehört?" Ok, könnte man so auch formulieren. Mir gefällt die von mir gewählte Formulierung besser, weil sie sich in meinen Ohren flüssiger liest und mMn dasselbe sagt.

Das Geschüttel der Telefonzelle fand ich seltsam, ist aber als übernatürliches Element in Ordnung.
Ist halt wie beim Vampir, der sich in ne Fledermaus verwandelt - dazu kann ich jetzt nicht wirklich was realistisches anmerken.

Ich bin echt hin und her gerissen. Den Plot finde ich geil, an der Umsetzung muss ich mich leider reiben.
Dennoch danke ich dir für deine Zeit und Mühe und wünsche dir einen schönen und hoffentlich telefonfreien Sonntag!

Grüße vom EISENMANN
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Bas

Hallihallo Bas!

Vielen herzlichen Dank für dein Feedback und die Kritiken. Und vielen Dank für die Vorschläge fürs Schriftstellerhandbuch - vor allem Eintrag "666" hat mir satanisch gut gefallen!!:D

»Bildhafte Darstellung einer Szene«
Wenn ich genau so ein Bild vor Augen, Ohren und Nase habe, dann versuche ich immer, das so genau wie möglich wiederzugeben und dann ärgere ich mich jedes Mal, wenn dieAtmosphäre dann nicht so exakt rüberkommt. Von daher vielen Dank für das Kompliment, das hat mich sehr gefreut!

Ich hab keine Ahnung, was hier richtig ist,
Ohne Witz, genau das habe ich mir beim Lesen auch jedes Mal an dieser Stelle gedacht:confused: Ich hatte "erstarben" aufgrund der Aufzählungen und damit Plural gewählt. Aber ich kann machen was ich will, es klingt einfach falsch.

Das alles angerührt mit deiner sauberdreckigen Art, die Sprache zu miss äh gebrauchen, hat wirklich Spaß gemacht.
:D

Ich würde deinem Inzestdorf jederzeit wieder einen Besuch abstatten, also so von hier aus, sicher in meiner Bude.
Würd ich auch gern - an der Spitze einer Kompanie Leopard 2 Panzer!;)

Gepanzerte Grüße und einen sonnigen Sonntag wünscht der schriftstellende EISENMANN
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zigga

HiHo zigga!

Ein riesiges Dankeschön für deine Anmerkungen und Ideen. Freut mich, dass dir der kleine Appetithappen gemundet hat!

Ich finde das etwas unauthentisch, dass er das Buttermesser nehmen will, um sich zu verteidigen.
Klar, natürlich ist das nicht die normalste Reaktion, wenn da ausgerechnet ein Polizist steht, der auch noch ne Knarre in der Hand hat. Ich wollte die Szene etwas dramatischer werden lassen und ein bisschen Dynamik reinbringen. Außerdem fand ich die Idee ganz witzig, als einzige Waffe gerade mal das Buttermesser zu greifen. barnhelm hatte dies ja auch schon erwähnt.

z.B. schlägt er mit dem Stock in die Kniekehle, und derjenige fällt dann zu Boden oder so
Geil-O-Mat!!! Wird sofort eingebaut!:thumbsup:

Ich denke mir gerade, da könnte man auf jeden Fall auch was Größeres mit aufziehen, eine richtig lange Horror-Geschichte.
GoMusic hatte ja auch schon gemeint, dass Stephen King da nen ganzes Buch draus gemacht hätte. Ich hab mich auch gefragt, was das wohl mit der Telefonzelle auf sich hat, wo sie herkommt. Wie die Außenwelt außerhalb von Taubereschlingen darauf reagiert. Was, wenn das an die Öffentlichkeit käme - wäre in jedem Fall genug Stoff für eine längere Geschichte.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
EISENMANN
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The Incredible Holg

Heyho Grüner!!

Dacht ich mir schon, dass du mit der explodierten Dame aus Aschersleben was anfangen kannst!!

(An dieser Stelle übrigens ein Dickes Fettes "Sorry" an alle Leser/Schreiber/Forennutzer, die vielleicht aus ASL kommen: Das hat nix damit zu tun, dass ich die Stadt, oder Sachsen-Anhalt oder gar "Ossis" idiotischerweise nicht mögen würde! Das hier war nur eine kleine Huldigung an eine -sehr nette! - Bekannte von mir, die aus Aschersleben kommt! Und nein, diese Bekannte will ich nicht explodieren lassen;)!!)

Zurück zu dir, Holg!

Im Übrigen könnte ich mir vorstellen, dass Axel (oder einer der anderen Einheimischen) doch schon etwas ahnen müsste, wenn Tony mit so einem Gesicht reinkommt.
Stimmt, zumindest, dass irgendwas nicht stimmt. Aber ich wollte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen.

Ich verstehe zwar, was gemeint ist. Aber warum sollten die Pferde panisch gucken, wenn sie es wüssten? Es betrifft sie doch überhaupt nicht.
Ich bin zwar jetzt nicht so der Reit- und Pferdefreund vorm Herrn, aber Pferde können als Fluchttiere so ganz intensiv mit weit aufgerissenen Augen aus der Wäsche gucken. Dieses Bild hatte ich vor Augen. Klar wissen die nix von der Zelle und du hast recht, reinpassen würden die nur in Schnitzelform.

Hoffentlich stolpert Georg nicht, wenn er nicht guckt, wo er hinläuft.
<offshore-Modus aus>
Erstens gehe ich mal nicht davon aus, dass Ernie das Geschreibsel hier überhaupt lesen wird, und zweitens: schon geändert - hatte grad ne Idee füe eine etwas coolere Formulierung! Danke, Grüner.

Bestimmt hat sie sich auch gegen Ab- oder Umbau gewehrt und den einen oder anderen Techniker verschlungen. Stoff für eine Serie ...? ich auch gegen Ab- oder Umbau gewehrt und den einen oder anderen Techniker verschlungen. Stoff für eine Serie ...?

Krass, Altaaaa!!!! Ob du's (Deppen-Apostroph!!) glaubst oder nicht, die ersten Opfer sollten tatsächlich Telecom-Techniker sein, die das Ding abbauen wollten. Wie cool ist das denn - bist du sicher, dass wir nicht irgendwie Brüder sind, die bei der Geburt getrennt wurden?!

Zum nächsten Wochenende bitte etwas, das zu meinem Nutellabrötchen passt!
Wie wärs (kein Deppen-Apostroph), wenn ich das Dorf nen krasses Nazi-Kaff sein lasse? Das würd doch zum Nutellabrötchen wieder passen!!:D

Einen friedlichen Sonntag mit einem hoffentlich leckeren Frühstück wünscht dir der
EISENMANN

 

bist du sicher, dass wir nicht irgendwie Brüder sind, die bei der Geburt getrennt wurden?!
Vermutlich hat eine mitfühlende Krankenschwester nach unserer Geburt gesagt: "Zwei davon für dieselbe Mutter? Das kann man ja keiner Frau antun!" Und dann hat sie einen von uns mit einem anderen Kind vertauscht. :lol:

Wie wärs (kein Deppen-Apostroph), wenn ich das Dorf nen krasses Nazi-Kaff sein lasse? Das würd doch zum Nutellabrötchen wieder passen!!:D
Passt super, weil dann auch der Gesamt-IQ des Dorfes dem einer Brötchenhälfte entspricht! :thumbsup:

Auch dir einen schönen Sonntag!

Grüße vom Holg ...

 

Eisenmann schrieb:
Erstens gehe ich mal nicht davon aus, dass Ernie das Geschreibsel hier überhaupt lesen wird

Sehr geehrter Herr Eisenmann,
ich möchte Sie auf diesem Wege davon in Kenntnis setzen, dass sich mein Mandant ernst offshore durch Ihre verunglimpfenden Äußerungen in einem von Ihnen am 13.8.2017 auf der Website Wortkrieger.de veröffentlichten Beitrag erheblich in seiner seelischen Befindlichkeit beschädigt fühlte und sich deshalb gezwungen sah, mich mit der Einbringung einer Schadensersatzklage in der Höhe von 400 Millionen Dollar gegen Sie zu beauftragen.
Sollten sie eine außergerichtliche Einigung vorziehen, können wir eventuell darüber reden. (Ich denke in diesem Falle an so, na sagen wir mal ungefähr 250 Millionen Dollar Wiedergutmachung.)

In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich hochachtungsvoll.

Ed Fagan

Und sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, Keks. :deal:

offshore am 6.3.2016 schrieb:
Eisenmann schrieb:
Hi Ernie!
Ernie? :rolleyes:
Du hörst von meinem Anwalt, Eisenmann!

 

The Incredible Holg

Vermutlich hat eine mitfühlende Krankenschwester nach unserer Geburt gesagt: "Zwei davon für dieselbe Mutter? Das kann man ja keiner Frau antun!"

Das konnte man schon daran erkennen, das wir an Schnullern nicht nuckeln, sondern diese auffressen!:D

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ernst offshore

Aaahhh - die graue Eminenz liest heimlich mit!

Obgleich ein kleiner Teil von mir ja gehofft hat, dich mit dem "Ernie" aus deinem Bunker hervorzulocken!
Aber jetzt sage ich nix mehr ohne meinen Anwalt:

Sehr geehrter Herr ernst offshore,

nach Ihrer Ankündigung vom 07.07.2017, also vor mehr als 36 Tagen

Beweismittel:

[...]hab ich schon vor Tagen mit einem Kommentar zu deiner Geschichte begonnen. Allerdings finde ich momentan einfach keine Zeit, ihn fertigzustellen.
Ich hoffe, dass du mir das nachsiehst und bitte dich noch um ein wenig Geduld.

musste mein Mandant davon ausgehen, dass Ihrerseits kein Interesse mehr an seinen verschriftlichten geistigen Werken besteht. Daher erschien ihm nach über einem Monat "Geduld" die Betitelung Ernie als erneut angebracht.

Meine Mandantschaft sieht ihrer haltlosen Klageforderung also mit äußerster Gelassenheit entgegen.

Saul Goodman - "Better Call Saul"!!!

Nimm dies!!:D

 

barnhelm

Hallo liebe barnhelm!

Mann aus Eisen, den so schnell nichts ankratzen kann. Und hoffentlich auch mein Kommentar nicht.

Vielen lieben Dank für deinen offenen, fairen und sehr schön differenzierten Kommentar - ehrliche, gut gemeinte Kritik kann mich niemals ankratzen, sei ganz unbesorgt!:)

Ich kann weder über ihre inhaltliche Aussage schmunzeln, noch gibt sie mir irgendetwas mit auf den Weg, worüber es sich nachzudenken lohnte.
Ok - das ist auch zweifellos eine Geschmackssache.

Ein wirklich gut gewähltes Instrument der Selbstverteidigung.
So'n Scheiß aber auch, dass man als Tischbesteck keine Macheten kriegt, nicht wahr!?:D

Mir gelingt es nicht, das ihr zugrundeliegende Menschenverachtende zu relativieren und als witzige Attitüde hinzunehmen.
Kann ich voll und ganz nachvollziehen, aber das liegt nun mal in der Natur der Sache bzw. des Splatters.

Ich frage mich, ob deine Telefonzelle ihr Opfer nicht auf humanere Weise hätte verschlingen können, ohne Blut, Fleischbrocken, Knochentrümmer und abgerissene, an der Tür runterrutschende Kopfhaut.
Na aber klar hätte das viiiiieeeel humaner und unspektakulärer über die Bühne gehen können - von einfach auflösen bis hin zu einem esotherischen Entschwinden in einem goldenen Licht. Aber der EISENMANN ist und bleibt nun mal der EISENMANN - also Knochensplitter, Fleischbrocken und Blutfontänen!:shy: Ich verstehe, dass das wirklich nicht jedermanns Sache ist - weil es ja grausam und brutal ist.

Dass auch dörflich-biedere Menschen vor nichts zurückschrecken? Diesen nicht unbedingt neuen Zusammenhang hätte ich mir subtiler gewünscht. So sehe ich zu sehr geschwungene Autoren-Keule.

So in etwa - die eigene Sicherheit, Bequemlichkeit überwiegt nun mal alles und jeden. Kollektiver Egoismus auf die Spitze getrieben - und in einer Horrorstory mit Splattereinlagen muss man nicht allzu subtil vorgehen, finde ich. Es sollte keine filigran ausgestaltete Sozialkritik in Form eines Gesellschafts-Dramas werden, sondern von einem verschworenen Dorf handeln, dass eine weissagende Telefonzelle sein Eigen nennen kann und die ab und zu Reisende explodieren lässt! Mann, das klingt selbst für meine Ohren ziemlich schräg!!!:lol:

Und das müsste doch eigentlich passieren, wenn ich einen Text, der sich mit menschlichen Egoismus-Exzessen beschäftigt, konsumiere.
Nö! Wie gesagt - nicht in einer Splatterstory.

Eisenmann, sei mir nicht böse: Diesmal hat mich dein wirklich gut geschriebener Text leider inhaltlich nicht vom Stuhl gerissen
Bin ich nicht im Geringsten, liebe barnhelm. Im Gegenteil - es ist ein großes Kompliment für mich, dass du eine Geschichte gelesen hast, die dir vom Genre her nicht gefällt und dir dann auch noch so viel Zeit und Mühe mit der Kommentierung gemacht hast. Hab vielen lieben Dank dafür.

Einen schönen Restsonntag und guten Start in die Woche wünscht dir der EISENMANN
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Willi

Huhu willi!

Wow - vielen lieben Dank für das tolle Lob und deine Anmerkungen. Das geht ja runter wie Maschinenöl - und sowas liebt der EISENMANN!:)

Das ist so eine Stelle, an der ich als Leserin total ins Geschehen gezogen werde, einfach, weil ich so dermaßen Kopfkino bekomme.
Und hoffentlich auch Durst auf ein schönes, kühles Bierchen!! Das freut mich, dass ich deine Phantasie beflügeln konnte!:bier:

Da kann ich nur den Hut ziehen (den ich gar nicht habe) und lernen ...

Wow - Eisen kann nicht rot werden, aber bei so einem netten Kommentar mache ich glatt mal eine Ausnahme! Fühl dich geknutscht!!:kuss:

Vielen Dank für dein Lob und auch dir einen schönen Start in die neue Woche!
EISENMANN

 

Huhu liebe Meryem!

Vielen Dank für deinen Kommentar - mir war schon klar, dass du denken wirst, dass es zu einem Massaker kommen wird!:D

Klar - das Horror-Rad wird hier nicht neu erfunden und ein Dorf mit Monster ist ja auch schon bekannt. Nun ja - mir würden ehrlich gesagt gar keine Themen einfallen, die man nicht schon mal irgendwann irgendwo und in irgendeiner Form schon mal gesehen hätte.
Von daher hast du hiermit natürlich recht:

[...] aber sonst ist das eher so ein Text für zwischendurch,[...]

Aber immerhin habe ich ja das hier hinbekommen:
Nett zu lesen und sauber geschrieben,[...]

Vielen Dank für das Kompliment und dein Feedback!:)

Ein schönes Restwochenende wünscht dir der EISENMANN

 

Hallo Eisenmann,

was soll ich sagen, ich habe mich angenehm schockieren lassen. An dieser Geschichte stimmt alles: Die Detailliebe, das Tempo, die Gesellschaftsskizzierung, die Briese Humor dahinter und deine Schreibfreude daran.

Am besten haben mir die Ausschmückungen (und deren rechtes Maß) gefallen. Ich sehe, rieche, fühle, bin mitten drin (ohne mich eines Risikos auszusetzen, komme ich doch selbst aus Ossiland).
Besonders hat mir gefallen:

Der Schnee fiel in dicken, schweren Flocken. Sauberer, fester und hartnäckiger Schnee. Der konnte noch bis Mitte April liegen bleiben. Nicht so wie dieses wässrige, grauschwarze Matschzeug in den Städten, das die hässlichen Straßen nur noch schmuddeliger machte.
Ja, so ist das auf dem Lande.

Armes Ossi-Pärchen, das Böse dann auch noch in Gestalt einer Telefonzelle, gab's doch bei uns auch nich!

Sehr gerne gelesen!
Lieben Gruß Damaris

 

Damaris

Huhu Damaris!

Vielen Dank für dein Lob und die lieben Worte! Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat und du in die Atmosphäre eintauchen konntest. Ich habe immer viel Spaß daran, die Bilder und Eindrücke, die beim Schreiben so durch meinen Kopf geistern, einzufangen und (hoffentlich) plastisch rüberzubringen.

[...] gab's doch bei uns auch nich!

Mir hat meine Kollegin, die übrigens aus Aschersleben stammt, erzählt, dass man sich (früher) die wenigen Telefonanschlüsse, die es in Häusern gab, geteilt hat. Das hat allerdings nichts mit der Geschichte zu tun und soll keine (versteckte) Ost-West-Aufarbeitung darstellen, wenn das Monster mal ne Telefonzelle ist!;)

Vielen Dank für dein Feedback und einen schönen Start in die Woche wünscht der EISENMANN

 

Horrido Eisenmann

Erinnert mich spontan an einen Kurzfilm, bei dem ein Mann eine Telefonzelle betritt und telefoniert. Blöderweise klemmt danach die Telefonzellentür und der Mann bleibt gefangen. Er ruft erneut die Störungszentrale an, worauf tatsächlich ein Pannendienst eintrifft. Allerdings befreien die Männer nicht den armen Mann, sondern laden die Zelle einfach gleich auf ihren Lieferwagen. Die Reise der Telefonzelle und dem zeternden, aber von allen Passanten ignorierten Mann endet in einem grossen Lagergebäude, in dem bereits ganz viele solcher Telefonzellen stehen. Der Mann sieht in die anderen Zellen und begreift mit Grauen ...

Aber zurück zu deiner kleinen klassischen Horrorstory, die gar am gesellschaftlichen Diskurs kratzt: 'Wieviele Menschenopfer rechtfertigen das Verhindern einer noch grösseren Katastrophe?'
Darum gings dir aber gar nicht beim Erzählen, richtig? Hauptsache böse und ein bisschen trashig.

Mir gefiel es, ja, ich hatte Spass beim Lesen. Geradlinig, ohne grosse Ausschweifungen, mit trappsenden Nachtigallen, direkt auf den Punkt.
Klar darf man fehlende Tiefe anmeckern, für mich hats hier aber gepasst, ähnlich wie beim erwähnten Filmchen, gut gemachtes Popkornkino.


Kleinkram:

Ein riesiger Kachelofen sorgte zusammen mit den vielen Gäste[n] dafür,
Tony hörte den Lärm aus Axels Kneipe schon von weitem. Gelächter, Musik, Pfiffe und Rufe.
...
Aus der Stereoanlage hinter der Theke trällerte Musik.
Redundant, lass doch spezifisch Helene Fischer trällern, oder so.

Von den Wänden starrten Hirschschädel und Wildschweinköpfe mit leeren Glasaugen auf ihn herab.
mit leerem Blick, denn Glasaugen sind doch eigentlich gefüllt mit - äh, Glas.

Axel stieß einen lautstarken Pfiff aus, der den allgemeinen Lärmpegel durchschnitt wie sein Rasiermesser die Kehlen der zappelnden, quiekenden Ferkel, die er schlachtete, wenn mal wieder Krustenbraten und Speckknödel auf der Karte stehen sollten.
Kommt irgendwie zäh daher, ich musste am Satzende vorne nachschauen, worauf sich der Vergleich eigentlich bezog, ach so, der Pfiff, schneidend wie ein scharfes Messer. Gut, aber nach so einem Pfiff würde das Lokal doch verstummen? Aber da alle fröhlich weitermachen, war es doch mehr so ein privater Ach-kuck-mal-wer-da-kommt-Pfiff.
Kein grosses Ding, störte mich halt in meinem Lesefluss.

Seine Krawatte lag zusammen mit dem Ausrüstungsgürtel und der Dienstpistole in seiner Schirmmütze neben ihm auf der Bank
Bisschen viel Possesivität.
Und wie schon erwähnt wurde, Nachtigall, ick hör dir trapsen ...:D

Stattdessen setzte gedämpftes nervöses Murmeln ein.
Geschwärztes kann weg, Murmeln ist schon gedämpft, lauter wird's dann zum Raunen. :)

Dann setzte er die sie wieder auf und schaute sich bedächtig um.

Das Gesicht war ausdruckslos, seine Miene undurchdringlich.
Würde ich umdrehen:
Sein Gesicht war ausdruckslos, die Miene undurchdringlich.

Und von dort weiter hinter den kleinen Springbrunnen, dessen Zeitschaltuhr jeden Tag um 22.00 Uhr das beheizte Wasserspiel abstellte.
Erst dachte ich WTF? Doch am Ende muss ich erkennen, hier illustrierst du auf subtile Art das etwas zu saubere Dorf mit seinen klaren Regeln und "schützenswerten" Annehmlichkeiten. Gut gesetzt!

Tony trat an die schwere gummierte Schwingtür und ging hinein.
Sehr schön, haha, diese gummierten Dinger, die den Raum hermetisch abriegeln und die menschlichen Ausdünstungen unnachahmlich konservieren. Gut, das hier ist ja eine Monsterzelle, also nicht vergleichbar. :D

Den Mann flog hart zu Boden.
Der Mann

Tony hielt die Tür der Telefonzelle auf und Christian stieß die Frau hinein. Der Bürgermeister drückte die Tür zu und trat zurück.
Lass doch beide die Tür zudrücken, dann sparst du dir den Tony/Bürgermeister-Konflikt:
"Beide drückten die Tür zu und traten zurück."


Gerne gelesen, Eisenmann. Hast mich kurz und gut unterhalten.

Liebe Grüsse,
dot

 

Hallo Eisenmann

Ein riesiger Kachelofen sorgte zusammen mit den vielen Gäste dafür, dass die lupenartigen Gläser von Tonys Brille sofort beschlugen.

Gästen

"riesiger" - "vielen" - "lupenartigen" - "sofort" ... ist alles nicht verkehrt, aber finde ich in der Menge in dem einen Satz einfach zu viel.

Klirrend knallte das Tablett aus Christines Händen auf den Boden.

Würde ich anders schreiben. Die Gläser klirren, aber nicht das Tablett, oder? "Klirrend knallte" klingt auch seltsam, entweder es klirrt oder es knallt.

„Sie verstehen das jetzt nicht, aber ihre Frau hat uns gerettet.

Ihre

„Die Zelle beschützt uns. Sie sagt uns, wer von uns in Gefahr oder krank ist und wann wir uns vor was schützen müssen. Vor über einem Jahr hat sie mich angerufen und mir gesagt, dass wir ein paar alte Asbestmatten in die Wände unserer Schützenhalle stecken sollten. Einfach so. Wir wussten nicht warum, aber wir vertrauten ihr und habens gemacht. Und wissen Sie, was passiert ist? Uns hat man unsere Schützenhalle nicht weggenommen und da irgendwelches Gesocks reingesteckt. Unsere Nachbargemeinde hatte nicht so viel Glück.“

Die beiden anderen Beispiele gefallen mir, das hier finde ich etwas bemüht. Wenn jetzt wegen den Asbestmatten keine Flüchtlinge in die Halle können, kann die ja sonst auch keiner mehr benutzen, oder? Ausserdem könnte eine solche Aktion ja evtl. ... nun, sagen wir mal "überregionales" Interesse hervorrufen, und das ist sicher nicht im Interesse der Taubereschlinger.

Ist eine sehr feine Geschichte, hab sie gern gelesen und sie hat mich sehr kurzweilig und spannend unterhalten. Wirklich eine tolle Idee mit der Zelle. Mir gefällt auch dein Stil, ist knapp und schnörkellos, sodass du genau das Tempo hinbekommst, das die Geschichte braucht.

Hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen :thumbsup:.

Grüsse,
Schwups

 

@Hi dotslash!

Vielen Dank für dein Feedback und deine Anmerkungen! Stimmt, das Teil hier sollte in aller erster Linie ein kleiner Horror-Snack mit einer Prise Trash sein. Die hinter den Kulissen liegende Kritik und ein paar kleine doppelbödige Einstreuungen kamen recht spontan beim Schreiben dazu.;)

Von daher

Klar darf man fehlende Tiefe anmeckern, für mich hats hier aber gepasst, ähnlich wie beim erwähnten Filmchen, gut gemachtes Popkornkino.
freut es mich, wenn der Spass- und Unterhaltungscharakter gut gepasst hat. Ich finde, dass ein zu großer Anteil an Sozialkritik schnell den Hang zum Pathetischen, erhobenem Zeigefinger oder sogar Pharisäertum entwickeln kann, wenn man damit nicht sensibel umgeht.
Da bevorzuge ich eher explodierende Touristinnen mit eigentümlichem Dialekt aus "Oschooooßßßläääbn"

Dieser Kurzfilm mit dem abtransportierten Typen in der Telefonzelle klingt ja cool! Ich hab direkt ein paar Bilder vor Augen - spooky!!!

Danke für die Textarbeit - wird gleich umgesetzt.

Viele Grüße und einen guten Start ins Wochenende wünscht dir der EISENMANN

 

Schwups

Heyho Schwups!

Vielen Dank für dein Feedback und deine Anmerkungen - das freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat!:)

Die beiden anderen Beispiele gefallen mir, das hier finde ich etwas bemüht.
Das letzte Beispiel sollte zeigen, dass es hier nicht nur um Warnungen geht, die buchstäblich über Leben und Tod entscheiden - denn in diesem Fall wäre das Verhalten der Dorfbewohner und die Opferungen von Fremden zumindest etwas verständlicher und nachvollziehbarer. Wenn man zwischen dem Leben der eigenen Tochter und dem eines Wildfremden wählen müsste, dürfte der Fremde regelmäßig ziemlich schlechte Karte haben, nicht wahr?;)

Mir gefällt auch dein Stil, ist knapp und schnörkellos, sodass du genau das Tempo hinbekommst, das die Geschichte braucht.
Vielen lieben Dank - das freut mich immer ganz besonders, wenn der Stil und das Erzähltempo stimmen!:)

Ein schönes Wochenende wünscht dir der EISENMANN

 

Hallo Eisenmann,

ich bin neu hier im Forum und diese Geschichte, war eine der ersten, die ich hier gelesen habe. Was soll ich da sagen außer: Wow! - mich persönlich hat deine Story sehr angesprochen, das ist genau die Art von Horror auf die ich abfahre! Aufgrund des Titels der Geschichte hatte ich mir etwas komplett anders vorgestellt, ich weiß selbst nicht genau was, aber jedenfalls nicht, worum es letztendlich in deiner Story geht. Ich bin ein großer Fan von Horrorgeschichten, in denen leblose Gegenstände eine Art Eigenleben entwickeln! Ich bin begeistert und hoffe, dass das nicht deine letzte Geschichte dieser Art war!

LG
mrsmordrake

 

Hallihallo und auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :)!

Vielen Dank für für dein Feedback und natürlich dein Lob. Es freut mich, dass dir mein kleiner Horror-Snack gefallen hat. Ich finde das auch immer cool, wenn irgendwelche scheinbar ganz harmlose und alltägliche Gegenstände plötzlich ein Eigenleben entwickeln.
Das mit dem Titel habe ich mir relativ spontan überlegt, weil ich den Titel immer ganz gern als Einstieg mit einem nicht immer ganz eindeutigen Bezug wähle.

Vielen Dank für deine Anmerkungen und ich kann dir versichern, dass das nicht mein letzter Horrortrip sein wird ;)

Viele Grüße vom Eisenmann

 

Hallo EISENMANN,
nach lehrreichem Kommentar unter meiner Kurzgeschichte wollte ich mir mal angucken, was du so schreibst:D
Und du hast mich echt überrascht. Deine aus Langeweile geschriebene Geschichte liest sich unglaublich gut und flüssig. Vor allem die schönen Metaphern und Adjektive am Anfang haben mir echt Lust auf Kneipe gemacht. Die Atmosphäre war 100% "on point". Aber was mich am Meisten überrascht hat war die Telefonzelle:D Wie kommt man auf sowas? Einfach genial.
Deine Geschichte hat einen schönen Spannungsbogen, vom Bürgermeister dem die Nerven durchgehen, dann die plötzliche Stille in der Kneipe, bis hin zum Gang ins Ungewisse zur Telefonzelle. Perfekt.
Vielleicht hättest du die Städter ein wenig humaner machen können indem sie beide Ossis gleichzeitig getötet hätten und nicht den armen Mann beim Tod seiner Geliebten zuschauen zu lassen aber okay, gegen Brutalität in Geschichten hab ich nichts:D
Grüße
Yannik

 
Zuletzt bearbeitet:

Gude Eisenmann,

frei nach dem Motto, der Teufel schei** auf den dicksten Haufen, habe ich gedacht, ich könnte mal einen Blick auf deine Geschichte werfen - mal abgesehen davon, dass ich schon gelesen habe, dass du hier im Bereich Horror durchaus eine große Nummer zu sein scheinst ;)
Ich habe es nicht bereut, es war herrlich böse und genau das richtige, um den Tag ausklingen zu lassen. Während der Geschichte hatte ich mir zwei, drei Stellen markiert, die ich seltsam fand, die sich aber am Ende alle aufgeklärt haben. So soll's schließlich sein. Einzig und allein die Frage bleibt, wie die Stimme einer Telefonzelle klingt.

Beim Lesen ist mir aber aufgefallen, dass du bei Auslassungen selten ein Apostroph verwendest. So an diesen Stellen hier:

Wie immer gings bei Axel hoch her.
-> ging’s
„Ist dir was? Du schaust aus, als hätts dir die Petersilie verhagelt. Sag schon.“
-> hätt’s
„s ist wieder an der Zeit.“
-> ‘s
Wir wussten nicht warum, aber wir vertrauten ihr und habens gemacht.
-> haben’s
Meinen Erfahrungen nach ist das aber durchaus als "Auslassungszeichen" üblich. Nicht, dass man es jetzt nicht lesen könnte, aber gewundert hat's mich schon. ;)

Ansonsten noch kleinere Dinge:

Der Schnee fiel in dicken, schweren Flocken. Sauberer, fester und hartnäckiger Schnee.
-> Wortwiederholung; "Der Schnee fiel in dicken, schweren Flocken und bildete eine saubere, feste sowie hartnäckige Schicht" wäre eine Alternative.

Aus der Stereoanlage hinter der Theke trällerte irgend ein Schlagerfuzzi.
-> irgendein

Die Frau schrie auf und der Mann versuchte sich aufbrüllend loszureißen. Georg drosch ihm mit einem Teleskopschlagstock in die Kniekehlen. Der Mann flog hart zu Boden.
-> Die Passage liest sich nicht sonderlich dynamisch. Das liegt zum einen am doppelten "Der Mann", zum anderen auch daran, dass die Sätze ohne jede Konjunktion nacheinander stehen.
Es braucht hier kein ultimatives Spannungsmoment für den Plot, aber schöner ginge es. :)

Und wissen Sie, was passiert ist? Uns hat man unsere Schützenhalle nicht weggenommen und da irgendwelches Gesocks reingesteckt. Unsere Nachbargemeinde hatte nicht so viel Glück.“
-> Hach, es geht ja nichts über ein bisschen rassistisches Dorfgelaber. Passt gut in die sektenartige Stimmung!

Ein kollektives Aufatmen war zu hören. Halblautes Gemurmel setzte ein. Sogar das eine oder andere Lächeln stahl sich in manche Gesichter.
Mustafa schulterte den Körper. Dann machten sich die Taubereschlinger auf den Rückweg zu Axels Kneipe.
-> Wirklich herrlich böse. Ein bisschen Achselzucken hie und da, dann ist der gesprengte Körper auch schon wieder egal. Eine wirklich gelungene Schauergeschichte.

So, ich hoffe die kleinlichen Anmerkungen bringen dir anderthalb Monate nach Veröffentlichung noch einen Mehrwert, ansonsten: ich freu mich auf Neues.


Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Yannikbergs

Heyho Yannik!

Vielen Dank für dein Lob und deine positiven Anmerkungen - das freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat!:)

Wie kommt man auf sowas?
Frag mich nicht - sobald ich weiß, was in meinem Oberstübchen immer so vorgeht, sag ich dir Bescheid!:D
Allerdings habe ich die Geschichte nicht aus Langeweile heraus geschrieben, sondern weil ich gute Laune gehabt habe. Hm - wäre auch mal interessant zu sehen, was bei Langeweile so rauskommt.

Übrigens ein großes Lob meinerseits zurück an dich - ich finde es sehr schön, dass du so viele unterschiedliche Geschichten liest und auch fleißig kommentierst.:thumbsup:

Viele Grüße vom EISENMANN

--------------------------------------------- Vulkangestein

Hallihallo Vulkangestein!

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Textanmerkungen. Schön, dass dir mein kleiner abgedrehter Horrorspaß zusagt.

[...] mal abgesehen davon, dass ich schon gelesen habe, dass du hier im Bereich Horror durchaus eine große Nummer zu sein scheinst
Wow - vielen Dank für dieses Lob - Horror ist in der Tat eines meiner bevorzugten Themen.:baddevil:

Deine Vorschläge bringen mir einen großen Mehrwert - besonders deshalb, weil es ja immer sehr schade für alle hier veröffentlichten Geschichte von uns Wortkriegern ist, wenn sie zwangsläufig früher oder später im Forum in Vergessenheit geraten. Von daher vielen Dank für deine Anmerkungen.

Ein schönes Wochenende wünscht der EISENMANN

 

Hallo Eisenmann,

was für eine abgefahrene Geschichte.
Sehr gekonnt, wie du das aufziehst. Das Zerbrechen der Freude, die lange Ungewissheit, um was es sich denn nun handelt, die, die angerufen hat, da denkt man dann doch erst wieder in menschliche Richtungen, dann: die Telefonzelle.
Absurd herrlich. Ich weiß nicht, ob das schon unter Crash fällt, aber es hat mir höllisches vergnügen bereitet, das zu lesen. Telefonzellen sind eh ein starkes Motiv. Mini-Max, Matrix, ...

Ich finde, da solltest du vll auch noch ein bisschen nachlegen, beim Beschreiben der Telefonzelle. Die kommt mir auch ein bisschen zu plötzlich daher. Zu selbstverständlich. Weiß nicht, kann die nicht etwas abgelegener liegen? Du schraubst die Spannung sehr gut hoch, aber das könnte noch einen Hauch weitergehen, indem du die Zelle nicht gleich vor die Kneipe pflanzt.

Ansonsten habe ich nur noch einen Kritikpunkt, der aber auch das Tempo betrifft:

„Sie verstehen das jetzt nicht, aber ihre Frau hat uns gerettet. Ich weiß noch nicht genau wovor, aber vor irgendetwas Schlimmem, was passieren könnte. Wissen Sie, wir alle verdanken dieser Telefonzelle so viel. So unvorstellbar viel.“
Georg trat vor.
„Meine Frau hatte Brustkrebs. So frisch, dass die Scheiße keinem einzigen Arzt aufgefallen wäre. Jetzt raten Sie mal, woher ich das erfahren habe, hm? Ich hab einen verdammten Anruf gekriegt. Die Zelle hat meine Frau gerettet.“ Der Polizist sah zu Axel hinüber.
„Die Bremsleitung von Christines Auto war beschädigt. Meine Tochter hätte sterben können. Der Mechaniker sagte, es wäre ein Wunder, dass ich das bemerkt hätte. Nur hab ich’s gar nicht bemerkt, sondern die Zelle. Sie hat mich angerufen.“
„Ihr seid verrückt. Ihr seid alle total wahnsinnig, ihr Schweine.“
Das geht mir auch alles zu schnell.
Ich war auch irritiert, wer da spricht, das hat mich rausgehauen. Meine Frau hatte Brustkrebs ist irritierend, weil ja die Frau des Mannes dort eben geopfert wurde.
Ansonsten geht mir das auch ein bisschen zu schnell, wie das so hingebeichtet wird.
und der Mann, der kommt etwas sehr blass weg.

Dass die Zelle Schaukelt wie in einem Sturm finde ich persönlich auch etwas ... naja, ist vll Geschmacksache, aber ich fände es krasser, wenn sie so ruhig dasteht, als ob nichts wäre, aber im Innern die Welt untergeht.

Sehr gern gelesen
zum Glück wurde die kg kopiert, sonst wär sie mir bestimmt durch die Lappen gegangen.
Bin gespannt auf das Copy :baddevil:

grüßlichst
weltenläufer

 

weltenläufer

Heyho weltenläufer!

Nicht nur vielen lieben Dank für deine Anmerkungen und Kommentare, sondern auch dafür, dass du diese Geschichte wieder aus der Versenkung geholt hast. Ich finde auch, dass das ein sehr netter Effekt der Copyrights ist, dass man mal wieder alte Schätzchen aus der Mottenkiste unseres Forums kramt!;)

Es freut mich sehr, dass du Spaß an der Story hattest und sie dich unterhalten konnte. Dein Hinweis auf das Tempo und die abrupte Einführung der Zelle ist durchaus nachvollziehbar. Auf der anderen seite jedoch wollte ich mich nicht zu sehr in längeren Details und Ausführungen verlieren, da dies dann natürlich wieder den Umfang der Geschichte vergrößert hätte. Das ist tatsächlich ein Spagat zwischen Tempo und Ausführlichkeit.

Du hast mit deinem Einwand bzgl. der Ehefrau recht. Ich fand das insofern ganz passend, weil diese Erklärung den herzlosen Egoismus der Dorfbewohner noch stärker herausgestellt hat. So nach dem Motto: Ich opfere deine Frau um meine zu retten.

Es freut mich wie gesagt sehr, dass ich dich unterhalten konnte. Das ist wie immer meine Hoffnung, wenn ich hier was poste:)!

Viele Grüße vom EISENMANN

 

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