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Ein betrunkener Schriftsteller,der die Liebe kennenlernte
Ein betrunkener Schriftsteller,
der die Liebe kennenlernte
Pfützen bildeten sich und das Wasser floß den Gully hinab.
Es war Abend und Jack saß wie immer einsam in einer Bar und trank sein Bier.
Er ist ein armer Schriftsteller, dem bis jetzt noch nichts gutes eingefallen ist.
Alles haben sie abgelehnt. Der Verlag sagte immer, dass dies niemanden interessieren würde.
„Jack, wir schließen gleich“, wies der Barkeeper ihn auf die Zeit hin. „Ist gut Joe“, antwortete er
und legte einen 20 DM Schein auf die Theke. Jack torkelte zur Tür, konnte sich kaum halten.
Er schaffte es aber immer die Tür zu öffnen und hinaus zu torkeln. „Tschüs, Joe“, lallte Jack noch
und ging dann auch. Draußen wurde die Straße durch Reklameschilder erhellt.
Gegenüber den anderen Geschäften erinnerte Joe’s Bar mehr an eine Bruchbude,
aber in dieser Bruchbude fühlte sich Jack wohl. Er ging die Straße runter, wollte nur nach
Hause und schlafen. Plötzlich hörte er eine Frauenstimme schreien.
Diese Stimme war erschreckend, klang in die Nacht hinein.
Der Betrunkene handelte sofort und begab sich dorthin, woher der Schrei kam.
Von weitem sah er eine Frau, die von einem schwarz – gekleideten Mann mit
einem Messer bedroht wurde.
„Hey!“ schrie Jack, aber der Mann reagierte nicht. Er hielt weiter ein Messer auf die
Frau und lachte dabei fies. Die Frau winselte wie ein Hund, wusste nicht wohin sie gehen sollte.
„Hey!“ schrie Jack noch einmal
und torkelte auf den Fiesling zu. Der Mann drehte sich um, aber bevor der reagieren konnte spürte
er schon Jacks Faust im Gesicht, die ihn zu Boden fallen ließ.
Der Betrunkene schnappte sich sofort das Messer
und steckte es sich ein. Schnell rannte der Mann weg. Jack ging langsam zur weinenden Frau hin.
„Alles in Ordnung?“ fragte er vorsichtig. Die Frau nickte. „Mein Name ist Jack und wie heißen sie?“
Die Frau hustete kurz und antwortete, dass ihr Name Elaine sei.
„Elaine, darf ich sie nach Hause begleiten?“ fragte Jack.
Sie bejahte, denn so fühlte sie sich schon viel sicherer, obwohl Jack betrunken war.
Als sie bei Elaines Haus ankamen verabschiedeten sie sich gegenseitig. „Nochmals vielen dank!
Ich verdanke ihnen mein Leben!“ „Keine...“ Bevor Jack etwas sagen konnte küsste sie ihn.
„Auf wiedersehen“, hauchte Elaine in Jacks Ohr und ging in ihr Haus. Jack war verwirrt und schwieg.
Er winkte nur kurz. Am nächsten Morgen wachte Jack mit einem Kater auf. Er fragte sich,
ob sein Erlebnis am gestrigen Abend der Wirklichkeit entsprach oder ob es ein Trugbild
seiner Sinne gewesen ist.
Sie ist so wunderschön, dachte er. Jack kaufte am Blumenladen an der Ecke ein Dutzend Rosen,
die er ihr am Abend mitbringen wollte. Abends ging Jack also zu Elaines Haus und klingelte. Sie öffnete.
„Oh, hallo“, begrüßte Sie ihn überrascht. „HI“, begrüßte er sie schüchtern. Es regnete.
„Kommen Sie rein! Sie werden ja ganz naß!“ „Danke“, antwortete Jack und ging in das Haus rein.
„Und was verschafft mir die Ehre, dass Sie mich besuchen?“ fragte Elaine und
deutete auf das Sofa, als Zeichen dafür,
dass Jack sich setzen sollte. „Ach, äh, die sind natürlich für sie.“
Er reichte ihr die Blumen und setzte sich.
„Oh, danke schön“, antwortete Elaine.
„Hol‘ nur kurz eine Vase. Warten sie! Ach, wollen sie einen Kaffee? Gerade fertig.“
„Danke. Nein“, antwortete Jack. Elaine schaute ihn an und sagte:
„Ach, kommen sie. Einen Kaffee und dann reden wir ein wenig.“
Jack lächelte und antwortete: „Also gut. Einen Kaffee.“
Nach ein paar Minuten kam sie mit einer Vase,
wo die Blumen reinkamen, und danach mit zwei Tassen Kaffee wieder. Elaine stellte die Tassen ab
und setzte sich direkt neben Jack. „Also, was verschafft mir die Ehre,
dass Sie mich besuchen?“ fragte Elaine nochmals.
„Ich wollte wissen wie es ihnen geht nach dem gestrigen Überfall“, antwortete Jack.
„Gut. Ganz gut. Sie sind ja hier.“
Die Frau lächelte und der Mann lächelte zurück. Wissen Sie,
Sie sind der erste Mensch, der sich um mich kümmert.“
„Nein, oder?! Sie sind eine attraktive Frau und ein sehr netter Mensch.“ Elaine schüttelte den Kopf.
„Sie wissen doch gar nichts über mich.“ Jack nahm einen Schluck vom Kaffee.
„Ich habe eine gute Menschenkenntnis“,
gab er als Antwort. „Sind sie Psychiater oder so etwas?“ fragte Elaine. „Nein“, antwortete Jack,
„Ich bin Schriftsteller.“
„Was haben sie denn so geschrieben?“
„Ich habe mich auf Abenteuer- und Liebesgeschichten spezialisiert,
aber bis jetzt ist noch nichts erschienen“, antwortete Jack enttäuscht.
„Das tut mir leid“, sagte Sie.
„Mir auch. Was machen Sie denn?“
Jack schaute Elaine mit interessierten und neugierigen Augen an.
„Ich, ich mache dies und das. Manchmal tanze ich.“
Jacks Blick wechselte vom interessierten neugierigen Blick in einen verträumten.
„Sie sind wunderschön“, sagte er ohne nachzudenken. „Oh, danke.“ Elaine lächelte verlegen.
Plötzlich stand sie auf und ging zu ihrem CD-Spieler. Sie legte eine CD ein und Musik ertönte.
„Wollen Sie tanzen?“ fragte Elaine. „Ich kann nicht tanzen“, antwortete Jack.
„Kommen Sie! Jeder kann tanzen“, forderte Sie ihn auf. „Also gut“, sagte er und stand auf.
Jack legte einen Arm um ihre Taille und sie tanzten. Es war ein langsamer Walzer.
„Ich liebe Dich“, sagte Jack zu Elaine. Sie antwortete mit: „Ich dich auch.“
Plötzlich küßten sie sich. Ein Vulkan der Leidenschaft brach aus.
Der erfolglose Schriftsteller lernte die Liebe kennen.