Du sollst nicht ehebrechen.
Der Nebel stand dicht und kompakt über den Feldern. Sein Sichtbereich war nur wenige Schritte weit. Er lief zügig über den kleinen Trampelpfad. Er hätte dies auch mit geschlossenen Augen geschafft. Seit seiner Schulzeit joggte er mehrmals wöchentlich zwischen den Feldern und versuchte sich fit zu halten.
Jetzt in seinen Mitvierzigern spürte er langsam das Alter. Wenn er morgens aufstand zog es mal, nicht schlimm und doch spürbar. Auch fehlte ihm die Spritzigkeit, wenn er am Ende die letzten Meter wieder nach Hause sprintete.
Zum Glück dachte er hat es keine Auswirkung auf sein Sexleben. Mit einem Lächeln erinnerte er sich an gestern Abend. Sie war wie jeden Freitagabend in den letzten Wochen bei ihm vorbeigekommen. Ihr Mann glaubte sie ging immer noch zum Yoga, dass sie weiterhin bezahlte um den Anschein zu waren.
In den körperbetonten Yogaleggings sah sie wie immer atemberaubend aus und er hatte sie direkt ins Schlafzimmer geführt. Im Bett hatte er sie am Hals beginnend geküsst und sich langsam ihren Körper nach unten gearbeitet. Er leckte sie, während er ihre festen Brüste massierte. Sie stöhnte und krallte sich in seine Haare. Beinahe wäre er sofort gekommen, als sich ihre Lippen um sein steifes Glied schlossen. Dann liebten sie sich und ihr stöhnen klang noch immer in seinem Ohr.
Er freute sich schon auf nächsten Fre…
Sein Kopf knallte gegen einen Ast. Es gab hier keine Bäume, nicht in den letzten 10 Jahren, dachte er noch, dann wurde es schwarz. Er stolperte und stürzte.
Aus dem Nebel erschien eine zweite Person und ließ den dicken Ast nochmals auf seinen Kopf krachen. Es knackte laut, als sein Schädelknochen brach, doch das bekam er bereits nicht mehr mit.
Sein Körper lag jetzt im feuchten Gras neben dem Trampelpfad und das saftige grüne Gras färbte sich langsam dunkelrot.
Der Pfarrer beugte sich nun über ihn und schloss seine Augen. Das war das Einzige, was er noch für ihn tun konnte. Er wusste, er hatte gesündigt und gegen die 10 Gebote verstoßen, aber er hatte nicht angefangen. Ehebruch duldete er in seiner Gemeinde nicht.
Befreit ging er den Trampelpfad zurück ins Dorf. Sein Haus war noch dunkel und er schlich in die Küche. Er startete mit seiner morgendlichen Routine. Die Kaffeebohnen händisch zu mahlen hatte etwas meditatives. Solange der Kaffee in der French Press brühte, beobachtete er die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Nebel brachen.
Vom Kaffeeduft geweckt erschien seine Frau in der Tür. Nach 15 Jahren Ehe liebte er sie noch wie am ersten Tag.
Und diesen Freitag würde sie wieder zu ihrer Yogastunde gehen.