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Du sollst nicht ehebrechen.

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22.08.2023
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Du sollst nicht ehebrechen.

Der Nebel stand dicht und kompakt über den Feldern. Sein Sichtbereich war nur wenige Schritte weit. Er lief zügig über den kleinen Trampelpfad. Er hätte dies auch mit geschlossenen Augen geschafft. Seit seiner Schulzeit joggte er mehrmals wöchentlich zwischen den Feldern und versuchte sich fit zu halten.

Jetzt in seinen Mitvierzigern spürte er langsam das Alter. Wenn er morgens aufstand zog es mal, nicht schlimm und doch spürbar. Auch fehlte ihm die Spritzigkeit, wenn er am Ende die letzten Meter wieder nach Hause sprintete.

Zum Glück dachte er hat es keine Auswirkung auf sein Sexleben. Mit einem Lächeln erinnerte er sich an gestern Abend. Sie war wie jeden Freitagabend in den letzten Wochen bei ihm vorbeigekommen. Ihr Mann glaubte sie ging immer noch zum Yoga, dass sie weiterhin bezahlte um den Anschein zu waren.

In den körperbetonten Yogaleggings sah sie wie immer atemberaubend aus und er hatte sie direkt ins Schlafzimmer geführt. Im Bett hatte er sie am Hals beginnend geküsst und sich langsam ihren Körper nach unten gearbeitet. Er leckte sie, während er ihre festen Brüste massierte. Sie stöhnte und krallte sich in seine Haare. Beinahe wäre er sofort gekommen, als sich ihre Lippen um sein steifes Glied schlossen. Dann liebten sie sich und ihr stöhnen klang noch immer in seinem Ohr.

Er freute sich schon auf nächsten Fre…

Sein Kopf knallte gegen einen Ast. Es gab hier keine Bäume, nicht in den letzten 10 Jahren, dachte er noch, dann wurde es schwarz. Er stolperte und stürzte.

Aus dem Nebel erschien eine zweite Person und ließ den dicken Ast nochmals auf seinen Kopf krachen. Es knackte laut, als sein Schädelknochen brach, doch das bekam er bereits nicht mehr mit.

Sein Körper lag jetzt im feuchten Gras neben dem Trampelpfad und das saftige grüne Gras färbte sich langsam dunkelrot.

Der Pfarrer beugte sich nun über ihn und schloss seine Augen. Das war das Einzige, was er noch für ihn tun konnte. Er wusste, er hatte gesündigt und gegen die 10 Gebote verstoßen, aber er hatte nicht angefangen. Ehebruch duldete er in seiner Gemeinde nicht.

Befreit ging er den Trampelpfad zurück ins Dorf. Sein Haus war noch dunkel und er schlich in die Küche. Er startete mit seiner morgendlichen Routine. Die Kaffeebohnen händisch zu mahlen hatte etwas meditatives. Solange der Kaffee in der French Press brühte, beobachtete er die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Nebel brachen.

Vom Kaffeeduft geweckt erschien seine Frau in der Tür. Nach 15 Jahren Ehe liebte er sie noch wie am ersten Tag.

Und diesen Freitag würde sie wieder zu ihrer Yogastunde gehen.

 

Hi Jolg,
deine Geschichte zieht bei mir nicht richtig. Glaube, herausgefunden zu haben, woran das liegt:

1. Dein Protagonist ist ein oberflächlicher Mittvierziger, der gerne Affären hat. Dein Antagonist ist der treu-doofe Ehemann, der ihn dafür tötet. Das ist ein wenig flach, der Prota braucht eine Schwäche. Hätte er bspw. Gewissensbisse, weil er sich mit einer verheirateten Frau eingelassen hat, wäre hier schon etwas mehr Fleisch dran.

2. Das Niederschlagen mit dem Ast habe ich in diesem Moment nicht kommen sehen. Das der Mörder gleichzeitig der Betrogene ist, schon. Das wirkt alles recht konstruiert. Vielleicht ziehst du in Erwägung, nicht zu erwähnen, dass er der Ehemann ist.

3. Sei vorsichtig mit Adjektiven und Adverben. Wenn Du zuviele davon benutzt, driftet ein Text immer in Kitsch ab und kippt um. Dabei ist es auch egal, welche Adjektive Du verwendest. Wie zum Beispiel hier:

Sein Körper lag jetzt im feuchten Gras neben dem Trampelpfad und das saftige grüne Gras färbte sich langsam dunkelrot.
Hier ist zweimal Gras und fünf Adjektive/Adverben. Achte nicht auf die Adjektive und Adverbien, achte statt dessen auf die Verben und Substantive.

4. Erotik und Sex in Texten ist immer enorm schwierig zu realisieren. Ich habe nur wenige Fälle jemals gefunden, die mir gefallen haben. Man neigt auch gerne dazu, den Sex zu überdrehen.

In den körperbetonten Yogaleggings sah sie wie immer atemberaubend aus und er hatte sie direkt ins Schlafzimmer geführt. Im Bett hatte er sie am Hals beginnend geküsst und sich langsam ihren Körper nach unten gearbeitet. Er leckte sie, während er ihre festen Brüste massierte. Sie stöhnte und krallte sich in seine Haare. Beinahe wäre er sofort gekommen, als sich ihre Lippen um sein steifes Glied schlossen. Dann liebten sie sich und ihr stöhnen klang noch immer in seinem Ohr.
Dein Text funktioniert ohne diese Stelle genauso gut. Ich würde das streichen. Der Sex müsste irgendeinen Bezug zum Geschehen haben, damit das relevant wäre.

5. Es sind Logiklücken drin. Wie bspw.:

Vom Kaffeeduft geweckt erschien seine Frau in der Tür.
Sie wird wohl eher davon aufgewacht sein, dass er die Bohnen gemahlen hat. Das macht immer einen ziemlichen Krawall.

Aber auch vor allem hier:

Nach 15 Jahren Ehe liebte er sie noch wie am ersten Tag.
Nein, tut er nicht. Er hat gerade einen Mann erschlagen, der ein Ehebrecher ist. Er wird ja auch wissen, wer die Frau dazu war. Dass er seine Frau noch wie am ersten Tag liebt, das wird dir niemand abnehmen, so doof ist - mit Verlaub - niemand. Dass er Sie noch liebt, das kann sein, aber nicht wie am Anfang. Das muss sich verändert haben, vor allem bei seinen eigenen moralischen Ansprüchen als Priester. Auch dass der Pfarrer zwar den Ehebrecher tötet, aber nicht einmal wütend auf seine Ehefrau ist, das erscheint mir hier auch nicht realistisch.

Hier noch einmal:

Sie war wie jeden Freitagabend in den letzten Wochen bei ihm vorbeigekommen. Ihr Mann glaubte sie ging immer noch zum Yoga, dass sie weiterhin bezahlte um den Anschein zu waren.
Ich denke, Du willst schreiben:
Sie war wie jeden Freitagabend in den letzten Wochen bei ihm vorbeigekommen. Ihr Mann glaubte, sie ging immer noch zum Yoga. Sie bezahlte weiterhin, um den Anschein zu waren.
Achte vielleicht auch bei der türkisen Passage darauf, dass das Passiv in Prosa immer schwierige, holprige Sätze erzeugt, über die man dann als Leser stolpert. Das funktioniert mMn etwas besser

Seit einigen Wochen kommt sie jeden Freitag zu ihm.

Hoffe, meine Tipps helfen Dir.

Gruß
Felpod

 

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