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Du Meisterdieb

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09.03.2011
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Du Meisterdieb

Ahhh, ja. Da bin ich ja endlich. Ziemlich groß dieser Flohmarkt. Jedenfalls größer als ich ihn in Erinnerung habe. Aber ist auch schon wieder bestimmt ein Jahr her, als ich das letzte mal hier war. Hatte es das letzte Mal geregnet? Heute scheint jedenfalls die Sonne und es sind wirklich viele Menschen unterwegs. Perfekt! Na ich rauche erstmal eine Zigarette, um noch ein bisschen die Lage zu sondieren.

Da drüben ist viel los. Da staut es sich. Die Stände stehen da ja viel dichter. Das sieht gut aus. Es sind auch viele Touristen hier zu sein. Hier eine Spiegelreflexkamera, dort ein Reiseführer, die Klamotten. Ja, Touristen erkenne ich. Muss ich auch, um erfolgreich zu sein. Das kleine Einmaleins muss man schon können. Oh, da steht noch ein Imbiss-Wagen. Aber alles sehr weitläufig und genügend Platz zwischen den Stehtischen. Das wird wohl nichts.

Die Zigarette ist auch schon abgebrannt. Austreten und los geht’s. Also gut, wo könnte was gehen. Ein wenig rumlaufen. Eine gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg. Nur nichts überstürzen, du hast genug Zeit heute.

Tritratrullalla. Ungewöhnliches bieten sie ja nicht an, hier auf dem Flohmarkt. Ein paar alte Schallplatten, der Inhalt von Omas ausgeräumten Keller, da sind ein paar Lampen, und hier - gebrauchtes Werkzeug. Keine Ahnung wer sich gebrauchtes Werkzeug auf einem Flohmarkt kauft. Ich kenne jedenfalls niemanden. Dort drüben, offenbar ein Künstler…mit eigenen Bildern? Mal hingehen, sieht interessant aus…..neee, doch nicht. Alles so düster und zu skizzenhaft. Das soll Kunst sein? Könnte ich auch.

Ok, ok. Nun nicht mehr ablenken lassen. Ist ja alles schön und gut. Aber jetzt: Konzentration! Da drüben war es doch eben noch so voll. Da gehe ich jetzt mal hin. Mal sehen was sich machen lässt.

Hmm, komisch. Jetzt ist’s doch nicht mehr so voll. Was soll’s, dann schwimme ich eben mit dem Strom. Irgendwo wird es sich schon stauen. Männo…dieses langsame Laufen geht mir auch sonst auf den Senkel. Auch wenn ich mal nicht nach einer Gelegenheit Ausschau halte. Ich mag das gar nicht….bin ich da gerade auf was rauf getreten? Einen Fuß?
„Ohh…Entschuldigung, war das Ihr Fuß?“.
„Jaaaa! Vielen Dank auch! Augen aaauuuuf!“
„Das tut mir leid.“
„ Wie bitte?“
„Na, es tut mir leid.“
„ Nuscheln Sie doch nicht so in sich hinein. Geht ja schon wieder!“
Überflüssig. Mehr als überflüssig. Hättest Du Dir sparen können. NUR NICHT AUFFALLEN!

Aber jetzt wird es ja etwas voller, enger und stauiger. Ah vielleicht der da, der trägt seine Jacke offen. Jaaaa, noch etwas in die Richtung drängeln…..und jetzt in die Richtung stolpern:
„Oh…Entschuldigung. Meine Schuld!“
„Ist o.k. Nichts passiert.“
Verdammt. War Nichts in der Innentasche. Dabei hatte das so gut geklappt. Aber beim ersten Mal…wäre auch Glück gewesen.

Was guckt denn die so? Ist was? Oder hat die vielleicht was gesehen? Na toll. Gleich mal zum nächsten Stand stellen und abwarten. Mal sehen ob die gleich noch da ist. So…was verkaufen die hier? Altes Porzellan? Tja, ist nicht mein Stil. Früher habe ich gerne alte Sachen in der Wohnung gehabt, aber heute nicht mehr, da mag ich es moderner…mal unauffällig umgucken…weg ist sie. Nicht links und nicht rechts. Gut, dann kann ich ja weiter machen.

Da, die ältere Dame läuft so locker mit Ihrer offenen Handtasche und redet die ganze Zeit mit Ihrer Freundin. Also etwas den Schritt beschleunigen. Wenn das so einfach wäre in dem Gedränge hier. Diese Familien mit Kindern bleiben auch alle naselang stehen. Schnell drum herum. Man, man, man. Kann ich nur den Kopf schütteln. Ah da ist ja die alte Lady. Jetzt noch drei schnelle Schritte, den Körper vorschieben und mit der Hand nach der Tasch……Nein! Jetzt dreht sie sich weg. Gibt’s doch nicht. Beinahe! Also unauffällig weiter laufen.

Pech….Pech. Ich nehme jetzt einfach den nächst Besten. Den da. Also wieder zwei Schritte nach links und…..drückt sich jemand dazwischen…natürlich. Also….umgucken…die da hat viel mit dem Kinderwagen zu tun. Und die Handtasche hängt auf ihrem Rücken…Stehen bleiben, umgucken, man kann ja nie wissen, ob jemand was merkt. Sieht alles friedlich aus. Also jetzt: sich hinter sie reindrängeln und…..uuii, das war knapp. Das war knapp. Warum greift sie auch gerade im gleichen Augenblick in Ihre Tasche und holt Zigaretten raus. Zigaretten? Und das bei einem Kleinkind. Naja, die muss es ja wissen. Aber Du hast gut reden. Rauchst ja auch.

Das gibt es doch gar nicht. Nichts klappt. Ruhig, ruhig. Stehen bleiben. Tief durchatmen. Überlegen. Was machst Du jetzt? Was machst DU jetzt? Einfach drauf los, was soll’s. Wenn dich jemand bemerkt versuchst du einfach schnell wegzukommen. Wird schon irgendwie gehen.

Also wieder rein ins Getümmel. Hmm…der da…hin, hin…arrgll…
„Jaaauuullll!“
seinem Hund auf die Pfoten getreten.
„Sorry!“
Die da….eins, zwei…noch einen…umppfff. Voll aufgelaufen!
„Sorry!“
Die da hinten. Jetzt durchdrängeln…drücken…..ist der große Typ Ihr Freund…dann lieber doch nicht. Umdrehen….
„Autsch!“
Was für ein Riese, was für eine Schulter.…
„Tschuldigung!“

Mal auf die Zehenspitzen stellen. Vielleicht…der da mit der Schlabberhose….zu viele Freunde dabei. Die mit dem Handy und der großen Tasche…..ach, schon zu weit weg. Die Kleine mit dem Lolly…..spinnst du, was soll das? Ein Lolly? Ihre Mutter….auch nicht. Da! Der mit der Kamera….nicht geklappt. Dann den…der Langhaarige, nee lieber die in der lila Hose nein, lieber den.

Auch nicht….der da drüben? Nee. Vielleicht die da, nein die, nein den, den anderen, die Gruppe da, den Verkäufer? Nein, der hier…die da…den dort…den…die, den, da……..!

Da….gleich da, ein Kinderwagen ohne Beaufsichtigung. Die Eltern gucken sich was am Stand an. Zack, zack, noch ein Schritt und unauffällig vor den Kinderwagen stellen und in die Tasche greifen….was ist das? Fühlt sich weich an. Ein großes Portemonnaie? Vielleicht, ist auch egal, ich nehme jetzt alles.

Raus und unter die Jacke. Umsehen…umsehen. Hat offenbar keiner was gemerkt. Cool! Also schnell raus aus dem Gedränge. Leichter gesagt als getan. Hier ist auch nirgendwo ein Durchgang. So schnell wie möglich weg hier, bevor sie was merken. Schnell, schnell. Da ist Durchgang, also hin da. Raus.

Jetzt unauffällig und ruhig die Straße hinüber, da hinter dem Haus sieht mich niemand. Mal sehen was wir erbeutet haben…..fühlt sich immer noch komisch an….was ist denn das? Iiiihhhhh, stinkt total. Neee ne? Ne vollgeschissene Windel. Glaube ich nicht. Bloß fallen lassen. Super! Großartig, Du Meisterdieb!

 

Hallo staaken
Und willkommen auf kg.de :)

Leider muss ich dir zu deinem Einstand sagen, dass er mir nicht gefalln hat. Ein loser will auf dem Flohmarkt Leute erleichtern. Soso. Aber wo ist der Konflikt, die Zuspitzung, Entwicklung? Da ist nicht mal eine richtige Handlung. Das dauernde derda derda oder derda monotonisiert den Text, lässt ihn noch länger wirken als er bereits schon ist. Da muss pepp rein, Wortwitz! Sonst überfliegt man den text nur. So wie ich. An keiner Stelle habe ich einen Zugang zur Geschichte oder zum Prot. Gefunden. Gerade der Flohmarkt, wo wirklich allerhand obskures zusammenkommt, da gäbe es so viele Möglichkeiten deinen Prof ein Profil zu geben, ihn dn Leser näher zu bringen.
In dieser Form fehlt mir da Idee Bild und jede Intention. Sowohl die der abrissfigur als auch die des Autors.

Gut finde ich, dass du dich gleich mit einem Kommentar zu einem Fremdtext ins Forum eingebracht hast. Nur so kann das funktioniern. Außerdem lernt man dabei viel für die eigen schreibe. Also, nicht den Kopf hängen lasen Sven des Verisses, sondern textarbeit betreiben :)

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Dynamik der Geschichte

Danke Weltenläufer,

für die Kritik. Keine Identifikation mit dem Prot. ist natürlich nicht das was ich wollte.

Die Geschichte hbe ich geschrieben, um mit der dynamik zu experimentieren. Ich wollte die Geschichte immer hektischer und schneller werden lassen. Ist das denn irgendwie rübergekommen?

Danke für weitere Kritik,
Staaken

 

Hallo Staaken again,

wenn du wirklich an deiner Dynamik feilen möchtest, solltest du dir erstmal einen Plot überlegen, der das auch wirklich fordert.
Den sehe ich hier nämlich nicht. Der Kerl wird von nichts angetrieben, das die Dringlichkeit spürbar werden lässt, oder weswegen sich diese zuspitzen würde. Wenn der Kerl ein Junkie wäre und der Druck größer würde, das wäre ein Grund, oder weil er sein Kind bei Gangstern auslösen muss oder so. Das stinkt natürlich, schreib das bloß nicht, aber das wären inhaltliche Gründe, die auch nachvollziehbar wären (wenn man es denn glaubhaft transportieren könnte).
Auf formaler Ebene wäre die einfachste Variante, um zunehmend Dynamik zu erzeugen, kürzer werdende Sätze. Vage meine ich das hier auch zu erkennen, aber das wirkt erstens nicht, weil ich das nicht mit dem Inhalt in einen sinnvollen Zusammenhang bringen kann und zum anderen, weil diese Stakkato-Gedanken bereits zu Beginn da sind.
Die Ernsthaftigkeit wird im Übrigen sehr durch diese Comic-Sprache unterlaufen. Die würde ich unbedingt rausnehmen.

grüßlichst
weltenläufer

 

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