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Thema des Monats Dienstreise

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29.12.2013
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Dienstreise

Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. (Matthäus 9,29)

***​


„In Ordnung, Herr Fuchs. Wir besprechen alles Weitere hier bei uns im Büro. Bis morgen und gute Fahrt.“ Neumayer legte auf und sagte zu seinem Kollegen: „Irgendwas ist komisch an dem Kerl.“
„An wem? Dem Fuchs?“, entgegnete Marschner, der das ganze Telefongespräch mitbekommen hatte.
„Ja, der Fuchs. Fandst du ihn nicht merkwürdig heute?“
„Der ist Vertriebler, die sind doch alle so“, winkte Marschner ab.
„Ja, aber ich hab ein komisches Gefühl wegen dem Meeting morgen“, Neumayer lehnte sich zurück.
„Ach du wieder mit deinen Vorahnungen“, regte sich Marschner auf. „Hast du heute Morgen am Klo vorbeigepinkelt und im Urin was gesehen? Hattest du Kaffeesatz in deinem Filterkaffee, oder ist einfach nur Vollmond?“
„Wer freut sich schon so sehr auf eine Dienstreise? Naja - wir werden ja sehen“, sagte Neumayer und beendete damit das Gespräch.

***​

Michael Fuchs stand um 4:30 Uhr auf und kochte als erstes Kaffee. Während er seinen Pott Kaffee trank, las er online ein paar Nachrichten. Er achtete besonders auf Verkehrshinweise, konnte aber nichts Auffälliges den Meldungen entnehmen. Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, ging er unter die Dusche und fing an zu singen: „Dienstreisen, Dienstreisen, Dienstreisen ist mein Le-e-e-eben“.

Der Novembermorgen zeigte sich von seiner kalten Seite. Beim Scheibenfreikratzen überlegte Fuchs, wie der Tag ablaufen könnte: ‚Nürnberg, das sind von hier circa fünfhundert Kilometer. Wenn die Autobahn frei ist, kann ich mir vor dem Meeting noch ein Frühstück gönnen‘. Er stieg ein, fuhr auf die Berliner Stadtautobahn und machte das Radio an. Obwohl er den Weg kannte, programmierte er das Navigationsgerät. Nach einer Weile erschien auf dem Display: „Ankunft: 08:52“, was ihn beruhigte, da er über eine Stunde Puffer hatte.

Als er auf die A9 fuhr, dachte er zufrieden: ‚Jetzt nur noch geradeaus und dann bei Nürnberg rechts abbiegen‘.

Nach einer halben Stunde meldete sich die weibliche Stimme des Navigationsgerätes und verkündete: „Eine neue Route wird berechnet.“ Und gleich darauf: „In zehn Kilometern an der Ausfahrt rechts abbiegen.“ Im Display erschien: „Ankunft: 09:58“
‚Muss das sein‘, dachte er. ‚Ich habe noch dreihundert Kilometer nach Nürnberg.‘ Er checkte die Verkehrsmeldungen – keine Auffälligkeiten. In den Augenwinkeln sah er ein Hinweisschild, auf dem „letzte Ausfahrt“ stand. Er überlegte, wie das gemeint wäre. In den Verkehrsmeldungen stand nichts davon, dass die Autobahn gesperrt sei. Wenn es ginge, würde er einfach weiterfahren.

„In dreitausend Metern an der Ausfahrt rechts abbiegen“, nervte das Navigationsgerät.
Diesmal sah er das Hinweisschild deutlich: „Dessau-Ost, 3000 Meter, letzte Ausfahrt.“ Er überholte einen LKW und sah vor ihm ein Auto. ‚Nach Stau sieht es nicht aus‘, dachte er.
Ein weiteres Hinweisschild: „Achtung: letzte Ausfahrt in 1500 Metern.“
Fuchs wurde nervös. Er hatte keine Lust, eine Umleitung zu fahren.

„Dessau-Ost, 1000 Meter“
Er ging vom Gas, wurde langsamer und wunderte sich, dass er noch keine Warn- oder Absperrschilder sah.

Ein weiteres Schild: „Letzte Ausfahrt, 300 Meter“, das Auto vor ihm bog ab.
Er sah keine Absperrung. Die Autobahn war frei.
„Jetzt abbiegen“, ertönte das Navigationsgerät.
Fuchs gab Gas und fuhr an der letzten Abfahrt vorbei. „Na geht doch“, sagte er laut, als er seinen Dienstwagen wieder auf 130 Stundenkilometer beschleunigte. Er sah eine Brücke und der Nebel wurde etwas dichter.

Nach fünf Minuten begann der Radiosender aus Berlin zu rauschen. Fuchs drückte den Sendersuchlauf und sah dabei auf die Anzeige des Navigationsgeräts: „Ankunft: - -:- -“. Der Sendersuchlauf endete dort, wo er begonnen hatte, und das Radio rauschte.
„Bist du jetzt böse mit mir?“, fragte er und erwartete keine Antwort. Er schaltete das Radio aus und drückte die Taste, welche die letzte Anweisung des Navigationsgeräts wiederholte.
„Geradeaus fahren“, antwortete es aus dem Lautsprecher.
Der Nebel nahm zu, so dass er kaum einhundert Meter nach vorn schauen konnte. Er ging etwas vom Gas, schaltete seine Nebelscheinwerfer ein und fuhr weiter.

„WC, 3000 Meter“, las er und freute sich auf eine Pinkelpause.

Sein Auto war das einzige auf dem Rastplatz, so dass er direkt vor dem Toilettenhäuschen halten konnte. Das Pissoir stank. Er hielt die Luft an. Als er wieder atmen musste, atmete er durch den Mund ein und bekam den Geschmack von Urin auf die Zunge. Wieder draußen, stellte er sich vor sein Auto und sog die angenehm frische Luft soweit es ging in die Lunge. Er schloss die Augen und genoss die Stille. Wieso war es eigentlich so still? Er öffnete die Augen und schaute sich um. Die Konturen der Bäume schimmerten im dichten Nebel. Nur das leise Rauschen der Blätter war zu hören. Sonst nichts. Kein Auto, kein Vogel, kein Flugzeug. Stille. Mit einem mulmigen Gefühl fuhr er weiter.

Das mulmige Gefühl verschwand, als sich nach ein paar Kilometern der Nebel lichtete. Die Sonne vertrieb den Nebel und präsentierte einen strahlend blauen Himmel. ‚So macht Autofahren Spaß‘, dachte er, als er wieder seine Reisegeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern fuhr. Seine Gedanken widmeten sich den kommenden Meetings in den nächsten Tagen. Er ging im Kopf die Agenden durch und fuhr gedankenversunken weiter.

Kurz vor neun Uhr wählte er die Nummer seines Büros, um nachzufragen, ob es weitere Neuigkeiten gebe. Die Freisprechanlage blieb stumm und er bemerkte, dass sein Mobiltelefon keinen Empfang hatte. Gegen neun sollte er laut Navigationsgerät doch in Nürnberg ankommen. Auf der Anzeige stand weiterhin: „Ankunft: - -:- -“. Wo war er? Er versuchte sich zu erinnern, an welcher Ausfahrt er als letztes vorbeigefahren war. ‚Dessau-Ost, letzte Ausfahrt. Aber das war vor zwei Stunden‘, dachte er. Das mulmige Gefühl war wieder da.

Er hielt am nächsten Rastplatz, stieg aus und wieder war er allein. Das Telefon hatte immer noch keinen Empfang. Er ging durch den Grünstreifen zur Leitplanke der Autobahn. Kein Auto fuhr an ihm vorbei. Es war gar kein Auto zu sehen, selbst auf der Gegenfahrbahn nicht. „Wo ist die versteckte Kamera?“, fragte er laut in die Stille und schaute sich um. Er konnte nur die Autobahn, das Toilettenhäuschen und Bäume sehen. Enttäuscht stieg er ins Auto und fuhr weiter.

Seine volle Aufmerksamkeit galt den Schildern am Straßenrand. Er wollte keine Ausfahrt mehr verpassen. Um zehn Uhr sollte er beim Kunden in Nürnberg sein. Wo war er? Das Navigationsgerät zeigte stur an, dass er geradeaus fahren sollte. Er konnte nicht falsch abgebogen sein. „Wie denn auch? Es gibt ja auch keine Ausfahrten mehr“, beantwortete er laut seine Gedanken und setzte ein falsches Lächeln auf. Unbewusst gab er Gas und wählte die Nummer vom Kunden: Das Telefon blieb stumm. „Das gibt’s doch nicht! Ich werde verarscht, oder? Kein Netz. Keine Ausfahrt. Keine Autos. Kein Navi. Hallo? Wo ist die versteckte Kamera? Klaus? Steckst du dahinter? Hallo? Hört mich jemand? Ihr habt gewonnen. Der Streich ist euch wirklich gelungen. Und jetzt hört auf mit dem Scheiß! Ja?“ Als er seinen Monolog beendet hatte, war das eintönige Rauschen seines fahrenden Autos zu hören.

Nach zehn Uhr wurde er wieder ruhiger, da er das Meeting in Nürnberg für sich abgeschrieben hatte.

Ein Stunde später sah er eine Tankstelle und hielt an Tanksäule drei. „Na endlich“, entfuhr es ihm. Er stieg aus und konnte niemanden in der Tankstelle entdecken. Als er die Zapfpistole in den Tank steckte, bemerkte er einen kleinen Monitor an der Zapfsäule, auf dem stand: „Bitte führen Sie Ihre Kredit- oder EC-Karte in den Kartenleser ein.“ Er holte die Firmenkreditkarte aus dem Portemonnaie und der Automat akzeptierte das Zahlungsmittel. ‚Müssen wir wirklich alles von Amerika übernehmen? Jetzt also auch noch die automatischen Tankstellen.‘ Nachdem er vollgetankt hatte, entnahm er seine Karte und ging zum Tankstellenhaus. Der Eingang war verschlossen. Ein Snackautomat bat blinkend um Benutzung. Daneben war eine Notrufsäule. Fuchs zögerte kurz und drückte dann den Notfallknopf.
„Gutten Tagg. Mein Name ist Radgid Mhuhandi, wie kann ich Ihnen helfen“, meldete sich eine Stimme nach kurzer Zeit.
„Eine menschliche Stimme – dem Himmel sei Dank. Mein Name ist Fuchs. Können Sie mir sagen, wo ich mich befinde?“, frage Fuchs erleichtert.
„Selbstverständlig“, erklang es aus dem Lautsprecher. „Sie sind auf der Autobahntankstelle Nummer 572.“
„Nein, das meinte ich nicht. Was ist die nächste Abfahrt?“, fragte er.
„Die nägste Tankstelle ist Nummer 173 und kommt in 245 Kilomettern.“
„Das gibt’s doch nicht“, brummte Fuchs genervt.
„Ist die Tanksäule defekt?“, frage der Servicemitarbeiter.
„Die funktioniert“, antwortete er.
„Was habben Sie für einen Notfall?“ fragte Mhuhandi weiter.
„Ich habe keinen Notfall. Ich will nur wissen, …“
„Entschuldigung, dann kann ich Ihnen leider nicht weiter helfen. Wir sind nur für Probleme der Tankstelle und Notfälle zuständig. Ich wünsche Ihnen eine gutte Faht.“ Klick.
Fuchs konnte es nicht fassen und stand wie angewurzelt da. Er drückte den Notfallknopf erneut.
„Sehr geehtter Herr Fuggs, bitte drücken Sie diese Taste nur in Notfällen. Vielen Dank“, klick.

Langsam ging Fuchs zu seinem Wagen. Als er einsteigen wollte, hörte er ein lauter werdendes Motorengeräusch und rannte zur Autobahn. „Hallo“, rief er laut. Doch noch ehe er die Leitplanke erreicht hatte, sah er den Porsche vorbei rasen. ‚Ich bin also doch nicht ganz allein‘, dachte er und fasste wieder Mut. Festen Schrittes ging er zur Tankstelle. Er holte sich ein Schinkensandwich aus dem Snackautomaten und aß es in der Sonne.

Frisch und ausgeruht stieg Fuchs ins Auto, fuhr wieder auf die Autobahn und sang: „Dienstreisen, Dienstreisen, Dienstreisen ist mein Le-e-e-eben“.

***​

„Herr Neumayer“, sagte Fräulein Liebig, als sie den Meetingraum betrat „Ich habe Herrn Fuchs zwei Mal angerufen und ihm etwas auf den AB gesprochen. Bei seiner Firma habe ich auch angerufen, aber dort weiß niemand etwas. Kann ich noch etwas für Sie tun?“
„Nein danke, das ist erstmal alles“, Neumayer schaute zum Fenster hinaus.
„Wusste ich doch, dass der Typ uns hängen lässt“, grunzte Marschner.
Neumayer drehte sich um: „Ich glaube, das ist etwas anderes.“
„Was anderes?“, prustete Marschner. „Der versetzt uns einfach, ohne abzusagen. Das war seine letzte Chance. Wenn ich den Penner nochmal sehe, …“
„Wirst du nicht“, beruhigte ihn Neumayer. „Der Fuchs ist weg.“
„Wie? Weg?“
„Du sagst doch selber, das war seine letzte Chance“, Neumayer setzte sich. „Ich denke, er hat die Ausfahrt verpasst.“

 

Hallo pantoholli,

Wenn er jetzt einschläft, verpasste er seinen Flug.
Zwei Zeiten in einem Satz - und dann noch ein Konjunktivsatz! Da solltest Du mal dran schrauben, bevor die Konjunktivisten den Satz zerreißen.

Ein Check-in ist also nicht mehr notwendig.

ehe es um 6:25(Leerzeichen) Uhr losgeht

So ich lass es mal mit der Fehlersuche, gestolpert bin ich über keine weiter. Am Ende der Geschichte hat mich vor allem eines beschäftigt? Wieso verpasst Wotzki die Ausfahrt? Kann ja mal passieren, aber nach der Vorgeschichte halte ich das für die falsche Antwort. Nur, was ist hier los? Ein Ausfahrtverpassen-Virus?

Ratlose Grüße

Jobär

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pantoholli!

Joaaah ... der Tag "Alltag" trifft es bei dieser Geschichte recht gut ... Eine kleine alltägliche Begebenheit, die sich genau so wohl hundertfach abspielen mag. Erzählenswert? Wenn man's mag ... Das Thema des Monats hast Du auf alle Fälle getroffen.

Folgende handwerkliche Dinge sind mir aufgefallen:

Jobär hat Dich auf einen Satz mit abweichendem Tempus hingewiesen. Ich habe noch viele mehr gefunden, das musst Du einfach noch mal durchsehen.

Weitere Schreibfehler:

„Selbst die Heizung pennt noch“, murmelte er und schlurfte ins Bad.
„Wie wohin? Wir wollen nach Schönefeld?“
... und versuchte der türkischen Frau zu erklären, ...
„Das lösen die nie in zehn Minuten“, dachte er
„Weißt du, wo es lang geht?“, fragte Knurri, als er sich auf den Beifahrersitz setzte.

Und führt Knurri ernsthaft ein Selbstgespräch mit einer Stimme im Kopf und einer, die laut spricht? Das klingt ja nach einer ausgewachsenen Persönlichkeitsspaltung.

Grüße vom Holg ...

 
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Hallo, und erstmal das Allgemeine: Danke fürs Lesen und Kommentieren :)

Da werde ich auf jeden Fall nochmal handwerklich drüber gehen müssen. Das mit den verschiedenen Zeiten ist mir so gar nicht aufgefallen. Danke.

jobär
Ja, vor den Konjunktivisten hab ich jetzt auch Angst. ändere ich :)

Wieso verpasst Wotzki die Ausfahrt?
Weil viel Verkehr ist und er gerade eine Kollonne LKWs überholt, und so nicht rechtzeitig genug rechts rüber kommt.
Ich wollte das Ende kurz halten, daher habe ich das Szenario, was ich vor Augen hatte, nicht so genau beschrieben. denke ich nochmal drüber nach.

The Incredible Holg

Und führt Knurri ernsthaft ein Selbstgespräch mit einer Stimme im Kopf und einer, die laut spricht? Das klingt ja nach einer ausgewachsenen Persönlichkeitsspaltung.
Ich dachte es wäre witzig, den inneren Dialog stilistisch auch als Dialog zu schreiben. Wenn das so nicht funktioniert ist das schade, dann muss ich nochmal drüber nachdenken.
Ich wollte gar nicht so tiefgreifend sein. Ich kenne das von mir, dass ich, wenn ich allein unterwegs bin, mich mit mir selber unterhalte. Sollte ich mal zum Arzt deswegen?

maria.meerhaba

Man sollt mindestens 1 Stunde vorher schon da sein
Ja - "soll man". Aber wenn man einmal pro Woche irgendwohin fliegt, reizt man die Zeit eben manchmal bis zum letzten aus. Und wenn man online eingecheckt hat und nur mit Handgepäck fliegt, muss man nur am Gate sein, bevor die Tür zugeht. Das habe ich oft genug gemacht. Ich oute mich mal: Mir ist das mit dem Verpassen der Ausfahrt leider selbst passiert - und ja, ich hab den Flieger noch bekommen.
Ich hatte noch Szenen im Kopf, wie er im Flugzeug sich seinen Platz sucht und seine Tasche 10 Reihen hinter ihm verstaut wird. Aber das fand ich dann unpassend für die Geschichte. (Ja - es gibt Flüge, wo man keinen Platz zugewiesen bekommt, sondern sich den Platz, wie im Bus, suchen muss - echt ätzend!)
Kurz: Ich nehme es dir nicht ab.
Das ist etwas, worüber ich nachdenken muss. Egal, ob Teile der Geschichte mal irgendwem wirklich passiert sind, wenn das als Geschichte selbst dann nicht funktioniert, ist irgendwas schief gelaufen. Vielleicht war die Idee, den Dialog mit sich selbst so krass als Dialog zu formulieren zu dick aufgetragen. Holg hatte diese Idee ja auch irritiert.
Außerdem finde ich auch, dass das mit der TDM nichts zu tun hat. Es geht um den letzten Ausweg, ...
Da muss ich widersprechen. Das Thema ist: "letzte Ausfahrt" und nicht "der letzte Ausweg". Fliege hat gesagt, man kann es weiträumig mit "letzten Ausweg" interpretieren. Wenn ich das Thema wörtlich nehme ("die letzte Ausfahrt war meine"), was ist daran falsch?
Ansonsten merkst du ja, dass mir die Geschichte nicht wirklich gefallen hat. Sorry.
Wenn ich so drüber nachdenke, hat das wohl auch ganz stark mit Deiner Erwartungshaltung zu tun. Du hast im TDM eine starke Geschichte, mit viel Tiefgang erwartet
("Es geht um den letzten Ausweg, eher einer Lebensveränderung oder so, halt etwas Gewaltigeres ...") Und dann komme ich hier mit so einer seichten Tollpatsch-Nummer an. Fehlte nur noch, dass ich das als "Humor" hätte verkaufen wollen (aber so lustig fand ich es selber nicht)
Aber da habe ich das TDM eben komplett anders interpretiert.

Gruß
pantoholli

 

Lieber Pantoholli,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen, sie liest sich flüssig und ich mag deine Art zu erzählen. Ich komme aber mit dem Ende nicht klar, mir reicht das nicht. Ich habe geschmunzelt, das schon. Aber da wurde zwei Mal die Ausfahrt verpasst und das ist eigentlich alles. Für meinen Geschmack müsste da noch was passieren.

Ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, was das für ein merkwürdiger Name ist, Knurri, aber den gibt es wohl, habe ich begoogelt.

“Knurri stellte fest, dass er fröhlich an der Ausfahrt vorbeigefahren war.”
Da passiert es. Der erste Höhepunkt in deiner Geschichte. Aber in deiner Sprache spiegelt sich das nicht wieder. Das klingt so, als würdest du etwas ganz nebensächliches erwähnen.
“„Scheiße. An der Ausfahrt hätten wir abfahren müssen“ brüllte Wotzki.” Diesen zweiten Höhepunkt bringst du wesentlich besser rüber.

Das Monatsthema ist ja eigentlich “Letzte Ausfahrt”. Deine Geschichte handelt von Ausfahrten, aber deine Ausfahrten sind m. E. keine letzten Ausfahrten. Es kommen ja noch viele Ausfahrten, die zudem auch alle über Umwege zum Ziel führen. Du meinst es in dem Sinne: an der letzten Ausfahrt, an der ich vorbei fuhr, hätte ich abfahren müssen. Und das ist die Ausfahrt um die es hier geht? Oder verstehe ich was falsch?

Was wäre, wenn nach der verpassten Ausfahrt auf einmal die Autobahn unerwartet endet? Weil vielleicht der Flieger, den er wegen der Ausfahrt verpasst hat (er stand im Stau, dann kam gerade ein wichtiges Gespräch rein, und so hat er dann trotz Stau die richtige Abfahrt verpasst und der Flieger hatte Zeit zum starten) eine Notlandung auf der Autobahn machen musste? Dann wäre es die letzte Ausfahrt und er hätte großes Glück gehabt, dass er die Ausfahrt verpasste ;-)

Du siehst, deine Geschichte hat mich sehr beschäftigt ;-) Ich finde einfach, du solltest an dem Ende noch herumfeilen.

Liebe Grüße
Lobilotte

 

Hey pantoholli,

und schön auch von Dir zu lesen :).

Klein, unterhaltsam, nett - so hat die Geschichte auf mich gewirkt. Das man ruhig ein wenig mehr darüber wissen könnte, was bei der Dienstreise für ihn auf dem Spiel steht, wurde bereits gesagt. Zum Beispiel, hat er bereits einmal seinen Flug verpasst und spielt jetzt mit Abmahnung oder Kündigung - irgendwie bisschen mehr Pfeffer in den Konflikt, nicht zu viel, aber bisschen was ginge sicher noch.
Ansonsten sind da noch so paar Fehlerchen:

„Selbst die Heizung pennt noch“, murmelte er und schlürfte ins Bad.

:)


„Hallo Knurri! Na - wie geht‘ s Dir?“ Wotzkis Stimme klang freudig aus der Freisprechanlage seines Autos.

dir - klein (du/dich/dir) in wörlicher Rede: Klein!

„Bist Du schon da? Ich parke gerade ein und bin dann in fünf Minuten am Gate.“

„Alles klar, dann brauche ich bei der Security nicht auf Dich zu warten. Bis nachher.“ Klick.

„Alles in Ordnung“, stellte er beruhigt fest. Ohne Komplikationen fuhr er die Berliner Stadtautobahn Richtung Flughafen Schönefeld und lauschte gemütlich der Musik.

Gedanken entweder in 'mmmmm' oder kursiv oder gar nicht. Aber nicht Gedanken=wörtlicher Rede, das irritiert.
Geht jetzt weiter durch den Text, kannst ja selbst nach suchen.

„Ausfahrt Adlershof – dann bin ich ja gleich da“.

Ab von den "mm", gehört der Punkt dazu, also: gleicht da PUNKT" Ebenfalls in den folgenden Sätzen.

„Scheiße! Was jetzt?“ , schrei er.

schrie

„Rückwärts zur Ausfahrt?“, dachte er.
„Was?“ Er konnte selbst kaum glauben, dass er das vorgeschlagen hatte.
...

Würde ich zusammennehmen. 'Rückwärts zur Ausfahrt.' Er konnte diesen Gedanken selbst kaum glauben. 'Sind doch nur achtzig Meter. Jetzt neunzig. Einhundert.' Knurri verwarf die Idee und fuhr weiter.

„Umdrehen?“ Der Gedanke schoss wie ein Blitz durch den Kopf.
„Bist du wahnsinnig? Auf der Autobahn umdrehen? Du hast sie doch nicht mehr alle“, schrie er.
„Also weiterfahren. Los, gib Gas!“ Damit war zumindest das Thema „Abfahrt Schönefeld“ erledigt.
„Was ist die nächste Ausfahrt?“, überlegte er.
„Flughafen B E R. Glaube ich“, antwortete er.
„Der ist doch noch zu“, kam es ihm in den Sinn.
„Und die Ausfahrt?“, fragte er.

Das wirkt auch nicht wie ein Selbstgespräch, weil Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel und den haste ja nicht.

'Umdrehen?', der Gedanke schoss wie ein Blitz durch den Kopf. „Du hast sie doch nicht mehr alle“, schrie er sich selbst an. Also weiterfahren. Los, gib Gas! Damit war zumindest das Thema Abfahrt Schönefeld erledigt. 'Was ist die nächste Ausfahrt? Flughafen B E R? Glaube ich. Der ist doch noch zu. Die Ausfahrt auch?'
Ja, hier einen schönen SoC - würde mir weit besser gefallen.

„Scheiße“, er fuhr schneller.
„Was ist die nächste Ausfahrt?“
„Die nächste Ausfahrt ist das Autobahnkreuz.“
„Wohin?“
„Wie Wohin? Wir wollen nach Schönefeld?“
„Ja, Mann. Soll ich geradeaus Richtung Dresden? Rechts Richtung Hannover, oder nach links Richtung Polen?“
„Was weiß ich?“
„Dann nach Polen.“
„Nee. Da kommt glaube ich als nächstes auch nur ein Autobahnkreuz, oder?“
„Also nach Dresden fahre ich nicht!“
„Gut, dann Richtung Hannover.“
Er musste sich zusammenreißen, um in der Abfahrt nicht viel zu schnell zu fahren. Jetzt noch von der Polizei geblitzt werden und dann den Flieger nicht mehr schaffen – das wär‘s dann.

Hier habe ich dann echt gedacht, wer sitzt denn jetzt mit ihm im Auto? Mit wem redet er da? Denkt er oder spricht er? Das wird echt nicht deutlich.

Und anstatt den Kontrollvorgang der Frau mit dem Futter zu beschreiben, da nur Lichter setzen, und viel mehr Raum seiner Panik geben. Das geht ihm doch durch den Kopf. Wie gesagt, denk mal drüber nach, sein Zuspätkommen damit zu würzen, dass für ihn persönlich etwas auf dem Spiel steht, schraube bisschen am Drama und somit an der Spannung.

In diesem Sinne, beste Grüße Fliege

 

Hallo @pentoholli

eine absurde Fahrt im Großraum Berlin. Vergnüglich und mit leichter Satire versehen... die Grundstimmung gefällt mir gut :)

Der Wecker klingelte unanständig früh.
jeder Wecker ist per se unanständig :)
Knurri sah auf die Uhr, brummte ein „Vier Uhr irgendwas ist zu früh!“
woher hast du eigentlich diese Namen her: Knurri und Wotzki; auch neun Uhr ist meistens zu früh: schau doch mal aus dem Fenster...

Er gab sich einen Ruck und setzte sich auf.

„Hallo Knurri! Na - wie geht‘ s Dir?“
um vier uhr morgens sagt doch keiner "wie geht's dir"

Ein Check-in ist also nicht mehrn/B]otwendig.

ja: das weiß aber jeder; könntest du weglassen oder beschreib das checkin-app

Knurri ertastete die Bordkarten, welche in der Innentasche seines Jacketts steckten.
siehe oben: wenn ich online einchecke drucke ich doch keine bordkarten mehr...

Im Radio lief ein Rockklassiker und er wippte leicht mit dem Kopf – seine Laune besserte sich, wie immer, wenn er eingängige Musik hörte.
Rockklassiker? klingt komisch... welcher?

schrie er.

„Rückwärts zur Ausfahrt?“, dachte er.
„Was?“ Er konnte selbst kaum glauben, dass er das vorgeschlagen hatte.
„Sind doch nur achtzig Meter. Gut – jetzt neunzig. Einhundert.“ Knurri fuhr weiter.
„Ist zu spät.“ Er verwarf seinen Vorschlag.
„Umdrehen?“ Der Gedanke schoss wie ein Blitz durch den Kopf.
wär lustig gewesen, wenn er es gemacht hätte...

Knurri wusste es nicht. Er fuhr an der Ausfahrt BER vorbei und stellte fest, dass er dort gut hätte abfahren und umdrehen können.
kapier ich nicht, warum er die Ausfahrt nicht doch nimmt

„Was weiß ich?“
„Dann nach Polen.“
...
das ist lustig :)

Endlich einparken. Er schnappte sich seine Tasche und rannte los.
mal schreibst du groß, mal klein...

„Jacke auch?“, frage sie mit türkischem Akzent.
da würde ich gern wissen, wie sich das mit türkischem akzent anhört...

Das anschließende Wortgefecht in verschiedenen Sprachen erinnerte Knurri an den Turmbau zu Babel.
echt? türkisch, deutsch, englisch und?

„Das lösen die nie in zehn Minuten“,

„Scheiße. An der Ausfahrt hätten wir abfahren müssen“ brüllte Wotzki.

Knurri lehnte sich zurück, lächelte und genoss die Fahrt.

warum er weiterfährt kapiere ich nicht :)

viele Grüße
Isegrims

 

Lobilotte

Was wäre, wenn nach der verpassten Ausfahrt auf einmal die Autobahn unerwartet endet?
Das bringt mich auf eine Idee :)
Fliege
Das wirkt auch nicht wie ein Selbstgespräch, weil Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel und den haste ja nicht.
Ja. Das habe ich mittlerweile begriffen. Das war die stilistische Idee vom Text - und sie funktioniert nicht. --> Experiment gescheitert :)
Isegrims
woher hast du eigentlich diese Namen her: Knurri und Wotzki
Knurri ist der Spitzname von Herrn Knust, und das ist mein derzeitiger Protagonist für alles, was leicht tollpatschig ist. Also leichte Kost Richtung Slaptstick (Vergleichbar mit Mr.Bean - so meine Idee) . Den Namen habe ich mir für gleichnamige Geschichte erdacht, wo Knurri beim Arzt ist.
Wotzki ist dann auf Novak's Idee, einige Kommentare in die Geschichte aufzunehmen, entstanden.

@Alle:
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich habe begriffen, das zu viel in meinem Text nicht funktioniert. Auch wenn ein paar Stellen manchen gefallen haben - insgesamt ist das zu wenig. Daher habe ich eine komplett-Überarbeitung schon angefangen. Und es wird nicht viel übrig bleiben (außer dem Titel, und dass der Protagonist an der Ausfahrt vorbei fährt)
Ich hoffe ich schaffe das bis Ende des Monats ;)

 

Ja, ich weiß, ich wiederhol jetzt einiges (vllt. sogar alles), dass die Aussage

Da werde ich auf jeden Fall nochmal handwerklich drüber gehen müssen. Das mit den verschiedenen Zeiten ist mir so gar nicht aufgefallen.
eingehalten werde,

lieber pantoholli,

aber es ist ein Meisterwerk der Flüchtigkeit und es geht früh morgens los

Der Wecker klingelte unanständig früh. Knurri sah auf die Uhr, brummte ein „Vier Uhr irgendwas ist zu früh!“ und machte die Augen wieder zu.
Besser „vier Uhr ...“ oder …, brummte (ein): „Vier Uhr …!“ ...
Gut, Du willst volksnah sprechen, da macht man halt die Augen zu, statt sie eventuell einfach zu schließen.

Wenn er jetzt einschläft, verpasste er seinen Flug.
Statt des Indikativs hier besser Konjunktiv „… einschliefe, verpasste er …“; gilt auch hier für den Nebensatz
Knurri sinnierte, wie man um diese Uhrzeit solch eine Fröhlichkeit an den Tag legen kann.

Na - wie geht‘ s Dir?“
„geht's“, kein Leerzeichen nach dem Apostroph!

Hier müsstestu den Punkt vors auslaufende Gänsefüßchen setzen

„Ausfahrt Adlershof – dann bin ich ja gleich da“.
(passiert öfters, musstu wörtl. Rede noch mal durchschauen)

„Scheiße! Was jetzt?“ , schrei er.
Komma direkt nach dem ausl. Gänsefüßchen und das fehlende t am „schrei“ brauchstu nicht korrigieren, weil die Frage nach dem Gezeitenwechsel dem vorbeugt: Warum auf einmal Präsens?
„Drei Minuten vor Sechs – …
„vor sechs“ (auch nicht vergessen: Punkt einzufangen!)

6:02[...]Uhr

6:15[...]Uhr
Grundsätzlich in gewählter Schreibweise mit Leerzeichen nach der Minutenangabe, Stunde:Minute(n) Uhr

„Lassen sie mich bitte vor, mein Flug geht in fünf Minuten“,
„Lassen Sie mich ...“ oder ist Knurri unhöflich? Oder hier der Securitymann
Darf ich in ihre Tasche schauen?“
„… in Ihre Tasche ...“

Zur Abwechselung wäre mal ein Komma nachzutragen (Infinitivgruppe ist vom Substantiv abhängig)

Sie stutzte etwas und begann[,] alle Ringe von den Fingern zu ziehen.
Ähnlich hier vorm Relativsatz
„Weißt Du[,] wo es lang geht?“, fragte Knurri, als er sich auf den Beifahrersitz setz[t]e.
(wobei das t fürs setzen nicht vergessen oder gar übersehen werden sollte ...)

Nun ja, zwischen Flucht und fliehen ist gar nicht so viel Unterschied zu fliegen und Flug ...

Angestrengt gelesen vom

Friedel

 

Lieber pantoholli,
so langsam arbeite ich mich vor in diesen vielen Wettbewerbtexten. :)

Also das Thema hast du. Und ich find es auch völlig in Ordnung und auch amüsant, eine Alltagsbegebenheit zu wählen und die vielleicht nur noch stärker zuzuspitzen.

Du könntest Flieges Idee nehmen, dass für ihn ziemlich viel vom Erreichen des Flugs abhängt. Wichtiges Gespräch für Karriereleiter, es ist ihm schon zweimal passiert, jetzt würd ihn der Chef ordentlich abbügeln, irgendwas halt, Es muss nichts Existenzielles sein, aber damit nachvollziehbar wird, weshalb er auf solche Ideen kommt, kurzfistig, wie das Umderehen auf der Autobahn. Diese Sorge würde ich unbedingt in die Situation an der Sicherheitskontrollen miteinbauen als Gedankengänge.
Dass du seine inneren Monologanteile nicht so formatieren und auch so formulieren solltest, wie du das gemacht hast, das haben die anderen dir schon erzählt, also das stört momentan noch gewaltig. Falls du da Nachfragen hast, kannst du dich gerne melden.
Zweite Sache, er wird ja wenn ich das richtig verstehe, durch die Musik abgelenkt, Isegrim hat dir da den entscheidenden Tipp gegeben. Nenn den Titel, beschreib vielleicht sogar, was dem Prot an der Musik so gut gefällt, vielleicht lässt du sogar einen inneren Zusammenhang zwischen dem Ziel seiner Dienstreise und dem Song entstehen. Mir fällt da grad nichts ein, aber wenn es das noch tut, schreib ich dir eine PM. So etwas jedenfalls, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen. Oder das krasse Gegenteil. Und weil er das für ein Supervorausschauzeichen oder eben Unheil hält, fährt er grad an der Ausfahrt vorbei. Lass am Schluss den gleichen Song im Radio erklingen,
dann hast du einen Rahmen gefunden, vielleicht findst du ein paar amüsante Ideen um diesen Rahmen herum. Eine Lösung auch der vorherigen Anspannung, vielleicht so in die Richtung, dass ihm das Zuspätkommen jetzt doch nicht mehr so viel ausmacht. Das klingt nach nicht viel, aber es macht vielleicht alles zusammen ein bisschen runder bzw. ein bisschen spürbarer, fassbarer.
Bis die Tage, lieber pantoholli
Novak

 

Hallo liebe Leser,

da ist sie nun, meine komplett neu überarbeitet Version der Dienstreise.

Außer dem Titel, und dass jemand an einer Ausfahrt vorbei fährt, ist eigentlich nichts von der alten Dienstreise übrig. Selbst das Stichwort "Alltag" ist dem Stichwort "Seltsam" gewichen.

Ich hoffe, es ist eine Verbesserung. :D

lieben Gruß
Pantoholli

 

Hallo pantoholli,

das nenne ich mal eine konsequente Überarbeitung! :D Ich bin nicht sicher, ob Du dafür vielleicht einen neuen Thread hättest aufmachen sollen, aber das sollen die Moderatoren bewerten.

Mir gefällt die neue Geschichte auch deutlich besser als die alte. Dafür fangen wir halt mit dem Korrekturlesen und Verschönern von vorne an, aber das machen wir mit neuen Geschichten ja eh dauernd. Ich gehe einfach mal durch:

Der Sinn des Bibelzitats erschließt sich mir nicht richtig, auch nicht, nachdem ich fertig gelesen habe. Vielleicht stehe da aber nur ich auf dem Schlauch.

An wem? Dem Fuchs?“, entgegnete Marschner, der das ganze Telefongespräch mitbekommen hatte.
„Ja, wegen dem Fuchs. Fandest du ihn nicht merkwürdig heute?“

Der Wechsel an/wegen passt nicht.

„Der ist Vertriebler, die sind doch alle so“, winkte Marschner ab.

:lol:

Während er seinen Pott Kaffee trank, las er online ein paar Nachrichten. Er achtete besonders auf Verkehrsmeldungen, konnte aber nichts Auffälliges den Nachrichten entnehmen. Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, ging er unter die Dusche und fing an zu singen: „Dienstreisen, Dienstreisen, Dienstreisen ist mein Le-e-e-eben“.

"Nachrichten" doppeln sich unschön. Hat er übrigens eine bestimmte Melodie, zu der er singt?

Beim Scheiben Freikratzen überlegte FuchsK wie der Tag ablaufen könnte
Beim Scheibenfreikratzen oder beim Scheiben-Freikratzen oder beim Freikratzen der Scheiben.

Nach einer Weilte erschien auf dem Display

Als er auf die A9 fuhrK dachte er zufrieden

Der Sendersuchlauf endete dort, wo er begonnen hatteK und das Radio rauschte.
Sonst bedeutet es: Der Sendersuchlauf endete dort, wo (...) das Radio rauschte.

Sein Auto war das einzige auf dem Rastplatz
Wegen Bezug zu "Auto".

‚So macht Autofahren Spaß‘, dachte er, als er wieder seine Reisegeschwindigkeit von einhundertdreißig Stundenkilometern fuhr.

Er ging im Kopf die Agenden durch und fuhr gedankenversunken weiter.
Bei "Agenden" krümme ich mich immer, weil "Agenda" im Lateinischen schon ein Plural ist (die zu tuenden (Dinge)). Aber laut Duden ist es korrekt, mein Pech.

Kurz vor neun sollte er laut Navigationsgerät doch in Nürnberg ankommen.

Er versuchte sich zu erinnern, an welcher Ausfahrt er als letztes vorbeigefahren war.

Fuchs stieg ins Auto, fuhr wieder auf die Autobahn und sang: „Dienstreisen, Dienstreisen, Dienstreisen ist mein Le-e-e-eben“.

Ich habe nicht auf Anhieb verstanden, warum er am Schluss plötzlich wieder fröhlich singt, nachdem er vorher noch halb verzweifelt war. Ich habe dann beschlossen, dass das wohl die Pointe sein soll: Dienstreisen machen ihm ja solchen Riesenspaß, und im Grunde hat sich jetzt sein Lebenstraum erfüllt, bis in alle Ewigkeit nur noch auf Dienstreise zu sein. (Ist das dann womöglich auch der Bezug zum Matthäus 9,29?) Finde ich eigentlich auch echt witzig. Trotzdem hakt es bei mir an dieser Stelle, weil der Stimmungswechsel so plötzlich kommt. Ich hätte es plausibler gefunden, wenn erst im Laufe der weiteren Autofahrt seine Stimmung wieder ansteigen würde, bis er allmählich ganz vergisst, wie seltsam und unlogisch und unheimlich das neue Szenario eigentlich ist, und dann erst wieder so richtig in seinem Dienstreisefeeling aufgeht.

Als praktisch denkender Mensch bleiben für mich noch ein paar weitere Fragen offen: Wie kann es sein, dass Handy und Navi keinen Kontakt mehr haben, der Tankstellennotruf und der Bezahlautomat aber schon? Was kann Fuchs auf seiner weiteren Reise wohl essen und trinken, wo kann er schlafen - oder braucht er das nicht mehr? Und auf welcher Autobahn befindet er sich denn jetzt? Er kannte doch eigentlich den Weg, den er fahren wollte, da muss ihm doch nach der "letzten Abfahrt" und dem Nebel zunächst einiges merkwürdig, weil unbekannt vorgekommen sein? Und wer sitzt im Porsche - ein anderer ewig Dienstreisender wie er?

Und dann ist da noch die Schlussszene, die sich mir nicht wirklich erschließt:

„Wirst du nicht“, beruhigte ihn Neumayer. „Der Fuchs ist weg.“

Weiß der Neumayer irgendwas über das Schicksal von Fuchs? Wenn ja, woher?

Also, in Summe hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie hat auch verschiedene Assoziationen wachgerufen: Zum einen an eine meiner eigenen Geschichten, wo auch jemand plötzlich ganz alleine auf der Autobahn ist (kein Wunder, dass mir das so gut gefallen hat :D) Zum anderen an - nicht lachen - Percy Jackson, der auf seiner Reise mit seinen Freunden in einem verwunschenen Casino in Las Vegas beinahe strandet, weil man dort auf magische Weise die Zeit vergisst und einfach nur noch Spaß hat, potentiell bis in alle Ewigkeit - so ähnlich muss sich dann wohl der Fuchs fühlen.

Gern gelesen!

Grüße vom Holg ...

 

Lieber Pantholi,
auch mir gefällt die neue Geschichte viel besser ;-)
Aber muss es nicht heißen "Dienstreisen SIND mein Leben" anstelle von ist? Oder ververbst du sozusagen das Hauptwort Dienstreisen?

Das Ende läßt mich verwirrt zurück.
Zuerst dachte ich, dass du mit dieser surrealen Autobahn ohne Funkkontakt und Leben die Realität verläßt. Aber Neymaier scheint diese Autobahn zu kennen? Dann ist sie real und anscheinend weit bekannt? Was ist mit dieser Autobahn? Worin endet diese Fahrt?
(Ich dachte erst, als vom Nebel und einer Brücke die Rede war, dass die Autobahn vielleicht defekt ist ist und die Brücke im Nebel endet, aber tut sie ja nicht.)

Vielleicht habe ich da auch was überlesen, was mir das erklärt? Oder das ist eben das offene Ende?

Liebe Grüße
Lobilotte

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo The Incredible Holg

Vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Schreibfehler habe ich gleich mal korrigiert.
Für die doppelten Nachrichten habe ich derzeit leider noch keinen Ersatz gefunden. "News" will ich nicht und "Bericht" passt irgendwie auch nicht - bisher ist für mich die Dopplung von "Nachrichten" das kleinere Übel. Vielleicht fällt mir ja noch was ein.

Inhaltlich habe ich noch eine kleine Änderung eingebaut, die ich in der veröffentlichten Version gestrichen hatte: Ein Snackautomat. Das beantwortet zumindest die Frage nach dem Essen. :) und gibt einen weiteren Anstoß dazu, dass er wieder besserer Laune weiter fährt (satt geht sowas ja auch besser :D)

Deine Interpretation zum Bibelvers ist schon ganz nah an meiner Idee. also richtig nah :) Daher sage ich zu dem Punkt erst mal nix weiter.

Die anderen Fragen lasse ich auch einfach unbeantwortet :)


Hallo Lobilotte,

auch Dir vielen Dank für das erneute Lesen :)
Ja - das Ende ist eben sehr offen.
Ich kann Dir nur etwas über die Idee sagen, warum Neumayer mehr "weiß". Er weiß es nicht. Er hat ein Gefühl, eine Intuition. Mehr nicht, aber er spricht es aus. Ich denke, gerade wir in der westlichen Welt sind manchmal viel zu sehr der Logik verfallen (und das schreibe ich als Informatiker :)), und ignorieren zu oft unsere Intuition. Aus diesem Gedanken heraus habe ich Neumayer so in die Geschichte eingebaut. Das beantwortet vielleicht Deine Fragen nicht, aber mehr "will" ich sie auch nicht beantworten :)

Ich lasse es erstmal bei "Dienstreisen ist mein Leben". Ich glaube Du hast sogar Recht, dass es "sind" sein müsste. Aber das sing ja der Protagonist und Grammatikalisch ververbe ich, ja.


lieben Gruß
pantoholli, der erstmal erfreut ist, dass die komplette Überarbeitung besser ankommt :)

 

Für die doppelten Nachrichten habe ich derzeit leider noch keinen Ersatz gefunden. "News" will ich nicht und "Bericht" passt irgendwie auch nicht - bisher ist für mich die Dopplung von "Nachrichten" das kleinere Übel. Vielleicht fällt mir ja noch was ein.

"Bericht" fände ich nicht so verkehrt. Es kommt aber auch darauf an, ob sich die zweite Nennung von "Nachrichten" auf die eigentliche Nachrichtensendung bezieht oder eher auf die Verkehrsmeldungen. Im letzteren Falle könntest Du schreiben: "... konnte diesen aber nichts Auffälliges entnehmen."

Oder Du ändert "Verkehrsmeldungen" zu "Verkehrsfunk" oder "Verkehrshinweise", dann hast Du die "Meldungen" noch frei, um die zweiten "Nachrichten" zu ersetzen.

Oder Du strickst den Satz ganz um. Es gibt so viele Möglichkeiten ...

Grüße vom Holg ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Als er wieder atmen musste, atmete er durch den Mund ein und bekam den Geschmack von Urin auf die Zunge.
Woher weiß Autor oder sein Geschöpf, wie Urin schmeckt?, ist eine mich bewegende Frage,

lieber pantoholli,
Dein Berufsbild überrascht mich da eher ...

Da isser wieder, der Harzreisende und ja, die Geschichte gefällt mir jetzt besser als der ursprüngliche Text. Und sofort will ich mich am Bibelzitat auslassen, indem ich behaupte, es beziehe sich schon im Neuen Testament auf alle Leichtgläubigen, die ihren Verstand ans Internet (guugel, Wikiwatweiß ich oder Navigationsgeräte - was ja googleglass ja irgendwann auch sein wird) oder den heiligen Menschen - ist nicht momentan die AfD im Namen Petris verführt? - wie's Schaf folgt? Wollen wir hoffen, dass das Navi unsern Prot nicht in ein tiefes Loch (und wär's ein schwarzes) navigierte ...

Was nun folgt, sieht nach Vielem aus - und es ist auch viel, hat aber den Vorteil, dass der Eindruck täuscht. Jedem Beispiel ließe sich ein Gegenbeispiel zufügen, dass ich behaupte: Du bist immer noch ein Meister der Flüchtigkeit. Lass Dir Zeit (sind doch im Wettbewerb noch mehr als zwo Wochen!, - oder bistu bange, den Termin zu verpassen?). Insofern bleibt's bei der Fingerübung, wiewohl der dargestellte Inhalt (ich erzähl grundsätzlich keine Geschichte nach, die jeder lesen kann, wenn er denn will). Bis auf einige wenige Probleme könntestu alles selber lösen, indem Du Dich nicht hetzen ließest. Ich stell jetzt - so weit als möglich - jedes Problem in der Reihenfolge des ersten Auftritts dar, weil Flüchtigkeit der Fehler ist, der heutigentags einem scheinbar von außen aufgezwungen wird, bis man es - siehe "Schaf" - blind und gläubig annimmt.

Wir besprechen alles weitere …
(Besser „alles Weitere“, der Ersatz des „alles“ durch den Artikel „das“, man kann's „alles“ auch zu „all das“ auseinanderziehen, wäre eine Probe wert ...)

Keine Panik,
Du hast schon Umgangssprache korrekt wiedergegeben, aber dem Autor ist bewusst (das "oder auch nicht" verschluck ich mal), dass „wegen“ nach dem Genitiv („wegen des Fuchs' bzw. Fuchses“) schreit ...

„Ja, wegen dem Fuchs. Fandst du ihn nicht merkwürdig heute?“
, was Du übrigens konsequent durchhältst, wie hier)
wegen dem Meeting morgen
Schön ist an sich in diesem Zusammenhang nur, dass des Dativs Tod (als des Genitivs Tod) auch schon durch den Akkusativ vorbereitet wird … Dank des Ruhrlateins, das ich perfekt beherrsche, Jürgen von Manger würde vor Neid platzen, dass schon an entscheidender Stelle (ich, meiner, mich) zuschlägt, ohne dass dem Eingeborenen die Ohren klingeln. Ich begreifs dann als Tinnitus ...

Hier fehlt das Komma, leitet doch die vergleichende Konjunktion („wie“) einen vollständigen Satz ein

Beim Scheibenfreikratzen überlegte Fuchs[,] wie der Tag ablaufen könnte:
Hier – okay, einer Maschine könnte nur der Programmierer dergleichen nahelegen – solltestu auf die abschließenden Punkte achten, die immer vor den auslaufenden Gänsefüßchen sind!
„Eine neue Route wird berechnet.“ [Da isset noch okay]Und gleich darauf: „In zehn Kilometern an der Ausfahrt rechts abbiegen“. Im Display erschien: „Ankunft: 09:58“
oder hier
‚Ich habe noch dreihundert Kilometer nach Nürnberg‘.
(Gilt halt auch grundsätzlich für Gedanken und DIE Maschine, wenn der „übergeordnete“ Satz – halt Dudendeutsch – weitergeht und sei's halt nervend)
„In dreitausend Metern an der Ausfahrt rechts abbiegen“[,] nervte das Navigationsgerät.
An sich beherrschtu auch die Regel, wie etwa hier
„Letzte Ausfahrt, 300 Meter“, das Auto vor ihm bog ab.
l

In den Augenwinkeln sah er ein Hinweisschild, auf dem „letzte Ausfahrt“ stand. Er überlegte, wie das gemeint war.
(Für den zuletzt zitierten Satz – einer Überlegung voller Zweifel! - ist der Konjunktiv zwingend angesagt, also „wie das gemeint sei“ oder besser sogar „wäre“, je unbestimmter die Überlegung, der Gedanke wird. Die Folgesätze zeigen an, dass Du den Konjunktiv irrealis an sich gut beherrscht.) dto.Flüchtigkeit hier
Kurz vor neun Uhr wählte er die Nummer seines Büros, um nachzufragen, ob es weitere Neuigkeiten gibt.
(--- gebe.)

Er hatte keine Lust[,] eine Umleitung zu fahren.
Wieder draußen[,] stellte er sich vor sein Auto und sog ...

von Einhundertdreißig Stundenkilometern
(warum die 130 substantivieren? Besser klein oder in Ziffern, wie ich überhaupt empfehl, Zahlen nur bis zwölf auszuschreiben, sonst wird ja schon ein mickriges Lichtjahr unübersichtlich …) Ähnlich hier: Adjektive i. d. R. klein
Gedankenversunken

ass es in der Sonne.

Kann ich noch etwas für sie tun?“
(Höflichkeitsform „Sie“)
„Ich glaube[,] das ist etwas anderes.“

Und ein Rest der vorigen Fassung
Neumayer setz[t]e sich. „Ich denke, er hat die Ausfahrt verpasst.“

Wie gesagt, sieht mächtiger aus, als es ist. Kopier nicht Deine Arbeitswelt auf die Schriftstellerei. Gute Texte wachsen nicht am Fließband. Aber schreib ruhig über Deine Arbeitswelt (von der ein Navigator ja nur ein winziger Teil ist ... jedenfalls heute noch ...)

Gern gelesen vom

Friedel,
der sich sicher ist, dass Du an sich nix von Fließbändern (und wären sie selbstauferlegt) hältst!

 

Hallo pantoholli,

ich habe deine Geschichte schon mal vorher überflogen. Ging es da nicht um einen verpassten Flug oder so?
Dann sehe ich: komplette Neubearbeitung, Ach so. :shy:

„In Ordnung, Herr Fuchs. Wir besprechen alles weitere hier bei uns im Büro. Bis morgen und gute Fahrt!“, (PUNKT ANSTATT KOMMA)Neumayer legte auf und sagte zu seinem Kollegen:

Er hielt den Atem an. Als er wieder atmen musste, atmete er durch den Mund ein und bekam den Geschmack von Urin auf die Zunge.
Unschöne Wortwiederholungen.
Vielleicht so?
„Er hielt die Luft so lange an, wie er konnte. Als er durch den Mund einatmete, bekam er den …“

„WC, 3000 Meter“, er freute sich auf eine Pinkelpause.
Das passt nicht. Vielleicht so?
„WC, 3000 Meter“, las er und freute sich auf eine Pinkelpause.

Es war gar kein Auto zu sehen, selbst auf der Gegenfahrbahn nicht. „Wo ist die versteckte Kamera?“, fragte er laut in die Stille und schaute sich um. Er konnte nur die Autobahn, das Toilettenhäuschen und Bäume sehen. Enttäuscht stieg er ins Auto und fuhr weiter.
Wieso war er enttäuscht? Dass es keine versteckte Kamera gab?

beantwortete er laut seine Gedanken und setzte ein falsches Lächeln auf.
Warum setzte er ein falsches Lächeln auf? Das macht man doch nur, wenn jemand einen anguckt.

Ich wünsche Ihnen eine gutte Faht.“, klick.
… Faht. Klick.“

„Du sagst doch selber, das war seine letzte Chance“, Neumayer setze sich. „Ich denke, er hat die Ausfahrt verpasst.“
Das Ende lässt mich ratlos zurück.
Ich hatte mir einer Apokalypse, einen Albtraum, einem Zeitensprung o.ä. gerechnet.
Aber was soll mir das Ende jetzt sagen?
Mir fehlt eine kleine Andeutung, warum Navi und Handy nicht funktioniert haben, warum er so herumgeirrt ist, wo er sich da auskennen müsste?
Das Bibelzitat hilft mir auch nicht weiter.

Viel Spaß noch und

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber pantoholli,

irgendwie erinnert mich deine Geschichte an Dürrenmatts ‚Der Tunnel’. Da befindet sich ein junger Mann in einer ähnlichen Situation. Er sitzt zwar nicht im Auto, sondern in einem Zug und rast durch einen nicht enden wollenden Tunnel einer Katastrophe entgegen. Ein Endzeitszenarium.

Auch bei deinem Text habe ich keine Ahnung, wohin die Reise geht. Irgendwie entwickelst auch du ein Endzeitszenarium: keine Menschen, keine Autos, alles ist verlassen, einzig die Telefonstimme des Tankstellennotrufs. Übrigens: Hier hätte ich an deiner Stelle konsequenterweise eine Tonbandstimme gewählt.

Ja, und der Schluss: Stimmungsumschwung und jetzt fährt er also immer so weiter. Wie The Incredible Holg sagt: Er ist jetzt immer auf Dienstreise. Jetzt sind ihm (wie im Bibelzitat) die Augen geöffnet. Das ist mir zu banal. So zumindest.

Ich finde, du solltest Holgs Anregung

Ich hätte es plausibler gefunden, wenn erst im Laufe der weiteren Autofahrt seine Stimmung wieder ansteigen würde, bis er allmählich ganz vergisst, wie seltsam und unlogisch und unheimlich das neue Szenario eigentlich ist, und dann erst wieder so richtig in seinem Dienstreisefeeling aufgeht.

aufnehmen und den Schluss so stärker ausbauen.

Und vielleicht kannst du auch GoMusic s Anmerkung miteinbeziehen:

Ich hatte mir(t) einer Apokalypse, einen Albtraum, einem Zeitensprung o.ä. gerechnet.

Das kann dann mMn ruhig ins sehr Seltsame und Abstruse abgleiten.

Dürrenmatts apokalyptische Geschichte endet übrigens:

»Was sollen wir tun?« schrie der
Zugführer noch einmal, worauf der Vierundzwanzigjährige,
ohne sein Gesicht vom Schauspiel abzuwenden, … mit einer gespensterhaften Heiterkeit
antwortete: „Nichts.“

Lieber pantoholli, bis auf den Schlussteil habe ich deine (neue) Geschichte übrigens gerne gelesen.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Lieber Friedrichard

Danke für Deine Worte! Bist Du Hellseher, oder bin ich grad so "offen zu lesen"? :)
Ja - ich wollte den Termin nicht verpassen und die Geschichte abgeben. (innerlich den Haken ranmachen)
Und ja - beruflich bin ich grad genauso hektisch drauf und freue mich jetzt über die ruhigen Feiertage endlich entspannen zu können. Vielleichts hilft's auch meinen fehlenden Komata ;)

Und wenn ich konsequent bin, dann habe ich beim Korrigieren einen Deiner Hinweise im Kommentar übersehen.
Danke Dir.
GoMusic
Auch Deine Anmerkunden habe ich überarbeitet.
Ich kann Dich verstehen, dass Dich das Ende nicht befriedigt. Aber ich wollte eben keine Apokalypse, auch keine echte Erklärung und schon gar keinen Traum als Erklärung. Er hat die letzte Ausfahrt nicht genommen und die Autobahn endet aber auch nicht - das ist alles.

Aber Du bist ja nicht der einzige, der den Schluss bemängelt. Vielleicht komme ich dazu und ändere das noch. Das will ich aber nicht versprechen :)

Danke fürs lesen und Kommentieren.
barnhelm

ok . ok. Der Schluss :)
Wie gesagt - ich kann nichts versprechen, aber ich denke drüber nach.
Danke auch Dir fürs Lesen und Kommentieren:)

@all
Ich wünsche Euch ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest!

 

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